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mußten die Weiterfahrt aufgeben und wurden zum Teil dem städtischen

Krankenhause in Langensalza   zugeführt.

Hus den Nachbarorten.

gestrigen Verhandlung handelte es fich nur um einen Punkt der Anklage: Fredrich hatte in dem ersten Termin eidlich ausgesagt, daß die beiden

Zwei schwarze Studenten sind soeben an der Berliner   Universität prozeß seiner Zeit vielgenannte Prediger Müller aus Bliesendorf bei tragen und die Mäntelfragen hochgeschlagen gehabt hätten. Er Zur Geschichte des Aberglaubens. Der in dem Resauer Sput- Schutzleute Knuth und Bernleit bei dem Vorfall Mäntel ge­als Theologen immatrikuliert worden. Die beiden jungen Neger Werder   a. H. tritt jetzt, nach langer Amtsthätigkeit, in den Ruhe- blieb auch in der gestrigen Verhandlung unentwegt bei dieser Be find Amerikaner und haben sich hier bei der theologischen Fakultät stand und erhielt deshalb den Roten Adlerorden IV. Klasse ver- hauptung, die nach der Behauptung der Anklage falsch sein soll. einschreiben lassen. Der eine, Richard N. Wright, der Sohn des liehen. Müller hatte sich bekanntlich durch den Sputjungen Karl Unter den vielen Momenten, die die Anklage dafür aufführte, daß Präsidenten des Staatsfollegs zu Cuthbert in Georgia  , ist bereits Wolter derartig täuschen lassen, daß er vor Gericht als Zeuge der Knuth und Beruleit an jenem Abend Mäntel überhaupt nicht ge­Baccalaureus der Theologie; der andre, Thomas B. Lillard aus Ansicht Ausdruck verlieh, es sei gewiß und wahrhaftig ein Sput ge- tragen haben, befand sich auch eine Auskunft des meteorologischen Maryville( Tennessee  ), hat zuletzt das Hartford Theological Seminary wesen, was er in Resau mit angesehen habe. Die anwesenden Instituts, wonach der Abend des 1. August ein regenfreier, Besucht. Spiritisten beglückwünschten darauf Müller, der dagestanden habe, ziemlich warmer Abend gewesen ist. Die Anklage ging Herbstfest der Freien Volksbühne. Sonnig wie die biblischen tie Luther   auf dem Reichstag zu Worms  , während die Branden- itun von folgenden Gesichtspunkten aus: Entweder find Fluren des Morgenlandes spiegelt sich die Welt im Geiste des burger Synode ihm später ein Tadelsvotum erteilte. Knuth und Bernleit wirklich die Thäter gewesen, dann einstigen armen Chorknaben wieder. Es geschieht Wunderbares und Stadtverordneten- Bersammlung in Spandau  . Ein Verkehrs- ist die Angabe die Angabe des Angeklagten Friedrich bezüglich der doch geht alles so einfach und selbstverständlich zu wie im Buche hindernis, das baufällige Fehrbelliner Thor, soll, da die Schleifung Kleidung der beiden Schuyleute falsch, oder aber sie sind nicht Genesis, und wenn in fröhlichen, flaren Harmonien die Schöpfung der Festung noch gute Weile hat, auf städtische Kosten beseitigt die Thäter und dann hat Fredrich eine falsche eidliche Aussage be­unserm Ohr verkündet wird und die Worte der Bibel wiederhallen, werden. Die Versammlung bewilligte einhellig die vom Magistrat züglich der Persönlichkeit der Thäter gemacht. Die gestrige dann ist es als ob in weltabgeschiedener Dorfkirche der Landprediger hierzu verlangten Kosten von 3700 W. Eine längere Debatte rief recht eingehende Beweisaufnahme war den beiden Schußzleuten seiner lieben Gemeinde eine Mär verkündete, so schlicht und naiv, eine Magistratsvorlage Genehmigung zur Erbauung eines neuen insofern günstig, als mehrere Schuyleute und eine Reihe von Civil­daß sie gerade dem ärmsten im Geiste faßbar scheint. Mögen auch Schulhauses für die höhere Töchterschule auf dem Grundstück der personen, die mit den beiden Schuyleuten an jenem Abend amtlich zu in fernen Landen schon Gewitter grollen, hier freut sich noch alles in früheren Predigergärten" hervor. Allgemein wurde anerkannt, daß thun gehabt, bezw. sie auf der Straße gesehen hatten, mit größter Be Ruhe seiner Herden und des Erntesegens, der in goldener Pracht die jetzigen Zustände, unter denen sowohl Die" höhere stimmtheit bekundeten, daß Knuth und Bernleit entschieden nicht Mäntel heranreift. Nun aber senkt sich die Sonne hinter wein Töchterschule" als die mittlere Mädchenschule" zu leiden angehabt hätten. Eine im Vorverfahren vernonimene Frau, die in­umrankten. Bergen, die Abendröte verklärt den Himmel. haben ( beide Schulen befinden sich zusammen in einem zwischen verstorben ist, hat noch auf ihrem Sterbebette ihren Kindern Ein bißchen Uebermut fichert aus dem Menuett herüber, räumlich und baulich durchaus ungeeigneten Gebäude), absolut gesagt: sie wisse ganz genau, daß die beiden Schutzleute unschuldig das sie dort im gemessenen Schritt im Schlosse tanzen. Ein unhaltbare feien, doch neigte die Versammlung mehr dazu, verurteilt worden seien, denn sie hätten an dem kritischen