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was wir wollten, haben wir erreicht.

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stärkt wurden.

Erfolge überholt, und in den Landtagswahlkampf sind wir, wie jede|( 1). Die ganze Verschiebung gegenüber der letzten Session besteht| so lange Doppelmandate für die Wahlbezirke eristieren. Darüber unsrer Aeußerungen beweist, ohne jede kühne, kühnere und kühnste darin, daß, wie bereits erwähnt, die Konservativen ihren legten tam es zu heftigen Kämpfen. Die Socialdemokratie, die bisher nur Hoffnung aus politischem Pflichtbewußtsein gezogen und das, Sig verloren, wogegen die Nationalliberalen um ein Mandat ver- einen Sitz hat, hat Aussicht, bei den im Februar 1904 stattfindenden allgemeinen Wahlen einige weitere Size zu erobern, und zwar sind unsre Chancen um so günstiger, als die relative Mehrheit der Die socialistische Fraktion sett sich wie folgt zusammen: Stimmen bei diesen Wahlen entscheidet. Das flößt der hausagrarisch Eichhorn, Redakteur in Mannheim ; Horst, Metallarbeiter in freisinnigen Linken einen heillosen Schreck ein. Deshalb suchte sie Durlach ; Kramer, Kassierer; Lehmann, Buchhalter, beide in nicht nur die Neueinteilung der Bezirke möglichst zu verzögern, Mannheim ; Luz, Apotheker in Baden- Baden ; Süßkind, Kauf- sondern deshalb verließ sie auch spornstreichs ihren früheren zähe mann in Mannheim . Die Fraktionsmitglieder sind zu zwei Dritteln verteidigten Standpunkt bezüglich der Doppelmandate, bei denen sich Neugewählte, nur Eichhorn und Kramer gehörten schon früher dem so schön mogeln ließ, und beantragte, den Senat um Vorlegung Landtage an. Ausgeschieden sind Dreesbach, Fendrich und Geiß, eines neuen Entwurfs zu ersuchen, nach dem für die allgemeinen die nicht mehr kandidierten, und Adolf Geck , der in Pforzheim und die privilegierten Wahlen der Grundeigentümer zur Bürger­schaft ausschließlich Bezirke mit einem Abgeordneten gebildet werden, nach dem weiter die absolute Stimmenmehrheit für die Wahl vorgeschrieben ist und Stichwahlen eingeführt werden.

In der konservativen Presse herrscht nicht gerade Sieges­jubel. Fast scheint man hier schamhafter zu empfinden als in der freifinnigen Bourgeoisie. Man ist sich eben darüber klar, daß man durch ein Wahlrecht gesiegt hat, in dem die politische Weisheit eines Wurstfabrikanten mehrhundertfach höher eingeschätzt wird als die des Reichskanzlers und, was mehr sagen will, auch eines socialdemo­kratisch und damit politisch geschulten Arbeiters.

In ganz besonderem Kazenjammer befindet sich die" Post", welche in dem sicheren Instinkt der Scharfmacherei den großen unterlag. moralischen Erfolg der Socialdemokratie erkennt:

An die Regierung richten wir angesichts dieser traurigen und unwürdigen Zustände aufs neue den Appell, endlich dem terro­ristischen Uebermute der immer anmaßender auftretenden Social­Demokratie mit kräftiger Hand zu steuern. Der Kampf muß mit allem Ernste aufgenommen werden, wenn nicht eine Position nach der andern an die machtlüsternen Revolutionäre verloren gehen soll. Würde die Regierung bei der Ansicht beharren, daß es Sache des Bürger­tums sei, diesen Kampf auszufechten, dann würde sie gleichsam moralisch abdanten... Würde das Bürgertum genötigt, seinerseits dem socialdemokratischen Boykott durch eine rücksichtslose Brotlos­machung aller Umstürzler zu begegnen, so würde das bald genug zu blutigen Zusammenstößen führen. Dahin wollen wir es im preußischen Staate denn doch wohl noch nicht kommen lassen. Soll eine solche Entwicklung aber verhütet werden, dann ist es nötig, daß die Regierung erkennt, was ihre Pflicht ist."

Wir nehmen hiernach an, daß Herr v. 3edlig bereits in der nächsten Landtagssession einen Antrag gegen diefen Terrorismus einbringt, der in der Deffentlichkeit der Stimmabgabe wurzelt; das Gegenmittel ist ja sehr einfach: Geheime Wahl! Dann braucht das unglückliche Bürgertum nicht mehr wider seine Ueber­zeugung aus materieller Notdurft socialdemokratisch zu wählen!

