Hölle verdammte, und Jeden für einen Feigling erklärte,der nicht den„festen Witten" habe, die„Bourgeoisgescll-schaft" zu zerschmettern. Ter Mann hatte„den festenWitten"; mit dem„Zerschmettern" ging's aber nicht, sinte-malen er nicht die Mittel und Werkzeuge dazu besaß, undda er keine Luft hatte, sich selbst wie einen Floh„zer-trümrnern" oder knicken zu lassen, so wählte der grimmige„Anarchist" wie weiland der worttühne Falstaff den„besseren Theil des Muths" und zog sich, den„Rackervon Staat" verwünschend und die korrupte Lustdes Parlamentarismus von sich blasend, in dieGewerkschaftsbewegung zurück und trabtseitdem, zur Salvirung seines Gewissens, alle zehnMinuten den Rosenkranz der„heiligen Revolution"hcrunterbetend, vergnügt und harmlos, wie ein wohl ge-fütterter Mühlengaul, vor der Drehstange des Trades-UnionismuS im Kreise herum. Der Mann heißt B r ousse,— Paul Brousse. Der Brouffe giebt es viele; sie sind einTypus, eine besondere Menschenart, die in Deutschland1848 und 1849 besonders zahlreich war, und damals amWirthShaustisch alle Fürsten tödtete, und die Köpfe derReaktionäre mit Dampfguillotinen abschlug, aus lauterRadikalismus aber, um ja nicht zu wenig zu thun, garnichts that. In der modernen Arbeiterbewegung landendie revolutionären Maulhelden, denen Jeder, der Etwasthut, zn Wenig thut, meistens im Sumpf deS„reinen TradeS-Unionismus"— und des politischen Nichtsthuns. Daßauch die jüngsten und unschuldigsten Exemplare dieserSpielart keine Ausnahme machen würden, das war vor-auszusehen, und es hat sich erfüllt, was wir ihnen in Erfurtzurieten: außerhalb der Sozialdemokratie giebt's nichtszwischen dem Anarchismus und dem Nich tsthun.—Di« italienische Krifis. Aus Rom wird beute Nach-mittag telegraphirt: Deputirtenkanimer. Nach Annahmedes Schlusses der Berathung des italienisch-schweizerischenHandelsvertrages legte der Ministerpräsident Giolitti denGesetzentwurf betreffend die Bewilligung einesprovisorischen Budgets für L Monate vor,beantragte die Dringlichkeit der Berathung und Ueberweisungder Vorlage an die Budgetkommission. Die Kammer beschloß dem entsprechend.Dieser Beschluß bedeutet, daß da? Ministerium sich mitder Absicht trägt, die Kammer aufzulösen und Neuwahlenauszuschreiben.—Utopie. Wir sprachen in einer unserer letztenNummern von dem pseudosozialistischen Projekt einerKolonie am P a r a n a, für die in P a r i s Reklame ge-macht wird. Ueber dieses Projekt schreibt man uns:In mehreren Zeitungen, jetzt auch im„Vorwärts", leseich, daß eine„sozialistische" Kolonie von Franzosen inParaguay am Paranafluß eingerichtet werden soll. Soalbern diese„sozialistische Kolonie' auch ist, verdienen Sievielleicht Dank, wenn Sie im„Vorwärts" ausdrücklich voreiner solchen Auswanderung armer Teufel warnen möchten.Ich bin b Jahre in Paraguay gewesen und kenne dieVerhaltnisse sehr genau. Ein Auswanderer, der heute nachdem Parana geht, läuft mit offenen Augen in sein Elend.Ich glaube Nicht fehl zu gehen, wenn ich vermuthe, daßhinter dem Projekt ein französischer Abenteurer, ein„Dr."Moses Bertoni, steht, der sich durch Anlockung einiger armerSchelme der paraauay'schen Regierung zu einem Aemtchenenipfehlen will. Er agitirte schon meiner Zeit— ich vinvor einem Jahre aus Paraguay gekommen— in phantastischer Weise für Besiedelung des Paranagebietes.Diese Landstrecke ist noch komplette Wildniß, in derjeder Europäer rettungslos verloren geht, weit ab von jedernoch so primitiven Kultur. Außerdem ist die Lage der?