Nr. 264. 20. Jahrgang.

1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwo, 11. November 1903.

1909

Jorhat

Aufruf

Spi

Oestreichs.

an mod dirlo in si

an die deutsche   Arbeiterschaft!

Gesamt- Parteitag der socialdemokratischen Arbeiterpartei Bartei zu bilden. In Dresden   mußte ein bißchen Fraktur geredet

lagepamthod

Wien  , 9. November 1903. Erster Verhandlungstag.

sich kein falsches Urteil über die Auseinandersetzungen in der deutschen werden.( Heiterkeit.) Die Arbeitermassen können es nicht verstehen, daß einzelne Parteigenossen beständig von dem Granitfelfen Marg etwas abzusplittern suchen. Daher rührt die Empörung. Aber die deutsche Socialdemokratie wird deshalb nicht aus den Fugen gehen. Sie ist wie die östreichische auf dem Wege zum Siege.( Lebhafter Ein heißer Kampf zwischen Arbeit und Sapital tobt inner- bemotratie im Saale des Arbeiterheims in Favoriten zu Heute morgen trat der Gesamt- Parteitag der östreichischen Social Beifall.) an Sindermann- Dresden   feiert die Waffengemeinschaft der deutschen halb der Mauern der Stadt Crimmitschau  . 8000 Textilarbeiter sammen. Es ist ein stolzes, modernes Gebäude, ein Werk des und der östreichischen Socialdemokratie. Sie kämpfen gegen ringen verzweifelt gegen eine Handboll reicher Kapitalisten um Architekten Hubert Geßner  , das die socialdemokratische Organisation Klerifalismus und die erbärmliche Luegerei, wie gegen das Centrum den Zehnstundentag. Elf lange Wochen standen diese Textil- des X. Bezirks sich geschaffen und vor 1½ Jahren in Besiz ge- und das Junkertum. Es ist der Kampf um eine neue Weltanschauung, Wir müssen die Arbeitermassen unter unsrer

proletarier mit fargen Unterstüßungen von 4, 6 und 8 m. nommen hat. Von schlichter Schönheit ist der große, 2000 Sigpläge die uns verbindet. haltende Saal. Ueberall liegt das Eisengerippe des Baues Fahne sammeln und uns stets bewußt bleiben, daß wir eine proletarische

pro Woche, stets trotzend den Lockungen der Unternehmer, frei zu Tage. Originell wirken die mächtigen hufeisenförmigen Eisen- Partei sind.( Bravo  !) Unsern Sieg vom 16. Juni verdanken wir Schulter an Schulter gegen ein brutal fämpfendes Unter- träger, auf denen die breiten Galerien mit ihren reizenden Eisen- nicht nur unsrer Riesenarbeit, sondern auch den bekannten Reden von nehmertum. Mit allen Mitteln arbeitet der Feind. Alle gittern ruhen. Links und rechts von der rot drapierten Bühne er- Breslau   und Effen. Sie gaben uns die günstigste Wahlparole. Unser Mächte haben sich vereinigt gegen die um Besserung ihrer schließt die Bühne ein breites Band mit der Inschrift in deutscher Partei sein.( Lebhafte Zustimmung.) Glück auf! zu Ihren Ver­heben sich die Riesenbüsten von Marg und Engels. Nach oben gewaltiger Sieg wird auch von vorteilhafter Einwirkung auf Ihre Lebenslage kämpfenden Textilarbeiter. Vom ersten Tage des und czechischer Sprache ab: Proletarier aller Länder vereinigt Euch! handlungen.( Bravo  !) Kampfes an wurden die Arbeiter chifaniert.

Ihre Versammlungen wurden aufgelöft! Ihre voften ins ins Gefängnis geschleppt! Die

Dieser Spruch kehrt auf fleinen an der Galerie befestigten Wand- Dr. Großmann- Budapest   begrüßt den Parteitag im Namen ber schildern in allen Sprachen wieder, die in Destreich gesprochen werden. ungarländischen, Bugseg- Agram im Namen der kroatischen Social­die Partei in Ungarn   und Kroatien   zu fämpfen hat. Trotz schwerer Opfer sind wir vorwärts geschritten. Eine ununterbrochene Kette ( Lebhafter Beifall.)

