Nr. 190. 20. Jahrgang.
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Die deutschen Forsten und Holzungen im Jahre 1900. bie in den fünf Jahren 1878/83 eingetretene Vergrößerung
Sonntag, 16. August 1903.
Aus der Frauenbewegung.
Schöneberg . Der Verein für Frauen und Mädchen Schönebergs und Umgegend hält am Mittwoch, den 19. August, seine Halbjahra Generalversammlung im Obstschen Lokale, Meiningerstraße 8, ab. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Kassenbericht. 3. Neus wahl des gesamten Vorstandes und verschiedene Vereinsangelegens heiten. Der wichtigen Tagesordnung halber ist es Pflicht sämtlicher Mitglieder, auch der außerhalb Schönebergs wohnenden, in dieser Bersammlung zu erscheinen. Der Vorstand.
bleibt um 9387,7 Heftar hinter der zurück, die im Jahre 1893 gegen Was schließlich die Holzarten betrifft, so besteht die Ge über 1883 zu beobachten war 48 428,9 Hektar übertrifft aber famtheit des deutschen Waldes zu 32,5 Proz. aus Laubholz und zu 67,5 Proz. aus Nadelholz; 6,8 Proz. entfallen auf den 35 472,3 Heftarum 3568,9 Heftar. Insgesamt hat sich seit der Laubholz- Niederwald, 5 Broz. auf den Laubholz- Mittelwald, 2,3 Proz. Die Bedeutung und der Wert der Forsten und Holzungen für ersten forststatistischen Aufnahme des Reiches, seit 1878, der deutsche auf den Laubholz- und 7,4 Proz. auf den Nadelholz- Blänterivald, bie Volkswirtschaft eines Landes und weit über diese im engeren Wald um 122 942,4 Hektar oder 0,89 Proz. ausgedehnt. Unter den endlich 18,4 Proz. auf den Laubholz- und 60,1 Proz. auf den NadelSinne hinaus sind selbst in den kapitalistischen Zeitläuften so hoch Einzelstaaten am stärksten bewaldet sind das Fürstenholz- Hochwald. Die größte Fläche, nämlich 6 243 500 Hektar, find veranschlagt worden, daß ihre rein privatkapitalistische Ausbeutung auf tum Schwarzburg- Rudolstadt mit 43,93 Proz. und das Herzogtum von den Kiefernwaldungen eingenommen, auf die die Fichtenforsten mit bedeutende Hindernisse stieß. Bei ihnen allein hat so zum Beispiel Sachsen- Meiningen mit 42,08 Proz. der Gesamtfläche, am 2817573,6 hektar folgen; mit Buchen und nicht besonders ausgeschiedenem die Bewegung auf Veräußerung allen staatlichen Grundbefizes geringsten naturgemäß die beiden Stadtstaaten Hamburg ( 0,19 Broz.) Laubholz find 2007 878,2 eftar, mit Eichen 1031 966,5 hektar am Ende des 18. und am Anfang des 19. Jahrhunderts und Bremen ( 4,30 Proz)). denen sich Lübeck mit 13,67 Proz. und bestanden. Ein Ueberwiegen des Laubwaldes, abweichend von der größeren Widerstand gefunden, und heute tritt selbst der wütendste das Großherzogtum Mecklenburg- Schwerin mit 17,99 Proz. an- Gesamterscheinung, ist in Westdeutschland und im linksrheinischen Manchestermann taum noch offen für die Privatbewirtschaftung schließen. Preußen hat 8 270 133,5 Heftar Forsten und Holzungen, Süddeutschland im ganzen, wie auch in ihren Teilen zu erkennen. und weitere Zersplitterung und Veräußerung forstlicher Befizungen gleich 23,72 Prog. seiner Gesamtfläche, Bayern 2 466 553,3 Heftar, Besonders start ist dagegen der Nadelholzbestand in ganz Ostdes Staates oder der Gemeinden ein. Der ungeheure Einfluß der gleich 32,51 Broz. seiner Gesamtfläche. deutschland ( Ost- und Westpreußen , Brandenburg , Posen und Forsten auf Fluß- und Wasserläufe, auf Feuchtigkeit und flimatische Was die Besitzverhältnisse der deutschen Forsten und Schlesien ), auch im Gebirgsteile von Mitteldeutschland , endlich im Verhältnisse und damit auf die Landwirtschaft wie auf das ganze Holzungen für das Jahr 1900 betrifft, so ergiebt sich zunächst, wenn rechtsrheinischen Bayern . Wolfsleben sind so offenbar, daß eigentlich faum mehr ein Streit