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Munchen über die verstorbenen Männer der katholischen Wissenschaft,| Beamten nicht die gebotene Aufsicht führen. Bei der Erteilung von beginnend vom Jahre 1863. Den nächsten Vortrag hielt Oberlehrer Urlaub haben die Präsidien hierauf ihr ganz besonderes Augenmerk Kummer Gelsenkirchen über Volksbildung. zu richten.

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Solche Erlasse sind zwar außerordentlich billig, können an be­stehenden Mißständen aber nichts ändern.

Präsident Dr. von Orterer hält eine Schlußansprache, in der er allen, welche zum Gelingen der Versammlung beigetragen haben, dankt und nach einem Rückblick auf die geleistete Arbeit Kardinal Fischer um seinen Segen bittet. In seiner Erwiderung betont dieser eine unüberlegte Aeußerung schwer büßen. In angetrunkenem Bu Offenbach  , 26. August.( Eig. Ber.) Ein hiesiger Arbeiter muß seine Freude über die Kundgebung der Arbeiter, die nie der Partei stande und sehr ärgerlicher Stimmung soll er sich einer Gottes­des Umfturzes verfallen würden. Er beklagt dann die Glaubens lästerung schuldig gemacht haben. Eine Frau, die die Autorität des spaltung in Deutschland  , die man als großes Unglück tragen müsse; lieben Gottes wohl ernstlich bedroht glaubte, denunzierte den armen aber wehe dem, der diese Kluft erweitern möchte. Nachdem noch Teufel und hat nun die große Genugthuung, ihn für sechs Kardinal Ferrari   gesprochen, erteilt Kardinal Fischer den Segen, worauf der Katholikentag Monate hinter Schloß und Riegel zu wissen.- geschlossen wird.

Herr Giesebrecht will Aufklärungen geben. Im Regensburger Morgenblatt" ist zu lesen:

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" Herr Dr. Giesebrecht ersucht uns telegraphisch um die Auf­nahme der Erklärung, daß er gegenüber den Verdächtigungen des socialdemokratischen Hauptblattes Vorwärts" in Berlin   authentische Aufklärungen veröffentlichen werde. Es handle sich um zeitlich weit zurückliegende Verhältnisse, die der Vorwärts" als jezige aus­giebt. Der Vorwärts" hat nur mitgeteilt, was in Herrn Giesebrechts Altenstücken zu lesen ist; danach liegt der Beginn seiner Attion nur fünf bis sechs Jahre zurück und die von ihm behauptete Aeußerung aus der preußischen Regierung nur etwa ein Jahr. Hoffentlich hält sich Herr Giesebrecht mit den ganz erwünschten Aufklärungen an diese Aftenstücke.­

Duell und Preßsünder.

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abgegeben, so daß also die Socialdemokratie die absolute Majo rität in Narvik   hat. In Tromsö   erhielt die Liste der Linien 521 Stimmen, die der Socialdemokratie 258 und die der Rechten 102 Stimmen. In Bodö   siegte ebenfalls die Liste der Linken. Die Wahlen der Storthings- Abgeordneten finden für Narvik  , Tromsö  und Bodö   gemeinsam statt.-

Rumänien  .

