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fach scharf bemängelt, auch tam es zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen Steinmeßen und Schleifern, weil erstere die Meinung vertraten, daß ihre Berufsinteressen in der gemeinschaftlichen Organisation

Kommunales. Der grobe Unfug- Paragraph wird nach wie vor gegen die focial demokratische Arbeiterschaft in Bewegung gesezt. Am 1. Mai d. J. Der Jahres- Abschluß der städtischen Markthallen- Verwaltung für brachte in der Versammlung der Maler der Vorfigende Genz ein das Etatsjahr 1902/03 ergiebt einen Mehr- Ueberschuß von rund trennten Abstimmung über den Tarif, der dann von den Stein 110 000 m. gegen den Etatsentwurf, der nur einen Ueberschuß von Ernst tam hierauf ein Strafbefehl von 20 Mark, dem der grobe megen abgelehnt, von den Schleifern jedoch an- 91 000. borgesehen hatte. Diese für die Finanzen unfrer Stadt Unfug Paragraph als Stige beigegeben war. Genz legte Einspruch Die Steinmegen erklärten, lieber wild" immerhin erfreuliche Thatsache ist darauf zurückzuführen, daß Mehr- gegen diese Maßnahme ein, und auf Antrag des Rechtsanwalts arbeiten zu wollen, als auf Grund eines solchen Tarifs. Sie ver- einnahmen von 71700 M. und Minderausgaben von 38 300 M. er- Victor Fränkt hob gestern das Schöffengericht die Straf­Langen ebenfalls eine Erhöhung des Minimallohnes um mindestens zielt werden konnten. Die Mehreinnahmen sind aus der Ver- verfügung auf und sprach den Vorsitzenden frei. Der Richter ſagte 5. Pf. pro Stunde. Nach dem Ergebnis der Abstimmung beschloß mietung von Kellerräumen usw. sowie aus den Erstattungen in der Ürteilsverkündung, daß der Ausdruck revolutionär" sehr die stark gelichtete Versammlung außerdem noch, die vor dem Streit der Standinhaber für verbrauchtes Leitungswasser und durch wohl auch im Sinne einer frieblichen, allmählichen Umgeſtaltung der eingeführte Extrasteuer noch auf weitere 14 Tage zu entrichten. die Erhöhung der Mieten für die Restaurations- Lokalitäten Dinge gebraucht werden könne.

genommen wurde.

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Aus der frauenbewegung.

Arbeiterinnen Berlins  , wahret Eure Rechte!

Die Bestimmungen der Gewerbe- Drdnung, die zum Schute der Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter erlassen sind, werden viel­fach seitens der Unternehmer nicht beachtet und die Rechte der Arbeiterinnen werden oft gekürzt. Das Gesetz bestimmt:

