bielmehr dem Sinne nach gelautet: Soldaten der Juvasions 1 Armee, zu der auch unsre Soldaten gehörten, haben in dem verwüsteten Lande geplündert; auch sind Frauen geschändet und andre Vergehen und Verbrechen verübt worden.
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Nationalliberale Wahlreform- Vorschläge. Der Landesausschuß der nationalliberalen Partei beantragt bet der diesen Sonntag in Leipzig stattfindenden Generalversammlung seiner Partei folgende Resolution:
Der Meineidsprozeß gegen unsern Parteigenossen Holst wird eine neue Auflage, wenn auch in andrer Form, erleben. Bekamutlich wurde Der Staatsanwalt erachtete aber nach der Vernehmung der Holst wegen angeblichen Meineids zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt beiden Polizeibeamten, die jene Versammlung überwacht hatten, die und er hat die Strafe voll verbüßen müssen; erst in diesem Jahre vereins vom 12. Dezember 1901 offen und einmütig für eine Reform Wie wir uns schon auf der Generalversammlung des Landes Aeußerung nach dem Anklagebeschluß für erwiesen und beantragt ist er entlassen worden. Die Vorgeschichte ist furz folgende: des Landtagswahlrechts erklärt haben, so begrüßen wir eine Zusage gegen Kunert, troßdem ein Entlastungszeuge im Sinne des Au- Am 6. August 1899 war von einer Gewerkschaft in der Hansa " der Regierung, dem nächsten Landtag eine Vorlage für eine solche zu geklagten ausgesagt hatte, drei Monate Gefängnis, denn zu Wismar ein Tanzvergnügen veranstaltet worden." Kurz machen, mit Genugthuung. In Bezug auf die Ziele der Reform der Angeklagte habe mit jener Aeußerung eine Personenmehrheit vor Beendigung desselben hatten sich in einiger Entfernung vor dem glauben wir uns eines ins einzelne gehenden Vorschlags enthalten gemeint, die„ beleidigungsfähig" fei. Tanzlokal die beiden Polizeibeamten Schütt und Krämer auf zu sollen. Folgende Grundsäge erachten wir jedoch für so wichtig, Kunert wies zu seiner Rechtfertigung darauf hin, daß den gestellt, um festzustellen, welche Personen an dem Tanzvergnügen daß wir ohne sie die Reform nicht als eine solche anzuerkennen ber beiden Beamten, die doch nur Laien auf dem schivierigen Gebiete teilgenommen. Der Polizeibeamte Schütt erstattete dann Anzeige, möchten. Die direkte Wahl mit geheimer Abstimmung ist wieder der Berichterstattung auf Grund eines geleſenen ungenügenden daß er von der Thür der„ Hausa" aus von zwei Personen, nämlich einzuführen, aber ohne Census ; die Wahlkreise sind unter Beseitigung und lückenhaften Berichts ist die Anklage erhoben worden sind, den Tischlern Wollenberg und Steinbrügge, die er im Scheine einer der längst veralteten Scheidung zwischen städtischen und ländlichen Irrtümer nur allzu leicht unterlaufen sein könnten. Solche Polizei- Laterne mit Sicherheit erkannt habe, beschimpft worden sei. Gegen neuzugestalten; die in der Ersten Kammer bestehende berufsständische notizen wären nicht beweiskräftig; sogar bis zur Virtuosität geübte Wollenberg und Steinbrügge wurde Anklage wegen Beamten Vertretung ist in der Weise zu ändern, daß sie sich der gegen Barlamentsstenographen verfielen zuteilen den größten Irrtümern. beleidigung erhoben. Wollenberg bestritt entschieden seine Schuld. wärtigen wirtschaftlichen Bedeutung der verschiedenen Gruppen besser Da der Staatsanwalt aber die Bekundungen der beiden Belastungs- Er behauptete, daß er um die in Nede stehende Zeit überhaupt nicht anpaßt. Zur Sicherung des Staates gegen die zeugen als maßgebend erachte, so werde er als Angeklagter dadurch vor der Thür des Tanzlokals gewesen sei, sondern mit mehreren Gefahr einer Herrschaft der Massen wird das gezwungen, den