Einzelbild herunterladen
 

Nr. 264. 20. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwo, 11. Nouember 1903.

Der Kampf ums Majorat.

Zwölfter Tag.

-

Auf Befragen des Präsidenten erklärt Graf Hektor Kwilecki, daß er keinerlei Schritte gethan habe, um die Wohnung in der Kaiserin Augustastraße durch Detektivs beobachten zu lassen.

die Presse

-

gefragt habe, ob er nicht Notizen über die Geburt des Leo Barcza sich auch mit diesem Prozeß beschäftigt. Ein Teil der Presse hat habe und bat, sie ihm in seine Kanzlei zu senden. Am nächsten einen eigentümlichen Weg eingeschlagen, indem die in Betracht Tage, den 17. Februar, habe er einen Brief seines gottseligen kommenden Persönlichkeiten von einem Standpunkt aus herunter- Bruders erhalten, der ein sehr angesehener Mannin Krakau   gewesen Nach Eröffnung der Sitzung durch den Landgerichts- Direktor gerissen werden, welcher der Preffe nicht gebührt. Speciell die Unter- sei, und dieser habe ihm nahegelegt, daß er dem Anwalt Leuschner stellt Justizrat Wronker namens der Verteidigung fuchungsrichter werden schlecht gemacht, ein Artikel zielt direkt auf die Akten doch geben möge. Er habe darauf seinen eignen Sohn, eine Reihe neuer Beweisanträge. U. a. wird die Vorladung des eine Beeinflussung der Richter ab. der Das ist ein ganz unerhörtes der praktischer Arzt sei, zu dem Bruder geschickt und ihm sagen Direktors Caspari Roth- Roffi sowie des Geheimrats Hoffmann vom Verfahren, welches bisher nie Grundsatz gewesen. Niemand hat hier lassen, daß es ihm nicht möglich sei, diesen Wunsch zu erfüllen.- tgl. statistischen Amt und eines Kanzleidieners aus jenem Amt be- hineinzureden, bis das Urteil gefällt sein wird, und es ist höchst Es kommt zu einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen diesem antragt. Sie sollen bekunden, бав schon Anfang des bedauerlich und verwerflich, daß hier davon abgewichen wird. Ich Beugen und der Verteidigung. Rechtsanw. Chodziesner verlangt Jahres 1897 die von der Gräfin gemietete Wohnung in bitte die Herren Geschworenen  , auf dies alles nicht zu achten, sondern von dem Zeugen, daß dieser den der Kaiserin Augustastraße von Detektivs beobachtet worden ist. allein darauf, was hier in der Verhandlung zur Sprache kommt." Namen des Herrn Der Vorsitzende bittet die Verteidigung, die Beweisanträge nicht Erster Staatsantvalt Steinbrecht   erinnert daran, daß die fage, der von ihm die Handakten haben wollte. Der Zeuge allzu weit auszudehnen, da sonst Schwierigkeiten für die Ver- Beugin Na danska behauptet habe, ihr Kind sei am 17. April verweigert dies unter dem Hinweise, daß er dadurch Nachteile handlung entstehen, schon aus dem Grunde, weil der Schwur- geboren. Wie unzuverlässig solche Zeugen seien, ergebe sich aus der haben könne. gerichtssaal vom 23. d. M. an dem Gerichtshofe nicht mehr zur Thatsache, daß das fragliche Kind schon am 14. April geboren und Berson geäußert, daß Sie von dem Honorar, welches Sie vom: Vert.: Haben Sie einmal zu einer andern Verfügung steht. am 27. getauft sei. Grafen Hektor erhielten, ein Haus bauen lassen wollten? Die Zeugin erklärt, daß es ihre feste Ueberzeugung gewesen sei, 8euge: Das bestreite ich entschieden. Verteidiger: Damit daß der 17. April der Tag der Geburt gewesen. beantrage ich, den Beschluß der Anwaltskammer zu Krakau   vorn 25. April 1892, sowie den Beschluß des Krakauer Strafgerichts vom Dasselbe erklärt der Zeuge Graf Miecislam Semiledi. Er Weichenwärter Februar d. J. zu beschaffen. Der Erste Staatsanwalt widerspricht habe sich erst zur Zeit, als der Civilprozeß in Posen spielte, an das Detektivbureau von Roth- Roffi gewandt und diesem einen Vorschuß biefem Antrage. Der Verteidiger stellt nunmehr den Antrag, näher Sie ist vom Wochenbett noch etwas auf das Vorleben des Zeugen einzugehen, damit die Geschworenen von 3000 M. gezahlt und 10 000 m. versprochen, wenn seine geb. Barcza, vernommen. Recherchen dazu beitrügen, daß er den Prozeß gewönne. Diese angegriffen und macht ihre Aussagen sigend, wie folgt: Sie hatte in der Lage seien, sich über dessen Glaubwürdigkeit ein Urteil aus ihrem Verhältnis mit dem Hauptmann v. Ziegler schon einen zu bilden. Schließlich erklärt der Verteidiger, Rechtsanwalt Chod­Recherchen seien ziemlich belanglos gewesen. Der Gerichtshof beschließt, nur einige der vorgeschlagenen Zeugen naben, welchen fie nach vier Monaten zu fremden Leuten gebracht ziesner, daß er sich seinen Antrag so lange vorbehalte, bis er sich Der Gerichtshof beschließt, nur einige der vorgeschlagenen Zeugen hatte. Dann hatte sie aus dem Verhältnis mit demselben Herrn mit dem abwesenden Mitverteidiger, Justizrat Wronker, darüber be­zu vernehmen, einzelne der behaupteten Thatsachen aber als wahr einen am 22. Dezember 1896 geborenen zweiten Sohn. Sie ist raten habe. zu unterstellen. Hierauf wird über die weitere Zeitdisposition verhandelt. Der jest 29 Jahre alt. An einem Tage, den sie früher als den Borsitzende macht den Vorschlag, wenigstens Sonnabend zu figen. Ein Geschworener bittet dringend, den Sonnabend frei zu lassen. Unter den Geschworenen seien Geschäftsleute, diese säßen nun schon über 14 Tage und würden finanziell ruiniert werden, wenn sie nicht des Sonnabends Zeit zur Regelung ihrer geschäftlichen Angelegen Die Geschworenen erklären sich bereit, am Wahltage bis gegen 2 Uhr und an den andren Tagen über 3 Uhr hinaus zu fizzen. Polizeirat Swolkien aus Krakau  

