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Stuttgarter Parteitage( 1870) stellte Liebknecht das allgemeine Wahlrecht erhoben, das die Abneigung selbst gegen rein fachliche Richtig| vielmehr: die bürgerlichen Parteien werfen uns nur den Stroh noch unter das Dreiklassen- Wahlrecht. In der Resolution aber, die stellungen zu einer gewissen Virtuosität ausgebildet hat. Ja, um halm hin, damit wir darüber stolpern, den Gefallen thun wir ihnen angenommen wurde, zeigte sich bereits in äußerst interessanter alles in der Welt, was hat die redaktionelle Anschauung über die aber nicht. So liegt der ganze Unterschied der Meinungen nicht in Weise, wie die beiden Richtungen zur Versöhnung strebten, indem sie Nätlichkeit gewisser persönlicher Auseinandersetzungen mit der der Empfehlung einer neuen Taktik, sondern in der Empfindung, zunächst einen Kompromiß schlossen. Die Abgeordneten wurden Meinungsfreiheit" zu thun? Hat Bebel in jenen Erklärungen irgend mit welcher der Hofgang aufgefaßt wird. Er ist nicht eine Frage der zivar angewiesen, sich negierend zu verhalten und jede Ge- welche Meinung, irgend welche Anschaugen vertreten, die wir der Taktik, sondern des Tafts. Aber über Empfindungen läßt sich nicht mit Legenheit zu benutzen, die Verhandlungen beider Körperschaften in Welt vorenthalten haben? Ist erst dann die Meinungsfreiheit logischen Argumenten, sondern nur mit psychologischen Vorstellungen ihrer ganzen Nichtigkeit zu zeigen und als Komödienspiel zu ent- vollendet, wenn jeder in einem Blatt alles aussprechen kann, was streiten schon deshalb muß eine Diskussion sich ins Wesenlose Tarben", aber dieses Princip wurde sofort eingeschränkt durch ein einer auf dem Herzen hat? Bebel, dünkt uns, hat da einen sehr ge- verlieren. Wir unsrerseits meinen, daß Kautsky das ausschlaggebende gefügtes im großen und ganzen"; die Abgeordneten wurden zufährlichen Grundsatz aufgestellt. Kein Redakteur unternimmt es zu Motiv in der feinen Bemerkung gefunden hat: gleich verpflichtet, parlamentarisch, so weit es möglich, im Interesse seinem Vergnügen oder aus Bosheit, auf Abänderung oder der arbeitenden Klasse zu wirken". Hier steckt der Keim der damals Verzicht von Einsendungen zu dringen. Und wir haben

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bereits darauf hingewiesen, die Person des Einsenders fann unter feinen Umständen von ausschlaggebender Bedeutung sein. Der Vortvärts" hat schon manchem Sturm standhalten müssen; er trotzte, wenn die ganze Welt ihn mit Schmähungen, Haß, Hohn und Drohungen überschüttete. Diesmal tehrt sich die öffentliche Meinung eines Teils unsrer Freunde, die doch nicht genau genug unters richtet sind, wider uns. Wir müssen auch dem standhalten, weil wir von unfrem Recht überzeugt sind. Wir glauben nicht, daß der Partei damit gedient ist, wenn die von ihr erwählten Männer vor jeder Stimmung sich beugen.

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,, Nicht, wie die Hofgängerei auf Bernstein oder Vollmar oder wen sonst wirken würde; das ist eine höchst gleichgültige Sache, fondern wie sie auf die Masse der Bevölkerung wirkt. Für diese. und durch diese treiben wir Politik und nicht für uns als Einzel­personen. Gilt dieser Grund gegen die Hofgängerei für jede republikanische Partei, so gilt er aber besonders für Deutschland und für unsre heutige Situation. Es ist im Deutschen Reiche nicht möglich, cine systematische republikanische Propaganda zu ent­falten; umsomehr müssen wir uns davor hüten, der Monarchie Ronzessionen zu machen, die von der Bevölkerung als eine Preis­gabe unsres republikanischen Standpunktes empfunden werden."

Wir möchten glauben, daß durch diese Erwägung sich auch die heftigsten Vicepräsidenten- Schwärmer umstimmen lassen könnten. Aber diese Differenz des politischen Taktes kann nicht zum Anlaß einer großen Debatte über Taktik gemacht werden.

