berbrannt, und das Parlament steht in hellem Aufruhr: Das ist nun die Lage in Ungarn . Graf Khuen hausiert seit drei Tagen in Wien herum, um von der Krone eine abschwächende Erklärung zu verlangen, er scheint aber heute ohne befriedigendes Resultat abgereist zu sein. Die Gruppe Apponyi will das Parlament zu einer feierlichen Verwahrung in Form einer Adresse an die Krone vereinigen und ist entschlossen, im Falle die liberale Partei die Courage vermissen lassen sollte, das Regierungslager zu verlassen, womit die große, stolze Regierungspartei, die seit Deat die Geschicke Ungarns geleitet hat, unrettbar gespalten wäre. Wie das also noch in Ordnung gebracht werden könnte, ist nicht abzusehen.
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Ganz anders natürlich in Destreich. Da lobt man den Kaiser und der Armeebefehl hat jedem schwarz- gelben" Herzen höchste Freude gebracht. Die Regierung hat zudem die Güte gehabt, den Reichsrat für ein paar Tage einzuberufen, und die Parteien können fich vor Genugthuung nicht fassen, daß es ihnen gestattet wird, Refruten zu bewilligen. Der Neichsrat soll nur die durch die Nichtaffentierung in Ungarn nötig gewordenen Aenderungen am RekrutenGesetz bewilligen und sich dann in sechs Tagen- sofort trollen. Den Folgsamen darf man eben alles bieten.
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nicht geführt werden.
der
Wenn
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liberalen fowie fortschrittlichen Abgeordneten geschaffene Wahlgefet| Gefebesbestimmungen zu schaffen. Die 4 Hauptgruppen find: Textil von 1896 das engere Vaterland vor schweren Erschütte industrie, Schwefelindustrie( Bergwerke), Landwirtschaft, besonders rungen bewahrt hat, die unter der Geltung des Reisbau und verschiedene Industrien. Die von den Sektionen dem früheren Wahlgesetzes menschlicher Voraussicht nach inzwischen Plenum unterbreiteten Refolutionen und Vorschläge, die zum Teil bereits eingetreten sein würden durch das Vor- einen weitgehenden Schutz der in der Industrie und Landwirtschaft handensein einer umstürzlerischen Mehrheit in der beschäftigten Frauen und Minderjährigen enthalten, gelangen meist Zweiten Kammer, mit der keine Regierung sie mag tonservativ einstimmig zur Annahme. Die nächste Sigung der Ständigen oder liberal fein die Geschäfte des Landes zu führen vermöchte. Kommission ist bereits Anfang Oktober und zwar in Genua , wo Wurde durch das Wahlgesetz von 1896, das bei seinem Erlaß auch eine besondere Kommission die Arbeitsverhältnisse im Hafen von übrigens keineswegs als endgültige Lösung der Wahlrechts- Genua zum Gegenstand einer Untersuchung machen wird. frage angesehen wurde, die Voraussetzung dafür geschaffen, daß England. über die inneren Angelegenheiten Sachsens gegenwärtig in Frieden verhandelt werden kann, so ist doch die konservative Partei grund- Als die neuen Männer des Ministeriums werden gerüchtweise bes säglich bereit, in die Erörterung der von der Regierung gezeichnet: Lord Selborne soll der Nachfolger Chamberlains werden, planten Revision des Wahlgefeges einzutreten. Hierbei Austen Chamberlain wird Finanzminister, Forster ist zum Kriegsvermag sie selbstverständlich einem Abänderungsgesetze nur minister und Brodrick zum Staatssekretär für Indien bestimmt, dann zuzustimmen, wenn dasselbe volle Gewähr bietet gegen während Lord Stanley General- Postmeister werden wird. die Ueberflutung der 3 weiten Kammer durch Der bisherige Finanzsekretär im Schatamt Arthur Elliot hat in staats- und gesellschaftsfeindliche Elemente." Schlechter als die sächsische Regierung mit ihren konser