heiten behielten.

"

Unter allgemeiner Spannung wird alsdann die verehelichte Cäcilie Meyer

Rechtsanwalt Dr. v. Dziembowski 1897 angeben müsse, find zu ihr drei Frauen gekommen, nämlich die Jahren mit 24. Januar angegeben, den sie jetzt aber als den 25. Januar aus Posen wird darauf vernommen. Er erklärt, daß er seit bekannt dem Grafen Hektor ſei, zumal er Hebamme Frau Moll, die sie entbunden, und zwei andre, die sie damals mit ihm in derselben Fraktion im Reichstage ge fragten, ob sie nicht ihr Kind zur Erziehung abgeben wolle. Die sessen habe. Er fenne den Grafen nur als einen höchst Frauen haben sich dann das Kind angesehen, die eine ältere Dame ehrenwerten Mann. Einmal habe sein, des Zeugen, Diener, ihm fagte, es sei eigentlich schon zu groß, aber es gefalle ihr. Sie war höchst interessante Dinge erzählen wollen, die er von einem Koch aber und sagte, der Knabe würde es sehr gut haben, und so hat sie teilungen feien aber völlig belanglos gewefen. Im Juli 1896 ſei erst zweifelhaft, ob sie das Kind weggeben solle, man überredete sie wußte. Es betraf die gegenwärtige Angelegenheit. Diese Mit­dann den Jungen hingegeben und 100 Gulden dafür erhalten. er als Mitglied der Reichstags- Kommission von Berlin   nach Als das Kind weg war, hat es ihr doch leid gethan und sie Bosen gefahren. In Wronke   habe er die Gräfin getroffen, die ihm giebt in einem schwer verständlichen Deutsch   Auskunft über die hat darüber geweint. Während sie in Thränen dagesessen, gefagt habe, daß fie fich in gesegneten Umständen befände. Er habe Recherchen, die er angestellt hat, nachdem bei ihm Anzeige von der ist ihre Schwester zu ihr gekommen und hat sie gefragt, ihr feine Glückwünsche ausgesprochen. Sie habe damals noch nicht Weggabe des Knaben Barcza ergangen war. Er hat aus den warum sie denn weine, und da habe sie dann eingestanden, daß sie wissen können, daß sie nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch den Nieß­Meldezetteln des Centralhotels in Krakau   festgestellt, daß sich dort den kleinen Jungen an eine Gräfin weggegeben habe. Die brauch von dem Bermögen ihres Sohnes haben würde. Graf Hektor eine Emilia Bunczkowska, Hausbesizerin aus Posen, ge- Schwester hat ihr Vorwürfe gemacht, sie hat aber gesagt, daß ihr habe die Sache damals nicht aus petuniären, sondern aus ethischen wöhnlicher Aufenthaltsort Breslau  " am 23. Januar 1897 ange- augesichert sei, daß der Knabe es sehr gut haben werde. Am nächsten Gründen in die Hand genommen. Die Verfolgung der Sache auf am 28. 