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Nr. 231.

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Berliner Volksblatt.

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Telegramm Noreffe: Socialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Sonnabend, den 3. Oktober 1903.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Die Vossische Zeitung" äußert ihre voreilige Genug- um unangenehme Einzelerscheinungen und bedauerlichen Personen­Der Parteivorstand hat über die Erörterungen, welche auf dem thuung also: zwift klar zu scheiden von der Sache, der sie lebt. Dresdener Parteitag und später in der Presse über die Mitarbeit Die wilde Jagd dauert noch fort, lustiger als je, von allen Der Triumph unsrer Feinde über die Zwistigkeiten, die sich in von Parteigenossen an der bürgerlichen Presse, speciell an der Zu- Seiten ertönt das laute Halali, es wird eifrig hin und her unsrer Partei abspielen, ist gänzlich aussichtslos, und unsinnig ist es, geschossen, wenn man auch mitunter nicht weiß, funft", stattgefunden haben und noch fortgesetzt werden, beraten. wer der die Niederlegung des Mandats durch Göhre zu Beileidsbezeugungen Jäger und wer das Wild ist. Einer ist schon zur Strecke ge bracht; aber das ist erst der Anfang; es werden ihm bald andre für die Akademiker auszubeuten, die bei der Socialdemokratie instinkt. folgen. Denn der alte Nimrod, dem die Jägerbursche einen starten mäßig zurückgewiesen werden", wie das" Berliner Tageblatt" Keiler gemeldet haben, hat sich tampflustig erhoben, ihn waidgerecht jammert. Es versteht sich, daß socialistische Akademiker, denen das abzufangen. Armer Göhre, der tot daniederliegt; armer Heine, Mosse- Blatt Thränen des Beileids weint, für diese Thränen nur ein dem es jetzt erst, nach seinem Siege, an den Kragen gehen wird; Lächeln haben.

Der Parteivorstand ist zu dem einmütigen Beschluß gelangt, die Angelegenheit, nachdem das Material vollständig vorliegen wird, von Parteiwegen zur Beratung und Entscheidung zu bringen.

Vergebliches Frohlocken.

armer Braun, der daran wird glauben müssen, nachdem die Es ist nicht erst erforderlich, über die wahrhaft bedauerliche Rolle öffentliche Erörterung glücklich bis an die Schlafröcke seiner Frau zu sprechen, die der Intelligenz in der kapitalistischen Gesellschaft, in gelangt ist! Es mag wohl sein, daß die Socialdemokratie,

Partei- ie einzelne ihrer Wortführer immer noch behaupten, einig, ben Bureaus der Verwaltungsbehörden, in den Comptoiren der bollkommen einig ist. Nur gehört dieser Begriff der Industrieherren, in den Zeitungsgeschäften der bürgerlichen Verleger Einigkeit dem der Vorstellungswelt, des Zukunftsstaates an; in der zugemutet ist; es braucht nicht erinnert zu werden an den geistigen und bürgerlichen Gesellschaft, die dennoch besteht und trotz aller moralischen Zusammenbruch auch der Aufrechtesten unter den gezwungenen Prophezeiungen nicht zu Grunde geht, hat man bisher nicht an- Bezahlten des Kapitalismus, an diese Tragödien grenzenloser genommen, daß Leute, die sich gegenseitig, wenn nicht törperlich, fo Geistesschmach, die zumeist hinter den Coulissen des doch moralisch ohrfeigen und die Thür weisen, in schönster Einigkeit kapitalistischen Geschäftsbetriebes spielen. Leben

Die bürgerlichen Parteien aber sehen diesem Kesseltreiben mit gelassener Ruhe zu. Man muß die Genossen" mur nicht stören; dann werden sie sich gegenseitig abthun, und die Anziehungskraft, die die Socialdemokratie ausübte, ihr Ansehen und Nimbus sind

