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Nr. 144. 20. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Partei- Nachrichten.

Das internationale socialistische Bureau hält seine nächste Sigung am 20. Juli, 9 Uhr vormittags, im Brüsseler Volkshause ab. Tages­ordnung:

1. Bericht des Sekretariats.

2. Der internationale Socialistentongreß in Amsterdam  . 3. Internationale Politik  .

4. Ausdehnung des Arbeiterschutzes auf fremde Arbeiter und die biesbezügliche Gesetzesvorlage Frankreichs.  ( Belgischer Antrag.) 5. Die macedonische Frage.( Bulgarischer Antrag.)

Einen schönen Achtungserfolg errangen unsre Lübecker   Genossen bei der Ergänzungswahl zur Bürgerschaft im ersten Bezirk. Unfre Stimmen blieben nur ganz wenig gegen die des Bürgertums zurück. An geschlossenen Listen wurden für die Vaterstädtischen" 416( 1901: 429), für die socialdemokratischen Kandidaten 376( 1901: 263) ab­gegeben, so daß sich demnach die Vaterstädtischen um 13 verringerten, während die unsrigen um 113 sich vermehrten. Es besteht be­gründete Hoffnung, daß in zwei Jahren die Liste unsrer Genossen in diesem Bezirk den Sieg davontragen wird.

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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Saatenstand in Preußen um die Mitte Juni 1903. gut, 2- gut, 3- mittel, 4- gering, 5- sehr gering.)

Winterweizen Sommerweizen Winterspelz.

Juni 1903. Mai 1903. Juni 1902.

2,9

3,1

2,3

3,7

2,5

2,5

2,5

2,8

2,2

2,4

1,9

2,7

Winterroggen

2,6

2,9

2,5

3,1

Sommerroggen

2,8

2,7

2,8

3

Sommergerste.

2,6

2,5

2,6

Hafer.

2,6

2,5

2,5

2,8

3

2,8

2,4

2,4

2,6

3,5

2,7

2,7

2,7

2,5

2,4

2,7

3,1 3

2,7 2,6

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Mittwoch, 24. Juni 1903.