vollständig mit den freihändlerischen Anschauungen Ritchies überein, fonser- Beantwortung eines an ihn gerichteten Briefes erklärt, er stimme vativen Parlamenten die Geschäfte des Landes geführt hat, können sie der es als unmöglich empfunden habe, länger ein Amt in einer eine„ umstürzlerische Mehrheit" Regierung zu bekleiden, welche sich mehr und wirklich so entsegensvoll für das Wohl des Landes hätte zollpolitik zuwende. Er hätte sein Amt nicht mehr der Schutzs behalten können, Seitdem unser Wiener Mitarbeiter das Obige geschrieben, sind werden müssen, so wäre fie für die Feinde ohne die Selbstachtung völlig zu verlieren. Es sei die Zeit gekommen, mehrere Ereignisse eingetreten, die eine Milderung des Socialdemokratie ein ausgezeichnetes Mittel gewesen, unsre wo man sich für oder gegen die Politik der Besteuerung der Einfuhr Konflitts mit der Krone bedeuten. Zunächst hat Khuen es Partei und unsre Grundsätze auf immer und völlig vor der Be- von Nahrungsmitteln, wie Getreide, Fleisch, Butter usw. entscheiden doch noch fertig gebracht, den Kaiser zu einer neuerlichen Erklärung völkerung zu diskreditieren. Wenn man dennoch diesen einzigen müsse; dies werde, obgleich man es für den Augenblick vertagt zu veranlassen. Wenn diese Erklärung- ein Handschreiben an den Beweis unsrer angeblichen Unfähigkeit so sehr scheut, daß man lieber habe, die schließliche Hauptfrage sein. In Bezug auf VergeltungsGrafen Khuen, sowie die neuerliche Ernennung desselben zum die Grundrechte des Volkes vernichtet, so zeigt das die grenzenloſe zölle und handelspolitische Handlungsfreiheit stimme er insofern mit Ministerpräsidenten im wesentlichen auch dasselbe besagt wie der Albernheit solcher Gespenstermalerei. Dazu kommt, daß die Gefahr der Flugschrift Balfours überein, als er der Ansicht sei, daß die Armeebefeht, so ist sie doch in versöhnlicherer Form abgefaßt. einer umftürzlerischen Mehrheit" auch unter dem früheren sächsischen Regierung Freiheit haben soll, jeden Fall bei seinem Auftreten nach In dem Handschreiben wird erklärt, der Kaiser jei von tiefer Wahlgeset keineswegs bestand; infolge der sächsischen Wahlkreis- Lage der Sache zu erwägen und das Vorgehen, das sie für richtig Trauer über die bedauerlichen Zustände erfüllt, welche das Funktionieren Einteilung und des Drei- Mart- Census war noch entfernt nicht daran zu halte, vorbehaltlich der Genehmigung durch das Parlament, einder Staatsmaschinerie hemmen. Seine Majestät könne solchen denken, daß die Socialdemokratie, die unter 80 Abgeordnetensißen Maßregeln betreffs der gemeinsamen Armee nicht zustimmen, die 14 hatte, die Mehrheit nicht erlangen konnte. Die Aenderung des zuschlagen. Schließlich spricht Elliot die Hoffnung aus, daß ihm das Vertrauen seiner Wähler bei den allgemeinen Wahlen, die nicht zur Schwächung beider Staaten und der Monarchie führen und die Wahlrechts wurde aus Furcht vor einer socialdemokratischen fern sein können, erhalten bleiben werde. auch den Interessen Ungarns nicht entsprechen, sondern dessen Mehrheit beschlossen, sondern um die Socialdemokratie jedes unIntegrität gefährden würden. Der Kaiser wünschte jedoch bezüglich mittelbaren Einflusses zur Vertretung der Arbeiterinteressen zu berauben. der Armee jene Maßregeln zu verwirklichen, welche die Regierung Die sächsische Wahlentrechtung von 1896 war nicht, wie im Abgeordnetenhause angekündigt habe, und die nebst einigen jetzt die Konservativen lügnerisch zur Entschuldigung ihrer ebenso andren Punkten von ihm als zulässige Reformen erachtet worden schamlosen wie erfolglofen Politik behaupten, ein Mittel der sondern lediglich