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hwiegenheit der Mitschuldigen die freie Kritik unterdrückt, hat| Berechnung agierenden Singer, sondern dem von Fanatismus ge­wahrlich Anlaß, sich über socialdemokratische Offenherzigkeit zu em- triebenen, unbewußten Komödianten Bebel zugefallen ist. Im Vorder­aber wohlgemerkt, der pören. Die Selbstkritik sollte man uns ruhig überlassen, wir lassen treffen steht der Fanatiker und Schwärmer es sicher nicht an einem Maße von Selbstkritik fehlen, die alte Schwärmer, der die Massen seinem Fanatismus unterwirft, der schon vielleicht zum llebermaß geworden ist. Wenn wir nach dem sich zu ihrem Diktator durchringt, von dem sie für redliches Gold nehmen, was doch nur den Stempel des Geistes auf Lügen und 16. Juni, statt triumphierend zu demonstrieren, zuerst einmal miß- Unsinn" trägt, der alte, erfahrene Schwärmer, auf den des Dichter trauisch gegen uns selber geworden sind und geprüft haben, ob wir fürsten Weisheitsspruch geprägt scheint: Kennt er nur einmal die noch die Alten seien, so kann man der Meinung sein- und wir Welt, wird der Betrogene der Schelm." Auch der entlarvte Schelm bertreten diese Ansicht-, daß diese Prüfung einmütig gewesen und kann noch eine Zeit lang die Herrschaft über die blind ergebenen vor allem zu ausführlich und zu scharf geraten sei, aber das Massen behaupten; aber der Kreis, in dem des Diktators Machtwort imponierende Kraftgefühl und den moralischen und intellektuellen noch gilt, zieht sich enger und enger, bis die Evolution" über die Klärungsdrang, der in solchen Kämpfen sich bethätigt, sollte doch künstlich aufgetürmten Mauern seiner Macht hinwegschreitet." niemand verkennen, zumal nicht der Feind, für den doch die zwingendste Notwendigkeit besteht, Wesen und Quellen der social­demokratischen Weltmacht zu erfassen.

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Genossen, da sonst eine Aenderung hiesiger Verhältnisse nicht zu er möglichen ist.

II. Die heutige Parteiversammlung möge beschließen, das Vor­gehen der Breßkommission gut zu heißen, und verspricht, mit allen Mitteln das neue Unternehmen nach Kräften zu unterſtüßen. III. Laut Beschluß der vorjährigen verpflichtet sich die heutige Parteiversammlung, die Schuld an Greben abzutragen.

Greben ist der Drucker des früheren Parteiblattes und aus diesem Verhältnis resultieren die Schulden, die abzutragen eine selbstverständliche Verpflichtung der Partei ist.

Als Arbeitersekretär in Gera   wurde der dortige Textilarbeiter Genosse Drechsler gewählt.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Bom Danziger Polizei- Kriegsschauplak.

