1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 125.
Parteinachrichten.
fönnten.
Dienstag, den 31. Mai 1892.
licher Weise fagte Peus Allen Lebewohl und
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was weiter
9. Jahrg.
ein Krug mit einer
Der
ermahnte Die Zivilisten verlangten nun ebenfalls Einlaß, um den fie, treu zu bleiben der Arbeitersache, eine Ermahnung, Namen des Sergeanten feststellen zu fönnen, ihnen wurde Ju Oderberg i. M. fiegte am 25. d. M. bei der Stichwahl Noch war Beus nicht hinter den Gefängnißmauern, als auch berathschlagten, die allseitigen Beifall fand. Hierauf trennte man sich. aber die Thür vor der Nase zugeschlagen. Als sie noch zur Gemeindevertretung der Gegenkandidat mit 3 Stimmen Mehrzu thun fei, wurde das heit. 1/4 Stunde vor Wahlschluß hatten wir noch den Sieg, da schon Gendarmen zu Fuß und zu Pferde in Verbindung mit Fenster des ersten Stockes geöffnet und bot ein Rentier noch' mal alle seine Straft auf, stürmte fort aus berittenen Berliner Schuyleuten erschienen und die Selbst- Flüssigkeit entleerte sich über ihren Häuptern dem Wahllokal und brachte kurz vor Thorschluß noch ein paar stellten. Ein Mann wurde verhaftet. Bei der Rückkehr war die abgeschickt worden, vielleicht wird der raufluftige Sergeant um beherrschung der anwesenden Arbeiter auf eine harte Probe Borläufig ist eine Beschwerdeschrift an die Kommandantur Säumige angeschleppt, welche dann den Ausschlag gaben. Die Betheiligung war von beiden Seiten stärker als bei der Haupt- Beuffelstraße noch stärker durch Polizei befeht als vor- fo eher ermittelt, wenn die Presse seine Heldenthaten dem wahl. her, doch tam es nicht mehr zu Konflikten der Polizei- Bivilistenpöbel fund thut. Organe mit den Heimkehrenden. So unser Berichterstatter.- Im Uebrigen steht die Bürgerschaft Berlins vor der Frage, Jn Brandenburg erklärte in einer sozialdemokratischen Bappel- Allee 5a, hat sich in einer eingehend motivirten Be- nicht dringend empfiehlt, um Rohheiten solcher verwilderter Ju Brandenburg erklärte in einer sozialdemokratischen Gin anderer Augenzeuge des Vorfalls, Herr Julius Folger, ob der Import einiger Dußend ferniger Viehtreiberknüppel fich Boltsversammlung der Parteigenosse Ewald die auf dem fürzlich in Berlin stattgehabten Provinzial Parteitage gefallene schwerde an das Polizeipräsidium gewandt, worin er das rigorose Soldatesta auf der Stelle entgegentreten zu können. Aeußerung für unzutreffend, wonach durch die Agitation der Borgehen einzelner Polizeibeamten demselben zur Kenntniß bringt fernige Viehtreiberknüppel hat Lieutenants zur Raison gebracht, Aeußerung für unzutreffend, wonach durch die Agitation der und um entsprechende Ahndung ersucht. Weiter bittet er die er wird auch den Uebermuth von Sergeanten dämpfen. ,, Unabhängigen" das Niederbarnimer Volksblatt" geschädigt worden wäre. Die" Unabhängigen" hätten eine viel zu geringe gekommenen Unregelmäßigkeiten mitzutheilen. Wir können nur Augenzeugen, ihm ihre event. Wahrnehmungen über die vorWas ein Trakehner Hengst Alles lernen muß, um Zahl von Anhängern, als daß sie so etwas fertig bringen wünschen, daß die Beschwerde den gehofften Erfolg im ganzen ovationsfromm zu werden. Unter dieser Ueberschrift schildert Umfange haben wird. die Volts Zeitung", wie die Pferde vor dem gräflich Dohnaschen Wagen, welche den Kaiser bei seiner Anwesenheit in Schlo Mit Bezug auf die Bemerkungen des Herrn Richter gegen bitten fuhren, vorher einstudirt waren, um