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Welcher Recht hat, weiß ich nicht, Doch es will mich schier bedünken,
Daß sie alle beide
Blut und Schmuh an den Händen haben.-
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Christenthum in Afrika . Um die christlichen auftreten dürfte, zumal infolge der Zollmauern nicht nur das Dach in den Garten zu Röttgen gestiegen und hat u. A. Megeleien in Uganda wird noch immer zwischen allein der Getreibehandel, ber einen Haupt- Erwerbszweig die Fensterscheiben eingeschlagen, der Metzgermeister Clemens Katholiken und Proteftanten gestritten. Nicht um die That- Königsbergs bildet, fich schwerlich heben dürfte, sondern auch die hat die Gartenthür eingeschlagen, andere Fanatisirte haben fache, daß im Namen des Christenthums Mord und Todt- Industrie schwer darunter leidet, daß ihr die russischen Bläge die Gartenlaube demolirt, Zische mit breiten eisernen Füßen schlag en gros verübt worden ist, durch die deutsche und russische Wirthschaftspolitit verschlossen total zerschlagen, aus den Thüren die Futter herausgebonnert das wird ohne find, was ihre Entwickelung hemmt. Daher werden auch stets und was andere Heldenthaten mehr waren. Wenn heute die BeWeiteres zugegeben. Aber wer mit dem praktischen unsere Ostprovinzen das größte Kontingent zur Auswanderung, theiligten die Frevelthaten bereuen, so ist es zu spät. Bei Haupt Christenthum" den Anfang gemacht hat. Das Karnickel zur Sachfengängerei zc. stellen. G3 kommt dazu, daß dem Bemann und bei Hillmann( den Bonner Führern des Zentrums) wird sich auch schwerlich melden, und den französischen streben der Arbeiterflaffe, ihre Lage zu verbessern, in jeder mögen sie sich später für die Gefängnißstrafen bedanken." Jesuiten und englischen Muckern geschieht sicherlich nicht Weise Hindernisse in den Weg gelegt werden. So ist z. B. Die ultramontane RöIn. Bolts- 3eitung" druckt das unrecht, wenn wir die Verse Heine's von Mönch und Rabbi von größeren Versammlungen hier in Königsberg nicht in voriger voriger Nummer textlich reproduzirte Platat der auf sie anwenden: mehr die Rede, da die Säle einfach abgetrieben werden, und wir Bonner Chriftlichen" Arbeiterpartei ab, läßt aber fluggers können deshalb wirklich sagen: Das Sozialistengefeß weise aus demselben den aufhebenden Satz weg:„ Sollen weise aus demselben den aufhebenden Satz weg: find wir los, das Sozialistengeses ist geblieben. Diese wenigen Sozialdemokraten speziell in unserem Bonn Aber nicht nur zu Versammlungen, sondern auch zu Festlichkeiten zur Herrschaft gelangen? Wenn das geschieht, Ihr Bonner giebt's feinen Saal mehr, denn der Militärboykott ist eine zu Bürger, dann tragen wir selbst die Schuld". Im übrigen weiß fchöne Waffe. Mehreren Gartenbesitzern, ja selbst einer Refsource- fie noch nicht genau, ob es sich um eine geschloffene oder öffentZur amerikanischen Präsidentenwahl. Nach den über einen großen Saal verfügen und ihre Etablissements zu feinen Zweifel darüber, daß sie jede fyftematische" Sprengung Gesellschaft, deren Mitglieder der besitzenden Klaffe angehören, liche Versammlung der Sozialdemokratie gehandelt hat, läßt aber neuesten Berichten scheint Harrison in Minneapolis die Vergnügungen gaben, wurde der Militärbesuch entzogen und kein meisten Aussichten zu haben. Wohlgemerkt zur Kandidat- Militärmusiker durfte baſelbſt ſpielen. Natürlich trochen die sozialdemokratischer