( Eig. Ber.) Was wir voraussagten, ist buchstäblich eingetroffen. Das Ende des Rentenschwindel- Prozesses. Bukarest  , 25. Auguft. Der brave Pictorian ist auf Grund einer Non- lieu- Ordonnanz außer verfolgung gefeßt und die gegen ihn schwebende Untersuchung wegen der bei den Rentenauslosungen begangenen Fälschungen eingestellt worden. Nicht als ob sich Zweifel an seiner Schuld erhoben hätten; das war bei dem Vorhandensein eines Geständnisses von vornherein Wir berichteten gestern von dem Duell, das infolge des Kon- ausgeschlossen, dagegen hat der Untersuchungsrichter gefunden, daß Pic­fliftes zwischen Krankenkassen und Aerzten in Mühlhausen   torian nur im Jnteresse des Staates und zu dessen Vorteil gefälscht, in Thür. zwischen zwei Aerzten stattgefunden und schließlich den für sich selbst aber einen Nußen aus den Fälschungen nicht gezogen Tod des einen Arztes zur Folge hatte; wir berichteten weiter, daß habe; hieraus folgere, daß Bictorian keine betrügerische Abficht vers der überlebende Arzt, ein Dr. Schwarz, verhaftet und die folgt habe( sic!), und da eine solche Abficht Vorbedingung für eine wie Leiche des toten Arztes vor der Verbrennung in Gotha   Berurteilung sei, müsse Pictorian außer Verfolgung gesetzt werden. beschlagnahmt wurde. Wir können heute nach dem Mühl- Das Ganze macht den Eindruck einer abgekarteten Komödie, hausener Generalanzeiger" schon berichten, daß der Herr und es wird eine solche hier auch allgemein angenommen. Es Dr. Schwarz nach einigen Stunden Wagenfahrt von Seebach besteht noch immer ein tiefes Geheimnis über den eigentlichen nach Mühlhausen   hier sofort vernommen und wieder-ent Urheber der patriotischen" Fälschungen der Jahre 1901 und 1902, lassen wurde. Es ist wirklich eine Freude, wie schnell und die einen größeren Umfang hatten als diejenigen, wegen derer menschlich diese Justiz arbeitete. neulich die Albahary, Parisian und Genossen verurteilt wurden. Unser Kollege Leid aber muß nach wie vor, troß jeder Bictorian hat zwar jede Schuld auf sich genommen und behauptet, angebotenen Kaution übrigens und obwohl jeder Fluchtverdacht selbst allein den Gedanken gefaßt und verwirklicht zu haben, zur Auf­von unsren Gegnern für absolut ausgeschlossen erachtet wird, hinter besserung des Staatsschazes Mogeleien bei den Rentenauslosungen Die Kinderarbeit in der Landwirtschaft ist bekanntlich von der den Gefängnismauern schmachten, dafür ruht auf ihm freilich auch vorzunehmen; doch glanbt man ihm nicht. Man nimmt immer an, daß Regierung den Agrariern zuliebe noch in wohlthätigem Dunkel ge- nicht der Verdacht, ein Menschenleben auf dem Gewissen zu haben. dem damaligen Generalsekretär im Finanzministerium dieser Ge­lassen worden und dort gedeiht sie zum Nugen der armen Junker, danke von höher gestellten Personen suggeriert worden ist. aber zum Schaden des Volkes in der üppigsten Weise. Bei Be Ausland. ratung des jetzigen Kinderschutzgesetzes hat sich aber doch der Reichs­Das ging auch bereits aus der Rede hervor, die der frühere Finanz minister Ballade, trop seiner treuen Anhängerschaft an Sturdza  , in tag dazu aufgeschwungen, Erhebungen auch über die Kinderarbeit in Berlad hielt und während welcher dieser streitbare Kämpe von einem der Landwirtschaft und in der Hausarbeit zu fordern. Es wird jähen Tode ereilt wurde. Dieser Tod ist gewissen Personen sehr mun gemeldet, daß