worden war, berübten die Helden eine Gewaltthat, über die merkwürdigerweise noch keines der Blätter ein Wort berichtet hat, die Tag für Tag socialdemokratische Ausschreitungen erfinden. Der " Frankfurter Volksstimme" wird darüber berichtet:
-
Die Freisinuige Volkspartei, die 25 Proz. ihrer Size verlor, bekam 541 000 Stimmen, statt 555 000, ist also auch in den Stimmen zurückgegangen! Die Süddeutsche Volkspartei, die nur ein Mandat weniger erhielt, 92 000 statt 111 000.
"
mord für erlaubt erklären, die unsre großen deutschen Männer, Menge von den oberen Etagen der bürgerlichen Wohnungen mit faltem die das Reich neu gebaut, die einen Kaiser Wilhelm I. und Bismarck Wasser begossen. Gegen 9 Uhr tamen etwa 18 Polizisten und Gendarmen mit ekelhaftem Haß wie eine giftige Kröte angeeifert, die verdient hinzu. Je günstiger die Resultate für Korfanth lauteten, desto unsren tiefsten unauslöschlichsten Haß und grimmigste Ver- erregter wurden die Beamten. Um 9 Uhr famen berittene
achtung.
#
"
-
-
-
-
=
Am Wahltag gegen 11 Uhr abends, als sich nur noch einige Gäste in der Wirtschaft des Herrn Kohl befanden, kam nun der So dichtete der Freifinn! Die Helden des Vereinigten Bürger- Gendarmen hinzu. Die Beamten gingen durch die Menge, ohne größte Teil der Kriegervereinsmitglieder, mit Knitteln, Mistgabeln tums hatten aber nicht den Mut, dieses Flugblatt am Tage verbreiten von irgend wem belästigt zu werden. Die Arbeiter brachten freudige und dergleichen Kulturinstrumenten" bewaffnet, unter furcht zu lassen, es wurde am Vorabend der Wahl, im Dunkel der Nacht, in Rufe aus sonst geschah nichts. Schließlich sagte ein Gendarm zu harem Gebrüll mit den Rufen: Wo sind sie, wir schlagen die Bauernhäuser geworfen, auch scheute man sich, den Verleger und dem andern: fte alle tot! in die Wirtschaft und begannen ein Ver- Drucker auf dem Machwerk anzugeben, wie es das Preßgesetz vor- Jest müssen wir losgehen!" In demselben Augenblick zogen wüsten, daß man glauben könnte, Hunnen hätten dort gehaust. schreibt. die Gendarmen und Polizisten blank und schlugen auf die Menge Fenster, die Läden, das Hofthor, alles schlugen die Patrioten" Auch an zahlreichen Wahlbeeinflussungen fehlte es nicht. Das unbarmherzig ein. Das Blut floẞ. Köpfe wurden zerschnitten, turz und klein. Fast alle Anwesenden, auch der Wirt und die Unternehmertum stellte vielfach seine wirtschaftliche Macht über den Finger bis auf die Knochen zerhauen. Die Arbeiter fielen in Massen Wirtin, wurden verletzt. Der Wirt Kohl mußte mehrere Tage Arbeiter in den Dienst der Ordnungsparteien. Es sind Fälle bedas Bett hüten und steht in ärztlicher Behandlung. Dem Arbeiter fannt, und werden auch weiter verfolgt werden, daß Unternehmer zu Boden. Irgendwelche Aufforderung, auseinander zu gehen, ist Stiller wurde ein Backstein mit solcher Wucht an die Stirn ge- ihre Arbeiter vor das Wahllokal begleiteten und sie vor der Thüre seitens der Beamten vor der Mezelei nicht ergangen, zumindest aber worfen, daß das Schild seiner Müze durchschlagen wurde erwarteten, um sie nach Abgabe ihrer Stimme zu vifitieren, welche von den allermeisten Anwesenden wir sprachen mit Leuten, die an und trotzdem noch eine klaffende Wunde entstand. Stiller, Stimmzettel, die sie vor dem Lokal erhielten, sie zurückbrachten. den verschiedensten Punkten standen