durchgreifenden und umfassenden Wahrheitsbeweis Freunden in der Gaststube gesessen habe. Steinbrügge gab die Rufe Wahlrecht zur zweiten Rammer abzustufen sein. Diese für die angeblich von ihm aufgestellte Behauptung zu erbringen. an sich zu, bestritt aber, daß er damit den Polizeibeamten gemeint habe. Abstufung wird nach Maßgabe der Leistungen der Wahlberechtigten Das wird möglich sein. Der Angeklagte bezieht sich zunächst in Beide Angeklagten beriefen sich zu ihrer Verteidigung auf das Zeugnis für den Staat sei es der Einkommensteuer allein, sei feinem Antrag auf die Briefe von Mitgliedern des ehe- des Stadtausschuß- Bürgers Holst, der an dem betreffenden Abend es in Verbindung mit andren für das Staatswesen bedeutsamen maligen ostasiatischen Expeditionscorps. Auch fönnten nam vor und nach Beendigung des Tanzvergnügens längere Zeit un- Momenten zu erfolgen haben. Ob dies unter Beibehaltung der haft gemachte Briefschreiber eventuell als Zeugen vernommen unterbrochen vor der Thür des Lokals gestanden habe. Holst als so jedoch, daß jede Klasse für sich Diesen Beweisantrag hält das Gericht nach Zeuge beschwor, daß er nur die beleidigenden Worte des Stein- einen Abgeordneten wählt und die Zahl der Wahlkreise dementsprechend längerer Beratung für wesentlich, worauf Kunert weiter bean- brügge , nicht auch diejenigen des Wollenberg gehört und daß er den vermindert wird oder durch Einräumung mehrerer Stimmen an tragt, beziehungsweise anregt, deutsche und ausländische Kriegs- legteren an jenem Abend vor dem Tanzlokal überhaupt nicht gesehen einzelne Wähler, vielleicht auch durch Vereinigung beider Systeme Berichterstatter und Redakteure, sowie hervorragende chinakundige habe. Darauf wurde Steinbrügge zu einer geringen Geldstrafe ver- zu erreichen sei, wird sich erst auf Grund weiterer amtlicher UnterMänner zu laden und die kriegsgerichtlichen Strafatten des urteilt, Wollenberg dagegen freigesprochen. Gegen dieses Urteil legte lagen beurteilen lassen. Für selbstverständlich halten wir, daß beim Expeditionscorps einzufordern. der Staatsanwalt Berufung ein. Die Straffammer tam zu einem Infrafttreten der Reform die Zweite Kammer vollständig erneuert ganz andren Ergebnis als das Schöffengericht. Sie schenkte der werden muß." Aussage des Zeugen Schütt, daß er den Wollenberg mit Sicherheit erkannt habe, vollen Glauben, verurteilte Wollenberg wegen Be- ersetzen. leidigung zu einer Woche Gefängnis und ordnete auf Antrag des Staatsanwalts die Verhaftung des Holst wegen dringenden Verdachts des Meineides an. Die Geschwornen sprachen Holst des Meineides schuldig, der wie erwähnt, zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.
werden.
Das Gericht beschließt hierauf, die Sache zu vertagen und giebt dem Angeklagten zur näheren Präcisierung seiner Anträge und Angabe der Personalien der zu ladenden Zeugen eine Frist von 3 Wochen.
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Manöverschluß.
Ueber die letzten Tage der Kaisermanöver wird uns noch geschrieben:
bestehenden Klasseneinteilung
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Das heißt also nur das eine Klassenwahlrecht durch ein andres
Die Handwerker- und Gewerbevereine auf dem Wege zum Socialismus. Dieses Gespenst ist Herrn Eugen Richter erschienen. Er sieht es in dem Beschluß des Verbandstages der Gewerbevereine und des Handwerks- und Gewerbekammertages auf staatliche Inmehr Staatssocialismus," schreibt zu dem Beschluß die" Freifinnige validen- Versicherung der Handwerksmeister.„ Das ist schon nicht Beitung" in einem Leitartikel, sondern befindet sich bereis auf dem abschüssigen Wege zum Socialismus.
