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Wiedeberg- Berlin  ( Vorsitzender des christlichen Maurerverbandes) wendet sich gegen die Ausführungen Brust's  . Auch die konfessionellen Vereine habe die Aufgabe, dafür zu sorgen, daß die Gewerkschaften mehr Aftionsfähigkeiten erhalten.

Urwahlen angestrebt habe. In der kurzen Zeit zwischen den Ur- patriarchalische System ist für Deutschland   ein überwundener Stand- Luntmel- Effen: Die Ausführungen Brust' hätten ihn frappiert. und Abgeordnetenwahlen werde sich in dieser Hinsicht kaum alles zur punkt. Unfren bürgerlichen Parteien müssen wir das Gewissen schärfen. Sein Standpunkt werde von Tausenden nicht geteilt. Er bedauere, wünschenswerten Zufriedenheit regeln lassen, immerhin müsse es ver- Wir haben auch zur Reichsregierung das Vertrauen, daß sie die daß hier so scharf gegen das Unternehmertum gesprochen werde und fucht werden. Die Hauptsache sei und bleibe die Schwächung des Junker- sociale Reformarbeit fortseßen will und wird. Den Einwand, daß so milde gegen die Socialdemokratie. Die Socialdemokratie sei doch tums. Bedauerlich sei, daß das Bürgertum auf diesem Gebiete seit die Arbeiterschaft noch nicht reif sei, lasse ich nicht gelten. Die unser Hauptfeind. Man solle also keine Differenzen in die konfeffio­Tangem schon seine Schuldigkeit nicht mehr gethan habe, sonst hätte Schulung der Arbeiter macht Fortschritte und wir wollen sie uns nellen Vereine und Gewerkschaften hineintragen. der Liberalismus nicht so weit herunterkommen können. Er könne fünftig mehr als bisher angelegen sein lassen. Dem Spießbürger- Brust- Essen erklärt, daß er kein Gegner der konfessionellen Ver­nur hoffen und wünschen, das liberale Bürgertum möge seine tum in Arbeiterkreisen wollen wir entgegentreten. Wir müssen in eine sei, diese sollten ihre Mitglieder nur veranlassen, in die Gewerk­thörichte Angst vor der Socialdemokratie endlich ablegen und mit Deutschland   mehr Luft und Licht für die freiheitliche Entwickelung schaften einzutreten. Denn die Gewerkschaften allein sind die Träger dieser vereint in den Wahlkampf ziehen, dann erst werde die der Arbeiterschaft schaffen helfen.( Stürmischer Beifall.) der wirtschaftlichen Macht. Reaktion geschwächt werden.-An der Diskussion beteiligte Mit sehr gemischten Gefühlen wird die Mitteilung des Vor­sich unter andern ein Herr Flatow, der die Juden aufforderte, gleich sizenden entgegengenommen, daß der Bund der Landwirte in einem von vornherein für die socialdemokratischen Wahlmänner zu stimmen. Begrüßungsschreiben dem Kongresse erklärt, daß der Bund den Be­Zu einer fleinen Kontroverse kam es dann noch zwischen dem Volks- strebungen des Kongresses sehr sympathisch gegenübersteht. parteiler Apotheker Linke und dem Dr. Bernstein- Charlotten- In der Diskussion verlangt Richberg- Mühlheim- Ruhr( evangelischer Kloß- Berlin  : Nachdem der Vorsitzende eine Agitation für die burg   wegen der antisemitischen Allüren des Rettors Stops ch. Arbeiterverein), daß auch die landwirtschaftlichen Arbeiter eine Ver- christlichen Gewerkschaften zugelassen hat, fordere ich hier die katho­Bekanntlich wurde Dr. Bernstein im Wahlkreise Torgau  - Liebenwerda tretung in den Arbeitskammern finden sollen. lischen Arbeiter auf, sich den katholischen Gewerkschaften anzuschließen. als freifinnig- volksparteilicher Kandidat von der Parteileitung nicht Becker- Hagen fordert Socialpolitik im Interesse der ausgleichenden( Unruhe.) Ich bedauere, daß Sie jetzt anfangen, den Frieden zu bestätigt, weil er jüdischer Abkunft ist. Alle Ableugnungsversuche Gerechtigkeit. Er hoffe, die Regierung werde sich nicht selbst das stören.