nicht vernommen worden. Wir der vielleicht, wenn er unbedeckten Kopfes gewesen, der Roheit Die socialdemokratische Partei fann troß ihrer Niederlage mit selbst standen in der Menge und haben nicht eine Aufforderung zum Opfer gefallen wäre, wurde durch die Wucht des Wurfes Genugthuung auf die Wahl in Fürth zurückblicken. Unfre Stimmen, gehört. ohnmächtig. Hiernach zogen die" Ordnungsstüßen" vor das Wohn- die in der Hauptwahl 12 031 gegen insgesamt 14 302 aller Die Menge ging auseinander, ohne die Gewaltthaten der Gendarmen haus des Ph. Stiller, woselbst sie unter furchtbarem gegnerischen Kandidaten betrug, sind in der Stichwahl auf 13 600 auch nur in einem Falle zu beantworten. Die Arbeiter wehrten sich nicht Gebrüll schrien. Heraus mit ihnen, wir schlagen sie alle angewachsen. Der Gegenkandidat brachte es auf 15 300 Stimmen, einmal. Sie flüchteten. Die Gendarmen und Polizisten liefen hinter den drei tot( gemeint waren die drei Söhne des letztgenannten). Als der Zuwachs beträgt also hier nur 1000 Stimmen. Barbeck, der hierauf die Frau Stiller in die Hausthür trat, um den Unholden Sieger", hat keine Ursache, auf seinen Erfolg stolz zu sein. Flüchtenden und schlugen die Leute mit blanken Klingen von hinten auf die gütlich zuzureden, erhielt sie von dem Sohne des Bürgermeisters Köpfe. Wieder fielen einige unschuldige Arbeiter getroffen zu Moscherosch einen Hieb mit einem Lattenstück über den Kopf. Der Boden. Fürchterliche Scenen tamen vor. Da stand ein Der Verlust Offenbachs. Aus Offenbach wird uns geschrieben: jüngste Sohn des Stiller erhielt vom genannten Moscherosch mit Die Stichwahl im Streise Offenbach- Dieburg hat leider ein andres Arbeiter ruhig und allein auf der Straße. Drei Polizisten fielen einem Bankbein einen Wurf in den Rücken, daß er eine klaffende Ergebnis als das der Hauptwahl nicht gehabt. Genosse Ulrich unter ihn an und schlugen ihn mit ihren Säbelhieben zu Boden. Ein Wunde bekam und gleichfalls das Bett hüten mußte. Wie schrecklich lag der Koalition der liberalen Freimaurer und Kulturpaufer wie andrer stand in der Hausthür zwei Polizisten rannten heran und die Wüteriche gehaust, geht daraus hervor, daß Nachbarsleute der der Antisemiten, Landwirtsbündler und des ganzen Trosses der schlugen ihn zu Boden. Die Leute, welche ruhig auf dem Trottoir Insultierten sich nicht getrauten, auf das Hilfegeschrei der Bedrängten Centrumsfapläne. Gerade den letzteren hat der Sieger", Dr. Becker gingen, wurden von den Beamten verfolgt und verletzt. Ein Hilfe zu leisten." in Sprendlingen, der sich den Wilden" im Reichstage anschließen Arbeiter ging ruhig zum Bahnhof, um abzufahren. Ein Polizist will, seine Wahl zu verdanken, die ihrem unbändigen Hasse gegen Die Hörigen des Bundes der Landwirte. Von den 74 Kandidaten Genossen Ulrich und unser hiesiges Partei- Organ, das„ Offen- rennt hinzu und schlägt ihn zu Boden. Von der Straße führt eine des Bundes der Landwirte, die in Stichwahl standen, find bacher Abendblatt", das ihre politischen Hetzereien auf der Kanzel Treppe zum Bahnhof. Arbeiter wollten hinaufgehen, um ab51 gewählt worden. Da 46 in der Hauptwahl siegten, sind im und im Beichtstuhl jeder Zeit nach Gebühr gegeißelt hat, ein- zufahren oder einen andren Weg zu gehen. An der Treppe wurden ganzen 97 gewählt. Im alten Reichstag betrug die