Abend Weilchen der Ruhe. Dann tönt ein Abendständchen aus dem die höhere Töchterschule" in dem jezigen jezigen Schulgebäude Mäntel thatsächlich nicht angehabt. Auf Grund dieser Beweis­Schimmer des Mondlichts hervor." Füllest wieder Busch und Thal zu belassen und dafür der an Schülerinnenzahl mehr als doppelt so aufnahme hielt Staatsanwalt hrecke für zweifellos dargethan, still mit Nebelglanz großen, mittleren Mädchenschule" ein neues Schulgebäude zu erbauen. daß die Schutzleute Mäntel nicht getragen haben und In Weltenferne liegt die Zeit hinter uns, aus der Joseph Stadtv. Pieper( Soc.) betonte wiederholt die Dringlichkeit des Baues die eidliche Aussage des Angeklagten in dieser Beziehung Haydn   seinen lieblichen, von Humor und schlichter Heiterkeit er einer neuen Gemeindeschule in der Seeburgerstraße. Hierbei gab falsch sei. Die Mäntelfrage sei bei dem Prozeß gegen Knuth füllten Harmonienschatz schöpfte. Unter Wölfermord hat der der Oberbürgermeister Kölze seiner Meinung dahin Ausdruck, daß u. Bernleit von großer Wichtigkeit gewesen, da Fredrich Menschengeist sich seitdem eine völlig neue Welt erschaffen, in nach dem augenblicklichen Stande der Verhandlungen die eigentliche der einzige Belastungszeuge gegen die Schußleute war. Nach Ansicht blutigen Greueln sind Fesseln gelöst und ungeahnte Kräfte zu Entfestigung Spandaus wohl noch zehn Jahre auf sich warten des Staatsanwalts fönne man die Möglichkeit nicht ganz aus­strogendem Leben geweckt worden. Kräfte, die sich den Raum streitig lassen wird. schließen, daß andre Personen, die sich in Uniformen ge­machen, die gierig nach Bethätigung verlangen und dem Anschein it e dt, die Thäter gewesen seien(!). Jedenfalls habe die falsche nach nimmer erschöpft werden können. Diese neue Welt voll Sturm Aussage des Angeklagten bezüglich der Kleidungsfrage die schwersten und Drang spiegelt sich in Richard Wagners Genius wieder, Folgen für die beiden Schußleute gehabt. Aus diesem Grunde bes und das Werk, in dem sich die bezwingende Kraft dieses Geistes mit Rechtsanwalt Dr. antrage er neun Monate Gefängnis. Mit dem Messer überfallen wurden gestern früh um Uhr die Lewinsohn erachtete die Frage, ob die Schußleute Mäntel ge­überlegenem Humor geltend macht, sind die Meistersinger von 30 und 29 Jahre alten Paul Aust   und Franz will aus Neu- tragen oder nicht, nicht einmal objektiv für entschieden, denn die Nürnberg  ". Vergangenheit und Gegenwart im Reich der Töne sollten auf Weißenfee. Die beiden wollten nach der Central- Markthalle gehen. meisten Zeugen, die heute diese Frage verneint haben, seien erst dem Herbstfest, das die Freie Volksbühne am Sonnabend feierte, An der Ecke der Prenzlauer Allee und der Wörtherstraße wurden sie nach Jahr und Tag vernommen worden. Wenn der Gerichtshof schon in ihren Gegensäßen zur Geltung kommen. Diese Aufgabe ist so von drei Männern und zwei Frauen überholt. Einer der Männer in objektiver Beziehung zu einem non liquet tommen müsse, so liege sinnig wie nur denkbar gelöst worden. Im Anfang Joseph Haydn   rempelte sie an, darüber kam es zu Thätlichkeiten. Aust erhielt da- subjektiv ein Verschulden des Angeklagten nicht vor. Da er nur das und dann Richard Wagner   und die Geister, die neben und aus ihm bei drei Messerstiche in den Kopf, außerdem zog er sich durch Fallen bekundet, wovon er fest überzeugt war. Der Gerichtshof kam wirkten: Franz Liszt  , Richard Strauß  , Edward Grieg   und Peter einen Schädelbruch und eine Gehirnerschütterung zu. Er wurde von zu einem freisprechenden Urteil. Schon nach der objektiven Tschaikowski  . Das Programm wurde vom Berliner   Tonkünstler- einem zufällig des Weges kommenden Droschkenkutscher nach der Seite habe der Gerichtshof nicht die Ueberzeugung gewonnen, daß Orchester mit Meisterschaft vorgetragen; ebenso vortrefflich war der Unfallstation in der Schönhauser Allee   und von dort nach der die Angabe des Angeklagten unwahr ist. Die neuesten Zeugen seien Gesangsvortrag des Herrn Gerhard Fischer. Neiche Anregung wurde Charité gebracht, wo er hoffnungslos darniederliegt. Will erhielt in der Mäntelfrage erst nach Jahr und Tag hervorgetreten, wo den Mitgliedern der Freien Volksbühne gegeben und es wurde einen Hieb auf die Nase und einen Stich über dem linken Auge. Die Erinnerung schon schwach und ein Irrtum nicht unmöglich sei. wahrlich nicht tauben Ohren gepredigt. Die Leitung des Vereins Er konnte nach feiner Wohnung entlassen werden. Die lebelthäter n fubjektiver Beziehung habe der Gerichtshof dem Angeklagten ge­fann stolz auf ihr Wirten sein, es ist nichts Kleines, die Arbeiter- liefen auf die Hilferufe der Berlegten davon, als sie vier Schutz- glaubt, daß er unter seinem Eide   nur das angegeben, was er ge­glaubt habe.