>araguay'schen Nation eine so verzweifelte, daß sie jeden-allS in allernächster Zeit bankrott gehen wird. VorK Jahren galt der Peso(S Frank gleich 4 Mark) noch3,60 Mark. Heute nur noch 57 Pfennige. Wer indiese Länder gehen will, muß vollkommen bekannt mitden Verhältnissen sein, und alles Andere treiben alsAckerbau.Sollten Sie gelegentlich einen Beitrag über die Kolonie„Nueva Germania" des Antisemitenapostels Förster undüber die eigenthümlichen Finanzoperationen, die die Grün-dung dieser Kolonie begleiteten, bringen wollen, so stehe ichIhnen gerne zu Dienste». Die Sache ist sehr interessant;nicht minder auch die Thätiakeit der �SüdamerikanischenKolonisationS-Gesellschaft" zu Leipzig. Beide Unternehmungenhaben einer Unzahl armer Landsleute Leben undGeld gekostet, und verdient ihre Wirksamkeit einmalan den Pranger gestellt zu werden. Wenn ich die Berichteüber Teutsch-Afrika lese, so muß ich unwillkürlich anParaguay zurückdenken.Mit ParteigrußDr.---Arzt.Wir danken für den Brief, bitten unfern Genossenum die versprochenen weiteren Aufschlüsse, und hoffen, daßunsere französischen Genossen den Inhalt dieses Briesesbenutzen werden, um ihre Landsleute zu warnen.—1 VIve la Commune! Gestern, wie am Sonntag vor-her zog das P a r i s« r Proletariat in Massen nach dem PöreLachaise, uni an der„Mauer der Föderirten" den Kom-muue-Käinpfern und Märtyrern den Tribut der Dankbarkeitund Verehrung darzubringen.„DaS Volk vergißt seineTobten nicht."—Madier de Montjan. Einer der charaktervollstender sozial-republikanischen Gegner Napoleoii's ist dieser Tagein Paris gestorben, Plädier ve Montjan, einer der wenigenAbgeordneten des„BergS", die im Dezember 1851 dasVolk zum Kampf für die Republik aufriefen. Er kämpfteauf der Barrikade, und an seiner Seite ward der Ab-geordnete B a u d i n erschossen. Wir lernten den schlichten,ernsten, eisensesten Mann im Londoner Exil kennen, undals er später nach Frankreich zurückkehren tonnte und unterder Republik zu einflußreicher Stellung kam, hatten wirwiederholt zu Gunsten von Ausgewiesenen seineVermittelung anzurufen, und er half stets— eingedenkseiner Vergangenheit— und in den meiste» Fällen mitErfolg. In den letzten Jahren trat er öffenttich kaummehr hervor.—Kapitalistische Produktion. Der Massenmord indem belgischen Bergwerk Anderlues ist unseren Lesern imGedächtniß— die Hekatombe von Arbeitern, die demMoloch des Kapitals geopfert ward. Jetzt erfahren wir,daß das ganze Werk, welches durch jene Katastrophe inBrand gerieth, unrettbar verloren ist. So wird in derbesten der Gesellschaften unseres Eugen Richter gewirth-schaftet.