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Nr. 261. 20. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 7. Bovember 1903, Parteigenoffen, beteiligt Euch Sonntag früh 8 Uhr Mann für Mann an der

Flugblattverbreitung zu den preußischen Landtagswahlen!

Der Kampf ums Majorat.

Behnter Tag.

entschieden nicht verreist

daran, zu Gunsten der Angeklagten auszusagen, im Gegenteil: als doch die Aussage andrer Zeugen nicht überein, ebensowenig die ich f. 3. als Kutscher in Wroblewo einen Fußschaden erlitt, wollte mich Thatsache, daß der Zeuge seinem Schwiegervater nur gesagt habe: die Gräfin entlassen und es bedurfte erst der Fürsprache von dritter Seite, er erinnere" sich nicht. Auch von dem Vertreter der Anklagebehörde, daß ich bleiben konnte und einen andern Posten erhielt." Auf von den Verteidigern und von der Geschwornenbank werden dem Die Zahl der Zeugen scheint sich nimmer zu berringern; beim Befragen der Verteidigung bestätigt der Beuge, daß er seiner Zeit Beugen die verschiedensten Vorhaltungen gemacht. Er bleibt aber Aufruf durch den Vorſizenden Landgerichts- Direktor Leuschner von dem Justizrat Lewinski bringend und ernstlich ermahnt immer und immer dabei: Die alte Andruszewska ist füllt sich der Raum vor dem Gerichtstische wieder bis zum letzten worden sei, nichts als bie reine Wahrheit zu sagen. Richtig sei es Pläschen. Ein großer Teil der Zeugen wird bis Montag entlassen. auch, daß er zumeist mit der alten Andruszewska in der Küche zu Erster Staatsanwalt Steinbrecht  : Die Verteidigung habe mittag gegessen habe. Er erinnere sich, daß ihm diese, als am die Ladung eines Generalagenten ist beantragt, der befunden soll, 27. Januar die Kunde von der Geburt des jungen Grafen eintraf, daß er ein Schriftstück gesehen habe, in welchem dem Zeugen aus Freude ein gutes Mittagbrot gegeben habe. Hechelsti 30 000 m. vom Grafen Hektor Kwilecki versprochen seien, falls die Gräfin Ifa verurteilt wird. Der betreffende Herr List schreibe nun aber, daß er den Hechelsti abfolut nicht kenne und gar