brutalste feien. In dem Handschreiben heißt es weiter, daß der Monarch an Abwehr, Vergewaltigung des Gegners. Und die Art, dem Ausgleich festhalte und überzeugt sei, daß in der ungarischen politischen wie sich jetzt die Nation der Geist, welcher jenes Werk geschaffen habe, ungeschwächt konservative Partei Sachsens unter dem unentrinnbaren Druck der fortlebe. Er vertraue darauf, daß der Ministerpräsident die gesetz- Verhältnisse für eine Revision des Wahlgefeßes von 1896 ausspricht, liche Vertretung des Landes über seine väterliche Absicht aufklären zeigt, daß sie auch jetzt nicht auch nur an die Wiederherstellung des und eine Lösung der Krise finden werde. Unter dieser Voraussetzung alten Rechtszustandes denkt, sondern lediglich eine lächerliche S che inwerde Graf Khuen- Hedervary von neuem mit der Bildung des reform zugeben will, durch welche die konservative Alleinherrschaft nicht irgendwie ernstlich beeinträchtigt wird. Immerhin, die Wahlbewegung ist in Fluß und selbst die verstocktesten Konservativen müssen weichen.
Kabinetts betraut.
Eine ähnliche Erklärung gab auch der Ministerpräsident von Koerber in der Mittwochssitzung des östreichischen Abgeordnetenhauses ab. Einige der ungarischen Forderungen erklärte er für diskutabel. Zu diesen Forderungen gehöre aber keinesfalls die Aenderung der Kommando- und Dienstsprache.
Der Wille des Kriegsherrn sei, daß die Armee der östreichisch ungarischen Monarchie bleibe, wie sie ist, gemeinsam, einheitlich und in allen ihren Grundlagen unversehrt.
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Die Stichwahlen für die Stupschtina werden wahrscheinlich am 27. September stattfinden. Das Wahlergebnis, wonach die selb= ständigen Radikalen fast ebensoviel Mandate erhielten, wie die gemäßigten Radikalen, überraschte allgemein. Das Ministerium hat seine Entlassung gegeben.
Der Prozeß gegen die verhafteten Nischer Offiziere begann am Mittwochvormittag. Den Vorsitz bei der Gerichtsverhandlung führt General Lazarewitsch, welcher ebenso wie die übrigen Mitglieder des Gerichtshofes an der Verschwörung gegen König Alexander nicht beteiligt war. Das Urteil dürfte erst Freitag gefällt werden.- Afien.
Chinesisch- amerikanische Verhandlungen. Der Präsident des Ein nationalliberal- ultramontan- evangelisches Kartell ist für die Auswärtigen Amtes Prinz Tsching stattete, nach einer„ Laffan"= Stadtratswahlen in Barmen zum Abschluß gelangt. National Meldung, am Dienstag dem amerikanischen Gesandten Conger einen liberale, Centrum und„ evangelische Volksvereinigung" haben sich Besuch ab, um die Einmischung und den Beistand der vereinigt, in der bevorstehenden Stadtratswahl gegenseitig für ihre Vereinigten Staaten in den Schwierigkeiten be Kandidaten einzutreten. Auch die Freisimmigen wurden eingeladen, züglich der Manfchurei- Angelegenheit zu erbitten, die sich an der Gründung des großen Kartells" gegen die Social Rußland bisher im stande war, als einen einfachen Streit mit Japan demokratie, deren Eindringen in den Stadtrat befürchtet wird, zu darzustellen. Die Unterzeichnung des amerikanisch- chinesischen beteiligen. Es ist ein erbauliches Schauspiel:" Römlinge" und Handelsvertrages werde es den Vereinigten Staaten ermöglichen, in reines Evangelium" Arm in Arm. Die Socialdemokraten in Ostasien eine festere Haltung einzunehmen, die möglicherweise zu Barmen erwarten, daß gerade die widerwärtige Vermischung aller einer amerikanischen Einmischung zur Aufrechterhaltung der Integrität bürgerlichen Parteien aufklärend auf die Bevölkerung wirken und Chinas führen werde. unsre Erfolge beschleunigen wird.