schaft zum Genuß eines solchen Abends zu erziehen.

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Die Vorlage ging schließlich an die gemischte Kommission zurüd, welche durch Hinzuwahl von 5 Mitgliedern( darunter unser Genosse Hallecker) verstärkt wurde.

männer tommen sahen, und entfamen.

Gerichts- Zeitung.

gemeingefährlich wären, dann würden wir

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Arbeiter- Bildungsschule Berlin  , Gewerkschaftshaus, Engel- Ufer 15, Erschossen hat sich gestern vormittag im Restaurant zum Segler­Hof links 2 Tr. Lehrplan für das IV. Quartal 1903. Montag: schlößchen in Schmöckwitz   der Restaurateur Hahne. Was den Ein Sittenbild. Vor der 7. Straffammer des Landgerichts I National Detonomie( Streifzüge durch die Entwicklung der Unglücklichen zum Selbstmord getrieben hat, ist unbekannt. begannen gestern die Verhandlungen in dem großen Skandalprozeß Vollswirtschaft); Vortragender: Schriftsteller Mar Grunwald. Steldt und Genossen, der wieder ein recht abstoßendes Sittenbild Dienstag: Geschichte( Geschichte der menschlichen Gedanken über aus dem Getriebe der Großstadt darstellt. Die Anklage richtet sich die Natur); Vortragender: Schriftsteller Dr. Rudolf Steiner  . Freitag: gegen neun Personen: 1. den landwirtschaftlichen Tayator Franz Rede Uebung( llebungen in mündlicher Rede und schriftlichem Steldt zu Wilmersdorf  , 2. die Witwe Marie Remme, 3. die Alwine unverehelichte Küsel, 4. Auffat); Vortragender: Schriftsteller Dr. Rudolf Steiner  . Sonntag: die unverehelichte Luife Uuser Parteigenosse Göhre ist gestern von der 2. Straffammer ro Bell, 5. die Handelsfrau Auguste Bebbe, 6. die uns Rede- lebung( Uebungen im Vortrag für Fortgeschrittene); Vor- am Landgericht II zu 25 M. Geldstrafe verurteilt worden. Er hatte verehelichte Marie Martin, 7. die unverehelichte Anna Mathes, tragender: Dr. Rudolf Steiner  . Der Unterricht beginnt in National- fich gemeinsam mit den Arbeitern Hermann Oberlei und Her- 8. die unverehelichte Lina Prozzell und 9. die Hausbesitzerin Margarete ökonomie: Montag, den 12. Oktober; Geschichte: Dienstag, mann Krüger aus Teltowy wegen öffentlicher Beleidigung zu ver- offmeister. den 13. Oktober; Rede- lebung: Freitag, den 16. Oktober, antworten. Während der Wahlcampagne, amt 9. November v. J., Mann, steht unter der Anklage sittlicher Verfehlungen an Mädchen Der Angeklagte Steldt, ein verheirateter Rede- lebung für Fortgeschrittene: Sonntag, den 6. Dezember. fand in Suhof bei Teltow   eine öffentliche Wählerversammlung statt, unter 14 Jahren, die übrigen Angeklagten sind der Beihilfe beztv. Jeder Kursus erstreckt sich auf zehn Abende und beginnt pünktlich in welcher Göhre sprach. Er widerlegte den Vorwurf, daß die Social der schweren Suppelci beschuldigt. um 9 Uhr und endet pünktlich um 11 Uhr. Die reichhaltige demokratie eine gemeingefährliche Partei sei und soll nach Angabe 3ebbe, Rüfel und Prozell unterhielten in ihren Wohnungen Die Angeklagten Remme, Bibliothet ist an diesen Abenden von 8 bis 9 Uhr geöffnet. Des Gendarmen folgende Wendung gebraucht haben: Wenn Der Kursus am Sonntag beginnt um 10 Uhr vormittags und endet wir in der Neuen Friedrichstraße, Hirtenstraße, Blumenstraße und um 12 Uhr mittags. Der Mitgliedsbeitrag beträgt pro Monat bei Waffen Statharinenstraße Quartiere, in denen der Unzucht Vorschub ges 1115 tragen. Ich glaube aber, es hat niemand leistet wurde. 