Parteiversammlungen mißbilligen müßte. fchaft. Die Konvention bestimmt blos die Kandidaten. Db Befiger zu Kreuze, um bie Militärmusik wieder zu be- Dem Komitee der" chriftlichen" Arbeiterpartei ist indeffen Harrison, auch wenn die republikanische Konvention ihn als tommen. Andere Besitzer fürchten sich vor dem Landrath. genau bekannt gewefen, daß der Eintritt zur Versammlung nur gegen Karten gestattet war, denn es hatte durch Kandidaten aufstellt, im November gewählt wird, ist, bei man vergönnt es dem Arbeiter nicht, bei einem Feft mit Gleich einen von ihm unterzeichneten Brief, der noch vorhanden, der Spaltung im republikanischen Lager, sehr fraglich. gesinnten zusammenzukommen. Jedenfalls sollen die Arbeiter den sozialdemokratischen Bertrauensmann um Uebersendung von sparen, um nicht wieder im Winter unsern Magistrat um Arbeit In Venezuela , einer der südamerikanischen Duodez angehen zu müssen, denn es ist für einen Magistrat begreiflicher 250 Starten ersucht. Dadurch ist der Hausfriedensbruch zc. feftin den Saal. Ueber ihr standaliöses Gebahren bringt die Republiken, herrscht seit einiger Zeit Bürgerkrieg. Der weise sehr peinlich, Arbeit geben zu sollen und nicht zu wiffen, gestellt. Die Pfaffenpartei hatte einfach kein Recht zum Eintritt wo sie hernehmen. Zudem ist einer unserer Bürgermeister ein Präsident Polacio, deffen Amtszeit am 20. Februar dieses großer Freund vom Sparen, obwohl er infolge dieser Theorie, Rheinische Zeitung " noch folgende Schilderung: Jahres zu Ende ging, hatte das Regieren profitabel ge- bie vor Jahren den Arbeitern von seiner Partei empfohlen wurde, ,, Um 8 Uhr Abends hatte sich schon eine ansehnliche Menschenfunden gleich anderen Leuten- und blieb Präsident. ein Haar- pardon- Mandat verlor. Böse Menschen be- menge vor dem Versammlungslotal angesammelt und die AnEin Theil der Bürger ließ sich das gefallen, ein anderer haupten natürlich, Arbeit wäre genügend vorhanden. Es fehle an hänger ber Chriftlichen Arbeiterpartei versuchten unter Anführung man griff zu den Waffen, wie das Landessitte ist, Schulhäusern, mehrere Brücken könnten neu gebaut, die Stadt selbst des Herrn Hauptmann und eines Geistlichen, Dr. Hillmann, und seit einiger Zeit wird mit wechselndem Erfolge ge- schleuniger kanalifirt werden. Ja noch bösere Menschen wollen mit Gewalt in das Lokal einzubringen, was jedoch durch tämpft. Zum Glück sind die„ Schlachten" nicht sehr blutig, es sogar als Mißstand ansehen, daß Königsberg mit 160 000 Ein- einige energische Genossen, welche an der Eingangsthür poftirt fintemalen die gesammte Einwohnerzahl nur ungefähr so wohnern noch keinen ordentlichen Schlacht- und Wiehhof besitzt waren, verhindert wurde. Der Geistliche schien es für seine ganz jeht erst soll einer gebaut werden und daß es im Winter besondere Pflicht zu halten, durch sein Benehmen seinen frommen groß ist, wie die des Großherzogthums Baden, d. h. etwas monate lang dauert, ehe die Schneemassen in den Straßen be- Schafen mit leuchtendem Beispiel voranzugehen und dieselben über zwei Millionen.