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trachten. Man fühlt eben im gegnerischen Lager gar zu Die Stichwahllage ist in Baden   nun die folgende: Definitive deutlich, daß die Herrschaft der Brotwucherer und Wahlen sind in mur 6 von den 14 Kreisen des Landes zu stande Wahlrechtsfeinde endgültig gebrochen ist, daß die gekommen, sämtlich wie bisher klerikal. In allen übrigen Kreisen Socialdemokratie jetzt auf dem Sprunge steht, diese Herrschaft im stehen die Nationalliberalen zur Stichwahl, und zwar in 5 mehr Kreise anzutreten. Darum die verzweifeltsten Kraftanstrengungen, ländlichen Bezirken gegen das Centrum, in den 3 Industriekreisen die Staatsarbeiter noch einmal für die Baulianer einzufangen, fie Mannheim  , Karlsruhe   und Pforzheim   gegen die Socialdemokratie. vielleicht zum letztenmale übers Ohr zu hauen. Hier nur ein In den ersteren giebt unsre Partei, in den letzteren das Centrum den Beispiel von den vielen: Ausschlag. Es ist unter diesen Umständen leicht zu begreifen, daß die Pauli, der schlichte Mann aus der Werkstatt", der wegen seiner badische Centrumsleitung für die Stichwahl die Parale: Gewehr bei Fuß! berbissenen Rückständigkeit in allen Arbeiterfragen hinlänglich be- ausgiebt, da bei entschiedener Stellungnahme gegen die Socialdemokratie fannt ist und der noch bisher jedesmal alle ernsthaften Forderungen, zu Gunsten der Nationalliberalen infolge der socialistischen Re­die Jahr für Jahr von der Socialdemokratie für die Arbeiter in den pressalien zum allermindesten der Freiburger Kreis mit der Kan­Musterwerkstätten" erhoben worden sind, zu hintertreiben gewußt didatur Marle für sie verloren gewesen wäre. Die Demokraten Hat, Herr Pauli hielt es mit Eintritt in den Wahl- treten in Mannheim  , wo sie über etwa 2200 Stimmen verfügen, für fampf für nötig, mit Baufen und Trompeten seine Arbeiterfreund- Dreesbach ein, in Karlsruhe   und Pforzheim   verzichten sie angesichts lichkeit zu verkünden! Lange hielt sein Schauspielertalent für diese ihres geringen Anhanges auf eine eigne Stichwahlparole. Der Rolle jedoch nicht vor, auch traute er dem Frieden nicht so recht. Freisinu bekennt sich überall im Lande als Anhängsel der Er griff also zu einem andren Mittel. Jm März d. J. Hatte Nationalliberalen. Die Haltung der Socialdemokratie im Pauli eine vertrauliche Besprechung mit einer Anzahl Arbeiter der Stichwahlkampf zwischen Centrum und Nationalliberalen ist durch die Staatsbetriebe. Im Hinblick auf die damals bevorstehende Reichs- Münchener Resolution gegeben: strengste Wahlenthaltung. tagswahl erzählte er, der Kriegsminister trüge sich mit der Absicht, Ueber den Ausfall der Stichwahlen läßt sich Be­die Staatsbetriebe zu schließen oder von Spandau   zu verlegen, stimmtes kaum vorqussagen. Außer allem Zweifel steht der socialistische wenn diesmal ein Socialdemokrat vom Kreise in den Reichstag ge- Wahlfieg in Mannheim  , der mit einer Mehrheit von 5 bis schickt werden sollte. Der Abg. Zubeil interpellierte im Reichstage den 6000 Stimmen erfochten werden dürfte. Auch Pforzheim   ist Kriegsminister über die Paulische Mär! Und der Kriegsminister? uns wohl sicher. Im Karlsruher   Kreis haben wir mit dem Er ließ durch seinen Kommissar, General v. Einem Häuptling der Zollräuber und Volfsentrechter, Herrn Ernst Basser= erklären, daß das alles der hellste Unsinn" sei, und natürlich gar mann zu ringen. nicht an etwas Derartiges gedacht werde; im Gegenteil, selbst im Aus den fünf nationalliberal- flerikalen Stichwahlen wird das Falle der Wahl eines Socialdemokraten würde sich die Heeress Centrum, falls keine unvorhergesehenen Zwischenfälle eintreten, in verwaltung bestreben, auch ferner in Friede und Eintracht Freiburg   und Bretten   siegreich hervorgehen, während die National­mit den Staatsarbeitern auszukommen! Herr Pauli war liberalen Lörrach   mit dem Weingutsbesitzer Dr. Blankenhorn und also von kompetentester Stelle aus Lügen gestraft worden. Heidelberg   mit dem Oberamtmann Beck retten dürften. Das Nichtsdestoweniger hat er den Mut, auch jetzt noch mit Schicksal des bisher nationalliberal vertretenen Kreises Villingen   ist dieser seiner Erfindung in Versammlungen und in Flugblättern sehr ungewiß. Die Vertretung Badens im nächsten Reichstag   wird hausieren zu gehen, und leider haben sich auch urteilslose Arbeiter aller Voraussicht nach so aussehen: 8-9 Klerikale( bisher 7), 2-3 von diesem Wahlschwindel ant 16. Juni beeinflussen lassen, Nationalliberale( 3), 3 Socialdemokraten( 3), während der Land­denn sonst wäre die Absage an Pauli eine noch viel derbere ge- wirtsbund( bisher durch Lucke vertreten) ohne Mandat bleibt. Auf wesen als sie es wirklich war. alle Fälle wird die Verschiebung zwischen den einzelnen Parteien eine geringe ſein.

