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Nr. 208. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 6. September 1903.

Berliner Partei- Angelegenheiten. so mancher Junge dem schweren Dienst, der ihm zugemutet wird, Entwicklung der Dinge sei aber auch der früher von der Stadt­

Die Provinzial- Konferenz

schließen, aber wir möchten dies nicht thun ohne die Hoffnung und Wir können uns diesen Auffassungen nur vollinhaltlich an­den Wunsch, daß die Handelskammer diese Auffassungen auch ebenso betriebe nicht in erster Linie um Erleichterung und Mehrung des Handelsprofits handelt.... energisch vertritt, wenn es sich bei Schaffung andrer Kommunal­

fann. Hinterher stellt sich dann oft in sehr kurzer Zeit heraus, daß nämliche Grad öffentlichen Interesses vor. Gegenüber der jetzigen nicht gewachsen ist. Aber auch unter den Leistungsfähigeren dieser verwaltung eingenommene Standpuntt nicht mehr haltbar, dem­der Parteigenossen Berlins und der Provinz Brandenburg beginnt und verliert die Luft. Die militärische Disciplin, die bei der Straßen- dagegen die Herstellung von Speichern den Interessenten zu Straßenreinigungs- Lehrlinge läßt der eine und der andre bald nach zufolge die Sadt wohl für Lösch- und Ladegelegenheiten zu sorgen, heute mittag 12 Uhr im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15. Was reinigung herrscht, erschwert in ganz unnötiger Weise den Dienst und Versorgung der Bevölkerung gerade auch mit den unentbehrlichsten bom Barteitag gilt, der über acht Tage in Dresden eröffnet wird, verleidet den Burschen die Arbeit. Die Aufseher und Oberaufseher Nahrungsmitteln ebenso notwendig und gegenwärtig ohne die Hilfe überlassen hätte. Vielmehr feien die Speicheranlagen für die reguläre gilt auch von der heute stattfindenden Konferenz: Wenn die Tages- werden aus den Reihen der Militäranwärter genommen. Für fie mag der öffentlich- rechtlichen Interessen- Organisation, wie sie sich in der ordnung auch einfach und rein geschäftsmäßig aussieht, so werden es ja ganz angenehm sein, daß sie die Unteroffiziers- Gewohnheiten Gemeinde darstellt, ebensowenig zu beschaffen", wie die Hafen­die Verhandlungen sich doch bedeutsam wie nur je auf einer ihrer auch bei der Straßenreinigung nicht abzulegen brauchen, aber der anlagen. Vorgängerinnen gestalten. Die Reichstagswahlen, an deren Erfolgen Ton, den diese Herren anschlagen, ist nicht sehr einladend für junge im ganzen gerade die Reichshauptstadt und die Provinz, von der Burschen, die mit all ihren Hoffnungen und Illusionen ins Leben aus die preußische Reaktion ihren Anfang nahm, so ruhmreichen An- hinaustreten. Wenn's gewünscht wird, wollen wir gelegentlich von teil hat, machen uns nicht blind für eine etwa erforderliche Aus einigen dieser Vorgesetzten", unter deren Fuchtel zu stehen auch gestaltung der Agitation und für die Erforschung der Ursachen, denen für die erwachsenen Arbeiter kein Vergnügen ist, ein genaueres der Verlust zweier vor fünf Jahren von uns eroberter Wahlkreise Sonterfei geben. zuzuschreiben sein mag. Und ebenso werden mit Bedacht die Chancen abzuwägen sein, welche die beschlossene Teilnahme an vielleicht die wichtigste, ist die, daß es auch dem brauchbarsten und Stadtverordneten- Versammlung vorzuschlagen, eine Summe von Eine weitere Ursache der Unbeständigkeit" der Burschen, und In der geftrigen Magistratssitzung beschloß das Kollegium, der den preußischen Landtagswahlen unsrer Partei in den verschiedenen geduldigsten Burschen nicht leicht gemacht wird, endlich einmal aus 30 000 m. für die Ueberschwemmten in den Notstandsgebieten zu Wahlkreisen bietet. Das allein sind zwei Fragen, welche die Kraft seiner Burschenstelle in die Stelle eines erwachsenen Arbeiters auf bewilligen. Ferner soll von der Stadtverordneten- Versammlung des Sonntagnachmittags vollauf in Anspruch