Zum Schlusse sei noch erwähnt, daß im ersten Halbjahr Jahren zur Aufrüttelung seiner Klaffengenossen in Bothnang gethan eines Beweises, über Drangsalierungen, die von Mitgliedern des 1903 die gerichtliche Aburteilung von 79 Vorgesetzten wegen hat, weiß mir derjenige, der das Wachstum der Bothnanger Partei- Metallarbeiter- Verbandes gegen Gewerkvereinler verübt sein sollen, Mißhandlung 2c. bekannt wurde. An Strafen wurden dabei aus- Organisation verfolgt hat. Ein großes Verdienst erwarb sich Fügel um diese zum Uebertritt in den Verband zu bewegen. gesprochen 23 Jahre 8 Monate 19 Tage Freiheitsentzug, neun als Expedient der„ Schwäbischen Tagwacht", deren Verbreitung ihm Schließlich ruft Herr Gleichauf aus: Haben solche Leute( gemeint Degradationen, eine Entfernung aus dem Heere, ein stetes Anliegen war. sind die Mitglieder des Metallarbeiter- Verbandes. Redaktion des ein fünfjähriger Ehrenverlust! Vorwärts") ein Recht, sich über polizeiliche Eingriffe zu beschweren? Nein!"
Trotzdem aber sind die Soldatenschindereien nur Hirngespinnste der Socialdemokratie.
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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
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Genosse Ludwig Radlof in Breslau , dessen schwere Ver- Wir wissen nicht, ob die Andeutung Gleichauss über angebliche urteilung zu einem Jahre Gefängnis wir meldeten, ist dadurch und Drangfalierungen einen Schein von Berechtigung haben. Sich namentlich durch die vom Gericht angeordnete sofortige Ber darüber mit ihm auseinanderzusetzen, können wir der Leitung des haftung in eine direkte Lebensgefahr versezt. Wie nämlich Metallarbeiter- Verbandes überlassen. Aber wenn es wirklich so die Breslauer Volkswacht" mitteilt, ist unser Genosse erst vor wäre, wie Herr Gleichauf sagt, wenn wirklich was wir entschieden Das ungarische Abgeordnetenhaus trat heute auf Verlangen von wenigen Tagen aus dem, Krankenhause entlassen verurteilen würden dem, Krankenhause entlassen verurteilen würden hier oder da ein Druck zum Uebertritt in 20 Mitgliedern der Kossuth- Partei zu einer Sigung zusammen. Als worden, wo er sich wegen einer feineswegs leichten Verwundung den Verband auf Gewerkvereinler ausgeübt sein sollte, so darf das die bisherigen Minister den Saal betraten, wurden sie mit Eljen- einer Operation zu unterziehen hatte. Radlof war doch einen Vertreter einer Arbeiterorganisation nicht ber= Rufen begrüßt. Abgeordneter Barabas erflärte, die Stoffuth- noch nicht einmal aus der ärztlichen Behand anlassen, einen so unerhörten Eingriff der Polizei in Partei habe die Anberaumung dieser Sigung gefordert, weil sie an ung entlassen. Die Breslauer Volkswacht" schreibt weiter das Versammlungsrecht mit Schadenfreude aufz1den König eine Adresse habe richten wollen mit der Bitte, die Krise dazu:" Die sofortige Verhaftung unfres Kollegen erscheint uns um nehmen, weil es ja mur der verhaßte Gegner ist, in Ungarn nach Anhörung der ungarischen Ratgeber zu lösen. so auffälliger, als seit Bestehen der socialdemokratischen Zeitungen der unter dem Eingriff leidet. Wenn auch Herr Gleichauf durch Nachdem die Verhältnisse sich geändert hätten und die Adresse unnütz in Breslau noch niemals ein Redakteur den Versuch gemacht den Satz:„ Wir Gewerkvereinler verurteilen jeden unberechtigten Einsei, wolle er sich mit der Erklärung begnügen, daß die Kossuth- Partei hat, sich einer Anklage oder einer Strafe zu entziehen, obwohl griff in die Arbeiterrechte" sich zu salvieren sucht, so ist doch sein zur Zeit durch die Zurückziehung der Militärvorlage befriedigt sei; allein für die„ Volkswacht"-Redakteure schon über neun Jahre Ge- Artikel auf den Grundton gestimmt: Dem Metallarbeiter- Verbande fie werde aber auch in Zukunft feinen einzigen Mann mehr als fängnis verhängt worden sind. Wir stehen vor dem furchtbar geschieht schon recht, wenn ihm die Polizei das Versammlungsrecht bisher bewilligen, wenn sie dafür nicht entsprechende Konzeffionen harten Urteil wie vor einem Nätsel, das zu lösen unmöglich ist." beschränkt. erhalte.