Die Frankfurter Zeitung  " schöpft aus der Tiefe ihrer Weisheit die überraschende Bemerkung, daß die Revisionisten  " gesiegt hätten: Die letzte Zufluchtsstätte der Danziger Arbeitervereine, das Lokal " Nun hat der Parteitag allerdings gesprochen, indem er eine Wenn heute der hinkende Teufel durch die Gassen der bürger- Resolution faßte, die Bebel, Kautsky und Singer einbrachten, noch von J. Berger, versuchte ihnen der Polizeipräsident im vorigen lichen Gesellschaft schritte und die Dächer abhöbe von Schlössern und dazu mit einem verschärfenden Amendement. Aber nicht nur, daß Jahre auch noch zu nehmen. Nachdem am 3. Juli eine Ver= lichen Gesellschaft schritte und die Dächer abhöbe von Schlössern und diese Resolution, wenn die Lage der Dinge dazu zivingt, gerade so sammlung des socialdemokratischen Wahlvereins stattgefunden Ministerien, von Banken und Industrie- Comptoiren, von Kasernen durchbrochen werden wird, wie jede andre und wie mehrere thatsächlich hatte, die aufgelöst wurde, erließ der Herr Polizeipräsident eine und Gutshöfen, von bürgerlichen Redaktionen und bürgerlichen schon durchbrochen worden sind die Revisionisten haben auch diese Parteisekretariaten- glaubt man, daß diese Welt den Sturmwind Gelegenheit beim Schopf gepackt und zur Defensive einen Angriff auf Verfügung an die Inhaberin, Frau Berger, wodurch er die weitere der brutalen Wahrheit nur um einen Tag überleben könnte. Die Bebel unternommen, der durchaus geglückt ist. Es ist das erstemal Benuzung des Lokals zu Versammlungszwecken untersagte und die eflen Affairen unter der starren Rinde der bourgeoisen heuch seit langer Zeit, daß Bebel solche Dinge zu hören befam, wie auf Polizeistunde auf acht Uhr abends herabsetzte. Der Polizeipräsident daß er er sich im Interesse der Aufrechterhaltung lerischen Wohlanständigkeit brechen jeden Augenblick durch, und die diesem Parteitag, und aus der recht lebhaften Zustimmung, welche die erklärte, daß ganze, fieberhafte Arbeit der Agenten des herrschenden Systems ist betreffenden Kraftstellen fanden, fann man füglich schließen, daß die, der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu dieser Verfügung legten Grundes darauf gerichtet, die Fenster undurchdringlich zu ver- welche sie aussprachen, vielen aus der Seele geredet haben und ein veranlaßt sehe. Vor einigen Monaten hat num, wie wir damals hängen, damit die verborgene Schande nicht ins Licht gezerrt würde. Bann gebrochen worden ist. Es ist selbstverständlich, daß Bebel trob- berichteten, das Ober- Verwaltungsgericht bereits den Teil der Ver­dem bleibt, was er war das Haupt der deutschen   Socialdemokratie. fügung außer Kraft gesetzt, wonach das Lokal zu Versammlungs­Die Socialdemokratie aber erfüllt an sich selbst die Mission des Aber den Schaden, den der Diktator genommen hat, wird Bebel nicht hinkenden Teufels. Sie hebt von der eignen Partei das Dach und wieder reparieren können, und so werden die Revisionisten nach zwecken nicht mehr benutzt werden sollte. Aber auch der andre Teil spürt in die geheimsten Winkel. Wer sonst dürfte das wagen. Dresden   in einer besseren Position sein als vorher, obawar sie dort der Verfügung betreffend die Herabfeßung der Polizeistunde auf acht Man stelle sich nun einmal vor, etwa die Freisinnige Volkspartei   vernichtet werden sollten. Die Abstimmung über die Resolution selbst Uhr wurde im Verwaltungs- Streitverfahren angefochten, weil gar nach Bebel ein Ausdruck, dessen Be- kein Grund dafür vorläge. In jener Versammlung vom 3. Juli, würde in öffentlicher Sizung verhandeln, wie sie über Eugen war die reinste Komödie auf die der Polizeipräsident sich für sein Vorgehen berufe, sei die Richter denkt man braucht daran nur zu erinnern, um die ge- rechtigung man nicht mehr bestreiten kann." schwätigen bürgerlichen" Psychologen" unfres Parteitags zur