Die Socialdemokratie fordert von den Proletariern der Kopf­

Die bürgerliche Preffe sah in den Vorgängen auf dem tage in Dresden Anlaß zu lautem Jubel, zur freudigen Witterung einer socialdemokratischen Götterdämmerung . Wir wiesen demgegen­über schon vor einigen Tagen die hundertfach erprobte Unfähigkeit unsrer Gegner, Personen, Zustände und Entwicklungen in unsrer Partei zu begreifen, von neuem nach. Aber das heiße Bedürfnis, sich über den gewaltigen Vormarsch des socialistischen Gedankens und die riesenhafte Mehrung der socialdemokratischen Wählerschar zu ge­arbeit, die zu ihr stoßen, den ganzen Menschen, wie sie ihn von trösten, verführt die bürgerliche Presse bei jedem weiteren Anlaß zur jedem ihrer Anhänger fordert. Wer aber zur Socialdemokratie Wiedererneuerung desselben Hoffens, und so jauchzt es denn wieder kommen wollte, ohne sich ihr ganz zu geben, ohne mit voller Ueber­in allen Tönen durch die bürgerlichen Zeitungen, da der in Dresden für immer verloren." zeugung ihr gehören zu fönnen, der freilich bricht sich dabei den aufgebrochene Zwist unter unsren Genossen nicht alsbald nach dem Hals". Die Socialdemokratie fordert so hohe Ueberzeugungskraft Barteitage erlosch, sondern in Parteiversammlungen und öffentlichen Und die Deutsche Tageszeitung" unternimmt den von jedem ihrer Anhänger, daß sie ihn befähigt, unter Umständen Erklärungen sich fortsetzt und nunmehr ein Mitglied der social- Versuch, die socialdemokratischen Wähler gegen die Führer aus- auch ungerechte Anfeindung zu ertragen. Selbst wenn der geistige demokratische Reichstags- Fraktion zur Niederlegung des Mandats zuspielen: Mit welcher Hingebung und Opferfreude find nicht die Genossen Arbeiter in der Socialdemokratie zu der Meinung gelangte, daß beranlaßt. im Juni dieses Jahres für die Männer eingetreten, die ihnen von ein Teil seiner Genossen geistige Arbeit nicht so würdigt, der socialdemokratischen Parteileitung als vertrauenswerte Bertreter wie er es als richtig und nötig erachtet, so wird seine des Volkes empfohlen wurden! Wer damals auch nur gelinde Zweifel Ueberzeugung ihn erheben und ihn treiben, Frrtümer und zu hegen wagte, daß einer dieser Männer nicht würdig, fähig und Mängel, die er zu sehen meint, zu bekämpfen und zu beseitigen. geeignet sei, die höchste Würde zu bekleiden, die der deutsche Wähler Wenn Paul Göhre sein Reichstagsmandat niedergelegt hat, so zu verleihen hat, der wurde als böswilliger und gehässiger Ver- mag es in den Erregungen, die ihn bestürmen, begreiflich erscheinen, leumder gebrandmarkt. Die Genossen gingen mit demselben Feuer- daß er ohne neue Beweise des Vertrauens in seine Person nicht in eifer für den orthodoxen Marristen und für den Revisionisten ins hervorragender Parteistellung wirken zu können vermeint. Nötig Zeug, weil ihnen vorgeredet worden war, daß im Grunde

Auch dieser neueste Freudenausbruch wird bald berrauschen und es wird sich zeigen, daß die Macht der socialistischen Jdee unfre Partei auch durch die Wirren dieser Tage hindurchführen wird. Immerhin soll aus den Aeußerungen der bürgerlichen Presse einiges, das charakteristisch erscheint, auch unsren Lesern mitgeteilt werden.