25 Pf.; das Unterrichtsgeld für jedes Fach beträgt pro Kursus 1 M. weiter eine Waffe bei sich, wie der überwachende Gendarm. Wenn Es verkehrten daselbst außer dem Angeklagten Steldt viele noch andre und ist spätestens am zweiten Abend zu zahlen. Der Sonntags- ich hier die geballte Faust emporhebe, wie ich das jetzt thue, so wird männliche Personen der vers fursus in Rede- Uebung für Fortgeschrittene kostet 2 M.( ca. 20 Tage). mich niemand für gemeingefährlich halten mit Ausnahme des mit Frauenspersonen, unter denen vier noch nicht 14 Jahre schiedensten Stände und unterhielten unzüchtigen Verkehr Der erste Abend jedes Kursus steht jedermann zum unentgeltlichen Gendarms. Wir wollen unsre Ziele mit friedlichen Mitteln er alt gewesen sein sollen. Unter den übrigen noch ganz jugendlichen Besuch frei. streben!" Die beiden andren Angeklagten beteiligten sich an der Belastungszeuginnen, die gestern vor die Strafkammer geladen Diskussion und führten aus, daß sie an dem Tage Zeuge gewesen waren, befand sich auch Frieda Sittel, deren vielbesprochene Flucht feien, wie der Gendarm einem Manne, der im Schweiße seines aus dem Magdalenen- Stift in Teltow   die Straftammer des Land­Angesichts" eine Karre Holz aus dem Walde geholt habe, das Holz gerichts II am nächsten Donnerstag beschäftigen wird. Für einige und auch das Werkzeug, Beil und Säge, weggenommen habe. Männer, die in den Quartieren der angeklagten Frauen verkehrten, Es ist himmelschreiend, welchen Weiß wird dieser Verkehr noch sehr böse Folgen haben, denn sie haben sich griffen der Polizei der Mann ausgesetzt war!" und Krüger während der Voruntersuchung unter ihrem Eide   in Widersprüche verwidelt bezeichnete die Beschlagnahme als eine Beraubung des Mannes. und es ist ein Verfahren wegen Meineids gegen sie eingeleitet worden. Das Schöffengericht sprach Göhre frei und verurteilte die beiden Es sind eine große Anzahl von Zeugen beiderlei Geschlechts geladen, Anderen zu je 25 M. Geldstrafe. Die Verurteilten legten Berufung so daß für die Verhandlung zwei Sigungstage angesezt sind. Den ein, aber auch die Staatsanwaltschaft machte von diesem Rechtsmittel Vorsiz führt Landgerichtsdirektor Heidrich, die Anklage vertritt Gebrauch, das sie gegen alle drei Angeklagte richtete. Göhre Staatsanwalt Bahr, die Verteidigung führen die Rechtsanwälte führte gestern aus, daß seine Ausführungen entſtellt wiedergegeben Dr. Marwig, Dr. Werthauer, Schwarz, Dr. Straß­seien. Durch das Herausreißen aus dem Zusammenhange der Rede mann, Dr. Löwenthal und Dr. Schwindt.- häften seine Worte einen ganz andren Sinn erhalten. Der das Urteil mitteilen. Gerichtshof fand in den inkriminierten Worten eine Verhöhnung des Gendarmen und verurteilte Göhre auch zu 25 Mart Geldstrafe. Bezüglich des zweiten und dritten Angeklagten bestätigte die Straf kammer das erste Urteil.