Streik- Tannenguirlanden und lebende Pflanzen schmüden Saal und Bühne. demokratie. Beide Redner schildern die Schwierigkeiten, mit denen

Bald nach 9 Uhr beginnen die Verhandlungen.

Bretschneider- Wien   begrüßt den Parteitag im Namen der ( Bravo  !) on

Handen feffventer aber siener Genossen und wünscht seinen Beratungen den besten Erfolg. spannt sich von den nordischen Meeren bis zur Spige des Balkans.

Durch nichts ließen sie sich provozieren. Sie blieben ruhig und kämpften. Das Unternehmertum machte Geld: angebote. Jedem Arbeitswilligen wurden 60 bis 100 m. Gratifikation geboten, nur wenn er anfange zu arbeiten. Agenten der laternehmer mußten jeden einzelnen Ar­beiter aufsuchen.

Nichts wollte fruchten!

Die Arbeiter blieben tren dem Kampfe um den Behnfundentag.

Es gab keine Arbeitswilligen!

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Die Crimmitschauer   Arbeiterschaft ist im Kampfe ge­stählt, sie hat unzählige wirtschaftliche Stämpfe hinter sich, Crimmitschau   ist die historische Stätte der Lohntämpfe inner­halb der Textilindustrie Deutschlands   überhaupt. Diese tampfes und opferfreudige Arbeiterschaft darf nicht unterliegen wegen Mangel an Mitteln! Deshalb: Arbeiter Deutschlands  , unterstützt finanziell die Crimmitschauer   Preisfechter um den Behnstundentag. Vergeßt nicht, was Crimmitschau   seither ge­opfert hat für die Arbeiterbewegung Deutschlands  . Wo immer Proletarier im Kampfe gestanden, da hat Crimmitschau   reichlich gespendet. Mögen Deutschlands   organisierte Arbeiter dessen eingedent sein und beweisen, daß das Wort Solidarität kein leeres ist.

Es wird in die Tagesordnung eingetreten.

Bölzer- Wien   heißt die Delegierten im Auftrage der Genossen des X. Bezirks willkommen, die sich freuen, den Parteitag im eignen 1. Bericht der Gesamtpartei- Vertretung. Heim aufnehmen zu können.( Bravo  !) Tomschit- Wien   eröffnet dann im Namen der Gesamt= partei- Bertretung den Parteitag und gedenkt der Toten, In den letzten zwei Jahren haben wir ganz erhebliche Fort­Ferdinand Staret- Wien: besonders des unvergeßlichen Genossen Julius Popp, dem die schritte gemacht. Das zeigen am untrüglichsten die verschiedenen Arbeiterbewegung alles war und der sein Herzblut für die Wahlen in den Kronländern. Ueberall der ganz erhebliche Stimmen­Organisation hingegeben hat. Zu Ehren der Verstorbenen erheben zuwachs. Auch die Gewerkschaftsbewegung ist in erfreulichem Auf­sich die Delegierten von den Plägen. schwung begriffen. Bei den Landtagswahlen, bei den Gemeinde­Nach Verlesung der Begrüßungsschreiben darunter eins bon wahlen haben wir unsre Stimmen beträchtlich vermehrt. Der Rück­Friedrich eßner in London   wird zur Konstituierung des gang der czechischen und der deutsch  - nationalen Arbeiterbewegung Parteitages geschritten. und ihrer Presse in Böhmen   bedeutet einen Erfolg für uns. Den

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Alle Gäste find gekommen: aus Deutschland   Genosse Wengels vom Parteivorstand, Reichstagsabg. Sindermann Dresden   und Genoffin Baader- Berlin; aus Ungarn   Dr. Großmann und Ernst Garami aus Budapest  ; aus Kroatien   Bugseg- Agram. Ms Arbeitszeit des Kongresses werden die Stunden bon 9-12 und von 2-6 Uhr festgefent.

Die Tagesordnung ist die folgende: 1. Bericht der Gesamt- Parteibertretung. Bericht erstatter: Ferdinand Staret. Staffenbericht Karl Korinet 2. Bericht über die parlamentarische Thätigkeit. Berichterstatter: Joseph Hannich.

