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Str. 209. 20. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Dienstag, 8. September 1903.

Parteigenoffen und Genoffinnen! Sonntag früh 8 Uhr: Flugblatt- Verteilung.

Die Parteikonferenz für Berlin und die Provinz Brandenburg

doch bin ich durch Kozle dazu gezwungen. Er hat die Genoffin etwas vorgelegen, gegen das wir ebenfalls im Interesse der Selbst­Braun, meine Frau, die sich selbst hier nicht verantworten kann, verwaltung, im Intereffe der Demokratie Verwahrung einlegen angegriffen, weil sie, zu Vorträgen aufgefordert, dieselben über- müssen. Gerlach, der reaktionäre Gegenkandidat eines reaktionären nommen und sich dann krank gemeldet hat; er hat hinzugefügt, ob Konservativen, hat schon vor der Stichwahl im Kreise Marburg ge­wurde am Sonntag um 41 Uhr vom Genossen Kozte eröffnet. es wahr ist, wisse er nicht. Einen genauen Zeitpunkt hat er nicht äußert, er wisse schon Mittel und Wege, um einer eventuellen Auf Verlangen des überwachenden Beamten mußten die an- fann, zweimal frant, einmal schwebte sie wochenlang in Lebensgefahr. zutreten. Unfre Genossen in Marburg beschlossen im Interesse einer angegeben. Meine Frau war in der Zeit, um die es sich handeln Stichwahl- Parole unsrer Genossen auf Wahlenthaltung entgegen­wesenden weiblichen Personen den Sigungssaal Von Kozle ist es einfach unanständig, zu sagen, ob es wahr ist, Erstartung ihrer Organisation, zur Vermeidung einer weiteren Ver berlassen und auf der Tribüne Plazz nehmen. Sofort nach der Eröffnung stimmten die Mitglieder des Gesang- daß Genoffin Braun durch Krankheit verhindert war, wisse er wirrung und in Uebereinstimmung mit dem Parteitagsbeschluß nicht. bereins Nord" zwei Lieder an: Das Arbeiter- Baterlandslied" und Braun krank geworden ist, als Grund angegeben für den geringen der Marburger erklärte auch der Vorstand sein Einverständnis mit Merkwürdigerweise hat er den Umstand, daß Genoffin Stimmenthaltung. Nach der unwidersprochen gebliebenen Mitteilung Götterdämmerung ". Dann wurde zur Konstituierung der Ver- Erfolg der Agitation für die Frauen. Ist das nicht das schlimmste diesem Beschluß. Aber zum Stichwahltage erschien im Vorwärts" sammlung geschritten. Zu Vorsitzenden wurden Kiesel- Berlin und Armutszeugnis für die Kommission und die andern Frauen? Die eine Aufforderung, entgegen zu handeln und für v. Gerlach zu Berger Rottbus gewählt, zu Schriftführern Töpfer- Kirchhain erhobenen Vorwürfe sind ein Teil eines Systems, das darauf stimmen. Dann erschien die Notiz im Vorwärts", die Heine an und Günterberg Schwedt. In die Mandatsprüfungs­Kommission wurden Friz- Berlin , Pech- Schwiebus,& a hier hinausläuft, der Genossin Braun das Arbeiten in der Partei zu Gerlach telegraphierte. Ich meine, hier liegt ein Eingriff in die Selbst­Landsberg, Wagner Lübben und Freywaldt- Pankow ent- erklären, daß sie sich dadurch in keiner Weise abhalten lassen wird, beschlüsse, die der Vorwärts" hochzuhalten hat, vor, gegen welche verekeln. Ich kann nur Namens der abwesenden Genossin Braun verwaltung eines Kreises und eine Verlegung der Parteitags­fandt. in der Partei ihre Pflicht zu thun. Ihr Bericht ergiebt die Anwesenheit von 66 Delegierten aus wir im Interesse der Agitation entschieden Stellung nehmen müssen. 26 Streisen, wozu noch 8 weibliche Delegierte tommen. Der Partei habe ich noch einen letzten Absatz vorgeschlagen, der, wie ich hoffe, Deshalb schlage ich den Absatz 5 meiner Resolution vor. Endlich vorstand ist durch Gerisch vertreten; auch ist Genosse Auer an­Ihre Billigung finden wird. wesend. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildet der

Bericht der Agitationskommiffion.