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Deutfches Reich.
Ein konservativer Journalist, der Redakteur Hans Witte Die Gewerkvereine sind wirklich tief gesunken, wenn sie es ruhig Der bisherige Ministerpräsident v. Sze II erwiderte, es sei vom„ Sächsischen Postillon" in Löbau , hatte sich über eine Notiz hinnehmen, daß ein Vertreter des größten Gewerkvereins eine so tief ein unbestreitbares Recht des Königs, zum ungarischen Minister- im„ Armen Teufel" geärgert. Statt nun seine Feder im Sächsischen in das Versammlungsrecht aller Arbeiter einschneidende volizeipräsidenten zu ernennen, wen seine Weisheit zu ernennen Postillon" gegen den„ Armen Teufel" zu gebrauchen, berklagte liche Maßregel mit einem schadenfrohen Lächeln aufnimmt. So fügt für gut befinde. Die Krone habe das Recht, wo und mit wem er den verantwortlichen Redakteur desselben, den Genossen Herr Gleichauf zu dem ihm und den Seinen nachgewiesenen offenfie wolle, Beratung zu pflegen. Der König habe stets die strengite chubert in Zittau , und erzielte auch eine Verurteilung. Das fundigen Streifbruch die man kann nicht anders sagen- konstitutionelle Gesinnung bezeugt. Er könne versichern, daß der war aber dem Herrn noch nicht genug des errungenen journalistischen Rechtfertigung polizeilicher Widerrechtlichkeiten König den Eid, den er auf die Verfassung abgelegt, im Herzen be- Lorbeers. Er steckte seine Feder noch einmal in die Linte und ver- gegen eines der wichtigsten staatsbürgerlichen wahrt und seit 36 Jahren befolgt habe. Daran dürfe kein Ungar faßte zweifeln. Krone und Nation bilden eine untrennbare Einheit. Dies Fischer als Verleger des„ Armen Teufels", in dem er offenbar ohne Scham und Scheu auf. eine Anklageschrift auch gegen den Genossen Edmund Rechte, und der Gewerkverein" nimmt solche Auslassungen ist, so schloß Szell , mein letztes Wort in diesem Hause.( Lang- den Verfasser des Artikels wähnte, der ihn so schwer geärgert berufen, in der sie, wie es in der Anzeige hieß, ihre Ehre retten Kürzlich hatten die Hirsch- Dunckerschen eine Versammlung einanhaltender Beifall rechts.) hatte. Das Schöffengericht in Dresden mußte nun allerdings Budapest , 25. Juni. Das„ Ungarische Telegraphen- Korrespondenz- dem Herrn bedeuten, daß er im Breßgefet so wenig Bescheid wüßte wollten. Nach den Vorgängen der letzten Zeit haben jene Leute Bureau" meldet aus Wien : Graf Khuen- Hedervary erschien heute wie mit den journalistischen Gepflogenheiten, und wies ihn mit der wirklich keine Ehre, wenigstens keine Arbeiterehre mehr zu retten. Wie die Freifinnige Partei auf politischem Gebiete, so hat vormittag um 9 Uhr in besonderer Audienz bei seiner Majestät, Klage ab. ihr Anhang, die Gewerkvereine, auf gewerkschaftlichem Gebiete sich um über die Ergebnisse der Konferenzen mit den parlamentarischen- Drei Anklagen auf einmal wurden vor der 4. Straffammer selbst das Grab gegraben. Persönlichkeiten Bericht zu erstatten. Auf Grund dieses Berichts in Leipzig gegen den Redakteur der„ Volkszeitung für das Muldenwurde Graf Khuen- Hedervary von Seiner Majestät mit der Kabinetts- thal", Genossen Georg Schöpflin , verhandelt, die er sich in der bildung betraut. Der designierte Ministerpräsident wird nachmittags Eigenschaft als Redakteur und Redner zugezogen hat. Die erste Bauarbeiter- Aussperrung in Köln . Die Aussperrung, welche die um 1 Uhr nochmals in Audienz empfangen werden. Baron Anklage ftüßt sich auf einen in Nr. 83 der„ Volkszeitung für das Kölner Bauunternehmer beschlossen haben, um dem Streit der Puter Fejervary wird um 12 Uhr beim Kaiser in Audienz erscheinen. Muldenthal" abgedruckten, ant Graf Khuen und der Honvedminiſter beabsichtigen, heute um 3 Uhr Groitsch gerichteten Brief, in welchem ihm der Vorwurf gemacht Buzzer und Bauarbeiter sind von der Aussperrung den Pfarrer Helbig in ein Ende zu machen, ist heute( Freitag) ausgeführt. 