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Die Vernehmung mehrerer Geldleiher und Gläubiger, unter denen sich der Rentier Haas mit einem Darlehen von 800 000 Fr. sowie Bankier Cahn mit 1 400 000 Fr. und ferner Juwelier Roulina ( der fünf Millionen in bar und die gleiche Summe in Schmucksachen geliehen hat) befinden, beendet den vierten Verhandlungsfag.

würden.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

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Sociales.

Der Arbeiterschutz vor Gericht.

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einer Auskunft darüber zu bringen, ob er ob er das Original­nehmer und der Hafenarbeiter- Drganisation stattgefunden. Eine teftament der Crawfords gesehen hat. Frédéric scheint Zum Streit der Marmorarbeiter. In Verfolg ihres vorgeftrigen Einigung ist noch nicht erzielt worden; die Verhandlungen sollen antworten zu wollen. Bevor er jedoch nur etwas erwidern fann, Beschlusses sind die Marmorarbeiter( Steinmegen, Schleifer und jedoch fortgesetzt werden. Die Handschuhmacher- Aus hat die bis dahin fast teilnahmslos in den Kissen ihres Sizes ver- Blagarbeiter) am gestrigen Donnerstag in den Streit ein- perrung in Schonen, die im Juni d. J. infolge des Streits funkene Therese die Situation begriffen und verhindert ihn durch getreten. Die Arbeitseinstellung ist eine fast totale, nur ver- in Lund vorgenommen wurde, ist nun endlich aufgehoben worden. einen überströmenden Wortschwall an einer Antwort. Frédéric ist einzelte Berufsangehörige sind bei der Arbeit geblieben. Insgesamt Die Arbeiter haben eine Erhöhung der Accordlöhne von 1-3 Dere, dadurch und durch die Blicke seiner Frau genügend gewarnt, er ver- fommen für diese Branche etwa 350 Mann in Frage. Wie bereits die Arbeiterinnen eine solche von 1 Dere pro Baar Handschuhe weigert nun die Antwort. furz berichtet, erfolgte die Arbeitsniederlegung, weil die Unternehmer davongetragen. Ein Steinhauerstreit ist in Blatinge Noch werden einige Zeugen aufgerufen. So der Advokat den bisherigen Tarif gekündigt hatten und jede Verhandlung zur auf den Sternö Steinhauereien ausgebrochen. Ursache des Langlois und der Agent Délachorie, die beide an die Existenz der Verlängerung des alten bezw. Abschließung eines neuen Tarifs ver- Streits ist die Ablehnung eines neuen Accordtarifs, den die Arbeiter Crawfords geglaubt und den Humberts daraufhin große Darlehen weigerten. Der alte Tarif wurde im März 1901 vor dem Berliner vor einiger Zeit eingereicht hatten. verschafft haben der erstere 10 Millionen Frank, der andre sogar Ginigungsamt abgeschlossen und hatte Gültigkeit bis zum 25 Millionen Frant. Bei Vernehmung dieser Zeugen bemerkt Labori 1. September 1902; er ist dann nach gegenseitiger Vereinbarung wiederum, daß die Crawfords existieren und Frau Humbert alle auf ein Jahr verlängert worden. Nun schreibt ein Passus des Gläubiger bezahlen wolle". Daß sie es auch kann, glaubt heute Vertrags die Einsetzung einer aus drei Arbeitnehmern und drei teiner mehr. Arbeitgebern bestehenden Schlichtungskommission vor, die außer der Das Schöffengericht in Dresden hat zur Bäckereiverordnung Regelung etwaiger Differenzen auch noch die Verpflichtung hat, ein Urteil gefällt, das man für unmöglich halten sollte. sofort nach Kündigung dieses Vertrages zusammenzutreten, um Ein Bäckermeister war von Gehilfen angezeigt worden, weil er einen neuen Tarif und alle sonstigen Arbeitsbedingungen eines neuen diese bis zu 14 Stunden und seinen im dritten Jahre stehenden Lehrling Tarifs zu entwerfen und den Arbeitgebern und Arbeitnehmern vor- bis zu 16 Stunden täglich ununterbrochen hatte arbeiten lassen. Der zulegen. Sollte es bis zum 1. August des laufenden Vertrags- Bäckermeister beantragte gegen den daraufhin erhaltenen Strafbefehl jahres zu einer Einigung der Parteien über den neuen Bertrag gerichtliche Entscheidung. Vor Gericht gab er zu, seine Gehilfen länger be Paris , 13. Auguft.