nicht durch das Hurrahüber der Oldenberg'schen Korrespondenz wird uns noch geschrieben: Geschrei und andere Demonstrationen scheu gemacht zu werden. Wenn die Bemerkungen der Freisinnigen Zeitung" sich nur Aber dennoch wurden sie scheu, während sie den Kaiser fuhren. auf die Resümees des Vorwärts" bezogen, wozu dann überhaupt Hieran knüpft die Bolts Zeitung" allerlei Betrachtungen, bei die Erwähnung des Oldenberg'schen Berichtes und wozu jetzt in denen sie nur die nächstliegenden vergißt, daß es nicht so leicht ist, den neueren Ausführungen die weiteren Auseinandersetzungen einen Trakehner Rappen ovationsfromm zu machen, als einen über die Oldenberg'sche Kammerkorrespondenz? Die an Fortschritts- Maulhelden in Wadelstrümpfe zu stecken. geblich e" Thatsache, die angeführt wurde, sollte beweisen, daß von Seiten aller anderen Parteien und auch von den Zeitungen Eine Verfügung des Polizeipräsidiums mit Bezug anderer Parteien hin und wieder Beschwerden über die Ver- auf die Lokale mit Damenbedienung wird an nachlässigung der Parteiredner laut geworden sind, nur von gekündigt. Danach soll den Kellnerinnen das Animiren der Gäste, Seiten freisinniger Redner und Zeitungen nicht, während die ebenso das Trinken auf Rechnung der Gäste und überhaupt das freisinnigen Abgeordneten- allerdings nur in Privatgesprächen Busammenfißen mit Gästen verboten werden, ſie dürfen ferner lebhafte Klage darüber führen, daß die Redner mit Ausnahme nur lange Kleider tragen. Wirthe, welche Zuwiderhandlungen Richter's im Bericht der" Freisinnigen Zeitung" sehr vernach- dulden, sollen mit Verwarnung, im Wiederholungsfalle Geldbuße lässigt werden, wovon sich Jeder leicht überzeugen kann. Im und Konzessionsentziehung bestraft werden. Gleichzeitig wird die Nach einem Kammergerichts- Urtheil, das unlängst erging, Uebrigen dürfte die Freifinnige Zeitung", die den übrigen Absicht angekündigt, für die meisten diefer Lokale die Polizeikönnen Druckschriften unentgeltlich in geschlossenen Räumen Parlamentsberichten Konkurrenz macht, wohl faum als maß- stunde schon auf 10 Uhr Abends festzusehen. Aehnliche Ver( Wohnungen) vertheilt werden, ohne daß es einer polizeilichen gebende Beurtheilerin eines anderen Parlamentsberichtes gelten." ordnungen bestanden schon seit einiger Zeit in einigen anderen Genehmigung bedarf. Als ein öffentlicher Ort gilt indessen schon Stimmt! Städten, z. B. in Halle. Wenn, was anzunehmen sein wird, die die Hausflur, überhaupt jeder Ort, welcher einer beliebigen Erfüllung dieser Vorschriften streng überwacht wird, dürften sehr Personenzahl zugänglich ist, insbesondere also auch ein Schankviele Wirthe mit Damenbedienung" ihr Geschäft bald schließen lokal. müssen.
Sozialdemokratische Presse. Vom 1. Juli ab wird das Voigtländische Voltsblatt" unter dem Titel„ Sächsisches Volksblatt" erscheinen, um den Anforderungen des neuen, von der Landesfonferenz festgesetzten Verbreitungsbezirks gerecht zu werden.
Zur Beachtung! Richard Schiemann, Stuckateur aus Leipzig - Eutritsch , jetzt unbekannten Aufenthalts, wird ersucht, seine Adresse an H. F. Scheffel, Leipzig Eutritsch , gelangen zu laffen. Die Parteigenossen werden gebeten, in Stuckateurkreisen auf Vorstehendes aufmerksam zu machen.
Bei einer Agitationstour, welche eine Anzahl Sozial demokraten aus Mülheim a. d. Ruhr kürzlich nach Saarn unternahm, verbot die Polizei die Verbreitung der mitgebrachten fozialdemokratischen Schriften. Es ist dagegen Beschwerde eingelegt.