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Aber die alte Richtung blieb bestehen. In einem Briefe aus Hubertusburg vom April 1874 beschwert sich Bebel über eine focialdemokratische Preßstimme, daß jeder ein Bismärcker sei, der im Reichstage einen Antrag stelle und dafür stimme: Danach gehörten wir ja alle, schreibt Bebel, in diese Kategorie. Man sieht, es ist in der Partei immer Sitte gewesen, bestimmte Handlungen oder An­schauungen nicht nach ihrem eignen inneren Gehalt zu prüfen, sondern sie durch irgend eine Aufschrift zu verfehmen. Damals Sprach man von Bismärckern, heute würde man vielleicht von Revisionisten reben, obwohl die also Gekennzeichneten damals weder mit Bismard, noch heute mit irgend einer Revision etwas zu thun auch diese interne, alltägliche Angelegenheit glücklich zu haben. Die abftinent- demonstrative Strömung dauerte bis in unfre einer Aftion" geworden, wenn wir auch nicht verkennen wollen, Tage. Im Kampfe der Unabhängigen loderte sie empor, in Mainz daß sie in ihrem Verlaufe gewisse nicht ganz unbeträchtliche Fragen der erlosch der letzte Funken. Seitdem sind wir einig in dem Grund- Demokratie und der redaktionellen Verantwortung aufgeworfen hat. Wir haben oben gesagt, daß das wirkliche taktische Problem in saß unsrer Taktik und also einig in der Aktion. Das ist kein Aber gerade die Beobachtung, wie aus einem Nichts eine gewaltige dem Anspruch liegt, in der Frage, ob wir den Vicepräsidenten Vertuschen, keine gefährliche Friedensspielerei, sondern die einfache Diskussion entstehen kann, bestärkt uns in unsrer Auffassung, daß überhaupt aus der Hand der bürgerlichen Parteien annehmen dürfen. Feststellung einer Thatsache. Es scheint bei manchen Genossen schon es die Aufgabe eines Parteiorganes ist, in allen Parteifragen das In Frankreich , wo von Hofgängerei nicht die Rede ist, giebt eine Art Parteiberrat zu sein, wenn der Vorwärts" behauptet, was Maß für die Wichtigkeit der Dinge richtig abzuschäzen. In dieser es auch eine Vicepräsidenten- Frage. Die Guesdisten halten es für auf allen Parteitagen verkündet worden ist: daß wir einig seien. Richtung haben wir uns stets bemüht. Das ist unsre Stellung unvereinbar mit den socialdemokratischen Grundsätzen, daß Wir haben diese stolze Versicherung niemals für eine Komödie ge- nahme. Und, wenn man uns vorwirft, daß wir in Parteifragen ein Socialdemokrat an einem bürgerlichen Präsidium über­halten, sondern für ernsteste Wahrheit. Es wäre ein außerordentlich keine Stellung nehmen, so meint man ganz etwas andres; man haupt teilnimmt. Da finden wir noch jene ältere Aufs verdienstvolles Wert, wenn wir ein Buch über die Geschichte der schilt, daß wir nicht die Stellung nehmen, die diesem oder jenem faffung, welche die deutsche Socialdemokratie überwunden hat. Uns Taktik der deutschen Socialdemokratie erhielten. Eine solche Schrift gefällt, sondern eine Stellung nach unsrem eignen Kopf, natürlich verleidet die Teilnahme am Präsidium lediglich der formelle Zwang würde uns vor manchen abirrenden und unnötigen Diskussionen bei innerhalb der Grenzen, die uns das Parteiprogramm, die Parteitags- zu einer Hofvifite. Für einen Teil der französischen Socialisten iſt neu auftauchenden taktischen Fragen bewahren. beschlüsse, der Auftrag unsrer Parteigenossen setzt. Und giebt es es noch eine Frage der Beteiligung an den parlamentarischen Ges Unfre geschichtlichen Erinnerungen sind nicht unnük. Sie sollen eine wichtigere Aufgabe namentlich für ein Centralorgan der größten schäften. Dort flafft noch unausgeglichen der Gegensatz zwischen zeigen, wie wirtli