Zu Präsidenten werden gewählt: Tomschil- Wien und Klerikalismus in den Alpenländern drängen wir zurück. Nemec Prag  . Als Beifizer fungieren: Misiolet- Stratau für Redner giebt eine eingehende Schilderung der verschiedenen die Polen, Jaro scewicz Wien für die Nuthenen, Dr. Bis ce l- Partei- Aktionen in der Berichtsperiode, die im Stampf gegen die Triest   für die Italiener, Cobal- Laibach für die Südslawen. erhöhten neuen Militärlasten, gegen die Wucher­Schriftführer sind: Schrammel- Aussig  , Wienarski- Wien, zölle und gegen den Ausgleich bestanden. Vorstöße für das Daja( Czeche) und aed( Bole). allgemeine u und gleiche Wahlrecht sind immer wieder Erschienen sind 133 Delegierte und zivar 36 Czechen, wiederholt worden, wenn auch hier und da die Genossen der irrigen 18 Bolen, 2 taliener, 3 Slowenen, 3 Ruthenen Ansicht sind, daß die Massen augenblicklich dieser Frage geringeres und 71 Deutsche. Interesse entgegenbrächten. Um die Alters- und Invalidens versicherung ist ein Betitionssturm entfacht worden. Noch aber liegt das längst versprochene Gesetz nicht vor. Die Koerbersche Social politik findet ihre Beleuchtung in der Verhängung des Standrechts über Triest  , wo ein Generalstreit im März 1902 ausgebrochen war, 12 Arbeiter wurden getötet.( Pfui!) Im Sommer 1902 fand in Lemberg   eine Bolizei- Attacke gegen streilende Maurer statt. Nicht weniger als 15 Salven wurden auf die Arbeiter abgegeben. Sechs Tote blieben auf dem Blaze; 50 purben schwer verwundet( ẞfui!). Die Gewerk­schaftsbewegung hat besonders unter Berfolgungen zu leiden. So fuchte Koerber ihren Ausbau durch Verbot ihres Unterstüßungs­wesens zu verhindern. Jm Parlament erklärt Koerber, daß nicht die Gewerkschaften, sondern mur Versicherungsvereine durch den Erlaß getroffen werden sollten. Thatsächlich aber waren Chikanen gegen Getverkschaftsorganisationen vorgekommen. Sie hörten erst auf, als auf Betreiben unsrer Genossen die Erklärung Koerbers im Amtsblatt veröffentlicht wurde. Der Versuch der Wiener  Staatsanwaltschaft, den Erpresfer- Baragraphen gegen Gewerkschaftler Berichterstatter: anzuwenden, scheiterte glücklicherweise an der Vernunft der Richter. Es ist vorgekommen, daß Streifende wie Verbrecher für das Ver­Berichterstatter: brecheralbum photographiert und gemessen wurden.( Pfui 1) Wieder nicht in der Bukowina oder in Galizien  , sondern in Wien.( Pfui!) Bericht- Die politischen Verfolgungen, deren fich unsre Partei bei den Be­hörden und ihren Organen erfreut, haben uns wieder ein ganz nettes Sümmchen an Strafen eingetragen. Berichte hierüber lagen Vor Eintritt in die eigentliche Tagesordnung erfolgen Be- nur von den deutschen   Genossen vor. Die Freiheitsstrafen, zu denen anunsre Genossen deutscher Zunge im abgelaufenen Jahre berurteilt Wengels- Berlin   überbringt die Grüße der deutschen   Bruder wurden, betrugen 4 Jahre 7 Monate 19 Tage schweren Kerkers und 1 Jahr partei. Er erinnert an die Verhandlungen in Dresden   und bittet, sieben Monate einfachen sowie verschärften Arrests. Die Geldstrafen

8. Der Dualismus und die Socialdemokratie in Destreich. Berichterstatter: Friz Austerlig. 4. Die Wahlrechts Bewegung. Berichterstatter: Karl 5  . Die Socialpolitik in Destreich. Berichterstatter: Matthias Eldersch   aus Brünn  . 6. Der internationale Kongreß.