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Der Schriftsteller Ledebour , der frühere Redakteur der Berliner Voltszeitung", der seine Stellung preisgab, weil er nicht ihren Abfall von der Demokratie mit machen wollte und In Gaffen N.- 2. sprach am 21. Mai Genosse Siegerist vor einiger Zeit öffentlich seinen Eintritt in die sozialdemokra- Eine neue Pferdebahulinie wird am 1. Juni eröffnet über Gewerbegerichte und beschloß die gut besuchte Versammlung tische Partei erklärte, hat heute eine einmonatliche Haft wegen werden; es ist dies die Linie Rathhaus- Nieder- Schönhausen , einstimmig, es zu veranlassen, daß auch für Gaffen ein Gewerbe- Preßvergehen in Plößensee angetreten. welche aus der bisherigen Linie Rathhaus- Pankow hervor Schiedsgericht eingerichtet werde.- In Sommerfeld und gegangen ist. Die Einwohner der beiden in Frage kommenden Bunzlau referirte Siegerist in öffentlichen Metallarbeiter- Nochmalige Erklärung. Da wir erfahren, daß auf Grund Vororte werden anläßlich der Eröffnung der langerfehnten Linie Bersammlungen über die wirthschaftliche Lage. Das Resultat einer Notiz in der Nummer unferes Blattes vom 8. b. M. trotz eine solenne Festlichkeit veranstalten. Gesichert ist auch das Zuwar: zahlreicher Anschluß an die Organisation und Gründung unseres Dementis in vorlegter Nummer noch immer Gerüchte standekommen der projektirten Pferdebahnlinie Gesundbrunnen von Bahlstellen des Algemeinen Metallarbeiter- Verbandes. gegen Herrn R. verbreitet werden, so wiederholen wir hiermit, bis Pankow durch die Prinzen- Allee, da ein großer Theil der daß, wie wir uns persönlich überzeugten, die in betreffenden Adjazenten sich bereit erklärt hat zu den Kosten der Todtenliste der Partei.* In Baden bei Wien ist der jener Notiz enthaltenen Anschuldigungen gegen Herrn K. der Linie einen namhaften Geldbetrag beizutragen. Unsere BourParteigenosse Arthur Kobitschek verstorben. Begründung entbehren. geois- Stadtverwaltung hat selbstverständlich die höchste Scheu, der Privatspekulation den Profit zu beschneiden. Das Pferdebahnwefen zu einem öffentlichen gemeinnüßigen Institut zu machen, der Aufgabe fühlt sie sich nicht gewachsen und dazu fehlt ihr vor allem der Wille.
haben.
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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
- In dem Magdeburger politischen Meineidsprozeß Schroh und Genossen wurden die beiden Sozialdemokraten frcigesprochen, der dritte Mitangeklagte, Buchdrucker Wille, welcher ausdrücklich angab, nicht Sozialdemokrat zu sein, wegen Meineides in zwei Fällen zu 1/4 Jahr Zuchthaus verurtheilt, gegen Hinterlegung einer Raution von 2000 Mart jedoch aus der Haft entlassen.
Die Redaktion des Vorwärts".