( W. T. B.) Die Sigung wird mittags nicht kommen, so verpflichten sich die Arbeitgeber sowohl schäftigt zu haben, als gefeßlich zulässig ist; er sei jedoch dazu wieder aufgenommen. Der Graphologe Hofgard sagt aus, die wie Arbeitnehmer zur Vermeidung bon Streits und Aus- berechtigt gewesen, weil die Arbeit, die es bei ihm zu leisten gäbe, Handschrift Daurignacs weiche von der auf den Schriftstücken, die sperrungen unverzüglich das Einigungsamt des fertiggestellt werden müsse. Wenn die vorhandene Arbeitsmenge mit Crawford unterzeichnet sind, ab. Hierauf werden einige Geld- Gewerbegerichts anzurufen." Als nach der Kündigung von den Gehilfen nicht in der festgesezten Zeit geleistet worden geber verhört. des Vertrages seitens der Unternehmer diese die vorgeschriebenen fei, so sei dies auf ihre persönliche Nachlässigkeit zurüc Casaur, welcher den Humberts 1 200 000 Frank geliehen hat, neuen Verhandlungen ablehnten, wandten sich die Arbeiter pflicht zuführen gewesen. Zum Beweise dafür, daß die Gehilfen erhebt Einspruch gegen die Beschuldigungen des Wuchers, welche gemäß an das Einigungsamt. Wer aber nicht erschien, und der Lehrling thatsächlich lässig gewesen seien, gab er an, die gegen die Geldgeber erhoben wurden. Er sagt aus, er habe das 8 as waren die Herren Arbeitgeber. Sie hatten damit Gehilfen hätten sich mehrmals während der Arbeitszeit zu ihrem Geld hergegeben infolge von gerichtlichen Urteilen und Verfügungen die obige Vertragsbestimmung verletzt und damit auch in aller Bedarf etwas Suchen gebacken und der Lehrling habe einmal in der Crawford- Angelegenheit und auf die Behauptung von Langlois Form den Vertrag gebrochen. Vertragsbrüchig sind sie während des Frühstücstragens 34 Stunden auf einer Treppe gelegen hin, welcher die zur Erbschaft gehörenden Werte gesehen hatte, überdies schon längst vorher geworden, indem sie die vereinbarten und geschlafen. Auch habe er einmal an einem Schaufenster ges Schotmans erklärt, er habe zwei Millionen geliehen, weil man Löhne meistens überhaupt nicht zahlten, was sich die Arbeiter in der standen und fich Ansichtspoftfarten betrachtet. Der Amtsanwalt er ihn von dem Vorhandensein der Erbschaft überzeugt habe. Er habe Mehrzahl in Anbetracht der ungünstigen Geschäftskonjunktur flärte sehr zutreffend, das Gesetz begrenze die geleistete Arbeit feine Zinsen beansprucht. stillschweigend gefallen ließen, obwohl ihnen ein flagbares Recht nicht nach der Quantität, sondern nach der Zeit. Wenn sich die Therese Humbert antwortet, sie habe niemals an Täuschung auf Auszahlung der vertragsmäßigen Löhne zustand. Möglich, daß Arbeiter Erholungen gönnten, die nicht im Gesetz vorgesehen feien, gedacht und verfichert von neuem, daß ihre Gläubiger bezahlt werden die Unternehmer diese Gutmütigkeit der Arbeiter lediglich als oder zu langsam arbeiteten, so könne fich der Arbeitgeber solcher Schwäche ausgelegt haben, weshalb sie dann keinen neuen Vertrag Arbeiter durch Kündigung oder Entlassung entledigen. Das Gericht Nach Wiederaufnahme der Sigung sagt der frühere