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Wir sind von Herrn Bodo Ebhardt ermächtigt worden, zu er­klären, daß er die Insel Pichelswerder gar nicht kenne, daß er nie­mals dort war und auch niemals mit Herrn v. Trotha über einen Schloßbau auf dieser Jusel oder ein ähnliches Projekt gesprochen habe; an der ganzen Geschichte sei, was ihn und Herrn v. Trotha be­treffe, kein wahres Wort!

So sieht es also in Wirklichkeit mit dem nach Angabe des Vor­wärts" bereits fir und fertig ausgearbeiteten Projekt aus. Es zeigt sich hier wieder einmal, daß die Behauptungen des Vorwärts", je apodiktischer sie klingen, desto sicherer erlogen sind.

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Als der Vorwärts" obige Namen niederschrieb, glaubte er einen großen Trumpf gegen alle Blätter, welche die Richtigkeit seiner Nachricht bezweifelt hatten, auszuspielen.

Aus dem Keulenschlag auf die gegnerischen Blätter ist jetzt ein Keulenschlag auf den Vorwärts" selbst geworden. Wenn er die Namen Trotha und Ebhardt nicht genannt hätte, hätte man ihm seinen neuen Schwindel nicht so leicht nachweisen können, wie es oben von uns geschehen. Wir sind neugierig, was der blamierte Borwärts" jetzt sagen wird."

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Die Keulenschläge, die gegen den Vorwärts" geführt werden, haben bereits eine historische Berühmtheit erlangt; es geht dem Vorwärts" nicht anders wie der gesamten Socialdemokratie: fie gedeihen bei den Keulenschlägen außerordentlich gut. Ist es doch schon charakteristisch, daß man alle unsre Notizen über die Kaiser­insel tonfisciert hat, nur nicht die letzte, in welcher wir unsre Zeugen benannten.

geschäßtes Blatt berechtigt mich aber wohl auch zur Annahme, daß| Holländer gegen den deutschen Kaiser Rechnung tragen sollten. Nach verehrliche Redaktion meiner Ansicht zustimmt". Diese Zustimmung der Vorstellung fand gewöhnlich eine gemütliche Tafelrunde statt, Wie zwei haben wir Herrn Dr. Giesebrecht nicht ausgesprochen. Im Gegen bei welcher der Angeklagte eine Hauptrolle spielte. teil, als er uns am 1. Juli 1903 zwei Aufsäße über die Wahl- dabei anwesend gewesene Deutsche der hiesigen Behörde angezeigt rechtsfrage zusandte es waren vermutlich dieselben, die dann

als Broschüre erschienen und den Socialdemokraten zu ihrem Ver- hatten, waren von dem Angeklagten Wike erzählt worden, die für schwörungsfeldzuge Anlaß gaben haben wir sie ihm mit den deutschen Kaiser beleidigend waren. Als der Angeklagte wieder den deutschen Boden betrat, wurde er verhaftet. folgendem Begleitschreiben zurückgesandt:

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Zu unserm Bedauern können wir Ihre beiden anbei zurück­folgenden Aufsätze nicht veröffentlichen. Auch wir sind, wie Sie wissen, keine schwärmerischen Verehrer des bestehenden Wahlrechts, aber wir sind der Ueberzeugung, daß es jetzt zu einer Aenderung zu spät ist. Ein solcher Vorschlag würde nur der Reaktion in die Arme arbeiten, zumal da sich die von Ihnen vorgeschlagenen Aequivalente im liberalen Sinne nicht mit Hilfe der Elemente ver­wirklichen ließen, die einer Aenderung des Wahlrechts in Ihrem zu machen brauche. Nun wird man gut thun, zuvor, sofern man Sinne zustimmen würden. Angehöriger von einem der deutschen Vaterländer sein sollte, diese

Der Staatsanwalt beantragte gegen den geständigen Angeklagten eine Gefängnisstrafe von einem Jahre drei Monaten, während der Verteidiger, Justizrat Wronker, für ein niedriges Strafmaß plädierte Das Urteil lautete auf neun Monate Gefängnis.