Es waren drei böse Tage für die Truppen, der 9., 10. und im Reichstage zur Sprache gekommen. Allgemein ist man überzeugt Der Prozeß hat damals großes Aufsehen erregt und ist auch 11. September: Schwierige Märsche in dem stark hügeligen Terrain gewesen, daß Genosse Holst unschuldig verurteilt worden ist. Holst zwischen Freyburg , Naumburg , Kösen und Stößen, anstrengende machte nach seiner Freilassung alle erdenklichen Anstrengungen, das Gefechtsübungen bergauf und bergab und obendrein jede Nacht im Wiederaufnahme- Verfahren zu erivicken, es gelang ihn aber nicht. Die Handwerksmeister werden sich über den ihnen zugeschriebenen Bivouac, ohne aus Kleidern und Stiefeln zu kommen, ja ohne sich Schließlich hat er die beiden Polizeibeamten sowohl in öffentlichen Socialismus baß verwundern. einmal waschen zu können. Zwar war es nicht mehr so heiß wie in Versammlungen wie auch privat in Gegentvart von Zeugen be Zu der Frage selbst, der obligatorischen Versicherung der Handder vorigen Woche, dafür fegte aber ein scharfer Wind über die zichtigt, daß der von ihnen geleistete Gid falsch gewesen sei. Auf werksmeister, schreiben die„ B. P. N.": Plateaus, der alles in eine dichte Staubwolke einhüllte, dazu lan Behauptung eine neue Anklage wegen Beamtenbeleidigung erhoben der nächsten Reichstagstagung eine Novelle zum Invalidenversiche kam diese Weise hat er es durchgesetzt, daß gegen ihn selbst wegen dieser„ Wenn in der Presse die Mitteilung auftaucht, daß bereits in dann ab und zu ein Regenschauer. Am 9. September standen die beiden preußischen Corps links worden ist. In dieser Sache steht am 2. Oktober vor dem Schöffen- rugs- Gesetze erscheinen werde, in der der Versicherungszwang für das gericht in Wismar Termin an, wobei der alte Prozeß wieder neu ganze Handwerk ausgesprochen werden soll, so muß demnach eine von der Saale in der Freyburger Gegend, die beiden sächsischen aufgerollt werden wird. Rechtsanwalt Dr. Löwenstein- Berlin wird folche Aeußerung als durchaus verfrüht bezeichnet werden. Schon Corps gingen von der Linie Weißenfels - Stößen aus vor. Welche dem Angeklagten als Verteidiger zur Seite stehen und einen um- die technischen Schwierigkeiten einer derartigen Gesetzgebungsaktion Aufgabe den beiden Parteien überwiesen war, kann der nur auf sich fangreichen Entlastungsbeweis antreten, von dem wir hoffen wollen, würden dem entgegenstehen." selbst angewiesene Berichterstatter natürlich nicht wissen. Soviel daß er gelingt und die Wiederaufnahme des Meineidsverfahrens läßt sich aber feststellen, daß beide Teile, wie stets, mit echt deutscher gegen Holst ermöglicht. „ Schneidigkeit" von der Offensive Gebrauch machten. Dabei kamen sich die feindlichen Schüßenschwärme verzweifelt nahe. Die Wirklich keit würde hier ein ganz andres, unheilvolleres Bild gewähren. Auch ein Infanterie- Sturmangriff mit wehenden Fahnen und Klingendem Spiele konnte an diesem Tage beobachtet werden. Das nimmt sich auf dem Manöverfelde wunderschön aus, würde aber im Ernstfalle Tausenden Leben und Gesundheit kosten, da der angegriffene Teil doch sicherlich von seinem Magazingewehr in der ausgiebigsten Weise Gebrauch machen würde.
Am 10. September wiederholte sich so ziemlich dasselbe Spiel in derselben Gegend wie am neunten. Die Hauptgefechte spielten sich auf den Höhen südlich von Kösen , bei Alt- Flemmingen und am Buchholze bei Naumburg ab. Auch hier ließ sich sehr häufig be= obachten, daß Schüzenlinien, Soutiens und auch Batterien recht frei und ungedeckt sich dem feindlichen Feuer aussetzten. Die dunklen Linien die jetzige deutsche Uniform hebt sich ja so scharf vom Terrain ab und die hier und da aufblißenden Metallbeschläge würden im Ernstfalle dem Gegner prächtige Ziele abgeben.
Gegen Ende des Gefechts konnte der Briefschreiber in der Nähe von Janisroda eine hübsche Scene beobachten. Dort zog sich das XIX. Armeecorps in der Nichtung auf Stößen zurück, während wenige Meter von ihm sich eine preußische Brigade vom XI. Corps befand. ДБ das auch friegsmäßig war? Heute, Freitag, kam es nun zum Schlußakt des Manöverschauspiels, und zwar manövrierten nicht weniger als drei Armeecorps gegen das vierte als markierten Feind.