Notar mehr eingehen wollten, vielmehr allseitig eine erhebliche sprach indes den Bäckermeister frei mit der Begründung: er habe Amigues aus, daß er in Toulouse Rententitel im Werte von Lohnreduktion ankündigten. Daß die Arbeiter es nun fich zivar objektiv strafbar gemacht; da aber der Werkführer ver­780 000 Frank im Besiße von Therese Humbert gesehen habe. wagen würden, sich gegen die Anmaßungen der Unternehmer pflichtet war, ihn auf die geleistete Mehrarbeit aufmerksam zu Die Angeklagte stellt dies in Abrede. Zwischen Amigues und dem energisch zur Wehr zu setzen, hatten diese wohl überhaupt faum ge- machen und dieser glaubhaft eingewendet habe, die beteiligten Verteidiger Labori erfolgt hierauf ein scharfer Zusammenstoß, da glaubt, um so weniger, als die Arbeiter noch am Dienstag einen Arbeiter seien lässig gewesen, so habe er subjektiv sich nicht strafbar Labori dem Zeugen vorwirft, die Schlösser Marcotte und legten Versuch zur gütlichen Einigung gemacht hatten, indem sie die gemacht; denn er habe annehmen können, er dürfe bei solcher Sach­Es müßte eine wahre Anarchie in Beauzelle, die den Humberts gehörten. in nichteinwandsfreier Unternehmer zu einer Verhandlung einluden. Die Herren hielten lage länger arbeiten lassen. Weise mit Hypotheken belastet zu haben. Im weiteren Verlaufe der es aber auch diesmal nicht der Mühe für Wert, zu kommen; nur der Rechtsanwendung einreißen, wenn die Grundfäße des Dresdener Verhandlung sagt der frühere Notar Dumont aus, er habe sein einer von ihnen war erschienen. Da war es denn fein Wunder, daß Gerichts allgemeine Geltung erlangten. ganzes Vermögen und das Geld seiner Klienten bei den Humberts den Arbeitern endlich der Geduldsfaden riß. Sie waren vor angelegt. Er habe mehrmals die angeblichen Crawfords gesehen, die Alternative gestellt, entweder stillschweigend willfür- Ueber die freie Arztwahl bei den Krankenkassen äußert sich ein und diese hätten den Inhalt des bekannten Geldschranks bestätigt; liche Lohnreduktionen über sich ergehen zu lassen, oder Erlaß der württembergischen Regierung zur Ausführung des neuen er habe selbst die Coupons der Wertpapiere abgetrennt, er habe aber in den Streit zu treten. In Anbetracht ihrer Krankenversicherungs- Gesezes wie folgt: volles Vertrauen zu den Humberts gehabt. Die Sigung wird so- ohnehin schon start herabgedrückten Lebenshaltung sowie der ,, Eine Revision der mit den Kaffenärzten abgeschlossenen Ver dann geschlossen. Schwere und Gesundheitsschädlichkeit ihres Berufes wählten träge wird sich aber auch aus andren Rücksichten vielfach empfehlen. sie das letztere. Den Ablauf des Tarifs, also den 1. September ab- In dem Ministerialerlaß vom 26. Februar 1896 ist den Stranten­zuwarten, hatten sie feine Ursache mehr, weil die Unternehmer ja fassen das System der freien Aerztewahl, das heißt die alle approbierten bereits den Tarif gebrochen hatten; deshalb benußten sie die gegen Freigebung der ärztlichen Behandlung an Kassenbezirks, welche wärtige günstige Geschäftslage zu raschem entschiedenen Handeln. Aerzte des Kaffenbezirks, welche zur Mitwirkung bei der Die diesjährigen Lohnkämpfe der deutschen Maurer. Gleichzeitig fordern sie jetzt eine Lohnerhöhung, und zwar für Behandlung der Kassenmitglieder bereit sind, unter der Voraus­Ueber dieses Thema sprach der Verbandsvorsitzende Bömel- Werkstattarbeit 55 Pf. und für Bauarbeit 60 Pf. pro Stunde. As ſetzung der Erfüllung bestimmter vertragsmäßig festzusetzender Be burg am Mittwoch in der