Zahl der mal ordentlich die Zügel schießen lassen fonnten. sie angefallen und mit den Säbeln bearbeitet. Ein Arbeiter ging Bundesfreunde 105-110. Was in den letzten Tagen und Wochen an Beschimpfungen der mit durchschnittener Stirn nach Hause. Zahlreiche Arbeiter mußten Die Freisinnige Vereinigung, die von allen Parteien den Socialdemokratie und ihrer Führer sowie der Gewerkschaften geleistet ins Lazarett. Manch einer konnte nicht zu Fuß bis dahin gehen. prozentual größten Mandatsverlust( 40 Broz.) hatte, erhielt wurde, ist kaum zu sagen. Jede kleine Winkeldruckerei auf den ver- Um 10 Uhr war von der Volksmenge kaum etwas zu sehen. 25 000 Stimmen mehr als 1898, nämlich 233 000( einschließlich nahe- schiedensten Landorten wurde in den Dienst der guten Sache" ge- Drei stehender Wilder) gegen 208 000. stellt und mit dem Druck der gemeinsten Pamphlete versorgt. Wohin Die kleinen Gruppen, die vereinzelt standen oder gingen, wurden noch Gendarmen gingen in der Richtung nach Kl. Zabrze. die Macht der Kaplanokratie nicht reichte, wie in den evangelischen und antisemitischen Orten, gingen die Bürgermeister mit ihren Orts- einmal mit Gendarmenjäbeln bearbeitet. dienern für den Medizinmann aus Sprendlingen ins Geschirr und Sechs Polizisten blieben auf der Kronprinzenstraße und sagten forgten dafür, daß auch der letzte Mann herbeigeschleppt wurde. Der sich mit Behagen: Bearbeitung dieser„ guten Vorsehung" widmeten sich mehrere liberale Jetzt sind wir aber gegangen." Der Kölner Centrumsturm. Bei der Stichwahl in Köln hat der Offenbacher Fabrikanten, die vom Tage nach der Hauptwahl an schon Die Heldenthaten waren verübt. Nicht ein Arbeiter hatte etwas Centrumskandidat, der bisherige Vertreter Justizrat Trimborn, mit in aller Frühe tagtäglich den Kreis mit ihren Automobils unsicher Gewaltthätiges verübt. Nicht ein Arbeiter habe sich nach der ersten 19 525 Stimmen über unsren Genossen Hofrichter, der 16 096 machten. Mit solchen Mitteln konnten freilich unsre Genossen nicht Mezelei gewehrt. Flüchtende hat man weiter massakriert. Stimmen erhielt, gefiegt. An der Wiederwahl des Centrumsmannes arbeiten, ja ihnen wurde sogar die Agitation dadurch sehr erschwert, war nicht zu zweifeln. Die Nationalliberalen, die in einer großen daß in der Centrumsdomäne des Dieburger Kreises nur einige Unerhörtes ist wieder geschehen. Unschuldiges Arbeiterblut ift Wählerversammlung beschlossen hatten, ihren Leuten freizustellen, Versammlungen abgehalten werden konnten, weil uns dort keine wieder geflossen. Wieder sind Opfer gefallen. Wieder werden ob und wen sie in der Stichwahl wählen wollten, haben sich in Säle zur Verfügung standen oder abgetrieben wurden. Die Thränen fließen. Das oberschlesische Polizeisystem hat sich wieder drei gleiche Teile gespalten. Von den 6223 Stimmen, die sie in socialdemokratischen Stimmen stiegen von 16 539 bei der Haupt- in seiner ganzen Rücksichtslosigkeit gezeigt! Ohne Ausnahmegesez, der Hauptwahl hatten, gaben sie anscheinend je 2000 an die beiden wahl auf 18 062, während der„ Ordnungskandidat" von 11 960 auf auf Grund des einheitlichen Rechts- wird in Oberschlesien Stichwahl- Barteien ab; der Rest enthielt sich. Gegen die Haupt- 19 650 Stimmen stieg, wobei natürlich die 6326 Centrumsstimmen weiter gemeßelt... wahl nahmen die Centrumsstimmen um 