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Blatt dann:

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Weitere Preßstimmen zum Prozeß Bilse.

Vorläufig dürfte es mit der Realisierung dieses Antrages jedoch wohl noch gute Wege haben, denn der Senat steht der von der Linken gewünschten Aenderung des Wahlgesetzes nicht freundlich gegenüber. Jedenfalls finden die Wahlen im kommenden Februar noch nach den alten Bestimmungen statt. Unfre Partei wird binnen wenigen Tagen in die Agitation für dieselben eintreten und den Stampf mit aller Entschiedenheit führen, so daß an einem Sieg in einer Reihe von Bezirken nicht gezweifelt werden kann.

Von

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Ein allgemeiner Rückblick auf die gestern vollzogenen Wahl­Diese Anträge wurden von der Rechten bekämpft. Auch unser männerwahlen hat für das Bürgertum im allgemeinen nichts gerade Ein Musterbeispiel der moralischen Heuchelei, mit der die staats- Genosse Stolten wandte sich energisch gegen den Antrag der Erhebendes. Zwarhat in einigen heiß umstrittenen Kreisen der drohende erhaltende" Presse die ungeheuerlichen Enthüllungen des Prozesses Linken, der, wie er unter großer Unruhe der Antragsteller ausführte, Ansturm der Socialdemokratie eine etwas erheblichere Wahlbeteiligung Bilse behandelt, liefert die Deutsche Tageszeitung". Den Eindruck die Minorität unterdrücken wolle. Wolle man wirklich gerecht sein, zur Folge gehabt, aber längst nicht in dem Maße, daß man be- der Ehrlichkeit macht in ihrem Artikel nur die Versicherung, daß so möge man den Arbeitern die Erlangung des Wahlrechts erleichtern, haupten könnte, das Bürgertum habe allgemein in Erkenntnis der ernsten Gefahr gegenüber dem Staate, der ihm erst die Mög- sie sich nur mit innerem Widerstreben dazu ent- denn auch durch Stichwahlen werde kein getreues Spiegelbild der lichkeit der Eristenz schafft, indem er ihm alle die Güter sichert, schlossen habe, den Prozeßbericht zu veröffent- Voltsstimmung gegeben. Das beste Wahlsystem sei die Proportional welche die erste Borbedingung jeder ersprießlichen wirtschaftlichen lichen. Wenn sie weiterhin ihr tiefes Bedauern" erklärt, wahl, bei dem jede Partei entsprechend ihrer Größe vertreten sei. Dagegen wandte sich die Linke entschieden mit der Motivierung, daß Thätigkeit sind, seine Pflicht und Schuldigkeit in vollem Maße daß derartige Dinge überhaupt in einem deutschen Offizier man in der Bürgerschaft nicht Mitglieder von Parteien, sondern gethan. corps möglich gewesen" feien und fordert, daß mit Vertreter der Interessen der einzelnen Bezirke haben wollte. Also Wer sich mit dem billigen Troste zufrieden geben wollte, daß eisernem Besen" ein Auskehren vorgenommen werden Broklamierung der Kirchturmspolitik zum Princip! Unter Ab­die Socialdemokratie nirgends einen definitiven Erfolg erzielt hat, unüsse, so enthüllt sie selbst als Motiv dieser scharfen Einzel- lehnung sämtlicher andren Anträge drückte die Linke ihren Antrag daß sie selbst in Berlin , wo sie noch die größten Chancen zu kritik die Furcht, daß die demokratische Preise die auf Einführung der Stichwahlen und Vorschrift der absoluten haben schien, in keinem Wahlkreise eine gefährlich werdende or bacher Verhältnisse verallgemeinern" werde. Stimmenmehrheit bei Abschaffung der Doppelmandate durch. Wahlmännerzahl erlangen konnte, der würde thöricht handeln." Die Post" sagt es zwar nicht, aber man erkennt es deutlich, Die Deutsche Tageszeitung" beteuert, daß sie die Forbacher Ver­warum sie die Wahlen so