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gegen
die
aber eine Gintvirfung auf öffentliche Angelegenheiten gemäߧ 2 des; Der frühere badische Gesandte in Berlint , Dr. v. Laget a it it, gemeinte, aber hilflose Lamentationen und ist ihr Beschluß, von seiner Vereinsgefezes. Der Angeklagte legte Revision ein und betonte, der bildete unter den Repräsentationsgesandten eine rühmliche Ausnahme; Ungerechtigkeit abgeschen, politisch zwecklos. Es ist die starre, fachlich Verein habe es stets entschieden abgelehnt, zu politischen Dingen er war ein wirklicher und sehr tüchtiger Vertreter Badens sowohl durch nichts mehr als durch seine eigne Verworrenheit Stellung zu nehmen; das werde n. a. bewiesen dadurch, daß einem im Bundesrat als auch in den verschiedenen Stommissionen zur VorRedner, der z. B. die Breschener Vorgänge berühren wollte, sofort bereitung der Reichsgesetzgebung. zu erklärende Abneigung des linken Flügels In der Reichskommission für das Wort entzogen worden sei. Der Straffenat des Kammer- Arbeiterstatistit stellte er nach dem Zeugnis eines badischen Ministers Angliederung an die guesdistisch- blanquistische P. S. de F., was ihm gerichts verwarf indessen die Revision. Er fand in den Dar- ebenso seinen Mann, wie in den juristischen, zollpolitischen und zu seiner einseitigen und zwecklosen Aktion gegen Millerand getrieben legungen des Landgerichts keinen Rechtsirrtum.- andren Kommissionen im Bundesrat. Daß seine Tüchtigkeit sich hat feit Bordeaux bis heute. Im Kreise Schrimm- Schroda wurde an Stelle des verstorbenen ganz im Sinne der Wünsche seiner Regierung zeigte, thut hier der Das beste an der Ausschließung Millerands ist der Umstand, daß Abg. v. Glebocki als Reichstags- Kandidat der polnischen Partei Sache keinen Eintrag. der individuelle Fall Millerand nunmehr von den Kongressen der der Rentier Lewandowski, als Kandidat für das Abgeordnetenhaus am Karlsruher Hofe nicht gefallen zu haben; auf ziemlich auffällige darauf verzichtet, an den Parteitag zu appellieren. Nun scheint aber troßdem Dr. v. Lagemann als Gesandter p. S. F. verschwinden wird, da der Ausgeschlossene wohlweislich der Reichstags- Abgeordnete Korfanth- Kattowitz aufgestellt.-- Weise erhielt er seinen Abschied und an seine Stelle ist ein Herr Auf dem kommenden Kongreß zu Saint- Etienne wird also der linke Belfische Gesinnung macht gleich socialdemokratischer v. Bertheim getreten. Er steht hinsichtlich seiner Kenntnisse Flügel von selbst gezwungen sein, den Boden seines Angriffs zu er Gesinnung unwürdig" zum Gemeindevorsteheramt. Gegen den und Fähigkeiten im wohlthuenden Gegensatz zu Lagemann. wohlthuenden Gemeindevorsteher Brammer in Bonstorf wurde wegen seiner Fachstudien hat er weder auf juristischem, wirtschaftlichem oder sonst weitern, zu verallgemeinern, falls er überhaupt ernst gewelfischen Abstimmung bei der letzten Landtagswahl ein einem Gebiete gemacht, er ist ofmann und hat es als solcher nommen werden will. Disciplinarverfahren eingeleitet, nachdem er der Aufforderung des allerdings zum Ober- Schloßhauptmann am Karlsruher Hof Jaurès erklärte einem Journalisten, fich zum unbedingten Regierungspräsidenten zu Lüneburg , sein Amt niederzulegen, nicht gebracht. Außerdem sitt er als Vertreter des„ grundherrlichen Schweigen über den Fall entschlossen zu haben, wenigstens bis auf Folge geleistet hatte. Nunmehr hat der Kreisausschuß in Celle gegen Adels" in der I. Kammer. Zur Repräsentation" des badischen weiteres. Brammer auf Amtsentsegung erkannt, da er sich des Ber- Staates bei den Berliner Hoffestlichkeiten demnach ganz geeignet. trauens, welches sein Beruf erfordere, un würdig gezeigt Anders freilich mit der wirklichen Arbeit. Er fann feine der von habe". Nach einer Mitteilung des hannoverschen Welfenblattes wird Lagemann erfüllten Aufgaben übernehmen und ist im badischen Brammer gegen dieses Urteil Berufung einlegen. Zwei andre Budget 1904/05 cin neuer Ministerialdirektor angefordert, der nach Gemeindevorsteher, welche gleichfalls dem welfischen Kandidaten ihre Berlin übersiedeln und einzig die Arbeiten verrichten soll, die der Stimme gegeben hatten, waren der Aufforderung zur Amits- frühere Gesandte mit erledigte. nicderlegung nachgekommen. Spaßhaft ist bei der Sache das Verhalten der bürgerlichen Die Tanzhusaren. Aus Krefeld wird berichtet: Bolitiker im badischen