seinen Schwager verführt und das Opfer von dessen Hartnäckigkeit Der Andrang zu der von beiden Organisationen etwa gleich stark geworden ist. Das Urteil lautete daher gegen jeden der beiden An- besuchten Versammlung war so groß, daß der geräumige Saal schon geklagten auf ein Jahr drei Monate Gefängnis und um 72 Uhr polizeilich abgesperrt werden mußte. Hunderte fanden zwei Jahren Ehr verlust. infolgedessen feinen Einlaß mehr. Bei einem großen Teile der Versammlungsbesucher war anfangs die Meinung vorherrschend, es ( 1- sehr würde an diesem Abend eine gegenseitige sachliche Aussprache über die bei dem Mehlichschen Streit etwa gemachten taftischen Fehler stattfinden Juni 1901. und dann Mittel und Wege in Vorschlag gebracht werden, die Folgen derselben wieder auszugleichen. Insbesondere wurde auch erwartet, daß die Hirsch- Dunckerschen endlich zur Einsicht der Verwerflichkeit des von ihnen verübten offenkundigen Streifbruchs kommen und aus dem ihnen etwa noch verbliebenen Rest allgemeinen Solidaritäts­gefühles heraus ihren Verrat an den Streifenden nach Möglichkeit wieder gut machen würden. Doch weit gefehlt. Als ersten Redner schickten die Hirsch- Dunckerschen den Herrn Tabert vor, und Kartoffeln dieser wußte nichts Besseres zu thun, als in 2,5 der denkbar Klee ungeschicktesten Weise über den ,, unlauteren Wettbewerb" Luzerne. der freien Gewerkschaften und deren schrecklichen Terroris Wiesen mus" gegenüber den Hirsch Dunckerschen zu Iamentieren. In den Bemerkungen der Statistischen Korrespondenz" heißt er dem ersten Bevollmächtigten des Metallarbeiter- Verbandes, Cohen, Den Streit bei der Firma Mehlich streifte er nur ganz kurz, indem es, die auf die naßkalte, unfreundliche Witterung folgende hoch den Vorwurf machte, dieser habe unüberlegt, lediglich aus Macht sommerliche Wärme mit Sonnenschein im letzten Drittel des Mai dünfel die Mehlichschen Arbeiter in den Streit hineingehegt. habe eine nicht unbeträchtliche Besserung des Saatenstandes bewirkt, Ein besonnener Arbeiterführer hätte sich in Anbetracht der -Ueber eine Roheit fondergleichen, begann die Freie Presse" fie hätte einen größeren Umfang angenommen, wenn nicht Anfang Berhältnisse mit den Bugeständnissen der Direktion begnügen in Elberfeld   seiner Zeit einen Artikel, in dem ein Fabrikant der Juni schon wieder ein ungünstiger Witterungsumschlag eingetreten müssen. Mißhandlung eines Arbeiters angeklagt wurde. Der Fabrikant wäre, indem heftige Nord- und Ostwinde wehten, welche die Dummheit bei Mehlich nicht mitmachen wollten, Mit Emphase rief er dann: ,, Und weil wir die mußte sich dieses Falles wegen denn auch später vor dem Schöffen- Temperatur in allen Landesteilen zu schnellem Sinken brachten. deshalb gericht verantworten, erzielte aber seine Freisprechung. Das machte Ueber die einzelnen Fruchtarten, deren Beeinträchtigung durch Gleich auf hinter dem Rücken der Streifleitung mit der Direktion nennt man uns Streitbrecher?" Auch dem Umstande, daß Herr ihm Mut, gegen den Redakteur der Freien Presse", Genossen die anhaltende Kälte und Nässe dank den im allgemeinen günstigen der Fabrik verhandelt hatte, legte Redner keinerlei verräterische Be Eberle, die Beleidigungsklage einzureichen, gegen den er in der Witterungseinflüssen während des Betriebsmonates jest fast aus deutung bei, denn ähnliches