Nr. 172.
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Ericheint täglich außer Montags.
Vorwärts
Berliner Volksblatt.
20. Jahrg.
Die Infertions- Gebühr beträgt für bie sechsgespaltene Kolonel. zeile oder deren Naum 40 Bẞfg., für politische und gewerkschaftliche Bereinsund Bersammlungs- Anzeigen 20 Pfg. ,, Kleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Infecate für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochentagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormitttags geöffnet.
Telegramm Aoreffe: Socialdemokrat Berlin".
Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Parteigenossen!
Laut Beschluß des letzten Parteitages findet der diesjährige in Dresden statt. Auf Grund der Bestimmungen der§§ 7, 8 und 9 der Partei- Organisation beruft die Parteileitung den diesjährigen Parteitag auf Sonntag, den 13. September,
Als provisorische Tagesordnung ist festgesetzt: Sonntag, den 13. September, abends 7 Uhr: Vorversammlung. Konstituierung des Parteitages. Festsetzung der Geschäfts- und Tagesordnung. Wahl der Mandatsprüfungs- Kommission. Montag, den 14. September, und die folgenden Tage: 1. Geschäftsbericht des Vorstandes.
Berichterstatter: W. Pfannkuch und A. Gerisch. 2. Bericht der Kontrolleure.
Sonntag, den 26. Juli 1903.
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69.
Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
Kirchenstaat , damit im Princip das Recht der Völker, sich politisch zu Daß Leo XIII . an dem Standpunkt festhält, jeder Mensch habe tonftituieren, verneinend." Bu wollen", heißt es in dem Breve an die Pflicht der Gottesverehrung, jeder Staat die eines öffentlichen die Bischöfe Destreichs,„ daß der römische Papst der Unterthan feiner Stultus, ist selbstverständlich. Von Bedeutung ist lediglich seine menschlichen Macht, sondern durchaus vollkommen und frei sei, ist Stellung zum Grundsatz der Kultusfreiheit und der Toleranz. Was eine heilige Pflicht, die alle Katholiken, welcher Nation immer sie nun", schreibt er in der bereits mehrerwähnten Enquête Immortale angehören, angeht und nicht bloß eine einzige Nation. Deshalb Dei, die Religion angeht, so ist der Gedanke, es sei gleichgültig, mögen die Bischöfe zu diesem Zweck zusammenwirken. Sie welcher Religion man folge, die Religion habe verschiedene und mögen sich bemühen, die Sorge der Gläubigen behufs dieser auch einander entgegengesetzte Formen, einfach ganz gleichbedeutend abends 7 Uhr, nach Dresden in das Lokal Trianon, Schüßen- gerechten Sache anzuregen und zu unterhalten, um auf diese Weise damit, daß man feine will, feine sich auswähle und keiner folge. play, ein. einen glücklichen Ausgang zu beschleunigen."„ Die katholischen In der That: derjenige der an Gott glaubt, muß, wenn er folge Italiener dürfen, eben weil sie katholisch sind, nicht darauf verzichten, richtig denken und nicht in absurde Widersprüche fallen will, notdaß man ihrem höchsten Oberhaupt die notwendige Unabhängigkeit wendigerweise zugeben, daß die verschiedenen im Gebrauch be und seine wahre und wirkliche Freiheit wiedergiebt".( Breve an die findlichen Kulte, zwischen denen es viele Unterschiede, ja sogar Bischöfe und das Volk Italiens .)