( Große Unruhe.) des Rektors Kopsch bezeichnete Dr. Bernstein als wertlos. Seiner Grab graben. Thut die Regierung nicht ihre Pflicht, so dürfe sie Giesberts- M.- Gladbach begründet folgenden Antrag: Der Kongreß Ansicht nach sei das ganze knadentum in derzimmer- sich nicht wundern, wenn die Partei, die die heutige Gesellschaft von bestätigt das jezige Organisationskomitee als bleibende Instanz bis straße" antisemitisch durchseucht. Grund aus bekämpft, immer mehr Anhänger in der Arbeiterschaft zum nächsten Kongreß, der längstens innerhalb dreier Jahre statt­Die Verzögerung der Veröffentlichung der Urwahlbezirke scheint gewinnt. findet mit dem Auftrage, im Sinne der Kongreßbeschlüsse thätig zu von einigen Landräten und Gemeindebehörden geradezu bis zu einer Fräulein Behm-- Berlin  ( Vertreterin des christlichen Vereins für sein, insbesondere den nächsten Kongreß vorzubereiten. Dem Komitee Erschwerung der Wahl ausgedehnt zu werden. So wird Heimarbeiterinnen), mit Beifall begrüßt, wünscht eine Vertretung der wird das Recht der Ergänzung seiner Mitglieder gegeben." weiblichen Arbeiter in den Arbeitskammern. uns aus einer ganzen Reihe von Gemeinden, besonders aus preußi­Dieser Antrag wird debattelos mit großer Majorität an­schen Teilen Thüringens   berichtet, daß die Veröffentlichung der Giesberts und seiner Resolution einverstanden. Er freut sich darüber, Kloß Berlin   ist im großen und ganzen mit dem Referate genommen. Urwahlbezirke noch immer nicht geschehen ist, obwohl uns heute daß Giesbert für ein einheitliches Zusammenwirken zwischen Arbeitern beitern Südwestdeutschlands, daß sie im Gegensatz zu den Aus­Becker- Hagen erklärt im Namen von 130 000 katholischen Ar­nur noch etwa vierzehn Tage von dem Tage der Wahlmännerwahlen und Arbeitgebern eingetreten ist. trennen! Hierdurch wird die Auswahl und Aufstellung der Wahl- Arbeitskammern mit den Gewerbegerichten habe er Bedenken. Was Sie feien auch wirkliche Arbeitervereine im Gegensatz zu andern Gegen eine Verbindung der führungen des Herrn Kloß das unbeschränkte Koalitionsrecht fordern. männer hinausgeschoben, da diese bekanntlich in demselben Urwahl- die Frauenvertretung anlange, so gönne er sie den Frauen aus an- Korporationen, die mit den Arbeitern nur wenig Fühlung haben. bezirke, wo sie aufgestellt werden, wohnen müssen. Neben allen geborener Galanterie.( Heiterfeit.) Principiell wünsche er aber, daß( Beifall.) gesetzlichen Chikanen wird die Wahl auch auf diese Weise erschwert. Die Zeit nicht mehr fern sei, wo der Arbeiter seine Familie so reichlich Unfre Parteigenossen in Erfurt   haben die Vorarbeiten zur und nicht mehr in die Fabriken zu gehen brauchen. ernähren könne, daß die weiblichen Mitglieder in der Familie bleiben Landtagswahl beendet und werden am nächsten Sonntag die Massen­verbreitung eines Flugblatts vornehmen. Als Kandidat für den Kreis hat das socialdemokratische Wahlkomitee den Genossen Reichstags Abgeordneten Paul Reißhaus aufgestellt. Wenn der Kreis auch von unsrer Partei nicht zu erobern ist, so haben unsre Genossen doch die Genugthuung, das Bünglein an der Wage zu bilden, und von ihnen hängt es ab, ob der durch­gefallene Reichstags- Abgeordnete Jacobs fötter oder der neu­gewählte Hagemann in das Abgeordnetenhaus einzieht. Die Konservativen wollen Herrn Jacobsfötter ein Pflästerchen auf die erlittene Wunde legen, während die sogenannten Mittelparteiler mandats, d. h. wenn ihm dies lange vergönnt sein sollte, durch das Abgeordnetenmandat beschaffen wollen.