man die Waldungen, die in öffentlich- rechtlichem Eigentum stehen, darüber besteht, daß so gewichtige Elemente der Volkswirtschaft mit den nach ähnlichen Grundsägen regelmäßig verwalteten Stron nicht der privatkapitalistischen Ausnutzung überlassen werden und Stiftungsforsten zu einer Einheit zusammenfaßt, für sie ein sollten, die auf Jahrzehnte hinaus durch ihren nichts Besitzstand von 53,5 Proz. der Gesamtforstfläche, dem die Privatforsten als profitlüfternen Raubbau ganze Generationen in der leider doch noch immer mit 46,5 Proz. gegenüberstehen. Im einzelnen Erwerbsmöglichkeit, ganze Landstriche in der Ertragsfähigkeit stehen die freien Privatforsten mit 36,1 Proz. an der Spize, dann und ganze Bevölkerungen in der Gesundheit schädigen folgen die Staatsivaldungen mit 31,7 Prog., erst in weitem Ab kann. Zu dieser Erkenntnis ist auch längst die andre gekommen, daß stande dann die Gemeindeforsten mit 16,1 Broz, und die Fidei gerade der Großbefiz und betrieb für die Forsten die größten Bor- tommißforsten mit 10,4 Proz.; ganz unbedeutend ist der Bestand an teile bietet der Bedarf dafür an Arbeit ist heute verhältnismäßig Genossenschaftswaldungen( 2,2 Proz.) und der Kronforsten( 1,8 Proz.) gering, der an Kapital desto größer, um so größer noch, als der sowie der Stiftungsforsten( 1,5 Proz.). Den stärksten Staats Betrieb und Ertrag mit sehr großen Zeiträumen rechnen müssen. besiz im Verhältnis zur Gesamtforstfläche baben Braunschweig mit Aus diesen Gründen und Erfahrungen heraus hat denn auch 73,5 Proz. und Lübeck mit 71,8 Broz. aufzuweisen; außer ihnen die Entwicklung der Forsten und Holzungen nach Besisstand, Betriebs- stehen noch in Ost- und Westpreußen , in Mecklenburg - Streliz, und Holzarten und nach ihrem Ertrage und ähnlichem seit langem Sachsen- Coburg- Gotha, Waldeck und Hamburg mehr als eine genaue statistische Beobachtung erfahren, um auf der Grundlage die Hälfte des ganzen Waldes in staatlichem Besitz und statistischer Feststellungen eine möglichst rationelle Forstwirtschaft zu Eigentum. Dagegen überwiegt der Privatbesib in betreiben. Für das Deutsche Reich hat eine solche statistische Auf- den preußischen Provinzen Brandenburg , Pommern , Bofen, nahme der Forsten und Holzungen zuletzt im Jahre 1900 ftatt Schlesien , Westfalen , Sachsen und Schleswig- Holstein , sowie im gefunden und die Ergebnisse dieser Statistik werden soeben in allen ganzen Königreich Preußen als ganzem, ebenso in Bayern als Einzelheiten in dem II. Ergänzungsheft zu den Vierteljahresheften ganzem. In Bremen giebt es überhaupt mur private Forsten. Der zur Statistik des Deutschen Reiches "( Berlin , 1903) der Deffentlichkeit er onbesig ist am stärksten in Schaumburg- Lippe , wo fast das unterbreitet. Die vorlegten forststatistischen Erhebungen fanden 1898 ganze Waldareal 94 Prozent! im Eigentum der fürstlichen statt, und es war damals angeordnet, sie alle zehn Jahre zu wieder Familie sich befindet; mehr als die Hälfte Kronwaldungen zählten holen. Diese Bestimmung des Bundesrates ist jedoch abgeändert außerdem nur noch Schwarzburg- Sondershausen und Reuß j. 2. worden, um für die bevorstehende Neuregelung der handelspolitischen Die Veränderungen der Besizstands VerhältBeziehungen zum Auslande möglichst neues Material fertig bearbeitet nisse bieten im einzelnen ein wertvolles Bild; charakteristisch ist zur Hand zu haben. Durch Beschluß des Bundesrats vom 17. März darin vor allem das offenbare Vorrücken der Staats- und Gemeinde1900 follte deshalb die nächste Aufnahme der deutschen Forsten schon forsten, das schon zwischen 1883 und 1893 zu beobachten war, in der im Sommer 1900 stattfinden, unbeschadet des im übrigen einzu- legten Periode von 1893 bis 1900 aber noch schärfer hervortritt. haltenden zehnjährigen Zeitraumes. Der 1. Juni 1900 ist so der Ihm parallel geht eine Abnahme der Privat- und Genossenschaftsforsten. Tag geworden, an dem die Erhebungen stattfanden, aus denen wir Der Anteil der Staats- und Kronforsten ist nämlich zwischen im nachfolgenden die wichtigsten Daten zusammenstellen. 