Ruhe Auch das Berliner Tageblatt" schwärmt von einem Sieg des einzige gesetzwidrige That die Auflösung der Versammlung gewefen. zu bringen. Revisionismus. Daß diese Blätter über Dinge und Zustände Der Polizeipräsident stellte dagegen auf Grund seiner Berichte schreiben, von denen sie keine Ahnung haben, beweist die folgende diese Vorgänge folgendermaßen dar: In der Versammlung habe man das Verhalten des überwachenden Polizeikommissars Sachße Stelle: S. verlangte vom Zunächst ist eine Verschärfung der socialdemokratischen bei früheren Gelegenheiten scharf angegriffen. Tonart wahrscheinlich. Besonders bei den bevorstehenden Wahlen Vorsitzenden, daß dem Redner das Wort entzogen werde. Dieser zum preußischen Abgeordnetenhause dürfte das zum Ausdruck sprach weiter, wollte dann aber nach mehreren Einsprüchen des Kom­fommen. Es hat offenbar innerhalb der Socialdemokratie missars auf das Weiterreden verzichten. Die Versammelten riefen ihm Die fürchterliche Entartung ganzer, ungeheurer Volfsschichten ist kaum irgendwo schärfer in die Erscheinung getreten, als auf dem nicht an der Neigung gefehlt, diefen Wahlkampf mit dem bürger einmütig zu, weiter zu reden und sich keine Beschränkung der Rede­lichen Liberalismus gemeinsam zu kämpfen. Wie weit von Seiten heute zu Ende gehenden socialdemokratischen Parteitag. Die heutigen Socialdemokraten betonen nichts lieber und lauter, als daß sie das des Liberalismus diese günstige Situation verpaßt wurde, soll hier freiheit gefallen zu lassen. Darauf erfolgte die Auflösung der Ver­Werk der Jakobiner in großartigen Zügen zur Vollendung bringen unerörtert bleiben. Jest nach dem Dresdener   Partei- sammlung. Der Aufforderung Sachßes, sich zu entfernen, sei man, an ein Zusammengehen wurde weiter ausgeführt, nicht gefolgt. Berger, der Mann der Lokal­wollen. Welch lächerliche Ueberhebung, welch unfreiwillige Stomit! tage ist jedenfalls nicht mehr zu denken. Alles, was sich noch erreichen inhaberin, habe sich in den Rahmen der einzigen Thür gestellt und Man denke: an der Wiege der großen Revolution, die ein ganzes läßt, besteht darin, eine Verschärfung des Kampfes von gerufen: Hier bin ich Herr, ich werde mein Hausrecht wahren. Es Zeitalter verabschiedete und ein neues heraufdämmern ließ, stand bürgerlicher Seite zu vermeiden. Vielleicht sieht auch die sei ein Tumult entstanden und der Kommissar und der ihn be­der geniale, aristokratische, arische Graf Mirabeau  , einer von jenen Socialdemokratie ein, daß sie sich ins eigne Fleisch schneidet, wenn gleitende Schußmann seien an die Wand gedrückt worden, worauf Männern, die mit einem stählernen Charakter und einer unvergleich­lichen Begabung das höchste Wissen ihrer Zeit verbanden. Wer sind sie der Reaktion ihre Dienste leiht, damit, wie es in Dresden   hieß, Sachße seinen Revolver gezogen habe, was die Leute veranlaßt habe, die Paten der deutschen   Socialdemokratie? Die drei Juden Lassalle  , der letzte Liberale zum Landtage hinausfliegt. Bis zu den Urwahlen, eiligst zu verschwinden. Mary, Engels.( 1) Wenn schon dem blödesten Gehirn die Erkenntnis Bernunft wieder so weit die Oberhand behalten, daß die Partei- das eigentümliche Auftreten des Kommissars Sachße die lebhaften die ja erst im November stattfinden, hat hoffentlich die gesunde Die Klägerin wandte gegen diese Darstellung ein, daß lediglich sich aufdrängen sollte, daß diese drei Hebräer eine komische Figur verbohrtheit sich vor ihr beugen muß." spielen neben der dämonischen Gestalt des französischen   Grafen, Durch den Dresdener   Parteitag ist an der socialdemokratischen Scenen an jenem Abend verursacht habe. so sollte schon der animale Instinkt der auf ihre materialistische Weltanschauung stolzen Genossen sie auf die Schmach dieses geistigen zuhältertums aufmerksam machen und ihnen die Schamröte in das Gesicht jagen.