—Die Maifeier in Brasilien. Aus Briefen und Zei-tungen, die uns von Genossen in Rio Janeiro und S. Pauloübersandt worden sind, ersehen wir, daß das Maifest derArbeit in beiden Städten würdig verlaufen ist, so daßselbst gegnerische Blätter ihre Anerkennung nicht vorenthaltenkönnen.Zlmerikanische Zukunftsstatistik. Ein brasilianischesBlatt—„O Pais", oas Land— berechnet nach Maßgabedes bisherigen Zuwachses die Bevölkerung von Amerikawie folgt:Vereinigte StaatenMexiko.BrasilienCanada...Zentral. AmerikaPeru, Bolivia ic.Agentinien,.Chili.......Antillen......1892 199264 40012145558L3505040252580205Also 645 Millionen im Jahre 1992 gegen die 114Millionen von heute. Jedenfalls wird die BevölkerungAmerika's die von Europa bald überflügelt haben. DieVereinigten Staaten sind schon jetzt allen europäischen Kultur-ländern an Einwohnerzahl voran, und werden Anfangs desnächsten Jahrhunderts auch das halbbarbarische Rußlandüberflügelt haben. Die Machtsuperiorität Europas ist heuteschon ein überwundener Standpunkt— dank dem Mili-tarismus und anderen Gebrechen, welche die alte Welt ent-Völkern und die besten Säfte forttreiben.—Dsrlstmmksbertchts.Abgeordnetenhaus.71. Sitzung vom 30. Mai. 12 Uhr.Am Ministertische: Herrfurth, v. Kaltenborn.Der Nachtragsetat, betr. die Bereitstellung einer ersten Ratevon 286 500 M. zur Herstellung einer Wasserleitung für den west-lichen Theil des oderschlesischen Industriegebiets wird m dritterLesung ohne Debatte unverändert bewilligt.Darauf tritt das Haus in die zweite Berathung des Gesetz-entwurfs, betr. die Besetzung der Subaltern- und Unterbeamten-stellen in der Verwaltung der Kommunalverbände mit Militär-an Wärtern, ein.Nach§ 1 der Kommissionsbeschlüsse soll das Gesetz auf dieVerwaltung der Kommunalverbände ausschließlich derLandgemeinden und ländlichen Koni munal-bezirkt mit weniger als 3000 Seelen Anwendungfinden; durch königl. Verordnung soll aber die Verpflichtung derKommunalverbände bezüglich der Kriegsinvaliden auf die ebengenannten Landgemeinden und ländlichen Kommunalbezirke aus-gedehnt werden können.Abg. Eberty beantragt, beide von der Kommission an derVorlage vorgenommenen Abänderungen, den Ausschluß der Ge-meinden und Bezirke unter 3000 Seelen und die Vorschrift bezüg-lich der Kriegsinvaliden, wieder zu streichen.Abg. v. Tzschoppe will statt 3000 setzen 2000 und stattländliche Kommunalbezirke setzen: ländliche Kommunalverbände.Abg. Barth(freikons.) empfiehlt die Annahme der Kom-missionssassung mit dem Antrag von Tschoppe.Abg. v. Tzschoppe(freikons.) wendet sich gegen den AntragEberty.Minister des Innern Herrfurth giebt von den Anträgen,demjenigen des Abg. Eberty den Vorzug.Abg. Eberhard(kons.): Meine Partei ist nicht in derLage, für das Gesetz zu stimmen, wenn an den Kommissions-beschlüssen wesentliche Aenderungen erfolgen sollten.Kriegsminister v. Kaltenborn: Eine Schädigung der Jnter-essen des Heeres liegt auch nach Ansicht der Heeresverwaltungin den Kommissionsbeschlüssen, weil ihr daran liegen muß, fürjeden Unteroffizier jede Stelle, welche ihm die Aussicht auf eineauskömmliche Einnahme im Zivildienst bietet, reserviren zukönnen. Diese Möglichkeit wird durch die Kommissionsbeschlüssein der unerwünschtesten Weise beschränkt. Ich kann daher dasHaus nur bitten, für die Wiederherstellung der Vorlage oder dochfür eine Fassung zu stimmen, welche diese