Werbet, agitiert, spendet für die kämpfenden Arbeiter wanet Crimmitschau's  !

Gelder sind zu senden an: Georg Treue, Berlin   O., Dr. Adler. Kronprinzenstr. 7.

Das Gewerkschaftskartell zu Crimmitschau  .

Karl Köhler, Vorsitzender.

7. Die Konsumgenossenschaften. Emmerling- Wien   und Roscha.

8. Die Arbeiterklasse und die Alkoholfrage. erstatter: Dr. Richard Fröhlich.

9. Anträge und Anfragen.

Die Lohnkommission der kämpfenden Textilarbeiter. grüßungsansprachen. May Schiller, Borsigender.

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sie einen heftigen Druck auf den König ausgeübt, den König ausgeübt, um und Hansemann, die Dreistigkeit beseffen, als leitende Minister nach Die Väter des Dreiklaffen- Wahlrechts. einen lan auf aufhebung des Dreifaffen- Wahlrechts burch den Märztagen die Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechts uſegen: Stelle der Wahlkreise follten die alten vorzuschlagen, obwohl sie seine geschworenen Feinde waren. Es historischen" Landschaften, an Stelle der Klassen die Stände treten, sollte dem Bolt, das eben die Reaktion geschlagen hatte und zunächst Das Proletariat zieht in den preußischen Wahlkampf unter dem so zwar, daß dem abligen Grundbesitz auf ewige Zeiten die Allein fein andres Wahlrecht geduldet haben würde, auf diese Weise Sand Schlachtruf: Nieder mit dem Dreillassen- Wahlrecht, hoch das all- herrschaft in Preußen gesichert würde. Das Dreiklassen- Wahlrecht in die Augen gestreut werden, damit es vertrauensselig die liberalen gemeine, gleiche Wahlrecht! Leuten, die in diesen Nuf nicht von war ein Zugeständnis des feudalen Großgrundbesizes an den bürger- Helden als vermeinte Voltsmänner schalten und nichts Ernftliches ganzem Herzen einstimmen, wird um so weniger die focialistische lichen Geldsad, ein Kompromiß zwischen Junkertum und gemäßigtem thun ließ, bis die Mächte der Reaktion soweit wieder zu Kräften Arbeiterschaft ihre Stimmen zuwenden, als sie nicht allein auf die Liberalismus. Seine Idee ist nicht tonservativen, sondern pseudo- gekommen wären, daß die Wahlentrechtung der Massen vor sich Erringung des allgemeinen Wahlrechts in Preußen, sondern außer- liberalen Häuptern entsprungen. Will man die Vaterschaft genauer gehen könnte. Als es soweit war, da waren die Herren Camphausen dem auf seine Verteidigung im Reiche zu denken hat. Um so mehr definieren, so gebühren den beiden nationalliberalen Koryphäen und Hansemann die ersten, die ihre eigne Schöpfung ber­haben wir Anlaß, mit Argusaugen darüber zu wachen, daß nicht Hansemann und Camphausen die Elternrechte an dem eflen Wechsel- leugneten und an die Stelle des allgemeinen, gleichen das heute etta gar reaktionäre Wölfe in liberalen Schafspelzen auf social- balg. geltende Geldsacks- Wahlrecht zu setzen rieten. So viel Perfidie mag demokratischen Krüden   ins preußische Abgeordnetenhaus gelangen. Die genannten rheinischen Bourgeois nannten sich zivar noch selbst heute nicht jeder für möglich halten. Aber die Sache kann Der Verfuch dazu wird gegenwärtig unleugbar gemacht. In einer nicht nationalliberal, sondern altliberal. Aber das Wort national für beide Biedermänner Punkt für Punkt attenmäßig nachgewiesen großen Anzahl von Wahlkreisen zieht der entschiedene" Liberalismus liberal ist nur ein neuer Ausdruck für eine alte Sache, für den werden. Arm in Arm mit dem gemäßigten" unter dem Aushängeschild der gemäßigten Liberalismus. Die nämliche Clique von Geldmännern, Ehren- Hansemann, nach seinem Lebensbeschreiber in der All­gemeinsamen liberalen