Landtag, sie sehen das Unsinnige Der Kaiser ließ durch das Kriegsministerium die Mitteilung Gesandten getrieben wird, ein, aber sie werden gleichwohl nicht einer Repräsentations- Politit, wie sie durch Ernennung des nenen hierher gelangen, daß mit Rücksicht auf die Solidität der Kasernenwagen, das Gehalt desselben zu streichen. Mit einigen anzüglichen bauten die Verlegung des Düsseldorfer Husarenregiments nach Redensarten gegen den verantwortlichen Ministerpräsidenten und Krefeld erst zum April 1906 erfolge. den neuen Ministerialdirektor und auch die Ausgaben für die Verliner den hinter ihm Stehenden wird man sich genügen lassen und dann Gesandtschaft bewilligen.-
Bis zum April 1906 dürften die jungen Damen Krefelds , denen Wilhelm II . die Beschaffung von Tänzern versprochen hatte, zu erheblichem Teil verheiratet sein und damit cs giebt ja nur ein Forbach feinen Bedarf mehr für Tanzhusaren haben.
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Ausland.
Millerand als Sündenbock.
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wurde nach Rom berufen, weil er wegen seiner llebergriffe gegen Ein abgefägter Erzbischof. Erzbischof Dr. Kohn von Olmük Geistliche, namentlich wegen Verlegung des Beichtgeheimnisses, von der Kurie abgeurteilt werden soll. Es wurde ihm nun vom Papst Sollte er sich weigern, so würde daraus ein großer Prozeß entstehen, befohlen, auf den Erzbischofsiz Olmüz freiwillig" zu verzichten. sohn bereits auf seinen Rang und seine Würde verzichtet. Die weil ein Erzbischof nach Kirchengesetz umabsehbar ist. Kurie wird gemeinsam mit der östreichischen Regierung einen neuen Nach einer Meldung der N. Fr. Pr." aus Rom hat Erzbischof Erzbischof für Olmüz ernennen.
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Die Schwester Saint Rose. Wir haben seiner Zeit über die Scheußlichkeiten berichtet, welche im Zufluchtshaus" zu Tours 200 Mark für ein Auge. Vor dem Breslauer Kriegsgericht stand seitens der Nonnen an den Mädchen verübt wurden, die diesenz der Oberlieutenant Welle vom Breslauer Trainbataillon, tveil er bei Hause zur Erziehung" übergeben waren. Die Schwester Saint einer Hühnerjagd in Lampersdorf, Kreis Dels, einem zehn= Paris , 6. Januar .( Eig. Ber.) Die Seine- Föderation der worden, sie hatte Berufung eingelegt und so kam der Prozeß vor Rose war als Meistbelastete zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt jährigen Schulknaben, der als Hühnerträger angestellt war, B. S. F.( Jaurèsisten) hat soeben Millerand und dessen kurzem nochmals vor dem Appellgericht zu Orleans zur Verhandlung. mit einem Schrotkorn ins Auge schoß. Der Knabe, der außerdem wahitomitee ausgeschlossen. Der Grund ist bekannt. Es wurde auch hier wieder festgestellt, daß die Kinder in der Anstalt noch Schrotkörner in Hände und Stirn erhielt, stürzte blutend nieder. Das Vertrauensvotum für Delcassé , das sich unter den gegebenen geprügelt wurden, daß man zur Strafe kalte Douschen gegeben, Die ärztliche Untersuchung ergab, daß das linke Auge ver loren war; auf dem rechten hat der Knabe nie viel gesehen, so Bedingungen zu einer Revanchekundgebung gestaltete, wurde ab- sie mit dem Kopfe in kaltes Wasser getaucht, ferner, daß man sie daß er in seinem Fortkommen schwer geschädigt ist. Der Ober- gegeben mit 485 gegen 61 Stimmen. Millerand war der einzige tagelang, in einem Fall monatelang in die Kammer einsperrte ,. lieutenant erhielt für seine Unvorsichtigkeit-200 wo die schmußige Wäsche aufbewahrt wurde. Troß der Ableugung 200 Mark Geld- unter den jaurèsistischen Abgeordneten, der mit der chauvinistischen der Angeklagten wurde auch erwiesen, daß die ekelerregende Prozedur strafe. Gesamtmasse von rechts und links stimmte. Daher das erneuerte des Bungen- Kreuz- Leckens sogar auf dem Fußboden des Aborts anVorgehen des linken Flügels der P. S. F. gegen ihn und daher geordnet worden war. Mit den Haaren der Zöglinge, die man diesen namentlich der Erfolg dieses Vorgehens. als Strafe abgeschnitten, wurde ein sarungvoller Handel getrieben. man sie Waren für Pariser Bazare anfertigen ließ, ohne ihnen Die Mädchen wurden in der schmählichsten Weise ausgebeutet, indem dabei aber etwas Wirkliches zu lernen, so daß sie, wie der Staatsanwalt anführte, wenn sie in ihrem 20. Lebensjahre hinaustraten ins Leben, direkt der Prostitution in die Arme getrieben wurden.