- feitigt find. wohl recht zu den sich vorbereitenden Heldenthaten anzufeuern. Ueber Mangel an Prozessen haben auch wir nicht zu flagen. So versuchte er, den Genossen Moltenbuhr, als derfelbe den Flur Zu zwei Monaten Gefängniß wurde am 21. April Genoffe Braun des Lotals betrat, anzurempeln, wurde aber in gebührender Weise Dr. Theodor Stamm, aus den ersten Zeiten der wegen Majestätsbeleidigung verurtheilt. Er sollte diese Strafe abgefertigt. Mittlerweile war die Menge immer mehr anfozialistischen Bewegung in weiteren Parteitreisen bekannt, am 25. Mai antreten, da aber sein Bater schwer frant lag, gefchwollen und brang troß der Aufforderung des Wirthes, fein ift in Wiesbaden gestorben. Auf dem Gebiete der rant richtete er an den Ersten Staatsanwalt ein Gesuch um Aufschub. Eigenthum zu verlassen, in den Garten ein, wo sie denn unter heitsvertilgung( Nosophthorie) hat er bahnbrechend Am 23. Mai starb fein Vater, und am 24. Mai erhielt unser Abjingung patriotischer Lieber und Werübung von gewirkt. Für alles Hohe und Schöne begeistert, gab er sich Genoffe den Bescheid, daß der Antrag abgelehnt sei. Erst ein Lärm begann, die im Garten vorhandenen Utensilien, zu auch sozialistischen Ideen hin; seine Schrift: Die Er fofort an den Ober- Staatsanwalt gerichtetes Gesuch hatte Erfolg. demoliren, Fenster einzuschlagen und den Versuch zu machen, die lösung der darbenden Menschheit" wird noch heute viel Am 26. Mai wurde Braun's Bater beerdigt. Die Leibtragenden, fajt zu dem Garten führenden Thüren einzurennen. Bis dahin war nur nur Verwandte des Verstorbenen, waren darüber erstaunt, daß sie von Polizei, die doch sonst, wenn die Sozialdemokraten einen gelesen. Nach Erlaß des Sozialistengesetzes entfernte er sich von Polizisten begleitet waren; noch nie hatten sie auf dem Kirchhofe Spaziergang machen, immer sofort und recht zahlreich zur Stelle von Berlin , seiner Mutterstadt , und verfiel, von dem aktiven resp. in dessen Umgebung so viel Gendarmen zu sehen bekommen. ist, Nichts zu sehen gewesen. Endlich gegen 812 Uhr erschien Parteileben losgelöst, mehr und mehr der Bodenreform- Wegen Uebertretung des Vereinsgesetzes hatte sich ReichstagSchwärmerei, auf welchem Gebiete er Herrn Flürschheim Abgeordneter Schule am 6. Mat zu verantworten. Vor nicht eröffnet war, für aufgelöst erklärte und zum Berlaffen des Lokales aufforderte. Mittlerweile war es der heulenden Meute und Henry George träftige Konkurrenz machte. Ein 22 Jahren waren an einem Sonntag Morgen zirka 100 Bartei gelungen, eine der zum Garten führenden Saalthüren zu zerprophetenhafter Bug beeinträchtigte Stamm's praktisches genossen am Grabe Godaus erschienen, und Schulze hatte auf trümmern. Durch die Deffnung suchten nun die christlichen Wirken, das aber dennoch ein sehr ersprießliches und frucht- Daffelbe mit einer Ansprache einen Kranz niedergelegt. Der Arbeiterparteiler in den Gaal einzubringen, was jedoch von bares gewesen ist. Trotz mancherlei Differenzen war auch Gerichtshof erblickte darin eine Versammlung unter freiem unseren Genossen, welche eine lebendige Mauer bilbeten, verer einer von der großen Befreier- Armee". Ehre ihm! Himmel, hielt die Sache aber für eine Uebertretung, die verjährt hindert wurde. Einzelne der christlichen Helden versuchten auch fei. Die Staatsanwaltschaft, in der Meinung, daß hier ein Ver- mit den von der demolirten Laube herrührenden Lattenstücken C gehen vorliege, was erst in drei Jahren verjährt, hat hiergegen auf die im Saale befindlichen Genossen einzufchlagen. Der Berufung eingelegt. Saal entleerte sich langsam und nun rückte endlich auch
nicht
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Parteinachrichten.
Aufforderung.
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den Straßen der Stadt."