3200 Maurer, nach Budapest zurückzukehren. Graf Khuen wird sich in Budapest wird, daß er mit zweierlei Maß messe und dies bei der Beerdigung betroffen. vorerst der Mission der Kabinettsbildung widmen und so rasch als der ledigen Schröder, die in Kindesnöten gestorben ist, bethätigt möglich nach Wien wieder zurückkehren, um über die Besetzung der habe, indem er die anwesenden jungen Mädchen verwarnte, Zur Aussperrung in Hannover . Der Regierungspräsident hat einzelnen Ressorts Seiner Majestät Vorschläge zu unterbreiten. in die Fußstapfen der jungen Sünderin zu treten! Diese Handlungs- mit den Vertretern der Unternehmer wegen Beilegung des Konflifts weise war als wenig barmherzig bezeichnet worden. Die zweite Besprechungen gehabt, ein Resultat aber nicht erzielt, da die ArbeitAnklage stützt sich auf eine in Nr. 98 abgedruckte Notiz über ver- geber auf ihrem bisherigen Standpunkt verharren und die AusDie Verweltlichung der französischen Schule. Nachdem von der botene Wählerversammlungen in Rössern und Kadigsch, in der der perrung nicht eher beenden wollen, als bis der Streik der Zimmerer Deputiertenkammer der Gesezentwurf angenommen worden ist, wo- Amtshauptmannschaft in Grimma der Vorwurf gemacht aufgehoben ist. Der Regierungspräsident will nun mit der Streitnach jedem Kongregationiſten untersagt wird, in der Gemeinde, wo werde, daß fie den Einberufer der Versammlung zu fich habe kommen leitung der Zimmerer in Verhandlung treten, um eine Grundlage er früher unterrichtete oder in einer Nachbargemeinde weiter zu lassen und auf ihn eingewirkt, damit er seine Zusage zur Hergabe seines für die Einigung zu schaffen. unterrichten, wird die Regierung energische Schritte thun müssen, um Grundstücks zur Bersammlung zurücknehme, was M. thatsächlich auch gegenügenden Ersatz für die bisher von den Ordensgesellschaften aus- than hat, und die Versammlung konnte deshalb auch nicht stattfinden. In geübte Lehrthätigkeit zu schaffen. Nach den Berichten, die vor kurzem diesem Vorwurf wird nun eine Beleidigung der Amtshauptmannschaft der Unterrichtsminister Chamniér in der Unterrichtskommission in Grimma erblickt. Einer weiteren Beleidigung soll sich Schöpflin gab, find die Aufgaben, die hier die Regierung zu erfüllen gegenüber der Amtshauptmannschaft Borna schuldig gehat, ganz erhebliche. Nach den Mitteilungen Chamniers befinden sich macht haben, als er in Kohren in einer verbotenen Versammlung zur Zeit in christlichen Schulen 200 000 Kinder. Außerdem unter- auf dem Pfefferkornschen Grundstück am 22. März gesagt habe: halten noch 16 Kongregationen 1522 Niederlassungen, in denen Wenn ich Playmann wäre, würde ich reden können!" Das Ge 144 179 Senaben unterrichtet werden. Um diese abzulösen und die richt fah in allen Fällen eine Beleidigung als vorliegend an und Kinder in staatliche Schulen unterzubringen, müssen in 336 Ge- verurteilte Schöpflin zu 220 Mart Geldstrafe oder 22 Tagen meinden neue Schulhäuser gebaut und 1519 neue Lehrer angestellt Gefängnis. werden. Was die Mädchen aulangt, so werden deren in etwa 10 000 Rongregationsschulen insgesamt 583 380 unterrichtet. Für diese müssen 1921 neue Schulen gebaut und 5963 Lehrerinnen angestellt werden. 5151 Gemeinden haben schon gegenwärtig genügend Platz, um die Schüler der Stongregationsschulen unterzubringen. Die Kosten für die neuen Schulen und deren Einrichtung schätzt der Minister auf 59 Millionen und die für das neue Lehrerpersonal auf 9 Millionen Frank pro Jahr.