Lummel- Essen beklagt die Lauheit innerhalb der christlichen und nationalen Arbeiterschaft. Die Arbeitskammern dürfe man nicht der Socialdemokratie ausliefern. Wenn auch über die Beisiger in den Gewerbegerichten nichts zu sagen sei, so habe sich doch in den geltend gemacht. Krankenkassen ein bedenklicher Terrorismus der Socialdemokratie

Gronowski- Dortmund fordert zum Eintritt in die christlichen Gewerkschaften auf. Er lehnt es ab, den Sturmbock gegen die Socialdemokratie abzugeben. Die christlichen Arbeiter seien zu spät gekommen, das sei ein offenes Geheimnis.

angemessen halte, daß von der Tribüne herab Propaganda für die Kloß- Berlin fragt den Vorsitzenden, ob das Präsidium es für christlichen Gewerkschaften gemacht werde.

Der Vorsitzende Behrens antwortet: Das Präsidium wird darüber Rücksprache nehmen und dem Frager nachher Antwort geben. Schack- Hamburg wünscht für die Handlungsgehilfen besondere( Heiterkeit.) Handlungsgehilfenkammern. Behrens- Berlin   hält das Schlußwort. Niemand wird unbefriedigt schreiben des Bundes der Landwirte ein. Wenn der Bund" wirklich gefunden, sondern einfache Arbeiter haben ihre Wünsche geäußert, Schenk- Mannheim geht unter anderm auf das Begrüßungs- den Kongreß verlassen. Kein akademischer Litteratenstreit hat statt­mit den Arbeitern sympathisiere, so solle er doch den landwirtschaft- wie ihnen der Schnabel gewachsen war. Wir würden schlechte lichen Arbeitern ein Vertretungsrecht in den Landwirtschaftskammern Staatsbürger sein, wenn wir die Augen verschlossen halten würden vor den Krebsschäden, die sich in unsrem Volfsleben zeigen. Mit einem Hoch auf die nationale Arbeiterbewegung schließt Behrens den Kongreß.

einräumen.( Heiterkeit.)

Mehrere Redner traten für die Proportionalwahl für die Arbeits­fammern ein, damit die Socialdemokraten nicht wieder die Allein­von der Proporzwahl die Förderung des Verständnisses zwischen socialdemokratischen und nationalen Arbeitern.

Der Kongreß der gelben Gewerkschaften. herrschaft erhalten; ein weiterer Redner( Teufel- Tuttlingen  ) erhofft

Sociale Rechtspflege.

Frankfurt   a. M., 26. Oktober.  ( Eig. Ber.) Ueber die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine spricht der Vorsitzende Gronowski- Dortmund beantragt, eine Kommission zu wählen, des deutschnationalen Handlungsgehilfen- Verbandes, Wilhelm die beim Reichskanzler persönlich vorstellig werden solle, um ihn Stillschweigendes Einverständnis. Die Stickerin K. Hatte eine. Schad- Hamburg  . Er nennt die Berufsvereine die notwendige Er- mit den Wünschen und Forderungen des Kongresses bekannt zu Zeitlang für Herrn Kornider gearbeitet. Bei den mehrmaligen Ab gänzung des Koalitionsrechtes und es sei nur logisch, den Berufs- machen.( Beifall.) rechnungen wurden der Frau die verabredeten Preise einschließlich vereinen eine Rechtsfähigkeit zu verleihen. Für die Vermehrung Behrens- Berlin spricht sich dafür aus, daß auch die landwirt  - des verwendeten Garns und der Seide berechnet und bestimmte oder Verminderung von Streits sei die Frage praktisch ohne Be- fchaftlichen Arbeiter in den Arbeitskammern vertreten sein müssen. Abzüge gemacht. Nach Lösung des Arbeitsverhältnisses klagte Frau St. deutung. Allenfalls könne man sagen, daß nach erlangter Rechts- Wenn der Bund der Landwirte damit und der Gewährung des beim Berliner   Gewerbegericht auf Nachzahlung von 12 M. fähigkeit der Berufsvereine tein Streit mehr, wohl aber mancher Koalitionsrechtes an die landwirtschaftlichen Arbeiter einverstanden für Garn. Der Beklagte bestritt jede Verpflichtung und bes weniger ausbrechen dürfte. Die ganze Frage sei eine reine Rechts- sei, fo begrüße er die Sympathie- Erklärung des Bundes mit Freuden. Hauptete, der Klägerin sei es bekannt gewesen, daß die Arbeits­frage. Die Bewegungsfreiheit der Vereine dürfe nicht unter einem( Heiterkeit und Beifall.) Geseze für die Berleihung der Rechtsfähigkeit leiden. Die Furcht vor der Socialdemokratie sei der Hauptgrund für die bisherige Ver­weigerung der Rechtsfähigkeit. Gerade die Gegner der Socialdemo tratie sollten aber eine Stärkung der gewerkschaftlichen Bewegung gegenüber der parteipolitischen begrüßen.