che taktische Meinungsverschiedenheiten geartet Partei, als in jedem Einzelfalle abzumessen, ob eine Diskussion, die principieller und praktischer Arbeit. Und dergestalt ist die Vice­find, über die Aussprache, Klärung und Entscheidung eine Lebens- der Tag, oft der Zufall aufwühlt, überhaupt wert ist, erörtert zu präsidenten- Frage, die für uns deutsche Socialdemokraten gleichgültig notwendigkeit für die Partei ist. Wir beharren aber dabei, daß die werden? Muß aus jedem Einfall ein Parteistreit, aus jeder ist, für die Franzosen das, was sie für uns nicht ist, eine Richtungs­Vicepräsidenten- Frage, in ihrer deutschen Gestaltung, nicht zu Meinungsverschiedenheit ein Kampf zweier Richtungen werden? Wer frage. Gerade dieser Hinweis auf Frankreich diesen taktischen Problemen gehört, daß es unmöglich ist, an ihr sich dagegen stemmt, vertuscht nicht, sondern verhindert Auseinander aber beweist auch unsre Behauptung, daß die etwaige taktische Differenzen zum Austrag zu bringen, und daß ſetzungen, an die sich schon nach ein paar Monaten niemand mehr gern deutsche Socialdemokratie das taktische Grund­deshalb die in Dresden dafür aufgewandte Zeit unnüz verthan sein erinnern mag. Unfre Parteigeschichte ist reich an solchen zwedlosen problem gelöst hat, das man in Frankreich noch wird. Das ist kein Rat zu vertuschen, sondern die Mahnung zur Episoden, und je größer unsre Partei wird, je weiter das Echo ist, nicht überwunden hat. fruchtbaren Arbeit. Jedermann wird nach dem Parteitag urteilen das jedes unsrer Worte findet, um so größer ist die Verantwortung, können, ob unsre Auffassung in dieser Hinsicht zutreffend war oder um so unerläßlicher die Pflicht, die Zeit nur mit dem Notwendigsten zu erfüllen.

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Und warum wuchs sich dennoch die Vicepräsidenten- Frage auch für uns zu einer Aftion aus? Die Erklärung liegt nicht in der Sache selbst, sondern in den Vorgängen der letzten Jahre. Die Wunden der Parteidiskussionen sind nicht vernarbt. Der Nun ist unser Nürnberger Partei- Organ, das unfrem früheren Ist nun die Vicepräsidenten- Frage wirklich eine solche Reizungszustand ist gewissermaßen zum chronischen Katarrh ge­Sonntagsartikel zuerst, fast begeistert zustimmte, über Nacht zu der taktische Streitfrage, ohne deren weitläufige Diskussion die Partei worden. wieder Jedes Ungefähr bringt die Wunden wunderbaren Vorstellung gelangt, wir wollten den Dresdener nicht eriſtieren kann? Wir leugnen das. Es ist eine Debatte des Bluten. Es besteht die Befürchtung, daß manche Partei­Parteitag zu einer Art Katholikentag machen, zu einer Bufalls, die aus dem Nichts geboren ist. Bebel und Kautsky in genossen innerlich sich der Socialdemokratie abgewendet haben Art Holdrio Chorus über unsern Triumph vom 16. Juni. ihren vom Vorwärts" wiedergegebenen tiefgreifenden Aufsätzen der und wirklich nicht nur eine neue Taktik, sondern auch neue Wir wüßten nicht, wodurch wir den Verdacht einer solchen Neuen Zeit" beginnen beide mit der Versicherung, die Frage sei an Principien, vielleicht auch Principienlosigkeit wollen. Man mutmaßt, tollen Absicht begründet hätten. Wir sind lediglich Gegner fich ganz bedeutungslos. Aber beide versuchen dann nachzutveisen, daß sie mit ihren geheimen Gedanken sich noch nicht herauswagen, jeder Hornberger Schießerei, jedes Omeletten- Lärms. Wenn sich daß sie durch die Umstände von fundamentaler Bedeutung geworden daß sie erst auf den richtigen Augenblick warten. Ob diese Befürchtung über wichtige und wesentliche Fragen, beispielsweise über unsre sei. Kautsky rollt