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an, um Arbeitswillige nach Mainz zu locken und sie dort festzuhalten. Die Mainzer Bau- Unternehmer wenden die bedenklichsten Mittel Kürzlich gelang es den Ausgesperrten wieder, eine Kolonne von 11 Mann, die unter falschen Vorspiegelungen zur Annahme der Arbeit bewegt worden war, zur Abreise zu veranlassen. Kennzeichnung der Praktiken der Unternehmer bietet eine Erklärung, welche der Führer dieser Kolonne den Ausständigen gab. Die Erflärung lautet:
Eine
mit" den Herren Bauunternehmern in Mainz , wegen Ausführung „ Der Unterzeichnete erklärt Hierdurch, daß bei Vereinbarung dringender Maurerarbeiten hierselbst, keinerlei Mitteilung geworden, daß die Mainzer Maurer bereits acht Wochen von den Bau unternehmern ausgesperrt. Ich habe die Reise nur deshalb mit meiner Kolonne übernommen, um genannte dringende Maurerarbeiten auszuführen.
Bei Ankunft in Mainz am Bahnhof frug ich den Herrn Hauswald bei dem starken Menschen- Auflauf, was hat das zu bedeuten? Herr Hauswald erklärte:" Das kommt von der Wahl!"
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Zur Neunstundenbewegung der Kürschner . Eine öffentliche Kürschnerversammlung, in der mehr als 600 Personen, darunter viele Arbeiterimen anwesend waren, nahm am Mittwochabend Stellung zu Später über die Sache aufgeklärt, wollte ich sofort mit meiner der Aussperrungsdrohung der Arbeitgeber. Der Obermeister Lampe Kolonne außer mir noch 10 Mannabreisen, wurde aber darin Ein Offiziersstreich. Rom , den 23. Juni .( Eig. Ber.) Auch hatte am 23. Juni ein Schreiben an den Kürschnerverband gerichtet, den ganzen Tag gehindert. Die Thüren wurden einfach abgeschlossen in Italien giebt es schneidige Lieutenants. Von einem Mitgliede worin nochmals auf den Aussperrungsbeschluß der Arbeitgeber hin- und obendrein wurden wir als Gefangene den ganzen Tag überdieser edlen Menschenspecies, Namens Chiavini, ist am 21. D. M. der gewiesen, es aber den Arbeitern anheimgestellt wird, durch eine wacht. Wir erhielten nicht einmal Effen und Trinken. Endlich socialistische Abgeordnete Agnini thätlich angegriffen und bedroht Kommission mit ihnen über die strittigen Punkte zu unterhandeln. abends 5 Uhr, nachdem wir fortwährend dagegen protestiert und mit worden. Agnini hatte in öffentlicher Versammlung bei Modena das Die Einladung zur Versammlung lehnten die Arbeitgeber Hilfe dritter Personen gelang es uns, aus der Gefangenschaft zu Vorgehen eines Offiziers, der seine Soldaten an den Ohren zu ziehen ab unter dem Vorgeben, daß das Flugblatt, das der entkommen." pflegt, als barbarisch gekennzeichnet. Während er bei Tisch ist, läßt Kürschnerverband herausgegeben hat, in einem gehässigen Ton ab- Also selbst vor offenkundiger Freiheitsberaubung schrecken die ihn ein Offizier um eine Unterredung bitten und fragt ihn wie gefaßt sei. Der Referent Regge wies diesen Vorwurf entschieden Unternehmer nicht zurück, um sich Arbeitswillige zu erhalten. Von haben Sie den Offizier bezeichnet, der die Soldaten an den Ohren zurück und schilderte eingehend den bisherigen Verlauf der Bewegung. solchen Gesezwidrigkeiten scheint die Polizei nichts zu merken. Wenn gerissen hat? Agnini wiederholte deutlich seine Worte, worauf der Nach sehr lebhafter Debatte, an der sich auch einige Arbeitgeber aber ein Ausgesperrter einen Streifbrecher schief ansieht, dann Lieutenant ihm eine Ohrfeige versetzt. Unser Genosse, ein hoch beteiligten, nahm die Versammlung eine Resolution an, in der erklärt schreiten Polizei und Gericht sogleich ein. gewachsener fräftiger Mann, antwortete ihm mit zwei schallenden wird, daß, falls die Aussperrung vollzogen wird, als Gegenforderung Schlägen ins Gesicht. Der Lieutenant fuchte den Säbel zu ziehen, eine Lohnerhöhung von 10 Prozent verlangt werden soll, daß ferner wurde aber von den herbeigeeilten Bauern daran gehindert und in den in Betracht kommenden Werkstuben Neberstunden nur dann durchgeprügelt.- gemacht werden sollen, wenn sie mit einem Aufschlag von 100 Prozent bezahlt werden. Die unverheirateten Kollegen werden aufgefordert, Berhandlungen mit den Vorständen der Arbeitgeber- Vereinigungen Berlin zu verlassen. Die Versammlung erklärte sich jedoch auch zu bereit und beauftragte den Vorstand des Verbandes der Kürschner Berlins und Umgegend, die nötigen Schritte dazu zu thun.