hätten die Beamten des Metallarbeiter­Hauptsache das ihn freisprechende Urteil des Schöffengerichts ins geglichen zu sein scheine, wird berichtet: Winterweizen, welcher be- Verbandes in unzähligen Fällen auch gethan, ohne sich dabei um Treffen führte. Natürlich mußte das Gericht trotz dieses Urteils die kanntlich sehr schwach durch den Winter gekommen sei, habe meist andre Organisationen zu kümmern. Sache selbst nachprüfen und kam zu einem wesentlich andern dünnen Bestand, der sich aber während des Berichtsmonats immer erbitterten Kampf gegen den Verband in Aussicht. Natürlich wurde Schließlich stellte er einen Urteil. Es stellte ausdrücklich fest, daß alle dem Herrn Fabrikanten hin zufriedenstellend gebessert habe. Recht erfreulich lauteten die die Stimmung der Anwesenden durch solche Ausführungen nicht vorgeworfenen Thatsachen auf Wahrheit beruhten, und verurteilte Nachrichten über Winterroggen. Vielfach wurde hervorgehoben, daß gerade friedlich beeinflußt, und als Herr Labert auf den Zwischenruf unsern Genossen lediglich wegen formaler Beleidigung zu einer er schöne Blüten gehabt und große Aehren angesetzt habe. Der Halm einer Frau hin ausrief, sie möge lieber nach Hause gehen und Geldstrafe von 30 M. werde mit geringen Ausnahmen als ungewöhnlich lang bezeichnet. Strümpfe stopfen, da fehlte es nicht an stürmischen Mißfallskund­- zu drei Tagen Gefängnis wurde der Redakteur der Neußischen Sommerhalmfrüchte hätten mehrfachen Witterungsumschlags wegen gebungen, die sich mit den Beifallsrufen der Hirsch- Dunckerschen Volkszeitung", Genosse Feustel, vom Schöffengericht in Greiz   bisher nicht zu einer gedeihlichen Entwicklung kommen können. Sie bereinten. Hierauf nahm der Arbeitsvermittler der Gewerkvereine, verurteilt, weil er einen Fabrikanten beleidigt haben soll. Der feien teilweise gelbspißig geworden, starke Berunkrautung sowie in slavon, das Wort. Amtsanwalt hatte eine Gefängnisstrafe von drei Wochen be- manchen Gegenden Roſtbildung zehre an ihnen. Nur Sommerweizen der Mehlischen Fabrik entschuldigte er damit, daß ja kein Streit Die Vermittelung Arbeitswilliger nach antragt, weil eu stel bereits zweimal mit Geld vorbestraft war habe seinen bormonatlichen Stand behalten, dagegen seien Sommer mehr für die Gewerkvereinler bestanden habe. Beiden Rednern ant­und sich nicht gebessert" hatte. Außerdem behauptete der Herr roggen, Sommergerſte, Hafer zurückgegangen. Ueber Kartoffeln sei wortete alsdann Cohen vom Metallarbeiter- Verband. Er konnte Amtsanwalt, daß ja F. die Geldstrafe doch nicht selbst trage und sie bis jetzt nichts erfreuliches zu berichten, ſie ſeien ungleichmäßig auf- tonstatieren, daß die Borrebner nur äußerst unvollkommen auf die daher auch nicht empfinde. gegangen; auch habe die im Vormonate erwähnte Fäulnis weiter um Vorfälle beim Mehlichschen Streit eingegangen waren. sich gegriffen, so daß man durch Nachpflanzungen habe die Lücken dessen gab er eine genaue, den Vorwärts"-Lesern bereits bekannte füllen müssen. Sachdarstellung von den Ursachen und dem bisherigen Verlauf des Streits und knüpfte eine herbe Kritik an das Verhalten der Hirsch Dunderschen, die sich nicht entblödet haben, Streitbrecherdienste zu berrichten und von Organisations wegen dem Fabrikanten Arbeits­In dem gegen den Rechtsanwalt Mar Liebling I und den