der Reichskanzler sich jetzt mit den Landes­regierungen in Verbindung gesetzt hat, um diese Erhebungen ein- In der Petite République", dem Organ der Jaurèsisten, leistet passend gekommen. Hätte sich der Mund Pallades nicht für immer geschlossen ter weiß, ob die gerichtliche Prozedur in Sachen zuleiten. Es muß abgewartet werden, wieviel dabei herauskommen sich Gérault- Richard  , Chefredakteur dieses Blattes, folgende, an­Ser patriotischen Fälschungen nicht eine überraschende Aus­und wann es herauskommen wird. Waren schon die Erhebungen scheinend ernstgemeinte Betrachtung der Bicepräsidentschafts- Frage. dehnung angenommen hätte, denn Pallade, welcher zu der über die Kinderarbeit im Gewerbe nichts weniger wie mustergültig, Ein Kommentar dazu ist überflüssig; bemerken möchten wir nur, fritischen Zeit das Finanzministerium leitete, das er als­so fürchten wir, werden die Erhebungen über die Landwirtschaft noch daß Herr Gérault- Richard   unsres Wissens kein Wort Deutsch   ver- dann an Sturdza abtrat, der in solchen Dingen ein Bismard mehr zu wünschen übrig lassen.- miniatur steht und wahrscheinlich nicht viel mehr von den deutschen   Partei- en der eigentliche Dirigent aller Minister­verhältnissen: refforts ist, galt als ein Wissender. Diese Frage hat unter unsren deutschen   Genossen außerordentlich Daß das Kabinett Ursache hatte, Bictorian zu schonen, ging scharfe Polemiken hervorgerufen. Die einen sind dafür, die andren schon aus dem Umstand hervor, daß als Pictorian nach dem Bekannt­dagegen. Trotz der Heftigkeit, welche die Diskussion mitunter ministerium demissionierte, ihm die erheblich besser dotierte Stelle werden der patriotischen Fälschungen als Generalsekretär im Finanz­erreicht, hat noch niemand die Er kommunikation seiner Gegner eines Direktors der staatlichen Depofiten- und Sparbank verschafft verlangt. Es ist wahr, keiner der heiligen Streiter der Social- wurde, und daß das Kabinett in wiederholten Beschlüssen es ablehnte, demokratie hat noch davon geträumt, diejenige Stadt, die ihn gewählt Bictorian dem Gericht zu überliefern. Der allgemeine Entrüstungssturm, hat, als das Mecca des Socialismus zu errichten. So entbehren der sich nach den Enthüllungen über diese Begebenheiten erhob, ver­die deutschen   Socialisten eines Propheten, der ihnen von Zeit zu anlaßte Pictorian später selbst, die Untersuchung gegen sich zu Beit die heiligen Dogmen enthüllt, außerhalb welcher es ihnen beantragen, indem er gleichzeitig seine Direktorstelle provisorisch untersagt ist, nach der Klassenwahrheit" zu suchen, und aus dem niederlegte. Er hat es wohl gethan, nachdem er sich versichert hatte, daß ihm bei der Untersuchung nichts Uebles begegnen werde, und er selben Grunde haben sie sich noch nicht zu der heiligen kirchlichen hat sich in dieser Voraussicht auch nicht getäuscht gesehen. Er wird Routine unsrer Revolutionäre aufgeschwungen, die es fertig bringt, nun in den nächsten Tagen seinen Direktorposten wieder übernehmen, daß alle vier oder fünf Jahre die eine Hälfte der französischen   nachdem Sturdza  , der eben jetzt von seiner Auslandsreise wieder Socialisten durch die andre erkommuniziert wird, um dann ihrerseits nach Rumänien   zurückgekommen ist, die Leitung des Kabinetts wieder eines Tages wieder durch jene mit dem Kirchenbann belegt zu in seine Hand genommen haben wird. Türkei  .