Der Reichstag trat heute zu einer außerordentlichen Tagung zu sammen. Der Landsthing wählte den Präsidenten und die Vicepräsidenten wieder; ebenso wählte auch der Folkething Trier von der Linken Reformpartei mit 95 Stimmen bei sechs Stimm enthaltungen zum Präsidenten wieder. Der Präsident teilte darauf mit, es sei Beschwerde geführt über die Wahlen im Stadtkreise Nanders, in Odense und Frederiksund.
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Partei- Nachrichten.
Achtung, Metallarbeiter! Der Streit bei der Firma Mehl ich Achtung, Metallarbeiter! Der Streit bei der Firma Mehlich dauert unverändert fort. Es werden jetzt die bekannten Gewaltmaßregeln angewandt, um die Arbeiter niederzuzwingen. Der Nach weis der Kühnemänner ist für Schleifer gesperrt. Es wird von einer Aussperrung gesprochen und in den Provinzblättern werden Arbeitswillige gesucht. Auch wird versucht, in andren Fabriken, sowohl in Berlin als auch außerhalb, Streitarbeit herzustellen. Wir ersuchen alle Kollegen, auf alle diese Dinge ein wachsames Auge zu haben und uns gegebenenfalls sofort zu benachrichtigen. suchen wir alle arbeiterfreundlichen Blätter um Nachdruck.
Auch er
Großfener im Leipzig - Plagwitzer Konsum- Verein.
Derselbe Draht, der uns aus Leipzig überwältigende Siegesbotschaft bringt, meldet uns auch betrübende Kunde. Ein Teil des Gebäudekompleres, in welchem die Werkstätten und Lager des LeipzigPlagwizzer Konsumvereins untergebracht sind, ist ein Raub der Flammen geworden. Wir erhalten über dieses Elementarereignis aus Leipzig um 10 Uhr abends folgendes Privattelegramm:
Ein Flügel des Gebäudekomplexes des Konsumvereins Blagwig geriet heute vormittag in Brand. Das Feuer brach in der Tischlerei aus und zerstörte den ganzen Flügel, in dem sich auch Mehl und Kleievorräte befanden. Es gelang, die große Mühle und das Hauptlager zu retten, die Bäckerei aber ist zum Teil ein Raub der Flammen geworden. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Hunderttausend Mart. Zur Bewältigung des Brandes find fünf Dampfsprigen in Thätigkeit gewesen. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch nicht ermittelt.