Beschränkung wiederbeseitigt.Abg. Roer««(Zentr.): Es ist nicht erforderlich die Ge-meinden zu zwingen, dafür Fürsorge zu Kesten, daß jederUnterosfizier, der 12 Jahre geoient, unmittelbar nach seinem Ab-gang eine auskömmliche Stelle erhält. Wir werden für dieKommissionsfassung stimmen.Minister Herrfurth: Die Rücksicht auf die Heeresverwaltungerfordert die möglichste Ausdehnung des Kreises der Stellen fürVersorgungsberechtigle.Major v. Bock, Koinmissar des Kriegsministers,'macht Mit-theilungen über die Zahl der ausgegebenen Zivilversorgungs-scheine im Verhällniß zu der Zahl der vorhandenen Stellen fürMilttäranwärter.Abg. Seyffardt(natl.): Wir können daS Privilegium, welchesman den Landgemeinden durch die Kommissionsbeschlüsse gewährenwill, nicht accepliren; es hat keinen Sinn, die Landgemeindenanders zu behandeln, als die städtischen Kommunen. Wir werdendaher für die Wiederherstellung der Vorlage stimmen, event. fürden AnKag v. Tzschoppe.Nach längerer Debatte wird ß 1 nach den Beschlüssender Kominission angenommen, für welche das Gros des Zentrumsund der Konservativen stimmt.Nach§ 2 der Vorlage sind ausschließlich mit Militär-anwärtern zu besetzen: 1. die Stellen im Kanzleidieust, aus-schließlich derjenigen der Lohnschreiber, soweit deren Inhaberndie Besorgung des Schreibwerks und der damit zusammen-hängenden Dienstverrichtungen obliegt; 2. sämmtliche Stellen,deren Obliegenheiten im Wesentlichen in mechanischen Dienst-leistungen bestehen.Die Abgg. Greift und Schmidt-Warburg wollen die Nr. 1aus diesem§ 2 ausscheide» und der Auszählung derjenigenStellen einreihen, welche nach§ 3 nur zur Hälfte mit Militär-anwärtern zu besetzen sind.Abg. Schmidt- Warburg(Z.) begründet diesen Antrag mitdem Ergebniß der öffentlichen Ausschreibungen solcher Kanzlisten-stellen. Es seien nach den Mittheilungen des Kommissars 7000den Militäranwärtern vorbehaltene» Stellen ausgeschrieben wor-den, aus welche sich aber blos 1700 Militäranwärrer gemeldethätten. Für diese untersten Kanzleigehilsen-Siellen, die auf dieMilitäranwärter keine Anziehungskrast üben, müsse die freieKonkurrenz offen gelassen werden. Wenn schon im Justizdiensteein solches Verhällniß sich zeige, was werde erst am dürren Holzedes Kommunaldienstes geschehen?Minister Herrfurth: Die Regierung würde lieber auf dasganze Gesetz verzichten, als diesen Antrag annehmen.Nach§ 8, der mit zur Debatte gestellt wird, sind mindestenszur Hälfte mit Militäranwärtern zu besetzen die Stellen der Sud-alternbeamten im Bureandienst, jedoch mit Ausnahme 1. der-jenigen Stellen, für welche eine besondere wissenschastliche odertechnische Vorbildung erfordert wird, 2. der Stellen derjenigenKassenvorsteher, welche eigene Rechnung zu legen haben, sowiederjenigen Kassenbeamten, welche Kassengelder einzunehmen, zuverwahren oder auszugeben haben.Abg. Greift will die Ausnahmen von der Vorschrift des§ 3auf diejenigen Beamten, welche Kassenbücher zu führen oder Rech«nungen zu prüfen haben und auf sämmtliche Bnreaubeamten derkommunalständischen Bankinstitute ausdehnen.Abg. Würmeling fragt, ob die unentgeltlich- oder gegengeringes Entgelt erfolgende Ausbildung von Kanzlisten