1897 es auf Es wird nun Lage ist sie zu der Hebamme, jest verehelichten Moll, gegangen, weil strafrechtlichem Wege sei damals unterblieben, weil sie nicht ohne von der Anklage behauptet, daß dieser Zettel von der alten Anfie sich Vorwürfe gemacht, daß sie sich auf dies Geschäft ein- greifbare Unterlage die Anzeige erstatten wollten. Später habe druszewska geschrieben sei und zum Vergleich wird den gelafien. Die Hebamme hat sie aber getröstet. Auf abermalige Vor- bie Spur nach Warschau   geführt und man habe geschlossen, daß Geschworenen der Meldezettel und ein von der alten Andruszewska würfe ihrer Schwester hat sie dann geantwortet: Die ganze Sache da, wo die Hebamme hergekommen sei, auch das Kind her zweifellos herrührender Brief überreicht. Allerdings soll nach der ging so schnell, daß sie gar nicht zur Besinnung gekommen sei. Tags gekommen sei. Behauptung der Hedwig Andruszewska die Mutter unter dem Pfeudo- barauf ist sie zur Graszynska und dann zu der Radanska gelaufen Nachdem dann die Verteidiger ihre Anträge betr. den Zeugen nym Bonczkowska"( nicht Bunczkowska) nach Krakau   gereist sein. und hat erfahren wollen, wo das Kind hingekommen sei. Sie er- gilimowski fallen gelassen haben, wird die Verhandlung bis Der Name stimmt in dem Meldezettel und dem Fremdenbuch des hielt nur die Auskunft, daß das Kind sehr gut aufgehoben sei, und Donnerstagvormittag 9 Uhr bertagt. Morgen fällt die Hotels nicht überein, der Zeuge hat aber keinen Zweifel, daß es sich hat darauf gedroht, daß sie zur Polizei gehen würde, wenn man ihr Sigung aus, da die Kommission zur Prüfung der Aehnlichkeit der bei beiden Eintragungen um dieselbe Persönlichkeit handelt. Auf nicht sage, wo der Knabe sei. beiden Knaben, zur Vornahme von Messungen usw. zusammentritt. Befragen des Rechtsanwalts Chodziesner erklärt der Zeuge, Auf Frage des Staatsanwalts erklärt die Zeugin, daß sie von daß das Hotel Central ein Hotel zweiten Ranges fei und daß der Mitnahme einer Nachgeburt nichts gesehen habe, doch habe sie witterungsübersicht vom 10. November 1903, morgens 8 Uhr. in Krakau   es häufiger vorkomme, daß Leute unter falscher später davon gehört, daß eine Nachgeburt aus einem Krankenhause Adresse sich in einem Hotel einmieten. Der Zeuge befundet mitgenommen worden sei. Am 9. Februar 1897, fo erzählt die noch, daß ihm die Vernehmung der dabei beteiligten ungebildeten Beugin weiter, habe sie den Verteidiger in Straffachen, Dr. Filimowski Leute viel Arbeit gemacht habe, bald hätten sie so, bald so aus- in Kratau, aufgesucht und ihn gebeten, ihr zur Wiedererlangung ihres Stationen gefagt, bald fonnten sie sich verschiedener Umstände, die sie früher Kindes behilflich zu sein. Sie hat denn auch in den Hotels nach­belumdet hatten, nicht mehr erinnern. geforscht und festgestellt, daß dort zur fraglichen Zeit eine Gräfin fich aufhielt. Dies sei aber eine Gräfin aus Dawice

"

Barometer

stand mm

richtung Wind

Windstärke

Swinembe. 759 23 Hamburg   760 S 761 28 Frankf.a.M. 766 SW

Wetter

2bedeckt 3wolfig 3halb bb. 2 bedeckt

Temp. n. C.

5° C. 4° R.

7

Stationen

Barometer

stand mm

richtung

Wind

Windstärke

Better

Haparanda 746 S 2bedeckt 5 Betersburg 759 282bedeckt 7 Cort 769 2 2bedeckt 8 Aberdeen

SW

3 Regen Mebel

6 Paris

769 SW 2 bedeckt

Temp. n. T.