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Ferner wird dem B. T." aus Budapest gemeldet: In den Abendstunden am Dienstag änderte sich plötzlich die Situation zum Bessern. Nachts war es den Altliberalen gelungen, sich wieder zu ralliieren, und mittags schloß sich ihnen vollständig die Kasinopartei an. Angesichts dieser Thatsachen gab auf Jutervention Szells abends auch die Apponyi - Gruppe ihren intranfigenten Standpunkt auf, so daß in der heutigen Seltsame Bolenbekämpfung. Die P. N. N." melden einen Konferenz eine Spaltung der liberalen Partei ausgeschlossen ist. Demzufolge wird auch heute keine Beschlußfassung über den Armee - eigenartigen Fall hakatistischer Uebertreibung aus dem Gerichtsbefehl erfolgen, sondern nur auf der Grundlage eines Kompromisses fa a l. Ein deutscher Kaufmann hatte gegen einen wirt Jan R. das militärische Programm der liberalen Partei festgestellt werden, wegen einer nicht befriedigten Wechselforderung bei dem Amts aus welchem aber die ungarische Kommandosprache unbedingt aus- gericht Schrimm einen Zahlungsbefehl beantragt. Tags darauf erhielt er seinen Antrag mit folgendem Bescheide zurück: gelassen wird. Urschriftlich zurück. Der Vorname des Beklagten ist in deutscher Sprache anzugeben. Schrimm , den 12. September 1908. K. Amtsgericht. v. W.
Sinne.
Deutfches Reich. Durchlaucht und Mörder.
Diesem Bescheide folgte unmittelbar auf dem Fuße eine Kosten rechnung: Gebühr für Zurückverweisung des Antrages auf Erlaß des Bahlungsbefehls(§ 37 G.-.- G.) 3 Mark. Dieſer Entſcheib erſcheint um so unbegreiflicher, wenn man bedenkt, daß auch die Wechselunterschrift Jan R. lautete, der Kläger den Namen also gar nicht verdeutschen konnte, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, feinen Antrag auf zwangsvollstrechung unvollzogen zurückzuerhalten!-
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Landtagswahl.
Jm Landtags- Wahlkreise Teltow Charlottenburg ift ein Konflikt innerhalb der freisinnigen Partei ausgebrochen. Der Kreis- Wahlverein hatte Dr. Bernstein und Justizrat Neinbacher als Kandidaten aufgestellt und es war vorgesehen worden, daß letzterer Herr gegebenenfalls zurücktreten würde, wenn eine Vereinbarung mit den Nationalliberalen zu stande kommen sollte. Die Berliner Partei leitung der Freifinnigen Volkspartei aber trat, ohne Fühlung mit den eignen Parteigenossen im Wahlkreise zu haben, in eigenmächtige Verhandlungen mit den Nationalliberalen, welche die Aufgabe auch der Kandidatur Bernstein forderten. Die freifinnige Parteileitung willigte mit Vergnügen ein, schon um die Kandidatur Bernstein , der unentwegter" zu werden. Die Freisinnigen bes Bahltreises erheben aber lebhaften Broteſt gegen ingen berechtigte Einmischung der Parteileitung. Dieser Zwist unter den Freisinnigen wird den konservativen Mandatsinhabern gewiß willkommen sein.
Die bürgerliche Presse über den
Parteitag.