gewesen, sie war überhaupt vom 1. Oftober 1896 bis 27. Januar 1897 dem Zeugen die Hedwig Andruszewska gegenübergestellt. nur einmal in Posen bei ihrem Schwiegersohn. Hierauf wird dann Zwischen beiden entspinnt sich in polnischer Sprache eine Aus­( Pause.) einandersetzung, wobei ein jeder bei seiner Behauptung bleibt. Dem Eine Bemerkung des Rechtsanwalts. Zeugen wird eindringlichst vorgehalten, ob er bei seiner in der Vor­nichts zu bekunden vermöge. Seine Ladung würde sich unter diejen mir vom Richtertische gesagt worden ist, soll, als der letztvernommene Andruszewska( Mutter) vom Oktober 1896 bis zur Geburt des Kindes Nach Wiederaufnahme der Sizung bemerkt der Vorsitzende: Wie untersuchung abgegebenen Erklärung bliebe, daß er die angeklagte Umständen wohl erübrigen. Er bitte überhaupt den Herrn Vor- Beuge nach längerer Befragung erklärte, er habe es so in der Gr- täglich auf dem gräflichen Gute gesehen habe. Er erklärt, zwischen fizenden, der Verteidigung anheim zu geben, bevor sie so bestimmte innerung". Herr Justizrat Bronter die Zwischenbemertung gemacht ihm und der Frau Andruszewska habe ein freundschaftliches Ver­Beweisthemata stelle, die einzelne Zeugen in der öffentlichen haben:" So weit bringt man die Zeugen!" Ich bitte um eine Erhältnis bestanden, so daß sie sich täglich aufgesucht hätten. Ein Ge­Meinung start herabsetzen müssen, doch vorher Ermittelungen lärung über diese Bemerkung. Justizrat Bronter: Ob ich das schworener macht den Zeugen darauf aufmerksam, daß gestern eins anzustellen. Fr fei gern bereit, Justizrat Bronter berzichtet nicht auf die Ladung des fagt habe:" Soweit kommen die Beugen!" Ich müßte verlangen, daß der hätten. Hierauf verwahrt sich Justizrat Wronker, da die gestern ver­Justizrat Bronter verzichtet nicht auf die Ladung des Wort gebraucht habe, weiß ich nicht, ich möchte fast behaupten, daß ich ge- wandfreie Zeugen die Abreise der alten Andruszewska bekundet Zeugen List. Den Nat, vorher Informationen einzuziehen, würde die Verteidigung gern befolgen, aber fie habe die Erfahrung jenige, der von mir eine solche Erklärung gehört haben will, diese nommenen Zeugen nach seiner Ansicht keineswegs in einwandfreier Behauptung mir zunächst ins Gesicht sagt. Ich bitte doch zu be- Weise ihre Bekundungen gemacht hätten. beweise gemacht, daß die Staatsanwaltschaft mit rücksichtigen, daß man in diesem langwierigen und aufregenden Die nächste Zeugin ist die unverheiratete Dienstmagd Franziska gänzlich unberechtigtem Mißtrauen Prozeß, in dieser furchtbaren Atmosphäre schließlich auch nervös Schleszed, mit der polnisch verhandelt werden muß. Sie soll über berartigen Mitteilungen, die an die Verteidigung herangetreten, wird, und daß einem mal auch wohl ein Wort entfliegen mag, was dasselbe Beweisthema vernommen werden. Der erste Staatsanwalt gegenüber steht. So habe man es dem Justizrat Lewinski in Posen wirklich nicht böse gemeint ist, und daß man doch nicht alles so auf Steinbrecht   beantragt, daß alle diejenigen Zeugen, die bekundet sehr verdacht, daß er Ermittelungen darüber hat anstellen lassen, ob die Wagschale legen sollte. Ich weiß nicht, wie ich dazu kommen haben, die alte Andruszewska sei während der fritischen Zeit verreist die alte Angela Andruszewska in der kritischen Zeit von Wroblewo sollte, hier etwas den Präsidenten Beleidigendes zu sagen. Sollte gewesen, unvereidigt bleiben sollen. Dem widerspricht Justizrat verreist war. Rechtsanwalt Chodziesner: Als die Zeugin ich etwas gejagt haben, was nicht richtig ist, dann thut es mir leid. Bronter. Der Gerichtshof beschloß, daß die Zeugen Bialedi, Falkowska in einem gegebenen Augenblicke der Verteidigung noch eine Präs.: Geben Sie zu, daß es eine Beleidigung wäre, wenn Rastowiat und die Schledzed nicht bereidigt werden sollen. Hierauf Mitteilung machen wollte, habe der Staatsanwalt dagegen lebhaft Sie fich so ausgedrückt hätten, wie behauptet wird? Ein trat um 3 Uhr Schluß der heutigen Verhandlung ein. Einspruch erhoben. Nach diesen Erfahrungen vermeide es die Ver- Geschworener erklärt hierzu: Er habe ganz genau gehört, daß der Die nächste Sigung beginnt Montagmorgen 92 Uhr. teibigung, mit irgend einem einem Zeugen in Berührung zu Justizrat nur gesagt hat:" Soweit tommt schließlich jeder Zeuge!" treten. Der Vorfizende bittet, bei Stellung von Beweis- Justizrat Bronfer: Jedenfalls war meine Bemerkung mur anträgen wenigstens in ihrer Fassung vorsichtiger zu sein und nicht objektiv gemeint und hatte feinerlei fubjektive Spize. Ich bin ge= eines töniglich preußischen Schwurgerichts und insbesondere diesen

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gleich Worte wie Intriguant", Schwindler" und bergleichen zu ge- mint, bie Wahrheit zu fagen. Jeder Gebante, ben Worfigenden Auf zur Flugblatt- Verbreitung!