Im Auslande wird man trotzdem weiter der Meinung sein, daß das kritische und satirische Urteil vor niemandem und nichts Halt

Das waren unsre Beziehungen zu Herrn Dr. Giesebrecht. Wir Staatsangehörigkeit aufzugeben. Der Schauspieler, der die Teil­mußten so ausführlich darauf eingehen, um nachweisen zu können, nehmer der gemütlichen Tafelrunde für anständige Leute hielt, muß daß die Darlegung des Vorwärts" auf Fälschungen und seine Vertrauensseligkeit schwer büßen. Die vor der Moral Ver­Unterschlagungen beruht. Wer für diese Fälschungen und urteilten aber sind die Denunzianten. Unterschlagungen verantwortlich ist, wissen wir nicht darüber wird nun wohl Dr. Giesebrecht das Wort nehmen, jedenfalls

Erhebungen über Automobilunfälle haben die beteiligten preußischen hat das socialdemokratische Blatt sie zu Verleumdungen umgeprägt, Minister angeordnet. Alle Unglücksfälle mit tödlichem, Ausgang, die nicht minder niederträchtig sind als die Gefimmungen, welche es Körperverlegung, Sachbeschädigung sowie alle Zusammenstöße mit leichtherzig und schnellfertig allen denen unterzuschieben pflegt, die Straßenbahnen und andren Fahrzeugen sollen registriert werden. nicht seinen politischen Ansichten huldigen." Norm ist die Zeit vom 1. Januar 1901 bis 1. September 1903 festgesetzt worden. Die Erhebungen dürften mit der Absicht der Schaffung eine? Automobil- Gesetzes zusammenhängen.-

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vor dem

Was ist nun eigentlich unwahr? Herr Giesebrecht hat sich in seinem von uns erwähnten Schreiben mit Recht darauf berufen, daß Herr Bodo Ebhardt mag ein guter Burgenbauer sein, sich die Kölnische Zeitung " ihm zur Verfügung gestellt habe. Und aber auf das Bauen von Erklärungen versteht er sich schlecht. da der von uns citierte Brief Giesebrechts- wir haben ja nichts Wir haben weder behauptet, daß Herr Ebhardt Bichelswerder weiter gethan wie seine Behauptungen mitgeteilt kenne oder auf der Insel gewesen sei, noch daß er über einen 1. Juli 1903 geschrieben ist, konnte der Herr noch nicht wissen, daß Schloßbau mit Herrn v. Trotha gesprochen habe. Wir haben die Kölnische Zeitung " am 1. Juli 1903 wieder eine andre Meinung lediglich behauptet, daß Herr Ebhardt um den Schloßplan wisse. über das Wahlrecht haben werde. Daß übrigens die Kölnische Und da eine anonyme" Post"-Erklärung völlig wertlos ist, wenn sie Zeitung" dem Dr. Giesebrecht am 1. Juli 1903 seine beiden Artikel auch durch Telegraphenbureaus verbreitet wird, so fordern wir zurücksandte, ist begreiflich; denn wenn sie identisch mit den von Herrn Ebhardt auf, mit Namensunterschrift zu erklären, uns veröffentlichten Aufsätzen sein sollten, so wären sie nur geeignet daß er über den Schloßplan nichts weiß; zur Vorsicht mag er gewesen, die von der Kölnischen Zeitung " vor dem 1. Juli ver­gleich die Gegenzeichnung des Herrn v. Trotha hinzufügen. Dann tretene wahlrechtsfeindliche Anschauung zu schädigen. tönnen wir uns weiter unterhalten.

Ueberhaupt hat unsre Nennung des Burgenbaumeisters die Blätter irre geführt. Die Nat.- 3tg." z. B. schreibt:

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Ausland. Schweiz .