Aus dieser Kleinen Stichprobe geht schon hervor, mit welchem Gegner wir es zu thun haben. Darum müssen um so mehr alle Kräfte angestrengt werden, damit Lüge und Niedertracht nicht morgen, am Tage der Stichwahl, aufs neue über die Socialdemokratie triumphiert.

Jeder Parteigenosse muß aufklären und agitatorisch auf die Staatsarbeiter einwirken, damit morgen Wahrheit und Recht fiegt, damit trotz aller dunklen Mächte der 25. Juni 1903 stolz das siegreiche rote Banner über Potsdam  - Spandau­Osthavelland aufsteigen läßt. Es bedarf nur noch einer geringen Kraftsteigerung, nur 1900 Stimmen mehr und der Sieg ist unser! Wir haben die Gewißheit, daß die Spandauer   Arbeiter mit Stolz an ihre Aufgabe gehen werden, den Sieg unserm Kandidaten Dr. Karl Liebknecht  zu sichern!

Auslieferungen an die Reaktion.

Die Meldungen mehren sich, daß die Tokalen Leitungen der Freisinnigen Volkspartei bei Stichwahlen zwischen Socialdemokraten und den Zollparteien entweder Stimmenthaltung oder Eintreten gegen die Socialdemokratie proklamieren. Das bedeutet in vielen Fällen, daß ein Wahlkreis, der für die Linke zu retten gewesen wäre, der agrarischen Reaktion ausgeliefert wird.

demofrat Braun.