Ueber den Ausstand in der Paragon- Gesellschaft, Kassen- in den Markthallen Zimmerstraße 90/91 und am Arminiusplatz blockfabrit, Fruchtstr. 37, von nächster Woche ab Neu- Weißensee, erzielt worden. Die Nachfrage nach den Verkaufsständen in der Lederstraße, wird uns geschrieben: Die Gesellschaft, ein englisches Central- Markthalle I und der Blumenhalle in der Lindenstraße war Unternehmen, beschäftigt sich ausschließlich mit der Herstellung von sehr rege Auch der Fleischmarktverkehr in der Central- Markthalle Ia Kaffenblocks, welche im In- und Auslande vertrieben werden. Die ergab ein Mehr an Tagesstandgeldern. Die erheblich gesteigerte Arbeits- und Lohnverhältnisse waren den deutschen   Buchdrucker Zufuhr an Lebensmitteln bedingte eine starke Benugung der Central­berhältnissen bis vor wenigen Wochen nicht im entferntesten angepast. Martthallen Anschlußbahn, wodurch 15 000 m. mehr vereinnahmt Es herrschte Stundenlohn sowie ein Prämiensystem, welches die indirekte wurden. Die Gesamt- Einnahmen sämtlicher 14 städtischen Markt­Heppeitsche für die Arbeiter war. Vereint mit ihrer Organisation hallen, wovon die XII. auf dem Gesundbrunnen   seit dem 1. April erlangten 14 Buchdrucker von dem Geschäft für das aus ungefähr 1898 bis auf weiteres für den Markthallenverkehr geschlossen worden 100 Köpfen bestehende Personal mit vieler Mühe einen Wochenlohn, ist, betrugen 2 859 972 W., wozu noch 606 564 M. Einnahmen aus dem welcher aber nicht als angemessen gelten kann. Nach mehreren Ver- Erneuerungs- und Ergänzungsfonds der Markthallen kommen, so handlungen wurde des lieben Friedens wegen eine Einigung erzielt. daß die Einnahmen sich auf 3 466 536 M. stellen, wovon 9142 M. in Die Arbeitszeit dauert für Arbeiterinnen über 16 Jahre 11 Stunden Acht Tage später jedoch wurden drei Maschinenmeister, welche die Stest verblieben. Die Gesamtausgaben haben 2 651 228 M. betragen. täglich, mit einstündiger Mittagspause; an Vorabenden von Sonn­Verhandlungen mit dem Geschäft geführt hatten, wegen an- Der Erneuerungs- und Ergänzungsfonds der Markthallen- Ver- und Festtagen nur 10 Stunden, und es muß die Arbeitsstätte an geblichen Arbeitsmangels entlassen, mit dem beigefügten Be- waltung, der sogenannte" Spartopf", hatte Ende März cr. einen diesen Tagen bis spätestens 52 Uhr verlassen sein. merken, daß dieselben zu teuer find( 29,50 m.). Darin erkannten Bestand von 4 609 350 M. an Effekten, von 231 M. auf Sparkassen- Jugendliche Arbeiter von 14-16 Jahren dürfen täglich nur die übrigen Kollegen eine Maßregelung, da die davon betroffenen buch und 606498 M. bar. Dieser Bar bestand ist inzwischen 10 Stunden mit einstündiger Mittagspause sowie je stündiger Arbeiter 2 bis 4 Jahre lang im Geschäft thätig waren und an die Stadt- Hauptkasse abgeführt worden, der aus diesem Fonds in Frühstücks- und Vesperpause beschäftigt werden. principiell doch bei Arbeitsmangel die jüngeren, was auch bisher Verwendung für allgemeine Kommunalzwede Beträge bis zur Gemäßheit des Stadtverordneten- Beschlusses vom 12. März cr. zur im Geschäft üblich war, nur aussehen brauchten. Am Dienstag verlangten die Kollegen die Einstellung der Entlassenen event. eine Gesamthöhe von 32 Millionen Mark zugeführt werden können. Der schriftliche Erklärung, wonach bei Neueinstellungen die Entlassenen Spartopf" würde dann noch 184 Millionen Mark betragen. zuerst berücksichtigt werden. Beides schlug der Geschäftsführer Herr Julius Flinsch rundweg ab und hierauf traten die Kollegen in den Ausstand.

Achtung, Schuhmacher! Infolge ungerechtfertigter Entlassung von brei organisierten Arbeitern ist es in der Schuhfabrik von Cohn, Alexanderstr. 31, zu Differenzen und im Anschluß daran zur Arbeits­niederlegung gekommen. Wir bitten deshalb, den Zuzug streng fern zu halten.

Die Ortsverwaltung des Vereins deutscher Schuhmacher. Deutfches Reich.

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lassen der Arbeit sind z. B.: Unſittliche Angriffe der Unternehmer Kündigungen und Entlassungen. Gründe für sofortiges Ver­oder ihrer Vertreter, Thätlichkeiten, grobe Beleidigungen, un­regelmäßige Lohnzahlung, bei Accordarbeit nicht ausreichende Be­schäftigung usw.