Erster Staatsanwalt Steinbrecht  : Nachdem der Herr Justiz rat seine Aeußerung zurüdgenommen, sehe ich von Stellung eines Antrages ab. Posthalter und Distriktskommissar.

brauchen. Justizrat Bronter stellt noch einige Beweisanträge. Er Herrn Vorfißenden zu tränken, hat mir völlig fern gelegen. beantragt die Vorladung der Goldarbeiterfrau Antonia Carlewis Falls ich wirklich etwas unpassendes gesagt haben sollte, nehme und der unverehelichten Czertida in Bosen über folgende That- ich es zurück. fachen: Die Hedwig Andruszewska sei vor nicht langer Zeit bei der Frau Carlewis gewesen, um sich eine größere Geldsumme zu borgen. Sie habe dabei gesagt, sie werde das Geld auf Heller und Pfennig wiedergeben, denn sie werde diesen Prozeß gewinnen und dann vom Grafen Hektor sehr viel Geld erhalten. Ferner wird beantragt, den Ingenieur Konstantin Köhler in Posen zu laden. Dieser soll von Hechelsti selbst gehört haben, daß er vom Grafen Hektor eine reiche Belohnung erwarte. Die Zeugen sollen geladen werden.

Personen als

Parteigenossen und Genossinnen! Die Bedeutung der Landtags­wahlen soll der Bevölkerung von neuem in einem Flugblatt ver­anschaulicht werden, das am Sonntag in der Frühe verbreitet wird. Daß diese Arbeitsleistung im Parteidienst die Anspannung aller Kräfte erfordert, ist bekannt, und wir erwarten daher, daß auch diesmal mit der gewohnten Pünktlichkeit gearbeitet werde und jeder­mann zeitig zur Stelle sei. Niemand darf fehlen!

fammen: Die Flugblatt- Verbreiter finden sich an folgenden Stellen zu­

Verbreitung von folgenden Lokalen aus statt: Hahn, Stralauer­Erster Wahlkreis. Am Sonntag früh 8 1hr findet eine Flugblatt­straße 24. Die Parteigenossen werden um zahlreiche Beteiligung Straße 48. Weihnacht, Grünftr. 21. Glaue, Krausenstr. 18. Wenzel, Dorotheenstr. 69. Wolf, Mauerstr. 50 und Radtke, Flensburger­ersucht.