Bon den Heldenthaten des Militarismus. Zürich , 19. Auguft. ( Eig. Ber.) Das neue Gesetz über die Militärersatzsteuer treibt immer herrlichere Blüten. Der Kreiskommandant in Winterthur , Major Guyer, hat in wiederholten Fällen Schweizer , die aus der Fremde auf Besuch nach Hause kamen, ohne weiteres durch die Polizei ver haften und vorführen lassen, damit sie ihre rückständige Militär­steuer zahlen. Die Betreffenden erhielten keinen Steuerzettel, feine Worin besteht nun der ganze Unterschied zwischen den Be- Fristansezung, keine Mahnung; ganz plötzlich wurden sie verhaftet. hauptungen Giesebrechts und der Kölnischen Zeitung "? In einer Da der Herr auch sonst überschneidig ist und die Wehrmänner, die Gelddifferenz. Die Redaktion der Kölnischen Zeitung " will Herrn mit ihm zu thun haben, nach berüchtigten Mustern anschnauzt", Als Kronzeugen für seine Kaiserinsel- Phantasien glaubt der Giesebrecht nicht 150 m., sondern weniger geschickt haben. Nun, wird die socialdemokratische Fraktion des Stantonsrats die Regierung Vorwärts" sich auf den Hofmarschall v. Trotha und den Herr Giesebrecht will 150 M. erhalten haben, er mag sich über diese darüber interpellieren. Als charakteristische Erscheinung sei erwähnt, " Burgenbauer" Bodo Ebhardt berufen zu können. Daß ein so gleichgültige Verschiedenheit äußern. Wir erfahren sogar, daß schreitungen billigt und verteidigt. Darum auch wuchern sie eben daß die liberale Geldsackspresse alle diese militärischen Aus in seiner Mappe hat, glauben wir gern, ebenso, daß er über dieses Herr Giesebrecht auch der Kölnischen Zeitung " selbst gegenüberschreitungen billigt und verteidigt. Darum auch wuchern sie eben Frankreich . oder jenes Projekt gelegentlich mit dem Hofmarschall gesprochen deren Zustimmung zu seinen Ansichten in Anspruch genommen habe; hat. Was beweist das aber für die Absperrungsmär, die das die Kölnische Zeitung " erklärt zwar, sie habe diese Zustimmung Eine Interpellation über die Vorgänge in Macedonien kündigt focialdemokratische Blatt aus eignem um einen möglicherweise wirt nicht ausgesprochen, aber sie hat sie auch nicht abgelehnt. In der der socialistische Abgeordnete De Pressensé( Jaurésist) in einen von lich existierenden Schloßplan eines Künstlers herumgedichtet hat? That war ja auch die Aufnahme des Giesebrechtschen Artikels ihm veröffentlichten Briefe an den Minister des Auswärtigen, Herrn Dem Kaiser sind die ihm zugeschriebenen Pläne jedenfalls erst aus ohne redaktionellen Widerspruch eine Zustimmung in aller Delcassé , an. Ich beehre mich", heißt es in diesem Schreiben, den Vorwärts"-Phantasien bekannt geworden und er wird die Form, und obendrein ist ja die Kölnerin stolz darauf, daß Ihnen anzuzeigen, daß ich beim Wiederzusammentritte der Kammer absurde Mär nicht anders beurteilt haben, als jeder ruhig sie schon im Jahre 1894 gegen das Wahlrecht geschrieben habe. Sie über die ernsten Ereignisse zu interpellieren beabsichtige, die sich denkende Leser, der sich durch die socialistische Sensationskost noch will in der Türkei abspielen. Macedonien ist der Schauplatz eines blutigen Jetzt- bewiesen durch ein Dokument vom 1. Juli 1903 nicht die Gedanken hat verwirren lassen." Die lächerlichen Hundstagsphantasien" avancieren bereits, wie nun die Kölnische