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bekanntlich einer der schlechtesten in der Provinz, aber aussichtslos Bäch Schwiebus: Der Kreis güllichau- Schwiebus- Aroffen ist ist er nicht. Freilich muß sich die Agitationskommission mehr darum fümmern als bisher; so wie diesmal seitens der Kommission dort gearbeitet ist, wäre es besser gewesen, sie hätte gar nicht bestanden. Den Antrag Berlin II kann ich nur unterstüßen; auch der Antrag Frankfurt scheint mir beachtenswert, wenn ich ihn auch nicht unter füße, weil ganz plöglich so grundlegende Aenderungen nicht gemacht werden können. Aber so wie bisher kann es nicht bleiben. Auch den Antrag 4 bitte ich abzulehnen; bei seiner Annahme müßte z. B. unser Kreis ganz und gar auf die Fackel" verzichten.

Vors. Kiesel: Die Frauen haben mich gebeten, eine Erklärung zu verlesen. Sie haben den Genossen Kople so verstanden, daß er ihnen im allgemeinen einen Vorwurf hat machen wollen. Kopte hat mich beauftragt zu erklären, daß er seine Ausführungen lediglich an die Adresse der Genossin Braun gerichtet hat. Ich brauche also wohl die von Frau Ihrer und Frl. Baader unterzeichnete Erklärung, daß sie für die Nicht- Thätigkeit der Genossin Braun nicht verant­wortlich sein wollen, nicht zu verlesen.

Derselbe wird erstattet von Kotte- Berlin . Dem von der vor­jährigen Konferenz erteilten Auftrag nach einem schriftlichen Bericht ist die Kommission nicht nachgekommen, weil sie von den Ver­trauensmännern der Kreise in der Provinz im Stich gelassen worden ist. Von der Fackel" sind 14 Nummern in 235 000 Gremplaren in der Provinz verbreitet, gegenüber 149 500 im Jahre 1902. Es ist das Doppelt so viel als die ursprünglich veranschlagten 10 000 Exemplare pro Monat. Der Etat der Kommission wird durch die kostenlose Verbreitung außerordentlich belastet, so daß wir in Zukunft Die Fackel " nicht mehr kostenlos hinauswerfen können. Von dem Kalender Der Märkische Landbote" find 235 000 Exemplare verbreitet, gegen über 220 000 im vorigen Jahre. Die Annoncen, an welchen die Genossen einiger Kreise Anstoß genommen haben, sind beseitigt; der Annoncenanhang ist jetzt ganz einwandfrei. Völlig zu entbehren, wie ein Antrag es wünscht, ist er aus finanziellen Gründen nicht. Das allgemeine vom Parteivorstand herausgegebene Flugblatt ist in 537 000 Exemplaren verbreitet worden; neben andrem Material jetzt dem Referenten Stadthagen das Wort zu erteilen und die find auch 60 000 polnische Flugblätter verbreitet worden. An Diskussion über die ersten drei Punkte zu verbinden. Postfachen sind 687 bei der Kommission eingegangen, 712 aus- Der Antrag wird angenommen. gegangen; Referenten hat sie 281 besorgt, die in mehr als 500 Ver­fammlungen gesprochen haben.

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Ueber das Verhältnis mit den Gewerkschaften haben wir nicht wie in früheren Jahren zu flagen, Bömelburgs Wort von der Zu sammengehörigkeit der politischen und gewerkschaftlichen Bewegung hat sich in unsrer Provinz bewahrheitet, was ja allerdings auch angesichts der Bedeutung der Wahlen für die Arbeiter selbst verständlich war.

Ich komme zum Kassenbericht. Die Einnahmen der Kommission betrugen 42 844,20 M., die Ausgaben 41 478,81 m. Dazu kommen noch Ausgaben, die fünf Kreise Berlin II- VI in der Provinz für Wahrhilfe geleistet haben, in Höhe von 15 670,45 W., und 370 M., die Nieder- Barnim für Wahlhilfe in Ober- Barnim zahlte. Wenn auch nicht alle Hoffnungen und Wünsche sich erfüllt haben, die wir hegten, so wissen wir doch, daß am 16. Juni wir gefiegt haben, nicht die bürgerlichen Parteien; unser Sieg besteht in erster Linie im Wachstum der Stimmen.