Fan 5ºC. R.

11

767 Still Wetter: Prognose für Mittwoch, den 11. November 1903. Biemlich warm, zeitweise heiter, aber etwas veränderlich mit Regens

Verein der Zimmerer Berlins   u. Umgegend.

Darauf wird die gestern vernommene Zeugin Radwanska wieder vorgerufen. Es ist die Zeugin, die das Kind auf der Reise nach Berlin   als Amme gewartet und es unterwegs auch geftillt hat. Siegewefen. Sie habe ihren fleinen Jungen nicht wiedergesehen, eines Berlin  bleibt auf Befragen der Verteidigung dabei, daß ihr eignes Kind Tages aber habe ihr Hechelsti einige Photographien vorgelegt, München   767 das am 17. April geboren sei, gerade neun Monate alt war, und sie haben darunter die Photographie des angeblichen jungen Wien  als sie auf Reisen ging. Sie wisse dies ganz genau, ba Grafen als die ihres Kindes herausgefunden. da Es scheine ihr eine sie ihr Kind gerade abgesetzt hatte. In ihrer Gegend herrsche Aehnlichkeit mit ihrem älteren Sohne vorzuliegen. Das Bild des der Aberglaube, daß man einen Knaben nicht länger als neun Monate stillen solle, da er sonst an einem schlechten Ge- naben habe keine auffällige Tracht gezeigt, fie habe ihn aber fällen und lebhaften westlichen Winden. dächtnis leiden werde. Sie müßte, wie Rechtsanwalt Chodziesner dennoch fofort erkannt. Sie wisse ganz genau, daß ihr das Kind am betont, nach ihrer Rechnung somit am 17. Januar des folgenden 25. Januar, einem Montage, abgeholt worden sei. Die ältere Dante Jahres nach Berlin   gereift sein. Da das ftrittige Kind nun that müsse etwa 60 Jahre alt gewesen sein; da sie einen Schleier trug fächlich erst am 27. Januar nach Berlin   gebracht worden ist, so und es ein dunkler Tag war, kann sie keine nähere Beschreibung fchließt die Verteidigung aus diesen verschiedenen Zeitangaben, daß bon ihr geben. Die alte Dame habe gesagt, das Kind solle für eine es sich um zwei verschiedene Vorgänge handeln kann. Es wird noch unge Gräfin ſein, die einen Bräutigam habe, der sie aber nur eine ganze Reihe von Fragen an die Beugin gerichtet, um diesen heiraten wolle, wenn sie ein Kind aufweisen könne.( Heiterkeit.) Die Unterschied in Betreff der Zeit aufzuklären, die Zeugin vermag aber Beugin Moll wird der Zeugin Meyer gegenübergestellt, während die letztere darauf beharrt, daß das Kind an einem Montage abgeholt nähere Angaben nicht zu machen. worden sei, bleibt die Zengin Moll mit derselben Entschiedenheit dabei, daß es ant einem Sonnabend war. Rechtsanwalt Chodziesner richtet an die Zengin Meyer die Frage, aus jezt berehelichte Mo II aus Krakau  : Vor einigen Jahren habe sie welchen Mitteln ihr kleiner Knabe ebenso gekleidet worden sei wie von ihrer Schwester erfahren, daß zwei Damen den Wunsch aus der junge Graf. Kriminalkommissar v. Tresko to ist in der gesprochen haben, von ihr ein Kind, das für die Tochter der einen Lage, dies aufflären zu können. Er erzählt, daß der Dame bestimmt sein sollte, zu erhalten. Sie habe an die Cäcilie Knabe der Zeugin Meyer nur notdürftig bekleidet war, als er in Barcza gedacht, da die Bedingung gestellt war, daß der gewünschte Berlin   eintraf. Um das Kind vor den Unbilden der Witterung zu Knabe von intelligenten Eltern abstammen und schwarze Augen schützen, habe die Staatsanwaltschaft sich bereit finden lassen, dem haben müsse. Die Cäcilie Pareza habe sich bereit erklärt, ihren Stind Knaben abzugeben, wenn dieser es gut haben würde. Bei der Be­