Nach dieser allgemeinen Charakteristik der bürgerlichen Preß­stimmen, tönnen wir uns damit begnügen, aus der Papierflut ein paar Proben herauszugreifen.

Das übergeschnappte Litteratentum der Scharfmacherei äußert sich in folgenden Delirien der Bost":

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Und nun dem allen gegenüber die entarteten, unmännlichen Schüler von heimatlosen Fremdlingen! Bar aller Bodenwüchsigkeit und Liebe zu unsrer teuren Heimat, nicht eingedenk der Schmach dieses geistigen 3uhältertums, stürmen sie frech heran, um die Fundamente einer großen, stolzen, gewaltigen deutschen  Kultur niederzureißen, den Stempel der Bulgarität so unverkennbar auf die niedrige Stirn geprägt, daß selbst der hirnloseste Thor flar erkennen müßte: niemals fönnen diese Banaufen auf den Trümmern der heutigen Kultur eine ebenbürtige, geschweige bessere aufbauen. Die Erstürmer der Bastille setten ihr Leben mutig auf das Spiel, die heutigen Führer treiben ihre Politik bei einem Dresselschen Souper, oder ivirken aus sicherem Hinterhalt wie der Vogt von Küßnacht  . Würden wohl die heutigen Mannen um Bebel, die Juden Singer, Bernstein  , Braun, Stadthagen  , David, Arons, Wurm usw.

persönlich auf die Barrikade steigen?

mißtönig heulte der Mob bei dem frechen Cancan.

landes" heißt es:

Auffassung über die Landtagswahlen nicht das geringste geändert Der Bezirksausschuß wies die Klage ab. Er folgte der Dar­worden. Man hat ja in Dresden   auch einfach nur den Beschluß der stellung der Polizei und berücksichtigte, daß der Ehemann Berger preußischen Konferenz bestätigt. Gerade auch die als gemäßigt" wegen seines Auftretens in der Versammlung vom 3. Juli wegen verschrienen Socialdemokraten haben von Anfang an als die einzig Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu fünf Monaten Gefängnis mögliche Taltit empfohlen, die Freisimmigen unbarmherzig durch- berurteilt worden ist. Zur Verhütung polizeiwidriger Zustände sei fallen zu lassen, wenn sie in ihrer Parteiverbohrtheit" uns die die angegriffene Verfügung ein erforderliches und geeignetes Mittel. Erfüllung unsrer bescheidenen Ansprüche verweigern. Die Klägerin legte Revision ein, welche Rechtsanwalt Th. Lieb­fnecht eingehend vor dem Ober- Verwaltungsgericht rechtfertigte.

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Ins" Post"-Horn stößt die Freifinnige Zeitung":

Hausfriedensbruch   im Wahllokale. Der Parteigenosse Bode aus Rathenow   sollte am Stichwahltage im Auftrage der Partei der Wahlhandlung in Schollene   beiwohnen. Er wurde vom Wahl­vorsteher aufgefordert, das Wahllokal zu verlassen. Weil er dieser Aufforderung nicht nachkam, wurde er des Hausfriedensbruchs an geklagt und vom Schöffengericht Sandau  ( Landgericht Stendal) zu 10 Mark Geldstrafe verurteilt. Das Urteil ist unhaltbar, weil das Wahllokal ein öffentlicher

Aus Induftrie und Handel.