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Die Stichwahl in Dessau hat, wie aus der gestrigen unvollständigen Meldung schon zu ersehen war, mit einem nappen Siege des freisinnig- vereinigten Schrader geendet. Es wird als Gesamtresultat gemeldet, daß Stäppler 13 218 und Schrader 14 480 Stimmen erhalten habe.
Zur Erhöhung der Militärpensionen soll dem Reichstage, wie die " Nationalliberale Korrespondenz" zu melden weiß, gleich nach seinem Busammentritt eine Vorlage zugehen.
Wo die Kanonen schweigen.
über den letzten Tag der Kaisermanöver: In Scherls Blättern schreibt Herr Eugen Zimmermann
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Wir haben schon früher unsre Meinung zu der Frage dahin ausgesprochen, daß uns die Verbesserung der Versicherung der Arbeiter als die dringlichere Aufgabe erscheint.
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Die Landtagswahlen in Sachsen- Weimar sind auf den 5. Dktober anberaumt.
Von der russischen Grenze wird uns zuverlässig gemeldet: In Proftten, der Grenzstation der ostpreußischen Südbahn, wohnt ein Kurzwarenhändler Louis Veccio, der viele russische Offiziere zu einen Kunden zählte und oft zur Einziehung von Forderungen sowie zum Besuch von Verwandten über die Grenze fuhr. Vor zwei Monaten, als er westlich von Grajewo mit seinem Fuhrwerk fuhr, ist er in der Nähe der russischen Grenzfestung Lomza verhaftet worden. Man soll Zeichnungen dieser Festung bei ihm gefunden haben. Dann soll auch sein Schwager, welcher Stationsassistent auf der südlich von Grajewo gelegenen Station Kupschin ist, verhaftet worden sein.
Von außerordentlichem Wert aber ist der Beweis, den der heutige Tag erbracht hat, und zwar auch im Sinne sehr kritischer Alle Schritte des deutschen Botschafters in Petersburg und des Militärs, nämlich, daß der Kaiser hervorragende Führertalente deutschen Generalkonsuls in Warschau , Beccio aus der Haft zu be entfaltete. Die 3wedmäßigkeit und Klarheit seiner Dispofitionen, fommen, waren erfolglos. Den Grenzfommissar Dreßler aus Prostfen, die Ueberlegenheit seines Feldherrntums, die nie zu erschütternde welcher zu demselben Zwecke nach Warschau gefahren ist, hat man Ruhe, wenn es heißt, folgenschwere Entscheidungen zu treffen, dort sehr unliebenswürdig empfangen, so daß er schleunigst zurückriefen überall Bewunderung hervor; sie sind aber für das ganze gefahren ist. Der Schwester des Beccio wurde von der russischen deutsche Volk von eminenter Bedeutung. Die höchste Anerkennung Behörde freies Geleit zum Besuche ihres Bruders, der inzwischen für einen Monarchen, der mit Leib und Seele Soldat ist, ruht ja nach Warschau gebracht worden ist, gegeben. Obwohl es hieß, daß darin, daß er die Sehnsucht nach Lorbeeren, die jedem echten Kriegs- die Angelegenheit beigelegt sei, sigt Beccio in Warschau noch in manne innewohnt, der Wohlfahrt des Landes unterordnet Haft. dem Frieden. Kaiser Wilhelm als Hiter des Friedens aber hat den Beweis für seine Aufrichtigkeit in dieser Hinsicht mehr als einmal erbracht. Die Armee mag, je stärker sie ist, je sicherer ein Hort des Friedens sein; wenn man aber im Auslande zu erkennen Gelegenheit hat, daß der oberste Kriegsherr mit der beachtens werten schlagfertigen Armee in der Hand Feldherrntalente ersten Ranges verbindet, so ist die Sicherheit des Friedens um so mehr gewährleistet. Hierin eben liegt der höchste Wert dieses letzten Manövertages 1903, der allen, die zu sehen vermögen, eine unzweifelhafte Ueberzeugung in dem erwähnten Sinne aufzwang. Wir schweigen, um mit dem Major a. D. Gädke zu reden, Die socialdemokratische Fraktion des öftreichischen Abgeordnetenebenso ehrfurchtsvoll, wie die Manöver- Artillerie vor den an- hauses hat beschlossen, an die östreichischen Soldaten, die, obgleich sprengenden Reiterscharen.- ihre Dienstzeit abgelaufen ist, gezwungen werden, ins vierte Jahr weiter zu dienen, einen Aufruf zu erlassen, der heute überall verbreitet werden soll. In diesem Aufruf wird zunächst auf die Bitterleit des Soldatenlebens hingewiesen und dann in einer scharfen Kritik der erlassenen Verfügung gefragt:
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Wegen Majestätsbeleidigung wurde am Donnerstag vom Landgericht Hof der Steinschleifer Karl Vogel zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er soll gelegentlich eines Gesprächs über den serbischen Königsmord eine beleidigende Aeußerung über den Kaiser gethan haben. V. bestritt die Aeußerung, Zeugen beschworen es jedoch. Der Berurteilte wurde sofort in Haft genommen.