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3wei Preßsünder, so lesen wir in der letzten Sonntags- Oberbürgermeister v. Forckenbeck ist gestern begraben nummer des Hamburger" Echo", haben dieser Tage die Ge- worden, und zwar auf dem evangelischen Nikolai- Kirchhof. Herr fängnißmauern hinter sich gelaffen. Am Freitag Nachmittag Eugen Richter und die freifinnigen Blätter erheben großes Ge4 Uhr sagte Genoffe Otto Stolten der Raboisenache nach den exkommunizirten Katholiken die firchlichen Ehren versagt. Inferatenspalten der bürgerlichen Blätter mit ihren zahlreichen Zur Naturgeschichte der bürgerlichen Ehe liefern die dreimonatlicher Mußezeit Valet; heute hat Genosse Kurt Baate dem Glückstädter Asyl für Gesetzesverächter, woselbst er Herr v. Fordenbeck stand im Kampfe gegen die katholische Kirche Heirathsgefuchen stets neue Beiträge. Die legte Sonntagsnummer vier Monate zuzubringen hatte, den Rücken gekehrt. Beide be- und fogar in vorderster Reihe, indem er sich zum Mitglied in der„ gutbürgerlichen" Bossischen Beitung" weist wieder zwanzig finden sich den Umständen nach in bester Verfassung. Unver- den Ausnahme Gerichtshof gegen die katholische Kirche ernennen derartige Gesuche von Personen männlichen und weiblichen Gebefferlich, wie sie nun einmal sind, haben sie sich ob ihrer Sünden ließ. Daß die katholische Kirche diesem Mann ihren kirchlichen schlechts auf. In nicht weniger als achtzehn dieser Gesuche wird feine grauen Haare wachsen lassen und werden auch weiter mit Segen verweigert, erklärt Herr Richter nicht nur für unduldsam, Bermögen, und zwar meist ein recht bedeutendes, verlangt bezw. ungeschwächten Kräften die Sache des Proletariats verfechten. sondern er sieht darin auch eine Auflehnung gegen den Staat angeboten. Die suchenden Personen rühmen von sich oder vera Stolten ist Redakteur des Echo" und Baake hat in Glückstadt und gegen die Krone. Nach feiner Ansicht ist schon ein Hochverräther, langen von der gesuchten Person, daß sie aus guter Familie, die Rechnung beglichen, welche ihm als Verantwortlichem des wer sich weigert, auf höchsten Befehl sich selbst untreu zu werden. wohlerzogen und feingebildet ist, sich in geachteter Stellung beVorwärts" aufgemacht wurde. Wenn von Unduldsamkeit die Rede sein kann, so liegt diese findet, ein hohes Amt bekleidet, akademische Bildung besitzt oder -In Magdeburg , wo fast kein Tag vergeht, ohne daß in dem Verlangen, daß die Kirche von ihrer Praxis zu Gunsten dem Adel angehört. Es handelt sich also fast durchweg Personen, die der der durch Besitz, gesellschaftliche eine Maßregelung gegen einen Parteigenossen zu melden wäre, des Herrn Oberbürgermeisters abweichen soll. Die ganze faule um ift am Freitag voriger Woche der Expedient der Volksstimme" Stellung des Freisinns" zur Kirche zeigt sich auch bei dieser Stellung und Bildung"(?) herrschenden Klaffe angehört. Mehring, in Haft genommen worden. Der Verhaftete sollte Gelegenheit. Er ist zu„ aufgeklärt", um sich zu den Glaubens- Die Frage, warum man sich in diesen Kreisen, die sich so gern in Sachen des früheren Expedienten Königstedt, welcher wegen fäßen der Kirche zu bekennen, zu feige, fich von ihnen loszusagen, die vornehmen" nennen und nennen lassen, so wegwirft, wird der Verbreitung eines den Fall Peus behandelnden Gedichts von und zugleich zu fehr Bourgeois, als daß er der Kirche seine durch eine dieser Annoncen mit drastischer Offenheit beantwortet. Henckell feit Wochen hinter schwedischen Gardinen sich befindet, Unterstüßung versagen sollte, um dem„ Bolt", dem Proletarier, Ein Marquis, t. und t. österreichisch ungarischer Staatsbeamter, Henckell seit Wochen hinter schwedischen Gardinen sich befindet, die" Religion" zu erhalten. Außerdem" aber ist er byzantinisch- wünscht sich mit einer Dame zu verehelichen,„ deren Mitgift eidlich vernommen werden. Da