Der nächste Zeuge Posthalter und Schultassenrendant Kloskiewicz ist ein Gläubiger der Gräfin seit 1900. Er hat ihr auf Schuldschein und Wechsel etwa 5000 M. geborgt. Er giebt zu, daß er seine Forderung für gesicherter hält, seitdem die Dffomsta im Civil­Eine Reihe von Zeugen aus Kosten und Bosen wird dann weiter prozeß in Bosen beschworen hatte, daß die Gräfin in der That über den Leumund des Zeugen echelsti vernommen. in andern Umständen gewesen, der Knabe also wirklich ihr Hechelsti persönlich eine sehr schlechte Meinung und behauptet, daß die Ossowska für eine brave, anständige und religiöse Frau gehalten Der Hotelbefizer Stanislaus Michalski aus Kosten hat von Sohn ist. Auf die Frage der Verteidiger erklärt der Zeuge, daß er dieser sich viel mit Klatsch abgegeben habe, ein Intriguant sei, die Leute habe, Seine Meinung über sie habe sich aber geändert, nach aufeinander heze und mit Abfaffung anonymer Briefe viel Unheil dem er erfahren, daß sie einen Meineid geleistet habe. angerichtet habe. Es stellt sich jedoch heraus, daß dieser Beuge nur Der Beuge verwahrt sich in voller Entrüftung dagegen, daß Zweiter Wahlkreis. Zur Flugblattverbreitung am Sonntag früh vom Hörensagen seine Wissenschaft hatte und nur nacherzählen konnte, der Distriftskommiffar Leitlof in einem früheren Stadium des Ver- wollen sich die Genossen an folgenden Stellen einfinden: D. Kumke, daß Hechelsti für den Schreiber der anonymen Briefe gehalten wurde. fahrens feine Bekundungen für nicht einwandfrei" erklärt habe. Billowstr. 59; Böttcher, Steinmetzstr. 29; Ridert, Steinmenſtr. 60; -Beuge Hechelski behauptet, daß diese Anschwärzungen von Das brauche er sich nicht gefallen zu laffen, das sei eine Beleidigung, Marsch, Alvenslebenstr. 15; Hähnelt, Blumenthalstr. 5; W. Bruns, einer Klatschbase ausgegangen seien und das gegen ihne eröffnete er habe Sr. Majestät treu gedient und habe hier einen Eid geleistet. Wilhelmstr. 146; F. Ohnesorge, Markgrafenstr. 102; R. Augustin, Verfahren mit Einstellung endete. Handelslehrer Preiß aus Posen weiß, daß Hechelsti von vielenie kommt der Diſtriftskommissar zu solcher Anzweiflung meiner Lindenstr. 69; Roßband, Lindenstr. 107; H. Störmer, Zimmerstr. 24; Aussage?-Distriktskommissar Leitlof: Mein Vertrauen zu dem Wieprecht, Schüßenstr. 18/19; J. Sasse, Hornstr. 2; S. Werner, Schullassenrendanten ist etwas erschüttert, weil er Geldgeschäfte und Schriftfäge macht. Ich halte ihn für einen Wintelfonfulenten. Hagelsbergerstr. 2; F. Rechtbach, Hagelsbergerstr. 28; F. Preuß, bezeichnet wurde. Auf Befragen des Präsidenten schränkt er dies Der Zeuge verwahrt sich wieder in großer Entrüstung gegen diese Bellealliancestr. 74a; Borgfeldt, Arndtstr. 35; J. Thomsen, jedoch dahin ein, daß diefe Bezeichnung erst infolge seiner Thätigkeit Bemerkungen und plagt dann mit der Bemerkung heraus: Der Gneisenaustr. 30; E. Seidel, Mittenwalderstr. 16; Paul Scholz, in dieser Kindesunterschiebungs- Affaire in Anwendung gekommen Herr Distriktskommissar tommt alle Vierteljahre mal nach 3offenerstr. 1, Ecke Barutherstraße; Jul. Fischer, Boekhstr. 7; ſei. Ein Schneidermeister aus Posen, dessen Kunde Herr Wroblewo wie der Schah von Persien! Darob ist nun wieder F. Ewald, Schönleinstr. 6; Patschte, Gräfestr. 31; E. Lindemann, Sechelski ist, erklärt, daß er diesem nichts Nachteiliges nachsagen der Distriktskommissar sehr empört, und der Staatsanwalt be- Morisstr. 9; Schulz, Wasserthorstr. 14. fönne und ihn eines Betruges nicht für fähig halte. antragt gegen den Zeugen wegen grober Beleidigung eines Zeugen Fünfter Wahlkreis. Früh 71%, Uhr. 1. Abteilung: Rausch, Wins­Eine Gruppe von Zeugen, die alsdann vernommen werden, eine Strafe von 30 M. Der Zeuge entschuldigt sich damit, daß er straße 13; 2. Abteilung: Scholz, Georgenkirchstr. 49; 3. Abteilung: gehört zu dem Thema: ob die alte Andruszewska am im Zorn und in der Reizung dies gefagt habe. Der Distriktskommissar Anötsch, Hirtenstr. 10; 4. Abteilung: Patt, Dragonerstr. 15; 5. Ab­27. Januar 1897 berreift war. Der Arbeiter Johann Sucharski erklärt sich durch diese Bemerkung für befriedigt. aus Wroblewo erklärt zunächst mit großer Bestimmtheit, daß Frau Andruszewska nicht verreist, sondern in Wroblewo anwesend war; auf wiederholte Vorhaltungen des Vorsitzenden und Mahnungen zur Borsicht erklärt er dann: er könne sich nicht erinnern, daß fie verreist war und habe insbesondere nicht bemerkt, daß sie zu jener Zeit mehrere Tage von Wroblewo abwesend war. In demselben Sinne spricht sich eine andre Zeugin aus Wroblewo aus.

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Polizei- Agent und Spion

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Unter den Zeugen, die dann in ziemlicher Eintönigkeit immer wieder über die Anivesenheit oder Abwesenheit der

Der Gastwirt Kaskowiak ist derjenige, bei dem die gestern verhaftete Frau Wieckowska vor ihrer Abreise nach Berlin   zur Ver­nehmung ein Glas Schnaps getrunken haben soll. Der Zeuge be­streitet entschieden, daß er bei dieser Gelegenheit der Wieckowska irgendwelche Direttive über ihre Aussage gegeben oder ihr gesagt habe, daß fie in Berlin   fagen solle: die Andruszewska sei nicht verreist gewesen. Er selbst wisse, daß die alte Frau am 27. Januar in Wroblewo anwesend

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teilung: Wirth, Auguststr. 51;

6. Abteilung: Wittchow, Kleine Hamburgerstr. 27, Ecke Elsasserstraße; 7. Abteilung: Schliz, Luisen­straße 26.

Bris. Die Genossen wollen sich am Sonntag früh 128 Uhr bei Weniger, Werderstr. 27 zur Flugblattverbreitung einfinden.