Zeitung " das Wahlrecht nicht beseitigen. Diese Dramas, dem ein Ende zu machen die intervenierenden Mächte inan sieht, zu Künstlerplänen". Aber wir können Herrn Bodo Eb- neuere Erkenntnis braucht keinen Monat anzuhalten, hat also keinen böllig unfähig zu sein scheinen. Ich werde mir gestatten, daran zu erinnern, daß ich bereits im März d. J. auf der Rednertribüne der hardt in dieser Hinsicht völlig entlasten. Der Plan der Kaiserinsel Wert. Ja, wir glauben, daß diese Wandlung bereits wieder ein- Kammer den verhängnisvollen Verlauf dieser Krise vorausgesehen ist nicht aus seinem Haupte entsprungen; er ist ihm nur vertraulich getreten ist. Denn nur ein Feind des Wahlrechts kann, wie die und vorausgesagt, auf die Unzulänglichkeit der vorgeblichen mitgeteilt worden, und zwar mit allen den Einzelheiten und Motiven, Kölnische Zeitung " es in ihrem Wauwau- Artikel vom 4. August Reformmaßregeln hingewiesen, die Abdankung der Westmächte zu als einzig insbesondere auch der Absperrungsmär", die wir erwähnt haben. gethan hat, es als ein lächerliches Nichts hinstellen, daß die ganze Gunsten Destreichs und Rußlands fritifiert und Deshalb haben wir Herrn Ebhardt als Zeugen erwähnt; er selbst Rotte der deutschen Industriebarone fich zur Unterminierung des wirksames Mittel, da ich mich der Lehren der Erfahrung und interessierte sich, wenn wir recht informiert sind, für andre Pläne, Wahlrechts unterminiert. In diesem Glauben, daß die Kölnische der Wünsche der Bevölkerungen erinnerte, die Bildung eines europäischen Kontrollausschusses angezeigt hatte. Der Lauf der Beitung" jetzt wieder sich den Wahlrechts- Intriguanten zur Verfügung Greignisse hat mir die Richtigkeit dieser Ansichten bestätigt. die sich auf Potsdam bezogen. Ob der Kaiser von den Plänen seiner Hofbeamten weiß, ist uns stellt, werden wir durch die nunmehr eingestandene Thatsache Es scheint mir einerseits unmöglich für Frankreich , ergebungsvoll nicht bekannt. Wir haben ja die ganze Affaire nur deshalb erwähnt, bestärkt, daß das Blatt in seinem Wauwau- Artikel so that, als sei diese Lage sich verschlimmern zu lassen, die wahrscheinlich weil es zur Erkenntnis unsrer inneren Politik nicht unwichtig ist, ihm Herr Giesebrecht und seine Thätigkeit gänzlich unbekannt, während zum Vergießen von Blutströmen und zu einem großen Kriege führen an einem krassen Beispiel festzustellen, wie allerlei unverantwort es kurz zuvor erst mit ihrem früheren Mitarbeiter in Korrespondenz müßte, und andrerseits für das republikanische Parlament unmöglich liche Leute gefliffentlich darauf hinarbeiten, durch solche Projekte zu sein, jede Verantwortung hinsichtlich dieser traurigen Vergangen­Vorstellungen zu erwecken, in denen die Geschäfte der Scharfmacherei heit, besonders dieser unheilvollen Zukunft von sich abzuwälzen. Ebenso wenig wie vordem glaube ich in meiner Interpellation von gedeihen. Insofern hat der Höflingsplan der Kaiserinsel Bedeutung, der macedonischen Frage die des unglücklichen Armeniens trennen zu dürfen, weil dieses sich von neuem durch die Politik des Sultans gleichgültig, ob er bereits zur kaiserlichen Kenntnis und zum faiser lichen Interesse gediehen ist oder nicht. und seiner Werkzeuge bedroht ficht." Viel wird bei der Interpellation nicht herauskommen. Italien .