3800, die focial- mit eingeschlossen sind. In der Stadt Offenbach und im Kreise Die Zabrzer Megelei wird wieder Tausenden die Augen öffnen. demokratischen um 2800 zu. Bei der Stichwahl im Jahre Offenbach erhielt Genosse Ulrich allein 15 287 Stimmen, während Die oberschlesische Socialdemokratie hat heute die Wahl Korfantys 1898 stiegen die socialdemokratischen Stimmen gegen die der Kreis Dieburg nur 2775 Stimmen aufbrachte. Die Mehrheit mit Befriedigung aufgenommen. Die Wahl ist ein Schlag gegen Hauptwahl das Centrum siegte mit einer für den„ wild"-liberalen Dr. Becker betrug also 1587 Stimmen, das, was man: Oberschlesisches System nennt, sie ist ein Schlag nur um 276; Mehrheit von 7500 Stimmen. Von den bei der Hauptwahl ab- wenn das Resultat richtig ist. Die Reserven aus Arbeiterkreisen in gegebenen Stimmen hatte 1898 das Centrum 48 Proz., diesmal mur Offenbach selbst konnten trotz aller Bemühungen nicht in dem gewünschten gegen die oberschlesische Justiz, gegen das oberschlesische Polizeiſyſtem. 44 Proz., die Socialdemokratie damals 33,7 Proz., diesmal aber Maße mobil gemacht werden, denn die Zunahme betrug mur 538 St. Und vor allem ist sie eine richtige und weithin schallende Antwort für 37,8 Proz. Wir sind um 47,6 Proz. unfrer eignen Stimmen ge- Der frühere Zuwachs aus Kleingewerbe- und Handelsfreisen schwenkte die Laurahütter Blutthat.- stiegen, das Centrum nur um 22 Broz.; und wir haben dem Centrum ebenfalls in das Lager der Mittelstandsretter" über, die sie mit 4 Proz. feiner Stimmen abgenommen. Unfre Parteigenossen dürfen den Konsumbereinen, den Barbierstuben des Gewerkschaftskartells mit Recht stolz auf ihren Erfolg sein. Der Centrumsturm in Köln und dem Arbeiterheim gruselig machten. wackelt. Schon diesmal hing es nur von dem Willen der National- Die Arbeiter werden sich eben nur auf sich selbst verlassen und liberalen ab, ob Herr Trimborn wieder in den Reichstag einzog. dahin trachten müssen, daß sie die Mehrheit der Wahlberechtigten Wenn das Centrum überhaupt noch einmal in Köln siegt, dann nur hinter sich haben. Durch besseren Ausbau der Organisation be- Die Reihe froher Hoffeste ist durch die Ereignisse des 16. Juni noch mit nationalliberaler Hilfe. Dessen find sich die Herren sonders auch im Dieburger Kreis wie der Agitation im allgemeinen für keinen Augenblick unterbrochen worden. Aus dem socialdemovöllig bewußt. Von dem jezigen Gerede, daß Köln werden unsre Genossen bald den Zuwachs an Anhängern aufbringen, fratischen Hamburg begab sich Wilhelm II. nach dem roten Kiel, wo eine uneinnehmbare Centrumsveste sei und daß über Köln nie die der ihnen auch fünftig wieder Siege verheißt. gleich in der Hauptwahl Genosse Legien mit mehr als 30 000 Fahne des Socialismus flattern werde, ist es still geworden. Schon Stimmen gewählt worden ist. In Kiel gab es eine Segelregatta, heute buhlt das Centrum für die künftige Reichstagswahl um die Das Stichwahlergebnis in Ulm ist nach den genanen Zahlen- eine deutsch - amerikanische Entente und eine Schiffstaufe. nationalliberale Unterstügung. Der Reichstags- und angaben unsres Stuttgarter Parteiblattes dies, daß der Volks- Freuden des Freitag beschloß ein Festmahl, bei welchem der BotLandtags- Abgeordnete Eduard Fuchs , der Organisator der Kölner parteiler Storz mit 11 375 Stimmen gewählt ist, während