Kaiserferien. Aus Anlaß der Anwesenheit des Kaisers in Merse­ burg   zu Anfang September d. J. bleiben, wie gemeldet wird, sämt­liche städtischen Schulen vom 3. September( Donnerstag) bis ein­fchließlich 7. September( Montag) geschlossen. Nur die Sedanfeier wird nicht verfäumt, zu der die Kinder Donnerstag, den 3. Sep­tember, auf furze Zeit zur Schule kommen müssen. Die Schulkinder werden dadurch allerdings von einem begreiflichen Patriotismus erfüllt werden und gewiß wünschen, der Kaiser möchte das ganze Jahr hindurch in Merseburg   bleiben.

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Patriotischer Festprunt wird jetzt in Kaffel in großem Umfange entfaltet, um dem Kaiser, der die Stadt besucht, das Alltagsleben fernzuhalten. Auf Stadtkosten wird ein Flitterputz aufgeboten, dessen Kosten man auf ca. 20 000 m. veranschlagt. Die Kehrseite der Medaille zeigt 173 Ladungen zur Ableistung des Offenbarungseides innerhalb drei Wochen beim königlichen Amtsgericht Kassel  .-

Für die Ueberschwemmten in Schlesien   hat der hiesige französische  Botschafter dem Auswärtigen Amte namens des Präsidenten der Republit 5000 Fr. übergeben.

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werden.

Die Bicepräsidentschafts- Frage in der Beleuchtung der ,, Betite République".

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Unternehmerhochnäfigkeit. Der Vorstand des Bergarbeiter- Ver­Der Genosse Kautsky   hat einen Augenblick gehofft, daß diese Ein neues Dynamitattentat der bulgarisch  - macedonischen Revo­bandes hatte bekanntlich an den Verein für bergbauliche Interessen Aera anbrechen würde. Er hofft es vielleicht noch. Die einsichtigen lutionäre. Nachdem die Aufständischen fürzlich das Erscheinen der eine Eingabe gerichtet, er möge auf seine Mitglieder zur Ent- Genossen thun ihr möglichstes, daß diese Hoffnung des Genossen russischen Demonstrations flotte in der Bucht von Jniada zum Anlaß schädigung an die wurmkranken Bergarbeiter und zu Maßregeln Kautsky   ebenso weit von der Wirklichkeit entfernt bleibt, wie die genommen haben, um die Aufstandsbewegung vom Wilajet Monastir gegen die Wurmkrankheit sowie zur Abstellung sonstiger Mißstände Entdeckungen, die er in der Tiefe seines Schreibpultes über das in das Wilajet Adrianopel   zu übertragen, haben sie jetzt ein neues einwirken. Darauf erhielt der Verbandsvorstand jetzt folgende unbewegliche, bäuerliche Eigentum gemacht hat, über die politische Attentat auf einen Eisenbahnzug folgen lassen, und zwar auf den sogenannten Konventionalzug, der den direkten Verkehr von Wien  Bewegung aller Länder und über andres, wenn's not that. über Belgrad   nach Konstantinopel   vermittelt. Der Bossischen Beitung" wird darüber telegraphiert:

Antwort: Auf Ihre Eingabe vom 5. August d. J. erwidern wir Ihnen, daß wir Ihre Berechtigung, Verhandlungen für die Belegschaft des Ober- Bergamtsbezirks Dortmund   zu führen, nicht anerkennen können und daher auch auf eine Erklärung über die von Ihnen vorgebrachten Beschwerden verzichten müssen. Sie werden in zwischen sich davon überzeugt haben, daß der Verein und die ihm angehörigen Bechen   in der wohlwollenden Fürsorge für die Berg­Leute selbst durch den Arbeitgebern feindliche Kundgebungen nicht beirrt werden."

Die Gegner der Vicepräsidenten- Kandidatur folgern ihre Un­möglichkeit für einen Socialisten daraus, sich dem Brauche an­zupassen, demzufolge das Reichstags- Bureau in corpore dem Kaiser einen Besuch macht und ihm seine Konstituierung anzeigt. Sie fürchten ohne Zweifel, daß ein einfacher Blick des kaiserlichen Auges den, der ihm Stand hält, in eine Salzsäule verwandelt.