aber Mehring sein Zeugniß verweigerte, so wurde er dieserhalb eingesteckt. Schlimm ist diese servil; die Religion" gehört heute zum guten Ton, der Un- nebst seiner Gage ein, wenn auch nicht luxuriöses, so doch zus Sache ja nicht, aber sie gehört zum Ganzen und zeigt, mit glaube ist in der„ Gesellschaft" verpönt, und so muß der Frei- friedenes, forgenfreies Austommen sichert". Das Verlangen nach welchen Schwierigkeiten unsere Magdeburger Freunde zu kämpfen finn" sich wie mit Wadelstrümpfen auch mit„ Religion" ausstaffiren, einem fogen. freien Auskommen", oder richtiger: nach mühe um hoffähig zu sein. lofem Genießen ist es, was die heirathsluftigen Herren und Damen der Bourgeoisie sich an den Meistbietenden verschachern Von einer weiteren soldatischen Heldenthat weiß der läßt. Besagter Marquis erbittet Offerten unter der Chiffre Berliner Börsen Kourier" zu berichten. Wir entnehmen dem Rein Proletarier". Mit dieser seltsamen Chiffre will er wahr Bericht folgendes Thatsächliche: Im Spielzimmer des Café fcheinlich andeuten, daß ein Mensch, der sich erbietet, von Continental", Ecke Neue Friedrich- und Königstraße, provozirten anderer Leute Geld zu leben, also 3. 28. auch er selbst, tein in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag ein Sergeant Proletarier ist. Das stimmt; denn Proletarier fönnten höchstens vom Kaiser Alexander Regiment, awei Unteroffiziere von ihrer Arbeit leben, soweit ihnen deren Ertrag nicht von und einige Zivilpersonen einen Standal dadurch, daß sie die Anderen weggenommen wird. Welche Stellung übrigens die anwesenden Billardspieler durch unfläthige antisemitische Schimpf Frau in solchen Ehen einnehmen darf, selbst dann, wenn sie reden belästigten. Als die Billardspieler sich Ruhe ausbaten, ging das Geld mitbringt, geht aus dem in derselben Nummer zu der Spektakel erst recht los. Die antisemitischen Vaterlands suchenden Heirathsgesuch eines Dr. phil. hervor, welcher vertheidiger machten derartigen Radau, daß ein die Straße munteres, aber fügsames(!), häusliches und wirthschafts paffirender Polizeilieutenant einen Schuhmann nach dem in der liches, nicht furzsichtiges Fräulein" wünscht. An Mitgift braucht Zu recht häßlichen Szenen, wie sie nur der Uebereifer ersten Etage belegenen Zimmer schickte, damit dieser Ruhe stifte. das fügsame Fräulein nur 30-40 000 M. zu haben. Räufliche gewisser Polizei Organe bei uns in Berlin von Zeit zu Zeit Die Tumultuanten in Uniform lachten den Hüter des Gesetzes aus Liebe" und stlavische Abhängigkeit der Frau, sie gehören hervorzurufen vermag, fam es am Sonntag Nachmittag in der und dieser mußte unverrichteter Sache wieder unverrichteter Sache wieder abziehen! beide zur bürgerlichen Ehe, wenn deren Bild vollständig Nähe des Strafgefängnisses Plögensee, wohin Parteigenosse Peus Endlich ins Geschäftsführer Mittel fein foll. zur Verbüßung einer Gefängnißftrafe von 6 Monaten sich begab. und forderte die schimpfenden Krieger auf, das Lokal Unser Berichterstatter schreibt uns darüber: Etwa 200 Personen, zu verlassen. Die Unteroffiziere folgten dieser Aufforderung, Von einem Militärposten verhaftet wurde Sonntag VorHerren und Damen, hatten sich im Schmidt'schen Restaurant in der Sergeant radaute weiter. Erst auf wiederholte Aufforde- mittag um 3/412 Uhr ein etwa 22 jähriger Mensch, welcher den der Tresckowstraße zusammengefunden, um von hier aus gerungen räumte der heldenmüthige Krieger den Schauplaß seiner Baun des Eyerzierplages des Alexander- Garde- Grenadierregiments meinsam Peus das Geleit nach Plößensee zu geben. Dieser ließ ehrenvollen Thaten. Der Sergeant mußte durch die Parterre- am Prenzlauer Thor erstiegen hatte, um von hier aus einen indessen absagen und die Perlebergerstraße als Treffpunkt be- Lokalitäten, um die Straße zu gewinnen, der Geschäftsführer folgte Leichenzug besser übersehen zu