Weltanschauung", und dem Proletariat wird die schon im vereinigten Landtag von 1847 ihr Wesen trieb, taucht gemeinen deutschen Biographie"( Felix Bamberg  ) der Typus des im Namen der freiheitlichen Jdeale angefonnen, die freifinnig- national- im tollen Jahre als altliberale Frattion wieder auf, die sich durch vornehmen deutschen Bürgers", also dieser gemäßigtliberale Bour­liberalen Kompromißlisten zu unterstützen. Es wird sich davor hüten, die Reaktionszeit hindurchrettet und in den Landtagen der Konflikts geois par excellence fonnte freilich bloß bei der findlichen Naivetät, Nationalliberale auf den Schild zu erheben; denn von diesen Bieder- zeit als reattionärster Bestandteil der Fortschrittspartei, jegliche bie der deutsche   Michel zu seinem Schaden im tollen Jahre bewiesen männern ist weder im allgemeinen, noch, was insbesondere ernstliche Aktion gegen Bismarcks Staatsstreichpolitik berhindert, hat, irgend jemand darüber täuschen, was für eine Sorte Politiker die Wahlrechtsfrage angeht, etwas Gutes zu erwarten. Die einzige unter dem Namen Grabowisten unsterblich geworden ist. Nach er sei. Er hatte seinen wahren Charakter schon an den Tag gelegt, als Forderung, die sie bisher in bezug auf die Frage der preußischen dem Bruderkrieg von 1866 find fie die ersten, die Bismard die er zum erstenmal an die große Deffentlichkeit trat. Das that er 1880 nach Wahlreform erhoben haben, besteht darin, daß sie die Bezirks- Kürassierstiefel ableden, und in diesen Zeichen begründen sie die der Julirevolution, indem er die Revolutionsfurcht der Regierungen brittelung abgeschafft wissen wollen; dann aber würde das Drei- nationalliberale Partei. Was Preußen angeht, so bewiesen für die befizenden Klassen, speciell für die rheinische Bourgeoisie aus­Ilassen- Wahlrecht noch mehr im Sinne einer feigenblattlosen Geld- sie damals schleunigst, daß sie die alten Altliberalen geblieben zunüßen versuchte. Im Dezember 1830 richtete der Aachener fads- Herrschaft wirken als gegenwärtig. Wenn aber auch die feien, durch ihr Verhalten in der Wahlrechtsfrage. Die Zeit Fabritant an den damaligen Kronprinzen, späteren König Friedrich  nationalliberalen Mannen jezt in ihren Wahlnöten Stein und Bein war so günstig, ivie seitdem nicht wieder, um ohne Wilhelm IV.   eine Dentschrift", die als Universalmittel gegen die schwören würden, daß sie fürs allgemeine Wahlrecht seien, so wäre irgendwelche Schwierigkeiten, im Handumdrehen das allgemeine, sociale Gefahr die Inthronisierung des Kapitals verlangte. Was es fträflicher Leichtsinn, ihnen Glauben zu schenken. Jegt, gleiche Wahlrecht durchzusetzen. Bismard schlug es für den Nord- er über die sociale Frage auspackt, ist höchst charakteristisch dafür, Da der Nationalliberalismus unter der Last seiner reaktionären beutschen Bund vor und begründete den betreffenden Artikel des wie die gemäßigtliberale Weisheit schon in ihrer rauhbeinigen Sünden altersschwach geworden ist, Begeisterung für gleiche Verfassungsentwurfs am 28. März 1867 in einer Rede, worin er erst Jugendzeit aussah:„ Der Geist des Aufruhrs in den unteren politische Rechte von ihm erwarten, das wäre in der That der im allgemeinen erklärte, er tenne fein befferes Wahlgefeß, und dann Klassen hat seinen Ursprung teils in dem Hang zu einer Gipfel der Bertrauensseligkeit, nachdem er bereits zur Zeit feiner mit specieller Bezugnahme auf das preußische Dreiflaffen- Wahlsystem besseren, nicht mit dem Verdienst im Verhältnis stehenden Jugendkraft, vor einem halben Jahrhundert, definitiv bewiesen hat, die