Einstmals schraten die Republikaner   Frankreichs   vor der Ver­Diese Antwort ist nicht nur hochnäfig sondern auch dumm. pflichtung zurüd, als Mitglieder des gefeßgebenden Körpers dem Kaiser Der Verband ist jetzt schon start genug, daß er die Führung der den Treueid zu leisten. Dann erkannten sie, daß dies den Wider­Belegschaft des gesamten Ruhrreviers hätte, sobald ein offener Kon- stand der Regierungsgewalt gegen die demokratische Opposition zu flift ausbräche; es würde dann den Unternehmern sehr schnell flar sehr erleichtern würde, und sie legten dem, was im ganzen genommen werden, daß der Verband die Macht besigt, im Namen der Beleg- nur eine Formalität in Worten war, keine Wichtigkeit mehr bei. schaft zu sprechen, und die Herren würden wohl gezwungen sein, Dieselben Bedenken bedrückten Liebknecht, als er sich im biefe Macht anzuerkennen. Und wenn es ihnen Ernst ist mit der fächsischen Landtag befand, und sie wurden von ihm aus demselben oft gegebenen Versicherung, daß sie mit den Arbeitern in Frieden Grunde aufgegeben. leben wollen, dann thäten sie nur gut, die Berechtigung der Organi­sation auch schon in Friedenszeiten anzuerkennen. In thatsächlicher Hinsicht sei noch bemerkt, daß die im Ruhrrevier herrschenden Zu­stände schon längst wieder zu einem offenen Konflitt geführt hätten, wenn der Verband nicht friedenstiftend wirkte.

" Der Konventionalzug, der vorgestern früh 8 Uhr 50 Minuten von Wien   abging und heute 6 Uhr 30 Minuten früh in Konstanti­ nopel   eintreffen sollte, ist bei Kuleli Bergas heute nacht mit Dynamit in die Luft gesprengt worden. Sechs Personen sind tot, 15 schwer­verwundet, darunter drei Angestellte der Orientbahnen." Die Station Kuleli Bergas liegt zwischen Adrianopet und Konstantinopel.- Afrika.

Jm Kap- Parlament brachte Burton am Dienstag den Antrag ein, einen obersten Gerichtshof einzusetzen zur Prüfung der unter dem Stand­recht abgegebenen Urteile und einen Appellationshof, der sich mit den abgelehnten und den unvollständig erfüllten Entschädigungs­ansprüchen zu befaffen haben werde. Premierminister Sprigg ers widerte, der Antrag sei unausführbar. Die bestehenden Koms missionen hätten 60 000 Ansprüche geprüft und hätten noch 25 000 Es gehört in der That die ganze Kindlichkeit derjenigen dazu, zur Erledigung vor fich. Die Regierung trete dem Antrage ents welche die Revolution in mehr oder weniger heldenhaften Attitüden schieden entgegen und er beantrage die Absetzung von der Tages­oder in mehr oder weniger rrrevolutionären Worten bestehen ordnung. Der Antrag des Premierministers wurde abgelehnt, laffen, um solchen Einzelheiten überhaupt irgend eine Wichtigkeit Burtons Antrag mit 32 gegen 22 Stimmen angenommen. Darauf Die Abstimmung bedeutet eine schivere Niederlage Spriggs; wir allerdings noch niemals mit dem öffentlichen Rechtsbewußtsein aller gewissenhaften, überlegten und vernünftigen Menschen etwas doch beweist dieser sich wieder als hartgefottener Kleber" am Amt. Das Rechtsbewußtsein" der Konservativen Korrespondenz", das beizumeffen. Es giebt nur eine Ueberlegung, die in den Augen vertagte sich das Haus. verwechselt haben, sträubt sich dagegen, daß den Redakteuren des gilt, nämlich diese: Gewinnen unsre Partei und das Proletariat, Er erklärte nämlich bereits gestern im Parlament, daß die Regierung ,, Vorwärts" die Befreiung vom Zeugniszwange zu teil wird, die welches sie befreien will, an Einfluß und Ansehen, wenn infolge ihrer Niederlage nicht zurücktreten werde; sie werde aber an wir gestern für die Presse überhaupt gefordert haben. Wir bleiben einer der Unsrigen im Bureau des Parlaments fizzt? Giebt das Land appellieren, sobald die dringendsten Aufgaben des trotzdem bei dieser Forderung und vergelten nicht Gleiches mit diese Teilnahme an der Leitung des Reichstages unsrer Partei und Parlaments erledigt seien. Gleichem: wir schließen die konservative Bresse ausdrücklich in unsre dem Proletariat mehr Macht gegen die Regierung, mehr Kraft für Abgeordneter Merriman erwiderte, er bedauere Spriggs Haltung, Forderung ein, obwohl wir im besondern die Konservative Korresp." die Agitation? und beantragte die Vertaging, welche mit 39 gegen 33 Stimmen samt ihren Kostgängern als ungeeignete Gegner zu einer Aus­einandersetzung über öffentliche Moral und das Ansehen der Breffe findigkeiten, die durch die theoretischen Schwärmer der Quintessenz Wenn ja, dann giebt es kein Baudern! Alle formalen Spitz- beschlossen wurde. betrachten. Wer wollte wohl mit einem Buhälter über Sittlichkeit dis- des Margismus aufgetvorfen werden, zerfliegen vor dem einfachen futieren! gesunden Menschenverstand. Darf ein Socialist seine Augen nicht 3u Wilhelm von Hohenzollern   erheben?..."