Die nächste Zeugin ist die

Hebamme Magdalene Rademacher,

auf Staatskosten einen Mantel

fichtigung des Knaben habe die eine der Damen zu der andren ge- zu liefern. Herr v. Treskow hat dann den Zeugen Hechelsta, ersucht, sagt, das Kind sei doch wohl schon zu alt; die beiden haben dann das Kind mit in ein Kaufhaus zu nehmen und ihm außerdem noch etwas zusammen gesprochen und das Ende vom Liede sei gewesen, einen polnisch sprechenden Beamten mitgegeben. Hechelski hat den daß die eine Dame 100 Gulden aus ihrem Portemonnaie langte Einkauf besorgt und ein weißes Mäntelchen für 11 M. ausgesucht. und der Cäcilie Barcza gab. Die geugin selbst hat 10 Gulden für Das Geld hat Hechelsti ausgelegt, weil die Meyer preußisches Geld ihre Thätigkeit erhalten. Auch dieser Zeugin werden zahlreiche Fragen nicht bei sich hatte. Herr v. Treskow habe es ihm zurückerstattet vorgelegt, um festzustellen, wann die Weggabe des Kindes der Barcza und wird es bei der Gerichtskasse liquidieren. stattgefunden hat. Die Zeugin hat früher aus dem Datum der Taufe des Kindes und aus dem ihr vorgelegten Kalender festgestellt,

es

-

Zeuge Dr. Filimowski aus Krakau  ,

Todes- Anzeige.

Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser langjähriges Mitglied, der Kamerad

Otto Schachtinger

am Sonnabend, den 7. November verstorben ist.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet am Mitt. woch, den 11. November, nach­mitfags 4 Uhr, von der Leichenhalle des Schöneberger Kirchhofes( Mar­ftraße) aus statt. 3141b Der Vorstand.

Central- Krankenkasse der Zimmerer  .

Dertl. Verwalt. Schöneberg  . Am Sonnabend, den 7. No­bember, starb nach langem schweren Krankenlager das Mitglied

Otto Schachtinger.

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 11. November, nachm. 4 Uhr, von der Leichenhalle des Schöne berger Kirchhofes, Marstraße, aus statt. Der Vorstand.

Verband der Wäsche- und Krawatten- Branche Deutschl.

daß es der 23. Januar 1897 gewesen sein müsse. Sie entsinnt sich Verteidiger in Straffachen, bestätigt, daß die jeßige Cäcilie Meyer jezt, daß das Kind an einem Sonnabend weggegeben worden. Ihre am 9. Februar 1897 zu ihm gekommen sei und ihm Mitteilung von Erinnerung fuße darauf, daß am folgenden Tage zwei Kinder erstickt dem Weggeben ihres Kindes gemacht habe. Sie habe zugleich die waren, und dieser Vorfall habe sich an einem Marientage ereignet. Vermutung gehabt, daß es sich um die Unterschiebung eines Kindes Der Vorsitzende stellt fest, daß sich die Zeugin doch irren müsse, denn handelte. Man habe ihr zugefagt gehabt, daß man ihr bald über der Marientag fiel auf Dienstag, 2. Februar. Die Zeugin kann das Befinden ihres Kindes Mitteilung machen werde, da dies aber sich des Tages nicht genau entfinnen; fie glaubt aber, daß nicht geschehen sei und ihr Gewissen ihr keine Ruhe lasse, so habe sie ein Sonnabend gewesen sei. Auf weiteres Befragen feine Hilfe nachgesucht. Da sie ihr den Namen der Hebamme erklärt die Zeugin, daß bei der Hingabe des Kindes Graszynska als einer Beteiligten genamit hatte, habe er der Graszynska die eine der Damen gesagt habe, das Kind solle es sehr geschrieben, daß sie sich in einer wichtigen Angelegenheit zu ihm gut haben, sie bringe es bei ihrer Tochter, einer Gräfin, unter. Die bemühen solle. Als sie gekommen, habe sie bestätigt, daß das Kind Beugin behauptet ferner, daß fie lediglich angenommen habe, daß abgeholt worden sei von einer Gräfin und zu einer Kindes- Unter­es sich um die Erziehung des Knaben handelte. Hätte sie den Ver- schiebung bei der Gräfin  - Tochter dienen sollte. Die Graszynska habe dacht gehabt, daß es sich um etwas andres handelſte, so hätte sie eine sehr lamentiert und ihn beschworen, er möge sie doch nicht unglück Mitwirkung unter allen Umständen abgelehnt. Auch fie bestätigt, lich machen, sie sei doch eine arme Frau und habe sich doch gern daß die eine der beiden Damen künstliches Haar getragen habe; sie das Geld für die Geschichte verdienen wollen. Sie habe auch er­fann aus der ihr vorgelegten Photographie der alten Andruszewska zählt, daß das Kind nach Berlin   gebracht worden sei und die Rad­eine Aehnlichkeit mit der betreffenden Dame nicht bekunden, da sie wansta mit nach Berlin   gegangen sei und das Kind gestillt habe. Er die letztere doch nur zu kurze Zeit gesehen habe. habe sich dabei beruhigt und erst wieder darauf zurüdgekommen, als Die Beugin hat bei der vor einigen Tagen stattgefundenen Ent- er anfangs 1908 von der Verhaftung der Gräfin Swileda hörte. bindung der Cäcilie Meyer durch Professor Dühren   mitgewirkt. Er habe damn an den Grafen Hektor sewifedi ein Schreiben gerichtet Albert Beyer. Letterer hatte dabei ein Experiment gemacht, indem er dem schon und ihm darin seine Wahrnehmungen und Ansichten mitgeteilt. abgeheilten Kinde einen fleinen Rest der Nabelschmur anklebte. Er fei durch Dekret des t. t. Bezirksgerichts in Krakau   vom 6. April 1903 wollte nun wissen, ob nach Ansicht der Zengin eine Hebamme sich zum Vormund des kleinen Leo Franz Barcza ernannt worden. Die durch einen derartig künstlich hergestellten Nabel könne täuschen lassen. Mutter desselben habe ihm gesagt, sie würde es lieber sehen, wenn Die Zeugin ertvidert: Möglich wäre es schon, dann müßte sie aber der Knabe ein ehrfamer, wenn auch armer Mann werde, als ein sehr dumm sein!"( Große Heiterkeit.) Eindringling in eine gräfliche Familie.