zahlreich besuchten General am Donnerstagmorgen auf der ganzen Linie die einmütige Arbeits- dingungen empfohlen worden. Die inzwischen mit diesem System der bersammlung des Zweigvereins Berlin niederlegung erfolgte, mag den Unternehmern doch wohl der Ge- fontrollierten freien Arztwahl in Württemberg gemachten Er­Centralverbandes der Maurer, die in Stellers großem dante aufgestiegen sein, daß sie den Bogen zu straff gespannt hatten. fahrungen sind durchaus günstige. Das System entspricht eben Saal tagte. In den leitenden Kreisen des Verbandes, so führte der Von ihrem Verhalten wird nunmehr die Kürze oder Länge des sowohl dem Interesse der Versicherten, denen die Behandlung durch Redner einleitend aus, herrschte die Meinung, man müsse in diesem Stampfes abhängen. den Arzt ihres Vertrauens gewährleistet ist, wie den berechtigten Jahr mit Rücksicht auf die politische Aktion eine umfangreiche Be­In die Affaire mit dem Warenhaus für deutsche Beamte war Standesinteressen der Aerzte, und es sind die früher an dasselbe wegung vermeiden und Streits möglichst zurückdrängen. Aber die Unternehmer waren damit offenbar nicht zufrieden, und gaben die auch der Genosse Heine hineingezerrt worden. Er sollte angeblich geknüpften Befürchtungen einer finanziellen Ueberlastung der Kassen Veranlaffung dazu, daß die Bewegung dieses Jahr sich umfangreicher in feiner Eigenschaft als Mitglied des Vereins der Kaufberechtigten nicht in Erfüllung gegangen und zwar, so weit sich von hier aus und eigenartiger gestaltete als je zuvor. Die Erfolge, die sie im dieses Instituts von Angestellten des Warenhauses um Schutz beobachten läß, auch da nicht, wo von den Kassen die Einzel­wird. Den Strankenkassen fann hiernach der Uebergang vorigen Jahre vorübergehend namentlich in Hamburg und Stiel er angegangen sein, sich aber fühl zurückweisend verhalten haben. Wie leistung unter Zugrundelegung der staatlichen Minimaltage honoriert wo dieselbe noch einem Arztwahl, nicht eingeführt zielten, hatten die Unternehmer wohl übermütig gemacht und sie wir erfahren, ist das unrichtig. Genoffe eine ist nie von Dabei ist es ges dringend empfohlen werden. dachten nun durch ihre massenhaften Aussperrungen einen wirksamen einem Angestellten des Warenhauses um Schuß angegangen, fonnte zur freien Genosse Heine fonnte in der iſt, Schlag gegen den Maurerverband führen und sein großes Vermögen daher auch niemand abweisen. Hein machen zu können. Der Redner schilderte dann die Aus- Sache nur feststellen, daß sich vor längerer Beit einmal während boten, daß die Krankenkassen nicht mit den einzelnen Aerzten, sperrungen in den verschiedenen Städten und ihre Ursachen. In Dr. Behrend gewandt hat, um von demselben Rat wegen treten. So weit durch diese Verträge das von der Kasse zu bes seiner Abwesenheit jemand an feinen Socius Rechtsanwalt sondern mit den in dem Kassenbezirk vorhandenen oder neu fich bildenden freien Vereinigungen der Aerzte in ein Vertragsverhältnis Mainz , Dresden , Eisenach , Neu- Strelit und einigen andern fleinen einer anzustellenden Beleidigungstlage gegen einen Be Städten waren es Lohnforderungen der Maurer, die Veranlaffung zur Aussperrung gaben; in Hannover , Stendal , Bunzlau und Köln amten des Warenhauses zu erheben. Herr Rechtsanwalt Dr. B. hat zahlende ärztliche Honorar nicht unter Zugrundelegung der staat­Lohnbewegungen verwandter Berufe. Ganz eigentümlich lagen die dem Betreffenden abgeraten, wie er sich erinnert, weil keine dritten lichen Minimaltage