nehmen können, und zurücken. Burschenstellen sind jederzeit frei, Arbeiterstellen aber sind die Einstellung einer Summe von 20 000 m. in den Haushaltsetat die Art der Erörterung wird zeigen, daß die Socialdemokratie viel seltener zu haben, und die wenigen, die im Laufe des Jahres in der Prenzlauer Afee. Vorausgesezt wird bei der Herstellung erbeten werden, und zwar für Verbesserung von Kanalisationsrohren Berlins und der Provinz sich vollauf der Pflichten bewußt ist, welche frei werden, besetzt die Verwaltung zum Teil auch noch mit dieses Postens, daß die Landespolizeibehörde die projektierte Breite die rapide Ausbreitung unsrer Partei ihren Anhängern und vor Reserve- Arbeitern, so daß für die ausgedienten Burschen noch der Straße genehmigt. Zur Errichtung eines Denkmals auf dem allem den im Vordergrunde der Agitation stehenden Genossen und weniger übrig bleibt. Genossinnen auferlegt. Wenn nicht eine große Anzahl Burschen Schlachtfelde von Großbeeren foll von der Hochbau- Ver­Im Namen der socialdemokratischen Berliner Bevölkerung heißen jeder nach Absolvierung seiner Lehrzeit einmal eine Arbeiter­borzeitig ausschiede, so wäre es überhaupt nicht möglich, daß waltung der Stadt Berlin ein Projekt ausgearbeitet werden. wir die Teilnehmer an der Konferenz herzlich willkommen. Mäge stelle betäme. Jm weiteren Verlauf der Sizung wurde das Ge­fie gleich ihren Vorgängerinnen der Agitation neue Anregungen Straßenreinigungs- Verwaltung mit ihren über 400 Asphalt- Herder bewilligt. Schließlich wurde über einen Antrag des Man darf geradezu behaupten, daß die such des Giordano- Bundes um Ueberlassung des Festsaales geben, der Ausbreitung des socialistischen Gedankens in jeder Hinsicht burschen, für die sie im Jahre etwa 120 Arbeiterstellen in Bolizeipräsidenten an im Berliner Rathaus zur Abhaltung einer Gedächtnisfeier für Bereitschaft hat, Lehrlingszüchterei" treibt. Bolizeipräsidenten an den Berliner Magistrat verhandelt. Der Präsident hatte den Untrag gestellt, den Wochenpflegerinnen, sofern Entweder sollte man die Verwendung von Burschen einschränken sie bei einer am Wochenbettfieber leidenden Persönlichkeit thätig ge­und einen Teil ihrer Stellen mit erwachsenen und selbstverständlich wesen sind, ein kostenfreies Bad und kostenfreie Disinfektion zu ge höher zu bezahlenden Arbeitern besetzen, oder man sollte für die währen. Der Magistrat hat nach längeren Diskussionen diesem Uebergang zu der untersten Lohnstufe der erwachsenen Arbeiter ins Feld geführt, daß der Begriff der Wochenpflegerin" ein zu ältesten Burschen noch eine besondere Lohnstufe schaffen, die einen Antrage nicht beitreten können. Als Ablehnungsgrund wurde zunächst oder 19. Lebensjahr erreicht hat und sich dann immer wieder auf feien mit einer Reihe von in Frage kommenden Vereinen, die die bildet. Wenn ein Bursche drei, vier Jahre ausgehalten und das 18. dehnbarer jei; im übrigen aber hätten die Pflegerinnen während ihrer Thätigkeit genügend Gelegenheit zur Reinigung; endlich aber Berück Beförderung" vertrösten lassen muß, dann darf man sich nicht Pflege der Wöchnerinnen zum Ziele haben, besondere Abkommen wundern, daß ihm die Geduld reißt. Der Verwaltung ist allerdings geschlossen worden. damit gedient, wenn er noch in diesem Alter vor der Beförderung" abgeht. Sie ist ihn los und braucht sich keine Sorge zu machen, wo sie eine Arbeiterstelle für ihn hernehmen soll.

förderlich sein!

Die Tagesordnung der Provinzialfonferenz lautet: 1. Bericht der Agitationskommission.

Referent: Franz Rozke.

2. Bericht der Delegierten aus den einzelnen Kreisen. 3. Rückblick auf die Reichstagswahlen.( Organisation, Agitation und Presse). Referent: Reichstags- Abg. Arthur Stadthagen . 4. Die preußischen Landtagswahlen, unter specieller fichtigung der Kreise der Provinz Brandenburg . Referent: Dr. Leo Arons .