willige zuzuführen. Wenn, so führte der Redner aus, die Hirsch Agenten Covo geführten Prozeß, der in den letzten Tagen die dritte Die Einfuhr in Tonnen zu 1000 Kilogramm: 17 579 274 Dunderfchen Generalräte Bedenken gegen die Taktik der Streit­Straffammer des hiesigen Landgerichts I beschäftigte, fand heute die gegen 15 930 416 und 16 703 727 in den beiden Vorjahren, daber leitung gehabt haben, so hätten sie diese offen und ehrlich geltend Verkündung des Urteils statt. Die Anflage lautete, wie schon früher mit mehr 1648 858 und 875 547. 31 von den 48 Zolltarif- Nummern machen müssen, niemals aber durften sie hinterrücs Abmachungen geteilt worden ist, auf gemeinschaftlichen Betrug und Erpressung, weil zeigen eine Zunahme, 12 eine Abnahme der Einfuhr. An der mit dem Fabrikanten treffen und dann ohne Rücksicht auf die Be­beide Angeklagte- Liebling als Mandatar des rumänischen Beamten Zunahme der Einfuhr sind besonders beteiligt: Erde, Erze 2c. schlüsse der Streifenden die Arbeit wieder aufnehmen. Daß bei Behar die bei der rumänischen Rentenauslosung vorgekommenen(+572 183), Kohlen(+356 013), Getreide(+260 397), Holz einem Streit, wo 430 Verbandsmitglieder und nur ca. 20 Gewerk­Betrügereien benutzt hatten, um von der hiesigen Diskontogesellschaft,(+177 605), Abfälle(+108 528), Erdöl  (+42 581), Baumwolle vereinler in Betracht kamen, die Hauptleitung des Streiks dem Vers die bekanntlich an der Aufnahme der letzten rumänischen Anleihen und Baumwollenwaren(+41 305), Steine und Steinwaren(+36 848), bande obliegen mußte, sei selbstverständlich. Deswegen mußten sich die und der Konvertierung der fünfprozentigen Schatzanweisungen an der Abnahme insbesondere Materialwaren(+24 355). Hirsch- Dunckerschen der Majorität fügen. Bemerkenswert war, daß Cohens beteiligt ist, Geld( 500.000 m.) herauszuloden. Und zwar fand die Die Ausfuhr in Tonnen zu 1000 Kilogramm: 15272944 gegen Ausführungen auch von einem erheblichen Teile der Gewerkvereinler leb­Anklage den Betrug darin, daß Rechtsanwalt Liebling in den von 12 935 830 und 12 336 015 in den beiden Vorjahren, daher mehr haft applaudiert wurden. Redner überreichte dem Bureau dann eine Re­ihm mit der Diskontogesellschaft und S. Bleichröder geführten Ver- 2 337 114 und 2 936 929. 34 3olltarifnummern zeigen eine verstärkte, solution, in der das Verhalten der Hirsch- Dunckerschen und besonders des handlungen nichts davon gesagt hat, daß Behar selbst an den Be- 9 eine geringere Ausfuhr. An der Zunahme der Ausfuhr sind bes Herrn Gleichauf gemißbilligt wird und worin der Gewerkverein auf­trügereien beteiligt sei und seine Kenntnis aus seiner eignen Teil- fonders beteiligt: Kohlen(+1374 394), Erden, Erze( 548 205), gefordert wird, seine in der Mehlichschen Fabrik beschäftigten Mit­nahme an dem Rentenauslosungsschwindel habe; während Gisen und Eisenwaren(+303 065), Droguen-, Apotheker- und Farbe glieder wieder herauszuziehen. Zu einer Abstimmung über die Men die Kennzeichen der Erpressung in einem Drohbrief erblickt waren(+50 628), Getreide(+40 594), Thonwaren(+33 992). folution tam es allerdings nicht, denn als Herr Gleichauf als vierter wurden, den Liebling am 12. Januar 1903, als Unterhand- Abgenommen hat dagegen die Ausfuhr von Rohzuder, der gegen die Redner um 21 Uhr das Wort nahm, fanden seine Ausführungen lungen teinen