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We Is beantragt, zu Punkt 3 der Tagesordnung: Rückblick auf die Reichstagswahlen

Stadthagen geht in zweistündigem Vortrage ausführlich auf die Wahlen in der Provinz ein, die einen erheblich größeren Fort schritt aufweisen, als im Durchschnitt des Reiches; im Reich haben wir 24,2 Proz. der wahlberechtigten Stimmen erreicht, in der Provinz Brandenburg 32,2 Broz. Ausführlich geht er auf die schmutzige Art des Wahlkampfes der Gegner und und auf die Verhältnisse der einzelnen Streise ein; Frankfurt Lebus haben wir gewonnen, weil auf die dort vorgekommenen Fehler zeitig genug schonungslos hingewiesen wurde, zudem der Gegenkandidat der ertreme Gegner Felisch war. Sehr verdient um den Erfolg im Streise hat sich Genoffin Braun gemacht. Wenn Braun in Bezug auf sie von einer systematischen Verdächtigung oder Verekelung ge­sprochen hat, so sollte er solche Redensarten unterlassen, wenn sie auf so losem Flugsand gebaut sind. Wenn ein Genoffe hier spricht, verdächtigt er nicht. Ich kann nach Rücksprache mit Kotte feststellen, daß es ihm ferngelegen hat, die Thätigkeit der Genoffin Braun in diesem Wahlkampfe verkleinern zu wollen. Das, wovon er sprach, bezog sich auf die Vorkommnisse, die vor einigen Jahren hier besprochen sind. Sorau Forst Sottbus, die verloren gegangen sind, haben wir 1898 ohne daß sie uns schon durch ihre wirtschaftliche Struktur hätten zufallen müssen. Trotzdem wären sie behauptet worden, wenn die Organisation in jenen Streifen feine Mängel aufwiese.

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In einer großen Frauenversammlung ist uns lezthin der Vor­wurf gemacht worden, wir hätten in Bezug auf die Frauen Agitation wenig oder nichts geleistet. Wir könnten uns mit der Ueberlastung wegen der Reichstagswahlen entschuldigen. Aber wir brauchen das nicht, wir haben in einem Cirkular vor zwei Jahren die gesamten Vertrauensmänner der Provinz aufgefordert, uns mit­zuteilen, wann und wo Frauen- Versammlungen einberufen werden Redner wirft die Frage auf: Was legt uns das Gre follten. Es wurde auch alles in die Wege geleitet, und eine gebnis der Reichstagswahlen für Berpflichtungen Referentin besorgt; aber die Referentin tam nicht, sie soll frank ge- auf? Liegt irgend ein Anlaß vor, in der Agitation, in der worden sein, ob es wahr ist, weiß ich nicht. Uns gab das den Organisation oder in der Presse anders vorzugehen als bisher? Beweis, daß bei den Frauen nicht eine solche Zuverlässigkeit vor- Hoffentlich find wir alle alle einverstanden, daß jeder einzelne handen ist, wie wir geglaubt haben. Es handelte sich damals um die doppelte und dreifache Verpflichtung hat, die Indifferenten die Genoffin Braun. Jedenfalls werden wir in der Kommission aufzurütteln, зи bewußten lassentämpfern zu erziehen, Gelegenheit nehmen, Versammlungen wieder zu veranstalten und das sie in die politischen und gewerkschaftlichen Organisationen zu thun, was wir schon vor zwei Jahren gethan haben, wenn uns hineinzubringen. Redner schlägt deshalb die ersten bier die Frauen versichern, daß derartige Dinge nicht wieder vorkommen. Abfäße einer am Schluß der Rede abgedruckten Resolution vor. Ich komme noch auf einige innere Angelegenheiten. Auf den Nachdrücklich spricht er sich hierbei gegen die Laterne" aus, die im Kreistonferenzen hat bisher nur der Siz und Stimme gehabt, der Kreise Ost Savelland erscheint, ein gegen den Willen der zu­im Kreise wohnt, und allenfalls noch der Kandidat. Leider haben ständigen Instanzen des Kreises gegründetes Blatt, das als Partei­wir vom Frankfurter Kreise diesmal etwas andres zu berichten. blatt nicht anerkannt werden kann. Ferner wendet er sich heftig Wenn man Aenderungen eintreten lassen will, so darf man das nicht allein thun, sondern soll hierher kommen und Aenderungen be­antragen; denn wir bilden hier eine Einheit. In Frankfurt hat die Genofsin Braun Siz und Stimme gehabt, obgleich sie im Streise nicht wohnt und nichts andres im Streise geleistet hat als viele andre Parteigenossen.