5. Anträge.

Charlottenburg . Die Mitglieder des Wahlvereins werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Mitglieder- Versammlung diesmal des Parteitages wegen schon in der laufenden Woche und zwar am Mittwoch stattfindet. Genosse Paul Hirsch spricht über die nächsten praktischen Aufgaben der Partei- Arbeit( Agitation für die Stadt­verordneten und Landtagswahlen). Der Vorstand.

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Der Wahlverein für den vierten Berliner Reichstags Wahlkreis ( Often) hält am Dienstagabend 8 Uhr Gr. Frankfurterstraße 117 eine Versammlung ab. Tagesordnung: 1. Die bevorstehende Landtagswahl. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Der Schmargendorfer Wahlverein hält am Dienstagabend im Wirtshaus Schmargendorf" eine Versammlung mit Gästen ab. Bei der wichtigen Tagesordnung( bestehend in einem Vortrage über: Warum beteiligen wir uns an den Landtagswahlen?" und der Berichterstattung von der Kreis- Generalversammlung) wird zahlreiches Erscheinen der Mitglieder erwartet. Es wird gebeten, rückständige Stiftungsfest- Billets umgehend abzurechnen.

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Johannisthal . Am Dienstagabend 82 Uhr findet im Lokale von Föhrent, Friedrichstr. 10, die Mitglieder- Versammlung des Wahl­vereins statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Brunzel: Was Lehren uns die legten Reichstagswahlen? 2. Vereinsangelegenheiten. Die Mitglieder werden ersucht, zahlreich zu erscheinen. Gäste haben Zutritt. Der Vorstand.

In Karlshorst findet Montagabend 8% Uhr der Zahlabend des Wahlvereins bei Märker, Prinz Adalbertstraße, statt.

Die nächste Wanderversammlung des Frauen- und Mädchen­Vereins für Schöneberg und Umgegend findet am Montagabend 8 Uhr in Johannisthal im Lokal von Mertins, Roonstr. 2, statt. Gäste haben Zutritt. Bahlreiches und pünktliches Erscheinen erwartet Der Vorstand.

Lokales.

Die Lehrlinge" der Straßenreinigung.