oder von Prozenten dieser Tage, sondern nach So weit es sich also bei der Aversen bestimmt wird, ist es dringend zu wünschen, daß jedenfalls Verhältnisse in Bremen , wo die Unternehmer von den Maurern und Zeugen vorhanden gewesen seien. Zimmerern die Beseitigung des Klempnerstreiks, und in Kassel , two angelegenheit um die Person unfres Genossen eine dreht, hat die Abrechnung unter den Aerzten auf der Grundlage der Einzel­fie von den Maurern und verwandten Berufsgenossen die Aufhebung sich das antisemitische Handlungsgehilfenblatt, das die Angelegenheit leistung erfolgt, und daß die Kasse sich vertragsmäßig einen Einfluß des Tischlerstreits verlangten. Der Erfolg, den die Unternehmer zuerst ausgrub, einer gerade in solchen Fällen unangebrachten in diefer Richtung sichert, damit so ein Maßstab für das Verhältnis mit ihren Aussperrungen erzielten, ist der, daß sie in den meisten Flunterei schuldig gemacht. Hätte nicht das Direktorium durch sein des thatsächlich bezahlten Honorars zur staatlichen Minimaltage und Die Aufsichtsbehörden und höheren Fällen Lohnerhöhungen bewilligen mußten; in Dresden eine Lohn- berlegenes Schweigen über die gerügten Mißstände das Vorhanden- damit die statistische Grundlage für ein späteres gesetzgeberisches erhöhung von 6 Pf., in Köln 7 Pf., in Hannover 5 Pf. und die fein derselben bestätigt, so hätte man leicht zu dem Schluß fommen Eingreifen gewonnen wird. 9/ stündige Arbeitszeit und in Eisenach 2 Pf. In Mainz wurde können, auch die übrigen Behauptungen des Blattes feien nicht höher Verwaltungsbehörden wollen diese Gesichtspunkte bei der Beaufsichti­zwar die Arbeit bedingungslos wieder aufgenommen, die Unter- 3u bewerten, als der denselben angeschlossene unmotivierte Anwurf gung und Beratung der Krantentassen im Auge behalten." an bekannte Politiker. nehmer werden sich aber dieses Sieges nicht lange freuen können. Letzte Nachrichten und Depefchen. Haben doch auch in Hamburg die Unternehmer, die noch im vorigen Im Düsseldorfer Bauhandwerk gärt es ganz gewaltig und er­Eisenbahn- Unfall. Jahre fich ihrer Erfolge rühmten, nun die Forderungen Hannover , 13. August. ( W. T. B.) Amtlich wird bekanntgegeben: des 70 Pf.- Stundenlohnes und der 9stündigen Arbeitszeit bewilligen scheint ein Kampf zwischen der organisierten Bauhandwerkerschaft müffen! In Kassel haben die Unternehmer durch die Maureraus- und den Baugewaltigen unmittelbar bevorstehend. Die organisierten Am 12. August erhielt der auf der Fahrt von Hainholz nach Maurer verraten vom christlichen Maurer- Verbande zu Bremen begriffene verspätete Güterzug 7614 auf der Halte sperrung einen Tarifvertrag gebrochen, der noch 2 Jahre Geltung haben sollte. Die Maurer haben diesen Vertragsbruch mit einer Düsseldorf reichten den Bauunternehmern die allerbescheidensten stelle Steinhausen, weil der Schnellzug Nummer 14 Berlin. unt 5 Uhr 4 Minuten" halt" und Lohnforderung von 5 Pf. pro Stunde beantwortet. Es handelt sich Forderungen ein. Die Lohnhöhe bewegte sich bis dato zwischen Köln vorfahren sollte, 30 und 45 Pf. pro Stunde. Daß in einer teuren Großstadt ein Ablenkung auf ein stumpfes Geleis. hier, wie Redner ausführt, um einen Principienkampf, der mun bis Arbeiter mit solchen Löhnen nicht auskommen kann, braucht wohl Fahrsignals erfolgte zu spät, fodaß Güterzug 7614 mit voller Das Zurücklegen des aufs äußerste durchgeführt werden soll. Wie er auch ausfallen mag, Geschwindigkeit auf den das stumpfe Geleis abschließenden Prell werden die Kaffeler