„ Die Rechte, die der römische Gegensätze in den wichtigsten Punkten bestehen, nicht gleich Papst auf Rom hat, sind derart heilig und unverjährbar, daß keine gut und Gott gleich angenehm sein können."" Nur der Wahrheit menschliche Macht, fein politischer Grund, teine Entwicklung der Zeit erkennt die Kirche ein Anrecht auf Berücksichtigung zu; aber sie ist und der Verhältnisse sie zerstören, mindern oder schwächen kann." im Hinblick auf die menschliche Schwäche und den Zeitgeist nicht da( Anrede an den Piusverein 24. April 1881.) gegen, daß die Staatsgewalt manches dulde, was weder wahr noch gerecht ist, und will damit Uebles vermeiden oder Gutes erreichen Es ist daneben mir folgerichtig, wenn Leo XIII . das oder bewahren." Allerdings wird die Kirche, bei Eintritt" besserer Legitimitätsprincip, das unlängst in Serbien eine sonderbare Zeiten, von ihrer Freiheit Gebrauch machen und es pflichtgemäß zu Illustration erfahren, in voller Schärfe betont." Der Gehorsam erreichen suchen, daß sie der ihr gewordenen Aufgabe in wirksamer der Bürger", schreibt er in der Encyclica Immortale Dei bom Weise gerecht werde"; also wie ein italienischer Jesuit sich ausdrückt, 1. November 1885, wird( durch das Christentum) geadelt und zu ein Kriegszustand, den man zum eignen Vorteil nutzen muß. Mit einer menschenwürdigen That; denn nicht mehr dient ein Mensch der Frage des gesellschaftlichen Kultus steht nach katholischer Aufdem andren, sondern er gehorcht dem Willen Gottes, der durch den fassung in enger Beziehung die der Civilehe und auch gegen Sigen Menschen eine Herrschaft ausübt. Wer von allen diesem eine klare spricht sich Leo XIII. in seinem Breve an die Bischöfe der venetianischen Ueberzeugung gewonnen hat, dem kann es keinen Augenblick zweifel- Provinz in der schärfsten Weise aus.„ Es nützt nichts", heißt es hier,„ daß haft sein, daß es durchaus eine Pflicht der Gesellschaft ist, in Ehrman wiederholt, man lasse ja die Freiheit, die Ehe vor der Kirche furcht sich zu beugen, vor der Majestät der Könige, standhaft und abzuschließen; denn man lernt auch die Freiheit, auf die christliche möglichkeit und die eventuelle Notwendigkeit des Wechsels von thatsächlich Vorschub, nach welcher zu einer rechtmäßigen Ehe die treu zu bleiben im Gehorsam. Erkennt Leo XIII . auch die Eheschließung zu verzichten. Man leistet der irrtümlichen Meinung Regierung und Regierungsform an, so verwirft er doch in den bürgerliche Ceremonie vor dem Standesbeamten genügt, während schärfsten Worten das moderne Princip der Volkssouveränetät. eine solche, rein bürgerliche Eh nichts als ein nichtswürdiges Kon Ausgerüstet mit der Jdee ihrer souveränen Unabhängigkeit", fubinat ist."
Berichterstatter: H. Meister.
3. Bericht über die parlamentarische Thätigkeit. Berichterstatter: A. Stadthagen.
4. Maifeier.
Berichterstatter: N. Fischer.
5. Der internationale Kongreß in Amsterdam 1904. Berichterstatter: P. Singer.
6. Anträge zum Programm und Organisation. 7. Sonstige Anträge.
8. Wahl des Vorstandes und der Kontrolleure. Parteigenossen! Der Parteivorstand richtet an Euch die Aufforderung, die Vorbereitungen für den Parteitag- also die Wahl von Delegierten wie die Stellung von Anträgen- rechtzeitig au Die Anträge müssen spätestens den 31. August in den Händen
bewirken.
des Vorstandes, Adresse:
J. Auer, Berlin SW. 47, Kreuzbergstr. 30 fein, wenn sie entsprechend den Bestimmungen des§ 8 Absatz II der Partei- Organisation im„ Borwärts" veröffentlicht werden und in die gedruckte Vorlage Aufnahme finden sollen.