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D

fürzlich berichteten, erfährt jetzt die Allgemeine Fleischer Zeitung" Zum Import von gepökeltem Fleisch aus Sibirien , über den wir weiter, daß von Ochsen nur Brüste, von Bullen 2c. dagegen sämt liches von Knochen befreite Fleisch, ferner Zungen in ausgeschälten Der Haupt- Jahresabschluß der Berliner Stadt- Hauptkaffe Köpfen und Därme zur Einfuhr gelangen sollen. Die Tiere, deren schließt in Ausgabe" mit 129 903 864 W., einschließlich 15 900 695 Fleisch für Berlin bestimmt ist, sollen auf dem städtischen Schlacht­Mart Ausgabe- Reste" ab. Die Einnahmen beziffern sich auf hofe in Kurgan geschlachtet und von einem dortigen Tierarzt vor 127 772 327 M., einschließlich 5 439 173. Einnahme- Reste. Die und nach der Schlachtung untersucht werden. In der wärmeren 74 145 M. in Neft verblieben. Diesen Ausgaben stehen 826 472 M. in Kühlwagen erfolgen. Dem Importkonsortium gehören russische Ausgaben der Kämmerei- Verwaltung betrugen 205 052 M., während Jahreszeit soll der Transport bis zur Grenze nach Alexandrowo Einnahme und 6170 M. Reste gegenüber. Bei der Verwaltung der und städtischen Werte sind 2 446 762 M. Ausgaben und 277 721 M. Reste sich auch der japanische Konsul in Petersburg . deutsche Kaufleute an, den ersteren befindet Aus Berlin gegenüber 6536679 M. Einnahme und 2 886 449 M. Resten verbucht. werden sechs Gefellen, aus Moskau vier eingestellt, die übrigen an Die Steuerverwaltung schließt mit einer Ausgabe von 2 666 104 M. Ort und Stelle angenommen werden. Es ist, auch wenn die Tiere und einer Einnahme bon 65 180 458 M. ab, wovon 866 019 M. von einem russischen Tierarzt der doppelten Untersuchung unter­Nest verblieben. Die Kapitals und Schulden- Verwaltung hat worfen werden, im Interesse des deutschen Fleischergewerbes und 19 290 780 M. ausgegeben und 958 368 M. noch zu zahlen; diesen Publikums bedauerlich, daß auf diese Weise der deutsche Fleisch­Summen stehen 15 759 147 M. Einnahmen gegenüber.- Die Unter- bedarf ergänzt werden soll und nicht vielmehr die Grenzen für richts- Verwaltung hat die größte Ausgabe, nämlich nicht weniger als die Einfuhr lebenden Viehes geöffnet werden, bei der allein eine 22 134 200 m. erfordert, bei nur 3 147 000 m. eigner Einnahme. wirkliche Gewähr für gutes Fleisch geboten wird. Eine Teuerung Die Armen- Verwaltung verzeichnet eine Ausgabe von 14 208 527 M. in Rind-, Kalb- und Hammelfleisch, wie sie vielleicht noch nicht da­und nur 1 519 773 m. eigne Einnahmen. Die Kranken- sowie Ge- gewesen ist, steht uns bevor und wir werden der Zufuhr vom Auss fundheitspflege und die Heimstätten für Genesende kosteten der Stadt land nicht entbehren können; diese Erkenntnis steht sowohl im Berlin 8 807 254 m., währen 2 657 531 m. vereinnahmt wurden. Fleischergewerbe wie bei umsichtigen Landwirten fest. Und die Ne­Die Part- und Garten- Verwaltung verbrauchte 1 254 422. und gierung fträubt sich noch immer gegen die Einfuhrerleichterung für vereinnahmte 21 352 M. Bei der Bau- Verwaltung betrugen die lebendes Schlachtvieh. Ausgaben 18 816 793 M., im Reft verblieben 11 993 222 M. Die Einnahmen 5 570 205 M. und im Rest verblieben 1 659 126 M. Der Chef der Kriminalpolizei von St. Louis, Herr Baldwin, Die Verwaltungstoften beliefen sich im vergangenen Jahre auf bereift gegenwärtig die europäischen Hauptstädte, um ihre Polizei­11 738 086 m. mit 21 753 M. im Rest bei 921 900 m. eignen Ein- Einrichtungen kennen zu lernen und eine internationale Bolizei­nahmen. Die Polizei- Verwaltung mit dem Feuerlöschwesen be- Ausstellung, die mit der Weltausstellung in St. Louis verbunden anspruchte 6 718 000 m., dem 1 094 720 M. Einnahmen gegenüber werden soll, vorzubereiten. Nach einem Besuche Wiens war Herr stehen. Die Straßenbeleuchtung, Reinigung und Besprengung hat Baldwin gestern auf furze Zeit hier. Nach einigen Tagen kommt eine Ausgabe von 4 699 324 m. bei 94 754 M. eignen Einnahmen er wieder, um dann zu einem gründlichen Studium unsrer Polizei­beansprucht. Hierzu kommen noch Verschiedene Ausgaben" mit verwaltung länger hier zu bleiben. 3 593 110 M. und 10 770 899 M." Verschiedene Einnahmen".