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Die Präsidentenfrage habe ich absichtlich in der Refo­Tution nicht angeregt. Wer zu Hofe gehen will, mag dort auch gleich bleiben. Wir sehen, daß die bürgerlichen Parteien mit ihrem Auseinanderloben erreicht haben, daß ein Teil der Leute, die sich für außerordentlich tüchtig halten, sich ins Schlepptau der bürgerlichen Parteien nehmen lassen. Wenn es weiter geht, kommt es dahin, daß man sagen muß, mit solchen Leuten können wir nicht mehr zusammen arbeiten. Also eine Spaltung in der Partei? Dummies Beug! Nein, es sind Leute, die halb bürgerlich denken und sich brüsten, wenn sie mal ein Lob aus bürgerlichen Kreisen erhalten. Wenn diese Leute fortgehen wollen, laßt sie laufen, wohin sie wollen.

Ich bitte, die Resolution anzunehmen und nach deren Inhalt zu handeln.( Lebhafter Beifall.) Die Parteikonferenz für Berlin und die Provinz Branden­ burg beschließt:

1. Die erfreulichen Ergebnisse der Reichstagswahl in der Provinz Brandenburg legen den einzelnen Parteigenossen erneut die Verpflichtung auf, an der Aufklärungsarbeit der noch abseits der Socialdemokratie stehenden arbeitenden Bevölkerung weiter zu arbeiten, die Einzelnen über das Ziel der Socialdemokratie und die Notwendigkeit des Klassentampfes aufzuklären und das durch an der wirtschaftlichen und politischen Befreiung der Ar­arbeiterklasse mitzuwirken."

2. Den Parteigenossen wird der Beschluß des Provinzial­Parteitages vom 15. Mai 1892 und 2. September 1902 in Er­innerung gerufen:" Die Parteikonferenz erklärt es als dringende Pflicht aller Genossen, den von der Partei geschaffenen Organis sationen, insbesondere den Wahlvereinen, beizutreten und diese zu unterstüßen, da nur durch ein einmütiges Handeln der Ge­nossen ein Erfolg erzielt werden kann.

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Da, wo der Beitritt zu einer politischen Organisation uns möglich ist, wird die Unterstützung der Partei durch regelmäßige Beiträge erneut dringend empfohlen.

3. Es wird den Kreisen dringend empfohlen, an einer Tückenlos den ganzen Kreis umfassenden Organisation fest= zuhalten, diese auszubauen und, wo es an einer solchen noch fehlt, das Versäumte schleunigst nachzuholen.

4. Den Kreisen wird es wiederholt zur Pflicht gemacht, für die Einführung und weiteste Verbreitung der für die Provinz an­erkannten Partei- Organe zu wirken. Anerkannt sind außer dem ,, Vorwärts" die Brandenburger Zeitung", die Märkische Volts­stimme" und die Fackel". Das Halten der" Fackel" entbindet feineswegs von der Verpflichtung, eines der täglich erscheinenden Partei- Organe zu halten,

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5. Die Parteifonferenz erwartet von dem Dresdener Parteis tage, daß er im Interesse der Agitation und Organisation die Bestrebungen energisch zurückweist, deren Verwirklichung eine Hinderung des Fortschritts der Socialdemokratie nach sich ziehen müßte. Ste rechnet dahin die Berufung solcher Genossen zu Vertrauensposten, die ständig an bürgerlichen, in ihrer Gesamts tendenz der Socialdemokratie und der Aufklärung feindlichen Blättern mitarbeiten; ferner den Versuch, die Meinungsfreiheit unfrer Parteigenossen wie bei der Kritik eines Artikels der Zus kunft" durch die Neue Zeit" zu unterbinden. Insbesondere pros testiert die Parteikonferenz entschieden dagegen, daß dem Ge­nossen Bebel die Spalten unsres Centralorgans verschlossen worden sind. Sie hofft, daß der Dresdener Parteitag dem vorbeugen wird, daß in Zukunft nirgendwo Kreise, wie im Fall des Marburger Kreises, durch Machinationen einzelner Ge­noffen gehindert werden, Parteitags- Beschlüsse auszuführen, die im Interesse einer Erstarkung der socialdemokratischen Organis fassion gefaßt find.