Auf Beranlassung des Deutschen Bereins für Voltshygiene, Ortsgruppe Berlin   e. V." und des Zweigvereins Berlin   des Vater ländischen Frauenvereins" spricht Freitag, den 16. Oktober, abends 6 Uhr, im Bürgersaale des Rathauses Herr Geheimrat Professor Dr. Orth über Krankheitsanlagen und ihre Betämpfung". Der Oberlei meinte: Zutritt steht jedermann unentgeltlich frei.

Falsche Fünfzigpfennigstücke befinden sich zur Zeit in Berlin   im Umlauf. Die Verbreitung der Falsifikate ist um so leichter, als der fleinen Wertmünze von den meisten Geschäftsleuten nur wenig Auf­merksamkeit geschenkt wird. Die Fälschung trägt das Münzzeichen C und die Jahreszahl 1876. Das Geldstück zeigt die große Wertziffer, ist von bläulicher Färbung, unterscheidet sich jedoch weder im Silang noch im Gefühl von echten Fünfzigpfennigstüden.

Zeugen gesucht. Die Personen, welche am Sonnabend, 26. Sep­tember, nachmittags 12 Uhr, auf dem Spittelmarkte Zengen des Auflaufes waren und gesehen haben, wie ein junger Mann von dem zweiten Kriminalbeamten des 40. Reviers zur Wache gebracht wurde, werden gebeten, bei Reimer, Barochialstraße 30, ihre Adresse ab­zugeben.

Die beiden Rigdorfer Schutleute.