Totenliste der Partei. Der Verpuzer Paul Schrötter in Köln hat auf eine höchst eigentümliche Weise seinen Tod gefunden. Am vergangenen Freitag wurde seine Leiche aus dem Rheinhafen Deutscher Metallarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Berlin . gezogen; die Leichenbesichtigung ergab, daß er wahrscheinlich durch ruchlose Hand seinen Tod gefunden hat. Wie unser Kölner Parteiblatt mitteilt, war er am Sonnabend vorher von einem Generalrat Gleichauf und das Versammlungsrecht. arbeitswilligen Verputer durch einen Messerstich Man sollte es nicht für möglich halten, daß der Vertreter einer erheblich verlegt worden, und seit dem Abend dieses gewerkschaftlichen Organisation anders als mit lebhafter Entrüstung die das Haus des Leipzig - Plagwiger Konsumvereins aus eigner AnNicht ohne Bewegung werden alle jene diese Nachricht vernehmen, Tages hatte man ihn nicht wieder gesehen. Die Annahme, daß des widerrechtlichen Eingriffes in das Versammlungsrecht gedenken er das Opfer eines zweiten Anschlages geworden ist, ist nicht fönnte, den das Berliner Polizeipräsidium kürzlich dem Metallarbeiter- schauung oder aus den so zahlreichen rühmenden Beschreibungen von der Hand zu weisen. Die behördlichen Ermittelungen Verbande gegenüber ausgeübt hat und doch ist dem so. Herr kannten. Was hier vom sinnlosen Element zerstört wurde, das war werden hoffentlich baldigst mehr Klarheit bringen. Der auf so Wilhelm Gleich auf, Generalrat des Hirsch- Dunckerschen Ge- der stoffgewordene Triumph des genossenschaftlichen Gedankens. tragische Weise ums Leben Gekommene war erst 26 Jahre alt, und werkvereins der Maschinenbauer und Metallarbeiter bringt es fertig, Die Einrichtungen des Leipzig Plagwizzer Konsumbereins in Kollegen- und Freundeskreisen erfreute er sich als ruhiger und in der neuesten Nummer des Gewerkverein" seine Genug waren zumal feine Bäckerei mustergültig für alle Welt, zumal nüchterner Mensch von lauterm Charakter allgemeiner Wertschäßung. thuung darüber auszudrücken, daß die Polizei dem Metallarbeiter mit ihrer aufs höchste gesteigerten Technik und ihrer Das Begräbnis, das vom Gewerkschaftsbureau der Maurer aus Verbande gegen Recht und Gesetz die Abhaltung von Versammlungen denkbar größten Schonung der menschlichen Arbeitskraft galt als stattfand, gestallete sich zu einer wahren Demonstration. In verboten hat. Bothnang( Württemberg ) starb der Genosse Fügel, einer der Mit dem Motto: Was Du nicht willst, das man Dir thu', ein Vorbild, das von Reisenden der ganzen Welt bewundert und bielen opferbereiten Proletarier, die in in den letzten fünf- das füg' auch keinem andern zu", leitet Herr Gleichauf seinen Artikel studiert wurde. zehn Jahren die Träger der socialdemokratischen Organisationen ein, dann bringt er das von uns veröffentlichte Versammlungs- Da die zerstörten Vorräte und Einrichtungen jedenfalls( es fehlt auf dem Lande waren, deren unermüdlicher und schwieriger verbot und fährt fort: Was hier das königliche Polizeipräsidium darüber vorläufig noch genaue Nachricht) ausreichend versichert geKleinarbeit wir die riesigen Wahlerfolge der letzten Woche zu ver- gethan, vollbringt der Metallarbeiter- Verband resp. seine Mitglieder wesen sein dürften, wird sich wohl der Schaden auf die Störung danken haben. Jakob Fügel ist 53 Jahre alt geworden. Er kam auf gleichem Gebiet, und obendrein in einer Art und Weise, die des Betriebes beschränken, die freilich für eine rings bon schon vor Jahren als Maschinenarbeiter in der Möbelindustrie mit erbärmlich und elend genannt werden muß". Feinden bedrohten Arbeiter Genossenschaft schwerer wiegt als den politisch organisierten Genossen der Stadt in Berührung. Wenn diese dunkle Andeutung in Verbindung mit dem polizei für ein gehätscheltes großkapitalistisches Privatunternehmen. Als vor der Landtagswahl im Jahre 1889 die emporblühende social- lichen Versammlungsverbot einen Sinn haben soll, dann kann es alle Fälle aber ist das Vertrauen berechtigt, daß der Solidaritätsdemokratische Partei in Württemberg auf dem Lande Fühlung suchte, doch nur der sein, daß der Metallarbeiter- Verband oder dessen
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Auf
stellte sich in Bothnang Fügel sofort zur Verfügung. Er arbeitete Mitglieder andren die Abhaltung von Versammlungen unmöglich sinn der Leipziger Arbeiter das berühmte Unternehmen aus Schutt in der Landtagswahl für uns. Nach der Wahl betrieb er die machen. Diese Verdächtigung begründet Herr Gleichauf allerdings und Asche zu neuer Größe emporheben wird, und daß LeipzigGründung eines socialdemokratischen Vereins, dessen Gründer, erster mit feinem Wort. Sie läßt sich auch nicht beweisen. Dagegen be- Plagwig bleibt, was es war: der Stolz der deutschen GenossenschaftsBorstand und eifrigster Förderer er somit wurde. Was er in langen tlagt er sich, ganz im Stile der„ Germania " und ohne die Spur bewegung.
Berantwortl. Nedakteur: Carl Leid in Berlin . Inferatenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblat.t