Charlottenburg  . Früh 8 Uhr: Baade, Neringstr. 25; Pasche, Potsdamerstr. 44; Müller, Rosinenstr. 3; Gimpel, Osnabrückerstr. 4; Dörre, Wallstr. 90; Batsch, Seefenheimerstr. 11; Fischer, Pestalozzi­straße 84; Röttger, Leibnizstr. 3; Meißner, Bassauerstr. 25. Franz. Buchholz. Früh 8 Uhr. Treffpunkt für beide Bezirke, Rähne, Berlinerstr. 27.

bei

Friedrichsfelde  . Früh 7 Uhr bei Losse, Luisenstr. 20. Grünau. 8 Uhr. Treffpunkt: Grüne Ecke. Johannisthal  - Rudow  . 8 Uhr. Für Johannisthal   vom Lokal Mertins; für Rudow   vom Lotal F. Reime.

Groß- Lichterfelde  . Früh 8 Uhr bei den Bezirksführern. Mariendorf  . Sonnabendabend 8 Uhr bei Reichardt. Einteilung für die Agitationstour. Lichtenberg  . Früh 8 Uhr in den bekannten Bezirkslokalen zur

Königs Wusterhausen  . Früh 7 Uhr bei Lange, Gasthof Siegeskranz.

Neuenhagen   a. d. Ostbahn früh 6% Uhr auf dem Bahnhof Neuenhagen   resp. Fredersdorf  . Ober- Schöneweide. 7 Uhr bei Kaufholt.