gegen eine Tattit, die dahin führen muß, unsre Aufklärungsarbeit zu erschweren, den Gegensatz zwischen uns und den bürgerlichen Parteien zu verwischen. Die bürgerlichen Parteien fönnen uns mit Gewalt entgegentreten oder in gefährlicherer Weise, indem sie durch eine Art von Wohlthaten und Entgegenkommen eine Spaltung hervor­6. Die Parteikonferenz erachtet es als Pflicht der Erfolge zurufen fuchen. Von dieser Art hat sich ein Teil unsrer Genossen des Wahlkampfes, unentwegt der wirtschaftlichen Ausbeutung und In Bezug auf die Organisation fehlt in manchen Kreisen noch einfangen lassen, welche in Anspruch nehmen, Vertrauensstellungen politischen Knechtung in jeder Form entgegenzutreten. bieles. Auf einer Streiskonferenz hat man der Kommiffion die einzunehmen, obwohl sie ständig, an Blättern mitarbeiten, welche Arthur Stadthagen . Schuld beigemessen, daß wir ein Mandat verloren haben. Wie unsre Gegner find. Beigen Sie mir eine Partei, die so tief gefunten Gerisch: Unfre Parteitage sollen sich durch eine ruhige, fach das möglich sein soll, weiß ich nicht, die Schuld trägt lediglich die ist, daß fie einen Redakteur oder ständigen Mitarbeiter eines social- liche Aussprache auszeichnen; deshalb bedauere ich, daß der Partei­mangelhafte Organisation in jenen Kreisen. demokratischen Blattes zum Abgeordneten macht! Und wir sollen genoffe Stadthagen in maßlos übertriebener Weise hier Vorwürfe Ich gehe noch mit ein paar Worten auf die vorliegenden An- einen Redakteur der Morgenpost" oder" Zukunft" oder irgend eines erhoben hat. Ich behaupte, daß er hier Dinge ausgesprochen hat, träge ein. Was der Antrag von Berlin II will, kann auch ohne Blattes, das in seiner Gesamttendenz uns feindlich ist oder die die vollständig aus der Luft gegriffen sind und andre geradezu auf Antrag jederzeit durch eine einfache Postkarte an den betreffenden schlimmste Art der Verdummung treibt, als Vertrauensmann dulden? den Kopf gestellt hat. Ich hätte es überhaupt für besser gehalten, Abgeordneten resp. Kandidaten erreicht werden; als Anregung mag Weiter hat man versucht, die Meinungsfreiheit der Neuen Zeit" wir hätten uns mit Brandenburger Angelegenheiten beschäftigt als der Antrag willkommen sein. Frankfurt beantragt, die Mitglieder der zu unterbinden indem man darüber sich beschwerte, daß die Neue mit Marburger, denn das ist eine Angelegenheit der Partei, die uns Agitationstommiffion hier zu wählen, was nicht angängig erscheint, Beit" einen Artikel der Zukunft" scharf fritisierte. Ja, es geht jetzt in Dresden beschäftigen wird. Hier nur soviel: Selbstverständlich weil die Delegierten aus der Provinz unmöglich wissen können, gar so weit, daß dem Genossen Bebel die Spalten des Vorwärts" hat der Vorwärts" feine Stellung dazu nicht aus sich genommen, welche Personen für das Amt geeignet find. Den weiteren Antrag für Erklärungen, die er für nötig hielt, verschlossen ihm seine Ein- fondern sie ist in Uebereinstimmung mit einem einstimmig gefaßten aus Frankfurt , den Inseratenanhang des Kalenders zu beseitigen, sendungen zurücksandte. Weit über den Etel, ben ich sonst gegen Beschluß des Parteivorstandes, an dem auch der Genosse Bebel mit habe ich vorhin schon gebeten abzulehnen. Dummheiten, die nach dem großen Wahlkampf von partei gewirkt hat, geschehen. Ich begreife, daß der Umstand, daß Genosse Vors. Kiesel: Ich stelle folgende Anträge mit zur Diskussion: genössischer Seite aus zum Schaden der Agitation gemacht Heine sich eingemischt hat, für Stadthagen genügte, zu sagen: das Zwei Anträge des Kreises Frankfurt Rebus: find, empfinde, hat mich das erbittert und empört. Unter ist der schwarze Mann.