Unternehmer wohl die Lehre daraus ziehen, daß nicht gesagt zu werden. fie eine solche Dummheit nicht wieder machen dürfen. Der Plan Nun ziehen sich die Verhandlungen zwischen Verband und boc auffuhr, wobei die Maschine, der Packwagen und 16 Güter­Ein im Güterzuge befindlicher Viehbegleiter des Unternehmertums, die Staffe des Maurerverbandes zu schwächen, Unternehmertum schon einige Zeit hin, und die Genoffen geben nach, wagen entgleiften. getötet, ein andrer unerheblich verlegt, während wird nicht gelingen. Mögen auch die Aussperrungen und Streits was sie nur können. Aber die Baugewaltigen beharren auf ihrem und Zugbegleiterpersonal des Güterzuges uns dieses Jahres gegen 600 000 m. fosten, so wird sich trotzdem noch Progenstandpunkt und ihrer zwei haben ihre Arbeiter bereits ge- Lokomotiv der Kassenbestand um ca. 100 000 m. vermehren. Die Unternehmer zwungen, den Kampf aufzunehmen. Das sind die Unter verlegt blieb. Außer der tötlichen Verlegung von sieben Pferden und Schrader, deren zahl. und einer geringfügigen Beschädigung von Gütern und Bahnanlagen werden immer mehr einsehen müssen, daß sie gegen die wachsende nehmer Florad Nun aber fand eine erhebliche Beschädigung der Betriebsmittel statt. Bezüglich Macht der Maurerorganisation nicht aufzukommen vermögen, daß sie reiche Bauten bereits gesperrt find. mit der Organisation als gleichberechtigtem Faftor rechnen müſſen. verlangen die vereinigten Bauunternehmer im ultramontanen( der Schuldfrage schweben die eingeleiteten Untersuchunge- Verhand lungen noch. Seit dent Jahre 1897 hat der Maurerverband in 1208 Fällen Bolteblatt", daß die Arbeiter die Sperre über diese beiden Forderungen gestellt. Davon sind 73 Proz. günstig für die Arbeiter Unternehmerbauten aufheben sollen, widrigenfalls Ende dieser Woche eine allgemeine Entlassung jämte verlaufen, rechnet man die Fälle ab, too die Forderungen zurüdlicher organisierten Maurer folgen werde. Daß der Aus Genf wird der Frankfurter Zeitung " vom 13. Auguft ges gezogen wurden, sogar 95 Proz. Die Mitgliederzahl des Verbandes, Maurerverband diese brutale Forderung mit der gebührenden Antwort meldet: Anläßlich des Maurerstreiks wurden auf Befehl der Die 1895 mur 18 000 betrug, tvar 1900 auf 82 000 angewachsen und Handlung seinerseits wird beantworten, ist nur noch eine Frage Regierung und des Staatsanwalts heute in aller Frühe zahlreiche und beträgt jezt mindestens 108 000, was schon aus dem Umstand von wenigen Stunden. Verhaftungen vorgenommen. Bis jetzt sind 62 Arbeiter, me ift zu entnehmen ist, daß der Grundstein" jetzt in 114 000 Gremplaren Vor Zuzug von Bauhandwerkern nach Düssel- Italiener, welche hier ohne Papiere oder Mittel wohnten, ver­erscheint. Das Vermögen der Hauptkasse des Verbandes beläuft sich dorf wird gewarnt. Zahlreiche Bauten find in Düsseldorf be- haftet worden. Der italienische socialistische Abgeordnete Rigola ist auf 900 000 M., außerdem haben die Zweigvereine noch Stassen reits gesperrt und voraussichtlich wird es in dieser Woche zum Kampf hier angekommen, angeblich um den Streit zu beschwichtigen. bestände, die sich auf ca. 400 000 m. belaufen. Damit ist selbst des ganzen Verbandes der Maurer kommen. verständlich die Macht der Organisation noch lange nicht erschöpft, des ganzen Verbandes der Maurer kommen. da die Mitglieder im Notfalle bereit sind, auch die größten Opfer Lohnbewegungen in Thüringen . Die gimmerer streiken gegen­zu bringen, um ihre Position zu behaupten und fämpfenden Kollegen wärtig in Erfurt in zwei Geschäften. Damit hat der partielle Hilfe zu leisten. Der Redner schloß seine interessanten Ausführungen Streit seinen Anfang genommen, der auch bei allen fich ablehnend mit dem Hinweis darauf, daß der Maurerverband unbehindert durch verhaltenden Geschäften durchgeführt werden wird.