Reinhardt- Berlin legt Wert auf die zwangsweise Verleihung der Rechtsfähigkeit. Sie fei gerade im Interesse der Bekämpfung der Socialdemokratie notwendig. Die Socialdemokratie intereffiere sich nicht für die Rechtsfähigkeit, weil die Kaffenverwaltung dadurch unter behördliche Kontrolle komme. Unterschlagungen würden dann nicht, wie jetzt, häufig so lange fortgesetzt oder unentdeckt bleiben können. Molz- Trier ist der Ansicht, daß ein Gesetz, das den Berufs­bereinen die Rechtsfähigkeit verleiht, so gestaltet werden müsse, daß eine Schädigung des Vermögens der Vereine ausgeschlossen ist.

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preise das Garn und die Seide mit einschließen sollten. Es sei ihr auch nie erstattet worden. Klägerin habe ihren Anspruch auch erst erhoben, als er ihr gesagt habe, er hätte keine passende Be­In der Nachmittags Sigung hält Giesberts das schäftigung für sie. Die Klägerin erwiderte, sie sei niemals aus Schlußwort. Er erklärt sich gegen die Einbeziehung der landwirtschaft- der Abrechnung flug geworden. Das Gewerbegericht wies die Klage lichen Arbeiter. Was die Kundgebung des Bundes der Landwirte mit der Begründung ab, es sei entscheidend, daß die Klägerin bei anlangt, so habe er sie als Jronie aufgefaßt.( Widerspruch. Der dreimaliger Abrechnung die ihr gezahlten Preise nicht als zu gering, Vorsitzende ruft dazwischen, daß es sich nur um eine persönliche Er- nicht als falsch berechnet moniert habe. Es sei anzunehmen, daß ein flärung gehandelt habe.) Redner fährt fort: Dann will ich keine stillschweigendes Einverständnis vorgelegen habe, soweit es sich um falsche Unterstellung gemacht haben. Man könne ja sehen, wie der die Preise handelte. Hase läuft, ob die Vertreter des Bundes der Landwirte im Reichs­tage sich für das uneingeschränkte Koalitionsrecht für alle Arbeiter und die Beseitigung aller vormärzlichen Bestimmungen des preußischen Vereinsgesetzes erklären werden. Das wäre dann eine Wendung zum Besseren, die wir mit Freuden begrüßen würden.

Gerichts- Zeitung.