Die Kündigungsfrist beträgt 14 Tage; sie kann durch gegen­seitige Vereinbarung ausgeschlossen werden. Wenn Kündigungsfristen bestehen, müssen sie für beide Teile gleich sein.

Ausstellung von Zeugnissen. Die Arbeiterin hat das Recht, ein Beugnis über Art und Dauer ihrer Beschäftigung zu verlangen; be­fondere Merkmale, welche die Schädigung der Arbeiterin zur Folge haben können, sind ungesetzlich und zurückzuweisen.

In der gestrigen Sitzung der städtischen Baudeputation I unter dem Vorsitz des Stadtrats Venzky wurden einige dringende Sachen erledigt. Stadtbauinspektor Högg legte die Kostenanschläge für das Juventar zum Neubau zweier Infektionsbaracken der Anstalt in Wuhlgarten( 114 000 M.) vor; Stadtbauinspektor snopff berichtete über die Terrainregulierungen auf dem Baugelände für das dritte städtische Frrenhaus in Buch. Diese Arbeiten sind sehr umfangreich und dürften etwa 350 000 M. fosten. Stadtbauinspektor Hesse Strafgelder. Bestimmungen über Lohnabzüge in Form von legte die eingegangenen Offerten für den Neubau des Untersuchungs- Strafgeldern müssen in der Fabrikordnung, die sichtbar aushängen amtes für Nahrungs- und Genußmittel 2c. an der Fischerstraße vor. muß, bekannt gegeben sein. Die Verhängung jeder Strafe muß der Arbeiterin ohne Verzug mitgeteilt werden. Die Aussperrung in Crimmitschau   wird, wenn die Fabrikanten Reinickendorf  . In der letzten Sißung der Gemeindevertretung Arbeitsräume, Betriebs­Hygienische und Schuhmaßregeln. nicht bald zur Einsicht kommen, das heißt sich mit den Arbeitern wurde über den neu aufzustellenden Bebauungsplan der Ge- vorrichtungen, Maschinen und Gerätschaften sind so einzurichten und verständigen, auch in andren Textilorten ihre Wirkung ausüben. meinde Beschluß gefaßt. Der Plan soll bis zum 1. April 1904 zu unterhalten, daß die Arbeiterinnen gegen Gefahren für Leben So wird aus Hohenstein- Ernstthal   gemeldet: fertiggestellt sein. Die Verhandlungen mit der Gemeinde Pankow   und Gesundheit geschützt sind. Es ist für genügend Licht, reine gute In hiesigen Fabrikanten- und Weberkreisen sieht man dem wegen Abnahme der Reinickendorfer   Kanalisationsabwässer sind Luft, Beseitigung von Staub und Abfällen zu sorgen; ebenso find Crimmitschauer Streit nicht ohne Interesse zu. Sollte der Ausstand grundsätzlich zum Abschluß gelangt. Für die Abnahme soll eine Ent- Schutzvorrichtungen an Maschinen anzubringen. In Anlagen, deren längere Zeit dauern, so würde die hiesige Webindustrie sehr darunter schädigung von 5 Pf. pro Quadratmeter und Tag an Pankow   ge- Betrieb es mit sich bringt, daß die Arbeiterinnen sich umkleiden und zu leiden haben. Crimmitschauer Garne, so geringere Wollgarne zahlt werden. Wenn beide Gemeinden zusammen eine Einwohner- nach der Arbeit reinigen, müssen ausreichende, für beide Geschlechter und Mule, werden hier viel verarbeitet. In Mitleidenschaft gezogen zahl von 80 000 Seelen haben, tann der Vertrag gekündigt werden; getrennte Ankleide- und Waschräume vorhanden sein. Bedürfnis­werden zunächst hauptsächlich die Geschäfte, welche auch bunte un- die Kündigungsfrist beträgt zwei Jahre. Die Gemeindevertretung ge- anstalten müssen in genügender Zahl vorhanden und so eingerichtet echte Ware fabrizieren, als Portieren, Möbelstoffe und Phantasie- nehmigte den Vertrag. sein, daß Sitte und Anstand nicht verletzt werden. decken. Zumeist würden aber Hausweber in Betracht kommen, denn Arbeiterinnen, achtet darauf, daß diese zu Eurem Schuße er in den meisten hiesigen mechanischen Webereien fabriziert man auch andre Artikel, welche Garne aus andren Orten beanspruchen.