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heißt es der Encyklika Libertas bom 20. Juni 1888, Wenn wir an diese Aussprüche Leos XIII. erinnern, so geschieht wird sich die Volksmasse leicht zu Aufruhr und Wirrnissen es nicht, um irgendwie eine religiöse Diskussion hervorzurufen. Aber hinreißen lassen; und da der da der Zügel des Pflichtbewußt im gegenwärtigen Augenblick, wo die bürgerliche Bresse mit Nachrichten Anträge von einzelnen Parteigenossen bedürfen der Gegen- seins nicht mehr eriſtiert, bleibt nur noch die Anwendung der über den verstorbenen Papst ihre Spalten füllt, wo sie sich in den zeichnung der Vertrauensperson oder des Vorstandes der örtlichen materiellen Gewalt übrig, die, für sich allein betrachtet, nur ein mannigfachsten Konjekturen über seinen mutmaßlichen Nachfolger erbezw. Kreisorganisation, falls sie zur Veröffentlichung und Beratung Aus der Häresie des 16. Jahrhunderts floß sowohl die moderne genannten Zugeständnisses Leos XIII. schwaches Mittel ist, um die Volksleidenschaften zu zähmen." geht und bon ihm eine Fortsetzung der Politik des fogelangen sollen. Die Parteigenossen, die zum Parteitag kommen, werden ersucht, falsche Philosophie wie auch das, was man als modernes Recht" Blaze, der Meinung entgegenzutreten, als sei eine Versöhnung von ihrer Delegation dem Vorstande und dem Lokalkomitee recht- bezeichnet, die Souveränetät des Volkes und jene ungezähmte zwischen den Ideen, die das moderne Leben beherrschen, und dem zeitig Mitteilung zu machen, damit ihnen die Vorlagen und eventuell Willkür, von der viele die wahre Freiheit gar nicht mehr zu unter- Bapsttum auch nur der Form nach möglich. Die auf dogmatischer scheiden vermögen."( Eccl. Diuturnum 29. Juni 1881.)" Dieser Grundlage ruhende Haltung Leos XIII. wird auch die seiner Nachweitere Mitteilungen zugesandt werden können. Volkswille wählt seine Bevollmächtigten und überträgt ihnen folger sein, wie sie die seiner Vorgänger gewesen ist. weniger das Recht, welches die Macht verleiht, als die An- fordern wir im Rahmen des liberalen Staats volle Trennung der erkennung der Macht, die im Namen des Volkes sich vollzieht... bürgerlichen und der kirchlichen Gewalt. Für ein socialistisches Ge So sieht man also, wie der Staat nichts andres ist wie die meinwesen ergiebt sich seine Rettung zum Kirchentum von selbst. untergeordnete Menge: diese ist Meister und regiert sich selbst. Die religiöse Meinung genießt dort wie das geistige Leben über( Enc. Immortale Dei .) haupt in dem vollen Recht der Individualität und dem freien
Die Adresse des Lokalkomitees lautet: Karl Sindermann , Dresden A., 8wingerstr. 22. Mandatsformulare sind durch das Parteibureau
zu beziehen.
J. Auer, Berlin SW. 47, Sreuzbergstr. 80 Die Genoffen, die Anträge einreichen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß etwaige den Anträgen beigegebenen Motive weder im " Vorwärts", noch in der den Delegierten zugehenden Vorlage Aufnahme finden können. Es steht den Genossen das Recht zu, ihre Anträge selbst oder durch befreundete Genossen auf dem Parteitag mündlich zu begründen. Ein Abdruck der Motive verbietet sich aber aus räumlichen Gründen und um Wiederholungen zu vermeiden. Berlin , 25. Juli 1903. Mit socialdemokratischem Gruß!
Der Parteivorstand.
Darum
Ebenso entschieden wie gegen das Princip der Volkssouveränetät Vereinswesen der Mitglieder der Gesellschaft jede erforderliche Mögwandte sich Leo XIII. gegen die aus ihm folgenden„ modernen lichkeit der Eriſtenz, während es für die öffentliche Gewalt keine dem Freiheiten" und auf diesem Gebiete erfährt dann sein Ausspruch des Klassenstaat und der Klassenherrschaft eigentümlichen politischen, tolerari posse( es kann geduldet werden) seine eigentlichste Be- sondern nur mehr ökonomische Beziehungen geben wird. leuchtung. So sagt er u. a. in seiner Encyclica Libertas über die Breßfreiheit:„ Es erscheint, wie wir schon öfter erklärt haben und öfter noch werden gezwungen sein zu erklären, die Behauptung als eine ungereimte, wie wenn von Natur das Recht gleichermaßen und unterschiedslos der Wahrheit und der Lüge verliehen sei, der Ehrbarkeit und der Schande. Was wahr ist, was gut ist, das hat ein
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Zur Pflicht gerufen.