Die Kölnische Zeitung " und ein Dr. Giesebrecht". Die Kölnische Zeitung " giebt jetzt zu, daß ein Dr. Giese­Brecht" ihr nun doch bekannt. Sie giebt ferner zu, daß ein Herr Giesebrecht" in ihrem Blatt einen Artikel gegen das Wahlrecht ge­schrieben hat; sie sei aber schon vor dem Giesebrechtschen Artikel eine Gegnerin des Reichstags- Wahlrechts gewesen, sie habe sich dann jedoch später folgende Ueberzeugung angewöhnt:

daß sie

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unwahr seien. Sie schreibt:

getreten war. In dieser Verlengnung eines Dr. Giesebrecht" liegt für jeden Urteilsfähigen schon allein der Beweis, daß das Blatt mit ſeine Pläne zu fördern sucht, wenn es auch was wir begreifen­die Art seiner Propaganda für ungeschickt hält.-

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Unter den 73 Spendern des Giesebrecht- Syndikats befindet sich, wie unser Magdeburger Partei- Organ aufmerksam macht, noch ein weiterer nationalliberaler Landtags- Abgeordneter, der Magdeburger Kommerzienrat Wilhelm Zuckschwerdt, Vertreter von Magdeburg ! Ferner ist der Giesebrecht- Helfer Gruson nationalliberaler Stadt­verordneter in Magdeburg .

Deutsches Reich .

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Exminister Bettolo gegen den Avanti". Rom , 19. Auguſt. ( Eig. Ber.) Die Voruntersuchung im Prozeß Bettolo- ,, Avanti" ist gestern abgeschlossen worden mit dem Beschluß, die Hauptverhand­lung gegen Ferri und Salustri wegen Beleidigung und Verleumdung einzuleiten. Gegen beide Angeklagte, Ferri als Chefredakteur und Salustri als verantwortlichem Redakteur, wird auf Grund der§§ 393 und 395 des Strafgesetzbuchs vorgegangen werden. Diese Paragraphen sehen eine Marimalstrafe von 5 Jahren Gefängnis der eine, von 6 Monaten der andre vor. Beide Angeklagte werden als civilrechtlich schadensersatzpflichtig erklärt, und zwar aus ihrem Privatvermögen, da es dem Gericht nicht fest ſteht(!), ob