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Die Parteigenoffen können aus diesem Berichte ersehen, daß ein stärkeres Aufgebot von Polizei, von der auf der wir in Ostpreußen bei der Propaganda für die Sozialdemokratie Straße dicht wogenden Menge mit Johlen, Pfeifen und mit nicht geringeren Schwierigkeiten zu kämpfen haben, als unsere Bischen empfangen, an, und die christlichen Arbeiter rückten unter Freunde„ draußen im Reich." Deß ungeachtet wird weiter ge- dem Gefang patriotischer Lieder und in dem Bewußtsein, eine Holländermüller( Papiermacher) fämpft, und endlich wird doch der Tag anbrechen, an welchem Franz Lange aus Schlesien , im vorigen Jahre in der unsere Grundsäge zum leitenden Prinzip der Gesellschaft erhoben große Selbenthat verrichtet zu haben, ab und zerstreuten sich in Staffel'fchen Papierfabrik zu Wienhausen beschäftigt, wird werden. ersucht, umgehend seine Adresse an G. Grillenberger, Redakteur der Arbeiter Chronit" in Nürnberg , ge- Zu den Bonner Versammlungsstörungen durch Ultralangen zu laffen, da fein Zeugniß in einer Prozeßfache nöthig ist. montane theilt noch die„ Rheinische Zeitung " mit, daß, wie verAlle Arbeiterblätter werden um Abdruck dieser laute, gegen die Anstifter" und Verüber Anzeige erstattet sei und Rotis ersucht und die Kollegen Lange's gebeten, denselben nicht nur wegen Sachbeschädigung und schweren Hausfriedens eventuell auf Borstehendes aufmertfam zu machen. bruchs, sondern auch wegen Landfriedensbruchs Anklage erhoben werden solle. Weiter sagt das Blatt:
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Die katholische Kirche scheint aus der Geschichte ebenso wenig gelernt zu haben wie die evangelische Kirche und wie die übrigen Bartikel der herrschenden Klassen. Alle zusammen werden die Folgen der eigenartigen Kampfführung, die man sich gegen die Arbeiterklaffe zu Schulden kommen läßt, dereinst im ganzen Umfange zu tragen haben.
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Polizeiliches, Gerichtliches ic. Aus Königsberg i. Pr. wird uns geschrieben: Der letzte Als Rädelsführer des beim Gastwirth Röttgen vorgekom. Winter hat hier einen Nothstand hervorgerufen, der in vieler menen Landfriedensbruches sind unter Anderem die Berant-- Freigesprochen wurden in Mülheim a. Nh. Beziehung anhaltender und schwerer als seine Vorgänger war. wortlichen des bekannten Platates jedenfalls mitzubestrafen. vom Schöffengericht zwei Fabritarbeiter, welche angeklagt waren, Ueber eine außerordentlich große Bahl von Arbeiterfamilien ist Es wird die gerichtliche Verhandlung ja feststellen, in welcher unerlaubterweise sozialistische Druckschriften verbreitet zu haben, ein Elend hereingebrochen, aus dem dieselben das ganze Jahr Weise die christlichen Arbeiterjünglinge auf den Mann dressirt Sie hatten nämlich Heine Heftchen, betitelt: Programm und hindurch nicht werden herauskommen können. Auch in worden sind. Das Plakat hatte nur den Zweck, die sozial- Biele der Sozialdemokratie", auf die Wirthstische zur Benugung anderer Beziehung haben sich die Folgen des Nothstands geltend demokratische Versammlung mit Lärm und Gewalt zu sprengen. ausgelegt. Der Amtsanwalt fonnte darin fein Bergehen finden, gemacht. Da der mit dem Frühjahr sonst eintretende Aufschwung So hat ein Geistlicher, als der Saal schon überfüllt war und da es sich im Einne des preußischen Preßgesetzes weder um bes Erwerbslebens nicht in dem erhofften Maße erfolgte, hat naments teine Maus mehr im Hause Platz hatte, die Arbeiter nicht auf Platate", noch um einen Aufruf" handle, deren Bertheilung lich aus Handwerkerfreifen eine viel größere Bahl von Personen, gefordert heim zu gehen, sondern, damit der Lärm der außerhalb eventuell unter Strafe stände, denn es sei nur von der Organi • In Köln wurde nach als sonst, dem Often Balet gesagt und sich dem Zug nach Westen befindlichen Meute die Versammelten bei ruhiger Verhandlung fation der Sozialdemokratie die Rede. angefchloffen, in der Hoffnung, dort eine beffere Griffenz zu finden, störe, felbft das Lied Heil dir im" angestimmt und so den An- der Rheinischen Zeitung " vor Kurzem in einem ähnlichen Falle eine Erscheinung, die im nächsten Jahre noch häufiger laß zum Lärmen gegeben. Der Meggermeister Pannes ist über ebenso erkannt.