Mit dem fortgesetzten Zuwachs der Bevölkerung unsrer Stadt nehmen auch die Verbrechen und insbesondere die Einbruchsdieb stähle zu. Die Kriminalabteilung, soweit der Außendienst in Betracht tommt, besteht aus einem Wachtmeister und vier Polizeisergeanten. Diese Zahl dürfte wohl genügen, um Verbrechen aufzudecken und die Ermittelung der Verbrecher zu erwirken. Wenn man aber in Betracht zieht, daß unsre Stadt Verbrechen aufzuweisen hat, die bis heute noch in Dunkelheit gehüllt sind, wir erinnern nur an die Morde der Ruzki und des Danisch  , so kommen wir zu der Ueberzeugung, daß es für unsre Stadt entschieden von Vor­teil wäre, went sie außerdem ein oder zwei Detektivs ( Geheimpolizisten) anstellen würde, die gleich dem Beispiel in größeren Städten, zunächst der Verbrecherschaft unbekannt sein müßten, oder aber, die es verstehen, sich durch Ver­kleidungen pp. unkenntlich zu machen. Nur dadurch und wenn sie sich in die Hefe der Verbrecher hineinmengen und unerkannt bleiben, wird es gelingen, Verbrechern auf die Spur zu kommen, die sonst ewig im Dunkel bleiben. Die fünf Kriminalbeamten vom Außendienst sind in unsrer Stadt allgemein bekannt und bei Fällen von Verbrechen, wo es gilt, erst die richtige Spur zu finden, ist schon das Erscheinen und sofortige Erkennen genügend, um die Verbrecher zu warnen und es ihnen schließlich leicht zu machen, die bereits aufgefundene Spur zu verwischen. Aber dieses allein spricht nicht nur für die Vermehrung der Kriminal- bezw. Geheimpolizei, nein, auch der Umstand, daß unsre Stadt in letter Zeit auch in politischer Beziehung hervortritt, was ja aus den Wahlen deutlich genug erkennbar ist, dürfte eine Anregung hierzu sein. Es liegt klar, daß die regierungsfeindliche Partei unter der Hand und im Geheimen gearbeitet hat, um einen derartigen Erfolg zu erzielen. Ein geheimes unauffälliges Be­nehmen, vielleicht gar ein unerkanntes Teilnehmen quasi als Agitator mit, dürfte der Polizei, ja, wir sagen sogar Regierung Material in Händen geben, das dann von selbst für eine derartige Einrichtung spricht.

Mörder und regierungsfeindliche Parteien" auf eine Stufe zu stellen, mag serbischen Sitten entsprechen, bei uns zeugt es nur von einer außerordentlich niedrigen Moral; es entspricht dieser Bu sammenstellung, daß Polizeibeamte als geheime Agitatoren angestellt werden sollen, um Material zu liefern.

Ob die freundlichen Wünsche des Kattowizzer Tageblattes" vielleicht schon erfüllt sein sollten bei den Krawallen in Lauras hütte?

Zu den Stichwahlen in Nordbayern fordert die Demokratische Partei   ihre Anhänger auf, im Wahlkreise Ansbach- Schwabach Mann für Mann für den Socialdemokraten Hierl einzutreten, in Fürth  jedoch für den Freisinnigen Barbeck gegen den Socialdemokraten Eine noch nie dagewesene Wahlbeteiligung wurde im 22. sächsischen Segiz zu stimmen. Die Nationalliberalen beschlossen, in Schwabach   Wahlkreise erreicht, wo unserm Genossen Hofmann der Er- Jesuit Hoens. den Konservativen Hufnagel zu unterstützen, wenn in Fürth   der broech als Kandidat des Brotwucherfartells gegenübertrat. Es Freisimmige die Stimmen der Konservativen erhält. Die Delegierten wurden rund 32 000 Stimmen abgegeben, das sind 97,6 Proz. der der Landesausschüsse der freisinnigen und der nationalliberalen eingeschriebenen Wähler. Dabei handelt sich um einen ausgedehnten Bartei berieten am Sonntag gemeinsam in Nürnberg   und verein- ländlichen Gebirgskreis, so daß diese gewaltige Wahlbeteiligung um barten, daß beide Parteien in allen bayrischen Kreisen, wo eine der- so erstaunlicher ist. Von den 32 000 Stimmen fielen 19 100 auf selben sich in der Stichwahl befindet, sich gegenseitig unterstüßen unsern Kandidaten. sollen. Der Beschluß wurde gefaßt mit Rücksicht auf die politische Dieser Kreis fann gewissermaßen als Erempel gelten: vollste Lage und die im Jahre 1905 stattfindenden Landtagswahlen. Der Einigkeit aller Ordnungsleute und Abstimmung nahezu sämtlicher Bund der Landwirte tritt in Bayreuth   bedingungslos für den Wähler. Die Proz. Fehlenden kann man ruhig als Kranke und Nationalliberalen Hagen ein. In Schweinfurt  , wo ein National- Abwesende betrachten, die selbst bei Abstimmungszwang als ent­liberaler mit einem Centrumsmann in der Stichwahl ist, beschlossen schuldigt gelten müßten. Und gerade da siegt die Socialdemokratie unsre Genossen, strikte Wahlenthaltung zu beobachten. mit einer Mehrheit, die den Gegnern jede Hoffnung nehmen muß, den Kreis je wieder zu erobern. Unfre Gegner brüsten sich oft mit dem Gedanken, die Lauen und Säumigen, wenn sie nur zur Abstimmung gezwungen werden könnten, würden uns aus manchem Kreise verdrängen. Wir sind gewiß dafür, daß jeder Bürger von seinem Wahlrechte Gebrauch macht, aber dessen find wir gewiß: zwänge man jeden Wähler zum wählen, unser wäre der Schade sicher nicht. So hat es auch uns nicht zum Schaden gereicht, daß man in Berlin   auf die Beamten diesmal einen mächtigen Drud ausgeübt hat, wählen zu gehen.