des Vereins,

" Für uns aber ist nicht die Tonart, in der die Genossen Das Ober- Vertvaltungsgericht gab dem Antrage des Antvalts untereinander verhandelten, die Schimpfereien, in denen statt und erklärte jetzt auch die Herabsetzung der Polizeistunde felbft Reichstags- Abgeordnete einander mit Pfui trattierten, auf 8 Uhr für nicht gerechtfertigt und setzte die Verfügung die Hauptsache in der Kritik, sondern die offene Pro- der Polizei auch in dieser Beziehung außer Kraft. lamierung des Klassentampfes, wie sie derart noch Begründend wurde ausgeführt: Jede polizeiliche Verfügung müsse niemals früher seitens der Socialdemokratie geschehen ist. Alle diejenigen, welche in den bürgerlichen Parteien von einer be- daraufhin geprüft werden, ob sie nicht zu weit gehe und ob sie auch ein ginnenden Mauserung der Socialdemokratie phantasierten, von einem taugliches Mittel sei zur Erreichung des gewollten Zwedes. Die Revisionismus, der zuletzt die Socialdemokratie mit der bürger- Herabsetzung der Polizeistunde auf 8 Uhr gehe entschieden zu weit, Wir fassen zusammen: zur Zeit der großen Revolution eine lichen Linten zu einem Schuß- und Truzbündnis, wenn nicht gar zu wenn man in Betracht ziehe, daß es sich nur um die Vorgänge in einer großen liberalen Partei" zusammenführen müsse, haben der einen Versammlung handele. Auch eigne sich die Herabseßung schlechte, schwache Festung, ein dämonischer, blutgieriger, gewaltiger eine falte Douche über den Kopf erhalten durch die Verhandlungen der Polizeistunde hier nicht zur Erreichung des gewollten Zwecks.­Feind, heute eine Hochburg gesunder Staatsentwicklung und wirklicher in Dresden  . Die Freifinnige Volkspartei in ihrer Auffassung von Menschenrechte, bedroht von einer Rotte grinsender Affen des Jakobinertums, unfauberer Borstentiere, die sich, wie der Dresdener dem Wesen der Socialdemokratie aber ist für jeden Unbefangenen Parteitag zeigt, mit Wollust in ihrem eignen Schmutze wälzen. Nicht glänzend gerechtfertigt durch die Verhandlungen dieses Parteitags. Vollmar und Auer hat man bisher vielfach als Vertreter flirrte und flang es von stählernen Schwertern und Lanzen, sondern einer gemäßigten Richtung angeführt. Auer aber bemerkte auf dem Unzweifelhaft charakterisieren sich diese Brandreden des Partei- Parteitag: Wenn es wirklich Leute gäbe, die uns vom Boden des Klassenkampfes abdrängen und der bürgerlichen Linten häuptlings als Staatsverbrechen oder mindestens als die verhüllte Aufreizung zum Verbrechen gegen den Staat, zumal sie sich als die zuführen wollen, so üben diese Leute allerdings Verrat und ver­Reden des Führers der Radikalen gegen die eine Evolution" dienen, aus der Partei ausgeschlossen zu werden. Auer schloß seine predigenden Reviſioniſten richten und somit jede Verkennung ihres Rede, indem er es auf das entschiedenste als elende Verleumdung Ort ist. ernstgemeinten staatsverbrecherischen Sinnes unmöglich machen." erklärte, wenn man ihm vorwerfe, daß der Klassenkampf für ihn In einem andren Artikel des Blattes über die Feinde des Vater- nicht mehr maßgebend sei und er die Partei an die bürgerliche Linke verraten wolle. Man hat geglaubt, imterhalb der Socialdemokratie eine ge­Die wirtschaftliche Lage und die chemische Industrie. Der " So boten denn die Verhandlungen des Dresdener Parteitages mäßigte Richtung als Reviſioniſten bezeichnen zu können. Dazu Verein zur Wahrung der Interessen der ein getreues Bild des Zukunftsstaates in seiner ganzen erschreckenden wurde neben Auer besonders Vollmar gerechnet. Aber Vollmar Verrohung, Dede, Despotie und Troftlosigkeit. Wer nur noch einen erklärte, mit dem wahren Begriff revisionistischer Bestrebungen chemischen Industrie Deutschland 3" hielt in der vorigen Funken von Vaterlandsliebe im tiefsten Herzen trägt, der muß sich sei nichts anzufangen, das sei ein Popanz. Und Auer meinte, Woche in