Und wo gedenten Sie an diesem Tage zu sein?" In der Fabrit von Findeisen zunächst und sobald wie möglich auf dem Rathhause."
Nun, so möge ein gütiges Geschick über Ihrem Haupte walten. Am Tage des Kampfes sehen wir uns wieder, oder vielleicht nie?" und bei diesem letzten Gedanken brach das Mädchen wider Willen in Thränen aus und lehnte ihr Haupt an die Brust ihres Freundes, der das holde Geschöpf in seinen Armen empfing, es heftig an sich preßte und mit einem langen heißen Kuße von ihm Abschied nahm.
für ein solches Verhältniß danken. Sie aber, Fanny, werden hochherzig, wie wir, das Nothwendige ertragen und stolz sein, wenn unsere Freunde zum Nußen der Menschheit Rühmliches vollbringen."
Bei diesen Worten war auch Helene wieder zur Gesell schaft getreten und nahm schweigend ihren Platz ein.
,, Sie sprachen mir ganz aus dem Herzen, Fräulein Findeisen," erklärte Frau von Sokolom, und in Polen können Sie die Erfahrung machen, daß kein Mädchen einen Bräutigam ferner achten würde, der nicht an den kühnsten Wissen Sie denn gar nicht, Herr Mensch, wo dieser Unternehmungen seines Volkes theilnähme. Ausnahmen Herr Frank geblieben ist?" fragte inzwischen Fräulein immer zugestanden." Muffelich und erröthete bei dieser Frage bis an die Schläfe. „ Ei, ich denke, er wird nicht weit sein, da Herr Dr. Lange hier ist," erwiderte dieser.
Es scheint ihn gar nicht so nach seinen Freunden zu verlangen," meinte das Mädchen schmollend weiter. " Nach seinen Freunden, nein, aber wohl nach seinen Freundinnen," erläuterte der Philosoph, denn als ich ihm heute seinen Revolver überbrachte...
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Einen Revolver? was ist denn das?"
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Toilette, die ich seit einigen Tagen weder zu wechseln, noch zu pflegen Gelegenheit fand."
Er war dabei zu Fanny geeilt, die ihm halb erfreut und halb erschreckt zuflüsterte:
Wie Sie aussehen! Ganz staubig; das Oberhemd ganz verschwitzt; die Halsbinde mehr grau als schwarz, und so zusammengedreht!"
Gefall' ich Dir denn nicht mehr, Fanny?" " Nennen Sie mich nur hier nicht Du", ich werde ganz verlegen."
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Und wie soll ich Dich denn nennen?" " So wie früher."
" Ach, das früher" ist zu lange her, das weiß ich gar nicht mehr. Aber darf man denn hier von Geschäften sprechen, meine Herren?" frug er jegt laut, sich zur Gesellfchaft wendend.