Eisenbahner wählt Socialdemokraten! denn Bud de will es nicht!!

Das Wahlergebnis in der Pfalz  . Aus der Pfalz   wird uns geschrieben:

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unser Genosse Ad. Hoffmann in Stichwahl steht, war es gelungen, Grund zum Wahlproteft. In Northeim   im Kreise Einbeck  , wo einen Arbeiter zur Hergabe seiner Scheune für eine Wähler­Beeinflussungen des mutigen Arbeiters Herr zu werden. Als es versammlung zu gewinnen. Es kostete noch viele Mühe, um der aber endlich soweit war und die Versammlung begonnen hatte, er­schien, nachdem Hoffmann kaum 5 Minuten gesprochen hatte, ein Bolizeibeamter und löste ohne weiteres und ohne jeden Grund die Versammlung auf.

So haben die Freifinnigen in Kalau Luckau   Stimm­enthaltung proklamiert. In Kottbus- Spremberg soll ein Teil der Freifinnigen gegen Antrick für den Reichsparteiler eintreten wollen. In Spandau  - Osthavelland wollen die Freisinnigen für den Konservativen stimmen, wie vor 5 Jahren. Die Berliner Beitung" nennt das planmäßigen Selbstmord". Sogar in Frank hat die pfälzische Partei einen verhältnismäßig nicht unerheblichen An dem ungeheuren Aufschwung der Sache des Proletariates furt a. D. ist ihnen der Scharfmacher Felisch lieber als der Social- Anteil. Unfre Stimmenzahl stieg von 25 146, die wir 1898 bekamen, auf 37 589, also ein Mehr von 12 442. Ganz toll aber ist das Verhalten der Liberalen" in Freiberg   schaftlichen Verhältnisse der Pfalz  In Anbetracht der wirt ( Sachsen  ). Dort fandidierte ein Sekretär des Handelsvertrags- lich ist dieser Zuwachs ganz bedeutend. In zwei Wahlkreisen stehen sie ist größtenteils kleinbäuer­vereins und dessen Wähler wollen sich nun für den man wir in Stichwahl: im Wahlkreis Ludwigshafen   gegen das Centrum, in sollte es nicht glauben!- 71, Mark- Zöllner Dertel ins Zeug legen. Staiserslautern gegen die verbündeten Demokraten und Nationallibe­Was sagen zu alledem die freisinnigen Gewerkvereinler, daß ihre" ralen. Das Mandat des Ludwigshafener   Kreises, das wir 1898 Bartei sich bemüht, eine Mehrheit nicht nur für Zollwucher, sondern eroberten, ist uns auch diesmal wieder sicher, da wir einen Vor­auch für Zuchthausvorlagen zu stande zu bringen? sprung von über 8000 Stimmen haben. In Kaiserslautern  , dessen Mandat der Bundeshäuptling Rösicke innehatte und der gleich auf der Strecke blieb, ist die Situation nicht so günstig wie im etwas sonderbare Rolle spielte der Bürgermeister in Lauenburg  . Militärisches Aufgebot. Die Danziger Zeitung" meldet: Eine Ludwigshafener   Kreise. Hier stehen den 7000 socialistischen 8000 Kartell- Ohne den Magistrat zu befragen, ließ er auf eigne Faust in Danzig  stimmen gegenüber. Den Ausschlag geben die 6000 Bündler- eine Compagnie Infanterie( 8. Compagnie 5. Infanterie- Regiments) und 4200 Centrumsstimmen. Streisen stehen sich Nationalliberale und Centrum gegenüber, im welcher die Truppen nach Lauenburg   befördern sollte. Gleichzeitig In drei von den vier übrigen zum Wahltage bereit stellen und einen Extrazug unter Dampf halten, vierten- Homburg  - Kusel   Nationalliberale und Bund der Land­wirte. 1898 hatte in diesem Kreise der Bund im ersten Wahlgange gefiegt. In Kaiserslautern   haben es die verbündeten National liberalen und Demokraten auf knapp 8000 Stimmen gebracht, eine Zahl, auf die besonders stolz zu sein für den Mischmasch kein Anlaß vorliegt.