besorgt machen. der Umstand erregt sie, hältnisse für einen tief bedauerlichen Ausnahmefall" halte. baß trotz der Deffentlichkeit der Wahlen, bei schweren Die bloßgestellten Forbacher Offiziere mögen sich dafür, als aus­materiellen Opfern, und zudem für eine Sache, is, wenn über- nahmsweise minderwertiges Material preisgegeben zu werden, bei haupt, nur ganz geringe äußere Erfolge versprechen konnte, dem Junkerblatt bedanken. die Arbeiter sich zur Socialdemokratie bekannten und für sie Eine trasse Heuchelei liegt aber ferner darin, daß das arbeiteten. Die" Post" beschuldigt jetzt geradezu die Deffent- gravierblatt in seinem Artikel alles noch viel Kom­lichkeit des Verfahrens als Ursache unfres Erfolges. Durch promittierendere unterschlägt, um sich lediglich an Es giebt auch milde Richter in Preußen. In Danzig wurden Boykottbedrohungen hätte die Socialdemokratie die kleinen Geschäfts- die Ehebruchsaffairen zu halten. Hierüber jammert das von der Centrumspartei in der katholischen Kirche vor der Meichstags­Teute gewonnen. So könne es nicht weitergehen: Das ist der alíerdunkelste Punkt, über den wir nie- wahl Flugblätter verteilt, in denen schwere Lügen und Verleum­mals hinwegkommen können. Gerade in dieser Beziehung dungen gegen die Socialdemokratie enthalten waren. Um nun diesen follte das Offiziercorps unta de lhaft und vorbildlich sein. Lügen wirksam entgegenzutreten und um besonders die Kirchen­Verfehlungen follten niemals als Verirrungen entschuldigt, sondern besucher über die frommen Lügen aufzuklären, verteilten die aufs fchärffte geahndet werden. Der Offizier muß die Danziger Genossen an einem Sonntag vor der Kirche, aber in einer Ueberzeugung hegen oder doch zu ihr erzogen werden, daß der gewissen Entfernung, die Antwort auf die Centrumslügen. Von den Treueid am Altar ein bindender Eid ist, wie der Fahneneid gerade vom Gottesdienst" kommenden fanatischen christlichen Arbeitern und jeder andre, und daß Ehebruch ebenso schimpflich wurde den Flugblattverteilern übel mitgespielt. Ganz besonders that und schändlich ist wie Eidbruch. Leider besteht die sich der christliche Maurer Czech hervor. Er ist trotz seiner Neigung, auf diefem dunklen Gebiete vieles entschuldigen, Frömmigkeit bereits mehrfach wegen Körperverlegung um den Skandal zu vermeiden. Wir meinen, daß die Thatsache und Hausfriedensbruch vorbestraft. Dieser Mensch solcher Entschuldigung der allergrößte Standal ist. Für den Eheschlug nun mit noch einigen Frommen zusammen unsre beiden Ge­bruch, nicht nur für den groben, schmutzigen, sondern auch für nossen Peters und Bußer nieder. Diese wurden blutig ge­den feineren, dürfte es unter teinen Umständen eine schlagen. Ja, Czech rief den andern zu, man möge die Flugblätter gemeint waren unsre Genossen Entschuldigung geben. Ob der Ghebrecher oder die Ehe- und auch die beiden Hunde die Radaune werfen. Die Frommen tamen auch dieser brecherin die Verzeihung des Gatten oder der Gattin erhält, ist für die Gemeinschaft und die Gesamtheit gleichgültig; wer in das Auffordering nach, jedoch ein Zaun vor dem Fluß schütte Genesen. Heiligtum der Che frebelhaft eingebrochen ist oder wer das eigne unfre weiteren hinzugekommenen Personen Heiligtum nicht rein hält und die notwendigen Konsequenzen aus wurden dann die Genossen aus den Händen der Frommen wegen dieser Der Maurer Czech hatte sich nun der Heiligtumsschändung zieht, der muß aus der guten Gesellschaft gerettet. entfernt werden; der Chebrecher aber muß der a II- Bergehen vor dem Damiger Schöffengericht zu verantworten. Der sehr milde ansah, beantragte gegen gemeinen Berachtung verfallen, auch wenn es nicht Amtsanwalt, der die Sawit sehr zum Standale gekommen ist. Das sind die Forderungen, die wir Czech eine Geldstrafe von 10 M. Er meinte, hier falle das Gewicht. Von dem Vertreter angesichts der traurigen Forbacher Vorgänge nochmals mit allem religiöse Motiv strafmildernd insio Sache an das Schwurgericht Ernste und allem Nachdrucke erheben." unsrer Genossen wurde beantragt, v Dieser Salbaderei schlägt die ganze Junker- und Offiziers- oder an das Landgericht zu verweisetes whf eine Aufreizung pragis mit Fäusten ins Gesicht. Daß der eine der Forbacher Ehe- au Gewaltthätigkeiten vorliege, die Erfolg gehabt habe, Schöffengericht lehnte diesen Antrag ab, ein Aufruhr brecher einen Verweis" erhielt, haben wir schon gestern fest nicht vorliege, weil die Menschen sich nicht zuſammen­Aus Mannheim wird uns geschrieben: Der Ausfall der am Wattwoch stattgehabten Abgeordnetenwahlen zur Zweiten Kammer daß ein aristokratischer Ghebrecher als ehrlos unter Seinesgleichen strafe verurteilt, auch wurde die Publitationsbegnis den hat insofern eine angenehme Ueberraschung gebracht, als es unsrer verfehmt worden wäre. Für das Geschwäß des Junkerblattes Mißhandelten zugesprochen. In der Urteilsbegründung wur geführt, daß die Erregung über die tattlose" Flugblattberbreitung Partei gelang, den Wahlbezirk Karlsruhe - Land, in dem wir bei den werden dessen Leser nur das bekannte Auguren- Lächeln haben. Wenn der Lieutenant Habenicht in Meg auf die Frage, ob es und das politische Motiv des Angeklagten strafmildernd sei. jüngst stattgehabten Wahlmännerwahlen gegenüber dem Jahre 1899 ganz erhebliche Fortschritte zu verzeichnen hatten, zum erstenmal denn wahr sei, daß er einen unfittlichen Lebenswandel geführt habe, beiden mißhandelten Genossen mußten schon einige Zeit früher wec Sie wurden des zu erobern. Der 30. Oftober hatte uns dort 70, den Konservativen antwortete, natürlich habe er sich mit kleinen Mädchen amüsiert, wie dieser Angelegenheit auf die Anklagebank treten. halb angeklagt, weil sie am Vormittage des Sonntags vor der Kirche 60 Wahlmänner gebracht, indes auf eine dritte Kandidatur Elfer jeder Lieutenant, so gab er damit nur die Wahr- Flugblätter verteilt hatten; sie wurden jedoch freigesproche u. eine Reihe von demokratischen und bauernbündlerischen Wahlmännern heit die Ehre. Und ebensowenig gilt es für unehrenhaft, wenn Gegen die Leute, die in der Kirche während des gewählt wurden. Von diesen stimmten im dritten Gange ungefähr auch ein verheirateter Offizier eine Ballettratte aushält. Diesen Gottesdienstes Flugblätter verteilt haben, ist, so viel wir ein Dutzend für unsren Kandidaten 2utz- Baden, der dadurch mit Ehebruch meint auch offenbar die Deutsche Tageszeitung" gar nicht. wissen, noch keine Antiage erhoben worden. 85 gegen 71 konservative Stimmen siegreich blieb. Damit wird für sie beginnt der Ehebruch erst, wenn ein Kavalier, statt auf Bolnisch als Versammlungssprache. Die Frage des Gebrauchs unser Verlust in Pforzheim - Stadt, wo Adolf Geds gegen die Freiwild aus dem Volke" zu pürschen, die Gattin eines Kollegen der polnischen Sprache in Versammlungen, die bekanntlich schon vereinigten bürgerlichen Parteien unterlag, wieder ausgeglichen, die verführt. Aber selbst für diesen schlimmsten Fall erhielt ja mehrfach zu Gunsten der Polen entschieden ist, beschäftigte wieder Die Polizeibehörden ver­socialdemokratische Fraktion kehrt in der alten Stärke von 6 Mann der erwähnte Forbacher Offizier nur einen Verweis". Schlimmer einmal das Ober- Berwaltungsgericht. in den Landtag zurüd. ergeht es natürlich- und das ist das infamste der aristokratischen suchen immer wieder den Umsturz der Praxis des genannten Ge­dem Weibe, Heuchelmoral das dieselben Freiheiten richts. Es handelte sich diesmal um die Auflösung einer Versamm­Unfre Wahlsiege in Mannheim - Stadt und Durlach = Stadt standen nach dem Ausfall der Wahlmännerwahlen außer als selbstverständlich gelten. Ein solches Weib wird beim Manne lung christlich- polnischer Arbeiter Oberschlesiens wegen des Ges der Lebensführung für sich beansprucht, die brauchs der polnischen Sprache. Zweifel. In ersterem Bezirk wurden unsre Kandidaten 2ehmann den Fall der Frau Hauptmann Erdeler aus dem Mezer Uebereinstimmung mit dem Bezirksausschuß die Auflösung der Ver­fiehe Der erste Senat blieb bei seiner Judikatur und erklärte in und Süßkind mit je 412 gegen 264 nationalliberale Stimmen, mit Schimpf und Schande aus dem Hause gejagt. Ueber sammlung für unberechtigt. Die Polen hätten das Recht, in Prozeß in Durlach der Metallarbeiter Horst mit 47 gegen 6 national­liberale Wahlmänner gewählt. Auch in allen jenen Bezirken, wo sie urteilt ein Mann wie der Bataillonskommandeur ihren Versammlungen polnisch zu verhandeln. Der Präsident ver­waren, erschienen sie Fuchs: Werfen Sie das Frauenzimmer aus dem Hause, wies turz auf die Entscheidung vom März 1903, über die wir damals unsre Wahlmänner in der Minderheit waren, wouch fämtilche an der Wahlurne, um für unsre Kandidaten zu stimmen. Das ist teine Offiziersdame mehr." Sie hatten dort auf die Entscheidung, sofern sie zwischen zwei Für eine solche Kavaliersmoral haben wir nun einmal kein Bosen, 13. November.( Eig. Ber.) Die Verhaftung des Verlegers der polnischen Zeitschrift Praca" erregt hier Das Ultigste in Beurteilung der Forbacher Skandalosa leistet allgemeines Aufsehen. bor Wegen eines einigen Wochen in der Praca" erschienenen Artikels" Der eiserne Kanzler" die" Tägl. Rundschau". Sie schreibt: Die Täglische Rundschau" insbesondere hat, wie ja bei der fand in den Geschäftsräumen des Blattes eine mehra Gerichtsverhandlung von dem Lieutenant Bilse erwähnt worden stündige Haussuchung statt, die jedoch ergebnislos verlief. ist, wiederholt auf die Schäden der Grenzgarnisonen Mittwochabend nun wurde Biedermann verhaftet. Wie ver­hingewiesen und Mittel zu ihrer Abhilfe vorgeschlagen. Aber lautet, ist die Verhaftung wegen Beamten beste chung erfolgt; Mittel zur Abhilfe kosten Geld. Die Gewährung von er soll einen Gefangenenaufseher in Bronte, wo der frühere Redakteur öfterem Urlaub mit freier Fahrt, die Ver- der Praca", Rakowski, eine Gefängnisstrafe verbüßte, bestochen segungen der Offiziere nach Abdienung etwa haben, um den Verkehr Rakowskis mit ihm( Biedermann) zu ver­dreier Jahre usw. usw. lassen sich nicht ohne neue mitteln. Der Gefangenenaufseher soll auch bereits verhaftet sein. Geldbewilligungen vom Reichstage durchführen und Es scheint, daß der erwähnte gegen die Bismärderei gerichtete Artikel diese Bewilligungen hat der Reichstag bisher den Eifer der Behörden angeftachelt hat. versagt auf Anstiften jener Parteien, deren Ebenso eifrig hat die hiesige Polizei nach den Verteilern des Blätter jetzt über die Grenzgarnisonen ein so von den polnischen Genossen am Tage der Enthüllung des Bismarc­bewegliches Klagelied singen." Denkmals herausgegebenen Flugblattes gefahndet, und da sie keinen Flugblattverbreiter gefunden hat, fahndet sie wohl noch heute.-

Politische Uebersicht.

Berlin , den 13. November. Die badischen Abgeordnetenwahlen.

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genagelt. Aber auch sonst hat man noch niemals davon gehört, gerottet hätten. Czech wurd zu dreißig Matt Geld=

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Verständnis!

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ausführlicher berichtet haben.

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bürgerlichen Parteien fiel, nur in einem Falle Einfluß, im Bezirk Schwegingen Ladenburg, wo der Demokrat" Eder mit dem nationalliberalen Landgerichtsrat Klauß um den Sieg rang. fich Er hatte im ersten Gang 82, Klauß 87, unser Kandidat Arbeiter­sekretär Müller 47 Stimmen erhalten, ein Stärkeverhältnis, das sich auch im zweiten Gang, in den nach den Bestimmungen unsrer Landtagswahlordnung die drei Höchstbestimmten eintreten, ungefähr gleich blieb. Für den dritten, zwischen Eder und Klauß entscheiden­Sen Gang hatten unsre 45 Wahlmänner Wah I enthaltung be­schlossen, da Eder nicht der Kandidat der Demokraten, sondern thatsächlich derjenige des Centrums war, das in dem Bezirk bei tveitem, wohl zehnmal stärker ist als die Demokraten. Dazu hatten die Pfaffen und Centrumsprozen im Bezirk seit Wochen in einer derart schmählichen und gehässigen Weise gegen unfre Partei gehegt und solch unsaubere Manöver bei der Wahlmänner- Aufstellung ge Also nicht der Militarismus trägt die Schuld an der Ver­trieben, daß bei unsern Leuten gegen die Eder- Leute eine geradezu blödung und Verwahrlosung der Forbacher Kompromittierten, beispiellose Erbitterung herrschte, die es wohl verständlich erscheinen sondern die knauferige Boltsvertretung, in letzter Instanz die Social­läßt, wenn im dritten Wahlgange eine Anzahl der Unsrigen, aller- demokratie!- dings gegen die eigne Abmachung, für den Nationalliberalen stimmten, um die Centrums- Demokraten die Früchte ihrer skandalösen Machinationen nicht genießen zu laffen. So tam es, daß Klauß im Die Hamburger Bürgerschaft hatte in ihrer lebten Sibung dritten Gang mit 99 gegen 84 Stimmen zum Abgeordneten gewählt wieder eine Wahlrechtsdebatte. Am 19. März 1902 hatte die Bürger­wurde, zum großen Aerger der Klerifalen, die damit um die Hoffnung, schaft an den Senat das Ersuchen gerichtet, daß bei der erforderlichen unter demokratischer Flagge einen willkommenen Zuwachs ihrer Ge- Neuregelung der Wahlbezirke die bisherigen Stadt- und Vororts­treuen im Landtag zu erhalten, betrogen waren. grenzen beibehalten und für jeden Bezirk zwei Ab= Ankündigung der Trennung von Staat und Kirche. Im übrigen entsprach der Ausfall der Abgeordnetenivahlen den geordnete gewählt werden sollten, nur wo es ganz unbedingt Ueber die Senatssitzung am Donnerstag wird aus Paris ge­Erwartungen, die man nach den Urwahlen gehegt hatte. Es mag erforderlich sei, folle man Bezirke mit einem Abgeordneten einrichten. meldet: Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Beratung vielleicht noch erwähnt werden, daß der Versuch der Bauern- Inzwischen haben Erörterungen zwischen einem bürgerschaftlichen über die Aufhebung der lex Falloux und die Reorganisation des bündler, durch allerhand Schiebungen den Nationalliberalen zwei Ausschuß und dem Senat stattgefunden, und der Ausschuß beantragte Sekundär- Unterrichts. Ministerpräsident Combes ergreift das Wort Size abzunehmen, kläglich scheiterte. So zeigt die Zweite Kammer, bezirke und vorübergehende Abänderung der Wahlperioden für einige und erklärt, die Regierung stimme drm Amendement Girard nachdem der letzte Konservative jetzt durch unsern Genossen Lutz ber- Wahlbezirke zuzustimmen. Im Ausschuß ist auch die Einführung im Prinzip zu, nach welchem die Erteilung von Unterricht drängt ist, künftighin dieses Aussehen: 26 Nationalliberale von Stichwahlen angeregt, aber bei principieler Zustimmung zu solchen Personen untersagt werden soll, die das Ge= ( bisher 25), 23 stleritate( 23), 6 Socialdemokraten( 6), dieser Anregung hat der Ausschuß doch einstimmig beschlossen, der lübde der Ehelosigkeit oder des Gehorsams abgelegt 5 Demokraten( 5), 2 Freisinnige( 2) und 1 Antisemit Bürgerschaft die Einführung von Stichwahlen nicht zu empfehlen, haben. Die Regierung werde aber an Stelle dieses Amendements

Wahlrechtskämpfe in Hamburg .

jetzt, einem Antrage des Senats auf Abänderung einiger Wahl­

Aus Deutsch- Südwestafrika telegraphiert der kaiserliche Gouverneur in Windhut am 12. November abends: Einzelheiten über Er­eignisse in Warmbad fehlen noch. Die weißen Ansiedler befinden sich anscheinend auf der Station in Sicherheit. Daß die Vorräte der Station intakt seien, wurde ja bereits vor mehreren Tagen gemeldet. Sonderbar, daß man über das Schicksal der Menschen noch immer nichts erfährt.­Ausland.