können. Da der junge Mann fich zeichnen. Infolge dessen begab man sich nach der Perleberger einige Schritte hinterdrein. Der Sergeant zeigte auf's Neue weigerte, der Forderung des Militärpoftens, herunter zu steigen, ftraße. Der Weg durch die Stadt erregte zwar Auf- feinen Muth, indem er die Stühle, die er gerade erreichen konnte, nachzukommen, mußte er gewaltsam herabgeholt werden. Auch sehen, verursachte und erlitt jedoch keinerlei Störung. Erst in über den Haufen warf. Als er den Ausgang gewonnen hatte, jezt noch benahm sich der nunmehr Verhaftete so rabiat, daß der der Brunnenstraße gefellten sich polizeiliche Begleitmannschaften og er plöglich blank und schlug unter allerhand Soldat das Seitengewehr aufftecken mußte. Als zehn Minuten hinzu, welche sich indessen durchaus passiv verhielten bis ziemlich Drohungen mit der blanken Waffe nach dem Geschäftsführer. später die Ablösung erschien, hatten sich etwa 200 Mitglieder der zum Ende der Perlebergerstraße. Hier traten ein Lieutenant der Dieser hatte aber seinen„ Gast" in den Augen behalten, er be in jener Gegend so zahlreich vertretenen Buhälterzunft an Polizei unter Assistenz eines Wachtmeisters und mehrerer Schutz- mertte rechtzeitig die Gefahr und fonnte durch einen gesammelt, welche Miene machten, den Festgenommenen zu bes leute den ruhig ihres Weges Gehenden entgegen, versperrten mit Seitensprung sich in Sicherheit bringen. Jetzt kamen von allen freien, infolge dessen zog auch das hinzugekommene Militär die gezogenem Säbel die Straße in ihrer ganzen Breite und zer- Seiten Gäfte herbeigeeilt und der Sergeant retirirte nach der Seitengewehre und bewirkte den Transport des Verhafteten nach Sprengten die Fußgänger. Der Befehl:" Hauen Sie dazwischen, Königstraße. Mit dem Seitengewehr fuchtelte er noch immer in der Kasernenwache mit aufgepflanztem Bajonett. daß die Spähne fliegen!" gab das Signal zu einer recht wüsten der Luft herum und spektakelte so laut, daß sich ein großer Szene. Alsbald erschienen auch Berittene", welche die ganze Menschenauflauf bildete. Rufe nach dem Wächter wurden laut, Brände. Im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wil. Beuffelstraße in Schach " hielten. An der Weichbildgrenze und als ein solcher erschien, riß der Sergeant aus, ohne daß er helmstraße 79, ereignete sich am Sonntag Vormittag gleich sammelten sich die Versprengten wieder und nicht lange währte Beit fand, das Seitengewehr wieder in die Scheide stecken zu nach 11 Uhr auf einem Zwischengange im Keller eine Gas da traf auch Peus mittelst Droschke ein, von fönnen. Der Wächter verfolgte den Fliehenden, auch mehrere explosion, die, abgesehen von der Bertrümmerung eines Kellerstürmischen Hochs begrüßt. Nunmehr gingen die Arbeiter, die Gäste aus dem Café nahmen die Verfolgung auf. Dem Wächter fensters, Schaden nicht angerichtet hat. Die Entstehung der ExMarseillaise fingend, mit Peus nach Plößensee hinein. Im Re- ging bald die Puste aus, aber die Zivilisten stellten den wackeren plosion ist darauf zurückzuführen, daß ein von Gasarbeitern am ftaurant zur Reichspost" wurde der Abschiedstrunt eingenommen. Kriegersmann vor dem Eingange zur Alexanderkaserne am Freitag an der Kellerdecke mangelhaft befestigtes Gasrohr vers Diese lette Viertelstunde gestaltete sich zu einer Abschiedsfeier Königsgraben, wo der Fliehende die Nachtglocke gezogen hatte. möge seiner eigenen Schwere fich abgebogen hatte und alsdann von ergreifender Wirkung und brachte die Solidarität der Partei- Wieder drohte der Sergeant mit der blanten Waffe, dann öffnete durchgebrochen war. Das dem offenen Rohre entströmende Gas genoffen in schöner Weise zur Geltung. In herz- der Schließer die Thür und der Sergeant befand sich in Sicherheit. wurde durch eine von dem Hausdiener Kedziora, der die schadhafte
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