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In Baden hat das Centrum offiziell Stimmenthaltung prokla­miert. Dagegen finden wir in der katholischen Märkischen Volks­zeitung" folgende Briefkastennotiz: B. N., Ratingen   bei Düsseldorf  . Die Nachricht, daß die Centrums­partei in Baden Wahlenthaltung proklamiert habe für mehrere Wahlkreise, in welchen die" Genoffen" an der Stichwahl beteiligt sind, ist unrichtig. Wahrscheinlich werden auch dort die Centrums­wähler womöglich den Ausschlag geben zu Gunsten der in Frage kommenden Gegner der Socialdemokratie.

Die Reichstagswahlen in Baden.

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bestellte er bei zwei Lauenburger Kaufleuten ein Dutzend Revolver, mit welchen die Polizisten auf das Publikum schießen sollten. Die Bevölkerung berhielt sich trotz des lebhaftesten Interesses am Aus­gang der Wahl durchaus ruhig und anständig. Als diese Vor­bereitungen, welche der Herr Bürgermeister getroffen hatte, am Wahlabend bekannt wurden, erregten fie Heiterkeit. Wer aber zahlt Sie entstandenen Kosten?

Wahlbeeinflussungen.

Von der Senftenberger   Flur

Aus Mannheim   wird uns vom 22. Juni geschrieben: Gleich Die Signatur der Stichwahlen in der Pfalz   ist Stimmenthaltung. den Ergebnissen in den übrigen Teilen des Reiches bedeutet auch in Das Centrum rührt keinen Finger und kann auch keinen Baden der Ausfall der Reichstagswahlen einen glänzenden, alle rühren, um den Nationalliberalen zu helfen, denn es kämpft felbft unsre Erwartungen übertreffenden Fortschritt der Social- in den Kreisen Landau  , Germersheim   und Pirmasens   in aussichts­demokratie. Wir hatten, wie vor kurzem an dieser Stelle aus- bollen Stichwahlen mit den Liberalen und spekuliert auf die focia­geführt, auf eine Gesamtstimmenzahl von 65 000 im Lande gerechnet, listischen Stimmen, die in den drei Kreisen den Ausschlag geben. die endgültige Zusammenstellung der Resultate zeigt jedoch, daß die Um allem Liebeswerben ein Ende zu bereiten, hat die socialdemo- wird uns berichtet: Die Wahlerfolge der socialdemokratischen Partei Zahl der socialdemokratischen Wähler in Baden von 50 325 im fratische Parteileitung den socialistischen Wählern in den haben den hiesigen Unternehmern einen derartigen Schreck eingejagt, Jahre 1898 auf rund 72 500 am verflossenen 16. Juni gestiegen vier Wahlkreisen, in denen wir nicht zur Entscheidung stehen, daß fie rein von Sinnen geworden sind. In ihrer Wut greifen fie ist. Das kommt einer Zunahme von etwa 43 Proz. gleich, während Stimmenthaltung zur Pflicht gemacht. Die Nationalliberalen zu den brutalſten Mitteln. Nicht allein, daß die Flugblattberteiler die entsprechende Ziffer für 1893/98 nur 35 Proz. betragen hatte. haben gleichfalls beschlossen, im Kreise Ludwigshafen   das Centrum aus den Gewerkshäusern herausgeworfen werden, Maßregelungen und In den drei bisher socialistisch vertretenen Kreisen Mannheim  , seinem Schicksal zu überlassen und sich der Stimme zu enthalten. Lohnabzüge bis zu 30 Proz. werden vorgenommen, um die Arbeiter Karlsruhe   und Pforzheim   belief sich unser Stimmen- In Homburg  - Kusel   