Ein Geisteskranker beim Militär.
England.
Diese an sich laum glaubliche Thatsache wurde am Mittwoch bor dem Kriegsgericht der 38. Division in Erfurt durch einen sach- Flügel der Seine- Föderation wegen teils viel schwererer SeitenIm vorigen Jahre, vor dem Bordeaux - Kongreß, hatte der linke verständigen Arzt festgestellt und gab auch den Gerichtsherren Grund zu der Frage:" Ja, tie fommt es denn, daß der Mann sprünge Millerands nur ein Tadelsvotum gegen ihn durch überhaupt Soldat wurde!" Die Antwort freilich konnten zusehen vermocht. Der Bordeaur- Kongreß hatte dann unter Jaurès auch fie sich nicht geben. In der Verhandlung hatte Einfluß Millerand selbst ein Zadelsvotum erspart. Wenn nun schon fich der Musketier Günzel aus Veilsdorf bei Meiningen die vorjährige Aftion des linken Flügels inkonsequent, persönlich- Das Gericht bestätigte das erstinstanzliche Urteil.- vom Regiment 95 in Hildburghausen in Garnison wegen tendenziös und insofern ungerecht war, desto offenkundiger ist sie es Diebstahls im wiederholten Rückfalle zu verantworten. Der jegt. Denn Millerands Votum vom 23. November ist eine Lappalie Angeklagte hatte einem Kameraden ein Taschenmesser und 60 Pf. im Vergleich mit den mehrfachen direkt antisocialistischen Vier parlamentarische Erfaswahlen. Bargeld entiendet. Während seiner Dienstzeit hat er eine Reihe und antiproletarischen Abstimmungen London , 4. Januar .( Eig. Ber.) In den Wahlkreisen Ash bon Disciplinarstrafen erhalten und ist auch wegen Entfernung vom Abstimmungen der Hälfte, der Mehr- burton, Ahr Burghs, Gateshead und Norwich sind vier parlamen Heere mit Festung bestraft und in die zweite Klasse des Soldaten- heit oder der gesamten jaurèsistischen Fraktion, die fich tarische Nachwahlen nötig geworden. Ashburton und Gateshead standes versetzt. Bei einer früheren Verurteilung ist die Geistesdent letzten Monaten angehäuft haben. Es sei nur waren bis jetzt durch liberale Abgeordnete vertreten; Ahr Burghs fähigkeit bereits angezweifelt worden, aber man ist zu dem Ergebnis erinnert an das Votum der gesamten Fraktion( mit drei Aus- und Norwich durch Konservative. Der Wahlkampf wird gekommen, daß der Betreffende wohl etwas beschränkt, aber im übrigen nahmen) gegen den Rückzug der Truppen aus dem überall auf Grund der neuen Zollfragen ausgefochten. Die fich feiner Handlungen bewußt sei. Auch im jezigen Falle nordischen Streifgebiet, an das Botum von 24 Fraktionsmitgliedern, tonservativen Kandidaten treten offen für Mr. Chamberlain ein, ist die Geistesfähigkeit angezweifelt worden und Günzel vier Wochen darunter Jaurès , Briand , Pressensé, Rouanet, Deville und Millerand, die liberalen Kandidaten für die Aufrechterhaltung des Freihandels. Yang zur Untersuchung auf seinen Geisteszustand dem Garnison - für die Geheimfonds, an das Votum der Hälfte der Lebhaft dürfte sich der Wahlkampf in Norivich gestalten, wo neben Lazarett in Erfurt überwiesen worden. Der Oberstabsarzt Dr. Weber, Frattion, darunter Jaurès , Millerand, Rouanet und Deville, dem konservativen und liberalen Kandidaten auch der Schriftseher der als Sachverständiger ein ausführliches Gutachten abgiebt, für den einfachen Uebergang zur Tagesordnung über die Genojie Roberts um das Mandat ringt. Roberts wurde von den Tommt zu dem Resultat, daß Günzel ein erblich belasteter Mensch sei, der in ethischer wie moralischer Beziehung auf einer sehr niedrigen Pariser Arbeitermeßelei; endlich an das Votum Gewerkschaften, dann vom Komitee für parlamentarische Arbeiter
Der