vonKommunalverwaltungen als eine Umgehung des Gesetzes be-trachtet werden könnte und will in Nr. 2 b des s 3 auch dieKassenkontrolleure(Gegenbuchführer) und Kassen- und Rechnungs-reoisoren aufgenommen wissen.Minister Herrfurth bemerkt, daß eine Umgehung des Ge-setzes in dem bezeichneten Falle nicht vorliegen würde und bittet,den Antrag Würmeling als überflüssig abzulehnen.Abg. Lieber bedauert, daß der Minister hinsichtlich derBeamten der kommunalständischen Banken seine Anficht nichtgeäußert hat.Minister Herrfurth kann sich mit diesem Theil bei An-träges Greiß nicht einverstanden erklären. Die Leiter derbetreffenden Bankinstitute hätten ja volle Freiheit der Auswahlihrer Beamten auch unter den Zivilanwärtern, da ja nur dieHälfte der Stellen mit Militäranwärtern zu besetzen sei. DieseStellen aber ausschließlich den Zivilanwärtern vorzubehalten,dazu liege keine Veranlassung vor.Abg. Würmeling hält seinen Antrag nur bezüglich derKassen- und RechNungsrevisoren aufrecht.HZ 2 und 3 werden unter Ablehnung aller Amendementsunverändert nach der Kommissionsfassung angenommen.Z 4 besagt: In welchem Umfang die nickst unter die ZZ 2und 3 fallenden Subaltern- und Unterbeamtenstellen mitMilitäranwärtern zu besetzen sind, ist unter Berücksichtigung derAnforderungen des Dreustes und unter sinngemäßerZugrundelegung der für die Reichs« undStaatsbehörden jeweilig geltenden Berzeich-nisse über die de» Militäranwärtern vor«behaltenen Stellen zu bestimmen.(Die gesperrten Wort«sind Zusatz der Kommisston.)Abg. Eberty beantragt die Streichung des Zusatzes.Minister Herrfurth will die Abänderung nicht weiter de«anstanden.Abg. Schmidt-Marburg bittet um Aufrechterhaltung de»Kommissionsbeschlusses.§ 4 wird in der Kommissionsfassung angenommen, desgleichennach unerheblicher Debatte die ZZ 5—13.Nach Z 13a, den die Kommmisflo» neu eingefügt hat, dürfendie Zivilpersonen, welche seit mindestens 3 Jahren sich in Stellenbefinden, welche nach dem bisherigen Rechte ohne landesherrlich«Verleihung der Berechtigung zu einer Anstellung nicht überkagenwerden können, in diesen Stellen belassen werden. Gehören dieseStellen zu denjenigen, welch« nach der Borlage thellweise denMilitäranwärtern vorbehalten sind, so müssen Freiwerdende denletzteren biS zur Erfüllung des ihnen vorbehaltenen Theiles über-tragen werden.Abg. Seyffarth(natl.) empfiehlt die Annahme dieses Para-graphen, um ein großes Unrecht von einer Reihe von Beamtenabzuwenden, welche seiner Zeit infolge fahrlässiger Hand-habung der Rechte der Aufsichtsbehörden in Stellen eingetretensind, welche ihnen nicht hätten übertragen werden dürfen undjetzt aus ihren Stellen auf Grund dieses Gesetzes entfernt werdrnkönnen.Abg. Höppner(k.) kann nicht einsehen, weshalb diese Ueber-gangsbestimmung getroffen werden soll. Wollte man eine allgemeine Amnestie für alle zu Unrecht angestellten Beamten, sokönnte man sie doch nicht auf Diejenigen beschränken, welche-schon drei Jahre angestellt sind, sondern müßte sie auf alle An-gehörigen dieser Kategorie ausdehnen. Der größere Theil derKonservativen werde für die Streichung deS g 18* stimmen.Minister Herrfurth: Es handle sich um eine nacksträglicheLegalisirung illegaler Anstellungen und die Regierung könne sichnur deshalb mit dem Z 13 a abfinden, weil er nur für eineUebergangSperiode gelten soll.Abg. Wallbrecht(natt.) bittet die Wort«„seit mindestens3 Jahren" zu streichen.Minister Herrfurth erklärt sich gegen diesen Antrag, dermanche Kommunen veranlassen könnte, noch in aller Eile solch«illegalen Anstellungen zu vollziehen.Abg. Roer«« empfiehlt die unverändert« Annahme des§ 13a.