Der Standalprozeß, der am Sonnabend vor der 3. Straffammer, des Landgerichts II   gegen die geschiedene Frau Guslava Schettler Die Diskussion wird hierauf geschlossen und der Kongreß be- Persönlich bemerkt Frl. Behm gegen Kloß- Berlin  , daß sie und die noch jugendliche Konzertfängerin Frida Horn begann, schließt einstimmig, die Forderung nach Verleihung der Rechts- Galanterie ablehne und nur Gerechtigkeit für die Arbeiterinnen ver- wurde gestern zu Ende geführt. Bei der Urteilsverkündigung wurde fähigkeit an die Berufsvereine zur Sicherstellung ihrer Vermögens- lange. Was Kloß über das Verbleiben der Frau im Hause gesagt die Deffentlichkeit wiederhergestellt. Staatsanwalt Dr. Friedheim rechte ohne Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit aufzustellen. habe, sei Zukunftsmusit; aber auch später werde es unverheiratete hatte gegen die Schettler 3 Jahre Zuchthaus, gegen die Horn Ueber die Errichtung von Arbeitskammern spricht hierauf Frauen und Witwen geben, die sich selbst zu ernähren gezwungen 6 Monate Gefängnis beantragt, während die Verteidiger, Rechts­Arbeitersekretär J. Giesberts- München- Gladbach. Seine Aus- feien.( Beifall.) anwalte Horn und Schlesinger, für ein niedriges Straf­führungen gipfeln in der folgenden Resolution: maß eingetreten waren. Der Gerichtshof verurteilte die Angeklagte Schettler wegen Kuppelei, versuchter Erpressung und Anstiftung bezw. Beihilfe zu den von der Mitangeklagten Horn begangenen Straf­thaten zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis, wovon 6 Monate durch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt erachtet wurden, ferner zu fünfjährigem Ehrverlust und Polizei- Aufsicht. Die Angeklagte Horn tam mit einer Gefängnisstrafe von 3 Monaten davon, da sie unter dem Einflusse der erfahrenen, raffinierten Frau Schettler ge= standen habe und von ihr vollständig umstrickt worden sei. Der Vers teidiger der Horn beabsichtigt, die Gnade des Kaisers anzurufen. dürfnislosigkeit bekanntlich das Die russischen und polnischen Arbeiter sind in ihrer Be­Ideal vieler deutscher Unternehmer. Von dem Leben dieser Erdarbeiter bot eine

wirken.

Es folgt der lezte Punkt der Tagesordnung

Welche Nukanwendung ziehen wir aus dem Kongres?