berühmten Worte aussprach:„ Ein widerfinnigeres, elenderes Lebensweise, teils darin, daß durch die Fortschritte weß Geistes Kind er ist. Sind die Herren des preußischen National- Wahlgesetz ist nicht in irgend einem Staate ausgedacht Industrie die Teilung der Arbeit zunimmt und eben hierdurch liberalismus doch geradezu die Wäter des Dreitlassen worden." Es ist klar, wenn damals von der Mehrheit des die Industrie immer mehr Ausdehnung erhält. Uebertriebene preußischen Abgeordnetenhauses der Antrag auf Einführung des Philanthropie ist geradezu berderblich, da die Armen Diese Auffassung widerspricht ja mun der hergebrachten Auf- allgemeinen, gleichen Wahlrechts gestellt wurde fo fonnte dadurch in eine verhältnismäßig bessere Lage geraten als die hand­fassung, wonach das Dreitlassen- Wahlsystem die liebliche Morgen- die Regierung dem gar nicht widersprechen. Und wenn wir arbeitenden Klassen. Man muß dahin streben, ihr Chrgefühl zu gabe ist, mit der die Junkerkamarilla durch das Kabinett Manteuffel uns heute troßdem mit dem elendesten aller Wahlsysteme herum erhalten und zu erhöhen, um ihr Emporkommen durch Fleiß und das preußische Volt beglücken ließ. Richtig ist allerdings, daß die zuschlagen haben, so verdanken wir das der damals ausschlag Sparfamkeit zu erleichtern." In dem Sparevangelium erschöpft sich fönigliche Marionette, die von der reaktionären Junterclique gebenden Partei des preußischen Landtages. Das waren aber die die sociale Weisheit des Hansemann von Anno 30. Die Beschwörung am Draht gezogen wurde, das Dreiklaffen- Wahlgesetz vom Nationalliberalen. Sie nahmen diese unthätige Haltung ein, obwohl des revolutionären Schreckgespenstes dient ihm nun zur Empfehlung 30. Mai 1849 oftrohiert hat. Panacee Unrichtig wäre es dagegen, die sie selber in ihrem volltönenden Programm bom Juni 1867 des feiner auch gegen die politische Gefahr" feudale Sippe für freudige Bäter eines Kindes zu halten, Seins halber das allgemeine, gleiche Wahlrecht auch für den für Preußen nicht ausgeschlossen" sei." Das Regierungs­Das war halt bloß Vorspiegelung system des und unbeschränkten Despotismus des das nach ihren Wünschen ausgefallen wäre. Die Herzenswünsche Landtag gefordert hatten. Still­der Junker waren damals ganz andrer Art. Sie wollten überhaupt falscher Thatsachen gewesen. Ja, sie waren die alten Altliberalen standes hindert das Aufblühen jeglicher Industrie und bringt feine Boltsvertretung, sondern eine feudale Ständeversammlung. Die geblieben. In dem Punkte der Wahlrechtsfrage tann man die Staaten in den Abgrund. Das beste System ist, sich Junter verlangten im Frühling 1849, nachdem die bisher letzte auf der Fraktion Drehscheibe ausnahmsweise einmal die Eigen auf die Majorität zu stügen, unter Majorität ist dem allgemeinen, gleichen Wahlrecht beruhende Boltsvertretung schaft der Konsequenz zuerkennen, 1867 waren fie dieselben aber niemals gerade diejenige nach der Kopfzab Preußens am 27. April 1849 aufgelöst worden war, mit Macht Boltsverräter, die sie zwanzig Jahre zuvor gewesen waren. zu verstehen, sondern die eigentliche Kraft d gänzliche Beseitigung alles tonftitutionellen Humbugs und Rückkehr Nur ein wenig toller noch haben sie es im tollen Jahre getrieben. Station, welche zu finden eben Aufgabe der Rec zum unverfälschten Ständestaat. Und noch im Februar 1852 haben Damals haben ihre beiden preußischen Hauptfilhrer, eben Camphausen' rung ist." Er schlägt also ganz gemütlich dem zukünftigen

Wahlrechts.

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