„ Es kommt ja ganz darauf an, was ein Mädchen sucht," fügte Findeisen hinzu. Will es, wie die junge Eselin mit ihrem Esel, ruhig und friedlich aus einer Krippe fressen, so nimmt es einen Mann mit sicherem Brot und friedlicher Staatsbürgergesinnung, womöglich gleich einen, der aus der Staats-" Wir sind hier so gut wie unter uns," entgegnete Lange, trippe frißt und jedem System, jeder Regierung als Handlanger die Damen haben ein Stecht auf unser volles Bertrauen. dient. Was diesen Leuten an wirklichem Werthe abgeht, Nun, so will ich denn vor allen Dingen rapportiren, das ersetzen sie durch die Einbildung und können dabei daß wir eine telegraphische Depesche aufgefangen haben, immer noch glücklich sein. Solche Leute bringen nun frei welche man höchst pfiffiger Weise nach der nächsten Station lich die Welt um feinen Schritt vorwärts, aber das brachte, damit sie in der Hauptstadt von Niemanden getönnen ja Andere besorgen. Warum gerade sich als Opfer lesen würde. Da wir aber inzwischen die Telegraphenstation besetzt hatten, so fiel sie uns in die Hände. Und
Das will ich Ihnen gleich zeigen. Sehen Sie hier diefe Pistole? Sie hat nur einen Lauf, aber 6 Ladungsräume; der Lauf sitzt hier; wenn ich aber abschieße, so darbringen?" springt der Lauf auf die nächste Ladung, und in weniger denn einer Minute habe ich 6 Schüsse abgefeuert."
Und solch ein schreckliches Ding haben Sie Herrn Frant gebracht? Was soll er denn damit thun? Er solle doch nicht etwa mitkämpfen?"
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Alle blickten Findeisen an; diesen Ton war Niemand was meinen Sie, was sie enthält? Eine Mitthei an ihm gewohnt. Der junge Mann bemerkte es und ver- lung an den Kommandanten in B., daß die Hauptftummte. Der Philosoph aber zog nunmehr einen Brief stadt in den nächsten Tagen in Belagerungszustand versetzt aus der Tasche und erklärte: werden würde, sowie die Aufforderung, alle Urlauber Um also zum Schlusse zu kommen, Fräulein Muffe- einzuziehen und alle disponiblen Truppen per Extrazüge lich, so hat mir, als ich ihm den versprochenen Revolver nach hier abgehen zu lassen. Ich habe statt dessen brachte, Herr Frank ein Briefchen an Sie übergeben." telegraphirt, daß Alles hier vollkommen zur Ruhe gekommen Ein Briefchen für mich, und Sie verschwiegen es so sei, daß die hier anwesenden Streitkräfte vollkommen auslange?" reichten und daß der Vorsicht halber einstweilen die Entschuldigen Sie mich freundlichst, die Szene vorhin telegraphische Korrespondenz von dieser Telegraphenstation hatte mich auf andere Gedanken gebracht und das Wichtigste aus geführt werden sollte. Sämmtliche nach der Stadt vergessen lassen. Hier ist der Brief und zugleich der Be- führenden Telegraphenlinien sind übrigens von uns abweis, daß Sie nicht vergessen sind." geschnitten und nach der von uns eingenommenen Vor„ Es ist eine schwere Aufgabe für ein Mäd- Berzeihung, meine Herrschaften, wenn ich störe," rief station umgelenkt worden. Zur Unterbrechung der Eisenden Auserwählten ihres Herzens in solchen aber auch schon im nämlichen Augenblicke die Stimme bahnen find gleichfalls alle nothwendigen Vorkehrungen ge mechselvollen Lagen des Lebens zu wissen, be- Frank's, und sein lächelnder Blick ruhte auf der ganzen troffen." mertte Hermine begütigend, und gemeine Mädchen würden Versammlung.„ Entschuldigen Sie vor allen Dingen meine
„ Er scheint allerdings große Lust dazu zu haben." " Ich werde es nicht zugeben, auf keinen Fall, ich habe schon genug Angst ausgestanden", rief das Mädchen im höchsten Grabe erregt, und dann sich besinnend, daß sie in ihren unwillkürlichen Aeußerungen etwas weit gegangen, bemerkte sie kleinlaut zur Gesellschaft:„ Gie verzeihen, es ist mein verlobter Bräutigam", worauf fie die thränenvollen Augen hinter ihrem Tuche barg.
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( Fortsehung folgt.)