unser schafter der Vereinigten Staaten , Tober, einen Toast auf Centrums- Wahltruppen, erklärte in der am Abend des Stichwahl- Parteigenosse Dietrich nur 8058 Stimmen erhielt. Es ist deshalb Wilhelm II. , dieser einen solchen auf den Präsidenten Roosevelt tages abgehaltenen Centrumsversammlung, daß die Wahl die Not- unbegreiflich, wie das„ W. T. B." melden konnte, daß Dietrich ge- ausbrachte. Herr Tover rühmte in englischer Sprache des Kaisers wendigkeit des Zusammengehens aller Ordnungsparteien" dargethan wählt sei. Wir hatten leider keine eigene Nachricht aus dem Kreise freundschaftliche Gefühle für Amerita und fuhr fort: habe; und Herr Fuchs rief:" Wir laden alle wahrhaft national- wählt liberalen Männer( so steht es im„ Kölner Lokal- Anzeiger" der Herren Bachem zu lesen) ein, uns näher zu rücken, mit uns anzuerkennen, Das Geheimnis unsrer Siege. In der Sächsischen Arbeiterdaß nur in dem Zusammenschluß der Ordnungsparteien das Heil Zeitung" vom 25. Juni lesen wir ein Inferat: Landtagswahl! für Deutschland zu finden ist!" Der Vorstand des Socialdemokratischen Vereins für den 6. sächsischen Reichstags- Wahlkreis hat sich als Wahlkomitee für den 10. und 16. ländlichen Landtags Wahlkreis konstituiert. Alle die Wahl betreffenden Zuſchriften bitten wir an den unterzeichneten Vorsitzenden zu richten." Solche unabläffige Arbeit ist das Mittel zum Siege.
Aus diesen Worten spricht die blasse Furcht, bei der nächsten Wahl Köln , den vornehmsten Siz des Centrums, an die Social demokratie zu verlieren.
-
0
*
erprobter Genoffe Segi te
0
bekommen.
-
=
Deutfches Reich. Kieler Feste.
Die
Eure Majestät haben diesen Gefühlen auch jetzt wieder durch die kürzlich der Harvard- Universität geschenkten prächtigen Abgüsse Ausdrud gegeben. Diese Werke bilden eine so auserlesene Kollektion der besten Proben der Skulptur und Architektur in Deutschland , daß sie allein schon ein Kunstmuseum darstellen und der amerikanischen Jugend eine vorzügliche Gelegenheit zum Studium bieten werden. Sie wird von nun an Eurer Majestät als eines großen Wohlthäters gedenken. Gegenseitiges Verständnis zwischen Völkern wie zivischen Individuen wird am besten Die Stichwahlen in Franken sind, wie uns aus Nürnberg geerreicht durch persönlichen Verkehr, welcher zu besserer Bekanntschrieben wird, leider nicht so ausgefallen, wie wir nach der schaft führt, und es ist das glückliche Resultat einer Gelegenheit durch die Hauptwahlen geschaffenen Situation erhoffen zu dürfen wie der jetzigen, daß Freunde die Bande der Freundschaft nen glaubten. In allen fünf nordbayerischen Kreisen, in denen die befestigen, was bei zwei so großen Mächten wie Deutschland Socialdemokratie an den Stichwahlen beteiligt war, sind unsre und Amerika ein Segen für die ganze civilisierte Welt ist. Die Kandidaten nach schwerem ehrenvollen Kampfe unterlegen. Bemühungen Deutschlands und der Vereinigten Staaten Am empfindlichsten trifft uns der Verlust des Wahlkreises sind bei Ausbreitung der Civilisation, bei der Ausdehnung in der letzten Fürth , den unser des Handels und des Weltfriedens unentwegt auf dasselbe Legislaturperiode im Reichstage vertrat. Er dem Ziel gerichtet. Je enger unsre persönliche Bekanntschaft liberal fonservativ bauernbündlerischen Mischmasch- Kandidaten Noch ist die Leiche des in Laurahütte erschossenen