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Wir werden

Adolf Brand  , der Herausgeber der Kunstzeitschrift Der Eigene" in Charlottenburg  , der, wie wir schon mitteilten, sogar wegen der Kunstblätter von Fidus   und wegen des Gedichtes Die Freundschaft" von Friedrich von Schiller   von der Staatsanwaltschaft in Leipzig  verfolgt worden ist, wurde gestern vom dortigen Landgericht wegen Auf das Schicksal zweier Schußleute von Einfluß wird die Ver- Bergehen gegen§ 184 St.-G.-B. zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Einen Todessturz erlitt am Sonntag der Berliner   Rennfahrer handlung einer gegen den Dachdeckermeister Start Fredrich Der Staatsanwalt erklärte in seinem Antrag, daß er in den inkrimis Görnemann auf der Radrennbahn in Dresden  . Er stürzte im gerichteten Anklage wegen fahrlässigen Falscheides sein, nierten Gedichten, Novellen, Auffäßen und Zeichnungen eine Ver­100 Kilometer- Rennen und zog sich eine Gehirnerschütterung und mit der sich die 1. Strafkammer des Landgerichts   I gestern zu be- herrlichung der widernatürlichen Unzucht zwischen Personen männ und in seinem Schlußwort: daß die ge­einen Bruch des Genides zu, woran er abends im Krankenhause schäftigen hatte. Es handelt sich um das etwas mysteriöse Aben- lichen Geschlechts" sehe starb. Der Sonntag brachte sportlich noch mehr Malheur, wenn teuer, welches der Angeklagte am Abend des 1. August in Riydorf schilderten Umarmungen und Küffe unter Freunden wenn auch nicht auch nicht eine so schwere Katastrophe wie in Dresden  . Beim gehabt hat. Er war nach Absolvierung einiger geschäftlicher An- direkt eine Verherrlichung der Päderastie, so doch zweifellos eine 100 Kilometer- Rennen in Hannover  , das Dicentmann( 1 Stunde gelegenheiten an jenem Abend gegen 10 Uhr auf dem Heimweg nach baß dieselben darum das Scham- und Sittlichkeitsgefühl des Volkes Verherrlichung der Vorbereitungen zur Päderastie" bedeuten und 20,7 Min.) gegen Audamars- Genf und Salzmann gewann, ereignete Berlin   in eine stille Querstraße Nigdorfer Gebiets getreten, um ein Schiller hat demnach sich ein Unfall. Der Motorführer Paul Krüger  , Schrittmacher des Bedürfnis zu befriedigen. Da sind dann nach seiner Behauptung verlegen, so lange der§ 175 noch bestehe. Genfers, fuhr gegen die Barriere, wobei drei Personen verletzt zwei Männer in Schuhmannsuniform auf ihn zugekommen, haben ihn in seinem begeisterten Hymnus an seinen Freund Raphael also auch wurden. Der Motor wurde zertrümmert. Krüger erfitt einen Unter- barsch gefragt, was er dort treibe und sofort mißhandelt. Er" Vorbereitungen zur Päderastie" verherrlicht. Und das alles ohne schenkelbruch und Verlegungen am Kopfe. Er wurde in ein Kranken- wurde mit den Säbeln geschlagen und mit einer Ohrfeige bedacht. 150 M. Geldstrafe verurteilt. Herr Justizrat Broda- Leipzig   und Die lex Heinze!- Der Berlagsbuchhändler Mar Spohr wurde zu haus geschafft. Böse Folgen hatte, wie dem Berl. Tabl." ge- Die Verlegungen waren so arg, daß er 14 Tage arbeitsunfähig 150 m. Geldstrafe verurteilt. Herr Justizrat Broda- Leipzig   und meldet wird, für einige Teilnehmer die Zuverlässigkeitsfahrt des war. Er behauptet, daß er die beiden Schuyleute erkannt und sie Herr Rechtsanwalt Victor Fraenkl- Berlin haben gegen das Urteil Frankfurter   Automobilflubs auf den Feldberg. Während der Fahrt wieder gesehen habe als er, von dem Ort der That zurückkehrend, sofort die Revision beantragt. stürzte infolge Platens eines Pneumatits ein Fahrzeug in den mit einem auf ihn wartenden Bekannten wieder zusammentraf. Er Straßengraben. Von den vier Insassen erlitten Rechtsantvalt ging auf die Polizeitvache, um dort die Namen der Schußleute zu Dr. Auffenberg- Frankfurt einen Armbruch, ein zweiter Herr einen ermitteln, will aber von dem Telegraphisten abgewiesen worden Beinbruch, die beiden andern blieben unverletzt. fein. Als ihm dann später die beiden Schuhleute Kluth

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Aus der Frauenbewegung.