Die Resolution wird hierauf mit dem Zusaß, daß die Wahlen Die Versammlung spricht ihr lebhaftes Bedauern darüber zu den Arbeitskammern nach dem Proporzsystem erfolgen sollen, ein­aus, daß die in den kaiserlichen Erlassen vom 4. Februar 1890 ftimmig angenommen. Weiter wird beschlossen, an den Reichskanzler in Aussicht genommenen geseßlichen Institutionen( Arbeits  - eine sechsgliedrige Deputation zu schicken, die ihm die Beschlüsse des fammern) zur Pflege des Friedens zwischen Arbeitgeber und Kongresses unterbreiten soll. Arbeitnehmer, an denen Arbeiter durch Vertreter, welche ihr Ver­trauen besigen, an der Regelung gemeinsamer Angelegenheiten beteiligt und zur Wahrnehmung ihrer Interessen bei Verhandlungen mit den Arbeitgebern und mit den Organen der Regierung befähigt Behrens- Berlin  : Wir schlagen Ihnen vor, eine Kommission ein­werden", noch nicht verwirklicht sind. Sie bedauert das um so mehr, zusehen, die darüber zu wachen hat, daß die hier gefaßten Beschlüsse als ähnliche Institutionen in Deutschland   für andre Berufs- in die That umgesetzt werden. Dieser Ausschuß soll aber nicht die klassen seit längerer Zeit bestehen und erfolgreich und nützlich Befugnis haben, sich in die inneren Angelegenheiten der an­geschlossenen Organisationen einzumischen. Die Versammlung erblickt in paritätischen Arbeits- Brust- Altenessen zieht folgendes Facit: 1. die Gewerkschaften Verhandlung, die am Montag vor dem Potsdamer Schwur­fammern ein wichtiges Mittel, a) der Verschärfung der Klassen behalten ihre sonstige allgemeine Selbständigkeit, treten aber zur gericht stattfand, ein krasses Bild. Wegen vorfäßlicher Brandstiftung gegensätze und der damit verbundenen wachsenden Verbitterung Lösung großer Fragen in engere Verbindung, 2. die konfessionellen und Entfremdung von Arbeiter und Arbeitgeber Einhalt zu thun Arbeitervereine bleiben auch selbständig bestehen für ihre religiösen hatten sich die seit dem 30. Juni cr. verhafteten polnischen Arbeiter durch Beratung und Verständigung über gemeinsame Angelegen- und ideellen Zwecke, sie suchen ihre Mitglieder aber auch den christ- Bentara und Toboy, beide Familienväter aus Westpreußen  , zu ver­heiten insbesondere aus dem Arbeitsverhältnis, b) die Rechte und lichen Gewerkschaften zuzuführen zur Förderung und Wahrung ihrer beim Bau der Eisenbahn von Wildpark   nach Treuenbrießen in der Nähe antworten. Sie waren mit noch vielen andren Polen   und Russen  Interessen der Arbeiter sicher zu stellen und zu fördern und so den wirtschaftlichen Interessen. Ich kann die konfessionellen Vereine in von Beelitz   beschäftigt und wohnten in primitiven Hütten, die sie sich Arbeiterstand in seinem Bestreben, eine größere Anteilnahme an den wirtschaftlicher Beziehung keineswegs den Gewerkschaften gleich achten. felber am Waldessaume durch einige Bretter, welche mit Moos und geistigen und materiellen Gütern der Kultur zu erlangen, wirksam Wir wollen keine Kampfvereine bilden, aber wir können durch die Erde bedeckt waren; hergestellt hatten. Abends trochen sie in diese zu unterstützen. Gegner zu wirtschaftlichen Kämpfen gezwungen werden. Diese Es ist deshalb die Schaffung solcher Arbeitskammern als Stämpfe tönnen von den konfessionellen Vereinen nicht so erfolgreich übernachteten auf Stroh. Am 29. Juni hatten aber sämtliche Erd­Erdhütten, die nur für eine Person Plaz gewährten, hinein und eine der nächsten und wichtigsten Aufgaben der deutschen   Social- durchgeführt werden, wie von deu Gewerkschaften.( Beifall.) politik anzusehen. In diesem Sinne ersucht die Versammlung Molz- Trier ermahnt zum gemeinsamen Wirken. Unser Erbfeind Beelitz gegangen und hatten die Schnapsflasche mehr wie gut kreiser arbeiter anläßlich des Peter und Paul- Festtages gefeiert, waren nach die Regierung und die Voltsvertreter in den Parlamenten, bald ist die Socialdemokratie, die wir bekämpfen müssen. Ich erkläre ihr lassen, um abends schwer berauscht das nichts weniger als traute möglichst die geeigneten Schritte zur Verwirklichung der Arbeits  - offen den Krieg und erkläre im Namen von 660 000 Mitgliedern der Heim, die Erdhütten, aufzusuchen. Ein Russe, der nicht mehr weiter kammern einzuleiten und verpflichtet die Teilnehmer des Kongresses, hier vertretenen Organisationen, daß wir ebenso gut die Arbeiter arbeiten wollte, redete nun den Angeklagten Toboy auf, die für diesen Gedanken in ihren Korporationen lebhafte Propaganda interessen vertreten, wie die Socialdemokratie. Wir sind