Die Opposition, welche gestern erst in den späten Abendstunden die neue Konstellation erfuhr, welche hauptsächlich Szell und Andrassy zu danken ist, ist wütend, besonders über die Fahnenflucht der Apponyianer, und zur rücksichtslosesten Fortsetzung des Kampfes entschlossen. Besondere Erbitterung rief aber die neuerliche Ernennung des Grafen Khuen zum Ministerpräsidenten hervor, zumal nach dem Wortlaut des Handschreibens die Betrauung vielfach nicht als Uebergang betrachtet wird, sondern Khuen auch als zur definitiven Lösung der Krise berufen gilt. Die Opposition scheint entschlossen, nun den Widerstand bis zum äußersten zu treiben und schon in der morgigen Sitzung des Hauses Khuen unmöglich zu machen. In einer Konferenz der liberalen Partei, die am Mittwoch in Budapest stattfand, erklärte Graf Khuen, nachdem er das neue taiserliche Resfript verlesen und vertreten, daß seine Uebernahme Ein netter Stellvertreter Gottes. Vor dem Gericht der dritten des Ministerpräsidiums nicht bedeute, daß er die Absicht habe, die bahrischen Division in Landau ( Pfalz ) wurde am Montag gegen den definitive Regierung zu bilden. Er wolle in diesem hochwichtigen im 12. Jahre dienenden Sergeanten Anton Häußler der 1. Compagnie Augenblicke lediglich der Vermittler sein, der zwischen dem König des 22. bayrischen Infanterie- Regiments in Zweibrüden wegen widerund der Nation unbedingt notwendig sei!( Lebhafter Beifall und natürlicher Unzucht verhandelt. Die Verhandlung fand unter Ausschluß Es ist unmöglich und nach unsren gestrigen Vorbemerkungen Zustimmung.) Er rate ab, einstweilen einen Beschluß zu der Deffentlichkeit statt und endigte mit der Verurteilung des Herrn unnötig, alle Anschuldigungen und Unsinnigkeiten, welche die faffen, da nach erfolgter Verteilung der Regierung ohne Sergeanten zu 5 Monaten Gefängnis und Degradation. Der Herr gegnerische Presse gegen den Dresdener Parteitag aufhäuft, auss hin Gelegenheit geboten sein werde, den Standpunkt und das Sergeant hatte die Regimentskammer unter seiner Verwaltung; durch drücklich zu widerlegen. Es genügt, das Bemerkenswerteste daraus Programm der Partei zu entwickeln.( Zustimmung.) Apponyi Drohungen und versprechen zwang er den zum Arbeitsdienst ab- zur Kenntnis der Leser zu bringen. und mehrere andre verlangen, daß die Fortsetzung der Konferenz tommandierten Soldaten seine Liebkosungen auf, bis er an den Un- Die Voss. 3tg." versucht es so darzustellen, als habe ins. auf den Abend anberaumt werde, damit die Mitglieder der Partei rechten tam. Einer der von ihm zum Opfer ausersehenen Soldaten, besondere Kautsky durch seine Auffassungen über die socialdemoden Inhalt des Handschreibens und die Erklärungen des Minister- ein Schuhmacher aus Pirmasens , der an den Folgen von Ver- kratische Taktik den Scharfmachern Dienste geleistet. Sie schreibt: präsidenten durchstudieren könnten. Die Partei beschließt in dieſem legungen, die ihm der Sergeant zufügte, schwer zu leiden hatte," Ist diese Theorie richtig? Ist es wahr, daß sich die Gegen brachte die Sache zur Anzeige. In der Verhandlung wurden zwar fäße der Arbeiter zu den herrschenden Klassen" stetig verschärfen? nur drei Fälle als erwiesen angesehen, sicher aber sind es bedeutend Es giebt tausende Arbeitgeber, Volkswirte, Politiker, Gelehrte, auch mehr. Die gutgesinnte Presse der Pfalz hat