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Die Direktion der Berliner   städtischen Gaswerke hat, nachdem das Kammergericht zu ihren Gunsten entschieden hat, dem Gemeinde­borstand die Mitteilung gemacht, daß sofort mit der Druckrohrlegung Umhertreihen ist das Streifpoftenstehen nach der Auffassung der begonnen werden soll und daß bei einer etwaigen Hinderung der Bolizei in Wurzen  . In diesem Orte streiften bis jetzt die Arbeit durch Reinickendorf   der entstehende Schaden diesem Ort zur Zeppichknüpferinnen. Natürlich stellten sie auch ihre Streit Last fällt. Die erneute, bom Magistrat nachgesuchte Genehmigung posten aus, die nach polizeilichem Brauch wegen Störung der öffent- zur Durchlegung der Rohre wurde abgelehnt und be­lichen Ordnung" zur Strafe gezogen wurden. Aber nicht genug schlossen, mur dem Zwange gehorchend, sich dem Beschlusse des damit, daß man die ihr Koalitionsrecht ausübenden Arbeiterinnen auf Kammergerichts zu fügen. Die in dieser Sache vom Gemeinde­Brund einer ganz falschen Anwendung von Polizeiverordnungen be- borstand unternommenen Schritte wurden von der Versammlung straft, sie werden auch in der amtlichen Strafverfügung ebenso ver- einstimmig gebilligt. Alsdann wurde beschlossen, das Grundstück Icgend wie unzutreffend des Um hertreibens beschuldigt. Die Granatenstr. 21 zum Zwecke einer Straßenanlage zu erwerben. Strafverfügungen, die gleichlautend in großer Bahl erlassen sind, lauten: Die Shillingstraße soll teilweise, nachdem die Anlieger der Laut Anzeige und Zeugnisses des Schußmanns Ludwig und Straße darum ersucht, umgepflastert werden. Starke hier haben Sie sich am 20. d. Mts. in der hiesigen Alte Nischwißer Straße umhergetrieben. Zur Vermeidung von Ver­tehrsstörungen find Sie von dem genannten Schutzmann aufgefordert worden, sich zu entfernen. Dieser Aufforderung haben Sie nicht Folge geleistet. Auf Grund der Bekanntmachung vom 19. August 1903 in Verbindung mit§ 366, 10 des Strafgesetzbuches wird daher gegen Sie eine Geldstrafe von 3 M. und Bezahlung der erwachsenen Berläge mit der Maßgabe festgesetzt, daß im Falle der Uneinbring lichkeit der Geldstrafe an deren Stelle Haft in der Dauer von einem Tage zu treten hat" usw.

Es ist doch ein starkes Stüd, ehrenhafte Arbeiterinnen, die eine gewerkschaftliche Pflicht erfüllen, amtlich als rinnen zu bezeichnen.

Gerichts- Zeitung.

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lassenen gesetzlichen Bestimmungen durchgeführt und innegehalten

werden.

Wir weisen darum von neuem darauf hin, daß nachstehende Bersonen bereit sind, um es den Arbeiterinnen zu ermöglichen, ohne Nachteile für ihre Eristenz auf Beseitigung der Mißstände in den Arbeitsstätten hinzuwirken, wahrheitsgetreue Beschwerden entgegen Arbeitsstätten hinzuwirken, wahrheitsgetreue Beschwerden entgegen zunehmen und für schleunigste Abhilfe Sorge zu fragen. zunehmen und für schleunigste Abhilfe Sorge zu tragen.

Die Namen der Beschwerdeführer werden streng geheim ge­halten!