Arbeiters nicht sich gestaltet, desto sicherer entdecken wir, wie nahe unsre Pfade bei Barbed weichen. Die Wahlbeteiligung in der Stichwahl war geborgen, noch sind die Wunden nicht geheilt, noch das Blut nicht einander liegen, wie leicht wir ihnen zusammen folgen können und enorm, in manchen Wahlbezirken betrug sie hoch in die 90 Broz. getrocknet, noch die unzähligen Verhaftungen im ganzen Kreise nicht wie viel wir jeder durch die Aufrechterhaltung der Eintracht in Die Gegner entfalteten eine ungeheure Kraftanstrengung, um dem Frei- beendet, noch fließen Ströme von Thränen der unglücklichen Frauen Zukunft, wie in der Gegenwart und in der Vergangenheit, gefinn das Mandat zu retten. Es war eine sehr gemischte Waffen- und Kinder der Verhafteten, noch ist die Erregung und Erbitterung winnen können. Amerika , Eure Majestät, wünscht dies mit voller brüderschaft, die den socialdemokratischen Kandidaten zu der Arbeiterbevölkerung über die Blutthat im ständigen und rapiden Aufrichtigkeit. Es giebt in den Vereinigten Staaten Hundert Fall brachte: Freifinn, Nationalliberale, Konservative, Bauern tausende von deutscher Geburt und deutscher Abstammung, welche bündler alles stand einmütig gegen uns im Felde, vergessen Wachsen und schon wieder ist unschuldiges, ganz von ihrer neuen Heimat mit Gefühlen inniger Zuneigung waren die erbitterten Kämpfe, die diese Parteien vor der Hauptwahl unschuldiges Arbeiter blut in 3abrze geflossen. auf ihr altes Vaterland zurückblicken. Sie gehören zu den Besten mit einander ausgefochten hatten. Das Centrum, dem bei der Hauptwahl Zabrze ist für die oberschlesische Arbeiterbewegung ein geschicht- unter unfren Bürgern, sie bringen mit zu uns ihre wirtschaftlichen 1351 Stimmen zugefallen waren, hatte Wahlenthaltung proklamiert, licher Boden. Im Jahre 1893 wurde im Kreise Zabrze von zwei und industriellen Eigenschaften und die hohen Jdeale häuslichen aber die Wähler wurden von den gegnerischen Agitatoren zur Urne schlichten polnischen Bergleuten eine Bergarbeiterbewegung eingeleitet, Lebens, welche dieselben von ihren Vorfahren geerbt haben und geschleppt und veranlaßt, ihm ihre Stimme für Barbeck abzu- die in furzer Zeit Tausende von Bergleuten ins öffentliche Leben, die in hohem Maße dazu beigetragen haben, Amerika zu dem zu geben. Der ganze Wahlkreis war am Stichwahltage von in Versammlungen in die Organisation brachte. Unerhörtes machen, was es ist. Sie werden jubeln über die Ereignisse, die Den bürgerlichen zutreibern überschwemmt. Unzählige Droschken geschah in Oberschlesien . Woche für Woche fanden sich Tausende in sich augenblicklich in Kiel abspielen, und sie werden glücklich fein, und Automobile wurden benützt, um die Bauern vom Feld oder von wie wir es alle find, über die Zuversicht für die Zukunft, die wir der Wiese hereinzuholen und vor das Wahllokal zu bringen; hier Bersammlungen. Die Begeisterung war gewaltig. Die Organiaus Eurer Majestät heutigen Anwesenheit hier entnehmen. sation nahm zu. wurden sie mit einem Barbeck- Zettel versehen, in das Wahllokal ge= Dann griffen die Behörden in wahrhaft Herr Tover scheint seine deutschen Mitbürger ein wenig zu unterführt und nachdem sie ihre Stimme abgegeben, wieder per Wagen oberschlesischer Weise ein. Die Versammlungen hörten auf. Es schäßen. Es schäßen. Den meisten