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1. Die Mitglieder der Agitationsfommission find alljährlich der Heuchelei des revisionistischen Vorwärtsschreitens oder einer Weiter ist die angebliche Verschließung des Vorwärts" für den von dem Provinzial- Parteitag zu wählen. vermeintlichen Wahrnehmung des Parteinteresses sucht man Genossen Bebel viel zu wenig objektiv und fachlich dargestellt. Bei­2. Der Agitationstalender Märkischer Landbote" ist des die Meinungsfreiheit in der Partei zu unterdrücken. Bebel fandte an spielsweise ist es schon nicht wahr, wenn gesagt wird, daß Auer Inseraten- Anhanges zu entkleiden. den Vorwärts" eine Entgegnung auf die Fürstenwalder Erklärung. mitgewirkt hat, den Abdruck zweier Erklärungen im Vorwärts" zu 3. Einen Antrag des II. Berliner Reichstags- Dieselbe wurde nicht aufgenommen, sondern Bebel gebeten, verweigern. Die erste Erklärung hat Auer und mir gar nicht vor­Wahlkreises:" Die socialdemokratischen Reichstags- Abgeord- sie zurückzuziehen. Der Redner verliest aus der Leipziger gelegen, da ist die Redaktion eigenmächtig mit Bebel in Ver­neten bezw.-Standidaten der Mark Brandenburg sollen gehalten Volkszeitung" einen Artikel Bebels, in welchem eine Entgegnung auf handlung getreten. Bei der zweiten Erklärung hat Eisner Auer und sein, alljährlich einen Bericht über die in ihren respektiven Streifen die Erklärung der Fürstenwalder Genossen und eine Erklärung gegen mich um Rat gefragt, denn weber ich noch Auer haben darüber zu entfaltete Thätigkeit in Bezug auf Agitation und Organisation an den Genossen Heine abgedrudt sind, welche die Redaktion des bestimmen, was in den Vorwärts" hineinkommt, das ist Sache der die Leitung desjenigen Berliner Reichstags- Wahlkreises zu erstatten, Borwärts" aufzunehmen sich weigerte; gleichzeitig enthält der Redaktion und der Preßkommission. Eisner hat auf den Rattenkönig von welchem aus die materielle Unterstügung des betreffenden Artikel eine Kritik des Verhaltens der Genossen Auer und Gerisch, von Erklärungen hingewiesen, die notwendig der Bebelschen folgen märkischen Kreises erfolgt." welche aus den gleichen Gründen wie Eisner die Nichtaufnahme würden, und gebeten, wir möchten die Zeit bis zum Dresdener 4. Einen Antrag des Genossen 2 autant: Jch beantrage, daß beider Erklärungen billigten. Parteitag nicht mit diesen Streitigkeiten hinbringen. jeder Kreis der Provinz Brandenburg , der Fackeln" von der Das stellt wohl den Gipfelpunkt dessen dar, was zu beklagen Es wäre schlimm mit uns bestellt, wenn unsre Redakteure alles Agitationsfommission bezieht, mindestens 2 Pf. pro Exemplar ist. Die revisionistische Seite nimmt sich heraus, in gegnerischen aufnehmen sollten, was irgend ein Parteigenosse aufgenommen wissen und Nummer an die Agitationskommission bezahlt". Blättern zu schreiben, und was sie dort schreibt, im Vorwärts" will. So lange der Redakteur die Verantwortung hat, muß abdrucken zu lassen, und jetzt will man im Partei- Interesse Bebel er pflichtgemäß das beanstanden, was ihm beanstandungsgemäß den Mund verbieten? Wenn in die bürgerlichen Socialistischen erscheint. Wir müssen Männer von Charakter an jenen Monatshefte" Auer etwas hineinschreibt, so druckt der Vorwärts" Stellen haben, die auch jedermann gegenüber Charakter zu das ab, und einen Mann wie Bebel will man mundtot machen? betvahren wissen. Eisner hat sich durchaus innerhalb seiner Bebel hat flüchten müssen in ein andres Partei- Drgan, das vom Kompetenzen gehalten. Wir haben is gefagt, man wird uns später Vorwärts" so schlecht gemacht wird, wie tein gegnerisches Blatt. Vorwürfe machen, wenn wir diesem Zant Raum geben. Wenn Bebel Noch eins: Mir scheint, auch in der Marburger Angelegenheit hat die Instanzen innegehalten hätte, die für alle Parteigenossen

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Die Unterstützung für Antrag 2. Frankfurt reicht nicht aus. Ferner schlage ich der Konferenz vor, Puntt 2 der Tagesordnung, Bericht der Delegierten aus den einzelnen Kreisen, mit der Diskussion über Punkt zu verbinden.

Dieser Vorschlag wird angenommen.

Dr. Braun Frankfurt: Ich bedaure, Ihre Aufmerksamkeit in einer persönlichen Angelegenheit in Anspruch nehmen zu müssen,

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