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Eine Centrum 3- Korrespondenz schreibt: " Die Freiheit" innerhalb der Socialdemokratie tritt immer deut­licher in die Erscheinung. Wenn nicht alles täuscht, wird das Hinaus genommen die ganze Partei einig sei, und daß die kleinen war dieser Schritt unfres Grachtens nicht. In unsrer Partei find Bänkereien, von denen früher hie und da etwas in die die Instanzen gegeben, in denen es jedem Genossen möglich ist, sich fliegen in Bälde auch praktisch geübt werden. Was in Dresden Beffentlichkeit gedrungen war, sich nur auf Nebendinge bezögen. gegen Anschuldigungen und Mißtrauens- Rundgebungen, die er als geredet und beschloffen wurde, hat allem Anfcheine nach lediglich hier sprach ein unentwegter und zielbewußter Marrist in den höchsten unwahr und unberechtigt ansieht, zu rechtfertigen. Es ist dankens Die Einleitung gebildet zu einem Amputationsverfahren, durch welches Brusttönen für einen Revisionisten, dort vollzog fich die Sache um- wert, daß soeben der Parteivorstand auf diesen ordnungsmäßigen recht viele" tranke Glieder" am socialistischen Körper abgefägt" gekehrt; es schien, als ob die ganze Socialdemokratie von Stadt- Weg ausdrücklich verweist. Auch die parteigenössischen Organisationen werden dürften. Das Triumvirat Bebel, Singer, Kautsky leitet zivar hagen bis Heine ein Herz und eine Seele sei, und das gute Stimm- sollten deshalb bei der Fassung von Beschlüssen, die sich gegen be­auch jezt die Aktion, aber nicht, wie in Dresden , als Anführer, son­-olt glaubte es. dern hinter den Coulissen; es überläßt die grobe Arbeit" feinen Wie sehen nun die damals Gewählten im Lichte des Dresdener stimmte Personen richten, bedenken, daß sie ohne genaue Kenntnis Strelißen": den Stadthagen , Zubeil, Zehngebote"-Hoffmann usw. Komödientages heute aus? Die unglücklichen Genossen erfahren, des gesamten in Betracht kommenden Materials leicht in Irrtum Die arbeiten jetzt in Versammlungen direkt auf das Hinauswerfen daß sie seltsame Leute mit ihrem Vertrauen beglückt haben. Hier geraten fönnen. der revisionistischen Abgeordneten hin. Der Anfang ist dem Ab- haben sie einen Diktator gewählt, der durch seine Herrschsucht die Aber die Mandatsniederlegung des Genossen Göhre zeigt, wohin geordneten Heine gegenüber gemacht, aber mißlungen weil Bebel Bartei schädigt, einen Führer, dem aus dem Munde eines Genossen unsre Partei gelangt, wenn sie dem persönlichen Ton und den Er­nicht in der betreffenden Bersammlung und kein andrer Redner ein Pfui" entgegenklingt, dort ein moralisch tief gesunkenes regungen des Augenblicks allzusehr nachgiebt. Der leidenschaftliche nicht in der betreffenden Bersammlung und kein andrer Redner dem Advokaten Heine gewachsen ivar. Dem Revisionisten Subjett, mit dem man nicht in einer Fraktion zusammenfißen Eifer hat zu Aussprachen verführt, die nicht eine Sache in scharfer Braun, an sich schon eine wenig sympatische Persönlichkeit, kann, da einen Ehrabschneider, der gewerbsmäßig verdächtigt und Form aussprechen, sondern sich in tränkenden, erbitternden, ja- hat Stadthagen die Abschlachtung angekündigt, und dieser wird seine verkleinert, dort wieder einen Mann, dessen Aussagen von born wir müssen es aussprechen- unsrer Partei unwürdigen Beleidigungen Sache wohl besser machen, als der polternde Kneipwirt Bubeil dem herein den Stempel der Unwahrscheinlichkeit an der Stirn tragen,- Genossen" Heine gegenüber. Kein Genosse", sagt Stadthagen , ba einen fürwigigen Gernegroß, den es nach dem Lobe der sonst ver- überbieten. Wir, die wir an allem Persönlichen, das diese werde neben Braun, von dem beleidigt zu werden beneidenswert sei, achteten Gegner gelüftet usw. Fürwahr, wenn die Genossen hier und dort jetzigen Partei- Auseinandersetzungen vergiftet, gänzlich unbeteiligt in der Fraktion