Elberfeld   seine diesjährige Generalversammlung ab. Auf entrüstet von dieser Gesellschaft abwenden, die sich so laut vor aller er müsse vor allem die Frage aufwerfen: Wer und was dieser gab der Generalsekretär Welt   rühmt, sie wolle die Brandfacel in den Bau des Deutschen   ist ein Revisionist? Ich habe noch keinen gesehen; es ist Direktor D. Wenzel- Berlin  , an der Hand einer Reihe Reiches werfen. Die dreiste und ganz ungenierte Sprache auf dem wirklich eine Preisfrage. Er müsse dagegen protestieren, zu den statistischer Ziffern ein höchst beachtenswertes und lehrreiches Bild der Dresdener   Parteitage beweist, wie weit es durch die Politik des Revisionisten gerechnet zu werden. Ich halte das Klassenbewußtsein industriellen Entwicklung des lebten Jahres im laissez- faire gegenüber der Socialdemokratie schon gekommen ist. für die Basis unsrer Bewegung, der alle Erfolge zu danken find." allgemeinen und insbesondere der wirtschaftlichen Be= Seit dreißig Jahren entdeckt Eugen Richter   immer aufs nene, pegung der chemischen Industrie. Er wies nach, daß Reiches als Ziel gepredigt, und der oberste Führer verkündet feierlichst, daß die Socialdemokratie auf dem Boden des Klaſſenkampfes steht Borjahres noch fortgedauert habe, in den ersten Monaten des der geschäftliche Niedergang während des größten Teils des so lange er lebe und atme, wolle er nur an der Zerstörung des Staates was doch seit dem ersten Anfang unsrer Partei jedes Kind weiß. arbeiten. Es ist eine Schmach, daß so etwas in einem großen Kultur- Eugen Richter   aber ernent diese seine Entdeckung lediglich deshalb, Jahres 1902 sogar seinen tiefsten Stand erreicht habe. Die bolle überhaupt möglich ist. Das sollte sowohl der Regierung wie den um zu rechtfertigen, warum der Freifinn die Pflicht habe, den Libera- Lebenshaltung der arbeitenden Klassen sei dadurch wie die Verbrauchsziffern nachweisen erheblich ver Mauferungsillusionisten ernstlich zu denken geben." lismus an das Junkertum zu verraten. schlechtert. An die Stelle des nahrhafteren Brotes sei vielfach die billigere Kartoffel getreten, der verteuerte Fleischgenuß habe erheblich nachgelassen und der Konsum der entbehrlichen Genußmittel wie Zucker, Kaffee, Bier, Tabak sei zurückgegangen. Das zeige sich eklatant an folgenden Zahlen: Der Konjuman Roggen sei von 147 Kilogramm auf 137 Kilogramm auf den Kopf der Bevölkerung, derjenige von Weizen von 91 auf 85, von Zucker von 12,3 auf 11,6, von Kaffee von 3,01 auf 2,95, von Gewürz von 0,16 auf 0,15 Kilo gramm im Jahre 1902 gegenüber dem Jahre 1901 zurückgegangen, während gleichzeitig der Verbrauch an Kartoffeln von 604 Kilogramm auf 732 Kilogramm und derjenige an Heringen von 3,59 auf 4,06 Kilogramm gestiegen ist. Auch der Konsum von Fleisch habe sich im Jahre 1902 erheblich vermindert: auf 51 Schlachthöfen wurden im ersten Halbjahre 1902 197 000 Schweine weniger geschlachtet als im Vorjahre, während andrerseits in 11 Städten die Zunahme an Pferdeschlachtungen von 35 bis 200 Proz stieg. Erst gegen die Mitte des Jahres, insbesondere seit dem Herbst sei eine langfame Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse eins getreten, wie auch die gerichtliche Statistit über Wechselprozesse, Mahn­fachen und Konkurse bewies, von einer Rückkehr zu normalen Ver­hältnissen sei man aber noch weit entfernt. Der Grund dieser wirtschaftlichen Leblosigkeit trop des außerordentlich flüssigen Geld= standes liege vorzugsweise in der Unsicherheit über die Zukunft unsrer internationalen Handelsbeziehungen, die Geschäftswelt die größte Zurückhaltung aufnötige. Trotz der Ver= minderung des inländischen Konsums sei es in vielen Industriezweigen durch erzwungenen Erport doch möglich gewesen, einer weitgehenden Einschränkung der Produktion Einhalt zu thun, aber nur bei gleich­zeitiger Herabfehung der Verkaufspreise bis fast an die Grenze den