zu diesem Behufe die ganze Frage des Ministeria- mun berechtigt ist oder nicht wer kann den Menschen ins Herz Zukunftsaufgaben, Meinungsverschiedenheiten geltend machen sollten, lismus auf. Das ist allerdings ein taktisches Problem ernster Art, sehen! eine fruchtbare Auseinandersetzung mit derartigen Ele­wenn es sich zeigen sollte, daß über unsre Aktion Differenzen be- nur ist seine Erörterung für Deutschland nicht gerade sehr menten ist erst dann möglich, wenn ihr Revisionismus greifbar ist stehen, so muß ein derartiger Kampf der Richtungen mit aller aktuell; die Socialdemokratie erobert in Deutschland sicher leichter die und sich feindselig und zersetzend in die Einheit der socialdemokratischen Schärfe und Entschlossenheit, auch Rüdsichtslosigkeit, durchgefochten ganze politische Macht, als daß irgend eine bürgerliche Regierung daran Aktion drängt; dann ist der Augenblick gegeben, wo es entschlossen verden. Wir haben auch nicht das mindeste dagegen, wenn der denkt, die Socialdemokratie mit der Teilnahme an der Regierung zu und fest zuzugreifen gilt. Gegen bloß befürchtete Tendenzen Parteitag feinen Willen so derb wie er will bekundet, daß wir für födern. Kautsky wie Bebel versuchen die Bedeutung der Frage da- aber läßt fich fein Krieg führen. Die Benutzung jeder ist tauglich eine Zeitlang die ewige Anregungssucht, wie sie in der Vice- durch zu beweisen, daß sich gerade in der Vicepräsidenten - Frage zwei Gelegenheit, ob oder nicht, gegen einen präsidenten Frage zum Ausdruck kam, Aber Nichtungen der Partei am greifbarsten manifestieren, und Kautsky geargwöhnte Geheimtendenzen satt haben. Feldzug zu ein weit ausgesponnener Klärungsversuch am untauglichen beruft sich dabei auf einen Fanatiker des socialdemokratischen Vice- öffnen, muß zu unberechtigtem Mißtrauen, zur Verwirrung, Objekt, von dem jeder von vornherein weiß, daß nichts dabei heraus präsidiums. Selbstverständlich sowohl der, dem ein socialdemokrati- nußlosem Streit führen, ohne doch das Mindeste zu nüßen. Und kommen kann, scheint uns allerdings gerade in der gegenwärtigen scher Vicepräsident ungeheuer wichtig ist, wie der, welcher in der deshalb glauben wir nicht an die Heilkraft einer weitläufigen und Situation, wo wir zweifellos vor vielleicht katastrophischen politischen Gegnerschaft gegen einen solchen Plan eine der bedeutsamsten Auf- notwendigerweise ins Kleine sich verlierenden Vicepräsidenten- Debatte Entscheidungen stehen, parteischädlich. Wir wollen diesen Parteitag gaben sieht, muß zu beweisen bemüht sein, daß das Problem so tief und besorgen, daß die Arbeit, die unsre Wähler von uns zu keinem Katholikentheater entnerven, wir wollen aber ihn auch wie möglich liegt. verlangen, darüber beeinträchtigt werden könnte.. Zupaden, wo nicht zu einem nuglosen Streittag werden lassen. In Wirklichkeit aber find die Differenzen der Meinung so gering- gefährliche Tendenzen Gestalt annehmen, das ist auch unsre fügig, daß sich gerade aus diesem Grunde eine nußbringende Dis- Meinung. Bis dahin muß, man Geduld üben und mit kussion über taktische Gegenfäße nicht führen läßt. Wenn der Gegen- aller Kraft durch Arbeit und Aufklärung die Partei und die Massen stand selbst flein ist, kann die Diskussion nicht groß sein, und wenn so fest für die socialdemokratische Weltanschauung erziehen, daß keine die Differenzen der Meinung fast verschwinden, muß die Auseinander- Macht mehr sie zu bethören vermag, weder von außen, noch von fegung notwendig versanden.

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Politische Uebersicht.

Berlin , den 10. September.