Erfolg hatten, an die Diskontogesellschaft gerichtet hat. Vorjahre fast einen Ausfall von 50 Prozent zeigt. Die Rohzuder- bon bornherein so wenig Anklang, daß der fast kopflos gewordene Ehe das Gericht heute zur Verkündung des gefällten Urteils Ausfuhr nach Großbritannien   ist gegen das Vorjahr um über Vorsitzende ganz unvermittelt die Versammlung schloß. schritt, nahm nochmals der Angeklagte Liebling das Wort, um die 50 Prozent gefallen, die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten Richter zu bitten, ehe sie einen Mann, der bis dahin makellos da erreichte nicht 1/30 der Vorjahrsmenge. Tarifbewegung der Kontobucharbeiter. Eine öffentliche Stonto­geftanden habe, aus dem Kreise seiner Berufsgenossen herausreißen, sich zu überlegen, ob es denkbar sei, daß er von der Höhe eines tabel betrieb. Nach telegraphischer Nachricht der National- 3tg." wurde in die an die Arbeitgeber zu stellenden Tarifforderungen zu beraten. Tarnowiser Aftien- Gesellschaft für Bergbau und Eisenhütten- besucht war, fand am Montag im Gewerkschaftshause statt, um über bucharbeiter- Versammlung, die auch von den Arbeiterinnen zahlreich lofen Lebenswandels herabgefunken sein sollte zu verbrecherischen, der heutigen Generalversammlung in Tarnowit beschlossen, das Der Tarifvertrag der Kontobuchbranche, der ebenso wie der eigent­tomödiantenhaften Trids; denn man tönnte zur Ueberzeugung von Tarnowiger Hüttenwert zu liquidieren sowie 10 Morgen von der liche Buchbindertarif im Jahre 1900 gefchloffen wurde, läuft am feiner Schuld nur kommen, wenn man alles, was er bei dieser 70 Morgen großen Befizung für 140 000 M. an den Fiskus und 30. September dieses Jahres ab. Die Tarifkommission der Branche ganzen Affaire dritten Personen gegenüber gesagt und gethan, als wohl berechnete Scheinmanöver ansehen würde. Sollte der Gerichts- den Hochofen auf Abbruch für 125 800 M. zu verkaufen. Auf hat sich nun, wie ihr Obmann August Wagner berichtete, eifrig hof sich aber nicht von seiner vollen Unschuld überzeugt haben, dem Grundstück ruhen 233 700 M. Hypotheken. Nach den Aufsichtsrates Vorschlägen des so bitte er wenigstens, den alten Grundsatz walten zu lassen: In des Affientapitals im Verhältnis von 2 au 1 beschlossen, das auch für Hannover  , den Hauptplatz der Kontobuch Fabrikation, einheitlichen Tarifentwurf zu schaffen, die Zusammenlegung dubio pro reo! Kontobuch- Fabrikation, Nach längerer Beratung fällte das Gericht folgendes Urteil: 2106 000 m. hohe Grundkapital wird also dann aus 1052 100 M. und die technischen Einrichtungen dort gegenüber den Berliner Ber­Es zeigte sich jedoch, daß die Arbeitsmethode Was die Anllage wegen des gemeinschaftlichen Betruges angeht, bestehen. Der Gewinn von 1 053 900 Mr. soll zur Tilgung der Unterhältnissen so verschieden sind, daß es unmöglich war, hinsichtlich der so hat der Gerichtshof das Vorliegen eines solchen nicht für er- bilanz und zu außerordentlichen Abschreibungen dienen, der Siz wird Accordlöhne gleiche Forderungen aufzustellen. Dagegen wurden in wiesen erachtet. Es ist nicht erwiesen, daß die Angeklagten wider nach Braunschweig   verlegt und die Firma in Eisenwerk Braunschweig Bezug auf die allgemeinen Bestimmungen des Tarifes ziemlich über­besseres Wissen der Diskontogesellschaft gesagt haben, Attiengesellschaft" abgeändert.