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Als es aber dann den Socialdemokraten immer schwerer Gelb riecht nicht. In Koburg war am Mittwoch und Donners­wurde, dem Volke vorzutäuschen, daß der Häderling ihres Zukunfts- tag ein allgemeiner deutsch - evangelischer Pfarrervereinetag, auf dem staates Hafer sei, als nicht mehr zu verkennen war, daß sie auf auch allerlei recht weltliche Dinge verhandelt wurden. Wenn auch die der Suche nach allen möglichen und unmöglichen Reizmitteln jeden Herren Pastoren ihren Gläubigen raten, nicht Schäße zu sammeln, Versuch, das Wahlrecht zu ändern, agitatorisch ausbeuten würden, die der Rost und die Motten fressen, so wollen wir es ihnen dennoch der Avanti" als Eigentum der Betreffenden zu gelten habe. Einige so daß eine Aenderung nur unter schweren Erschütterungen unsres nicht weiter verübeln, daß sie selbst trotzdem anständige Bezahlung römische Blätter melden, daß Bettolo nicht willens sei, eine Civil­Vaterlandes möglich erschien, da glaubten wir dazu raten zu fordern. Wer eines Pfarrers bedarf, der muß auch etwas dafür klage anzustrengen. Natürlich wird der Erminister als Civilpartei müssen, von einer solchen Aenderung abzusehen und fortan das bezahlen, denn auch der Pfarrer lebt nicht vom Brot allein. Wenn an dem Strafprozeß ieilnehmen, da es sich um ein Delikt handelt, allgemeine gleiche, direkte und geheime Wahlrecht als ein unan- es sich also bloß um die Forderung guter Bezahlung an sich handelte, gegen das nach italienischem Rechte überhaupt nicht auf Antrag des tastbares und unheilbares Erbübel zu betrachten." hätten wir die Herren ruhig gewähren lassen. Dagegen berührt es Staatsanwaltes, sondern nur auf Brivatklage vorgegangen wird. Nachdem nun aber die Kölnische Zeitung " die von uns doku- doch etwas seltsam, daß evangelische Pfarrer von Juden Ferri hat Beweise in Händen, die ihm erlauben, der Entwicklung der ' mentarisch belegten Behauptungen des Herrn. Giesebrecht im und Dissidenten bezahlt sein wollen. wesentlichen bestätigt hat, kommt sie zu der Schlußfolgerung, feßung darüber, ob man die Aufbringung der geforderten Gehalts­Es entspann sich bei der Gehaltsangelegenheit eine Auseinander- Dinge mit Ruhe entgegenzusehen.- Von der Marine. Wie der Avanti" berichtet, hat sich der erhöhungen den Gemeinden oder dem Staate auferlegen solle. Marineminister Morin bei einer Besichtigung des neuen Panzer­" Wenn man aus diesem Wust von Beschimpfungen( gemeint Gegenüber der von einigen Rednern geäußerten Ansicht, man solle schiffs Regina Margherita" sehr abfällig über die prächtige ist der Artikel der Köln . 8tg.") die Darstellung des Thatsächlichen die Erhöhungen den Gemeinden auferlegen, wurde lebhafter Wider- Ausstattung des Schiffes geäußert. Als der Minister die eleganten / herauszuschälen fucht, so bleiben zwei Behauptungen übrig, die fpruch laut; man will vielmehr die Erhöhungen aus Staatsmitteln Räumlichkeiten für die Offiziere anfah, foll er gesagt haben: Wo geeignet sind, die Stölnische Zeitung" bei anständigen Menschen fordern. Das begründete unter andren der Pfarrer Buß aus schlafen denn die Mannschaften? Wohl bei den Geschützen? Das zu verdächtigen, daß nämlich die Kölnische Zeitung ", indem sie Didlauken in Ostpreußen nach den vorliegenden Berichten ſo: ist nicht in der Ordnung. Hier ist zu viel Lurus, viel zu viel Lurus." in dem eingangs stizzierten Sinne über das allgemeine Wahlrecht Auch die ostpreußischen Gemeinden sind schon viel zu sehr be- Wenn Morin öfter käme, würde er wohl manche andere Dinge nicht 1. Herrn Dr. Giesebrecht zu seinem Propagandafonds gegen Wen würde man denn auch schließlich dadurch entlasten? Doch nur lastet, als daß man ihnen noch weitere Umlagen zumuten kann. in der Ordnung" finden. die bestehende Form dieses Wahlrechts 150 m. beigesteuert und die Juden und Dissidenten. Der britische Handelskammer- Kongreß zu Montreal einigte sich daß sie Daß der Pfarrer aus Ostpreußen mit dieser Sehnsucht nach 2. ihre Spalten unter Preisgabe ihres damaligen Stand­punktes Herrn Dr. Giesebrecht für seine Zwede zur Verfügung dem Judengelde nicht allein steht, beweist das Sehr richtig!", das gestern nach längerer Debatte über die Resolution zur Empfehlung punktes Herrn Dr. Giesebrecht für seine Zwecke zur Verfügung der Bericht an dieser Stelle verzeichnet. Der Mann hat allerdings einer Handelspolitik, die auf wechſelſeitigen Nutzen der einzelnen Delegierten aus Manchester eingebrachten Abänderungsantrag Die erste Behauptung ist unwahr. Die einzige Geldsendung nur mit anerkennenswerter Offenheit ausgesprochen, was ist. Die Teile des Reiches gegründet ist, indem an Herrn Dr. Giesebrecht, die unsre Bücher verzeichnen, ist aufwendung allgemeiner Staatsmittel für firchliche Zwede bringt es des britischen Reiches ge­ein erheblich niedriger als die angeführte Summe bemessenes mit sich, daß die christlichen Geistlichen bezahlt werden aus den Taschen insoweit annahm, als auf die finanziellen und industriellen bührende Rücksicht genommen werden soll. Mit diesem Honorar für den in der Einleitung erwähnten Aufsatz aus dem der Juden, Dissidenten, Mohamedaner, Heiden und sonstigen Un- Bedürfnisse der einzelnen Teile gläubigen, die im Staate leben und Steuern zahlen müssen. Aber Jahre 1898( in dem Giesebrecht für seine eigne- Broschüre daß die evangelischen Geistlichen diesen Zustand gerade für so Zusatz wurde darauf die Resolution einstimmig angenommen. gegen das Wahlrecht Propaganda machte), ein Honorar, das Herrn Giesebrecht auf sein Ersuchen bewilligt worden war. Dr. Giese- wünschenswert halten und nach dem Judengelde sehnsüchtig ver- Mehrere Redner charakterisierten in scharfen Worten die rein brecht hat uns freilich in einem Schreiben vom 9. Oftober 1898 langen, hatten wir bisher nicht angenommen. Betrachten die Herren formelle Natur der Resolution und meinten, die aufatmen, wenn sie sähen, daß Chamberlains mitgeteilt, daß er dieses Honorar zur Weiterführung seiner Sache es etwa gar als eine Art Strafe für den Unglauben, daß die Juden europäischen Handelsminister würden erleichtert Vorschläge nur ein Schreckbild seien. verwenden" wolle, aber dieser Verwendungszweck konnte selbst- und Dissidenten sie bezahlen müssen? verständlich für uns fein Grund sein, ihm die Bezahlung einer für uns geleisteten Arbeit zu verweigern.