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Früh gegen 4 Uhr wurden die Truppen in ihren Bivouacs alarmiert, um sich bald darauf in Marsch zu setzen. Der markierte Feind stand bei Wethau , Pohlitz, Gröbig. Schon sehr früh begann das Artillerie- Gefecht. Die Artillerie des XI. Corps stand in Feuerstellung bei Buhlas. Hier konnte der Briefschreiber eine fahrende Batterie des 19. Artillerie- Regiments mit den neuen RohrrücklaufGeschützen beobachten. Soweit sich beim Feuern mit Manöverfartuschen ein Urteil bilden läßt, muß allerdings konstatiert werden, daß ein Rücklauf des Geschüßes nach dem Schusse nicht mehr Das Giesebrecht- Syndikat wird nächstens die Gerichte beschäftigen. stattfindet. Die Geschütze sind auch mit Schutzschildern ver- Einer der Geldspender, Kommerzienrat Biesolt von der Nähsehen. Dieselben mögen wohl gegen Infanterie- Geschosse, die von vorne kommen, Deckung verleihen, keinesfalls aber gegen maschinenfirma Viesolt u. Locke in Meißen , fühlt sich beleidigt durch " Ihr sollt weiterdienen ins vierte Jahr hinein! Warum? die von oben einschlagenden Kugeln der explodierenden Schrapnells. Besprechung der Angelegenheit in der Sächsischen Arbeiterzeitung". die von oben einschlagenden Kugeln der explodierenden Schrapnells. Er hat den verantwortlichen Redakteur des Blattes, Genossen Riem, Steht der Feind vor den Thoren, ballen fich dräuende Kriegswolken Kommen diese neuen Geschütze zur Einführung, und die für verklagt. zusammen? Nein. Es ist der ewige Verfallszustand innerhalb St. Militarismus immer bewilligungsfreudige Mehrheit des ReichsIn Sachsen ist der Boden für solche Prozesse. Dort hat man unsres Staates, das Mißgebilde des östreichisch- ungarischen Dualismus, tages wird die Mittel dazu schon hergeben, so ist das seit kaum eine so feine Empfindung für die Rechte des Volkes, daß man die und das krankhafte Bestreben der leitenden Staatsmänner, die un fünf Jahren in Gebrauch befindliche Feldgeschütz C. 96 wertlos ge- Bezeichnung Voltsfeind oder Volksverräter selbst dann als Be- versöhnlichen Gegenfäße der beiden Staaten in ein gemeinsames worden und kann zum alten Eisen geworfen werden, auch die Feld leidigung bestraft, wenn der so Gezeichnete an der Ersetzung des Staatsband zusammenzupressen. Das Joch der Unterthänigkeit, in haubitze wird dann jedenfalls auf den Aussterbe- Etat gesetzt werden. In den letzten 15 Jahren hat man nicht weniger als 7 oder 8 mal allgemeinen Wahlrechts durch das Dreiflafsen- Wahlrecht mit dem Destreich gegenüber Ungarn schmachtet, haben wir alle, und ihr nicht zum wenigsten, in der Form unerschwinglicher Steuern und die Geschüßmodelle oder die Munition geändert. Der Spaß gewirkt hat. fulturellen Rückschritts bezahlen müssen. Niemand, weder diesseits hat nicht Millionen sondern Milliarden gefoftet, allein für noch jenseits der Leitha , will diese Gemeinsamkeit, die unser Blut die Mordmaschinen ist immer Geld vorhanden. Wer weiß, wie und unser Geld kostet, alle stehen ihr mit unauslöschlichem Haß gegen lange einst das Rohrrücklauf- Geschütz sich seines Daseins freuen wird. über, und nur die habsburgische Dynastie, der ihr den Treneid geWährend die Artillerie bei Buhlas das Feuergefecht führte, rückte die preußische Infanterie über Janisroda und Buhlas nach Wettaburg„ Sollte Graf v. Ballestrem von dem neuen Reichstag aber schworen, und ihre byzantinischen Drakone sind es, die euch ohne Beund Benditz vor, um dann den Töne- Berg zu erklimmen. Bald mals zum Präsidenten gewählt werden, wie es den Anschein hat, denken einem abergläubisch angebeteten Großmachtphantom opfert. Weil prozte auch die Artillerie