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Und wir scheinen wahrlich nicht in der Stimmung zu sein, daß die Erörterung inferner Parteidifferenzen in den Grenzen des Förder­lichen bleiben würde. Wir erleben ja eben jetzt, was alles zu dem Range einer Parteidiskussion" erhoben werden kann. Die gänzlich Bedeutungslose, Vorwärts" Affaire wird nicht nur von der Es ist schon den Personen nach unrichtig, daß die Vice­bürgerlichen Bresse , deren Beruf es ist, ans jedem Nichts eine pifante präsidenten- Frace ein Symptom der Richtungen ist. Barbus und Sensation aufzublasen, sondern auch von einem Teil der Partei- Bernstein, die Gegenfüßler, begeistern sich beide für den Präsidenten. genossen zu einer Haupt- und Staatsaktion aufgerührt. Und was Andrerseits hat sich derselbe Bernstein für den Generalstreit aus­ist eigentlich geschehen? Besinnen wir uns doch: Zwischen der gesprochen; und obwohl diese Frage doch unendlich wichtiger ist als Herrr v. Podbielski als Handelsvertragsfreund. Redaktion des" Bortvärts" und dem Genossen Bebel ist eine die des Vicepräsidenten, ist es niemand eingefallen, aus dieser Bernstein­Landwirtschaftsminister v. Podbielski hat sich von Herrn Propper, Meinungsverschiedenheit über die Aufnahme zweier Erklärungen schen Anregung eine Richtungsdiskussion zu machen. dem Chefredakteur der russischen" Birschewija Wjed." interviewen entstanden, die sachlich bedeutungslos sind und auf rein persönlichem Worin besteht aber der Gegensatz? Einig ist die ganze laffen und zwar über die Aussichten für das Zustandekommen eines Gebiete liegen. Niemand wird behaupten, daß die Aufnahme der Partei darin, daß wir den Anspruch auf den neuen deutsch - russischen Handelsvertrages. Von einer besonderen beiden Aeußerungen für die Partei von unbedingter Notwendigkeit Vicepräsidenten erheben sollen, obwohl wir ihn Vertrautheit des Herrn Propper mit deutschen Verhältnissen zeugt die gewesen ist. Niemand kann uns das formelle Recht und unter nur mit Hilfe der bürgerlichen Parteien er von ihm aufgewendete Mühe, von Herrn v. Podbielski tiefgründige Umständen die Pflicht zu einem solchen Verfahren bestreiten. Es ist langen können. In diesem Anspruch steckt das wirkliche Ansichten über einen Handelsvertrag zu erfahren, gerade nicht. Er zweifellos die Pflicht eines Redakteurs gerade gegen den Einsender taktische Problem und darüber sind wir einig. Uneinig sind wir mußte sich andernfalls selbst sagen, daß der deutsche Land­wirtschaftsminister als waschechter Agrarier sich nicht anders selbst, ihn auf eine thatsächliche unrichtige Voraussetzung aufmerksam zu nur über zweierlei: als äußern würde, was man fast täglich über die Mög machen, über die der Redakteur, aber nicht der Einsender unterrichtet war. Erstens über die Bedeutung des Vicepräsidenten; die einen lichkeit und den Nutzen eines deutsch russischen Handelsvertrages in Gerade Bebel weist der Redaktion ja immer wieder die höchste Auf- halten ihn für die Partei nützlich, die andren für ziemlich gleich der Kreuzzeitung " und dem Bundes- Intelligenzblatt des großen gabe an, in allen Parteifragen das führende Wort zu sprechen. Und gültig, noch andre, zu denen wir gehören, für eher schädlich als Agrarpolitikers und Dichters Dertel lesen kann: die Unverleßlichkeit eine Redaktion, der man dieses Vertrauens und dieses Amtes für müglich. Die Entscheidung über diese Differenzen aber ist nicht die der deutschen Getreide- Minimalzölle, die Notwendigkeit der Aufrecht­würdig hält, foll nicht einmal über die Aufnahme von persönlichen Sache einer Richtung, sondern des Urteils über die thatsächlichen erhaltung der Grenzabsperrung gegen die Vieheinfuhr und die Bereitwilligkeit der deutschen Regierung, eventuell Rußland durch Erklärungen selbständig entscheiden dürfen? Man verpflichtet uns Umstände. geradezu, Vormund" in den ausschlaggebenden Parteifragen zu Die zweite Differenz betrifft die Hofgängerei. Auch hier handelt Bollnachlässe auf russisches Petroleum zu entschädigen- nur mit dem Unterschied, daß, während diese Zeitungen mehr oder weniger offen sein, aber über eine an sich