Aus Industrie und Handel.

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Prozeß Liebling- Covo.

Deutschlands   Außenhandel. Nach dem soeben vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen Maiheft der monatlichen Nach­weise über den auswärtigen Handel beträgt in den fünf Monaten Januar bis Mai 1903:

wurde

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

einen bemüht,

Infolge

der

einstimmende Forderungen für beide Städte aufgestellt. Danach foll die neunstündige Arbeitszeit, wie sie jezt in Berlin   besteht, bci­behalten werden, jedoch mit der Einschränkung, daß Sonnabends nur 812, an den Vorabenden vor den drei großen Festen nur 8 Stunden gearbeitet werden soll. Bezüglich der Stundenlöhne wird durch­schnittlich eine Erhöhung um 3 Pfennig verlangt, so daß dann der minimallohn für männliche Arbeiter 47 Pf., für Ausgelernte 48 Pf., für geübte Arbeiterinnen 26 Pf., für ungeübte der Anfangslohn 17 Pf. betragen würde. In gleichem Maße wird eine Erhöhung der Löhne für Specialarbeiter und Arbeiterinnen verlangt, ebenso eine anderm die Anerkennung des paritätischen Arbeitsnachweises ver Sodann wird unter

Behar sei am Betruge nicht beteiligt und die geforderte halbe Million Mart fei nur für Behar bestimmt. Anders liegt die Sache bei der versuchten gemeinschaftlichen Erpressung durch den Brief vom 12. Januar 1903, an dessen Absendung Covo mit­beteiligt ist. Bei der Strafabmessung ist berücksichtigt, daß beide An­getlagte unbestraft sind und mur Versuch vorliegt; andrerseits ist Der Streit bei Mehlich führte am Montagabend zu einer er aber das Thun   ein fehr gemeingefährliches, das Objekt ein folossales neuten lebhaften Auseinandersetzung zwischen dem Metall­und die Bedrohung richtete sich gegen angesehene Institute. Der arbeiter Verband und den Hirsch Dunckerschen Gerichtshof ist davon ausgegangen, daß der zweite An Gewerkvereinlern. Letztere hatten eine öffentliche Versammlung nach getlagte mit besonderer Hartnädigkeit die den Germaniasälen einberufen, zu der auch den Mitgliedern des Erhöhung der Zuschläge für Ueberzeitarbeit. 500 000 Mart erstrebt hat und der erste Angeklagte durch Metallarbeiter- Verbandes Zutritt und Redefreiheit gewährt wurde.

Deutsches Gewitter.

Hei! Das ist ein Wirbelwind!

Hui! Wie die Bagoden zittern!

Und wie selbst an Kerkergittern

Seine Spuren sichtbar sind!

Ja, durch Deutschland   braust der Sturm!

Doria! Da stürzt ein Turm,

Und der Pfaffe rennt wie blind!

Seht, im Westen hebt es an, Fürchterlich, das rote Wetter! Heil'ger Stumm, wo ist der Netter, Der den Sturm beschwören kann?

Und was wirbelt dort im Flug Wild empor? Ein Tafeltuch!- Nicht der kleinste Schnitt daran?!

Bayern  , Franken, Schwabenland, Heißa! Welch ein wildes Wirren, Wie die Fledermäuse schwirren, Aufgescheucht vom roten Brand! Endlich, endlich reine Luft, Wo Gestank und Moderduft Hielt die Sinne festgebannt!

00

GASC

Heil dir, a chiens   Proletar! Strid um Strid hat dich umwunden,

Den die Niedertracht geschunden,

Wenn Gewalt am Ende ivar!

Horch! Ein Ruck, und achtzehn Mann Burzeln! Einmal noch heran,

Und die Bahn ist völlig klar!

8ittermeier in Berlin  ! Armer Kerl, dich so zu graulen! Lehnst an Otto dich, den faulen, Und selbst dorten muß es ziehn! Nirgend eine Rettung noch? Marich, hinein ins Mauseľoch, Wo dir's stets am wohlsten schien!

Neuer Hansabund! Jm Flug Nun zu dir, du Hort des Ruhmes, Wo der Sturm des Prozentumes Letzte Beste niederschlug!

Ringsherum im platten 2and Hat der Arbeitsmann erkannt, Daß des Elends mun genug!

Hochfeudal und riesenstark

Hört ihr Preußens Junter schnarren: Aeh! Bei mir im Knechtschaftsfarren Schert der Umsturz mich' nen Quart!" Doch schon fliegt im Wirbeltanz Mit gar schneidiger Eleganz Freundchen in den Sand der Mark!

Also dröhnet Schlag um Schlag, Also hat der Sturm bezwungen Selbst der D st mart Niederungen, Wo die Welt noch starr und zag!

Nun noch einmal prasselt's drein, Einmal noch im Wetterschein, Und es lichtet sich der Tag!

Sei gepriesen, wilder Tag, " Sei gegrüßt, du roter Regen, " Der so reichen Erntesegen " Breitet über Flur und Hag!

Deinem Walten meine Gunst, " Wo mir der Kasernendun st " Bleischwer in den Gliedern lag 1"

Welch ein Laut 1 Germania  ! Endlich mütterliche Töne? Stehn die ungerat'nen Söhne Dennoch deinem Herzen nah? Nun, sie sind dir treu, es gelt'! Traurig wär's um dich bestellt, Wäre nicht der Umstura" da!

H

Harte Kämpfe harren dein! Mancher Schmach ist noch zu wehren, Manches Unkraut auszukehren, Soll der Segen uns gedeih'n!

Doch sie reift, die reiche Saat, Und der Erntetag, er naht

In der Freiheit Sonnenschein!