Beschwerden nehmen entgegen: Frl. Baader, Bellealliance­straße 95, H. III. Frau Bauschke, Rostockerstr. 43, Quergeb. I. im Laden. Frau Mesch, Lychenerstr. 3, linter Aufg. IV. Frau Ties, Frau Dr. Weyl, Lothringerstr. 67, I. Frau Luk, Waterloo- lifer 9, Blumenstr. 63, I rechts. Frl. Heidemann, Alte Jakobstr. 118. N. Frl. Grünberg, Köpniderstr. 8b, IV. Frau Jeeze, Rirdorf, Steinmezs straße 120, Hof I. Frau Schmidt, Charlottenburg  , Wilmersdorfer­straße 130.

Sprechzeit jeden Mittwochabend von 7-9 Uhr. Gewerkschafts- Bureau, im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15, im Laden. Vorm. 9-1 und nachm. 6-8 Uhr.

Die Gewerbe- Inspektions- Assistentinnen Frl. Reichert, Engel­Ufer 4, Frl. Kummert, Georgenkirchplatz 21, Frl. v. Bennigsen- Förder, Prinzen- Allee 88, find für Arbeiterinnen allein jeden Donnerstag von 7-8 Uhr abends und jeden ersten Sonntag im Monat von 9-10 Uhr vormittags zu sprechen.