fizen wollen. Also einer von ihnen muß hinaus die Berichte des Dresdener Parteitages lefen, da werden sie unwillkürlich sind, wir wollen wiederholen, was in allen Berliner und auss fliegen. Wird aber Heine sich neben den von ihm als schuftiges angesichts ihres Vertreters im Reichstage in die Worte ausbrechen wärtigen Parteiversammlungen von den Arbeitern aus gepreßtem Denunziantenfubjekt" bezeichneten Zubeil segen wollen? Und wird missen: Und diesen Mann, der eine Schande und ein Schaden für Herzen ausgesprochen ist: Diefe Kampfesweise, wie sie jüngst eine die Fraktion diesen in der fraglichen Versammlung Judas " und die Partei ist, fonnten wir wählen, mußten wir wählen?" " Lump" genannten Genoffen" ferner noch dulden können? vielen socialdemokratischen Wählern mag ja der Herdentrieb schon willen, die daran ihre Freude haben, sondern um unsrer Bei geschlagen ist, darf nicht weiter gehen! Nicht um unsrer Gegner Wird das ein Schauspiel im Reichstage werden! Es soll so ausgebildet sein, daß sie überhaupt auf jedes eigne Denten und erwogen sein, die Wände im socialdemokratischen Fraktions- Urteilen verzichtet haben. Wer aber diesen Verzicht noch nicht ganz felbst willen. Man mag verstehen, warum die Dis­Wer aber diesen Verzicht noch nicht ganz fussion so überaus schroffe Formen annahm, zimmer auszupolstern, damit das Geräusch der zu gewärtigenden geleistet hat, dem muß es doch einigermaßen unbehaglich werden." aber alle Hauereien nicht zu sehr nach außen dringe. Die 81 Genossen" im Die" Deutsche Tageszeitung" schließt dann allerdings ihre Be- Genossen haben die Pflicht, durch Selbstbeherrschung dahin neuen Reichstage werden weniger gefährlich sein als die 58 im trachtung mit der Erkenntnis, daß es wohl doch nichts mit dem zu wirken, daß nicht in der Arbeiterklasse die Empfindung alten, denn jetzt beginnt die gegenseitige Abthuerei." Abfall der Massen von dieser Socialdemokratie sein werde: entsteht, manche unter den Führern unsrer Partei feien fleiner als " In den" Socialistischen Monatsheften" hat der Abgeordnete die große Sache, die sie vertreten. Berliner Tageblatt" schildert aus Anlaß der von Elm gesagt, es sei nur gut, daß der Dresdener Parteitag vor Mandatsniederlegung des Genossen Göhre den politischen Ent- und nicht nach den Reichstagswahlen stattgefunden hätte. Genosse äußerliche Erscheinungen sind und daß sie, unbeschadet aller sach­Wir wissen, daß die Beinlichkeiten, die uns behelligen, mir widelungsgang Göhres und führt dann aus: Es war also nicht von Elm scheint die socialdemokratische Wählerschaft denn doch zu lichen und ersprießlichen Auseinandersetzungen, vorübergehen werden, gerade der erste Beste, der seinen Anschluß an die Socialdemokratie überschäßen. Wir sind überzeugt, daß, wenn der Reichstag in en ohne das Innere unsrer Bewegung zu berühren. Kürzen wir paar Wochen oder Monaten aufgelöst würde, die Masse wiederum Heute kann man sagen, daß das gewagte Experiment mißglückt ift. Auch zwischen einem von den ehrlichsten socialen Absichten trotz der Dresdener Komödie und trotz allem, was ihr noch folgte diese unangenehme Frist, indem wir Besonnenheit und Vernunft über ist. Auch zwischen einem von den ehrlichsten socialen Abfichten und folgen wird, dem roten Rattenfänger eben so blind nachlaufen alle Erregungen triumphieren lassen! erfüllten gebildeten Manne und der Socialdemokratie gähnt würde. Wer einmal im Bannkreise socialdemokratischer Schlagworte eine unüberbrückbare Kluft. Die Socialdemokratie hat sich freilich steht, der pflegt auf eignes Prüfen und selbständiges Denten zu die schätzenswerte Mitarbeit Göhres nicht entgehen lassen, ja man verzichten, muß sagen: sie hat ihn ausgepreßt wie eine Citrone. mußte in zahllosen Versammlungen paradieren und dadurch neue Anhänger werben. Zum Dank durfte er sich dann