-' Abg. Wallbrecht zieht seinen Antrag zurück.Abg. Schmidt-Warburg will statt„seit mindestens 3 Jahren"setzen:„seit dem 1. Januar 1892".Minister Herrfurth spricht sich auch gegen diesen Antragaus; an dem mindesten Termin von 3 Jahren müsse festgehaltenwerden.§ 13* wird unverändert angenommen, ebenso§ 14, wonachda? Gesetz am 1. Oktober 1392 m Kraft tritt.Di« eingegangenen Petittonen werden der Regierung alsMaterial überwiesen.Die Kommissto« hat schließlich folgende Resolution vor«geschlagen. Die Regierung zu ersuchen dahin zu wirken, daßden Beamten im Kommunaldienst bei ihrer Penstonirung dieMilitärdienstzeit angerechnet und der auf diese Weise entstehend»Penstonsmehrbetrag aus Reichs« und Staatsmittel» getragenwerde.Abg. v. Eyuer«; Mit den Zielen der Refolutto» kann maneinverstanden sein; es ist nur bedenklich, daß hier einseitig eineAnweisung aus die Finanzen des Reichs gegebe« wird. Diesesimmerhin schwere Bedenken muß doch auch hier zur Sprache ge«bracht werdrn. Ob die Finanzverhältnisse des Reiches es erlauben,solche Anregungen zu geben, ist Sache veS Reichs zu beurthetlen.Ich halte dafür, daß das Haus sich mit den Ergebniffen der Be«rathung zu dem Gesetze selbst begnügen und die Resolutton ab«lehnen sollte.Abg. Sperlich(Z.): Da die Regierung eine Erklärung überden Inhalt der Liefolution heute ebensowenig wie in der Kom-Mission gegeben hat, so kann ich für die Resolution heute nichtstimmen, da wir nicht einseitig die Anregung zu neuen Aus»gaben aus Reichsmitteln geben wollen.Abg. Meyer-Berlin schließt sich den Ausführungen der Vor-redner an und ersucht gleichfalls um Ablehnung der Resolution.Die Resolution wird abgelehnt.Schluß 3�/4 Uhr. Nächste Sitzung Dienstag 10 Uhr.(DritteBerathung des Gesetzentwurfs betreffend da» Diensteinkommender Lehrer an kommunalen höheren Lehranstalten und betreffenddie MilitÄranivärter.)Vviefkttfien Vvv NvdAktion.H. R. 70. Verlangen Sie etwa, daß ein solcher Prinzauf das Gehalt seiner Militärcharge verzichtete? Da kennen SieBuchholzen schlecht.Alter Abonnent S. Da die Forderung bereits 1390 auS-geklagt ist, so verjährt sie von da ab in 30 Jahren.F. W., Bemauerstrafte. 1. Da ist guter Rath theuer.Es itt wohl möglich, daß Sie als österreichischer Deserteur aus-gewiesen werde». Also suchen Sie es zu ermöglichen, daß SieIhren»nlitärischen Pflichten nachkommen. 2. Sie sind nichtwahlberechtigt. Eine Naturalisation österreichischer Nnterthanenfindet nur statt, wenn solche vorher aus dem heimathlichenStaatsverbande entlassen worden sind. Vielleicht können Sie dasdurch eine Eingabe an die österreichische Regierung erwirken:wir können nicht beurthetlen, ob«in solcher Schritt Aussicht ausErfolg hat.