Frankreich  .

Zur Abänderung der Konkursordnung wird dem Reichstage bei seinem Zusammentritt eine Petition des Deutschen   Brennmeister­bundes zugehen, die volle Berücksichtigung verdient. Die Petition ist darauf gerichtet, daß unter die bevorzugten Forderungen nach Redemptoristen  - Ausbreitung. Ueber die Vorgänge bei der Ver­§ 61 Absatz 1 der Konkursordnung auch die Kautionen aufgenommen treibung der Redemptoristen   aus Sables wird gemeldet: Die In werden sollen, die von Angestellten dem Unternehmer zu leisten sind. fassen des Redemptoristen  - Klosters waren auf das Dach des Hauses Der Petition wird eine ausführliche Begründung zum Nachweise der gestiegen; die Gendarmerie zwang fie, herunterzukommen. Der Berechtigung dieser Forderung beigegeben.- Untersuchungsrichter hat alle im Innern des Klosters vorgefundenen Verhütung von Eisenbahn  - Unfällen. Nach der Vossischen Zeitung" Personen einem Verhör unterzogen; mehrere von ihnen wurden frei­hat der Eisenbahnminister an die Präsidenten der Eisenbahndirektionen gelassen. Eine beträchtliche Menschenmenge hat sich in der Um­Fünf Personen, darunter ein gebung des Klosters angesammelt. einen Erlaß gerichtet, worin er sagt, daß die in letzter Zeit mehrfach priester, wurden verhaftet, weil sie mit Steinen nach den Gendarmen vorgekommenen Eisenbahnunfälle meist dadurch veranlaßt werden, daß bestimmte und klare Vorschriften über die Handhabung geworfen hatten. des Betriebes nicht genügend beachtet oder Veränderungen Nachwehen des Streits in Hennebont  . Die Libre Parole" in der Geleislage durch Unterwaschung usw. nicht recht- meldet aus Lorient: Die Arbeiter in Hennebont   und diejenigen des zeitig bemerkt und abgestellt worden sind. Der Minister Arsenals   in Lorient   benachrichtigten den Unterpräfekten, daß sie den beauftragte daher die Präsidenten, dafür Sorge zu tragen, daß den Streit wieder aufnehmen würden, wenn an den verurteilten Arbeitern im äußeren Betriebsdienst und im Bahnunterhaltungsdienst be- die Strafe vollzogen werden sollte und ihnen nicht die Versetzung schäftigten Beamten und Bediensteten erneut die genaueste Beachtung des Staatsanwalts und des General Hafeninspektors bewilligt aller ihnen für die Sicherung des Betriebes sowie für die Unter- würde. Zugleich fordern sie die Verlegung des 62. Infanterie­haltung und leberwachung eines betriebssicheren Zustandes der Bahn Regiments.