Ein Fräulein Koch aus Pofen hat die die alte Andruszewska feit langer Zeit gekannt, diese hat sogar bei ihr längere Zeit gelegen, war, denn er sei an jenem Tage aufs Gut gegangen, um ein Schwein als sie den ufall erlitten hatte. sprächen über die Verhältnisse auf Wroblewo und die Geburt des zu verhandeln, und als da das Telegramm mit der Nachricht von Sinaben soll die alte Andruszewska gesagt haben: es sei ein sehr der Geburt des Knaben ankam, ſei die alte Frau anwesend gewesen schönes Kind und die Freude über die Geburt sei groß gewesen. und habe sich über das Telegramm fehr gefreut. Als die Zengin weiter fragte, ob es denn mit der Geburt auch über seine etwaige Kenntnis von der Anwesenheit oder Abwesenheit Der vorher vernommene Zeuge Kostiewicz wird nochmals feine volle Richtigkeit habe, habe die Alte gesagt: Es ist vollständig ber alten Andruszewska befragt. Er erklärt, daß sein Schwiegersohn, richtig. Von irgend einem Geheimnis", welches mit der Geburt in der Wirtschaftsinspektor Joseph Bialedi, der seiner Zeit in Wroblewo S. Verbindung stehe, habe Frau Andruszewska niemals gesprochen; einmal habe sie darüber geklagt, was aus ihrer Hedwig werden war und jezt in Borkow   bei Stalisch ist, ihm gesagt habe: er erinnere sich nicht, daß die Andruszewska in der kritischen Zeit verreist ge­würde, wenn sie nun sterben sollte. wesen sei. Staatsanwalt Dr. Müller macht darauf aufmerksam, daß dieser Schwiegersohn Bialecki im Gegenfab hierzu bei seiner Vernehmung nichts vom erinnern" gesprochen, sondern steif und fest alten Andruszewska behauptet habe: er wisse ganz genau, daß die Andruszewska nicht am 27. Januar 1897 oder an den vorhergehenden Tagen vernommen verreist gewesen ist. werden, befindet sich der Vogt Joief Kaczmaret. Er erklärt, daß Wirtschaftsinspektor Biale di wird im Anschluß an seine Aus­er am 1. Januar 1897 auf Wroblewo in Dienst getreten sei und ganz fage in ein langes und sehr eindringliches Kreuzberhör genommen. bestimmt wisse, daß die Andruszewska in der ganzen Zeit, feitdem er Er erklärt: Die alte Andruszewska jei am 27. Januar entschieden dort im Dienst war, nicht verreist war. Er bleibt bei dieser Er- nicht verreist gewesen. Er wisse dies ganz genau, denn er sei tag­tlärung trot vielfacher Vorhaltungen. Als er darauf hingewiesen täglich mit der alten Frau zusammen gewesen, und wenn sie ver­wird, daß nach der Behauptung andrer Zeugen Frau A. doch mehrfach reist gewesen wäre, hätte er ihr auch den Wagen stellen müssen. Sein berreist gewesen sein soll, erklärt er: er habe es so in der Erinnerung, Verhältnis zu der alten Frau sei ein so inniges gewesen, wie das daß sie nicht verreist war, und diese Erinnerung habe ihn auch schon eines Sohnes zur Mutter, es sei kein Tag vergangen, an welchem bei seiner ersten Vernehmung bewogen, genau so auszusagen, wie er nicht bei ihr gesessen; so zwar, daß die Hedwig manchmal zu heute. Er bleibt auf alle Vorhaltungen bei seinem ceterum censeo: ihrer Mutter gesagt habe:" Du willst ihn am Ende noch gar Das mag alles sein, wie es will: von dem Augenblid, wo ich die heiraten?" Es sei ganz unmöglich, daß die alte Frau in der geit alte Andruszewska überhaupt fennen gelernt habe das war vom 1. Oftober 1896 bis 27. Januar 1897 auch nur auf zwei Tage acht Tage nach meinem Dienstantritt ist sie nicht verreist von Wroblewo abwesend gewesen sein könne. Er könne nur vom gewesen. Der Vorsitzende stellt fest, daß seine erste 27. Januar 1897 nicht behaupten, ob er sie vor oder nachmittags Bernehmung erst im Februar d. I. stattgefunden und daß gesehen habe. Der Vorsitzende macht ihm eine lange Reihe von es merkwürdig fei, wie er nach 6 Jahren eine so bestimmte Berhaltungen, um ihm flar zu machen, daß es ganz ungeheuerlich Behauptung aufstellen fönne. Der Dolmetsch muß ihn darauf auf- fei, wenn ein Zeuge nach sechs Jahren mit solcher Bestimmtheit merksam machen, daß die erste Vernehmung teine gerichtliche war über so lange zurück liegende Dinge, über die er bis dahin noch Die Genoffen, welche nach auswärts gehen, wollen fich früh 6 Uhr und er seine Ausfage forrigieren könnte, wenn sie falsches enthielt. nicht vernommen, so ganz bestimmte Behauptungen aufstellen und Der Zeuge bleibt aber dabei und erklärt:" Ich habe damals die namentlich auch die fühne Behauptung aussprechen wolle, er ſei tag­Wahrheit gefagt und fage fie heute. Ich habe gar kein Interesse täglich mit der alten Frau zusammen gewesen. Damit stimme

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Böhlicke, Wollantstr. 100.

Bankow. Früh 71, Uhr: Treffpunkt für den 1., 2., 3., 5., 6., 7. Urwahlbezirk bei Dreßler, Florastr. 35; für den 4., 8., 13., 14. Ur­wahlbezirk bei Mierke, Berlinerstr. 51; für den 9., 10., 11., 12. Ur­wahlbezirk bei Böhlicke, Wollantstr. 100; für die Umgegend bei Nieder Schönhausen. Früh 71 Uhr. Treffpunkt für alle drei Bezirke bei Anton, Kaiser Wilhelmstraße, Ede Blankenburgerstraße. Reinickendorf  . 8 Uhr bei Franke, Gichbornstraße; Muster, Berlinerstraße; Klähn, Residenzstraße; Händel  , Gesellschaftsstraße; Buzier, Provinzstraße.

Rigdorf. Früh 8 Uhr bei den Bezirksführern. Rummelsburg  - Boghagen. Früh 7 Uhr in den Bezirkslokalen.

am Bahnhof Ost einfinden.

Schöneberg  . 7 Uhr: Ständer, Hohenstaufenstr. 79; Schilling, Kyffhäuserstr. 16; Krüger, Grunewaldstr. 110; Döring, Merseburger­