gleichgültige persönliche Polemit zu ur- es sich nicht um eine Principienfrage. Bebel selbst schreibt: erflären, ant liebsten wäre ihnen gar kein Handelsvertrag teilen, soll nicht zu unsren Obliegenheiten gehören. Jene höchste Stände in der Reichsverfassung, daß die Parteien nach ihrer mit Rußland , Herr von Podbielski als verantwortungsvoller, Vormundschaft" nennt man freilich Stellungnahme, und diese Stellung- Stärke die Präsidentenstellen im Reichstag besetzen müssen und genialer Staatsmann natürlich allerkei schöne Hoffnungs­nahme nennt man Vormundschaft. Das ist ein unlösbarer Widerspruch diese Präsidenten gewisse Verpflichtungen auch dem Kaiser gegen- äußerungen über endliche Zustandekommen eines neuen über zu erfüllen hätten, dann hätten wir keine Wahl. Aber Vertrags in den Anforderungen an das Centralorgan. Man macht es uns zur Thatsächlich ist denn auch Pflicht, die ganze Partei zu bevormunden", oder, wie man es dann trifft nicht uns der Vorwurf, die wir diese Vorschriften er- Herrn v. Podbielstis Auslassung und ein Auszug aus früheren nennt, zu führen aber man erklärt es für einen Frevel, mit füllen müssen, wollen wir überhaupt parlamentarisch thätig sein, Artikeln der Deutschen Tageszeitung", so daß diese denn auch selbst einem einzelnen Parteigenossen über die Aufnahme einer Notiz sondern diejenigen, die sie machten und damit einen Gewissens- am Schlusse ihres Berichts zu der tiefen Erkenntnis kommt, der Landwirtschaftsminister hätte eigentlich nichts besonders Ueber­zu verhandeln, und es thut wahrlich nichts zur Sache zwong ausübten." об wenigstens nicht für einen Demokraten - Mit einem Wort: Derglei hen thut man nicht ohne zwingende raschendes" gesagt. Der Miniſter erklärte nämlich dem russischen Parteigenosse unser größter ist, oder der jüngste und verdienstlosestc. Not. Würde es sich um Lebensfragen für das Proletariat handeln, Die bestehenden Handelsverträge sind von keiner Seite ge Und daß wir materiell im Recht waren, wird man nach Kenntnis so würden wir auch zu Hofe gehen. Diese Meinung Bebels teilen fündigt worden. Damit ist hüben wie drüben dem Wunsche Aus­der näheren Umstände vielleicht auch noch zugeben. Aber selbst wenn wir und wohl alle Parteigenossen. Auch darüber herrscht Einigkeit. bruck gegeben, unter Vermeidung aller unnötigen Erregung und wir einen Mißgriff begangen hätten, welche allgemeine Bedeutung kann Die Differenz besteht lediglich in der psychologischen Be- Schärfe dem gemeinschaftlichen Ziel der Verständigung näher zu folcher Irrtum haben, es müßte denn irgend einer die wahnsinnige deutung der Hofgängerei. Die einen halten sie für eine leere kommen. Schon die bloße Wahrnehmung, daß in Rußland und Vermutung haben, unser Verhalten sei durch irgend eine geheimni Formalität, die andern gar für eine antimonarchische Demonstration, in Deutschland die analogen Bevölkerungs- und Berufsschichten haben, die entgegengesetzten Bestrebungen daß in Rußland volle intriguante Tendenz diftiert worden? Und dennoch ist die dritten für eine Huldigung. Aber niemand will die Huldigung, die Landwirte als Exportinteressenten diefelbe Rolle spielen, wie nun auch diese interne Zeitungsangelegenheit zu einer niemand denkt daran, den Monarchen mit der Socialdemokratie ver- bei uns die Industriellen, während die russischen Industriellen Affaire" geworden, in der, Tesen föhnen zu wollen das wäre allerdings eine Meinungsverschieden- dieselben protektionistischen Neigungen haben wie die deutschen Land­wird, sich die Geister der Revolution und der Revision scheiden. heit, die ernsthaft wäre und die zum Austrag gebracht werden wirte, führt notwendig zur gegenseitigen Anerkennung der subjektiven, Bebel kam mit dem Alarmruf: die Meinungsfreiheit in der Partei müßte niemand betrachtet auch die Hofgängerei als eine Berechtigung der erhobenen Forderungen. Man hat Zeit gewonnen­it unterdrückt, und dieser Alarmruf wurde noch dazu in einem Blatt Konzeffion an die bürgerlichen Parteien; die Befürworter meinen das in Ruhe zu erwägen, und damit ist die Wahrscheinlichkeit ge

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