erteilten Anweisungen wiederholt eingeschärft und nur solches Personal Brest  , 27. August. Das Seetribunal hat gegen eine größere beschäftigt wird, das die ihm erteilten Vorschriften für den Betriebs- Anzahl von Arbeitern eine Untersuchung eingeleitet; es handelt sich dienst und die Bahnunterhaltung nicht nur kennt, sondern auch ver- um Gewaltakte von etwa 200 Arbeitern gegen die Gendarmerie. steht und richtig anzuwenden weiß. Die Vorgesetzten haben durch unaus- Die Arbeiter hatten sich eines gewissen Lemercier angenommen und gesetzte und eingehende Aufsicht die pünktliche Ausführung der gegebenen versuchten seine Verhaftung durch Steinwürfe zu verhindern.- Borschriften zu überwachen und dabei zugleich belehrend und beruhigend Norwegen  . auf die Untergebenen einzuwirken. Der Minister segt ferner mit

Bestimmtheit voraus, daß die Ueberwachung der Betriebssicherheit Die Socialdemokratie im hohen Norden. Bei den Wahlmänner­und des baulichen Zustandes der Bahn nicht etwa dadurch be- Wahlen in Narvik   siegte die socialdemokratische Liste mit 325 einträchtigt wird, daß die Stellvertreter der auf Urlaub weilenden gegen 225 Stimmen der Linken. Im ganzen wurden 620 Stimmen

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Landtagswahl.

Freifinnig- liberale Landtagswahl- Taktit.

Die Freifinnige Zeitung" registriert sorgfältig alle Stimmen, die den freisinnigen Wählern Angst machen wollen vor der focial­demokratischen Wahlbeteiligung, hütet sich aber sorgfältig, irgend eine Meinung zu äußern. Herr Eugen Richter   ist nämlich der Meinung, wir müßten den Freisinnigen auf alle Fälle kommen". So citiert er auch jetzt zwei Stimmen, von denen er sich offenbar eine Wirkung in der Richtung seiner Hoffnung verspricht. Er fchreibt unter der Ueberschrift Ein preußisches Socialistengeset": Ob die Socialdemokraten auf ihre Rechnung kommen würden, so schreibt der nationalliberale Hannover  . Cour."," wenn sie durch ihr Getvehr bei Fuß" dazu beitrügen, die reaktionäre Mehrheit im Abgeordnetenhause zu sichern diese Frage muß wohl ohne weiteres verneint werden. Ein preußisches Kleines Socialisten­gesetz" wäre ihnen dann ziemlich gewiß".

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Die Socialdemokratie wird, so schreibt auch die Frankfurter Beitung", in erster Reihe die Suppe auszuessen haben, die sie fich selbst eingebrockt haben wird, wenn es infolge ihrer Wahl­taftit zu einer konservativen Mehrheit im Abgeordnetenhause tommt, denn das fleine preußische Socialistengesetz würde dann ja wohl nicht lange auf sich warten lassen. Und daß die Aussichten für eine Abschaffung des Dreiklassen Wahlsystems in­folge einer rein konservativen Herrschaft in Preußen wachsen, das ist eine Utopie; dies Ziel ist nur durch ein Stärkerwerden der Linken und Zunahme ihres Einflusses auf die Regierung zu erreichen."

Unfre Wahltaktik ist einzig auf die Bekämpfung der Neaktion zugeschnitten und dafür ist uns die sicherste Garantie die Auf­rüttelung des arbeitenden Volkes und die Erkämpfung social­demokratischer Landtagsmandate. Freifinnige oder Liberale, die bereit sind, mit uns die Reaktion zu bekämpfen, sind dabei unsrer Unter­