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Die Berliner Fledderer" haben noch eine unerwartete Nach­saison" bekommen. Der vergangene Sommer war auch für sie nicht Zum Kapitel: Privatbetrieb und Kommunalbetrieb. viel wert, jetzt aber, bei der ungewöhnlichen Wärme, blüht ihr Ge­Der Vorzug privatkapitalistischer Betriebe gegenüber den Kom- schäft. Zu ihrem größten Bedauern aber ist auch gleich wieder die Als die Berliner Straßenreinigungs- Verwaltung im Jahre 1880 munalbetrieben kann bekanntlich von den freisinnigen Biedermännern Kriminalpolizei auf dem Posten und räumt überall nach Möglichkeit bazu überging, neben den erwachsenen Arbeitern auch junge Burschen unsrer Stadtverwaltungen, und nicht zuletzt der Berliner Stadt- auf. Gestern faßte ein Beamter im Humboldthain einen alten einzustellen, die besonders zur Reinigung des Asphaltpflasters ver- verordneten- Versammlung, nicht hoch genug gerühmt werden, wenn Sünder Namens Bernhard Blume, als er einem Arbeiter, der auf wendet werden sollten, wurden an diese Maßregel große Erwartungen es sich um Kommunalisierung von Betrieben handelt, bei denen ge- einer Bant eingeschlafen war, gerade die Hosentasche aufgeschnitten geknüpft. Die Verwaltung dachte sich die Asphaltburschen nicht bloß hörige Profite herausspringen würden; umgekehrt aber berstummen und das Portemonnaie herausgenommen hatte. Im Tiergarten als jugendliche Arbeiter, sondern wollte fie als eine Art von plöblich die Lobeshymnen auf die privatkapitalistische Betriebsweise, wurde eine Bande festgenommen, die aus einem alten, mit Zucht Straßenreinigungs- Lehrlingen betrachtet wissen. Es wurde damals wenn es sich um Einrichtungen handelt, bei denen ein geringer Profit Haus wiederholt bestraften Fledderer Namens Adolf Rieger, einem Straßenreinigungs- Lehrlingen betrachtet wissen. Es wurde damals oder gar ein Verlust zu erwarten ist. Die schlechten Geschäfte foll früheren Tischler Ferdinand Groste und einem ehemaligen Schlächters gehofft, aus den Burschen werde sich ein Stamm von Elite- Arbeitern die Stadt übernehmen, die guten der einzelne Stapitalist, ebenso gefellen Elsholz bestand. Elsholz handelte mit Schlack- und Salami­Heranbilden lassen, und man setzte zugleich voraus, für die Burschen- soll die Stadt auch da einspringen, wo die Aussichten noch zweifel- wurst, die er stahl, wo er sie gerade bekommen konnte, auf den stellen würden besonders zahlreich die Söhne der erwachsenen haft sind. Diese alten Erfahrungen freifinniger Rückständigkeit wie Bahnhöfen und in der Schlächterherberge in der Mulackstraße. Straßenreiniger gemeldet werden. Doch weder das eine noch das auch die Gefahren, die bei der privatkapitalistischen Ausbeutung Dieser Handel diente ihm besonders dazu, Opfer zum Fleddern aus­andre ist eingetroffen. Die älteren Arbeiter der Straßenreinigung öffentlicher Einrichtungen für die Gesamtheit eintreten, werden findig zu machen, die er dann Rieger und Groste zuführte. So drängen sich nicht sehr danach, ihre Söhne in die Burschenstellen wieder sehr drastisch durch das Gutachten der Berliner Handels- lernte er auch einen Hausdiener Rockstroh kennen, der nur eine hineinzubringen und Straßenreiniger lernen" zu lassen. Und nicht beputation über das Projekt einer städtischen Hafen- und Speicher- wollte. Rieger und Groste stellten sich ihm als Landsleute vor, die tammer illustriert, das sie auf Ersuchen der städtischen Verkehrs- Nacht in Berlin bleiben und am nächsten Morgen weiterfahren viele der Burschen, die die Verwaltung für diese Stellen bekommt, anlage am Stralauer Anger abgegeben hat, und das deshalb auch in auch auf der Durchreise in Berlin seien, verschleppten ihn nach dem treten später einmal in die Reihen der erwachsenen Straßen- diesem Bunfte hier weitere Verbreitung verdient. Tiergarten, halfen ihm dort seine Lebensmittel für die Reise vers reinigungs- Arbeiter über. Die Handelskammer resümiert in ihrem Gutachten nämlich zehren und machten dann den Vorschlag, gleich im Tiergarten zu Die Verwaltung ist nicht erbaut von diesem Ergebnis. Die ganz apodiktisch dahin: die hier vorliegende Aufgabe kann nur von schlafen, um die Kosten für ein Nachtquartier zu sparen. Die beiden Ursachen des Mißerfølges sucht fie aber nicht in Mängeln, für die der Stadtgemeinde gelöst werden", und begründet dies nun in sehr schnarchten denn auch bald auf einer Bank im Gebüsch, bis sie sie selber verantwortlich wäre, sondern lediglich in den Burschen. merkenswerter Weise. Das