trotz wiederholter An- Socialdemokraten, die das Gegenteil behaupten. Aber was thut das rempelungen den Fall im Interesse der guten Sitten totgeschwiegen. dem Parteitag? Er macht allem Streit selbstherrlich ein Ende, indem er mit der Kraft eines tirchlichen Glaubenssages verkündet, die Nutbringender Patriotismus. Bei der Kaiserparade in Erfurt Gegensätze haben die Tendenz, sich zu verschärfen, folglich ist die Nach den gestrigen Mitteilungen über das Verfahren gegen die hatte, wie wir seiner Zeit berichteten, ein patriotischer alte Taktik richtig und beizubehalten, und wer daran zweifelt, wehe, Gefangenenauffeher in Hannover , denen Prinz Prosper Arenberg Spekulant eine Buschauertribüne errichten lassen, deren dreimal wehe! Die abgethane Verelendungstheorie feiert ihre ein angenehmeres Gefängnisleben zu danken hatte, schien es, als Preise, wie gleichfalls mitgeteilt, so gestellt waren, daß das„ niedrige glorreiche Auferstehung in der Verschärfungstheorie. Auch feien die vorgekommenen Unregelmäßigkeiten doch nur sehr geringe Bolt" auf einen derartigen Plaz von vornherein verzichten mußte. ist der Say vollkommen richtig, wenn eine kleine Aenderung angewesen. Es wird aber bekannt, daß die milde Beurteilung und Jezt wird nun bekannt, was diesem patriotischen Menschenfreund genommen wird. Nicht die Gegenfäße haben die Tendenz, sich zu Bestrafung der Aufseher durch die Disciplinarkammer in Celle ihren das Geschäft eingebracht hat. An Einnahmen soll dieser Herr nicht verschärfen, sondern die Socialdemokratie hat die Tendenz, sie zu Grund mehr darin hat, daß die eigentliche Schuld nicht bei diesen weniger als 96 000 M. gehabt haben, denen eine Ausgabe von hoch- verschärfen. Niemand hat das mit gleichem Cynismus eingestanden Unterbeamten, sondern an höheren Stellen zu suchen ist. Es wird gerechnet 46 000 m. gegenübersteht. Es bleibt somit das nette wie Herr Kautsky.„ Unfre" Tattit ging dahin, daß wir die Gegensätze über die Disciplinarberhandlung jetzt folgendes mitgeteilt: Sümmchen von 50 000 M. übrig. Ein Geschäft, das andre zu den herrschenden Klassen immer mehr erweiterten; unsre" Taktik war Die Angeklagten verteidigten sich damit, daß das, was fie ge- Batrioten" zur Nachahmung anfeuern dürfte!- es, die herrschenden Klassen immer mehr gegen uns zu erbittern, den than bezw. geduldet hätten, zum Teil von ihren Vorgesezten Besitzenden immer mehr Furcht einzuflößen, die Konflitte immer angeordnet oder geduldet worden sei. Es hätte gar nicht mehr zuzuspißen. Wie dankbar werden die Scharfmacher Herrn in ihrer Macht gelegen, die dem Prinzen zu teil gewordenen VerKautsky für die Bekenntnisse einer schönen Seele sein! Wenn dergünstigungen zu verhindern. Der Prinz durfte zum Beispiel gleichen Herr v. Stumm einstmals im Reichstage Herrn Bebel vornach Belieben Spaziergänge im Verwaltungsgebäude unternehmen, geworfen hätte, wir sind gewiß, der Führer der Socialdemokratie der Aufseher mußte den gefangenen Prinzen auf dessen Wunsch Der höhere Arbeitsrat hat in der vergangenen Woche im Handels- hätte solche Anschuldigungen mit edler Entrüftung zurückgewiesen." zn jeder Tageszeit aus der Zelle lassen. Diese Anordnung war ministerium zum erstenmal getagt. Diese Körperschaft seht sich, wie Die Voff. 8tg." übersieht vollkommen, daß Kautsky nicht eine getroffen mit Rücksicht auf das das