schrieb, insgeheim

gestellt habe.

Majestätsbeleidigungen im Auslande.

Die zweite Behauptung ist ebenfalls unwahr. Soviel wir haben Bei verschlossenen Thüren wurde vor der ersten ermitteln fönnen, ist jener Aufsatz in Nr. 778 des Jahres 1898, Straffammer des Landgerichts I gegen den Schauspieler Conrad die Besprechung seiner eignen Broschüre, der einzige Artikel, den v. Fie lig verhandelt, welcher der Majestätsbeleidigung beschuldigt Dr. Giesebrecht für uns geschrieben hat. Die Kölnische Zeitung " war. Die Strafthat sollte in der holländischen Residenz ten Haag gab mit ihm feineswegs ihren damaligen Standpunkt preis, denn sie hatte, wie wir erwähnten, schon 1894 in demselben Sinne begangen sein. Es war zu jene Zeit als der deutsche Kaiser den geschrieben und so wenig hat sie sich Herrn Giesebrecht zur Ver- englischen Feldmarschall Roberts ausgezeichnet hatte, welches von fügung gestellt, daß dieser noch sieben Wochen nach dem Erscheinen den Holländern übel vermerkt worden war. Der Angeklagte tvar seines Aussages in jenem Schreiben vom 9. Oftober 1898 an uns damals beim deutschen Theater im Haag angestellt. Von der Bühne fagte: Die gütige Aufnahme meiner Abhandlung in Ihr hoch- herab trug er Couplets vor, welche der damaligen Stimmung der

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England.

er den von einem

Der Kongreß nahm ferner Resolutionen an, in denen die An­nahme des metrischen Systems und einer auf dem Decimalsystem beruhenden Währung für das ganze Reich sowie die Bevorzugung britischer Staatsangehöriger bei Vergebung öffentlicher Arbeiten des Reiches empfohlen wird.-

Dänemark .

Ministerielle Beschränkung des Gemeinde- Wahlrechts. Kommunales Wahlrecht hat in Dänemark nur derjenige, der direkte Steuern zahlt. In dem neuen kommunalen Besteuerungsgesetz ist dafür gesorgt, daß nicht etwa durch willkürliche Aufhebung der Steuerpflicht für fleine Einkommen den Proletariern das Wahlrecht genommen werden kann.