Aehnlich die Hamburger Nachrichten":

Partei- Nachrichten.

" Die Partei wird auch künftig revolutionär sein und die Nevi­sionisten, soweit sie ernst zu nehmen sind, werden in Wirklichkeit keinen Einfluß haben. In der Socialdemokratie vollzieht sich eben die Ent­wicklung auf dem Dresdener   Delegiertentage dahin, daß sie durch ihre Die Kontrollkommission konstituierte sich am Sonnabendabend vollständige Unterwerfung unter den Scharfmacher" Bebel, wie er sich in richtiger und flarer Selbsterkenntnis selbst nannte, einen nach der Parteitags- Sizung und wählte zum Vorsitzenden den Ge­weiteren Schritt von der bürgerlichen Gesellschaft abrückt! Die Illu- nossen H. Meister- Hannover  , zum Schriftführer den Genossen sienen, als ob in naher absehbarer Zeit in der Socialdemokratie die A. Ged- Offenburg. Bei der Kooptation der beiden Beisitzer ent­Tendenz zur Entwicklung und Umgestaltung in eine nur radikale schied man sich wieder für die bisherigen Mitglieder der Kommission, Bürgerpartei das Uebergewicht erlangen könne, ist abgethan, und die die Genossen W. Eberhardt Charlottenburg und R. Wengels­Hamb. Nachr." behalten mit ihrer Auffassung recht, daß es der Berlin  . Socialdemokratie nicht auf praktische, erreichbare sociale Ziele zum

Wohle der Arbeiter ankommt, sondern auf die Erlangung der Glückwunsch zum Wahlsiege. Nachträglich geht noch ein Glück­politischen Macht zum gewaltsamen Skurz der wunschschreiben der politischen Arbeiter- Liga aus Hobart, Tosmanien, bestehenden Verfassung. Von den Mauserungs- Phantasten erwähnen wir die National- nossen zu ihrem großen Wahlerfolg die herzlichsten Glückwünsche Beitung":

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übersenden.

Der sichere Sieg der herrschenden Diktatoren in Dresden   ver- Die Düsseldorfer   Parteigenossen beschäftigten sich in einer Partei­mag nichts daran zu ändern, daß in dem Ringen zwischen Revolution versammlung, die die Fortsetzung einer früheren bildete, mit ihren und Evolution der endgültige Sieg auf der Seite der Evolutionisten lokalen Streitigkeiten, die seiner Zeit zur Schaffung des jetzigen neuen Es steht. Nie werden die geschlagenen Sieger von Dresden  , die Bebel, Parteiblattes führten. wurden gegen vereinzelte Stimmen Kautsky  , Singer, sich wieder völlig von ihrem Sieg" erholen. Die folgende Anträge angenommen: Diftatur der Fanatifer ist nur noch zu halten durch die große Komödie, I. Die heutige, am 20. September stattfindende Parteiverſamm­über der eines Tages doch der Vorhang fallen muß. Wieder ist es lung erkennt die zum Schaden für die Parteibewegung des Wahl­einer jener vielen interessanten Beiträge zur Psychologie der Massen kreises Düsseldorf fortgesetzt betriebenen Unterminierarbeiten der und der Tyrannen, den die Dresdener   Tage liefern, daß die Rolle des Genossen K. Windhoff, Wasser und Büchter an und beantragt den ersten Helden in der großen Komödie nicht dem aus Kluger, trockener Ausschluß aus der socialdemokratischen Partei der genannten drei

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