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Göhre Stimmb

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Politifche Ueberlicht.

Berlin , den 2. Dtober.

Die konservative Deutsche Tageszeitung" spottet ihrer selbst, Balfours Bekenntnis zum Schutzoll. den Nationalliberalen ein Reichstagsmandat erobern. Aber warm wenn sie eignes Prüfen und selbständiges Denken" in den Balfour , der sich in jener vor einigen Wochen erschienenen ist er trotzdem in der socialdemokratischen Partei nicht geworden; denn das ist Broschüre noch sehr unklar über die Zollfrage ausgesprochen hatte, das Mißtrauen gegen den ehemaligen Pfarrer war bei den socialdemokratischen Wählerscharen vermißt, Genossen unüberwindlich. Es bedurfte nur eines Appells an die bielmehr die unbestrittenste Grundthatsache des deutschen politischen so untlar, daß ihn einige Blätter als Freund, andre als Gegner socialdemokratischen Instinkte, wie es Bebel in Dresden unternahm, Lebens, daß die Wähler der konservativen Partei feinerlei einer Schutzzoll- Aera hingestellt hatten, hat am Donnerstag eine um die Kluft zwischen beiden Teilen in aller Schärfe hervortreten politische Bethätigung üben, von politischen Versammlungen und Rede gehalten, durch die er sich als flarer Befürworter des zu lassen. Vereinen sowie von Zeitungslektüre sich fernhalten und ihre Inter- Bollschutes, wenn auch eines Zollschutzes der mittleren Linie",

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Göhre hat sich in Dresden verteidigt, na ja, er hat sich sogar effenvertretung prüfungs- und einsichtslos den Junkern und deren bekannt hat. Noch immer haben sich seine Ausführungen in den sehr geschickt verteidigt; er hat fogar dem Parteipapst Bebel ein Soldschreibern überlassen. Umgekehrt die Massen in der Social- bei Staatsmännern überhaupt und englischen Staatsmännern ins­Bfui entgegengeschleudert- alles sehr schön, aber der Klassens und demokratie, welche die einzige politische Partei ist, die grundsäglich besondere beliebten Allgemeinheiten bewegt, während Chamberlain Masseninstinkt war gegen ihn. Aus einer ziemlich gleichgültigen Sache, der früheren Mitarbeit Göhres für das Hardenfche Blatt, jeden Mann zum denkenden Staatsbürger erziehen will und diesen sein Bollprogramm doch wenigstens in groben Umrissen bereits wurde ihm der Strid gedreht.... Es ist das instinktmäßige Miß- Willen unablässig bethätigt. Wenn die Deutsche Tageszeitung" entworfen hat, aber man wird kaum daneben greifen, wenn man trauen der blinden Masse gegen den gebildeten Mann, den zugesteht, daß die socialdemokratischen Wähler trotz der jezigen behauptet, daß hinsichtlich des Schutzzolles kaum ein allzugroßer Akademiker, den Pfarrer. Zwiftigkeiten, die sie zu ihren reaktionären Zweden auszunußen be- Unterschied zwischen seiner Auffassung und der Chamberlains vor Göhre ist niedergebrochen. Er wird sich vermutlich schon jetzt geht, nicht im allermindesten in ihrer Parteitreue schwanken, so handen sein wird. Balfour sagte unter anderm: darüber klar sein, daß er eine große Thorheit beging, als er Social hat das seinen Grund gerade im eignen Prüfen und selbständigen demokrat wurde. Aber sein Beispiel sollte wenigstens beachtet werden. Denken, zu dem in langen Jahren die deutsche Arbeiterklasse Der Gegensatz zwischen Socialdemokratie und Bildung ist noch so sich selbst erzogen hat. Die deutsche Arbeiterklasse ist start, wie er je gewesen ist. Es läßt sich heute noch nicht sagen, ob genug im Denken, daß hundertmal Bein­er jemals ausgeglichen werden kann: Jedenfalls, wer heute den felbständig Sprung über den breiten Graben wagt, der bricht sich dabei den licheres, als wir es jetzt erleben, an ihrer socialdemo­Hals." fratischen Ueberzeugung und ihrem idealen Freiheitsstreben purlos abprallen müßte. Die deutsche Arbeiterklasse ist reif genug,

Die Frage der Tarifreform sei in hervorstechender Weise in den Vordergrund getreten infolge des wachsenden Unbehagens unter Leuten von den verschiedensten Anschauungen. Die von Chamberlain im Mai gehaltene Rede würde die von ihr aus­geübte Wirkung nicht gehabt haben, wenn sie nicht auf einen durch Die Verhältnisse dafür vorbereiteten Boden gefallen wäre. Die Bedrohung Kanadas darum, weil es England Vorzugsbehandlung zugestanden habe, habe England seine Hilflosigkeit zum