tritt das Centrum für den Bund der Landwirte einzuschüchtern. Ünsern Kandidaten Schubert, der von Grube zu zuwachs auf 4800, 2350 bezw. 2850, in Mannheim   fehlen Dreesbach ein, da dieser das gleiche für das Centrum im Ludwigshafener   Grube geht, um so Gelegenheit zu finden, mit den Berg­mur etwa 750 Stimmen an der absoluten Mehrheit. Er muß sich Kreise thun wollte- wohlgemerkt thun wollte gleich seinen badischen Parteikandidaten Adolf Geck   und Eichhorn verzichtete auf dieses Fettauge auf seine magere Suppe und läßt den Bahnhof, um jede Gelegenheit zu nehmen, daß sich der Soci im Orte doch das Centrum arbeitern in Verbindung zu treten, verfolgt man unausgesetzt. Amtsvorsteher, Gendarme und Polizisten stehen auf dem nun in einem zweiten Gange mit den Nationalliberalen messen. Dingen ihren Lauf; mit andern Worten, es empfiehlt seinen eignen Hatte man diesen Aufschwung unsrer Partei in den genannten Wählern in diesem Wahlkreise, sich der Abstimmung zu enthalten und den Leuten nähern kann. Die Gastwirte werden aufgefordert, drei industriellen Kreisen mit Bestimmtheit erwartet, so kamen die überläßt den Socialdemokraten tampflos das Feld. Es dürfte in der Speisen und Getränke an ihn nicht zu verabfolgen, und in der ge­glänzenden Fortschritte in einer Reihe ländlicher Bezirke selbst politisch- parlamentarischen Geschichte der Fall, daß eine Partei in der meinsten Weise benußt man die Anwesenheit der Grubenbeamten, für die unverbesserlichsten Optimisten unter uns völlig überraschend. Stichwahl den Kampfplay verläßt, einzig dastehen. um höhnend über uns herzuziehen. In Meurostol In hat man Im Konstanzer   Kreise wuchs unsre Stimmenzahl von 871 auf 1910, Offiziell wird die Stimmenthaltung der Nationalliberalen; die in givei Versammlungen eine Musikkapelle engagiert, die mit Bauten im Schwarzwald  - Bezirke Billingen- Triberg von 1261 auf 2190, einen Sieg ausschließe, als Vorwand der Flucht genommen, in und Trompeten die Reden Schuberts unmöglich machen sollen. im düsteren Hozenwald gar von 725 auf 2348, in Lörrach- Müllheim Wahrheit liegt die Sache aber so, daß es der pfälzischen Centrums- In den Fabriken werden Bekanntmachungen" erlassen, bon 1338 auf 2103 und im rabenschwarzen Erzbischofskreise partei an Geld mangelt und sie an eine verlorene Sache in welchen die Arbeiter gewarnt werden, Schubert die Stimme zu Freiburg   von 2267 auf 4145. Aehnlich liegen unsre Stimmenzahlen fein Geld wenden wollen. Auf der andern Seite Hoffen sie auf diese geben. auch in ben mittelbadischen Kreisen Lahr  (+520), Offenburg  ( 419). Weise die socialdemokratischen Stimmen in den andern drei Streifen, bekundet seine Dankbarkeit in folgendem Utas":" Der Direktor der Friedrichsthaler Glashütte, Paul Schwarzer, Baden- Rastatt(+1316), Bretten  (+859); überall Ergebnisse, die in denen das Centrum mit den Nationalliberalen ringt und die es bekundet seine Dankbarkeit in folgendem Utas":" zum Teil einer Verdoppelung bis Verdreifachung unsrer bisherigen so nötig braucht wie das Salz an der Suppe, für sich zu er= Stärke gleichkommen. Besonders glänzend hat sich der Heidelberger  gattern.