Neber ,, Die Notwendigkeit des gesetzlichen Heimarbeiterschuhes" Die Kalandsgaffe ist behufs Umlegung des Pflasters von heute und Bernleit, die in jener Nacht Dienst auf der Straße hatten, vorgestellt wurden, hat er erklärt, daß er fie sprach am 5. Oktober Herr Käming im Verein für Frauen und ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. mit aller Bestimmtheit als die beiden Thäter wieder Mädchen der Arbeiterklasse. Er betonte zunächst die ungeheure Aus­Nach langen Bemühungen hat die Kriminalpolizei eine ganze erkenne. Beide Schußleute haben ihre Thäterschaft mit der größten dehnung der Heimarbeit in Deutschland  , die sich in vollem Umfang Einbrecher bande unschädlich gemacht. Vor einiger Zeit wurde ein Entschiedenheit bestritten und behauptet, daß eine Personen- gar nicht feststellen lasse, aber jedenfalls bei weitem die in der Berufs­Schneidermeister Felske aus der Grünthalerstraße als Hehler mit drei verwechselung unbedingt vorliegen müsse. Die 4. Straffammer des zählung von 1895 gegebenen Zahlen überschreite. Seit 1895 aber Einbrechern festgenommen. Die Kriminalpolizei ermittelte weiter, Landgerichts II hat sie am 31. Dezember v. J. für schuldig befunden habe, einzig mit Ausnahme der Textilindustrie, die Zahl der Heim­daß auch die Händler Swenn und Milch, genannt der dicke Hans", und beide wegen Körperverlegung im Amte zu je neun Mo- arbeiter in allen Gewerben noch bedeutend zugenommen. Die mise­viel bei Felske verkehrt hatten. Sie beobachtete nun die beiden und naten Gefängnis und Verlust der Fähigkeit zun Be- rablen Lohnverhältnisse in den Heimindustrien sind ja zur Genüge fand, daß Swenn das Haupt einer ganzen Einbrecherbande war. Kleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von drei Jahren ver- bekannt; nur einige Einzelheiten seien hier anzuführen. In der Zur Verfügung standen ihm die Arbeiter Richard Scholle, May urteilt. Knuth sowohl wie Bernleit sind feiner Zeit mit den Handschuhfabrikation, in der auch die Näherei den weiblichen Heim­Weinert, Richard Hoffmann und Richard March, alle wegen Dieb- glänzendsten Militärzeugnissen zur Schußmannschaft übergetreten und arbeitern überlassen bleibt, während alle Vorarbeiten von männlichen stahls mehrfach vorbestraft. Swenn traf sich mit diesen Leuten, die haben sich während ihrer Thätigkeit in ihrem Amte niemals auch Fabrikarbeitern geleistet werden, verdient eine Arbeiterin wöchentlich ihn nur als ihren Chef" tannten, in Verbrecherkreisen und gab ihnen nur die geringste Rüge zugezogen. Die von den beiden gegen das 5-7 M. netto. In Böhmen   liegen die Verhältnisse allerdings noch dort die Winke für Einbrüche, die er selbst ausbaldowvert hatte. Urteil eingelegte Revision ist vom Reichsgericht zurückgewiesen weit trauriger; es wird dort für ein Drittel der hier üblichen Arbeits­Nachdem die Kriminalpolizei den Unternehmer festgenommen hatte, und beide Schußleute sind inzwischen aus dem Polizeidienst entlassen löhne gearbeitet. Die Löhne der Handschuhnäherinnen stehen indessen ermittelte sie, daß die genannten Einbrecher von ihm nach einer worden. Nunmehr haben sie den Antrag auf Wiederaufnahme des in der Heimarbeit in ihrer Tiefe durchaus nicht vereinzelt da. In Stube im Osten der Stadt bestellt worden waren, wo ein Teil von Berfahrens gestellt und für dieses wird die gestern verhandelte An- der Kleineisen- Industrie verdient oft eine ganze Familie nicht mehr ihnen festgenommen wurde. Die andern wurden am Sonnabend- flage nicht ohne Bedeutung sein. Die Schußleute behaupten, daß die wie 12-15 m. wöchentlich bei angestrengter Arbeit, ebenso elend sind abend am Gesundbrunnen   bei einem Einbruchsdiebstahl verhaftet. Aussage des Fredrich von Anfang bis zu Ende falsch sei. In der die Löhne in den Hausindustrien des Schwarzwaldes in der berühmten