Privatkapital, sagt sie zunächst, werde glaubten, daß Rockstroh fest schlafe. Dann machten sie sich mit dem Viele Jahre hindurch hat sie geklagt, daß die Burschen großenteils fich an die Aufgabe nicht heranwagen, weil der Erwerb eines Messer an seine Tasche und schnitten ihm das Portemonnai mit unbrauchbar feien, daß fie eine auffällige Unbeständigkeit zeigen, daß passenden, mit Wasser- und Bahnverbindung versehenen Grundstückes 42 M. heraus. Der Gefledderte war aber nur eingenidt, wachte viele sehr bald wieder ausscheiden, daß der Betrieb unter dem fort welche nur durch so hohe Normierung der Gebühren für die Lagerung patrouille nahm beide fest. Die Fledderer gaben das Geld wieder bas Unternehmen von vornherein mit Anlagekosten überlasten würde, zur rechten Zeit noch auf und rief um Hilfe. Eine Schuhmanns­währenden Wechsel leidet usw. Es war infolgedessen beschlossen und so weiter gedeckt werden könnten, daß dadurch nach wie vor heraus und beschrieben auch ihren Zuschlepper so deutlich, daß man worden, die Burschenstellen nicht weiter zu vermehren, und die Zahl die Waren von Berlin ferngehalten, die Speicherräume also auch ihn erkannte und in der Herberge in der Mulackstraße festnehmen dieser Stellen war dann auch Jahre hindurch auf 200 stehen ge- ungenügend ausgenutzt werden würden. Außerdem aber sei es auch fonnte. blieben. Erst die Aenderung des für die Asphaltstraßen an- durchaus erforderlich", daß die Anlage in öffentlichem, nicht in zuwendenden Reinigungsverfahrens, die vor ein paar Jahren privatem Intereffe verwaltet werde. Geſetzt den unwahrscheinlichen im nächtlichen Obdach hat im Monat August d. 3. wieder zugenommen. Elendsstatistit. Der Besuch im städtischen Familienobbach und fam, führte wieder zu einer Mehreinstellung von Burschen. Fall, so schließt die Handelskammer ganz richtig, es fände sich noch am 1. September d. J. wurden im Familienobbach 52 Familien und Die Stellen find einmal privates Stapital bereit, den erforderlichen Speicher zu bauen, 131 Einzelpersonen, zusammen 359 Personen, darunter 121 Kinder feitdem auf über 400 vermehrt worden, so würde doch in nicht zu langer Zeit die Bodenwertsteigerung auch und 26 Säuglinge, beherbergt und verpflegt, gegen 71 Familien auch ist der Tagelohn, der ziemlich zwei Jahr aus dem neuen Unternehmen wieder eine Terraingesellschaft machen. zehnte hindurch auf 1,60 m. stehen geblieben war, für die jüngeren Die Stadtgemeinde dagegen sei dieser Gefahr entrüdt; sie würde( 301 Köpfe) am 1. September 1902 und 75 Familien( 321 Köpfe) Burschen auf 1,75 M., für die älteren auf 2,00 m. erhöht worden. dem bleibenden Zwecke der Versorgung ihres Konsums, der Unter- am 1. September 1901. Im nächtlichen Obdach wurden im Seit der Vermehrung sind die abfälligen Urteile über die Burschen stübung ihres Handels und ihrer Industrie das einmal dafür be- Auguſt d. J. 29 456 Männer und 1112 Frauen beherbergt, gegen aus den amtlichen Berichten der Direktion verschwunden, aber zustimmte Grundstück zu erhalten wissen. Sie würde auch die einmal 26 923 Männer und 1709 Frauen im August v. J. und nur friedener ist die Direktion nicht geworden. Auch die Unbeständigkeit" festgesetzten Spesenfäße aufrechterhalten, während die Privatspeicher, 15 470 Männer und 4024 Frauen im August 1901. Im vergangenen der Burschen dauert fort. Sie ist so start, daß beispielsweise im sagt das Gutachten wörtlich, der allgemeinen privatwirtschaftlichen Monat wurden von den Obdachlosen 280 Männer und 13 Frauen Bierteljahr April bis Juni rund 90 Stellen neu besetzt werden mußten, in Zeiten des Güterandranges ihre Mietspreise zu erhöhen pflegen machten im Auguſt d. J. von der vorhandenen Badegelegenheit Norm der Preisbestimmung nach Angebot und Nachfrage folgend, der Polizei vorgeführt und 133 Männer und 29 Frauen Kranken­anstalten zugewiesen, darunter 61 Geschlechtskrante. 6936 Obdachlose bei überhaupt 417 Stellen. das Gutachten der Handelskammer die dringende Notwendigkeit der und dadurch die Preiskaltulationen umstoßen". Schließlich vergleicht Gebrauch. fommunalen Hafen- und Speicheranlage mit der Schaffung der Ein bedeutender Dachstuhlbrand machte am Sonnabend der städtischen Markthallen und des städtischen Bichhofes, es liege hier der Feuerwehr viel zu schaffen. Gegen 5 Uhr nachmittags stand in der

In den Kreisen der Straßenreinigungs- Arbeiter ist man über die Ursachen dieser Erscheinung andrer Meinung als im Direktions­bureau. Die Verwaltung nimmt die Burschen, wie sie sie friegen