- Jn Saalfeld die Angriffe und Drohungen des Unternehmertums fortgefeßt mit find die Brauer des Bürgerlichen Brauhauses in den Ausstand aller Kraft für Verbesserung der Lebensbedingungen der Maurer getreten zwecks Durchführung des vor längerer Zeit eingereichten Tarifs. Deutschlands fämpfen. wird und die Einigkeit der Stollegen den Aus Schweden . Das zur Entscheidung des Konflikts in Erfolg garantiert. Der Vortrag fand stürmischen Beifall. Die vilans mechanischer Werkstatt eingefeyte Schieds­Generalversammlung befaßte sich außerdem mit einem Antrag auf gericht hat am Dienstag mit gegen 2 Stimmen be Uebernahme der Bibliothek als Eigentum des schlossen, daß die Lohnverhältnisse unverändert bleiben und 3weigvereins. Der Antrag wurde gegen wenige Stimmen auch die furz vor Ausbruch des Konflikts eingeführten Er­angenommen. Danach geht die im vorigen Jahr von der Zahlstelle höhungen der Löhne eines Teils des Personals bestehen bleiben Berlin mit einem Koffenaufwand von 5000 m. gegründete Bibliothet sollen. Damit ist der unbedeutende Konflikt entschieden, der den für diesen Preis in das Eigentum des Zweigvereins Berlin über. Unternehmern Veranlassung gab zu der größten Aussperrung, die Die Aussperrung Zu dieser Summe wurden noch 3000 m. bewilligt, die zur Er man in Schweden bisher erlebt yat. gänzung der Bibliothek durch fachwissenschaftliche Werke dienen sollen. der Hafenarbeiter Stockholms , die Anfang April er den Ort Bilussow ein starker Wolkenbruch. Von dem Bahndamm Als Bibliothets- Kommission wurden gewählt: D. Hante, folgte, wird noch immer aufrecht erhalten. Dieser Tage haben nun der Eperiefer- Bortfaer Eisenbahn ist eine Strede von drei Kilo Aug. Vogel, Frizz Mulad. Alwin Rudolpf, Friz Brauer und Gareis. endlich wieder Verhandlungen zwischen den Vertretern der Unter- metern herabgeschwemmt. Der Eisenbahnverkehr ist eingestellt. Hierzu 1 Beilage n. Unterhaltungsblatt tworth.Redakteur: Carl Zeid in Berlin . Inseratenteil verantwortlich: Th.Glote in Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

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Deutfches Reich.

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nur

Massenverhaftungen streitender Arbeiter in Genf .

Zur Ermordung des russischen Konfuls in Monastir . Ronstatinopel, 12. August. ( Meldung des Wiener K. St. Die Darstellungen des Petersburger Telegr.- Korrefp.- Bureaus.) Regierungsboten" sowie die russischen Zeitungsstimmen über die Ermordung des Konsuls Rostkowsky haben im yildizpalast und auf der Pforte großen Eindruck gemacht. Der Sultan hat sich beim russischen Bolschafter Sinowjet und in Petersburg wegen Annahme der Satisfaktion für den ermordeten tonful bemüht. Die neuesten Konsularmeldungen neigen der Ansicht zu, daß der Ermordung Rostkowatys ein Komplott zu Grunde liege. Sichere Beweise fehlen jedoch. Die Witive des Konsuls Nostkowsky hat die ihr vom Generalinspekteur Hilmi Bascha namens des Sultans angebotene Entschädigung von 200 000 Fr. als beleidigend ausgeschlagen. Entschädigung von 200 000 Fr. als beleidigend ausgeschlagen. Hilmi Pascha bleibt vorläufig in Monastir .

Everies, 183. August.( W. T. B.) Heute mittag ergoß sich über