Ein Anarchistenprozeß. Vor der ersten Ferienstraffammer des Landgerichts I   hatten sich am 2. d. M. zwei bekannte Anarchisten, Julius Grunewald, Redakteur der anarchistisch socialistischen Wochenschrift, Neues Leben", und Jean Imhof, Giseleur in Umbertreibe- Mannheim  , zu verantworten. Infriminiert waren Artikel der ge­Die Beschwerdekommission der Arbeiterinnen Berlins  . nannten Wochenschrift, einer in Nr. 25, betitelt Von Mund zu Ohr", wegen Gotteslästerung und Beschimpfung von Religionsgemeinschaften, Ober- Schöneweide. Montag, den 31. August, hielt der Frauen­Maßregelungen beim Norddeutschen Lloyd  . Bekanntlich hat die und einer in Nr. 27 wegen Anreizung von Klaffen zu Gewalt- und Mädchen- Bildungsverein seine Mitglieder Versammlung ab, in Direktion des Norddeutschen Lloyd   vor noch nicht langer Zeit den thätigkeiten und Aufforderung zum Ungehorsam gegen Geseze. Der welcher Frau Dr. Hoffmann über:" Wirtschaftliche Genossenschaften" für sie thätigen Arbeitern das Koalitionsrecht in schamloſer Weise Angeklagte Grunewald   hatte beide Nummern als verantwortlicher referierte. An den sehr lehrreichen Vortrag schloß sich eine rege geraubt, indem der Austritt aus der Organisation zur Vorbedingung Rebatteur gezeichnet, und der Artikel in Nr. 27 betitelt" Wort zur Diskussion an, in welcher besonders Frau Hammermann- Weißensee der Beschäftigung gemacht wurde. Den Vorwand dazu bot ein vor Befreiung" war mit dem Namen" Imhof" unterzeichnet gewesen. sehr warm für die Ausführungen der Referentin eintrat. Die nächste hergegangener unbedeutender Konflikt, der durch Verhandlungen mit Imhof bestritt, ihn verfaßt und eingesandt zu haben und hob Versammlung findet Montag, den 14. September, abends 8 Uhr, einer Kommission der Arbeiter beigelegt wurde. Diese Kommission soll hervor, daß es in Mannheim   noch mehrere Leute dieses Namens im Kasino, Wilhelminenhofstr. 43 statt. -so behauptet die Direktion über den Inhalt dieser Verhandlungen giebt. Grunewald   erklärte, in einigen dem Artikel beigefügten nicht zutreffend berichtet haben. Die Kommissionsmitglieder blieben trot Reilen sei er gebeten worden, denselben mit" mhof" zu unter­der entgegenstehenden Behauptung der Direktion bei ihren Angaben zeichnen. Beide Artikel wurden verlesen. In dem in Nr. 25 werden beſtehen. Das mußten fie bilßen. Zwei von ihnen sind seitdem zu in Bezug auf Gott   allerhand kernige Ausbrüde gebraucht, ber Glaube Letzte Nachrichten und Depefchen. feiner Arbeit mehr herangezogen worden und haben jetzt, nachdem an ein Jenseits und seine Bekenner mit einer sehr abfälligen Bemerkung Monate seit jenem Vorgange verflossen sind, ihre endgültige Ent- bedacht und Moses, Luther und Thomas von Aquino   einer sehr laffung erhalten. Ein drittes Kommissionsmitglied, welches 23 Jahre scharfen Kritik unterzogen. Der zweite Artikel handelt hauptsächlich lang beim Lloyd gearbeitet hat, ist infolge einer Denunziation eines vom Generalstreit. Der einzige Beuge, Kriminalfommiffar Krone, 35 Marine Offiziere gegen das socialistische Mitarbeiters entlassen worden. So rächen Kapitalisten die Un- äußerte sich über das Aergernis, das der Artikel erregt haben Blatt Avanti" angestrengt hatten, weil dieses gegen die botmäßigkeit" ihrer" Arbeiter. sollte, und suchte wahrscheinlich zu machen, daß der Angeklagte Marineverwaltung und gegen das Offiziercorps schwere An­Imbof als der einzig bekannte Anarchist dieses Namens that lagen erhoben hatte, wurde heute abend das Urteil gefällt. wurden mit ihrer Klage ab­fächlich der Verfasser des zweiten Artikels sei. Der Staatsanwalt Die Offiziere figge hielt die Schuld der Angeklagten, namentlich auch die Autor- gewiesen und zur Tragung der Kosten verurteilt, weil die An­schaft Imhofs, für erwiesen und beantragte gegen Grunewald   sechs, griffe des Avanti" sich nicht gegen fie persönlich, sondern gegen das gegen Imhof drei Monate Gefängnis sowie Einziehung und Un- Offiziercorps und die Marineverwaltung im allgemeinen richteten. brauchbarmachung der betreffenden Exemplare, Platten und Formen. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Victor Fränkt, stellte den Köln  , 2. September.  ( B. H.  ) Wie aus Düsseldorf   berichtet Artikel in Nr. 25 mit wissenschaftlichen atheistischen Werken, so folchen wird, wurde dort ein Beamter der Stadttasse wegen bedeutender von Nietzsche  , in Parallele, die oft viel traffere Auslaffungen über Unterschlagungen verhaftet. den Gottesglauben bringen, bestritt ferner, daß der andre Köln  , 2. September.  ( B. H.  ) Die Köln  . Volfsztg." berichtet Artikel eine Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gefeße aus Rhoden  : Auf der Domäne Georgenhof ist eine Anzahl Personen und Anreizung zu Gewaltthätigkeit enthielte, da doch eine infolge Genusses giftiger Pilze schwer erkrankt; mehrerefind bereits rein historische Betrachtung vorläge und ba es eine un- gestorben.

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Der Streit der Maurer in Krefeld   dauert unverändert fort. Die Bau- Innung lehnt jede Verhandlung mit den Vertretern des Central­verbandes der Maurer ab. Von seiten der Unternehmer fucht man mit allen Mitteln Streitbrecher heranzuziehen. Es ist ihnen leider gelungen, eine fleine Anzahl Maurer  , unter andern die Christlichen  , zu solchen Verräterdiensten zu gewinnen.