stolz auf Hütten in Brand zu sehen, was sich dieser in seinem trunkenen unser deutsches Vaterland, auf die sociale Wohlfahrt, die andren sagen ließ. Er und auch Zentara Redner hält die jetzigen gespannten Verhältnisse zwischen Ar- Ländern als Vorbild dienen kann. Dem Feinde unsres Vaterlandes, Bustand nicht zweimal beiter und Arbeitgeber für ungefund. Er stehe nicht auf dem Boden der Socialdemokratie, diesem unsren Erbseinde, müssen wir den zündeten darauf nach und nach sieben Hütten an, die voll­Ein ständig niederbrannten. Erdarbeiter, der in einer des Klassentampfes, wolle also keine Verschärfung der Klassengegen- Kampf bis aufs Messer erklären. fäße. Es gebe auch neben unvernünftigen Arbeitgebern vernünftige. Gieberts- München- Gladbach: Ich möchte im Gegensatz zu dem Hütte schwer betrunken schlief, holte Toboy mit den Worten: Leute freilich wie Tille und Bueck werde man scharf bekämpfen müssen. Vorredner den Wunsch aussprechen, daß sich die Arbeiter über die" Hund, Du mußt rauskommen!" noch rechtzeitig aus derselben Dazu seien aber gerade die Arbeitskammern geeignete Institutionen. fonfeffionellen und politischen Gegenfäße hinaus die Hand reichen und der Beelitzer   freiwilligen Feuerwehr, welche aber nichts mehr zu hervor. Die hochauflodernden Flammen veranlaßten das Ausrücken Den organischen Aufbau könne man dem Reichstag überlassen, eine sich gegenseitig verstehen lernen.( Lebhafter Beifall.) Wir Arbeiter wichtige Frage sei aber das Wahlrecht der Arbeiter zu den Arbeits  - haben von den konfessionellen Kämpfen immer den Schaden. Wir geklagten die Schuldfragen, weil sie die Erdhütten für keine Wohn­löschen vorfand. Die Geschworenen verneinten bei beiden An­fammern. Er halte ein freies, gleiches und geheimes Proportional- wollen einen Platz haben, an dem wir unsre spezifischen räume für Menschen hielten und nicht der Ansicht beitraten, daß wahlrecht nach der Art des Wahlrechts zu den Gewerbegerichten für Arbeiterinteressen gemeinsam vertreten können. Deshalb will am besten. Mit den Gewerbegerichten müsse überhaupt eine Ver- ich den Kampf gegen die Socialdemokratie nicht in den Vordergrund durch den Brand auch der Wald und andre Wohnräume hätten in bindung hergestellt werden. Die Vereinbarung der Arbeits- ftellen. Gewiß sind wir principielle Gegner der Socialdemokratie. Mitleidenschaft gezogen werden können. Die Angeklagten wurden deshalb freigesprochen. bedingungen müsse den gewerkschaftlichen Organisationen über- Aber mit der Socialdemokratie mögen sich die Leute herumschlagen, lassen bleiben. Redner wendet sich gegen die Auffassung, die sie geschaffen haben.( Stürmischer Beifall.) Wir sind Arbeiter Flucht eines Berliner   Zuchthäuslers. Der berüchtigte Einbrecher die socialen Reformen einzustellen, weil die socialen Institutionen vad jeder Arbeiter ist unser Klaſſengenosse. Wir alle wollen uns zu Johann Grupka aus Berlin  , der vor mehreren Jahren hier in Berlin  stets gleich in die Hände der Socialdemokraten fallen. So lange praktischer Politik vereinigen, wir wollen, daß der sociale Starren sein Univesen trieb, wurde damals zu langjähriger Zuchthausstrafe diese Institutionen von den Socialdemokraten gefeßlich verwaltet vorwärts geschoben wird. Der Einwand soll in Zukunft nicht mehr verurteilt und der Strafanstalt zu Striegau   überwiesen. Vor einiger werden, sei dieser Einwand nicht stichhaltig. Warum habe denn die gebraucht werden können, daß allein die Socialdemokratie den Zeit wurde von der Anstalt ein Arbeitskommando nach Giesdorf a. R. Socialdemokratie so große Erfolge? Weil sie rührig und wir schlafmügig focialen Fortschritt will. Den Ausführungen Brusts kann ich nicht entsandt und auch G. befand fich dabei. Jetzt ist es dem gewiegten find.( Sehr richtig!) Wir müssen mehr Standes- und Klassenbewußtsein zustimmen. Einbrecher gelungen, in einem günstigen Momente den Aufsehern entwickeln, wir müssen uns besser organisieren, lebhafter agitieren. Schack- Hamburg  : Wir wollen nicht diese oder jene politische ein Schnippchen zu schlagen und zu entfliehen. Es wird angenommen, ( Beifall.) Wir müssen auch mehr Front machen gegen das heutige Ab- Richtung befämpfen. Die positive Arbeit scheint mir auch der daß es dem Flüchtigen gelingt, Civilkleidung zu erlangen und dann hängigkeits- und Unterdrückungssystem des Unternehmertums. Das deutschen   Arbeiter viel würdiger zu sein.( Beifall.) nach Berlin  , dem Schauplage feiner früheren Thätigkeit, zu entkommen.

zu machen."