( Pause.)

Nach Wiederaufnahme der Sigung wendet sich der Vorfißende mit folgenden Bemerkungen an die Geschworenen: Es ist ja begreiflich, das

Er

Zeuge Dr. Filimowsli wird von dem Vorsitzenden noch be­fragt, ob nicht in neuester Zeit von irgend einer Seite Verhandlungen angetnüpft worden feien. Er erzählt, daß ein Krakauer Rechtsanwalt einmal auf dem Gericht in Kratau an ihn herangetreten sei und ihn

Filiale Berlin  . Todes Anzeige. Am Sonntag, den 8. November, verstarb nach schweren Leiden unser Kollege, Zuschneider

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 12. November, nachmittags 3%, Uhr, von der Leichenhalle des städt. Kranken­hauses Friedrichshain   aus auf dem Auferstehungs Friedhof, Lichtenbergerftr. zwischen Weißen­fee und Hohen- Schönhausen, statt. Um rege Beteiligung ersucht 31435 Die Ortsverwaltung.

0

Deutscher Holzarbeiter- Verband.

Den Mitgliedern zur Nachricht, daß der Kollege, Tischler Louis Wachter

am 8. November verstorben ist. amt Die Beerdigung findet Mittwoch, den 11. November, nachmittags um 4 Uhr, von der Leichenhalle des heiligen Kreuz­Stirchhofes in Mariendorf   aus statt. Um rege Beteiligung ersicht 89/18 Die Ortsverwaltung.

Um Montagvormittag starb nach langem Leiden der Eisendreher Paul Schlodder.

ant

Die Beerdigung findet Donnerstag, den 12. d. M., nach­mittags 2, Uhr, auf dem neuen St. Pauls- Kirchhofe in Plößensee statt. 32292

Danksagung.

Für die zahlreichen Beweise herz­licher Teilnahme bei der Beerdi­gung meines lieben Mannes, unfres guten Vaters

Rudolf Lüdeke

"

sage ich auf diesem Wege allen Beteiligten meinen herzlichsten Dant. Insbesondere dies ben Bereinskollegen vom Berliner  Lieder Quartett" für den zu Herzen gehenden Gesang.[ 31376 Witwe Ida Lüdeke nebst Angehörigen.

Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und reichen Blumenspenden bei der Beerdigung meiner lieben Frau Anna Bowit geb. Kraette sage allen Bekannten meinen Herz­lichsten Dank. 31356

Otto Powitz nebst Kindern. Für die bei dem Begräbnis meiner lieben Frau Bertha erwiesene Teil­nahme sowie für die außerordentlich zahlreichen Kranzspenden sage hier­durch allen Verwandten, Bekannten und Kollegen meinen herzlichsten Dant. 3150b

F. Pehlke, Dresdenerstr. 78.