In Dülken  , in der Rheinischen Webstuhlfabrik, sind die Former, 80 Mann, in den Streit eingetreten, weil die Lohnarbeit plötzlich ab­geschafft wurde und die Former in Accord arbeiten sollten. Die Accorblöhne waren aber so niedrig angesetzt, daß der bisherige Lohn nicht verdient werden konnte.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

Eine verunglückte Ehrenrettung. Rom  , 2. September.  ( W. T. B.) In dem Prozeß, den

bestreitbare historische Thatsache sei, daß die herrschenden Klassen Budapest  , 2. September.  ( W. T. B.) Die Ungarische sich die Rechte von den unteren und beherrschten nur abtrogen laffen Levante- Seeschiffahrt- Gesellschaft" teilt mit, daß der ihr gehörige und nicht freiwillig abtreten. Imhof sei mur dann zu verurteilen, Dampfer" Vastapu" mit 2400 Tonnen Gehalt in der Nähe der wenn jede Möglichkeit der Verfasserschaft eines andern ausgeschloffen bulgarischen Küste vor Mesembria   bei Burgas   vorgestern nacht durch sei. Er beantragte für beide Angeflagte Freisprechung; höchstens eine auf bisher unaufgeklärte Weise erfolgte Explosion in Brand In Weißensee hält der Wahlverein Freitagabend 82 Uhr im fei Grunewald wegen Gotteslästerung zu bestrafen, in diesem Falle geraten sei. Der Kapitän fei tot aufgefunden worden, der erste Prälaten, Lehderstr. 122, eine außerordentliche General- sei aber die seit dem 7. Juli währende Untersuchunghaft voll und zweite Offizier, 6 Personen der Mannschaft und ein Angestellter bersammlung ab, in der die Regelung der Spedition, sowie anzurechnen. Nach Nach nahezu anderthalbstündiger Beratung ver- der Budapester Direktion, welcher sich auf dem Schiffe befand, das Urteil. Vereinsangelegenheiten auf Tagesordnung stehen. Mitgliedsbuch fündete der Vorfigende, Direktor Bohle, Es werden vermißt. Das Schiff, welches brennend auf das Festland Legitimiert. lautete gegen Imhof auf Freisprechung, da feine Verfasserschaft lief, ist als verloren zu betrachten. Grunewald   wurde von der Anklage auf Auf- Le Mans, 2. September.  ( W. T. B.) Eine mit mehreren In Eichwalde   findet Sonntagnachmittag 4 Uhr eine Mitglieder- nicht erwiesen war. versammlung des Wahlvereins statt. Genoffe J. Hildebrandt forderung zum Ungehorsam gegen Gesetze freigesprochen, dagegen Kilogramm Dynamit geladene Bombe wurde in der vergangenen hält einen Vortrag über die Landtagswahlen, auch erfolgt die Be- wegen Gotteslästerung und Anreizung zu Gewaltthätigkeit zu je Nacht vor der Kolonialmarenhandlung von Oyon, einem der Führer 3tvei Monaten, im ganzen zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, der socialistischen Partei von Le Mans, zur Explosion gebracht. richterstattung von der Generalversammlung in Köpenick  . auch wurde auf Unbrauchbarmachung der Exempiare, Platten und Sämtliche Waren wurden vernichtet und alle Scheiben im Umkreise Formen erkannt. Wegen des offenen Geständnisses und der langen von 200 Meter zerbrochen. Menschen wurden nicht verletzt. Dauer der Haft wurde dem Verurteilten ein Monat für verbüßt angerechnet. Grunewald   erklärte, sich bei dem Urteil beruhigen zu wollen und wurde aus der Haft entlassen.

Salonichi, 2. September.  ( B. H.  ) Behufs Einbringung eines Teils der Kriegskosten in Macedonien wurde der Bevölkerung eine neue Steuer auferlegt und zwar bis zu 1000 Piaster pro Kopf.

Die Sammelliste 4938 zur Deckung der Unkosten des Partei­tages mit dem Stempel des Rigdorfer Wahlvereins ist verloren gegangen, gezeichnet waren 75 Bf. Wir ersuchen die Genossen, die Liste eventuell anzuhalten. Der Vorstand. J. A.: Paul Stieler. Verantwortl.Redakteur: Julius Kalisti in Berlin  . Inseratenteil verantwortlich: Th.Glocke in Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt