1. Beilage zum„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Nr. 131.

Der III. österreichische Parteitag.

Mittwoch, den 8. Juni 1892.

9. Jahrg.

von Arbeitern als Opfer der fapitalistischen Ausbeutung durch als Partei- Organ anzuerkennen und mit aller Energie für das den Staat in den Silberbergwerken von Przibram getroffen von ihnen gegründete Partei- Organ Volfstribüne" einzutreten." Original Bericht des, Borwärts". hat, erklärt der sozialdemokratische Parteitag feine Solidarität Schuhmeier forderte hierauf Hansfer auf, sich zu rechtfertigen, mit den Opfern und spricht angesichts der Proletarierleichen die wenn er es vermöge, tönne er dies aber nicht, und das sei der Fall, Pfingstfonntag, den 5. Juni, ist in Wien   der III. Parteitag Ueberzeugung aus, daß die schwere Verantwortung Diejenigen dann, so wandte sich Redner an die Delegirten aus der Provinz, der österreichischen Sozialdemokratie zusammengetreten. Die Sale trifft, welche die kapitalistische Produktionsweise und ihren Klassen- schließen Sie sich dem Votum der Wiener   Genoffen an und des Lokals zu den drei Engeln" waren geschmackvoll dekorirt mit staat mit Gewalt aufrecht erhalten wollen, welcher Klassenstaat, weisen Sie mit uns Hanser aus der Partei. Auf Verlangen des Sinnsprüchen sowie Bildern und Büsten der verstorbenen Vorkämpfer der sich„ sozialreformerisch" nennt, nicht einmal im Stande ist, in Parteitages ergreift nun Hanser das Wort und weist mit großem der Sozialdemokratie. Um 10 Uhr Vormittags nahm Genosse feinen eigenen Betrieben moderne, das nackte Leben der Arbeiter Pathos auf seine Verdienste um die Partei hin. Er erklärt, sich eißner im Namen der Einberufer das Wort, um in herz- schützende Vorkehrungen zu treffen. Der Parteitag verlangt der Entscheidung des Parteitages fügen zu wollen; könne durch licher Weise die Erschienenen willkommen zu heißen. Derselbe strenge gerichtliche Untersuchung und Bestrafung der Beamten, seinen Austritt der Partei genügt und die Harmonie wieder her hob besonders die Schwierigkeiten hervor, die der Einberufung durch deren Knickerei und Unterlassung noch manche bisher un- gestellt werden, so set er zu diesem Schritte entschloffen. Auf die Des Parteitages seitens der Behörden bereitet worden. Redner gezählte Proletarier einen elenden Tod gefunden haben. Er er einzelnen Angriffe will Hanfer jest nicht antworten und bittet, gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Verhandlungen volle Klarheit flärt weiter, nicht ruhen zu wollen, bis dieses fluchwürdige eine 24gliedrige Rommiffion zur Untersuchung der Anklagen ein­und Einmüthigkeit über alle strittigen Parteifragen geben werden. System beseitigt ist." ( Beifall.) Hierauf verwies Genosse Leißner auf die furchtbare zusehen. Ratastrophe in Przibram, die vor wenigen Tagen fich abgespielt Die Rede Hanser's degoutirte allgemein. Dieser Romödiant ,. und tiefe Erschütterung bei allen fühlenden Menschen hervor welcher Monate lang in gemeinster Weise die Wiener   Partei­gerufen hat. Redner beantragte, daß die Versammlung zu Ehren leitung und speziell Dr. Adler beschimpft hatte, wandte sich nun­Der Opfer dieser Katastrophe sich von den Siten erhebe. mehr bittend und mit Thränen in den Augen an diese Genossen, ( Es geschieht.) Hierauf wurde zur Wahl des Bureaus ihm seine Vergehen zu verzeihen. geschritten und dasselbe wie folgt zusammengesezt: Borsitzende: Parteibericht." Er bespricht die wichtigen Ereignisse des letzten Hanfer's Jammerrede von Dolejsi die Erklärung abgegeben, daß Namens der paar Herren der Opposition wurde nach Popp( Wien  ), Kiesewetter( Reichenberg), Schmidt ( Jägerndorf  ), Ehrlich( Graz); Schriftführer: Diamant Jahres, soweit sie die Partei interessirten: die sozialpolitischen fie mit Hanser nichts mehr gemein hätten. Die Kommission ( Lemberg  ) Slyunika( Baden), 3innburg( Brünn  ), Versuche der Regierung, die kapitalistische Thätigkeit der Partei, wurde gewählt und darauf die Sigung vertagt. Saska( Innsbruck  ). Dolejsi( Opposition) hatte die Wahl endlich das Entstehen der sogenannten„ Opposition". Das Ge­zum zweiten Schriftführer abgelehnt. Es folgte hierauf bahren derselben tennzeichnet Reumann in eingehender Rede: die die Berlesung der Präsenzliste, welche die Anwesenheit von Brünner Parteikonferenz, die St. Pöltener Landeskonferenz, das 128 Delegirten aus 70 Drten ergab. Die Opposition war durch Verlangen eines Parteitags, das nach trägliche Ausbleiben von 8 Mann vertreten, darunter die Führer derselben, Hanser, Parteitag. Die Brotvertheilungs- Aktion der" Opposition" tadelt den Konferenzen, die ablehnende Haltung gegenüber dem Linzer Heymann und Dolejsi. Dr. Ellbogen, welcher sich um die Zu- Reumann scharf unter der stürmischen Zustimmung der laffung als Gaft beworben hatte, war von dem Einladungs­

Diese Resolution wurde einstimmig angenommen. Versammlung auf 2 Uhr Nachmittags vertagt. Nach einigen weiteren, unwesentlichen Debatten wird die

Die Nachmittags Gigung wurde von Kiese wetter geleitet. Reumann referirte zum ersten Punkt des Tagesordnung:

Parteinachrichten.

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fomitee abgewiesen worden. Auf Antrag aus den Heihen der großen Mehrheit der Versammlung. Ihre ganze Thätigkeit," Bei den Gewerbegerichts- Wahlen in Finsterwalde  Opposition wurde aber Dr. Ellbogen der Zutritt gewährt. Nach schließt Reumann gegen die Oppositionellen" gewendet unter fiegten in der Klasse der Arbeiter- Beisiger die sozialdemokratischen Feststellung der Präsenzliste erschien ein Polizeibeamter, um die allseitigem Beifall, bestand darin, die Gemüther zu verkandidaten mit 225 von 238 überhaupt abgegebenen Stimmen. Uebereinstimmung der Einladungen mit der Liste zu prüfen. giften, 3wist in die Reihen der Parteigenossen zu tragen. Die Kandidaten der Hirsch- Dunckerianer, welch lettere fest auf den Lettere stimmte, und so entfernte sich der Beamte wieder. Für Ihre Opposition ist nicht im Geringsten eine prinzipielle, sondern Sieg rechneten, brachten es auf nur 18 Stimmen. unsere deutschen   Genossen wird es ebenso interessant wie über eine rein persönliche." raschend sein, zu erfahren, daß hier in Desterreich ein sozial- Dolejsi suchte die der„ Opposition" gemachten Vorwürfe Zu Gunsten der städtischen Arbeiter hat unser Partei­demokratischer Parteitag ohne Assistenz von Polizei tagen kann. zu entkräften, ohne dabei aber einen neuen Gedanken zu äußern oder genosse Kloß in Stuttgart   als Mitglied des dortigen Bürger­auch nur eine einzige Thatsache vorzubringen zu können, welche die ausschusses bei den städtischen Kollegien eine Reihe von Anträgen deutschen und der ungarischen Sozialdemokraten vor: Der Vorsitzende Popp   stellte hierauf die Vertreter der Duertreibereien der Hanser und Genossen zu rechtfertigen ver- eingebracht, welche, nach der„ Franff. 3tg.", folgendes bezwecken. die möchte. Die alten Vorwürfe, daß die Redakteure der„ Arbeiter- Den dauernd beschäftigten Arbeitern soll der Lohn für sechs Werk­Genossen Auer und Hanslitschet.( Lebhafter Beifall.) Beitung" auf die„ Volts preffe" eifersüchtig gewesen seien u. f. w. tage ausbezahlt werden, auch wenn Feier- oder arbeitslose Tage Uuer ergriff das Wort, um vorerst sein Fernbleiben vom vor- war alles, was Redner an Gründen vorzubringen wußte. Weiter vorkommen. Wegen der Theuerung soll vom 1. Juli 1892 ein jährigen Parteitag, zu dem er als Vertreter der deutschen   Ge- plaidirte er gegen jede Zentralisation und Parteidisziplin, Lohnaufschlag von 5-10 pCt. bewilligt werden. Die regelmäßige noffen delegirt worden war, zu entschuldigen und sodann im letztere mache die Parteiorganisation zur Kaserne. Gelächter und Arbeitszeit soll 10 Stunden dauern, Ueberstunden sollen mit einem Namen der sozialdemokratischen Partei Deutschlands   den Kongreß sehr dünner Beifall folgten dieser Rede. um 20 pet. erhöhten Lohnsatz vergütet werden. Städtische Ar­zu begrüßen. Ganz besonders hätten seit jeher die deutsche Die folgenden Redner befaßten sich fast ausschließlich mit beiten sollen nur solchen Unternehmern überlassen werden, die sich und die österreichische Sozialdemokratie sich eins gefühlt. der Opposition, wobei dieselben für und wider der Reihe nach verpflichten, bei deren Ausführung ebenfalls die 10stündige Arbeits­( Beifall.) Biele gleichartige Momente insbesondere gleiche Sprachen. Bei dieser Gelegenheit trat zu Tage, daß die dauer einzuhalten.

Drangfale und Leiden, knüpften ein enges Band dies- und jenseits Opposition nichts weniger als gefchloffen auftrat, sondern in

ber schwarzgelben Grenzpfähle. Die deutsche und österreichische 3-4 Schattirungen zerfiel. Als Anhänger der Berliner  „ Unab- Wegen Beleidigung des fächsischen Landtages hat sich Sozialdemokratie werde stets dieselbe bleiben und die Eman- hängigen" stellten sich drei vor. Ein gewisser Neumann am 15. Juni der verantwortliche Redakteur des Leipziger   ,, Wählers" sipation des Proletariates erstreben. Bir sind mit allen Mitteln spielte den" Anarchisten" und warf der österreichischen   Sozial- vor dem dortigen Gericht zu verantworten.

zu kämpfen entschlossen, aber mit Mitteln, die wir wählen und demokratie vor, daß sie feine revolutionären" Thaten ausführe,

die wir uns nicht von Jenen aufdrängen laffen, welche unser so hätte sie z. B. gegen die Erhöhung der lokalen Biersteuer- Fortschritte der Organisation in Oesterreich  . In der Berberben wollen. Hoch die Bruder- und Kampfésgenossenschaft protestiren müssen. Mit der Brotvertheilung und dem Schnorren Beit vom 1. bis zum 31. Mai sind folgende neue Organisationen ber deutschen und österreichischen Sozialdemokratie, hoch die bei Baron Hirsch   und ähnlichen Herren, seitens Hanser u. Co., gegründet worden: In Wien  : Czecho- slavischer Verein Ginigkeit der Proletarier in allen Ländern!"( Lebhafter Beifall.) erklärte sich dieser Anarchist" einverstanden. Nur gegen das„ Omladina", 11. Bezirk; Politischer Boltsverein, X. Bezirk; Desgleichen wurde lebhaft die Begrüßungsansprache des Genossen allgemeine Wahlrecht und jede andere politische Thätigkeit hegt Fortbildungs- und Unterstützungsverein der Fleischhauer- Ge anslitschet applaudirt. dieser Mann der That" ein wahres Grauen. hilfen und deren Mitarbeiter Nieder- Desterreichs. In der Pro= Mittlerweile waren Begrüßungsschreiben und Telegramme Schramme! giebt im Namen der Wiener   Delegirten folving: Verein der Textilarbeiter und deren Mitarbeiter angelangt von Friedrich Engels  ( London  ), Louise gende Erklärung ab: Schlesiens und Galiziens   in Bielih; Fachverein der Spiegel­Kautsky( London  ), den Genossen von Bloomsbury( Eng- Die von den Wiener   Genoffen zu dem am 5., 6., 7. und glas- Arbeiter Böhmens   in Waldorf; Allgemeiner Arbeiter­land), den österreichischen Genossen in Berlin  , von Zrosciach, 8. Juni 1892 stattfindenden sozialdemokratischen Parteitag ent- Bildungsverein für beide Geschlechter in Grottau  ; Fachverein Beyer und von den 2emberger Schneidern und Kürschnern.   sendeten Delegirten geben hiermit folgende Erklärung ab: der Töpfer und Berufsgenossen in 3ürau; Arbeiter- Fort Die vorgeschlagene Geschäftsordnung wurde mit dem In der Erwägung, daß die beiden Herren Hanser und bildungsverein für beide Geschlechter in Marienbad  ; Unter­Busage angenommen, daß den Rebnern der Oppofition Seimann in der unverantwortlichsten Weise, aus Selbstfucht stüßungsverein der Porzellandreher in Schlaggenwald  ; unbeschränkte Rebdezeit gewährt wird, während für die und gemeinem Eigennus, den Streitfall, welcher nur durch fie Fortbildungsverein der Schneidergehilfen in Prag.  - Seir Referate eine Stunde, für die Diskussion zehn Minuten festgestellt felbst hervorgerufen wurde, absichtlich entstellten und Neujahr sind in Wien   10 allgemeine Arbeitervereine und 8 Ge­wurden. Die Tagesordnung wünschte Dolejsi dahin badurch die ganze Partei empfindlich schädigten, das Anschen und werkschaften, in der Provinz 21 allgemeine Arbeitervereine und abgeändert, daß zuerst von Programm und Tattit und dann erst von die Würde der Partei untergruben, 13 Gewerkschaften, zusammen 53 Organisationen gegründet

der Organisation gesprochen werden soll. Der Antrag wurde an- beschlossen die gefertigten Wiener   Delegirten im vollen Bes worden, so daß heute, wo der Parteifongreß stattfindet, die genommen. Genoffe Aufeb3ty beantragte, die streitenben wußtsein, recht und ehrlich im Interesse ihrer Wähler zu han- tlaffenbewußte Arbeiterschaft Desterreichs 331 Vereine besitzt, Glasarbeiter in Albrechtsdorf in ihrem Kampfe gegen ihre beln: Die Herren Hanser und Heimann absolut gegen 219 zur Zeit des vor 11 Monaten versammelt geweſenen Arbeitgeber zu ermuntern und sie nach Kräften zu unterstützen. nicht mehr in die Organisation aufzunehmen. zweiten Parteitages. Seit Neujahr hielten die Wiener Ge ( angenommen.) Auf Antrag Roscher's wird der Tages- Ebenso verwahren sich die Wiener   Delegirten gegen die nossen   mehr als 400 öffentliche Versammlungen ab. ordnung ein fünfter Punkt Allgemeine Partei- Angelegenheiten" Herren Dr. Elbogen und Kadisch, welche sie überhaupt angefügt. Dieselbe lautet jegt: 1. Barteibericht. 2. Programm niemals als Genoffen anerkannten, und dagegen, daß diese Herren Die Feier des 1. Mai ist auch in St. Petersburg  und Tattit. 3. Organisation. 4. Parteipreffe. 5. Allgemeine jemals wieder in die Organisationen Aufnahme finden sollten. begangen worden, und zwar durch vier Versammlungen, die Partei- Angelegenheiten. Dagegen begrüßen die Wiener   Delegirten mit aufrichtiger natürlich geheim abgehalten werden mußten. In einer derselben Genosse Adler lenkt nochmals die Aufmerksamkeit der Freude alle anderen Genossen, die durch verlogene Berichte stellte ein Redner folgende Forderungen: Kongresses auf Przibram. Es genüge nicht, über das Ereignis kurz seitens der genannten Herren in Opposition gedrängt wurden, Um unsere Lage zu verbessern, müssen wir dahin streben, zu sprechen, es müsse auch das Urtheil darüber gesprochen wenn dieselben wieder in den Reihen ihrer früheren Genoffen die jeßige kapitalistische Gesellschaftsordnung, welche einen großen werden. Resolution: ( Stürmischer Beifall.) Nedner beantragt folgende ein Glied der Bruderkette bilden und nach dem vom Parteitag Spielraum der willkürlichen profitsüchtigen Ausbeutung giebt, befchloffenen Organisations- Entwurf arbeiten wollen. Endlich durch eine gerechtere, sozialistische zu ersehen. Um aber praktisch " Angesichts der ungeheueren Katastrophe, welche Hunderte erklären die Wiener   Genossen die" Boltspresse" feinesfalls mehr diese ökonomische Ordnung verwirklichen zu können, ist es für

Ravachol.

Humoreske v. Pondo.

Es war am Vorabend des fagenumflungenen 1. Mai. Boffische Zeitung". D, es war unfagbar elend.

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so hatte sich auch heute die Familie des Landgerichtsraths in nnch, wie ein Mondsüchtiger, mit ausdruckslosen, erloschenen dessen Arbeitszimmer zusammengefunden; denn getheiltes Leid ist Augen. Auch Benno, der Politiker, hatte nachdenklich geworden­halbes Leid. Und auf dem Tisch lag die Königlich Privilegirte feine Zigarre ausgehen lassen, und die Frau Landgerichtsrath " Hältst Du es wirklich für ernst, lieber Mann?" erfcholl es saß, wie die büßende Magdalena, mit gefalteten Händen in ihrem Polstersessel und ließ vor dem inneren Auge noch einmal ihr Eine bange Pause folgte, und der Landgerichtsrath trommelte Leben vorüber gleiten. Sie dachte an ihre Mädchenzeit. Jm Geifte fah sie sich als junge Braut mit ihrem Roderich, der " Ja, Ernestine," erwiderte er endlich, ich halte es für damals noch ein junger Referendar war, die Linden" entlang und in den Thiergarten spazieren. Und die Bekannten, denen Aber sie haben auch im vorigen Jahre Nichts in die Zuft man begegnete, steckten die Köpfe zufammen, wenn sie das junge Paar erblickten und ihre Freundinnen machten " Da hatten sie jedenfalls noch kein Dynamit," erklärte Klatschereien besonders die Anni Lehmann wollte ihren Schrecklich Roderich. Roderich wegkapern. Und dann all die schönen langen Und jetzt sollten sie wirklich etwas bekommen haben? Aber Jahre seitdem gut fie fich vertragen Im Lokal Anzeiger" hatte es gestanden, die Sozial wo haben sie es denn nur hergenommen?" erſcholl es immer hatten und Weihnachten demokraten planten für den 1. Mai eine furchtbare Demon- noch etwas ungläubig, wie un sich selbst zu beruhigen, zurück. wie glücklich fie gewesen war stration. Was es sein werde, wußte natürlich Niemand. vielleicht Alles aus.

fäcke, die jeden Augenblick explodiren wollen. Scheu und nieder- zaghaft aus dem Hintergrunde. geschlagen schlichen die honnetten Bürger das Trottoir der abseits inn feinen Zapfenstreich zu Ende. in Berlin   entlang. Niemand wagte, sich umzusehen. Niemand fich aufzuhalten; taum daß hier und Da ein verhohlenes mort fehr bedenklich." getuschelt wurde. Und wie sollte es anders sein? Alle Welt er­Augenblic tonnte es trachen, eben gesprengt, lieber Roderich." Augenblick ganz Berlin   in die Luft fliegen. D, es war

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schrecklich!

Aber

Don

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wie

und die Kinder

singt:" Jesus meine Zuversicht".

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Und nun

ihr

Aber Mama," sagte überlegen lächelnd und beinahe vor- treues Herz krampfte sich zusammen. nur wurfsvoll der erwachsene Sohn, der in der höheren Politik sehr Da zieht ja schon der Leichenzug beim Kriminalpalast ?" und wie viel?". Niemand konnte die schrecklichen beschlagen war und sich immer durch die neuesten Informationen vorüber! Eine endlose Reihe von Särgen auf ihrem Sweifel lösen." Auch der Lokal- Anzeiger" hatte nichts Näheres auf diesem Gebiete auszeichnete, was denkst Du barüber gefagt, Gebiete auszeichnete, was denkst Du von liegt ein Blumenkreuz mit einem weißen E darauf aus Mais - und er war doch souft so zuverlässig! den Sozialdemokraten! Natürlich haben sie welches; eine glöckchen und ihrem Roderich wird der Rothe Adler= Ein Bekannter Und oben am Fenster in einem der vornehmen, neuerbauten schwere Menge fogar. mir, der orden vierter Klasse vorangetragen - und der Domchor Häuser der Lessingstraße, die mit ihren gutgepflegten Borgärten, Nationalötonomie studirt, hat es mir selbst erzählt, daß ihm ben massiven, prunfvollen Eingängen und monumentalen Ertern erst ganz vor kurzem ein Obermeister aus der kgl. Gewehrfabrik, Die Stuguhr auf dem Schreibtisch schlägt 6, und ihr dünnes einen überaus foliben und beinahe feierlichen Eindruck machen, mit dem er ins Weinrestaurant gegangen war, um an ihm die Stimmchen flingt den Dreien wie das Todtenglöcklein, das dem stand hinter den schweren Vorhängen in noch schwereren Sorgen Arbeiterfrage zu studiren, versichert hat, daß bereits 500 Zentner armen Sünder sein lehtes Stündchen verkündigt. Der Herr Landgerichtsrath und trommelte nervös an den Fenster- Dynamit nach Berlin   gebracht worden sind, die zum 1. Mai ge- Der Politifer entreißt sich zuerst dieser des Mannes un braucht werden sollen und wofür die sozialdemokratische Partei- würdigen Schwäche. Er faßt sich. Auch hier oben in dem sonst so traulichen Stübchen des tasse 150 000 m. bezahlt hat." „ Und zu alledem nun noch diese unselige Nachricht!" Er Herrn Landgerichtsraths war heute Sorge und Bekümmer, 500 Zentner Dynamit!" wiederholte der Landgerichtsrath nimmt die Königlich Privilegirte" vom Tisch fund liest- wie, niß eingekehrt. Trübe fiel das Licht des unfreundlichen mit erloschener Stimme. Er war sprachlos. um sich noch einmal die ganze Schwere des Schicksals, das ihrer Himmels durch die beschlagenen Fenster und ließ die stumpfe| Für 150 000 W.!" tam es bebend über die Lippen seiner harrt, vor die Seele zu führen und den unsäglich bittern Leidens­felch bis auf die Neige zu leeren noch einmal den per Draht Vater und Mutter waren von der Wucht der Nachricht wie nach Berlin   geächsten Kassandra  - Schrei des Pariser Korrespondenten, 28ie fich bei einem schweren Gewitter manche Hausbewohner gelähmt. Die Unterhaltung versagte für eine Weile. Der Herr der in die sonst so harmonisch gestimmte Familie des Landgerichts. oneinanderſchließen, um sich durch ein Kapitel der heiligen Schrift Landgerichtsrath hatte seinen Zapfenstreich, den er wieder auf- raths einen so grellen Mistlang geworfen hatte. oder ein gemeinsam gefungenes Kernlied gegenseitig zu trösten: genommen hatte, ish beendet und ſtarrte den eilenden Wolken Ja, da stand es, schwarz auf weiß:

Scheiben.

Resignation, die über den Gesichtern der Anwesenden lag, taum Gattin. Sie war geknickt.

erfennen.

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