Herzklopfen", bon dem wir seiner Zeit mitgeteilt haben, aus Vertretern der Regierung, der künstliche und mutwillige Erweiterung der Gegenfäße und Erder Prinz angeblich des öfteren befallen sein soll. Der Parlamente( Stammer und Senat), der Unternehmer( Handels-, bitterung der Gegner behauptete, sondern daß er diese Erscheinungen Gefangene hat aber nicht nur am Tage, sondern auch des Nachts Landwirtschaftskammern usiv.) und der Arbeiter( Gewerkschaften, als notwendige Folgen einer nachdrücklich ernsten Vertretung der Herzklopfen bekommen, und die Aufseher, die eine besondere Vor- Arbeitskammern, Genossenschaften) zusammen; insgesamt sind es proletarischen Interessen auffaßte. schrift für das Verhalten bei Nacht nicht erhalten hatten, haben 44 Mitglieder. Die organisierte socialistische Arbeiterschaft ist mit teinen Anstand genommen, dem Prinzen auch des Nachts die Ver- 11 Vertretern, unter ihnen Turati und Cabrini, beteiligt. Die AufIn der Kreuz- 3eitung" greift der Generalmajor a. D. günstigung der freien Bewegung außerhalb der Zelle zu gewähren. gaben des höheren Arbeitsrates sind, wie der Regierungsvertreter bei b. Zepelin , in einem Artikel„ Die revolutionäre Socialdemokratie Die Hilfsaufseher gingen dann dazu über, ihm eigenmächtig weitere der Eröffnung hervorhob, das Studium der ökonomischen Probleme, und die Armee", Feststellungen Bebels über die Stimmung in der Vergünstigungen einzuräumen. Diese Hilfsaufseher sind, wie Untersuchung der Arbeiterfragen und Vorbereitung der Gesetzgebung Armee, selbst im Offiziercorps, sowie die Manöverbriefe unfrer schon früher gemeldet, furzerhand aus dem Dienst entlassen worden. zu Gunsten der arbeitenden Klassen. Presse und den nicht einmal unterstützten und nicht zur Beratung Interessant ist auch die Feststellung, daß für das Gefängnispersonal gelangten Antrag über die Agitation unter den Rekruten vor der die Anordnung bestand, den Strafgefangenen Arenberg mit Durch Einziehung zum Militärdienst auf. Der Generalmajor fordert laucht" anzureden! scharfmacherisch die Regierung zum Einschreiten gegen die Socialdemokratic auf. Er führt u. a. aus:
Die fächsischen Konservativen haben auf der Generalversammlung ihres Landesvereins Stellung zur Wahlrechtsfrage genommen. Ihre Absichten sind in dieser Erklärung niedergelegt: „ Die konservative Partei ist sich bewußt, daß das durch das Zu( ammenwirken der Konservativen mit der Regierung und national
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Zunächst wurde ein Ständiges Komitee" von 9 Mitgliedern gewählt, unter denen sich 4 Arbeitervertreter befinden; der fünfte, der Radikale Maffi, pflegt in Arbeiterfragen fast stets mit den Socialisten zusammen zu gehen. Dieses wird beauftragt, dem Plenum in feiner nächsten Sigung den Entwurf einer Novelle zum Gesetz betr. die Frauen und Kinderarbeit vorzulegen. Sodann schied sich der Arbeitsrat in 4 Gruppen; jeder derfelben fiel die Aufgabe zu, die Frage der Frauen- und Kinderarbeit für bestimmte Erwerbsgruppen zu studieren und die Unterlagen für neue
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„ Wenn wir nüchtern alle diese Herausforderungen und Drohungen überblicken, so können wir sie nur als einen be wußten Sturm gegen das heute noch feste Gebäude der Armee bezeichnen, welche das Bollwert gegen die sich anbahnende Ne volution ist.