von ihnen dürfte die Kieler Reichstagswahl auf das Feld zurückgebracht. famen Verbote, Auflösungen. Die Menge wurde erregt und durch interessanter und erfreulicher getpesen sein als die Kieler Entente, Die reaktionäre Gesellschaft verfuhr bei der Auswahl ihrer Spigel- provokatoren bearbeitet. In üblicher Weise wurde die Menge umsomehr als sie wissen, mit welcher Mühe von deutscher Seite Agitationsmittel auch sonst nicht skrupulös und scheute sich nicht, die vor den Lokalen bei verhinderten Versammlungen auseinander- diese Entente zusammengeleimt worden ist. gehässigsten persönlichen Verdächtigungen über den Gegner auszu- getrieben. Bei der bekannten verhinderten Versammlung in Pniaki ftreuen. Die Art, wie in den für das Landvolk beſtimmten Flug- wurde eine unschuldige schwangere Frau von einem Gendarmen blättern der Kampf geführt wurde, erinnert an die Wahlkämpfe im fernen Westen, wo der Arizona- Kiker heimisch ist. Zur Erbauung erschossen. Dann begannen die Prozesse und Verfolgungen. Die unsrer Leser führen wir einen Passus aus einem solchen Flugblatt Organisation wurde gesprengt. Die Stimmung blieb. 1898 wurden an. Hier heißt es: in dem Bezirk Tausende socialdemokratischer Stimmen abgegeben. " Hoffnungslos verblendet müßte der sein, der wähnt, im Diesmal gleichfalls. Die Zabrzer Polizei hat sich aber nicht ge= Zukunftsstaate der Noten gäbe es keine Belastung, keine Bedrückung, ändert. Sie ist auch heute dieselbe, wie sie 1893/1894 nichts als Freiheit, Friede, Freude und Schlaraffenleben. Sie war. schwärmen von Civilisation und Kultur, sie, die Verherrlicher der Pariser Kommune , und müßten erst alle Kultur in Trümmer schlagen, jeden deutschen Bauernhof in Afche legen, ehe es ihnen gelingen würde, ihren Staat der Verrückten ins Leben zu rufen.
„ Eine Partei, der das Vaterland in seiner historischen Bedeutung gleichgültig ist, der Ehre, Größe und Ruhm des Vater landes ein Spott ist, eine Partei, deren Angehörige den Fürsten
-
Heute abend gegen 8 Uhr sammelte sich die Menge vor der Redaktion des bürgerlichen„ Wanderer", um die Wahlresultate zu erfahren. Die eintreffenden günstigen Resultate wurden mit Rufen: Hoch Korfanty !"" Wenn unser Franzek(-Morawski-) nicht durchgekommen ist, da foll Korfanty herein!", und ähnlichen aufgenommen. Irgend welche Störungen kanten nicht vor. Schon jetzt wurde die
Auf Tovers Rede antwortete Wilhelm II. gleichfalls mit einer englischen Rede, die er also schloß:
Wir sind zu eng aneinander gewiesen durch unsre gemeinsamen Interessen. Rivalitäten auf dem Gebiete des Handels und Gewerbes werden immer vorhanden sein, aber die Kraft, die uns zusammenführt, ist zu start, um das Entstehen eines Antagonismus zu erlauben. Es ist meine feste Ueberzeugung, daß die Hunderttausende von Deutschen , die in den Vereinigten Staaten leben und dort ihr gutes Fortkommen finden, und die sich dabei in ihrem Herzen, die warme Liebe für ihr altes Vaterland be wahrt haben, den Weg ebnen für eine ungestörte Entwickelung unfrer Beziehungen, die für unsre Länder von so hoher Be deutung sind. Es ist jest meine Pflicht, Ew. Excellenz zu bitten, Sr. Ercellenz dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Dank zu sagen für die erfreuliche Begegnung, die wir seiner Zuvor tommenheit verdanken. Wir alle bewundern seine Charakterstärke,