1883 und 1900 von 32,4 Proz. auf 33,5 Broz. der gesamten Der Gesamtumfang der Forsten und Holzungen, Forstfläche, der der Gemeindeforsten von 15,2 Proz. auf 16,1 Proz. die am 1. Juni 1900 im Deutschen Reiche vorhanden waren, stellt gestiegen; der Anteil der Privatforsten dagegen von fich auf 13 995 868,5 hektar oder rund 140 000 Quadratkilometer, 48,8 Proz. auf 46,5 Proz. gefallen. In den einzelstaatlichen reichlich ein Viertel der Gesamtfläche des Deutschen Reichs ; im Verhältnissen ist am auffallendsten, daß Bayern seinen staatlichen Jahre 1878, der ersten forststatistischen Aufnahme des Deutschen Waldbesitz in den Jahren 1888 bis 1900 so stark vermindert hat, Reichs, war der Gesamtumfang nur 13 872 926,1 Geftar; 1883, bei daß dadurch sogar die Zunahme der Jahre 1883 bis 1893 weit über der zweiten Aufnahme, 13 908 398,4 Hektar und 1898 stieg er schon troffen worden ist; nur in Neuß ä. 2. und in den beiden Lippe ist auf 18 956 827,3 hektar. Hiernach stellt sich die Zunahme der ein ähnlicher Vorgang zu bemerken, während alle andren Staaten Gesamtfläche im Jahre 1900 gegenüber dem Jahre 1893 auf dem Drängen aller Einsichtigen immer mehr nachgegeben und ihren 39 041,2 Heftar oder 0,28 Proz. des Bestandes von 1893. Diese Steigerung Staatsbesig dauernd vermehrt haben.
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Ein bayerisches Reservat sind die sogenannten„ Postfräuleins" ( Expeditorinnen), über deren Lage die Münchener Post" wenig erbauliche Einzelheiten berichtet. Es sind das Damen, die sich für einen monatlichen Gehalt von 70-75-80-90, in feltenen Fällen 100 m. von früh bis spät abplagen müssen, die eine unverhältniss mäßig hohe Verantwortung zu tragen und das ganze Jahr auch Sonn- und Feiertags nicht einen einzigen freien Tag haben. Ist aber so ein Post- Fräulein aus familiären oder gesundheitlichen Gründen gezwungen, einmal auf fürzere oder längere Dauer auszuspannen, so muß es für eine Stellvertretung sorgen und diese aus dem eignen knappen Einkommen bezahlen und außerdem für das Thun der Aushilfe, sowie für eventuelle Mißgriffe die volle Verantwortung tragen. Die so glänzend honorierten Post- Fräuleins haben aus ihrem Gehalt nicht nur für den eignen Unterhalt zu sorgen, sie müssen auch die Miete für das Amtslokal berappen, dieses möblieren. reinigen und von Zeit zu Zeit. tünchen lassen. Sie müssen Feuerung und Licht natürlich ebenfalls für den Amtsraum beschaffen und außerdem wieder aus eignen Mitteln die nur für Dienstawe de verwendbaren Papiere( Berichtsbogen, Amisumschläge usw.), dann Tinte, Feder, Siegellad. Bleis stifte stellen. Und unter derartigen Dienstverhältnissen fißen junge Damen auf Stationen, die allein einen Geldverkehr von mehreren Hunderttausend Mark im Jahre aufweisen.
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In der vergangenen Landtagssession wurde eine Petition von 67 Berufs- Posterpeditorinnen und Agentinnen um Verbesserung ihrer Dienstverhältnisse eingehend beraten. In sehr ausführlicher Weise hat namens der socialdemokratischen Fraktion Geneffe Vollmar die Lage der betreffenden Beamtinnen besprochen. Die Petition wurde der Regierung zur Würdigung hinübergegeben. Gewürdigt worden ist aber anscheinend nicht.
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