Kreis gehalten, in dem unser Kandidat Pfeiffle mit 5212 St.

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( gegen 2781 bor 5 Jahren) nahe an der Stichwahl stand. Bei Im Wahlkreise Marburg   steht der Nationalsociale v. Gerlach in allen diesen Ergebnissen muß, wenn sie richtig gewürdigt werden Stichwahl mit dem bündlerischen Brotwucher- Kandidaten Gutsbesitzer sollen, berücksichtigt werden, daß sie in Bezirken, die zum Teil 150 bis 200 weit zerstreute und schwer erreichbare Drte umfassen, b. Pappenheim  . Die Sachlage im Streise ist so, daß, obwohl der sozusagen dugendweise zusammengeholt werden mußten, und daß in Kandidat der Bündler dem Nationalsocialen noch um etwa Diesen Resultaten größtenteils mehr Agitations- und Organisations- 1300 Stimmen voraus ist, unsre Parteigenossen den Ausschlag arbeit steckt, als in manchen blendenden Riesenziffern der Großstädte. für Gerlach geben könnten. Es kann deshalb nicht zweifelhaft Neben der Socialdemokratie hat auch das Centrum in Baden sein, wie wir uns in der Stichwahl zu verhalten haben. eine starte Zunahme von Anhängern zu verzeichnen. Der Jesuiten  - Wo es gilt, einen Brotwucherer zu Fall zu bringen, müssen wir alle und Klosterrummel ist ihm dabei vorzüglich zu statten gekommen. Kräfte für dieses Ziel einsetzen. Unfre Parteigenossen im Marburger Seine Stimmenzahl wuchs von 102 000 auf etwa 135 000, die der Kreise werden deshalb nicht zögern, für Gerlach zu stimmen, der, Nationalliberalen von 92 000 auf 104 000, während Frei was uns auch sonst von ihm scheidet, ein entschiedener Gegner des sinn und Demokratie von 12000 auf 7000 Stimmen zu Brotwuchers ist und auch in der Frage des Wahlrechts als zuverlässig sammenschrumpften. Antisemitismus und Bund der Landwirte haben vollends allen Anhang im Volke verloren, und anzusehen ist.

im 13. badischen Kreis hat die Socialdemokratie das Verdienst, durch ihre starke Stimmenzunahme dem bisherigen Vertreter, Bundesführer Lude Petershausen, schon im ersten Gange. eine entscheidende Niederlage beigebracht zu haben.

Lockspitzel her!

Jm Königshütter Tageblatt"( Oberschlesien  ) ist in Nr. 136 zu

Tefen:

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Zur Wahl!

Obwohl ich nicht die Absicht habe, das persönliche Urteil des Einzelnen in bestimmender Weise zu beeinflussen, hat es mich doch mit Freude erfüllt, zu hören, daß die Arbeiterschaft von Friedrichs3­thal ihre Stimme mie der socialdemokratischen Partei gegeben hat. Ich habe die Hoffnung, daß das wieder und immer so sein wird, denn ich bin der Meinung, daß eine Partei, die sich den Umsturz aller bestehenden Verhältnisse zum Princip gemacht hat, der Stimmen verständiger Arbeiter nicht würdig ist. Ein Arbeiter, der sich darüber flar ist, daß seine Arbeitgeber und Vorgesetzten stets darauf bedacht sind, dem Untergebenen eine sichere Erwerbs­quelle zu gewähren, wird seine Stimme niemals einem Umsturz­Abgeordneten geben.

Wahllokalen verwiesen; in 8schorne posta erhielt ein Berliner Am Tage der Hauptwahl wurden die Kontrolleure aus den Genosse bei dem Anbieten von Stimmzetteln von einem Bauern­gutsbefizer eine Ohrfeige. In Sauo   wurde eine zweiteilige Rifte,

die offen war, als Wahlurne benutzt. In das eine Abteil tamen die Couverts der Bauern, in das andre die der Arbeiter. Eine Unmenge von Unregelmäßigkeiten sind vorgekommen.

Dazu kommt noch, was unsre Presse vorausgesagt hat. Die Freifinnige Volkspartei, welche am Sonntag einer Einladung des kon