auf, um auf dem Plateau gegen Droitzen, so wird er zunächst eine höchst peinliche Pflicht zu erfüllen haben: der Wiener Hof sich nicht entschließen kann, auseinandergehen zu lassen, Görschen und Stößen zu eine riesige Feuerstellung einzunehmen, die die Wahrheit zu erforschen über einen jetzt schon vier Jahre was absolut nicht zusammengehört und nicht beisammen bleiben will, rüdwärts liegenden Vorgang in der inneren Verwaltung und weil die beiderseitigen Staatsmänner zu unfähig und zu feige sich mehrere Kilometer weit erstreckte. Es begann nun eine gewaltige des Reichstags. Man erinnert sich gewiß noch der damals das sind, was geschichtlich notwendig geworden, zu erfüllen, und weil Kanonade, während welcher sich die Infanterie auf dem Plateau in größte Aufsehen erregenden Thatsache, daß in den amtlichen deshalb alle ihre kläglichen Versuche, durch parlamentarischen Schacher unzähligen Kolonnen auseinanderzog. Das Generalfommando des stenographischen Berichten des Reichstags eine Aeußerung des in Destreich oder schmutzige Bestechnngen in Ungarn der Staatskasse IV. Armeecorps hielt in der Nähe der Höhe 237. Hier befand sich Präsidenten Grafen von Ballestrem über die Redefreiheit gegenauch ein Krankenwagen, und neben ihm lag auf einer Tragbahre ein berunglückter Artillerist, bleich und ohne Besinnung. Er war nur mit dem Waffenrock bekleidet, Leib und Beine waren nackt. Jedenfalls war der Mann überfahren worden. Vielleicht hatte der Aermste sich schon darauf gefreut, in wenigen Tagen die Uniform ausziehen und zu feinen Angehörigen zurückziehen zu können.
Da ertönt auf einmal mitten in den Donner der Geschütze hinein das Signal„ Das Ganze halt!" Die Truppen machen an dem Drte, an dem sie sich gerade befinden Halt, die höheren Offiziere iten zur Kritik. Das Kaiser- Manöver ist zu Ende.
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#F
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Knack, der Präsidentenschieber. Die Geschichte der Aenderung des Reichstags stenogramms, eine Aeußerung des Präsidenten Reichstagsftenogramms, Ballestrems über die Behandlung der Kaiserreden im Reichstage betreffend, taucht wieder auf.
über Kundgebungen des Kaisers hinterher von unbekannter Hand Herr zu werden, nicht zum Ziele führen können, sollt ihr, östreichische eigenmächtig geändert worden war, ohne daß der Präsident eine Soldaten, länger dienen. Nicht der militärische Dienstbetrieb heischt Ahnung davon hatte. Die abenteuerlichsten Gerüchte über die es, denn ihr wißt ja am besten, wie überflüssig gerade von diesem Thäterschaft jenes unerhörten Eingriffs in die Befugnisse des Standpunkte die Maßregel ist, wie gerade um diese Zeit seit jeher Präsidenten gingen seiner Zeit durch die Presse. Jetzt, nach die Kriegsverwaltung mit zwei Mannschaftsjahrgängen ihr Ausvier Jahren, stellt sich heraus, daß nicht einmal einmal der langen gefunden hat. Nein, man hält euch zurück als politisches Präsident damals die volle ungeschminkte Wahrheit erfahren hat! fandobjekt, als Geiseln der dynastischen Interessen, auf Die Untersuchung jenes Vorkommnisses wird sogleich nach dem eure, der Destreicher Kosten, will man von dem widerspenstigen Beginn der Tagung des Reichstags von neuem aufgenommen ungarischen Parlamente das Aufgeben seiner Forderungen er
werden."
Das Herr Knack bei dieser unbefugten Staatsmannsspielerei preſſen.auch nur ein Geschobener war, war schon damals nicht zweifelhaft. Trotz neuer Untersuchung wird aber gerade Herr v. Ballestrem sich hüten, der Deffentlichkeit mitzuteilen. wer Herrn Knad geschoben hat.
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