Bur Linderung des durch die Wasserschäden in Schlesien herborgerufenen Rotstandes hat das Staatsministerium in seiner Sizung vom legten Freitag einen Kredit bis zur Höhe bon 10. Millionen Mark, unter Vorbehalt der Genehmigung des Landtags, zur Verfügung gestellt. Die Festsetzung dieses Betrages und die sofortige Flüssigmachung eines Teiles der Summe ist, wie wir hören, auf direkte Beranlassung des Ministerpräsidenten erfolgt.
Der Staats- und Finanzminister Frhr. v. Rheinbaben hat sich heute vormittag nach Breslau begeben, um in Gemeinschaft mit dem Vertreter des Oberpräsidenten und dem Landeshauptmann über die Verwendung der zur Linderung der Ueberschwemmungsa schäden in Schlesien bereitgestellten Staatsmittel zu beraten.
Recht, in weiser Freiheit sich in der menschlichen Gesellschaft Was sie thun mußte, hat die Regierung nun endlich gethan. Die Das Papsttum und der moderne Staat. auszubreiten bamit es zur Gerrschaft gelange. Dagegen werden Herren haben ihren Sommerfrieden unterbrochen und find am lügenhafte Meinungen, diese größte Pest des vernünftigen Freitag zu einer Sigung zusammengetreten, über die wir der Wer in den letzten Tagen die bürgerliche Presse jeder Richtung Geistes, und Laster, welche die Sitten und Seelen verderben, mit Berliner Korrespondenz" folgend, schon gestern berichtet haben. zur Hand genommen, mußte überrascht sein von der Thatsache, wie vollem Recht von der Obrigkeit sorgfältig unterdrückt, damit sie nicht Nun meldet auch die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" an der verhältnismäßig wenig Blätter die pontifikale Wirksamkeit Leos XIII. zum Schaden des Gemeinwesens um sich greifen. Es ist durchaus Spige ihrer heutigen Nummer: fachlich zu würdigen versucht haben, in wie hohem Maße vielmehr das billig, daß die Autorität der Gesetze die Irrtümer eines ausEreignis seines Todes als bloße Sensation behandelt wurde oder schweifenden Geistes, die doch wahrhaft eine Gewaltthat sind gegenhöchstens als Gelegenheit, mit der Reverenz vor dem Toten zugleich über dem unerfahrenen Bolt, ebenso unterdrückt wie ein durch offene eine Berbeugung vor dem Centrum zu machen. Mag man, wie auch Gewalt an Schwächeren begangenes Unrecht. Und zwar hat dies wir gethan, die persönlichen Eigenschaften Leos XIII., seine theologische um so mehr Geltung, als der bei weitem größere Teil der BeBildung und seine diplomatische Schulung voll anerkennen, darüber, völkerung vor den Trugschlüssen und Scheingründen, zumal wenn daß er in dem gleichen Maße wie seine Vorgänger dem modernen sie den Begierden schmeicheln, entweder gar nicht oder nur sehr Kulturleben im Princip durchaus ablehnend gegenüberstand und schwer sich zu schützen im stande ist." Mit einer der= dasselbe Verhalten allen Anhängern seiner Kirche zur unabweis- artigen Auffassung ist natürlich auch die die moderne Unterlichen Pflicht machte, vermag feinerlei Schönrednerei hinweg- richts- Freiheit unvereinbar. Soll die Lehrfreiheit," heißt es zutäuschen. Der fortschrittliche Gedanke der Gegenwart erschien ihm in der genannten Encyklika , eine fittliche sein, so muß lediglich als ein zu bekämpfendes Uebel, das nur zugestanden werden auch fie in gewissen Schranken fich belvegen, damit könne, um vorgeblich größere Uebel hintanzuhalten und dem man das Lehramt nicht ungestraft ein Werkzeug zum Verderben wird. sich nur insoweit anbequemen dürfe, als es die Interessen der eignen Deshalb soll der Unterricht nur Wahrheit verkünden.. Hieraus Kirchengemeinschaft erheischten. Ein auch nur flüchtiger Blick in die erhellt, wie unvernünftig diese oben genannte Freiheit ist und wie officiellen Erlasse Leos XIII. läßt an dieser seiner Auffassung nicht sehr geeignet, von Grund aus die Seelen zu verkehren, wenn jeder den mindesten Zweifel. glaubt, nach Belieben, was ihm gutdünkt, lehren zu dürfen; eine Schon in seiner Encyklika vom 21. April 1878 bestätigte Leo XIII. folche Bügellosigkeit kann die Staatsgewalt ohne Pflichtverletzung alle Entscheide seiner Borgänger und speciell den bekannten Syllabus den Bürgern nicht gewähren"." Nicht bloß muß man jene( Simultan-) Pius IX. „ Es haben," so heißt es hier, die römischen Bäpste, unsere Schulen und Lehranstalten vermeiden, wo man, soweit die Religion Vorgänger, und zumal Pius IX. heiligen Angedenkens, es nie ver- in Betracht kommt, bewußt und vorsätzlich in den Unterricht den Graf Bülow scheint wenigstens die Empfindung zu haben, daß nachlässigt, allemal, wenn es notwendig war, die Irrtümer zu ver- Irrtum mischt, wo die Gottlosigkeit vorherrscht; vielmehr muß man werfen, welche in die Kirche Gottes einzubrechen drohten, und die auch jene fliehen, wo man die christliche Lehre und Moral gar nicht felben mit kirchlichen Censuren zu belegen. Pius IX. that dies be- lehrt, wo man fie fernhält, als ob es unnüße Gegenstände wären." sonders im Konzil vom Vatikan . Wir folgen unsren Vorgängern,( Breve an die polnischen Bischöfe vom 19. März 1894.)" Ihr wiffet gar gehen den gleichen Weg wie sie und bestätigen und erneuern alle wohl, daß die Schulen dieser Art von der Kirche verworfen sind. diese Verurteilungen, die vom apostolischen Stuhle ausgegangen Freilich hat die Kirche bisweilen den Besuch solcher Schulen gestattet. find." Wie Pius IX. betont auch Leo XIII . seine ganze Regierungs- Aber sie that dies nur mit Widerwillen und gewissermaßen gezeit hindurch den unverjährbaren Anspruch des Papstes auf den zwungen."( Enc. Affari vos 3. Dezember 1897.)
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Welche Wendung durch Gottes Fügung! Noch am Dienstag wollte der Minister des Innern, Herr v. Hammerstein, alle Koften, einschließlich jener der Desinfektion auf Wohlthätigkeitsfesten, zuſammentanzen lassen. Herrn v. Hammersteins Benehmen ist jetzt empfindlich korrigiert worden. Und, wie es scheint, noch in der Miniſterſigung hat sich Graf Bülow mit seinen Stollegen um die nicht dem Ruhme entsagen, der eigentlich führende Kopf der Aktion Hilfsgelder für Schlesien raufen müssen. Zum mindesten will er gewefen zu sein. Es ist sonst nicht üblich, daß die offiziöse Preſſe über die Einzelvorgänge bei Ministersizungen Näheres berichtet.
ein großer Fehler begangen worden ist, und darum legt er Gewicht darauf, der Oeffentlichkeit wissen zu lassen, daß er es war, der diesen Fehler gut gemacht hat. Die Norddeutsche Allgemeine Herrn und Gebieter die Erleuchtung so spät gekommen ist und Zeitung" wird sich also bald auch darüber auslassen, warum ihrem warum er seine Minister nicht schon früher zusammengetrommelt hat. Wie die Dinge heute stehen, wird niemand im Grafen Bülow den Staatsmann erblicken, der sich aus Eignem feiner elementarsten Aufgaben bewußt ward, sondern vielmehr einen Geängstigten,