Stufe stehe und nach seiner Ueberzeugung an epileptischer Seelenstörung der Mehrheit der Fraktion, darunter Jaurès , Deville usw. vertretung und von den socialistischen Organisationen aufgestellt. Er leide. Da aber der Angeklagte zugiebt, in den letzten drei Jahren derartige neben Millerand für das Budget. Was aber die ist einer der wenigen Arbeiterkandidaten, auf den sich alle Anfälle nicht gehabt zu haben und auch während der Beobachtung fich formale Seite des durch den Ausschluß geahndeten Millerand proletarischen Richtungen leicht einigen konnten, da er ein eifriger folche nicht gezeigt, so kann er in diesem Falle nicht so bestimmt schen Botums betrifft, so ist es wieder sonderbar, so schwer oder Gewerkschaftler und Socialdemokrat ist. Der erste dieser Ersatzs unter seinem Sachverständigen- Eide aussagen, aber immerhin auch nur überhaupt den Disciplinbruch eines einzigen Abgeordneten wahlen wird nächsten Sonntag vorgenommen; in Ashburton, müsse dieser Fall bei der Bestrafung des Angeklagten in Be- zu bestrafen, wo es sich um eine Frattion handelt, die systematisch einem ländlichen Wahlkreise, landidiert Mr. Eve für die Liberalen tracht gezogen werden. Fr fummiere, daß der Mensch geistig defekt ist, ist, aber sich seiner Willensmeinung bei auf dreifache Weise abstimmt, die sich mit Verlaub und General Sir Richard Harrison für die Konservativen. der Begehung wohl bewußt gewesen sein tann. Im zu sagen grundsäglich an feine Disciplin gebunden Wahlkreis gehört seit vielen Jahren der liberalen Partei. Bei den übrigen dürfte der Beklagte, tventi er bestraft wird, hält. Ueberdies hat sich Gabriel Deville in der gleichen Ab- letzten Hauptwahlen im Jahre 1900 erhielt der liberale Kandidat feine Strafe faum verbüßen, denn ein Herzleiden, welches bei ihm rüstungs" debatte vom 23. November der Abstimmung enthalten. 4487 Stimmen, der konservative 3716, so daß die liberale Mehr in der Ausbildung begriffen sei, werde die Abbüßung verhindern. Aber ja, aber Millerand hat sich diesmal als einziger heit 771 Stimmen betrug. Während seiner Ausführungen erklärte der Herr Sachverständige, daß direkter Sünder erwischen lassen, und das in einem Moment, als sein Gutachten mit dem des Herrn Direktors der Irren die zahlreichen Mitsünder von der Fraktion durch die erwähnten anstalt in Hildburghausen kollidiere, der den An- Abstimmungen in der P. S. F. böses Blut gemacht hatten. Die getlagten im Jahre 1897 als einen gemeingefährlichen Lage Geistestranten bezeichnete, worauf Günzel deshalb age war also günstig, um ein Erempel zu statuieren, um aus auch auf Antrag des Gerichts entmündigt wurde. Millerand einen Sündenbock zu machen.
Die Resolution lautet:
Der Anklagevertreter tie auch der Gerichtshof billigen Die Urheber des Ausschlusses betrachten freilich ihren Erfolg als den apathisch vor sich hinblickenden Angeklagten mildernde lm- den Beginn einer heilsamen Umkehr innerhalb der P. S.. Dem stände im weitgehendsten Maße zu, sind aber auch der gemäß wendet sich auch die Ausschluß- Resolution über Millerand Meinung, daß er bei Begehung der That seiner Willensfreiheit hinweg gegen die Verfehlungen des ganzen ministerialistischen folgte. Das Urteil lautete auf drei Monate einen Tag Generalstabes, ohne allerdings diesen zu nennen. Gefängnis wegen wiederholten Diebstahls, zwei Monate werden dem Angeklagten, fast die ganze Untersuchungshaft, angerechnet. Charakteristisch bei diesem Fall ist jedenfalls, daß der Vater dem sachverständigen Arzt bei der Vernehmung erklärte, ich bin nicht sein Bater, ich bin nur sein Vormund, weil er auch als folcher vom Gericht für seinen Sohn gestellt und bestätigt worden ist. Wie, fragen wir, ist es möglich, daß ein gerichtlich entmündigter und sogar als gemeingefährlich geistestrant bezeichneter Mensch zum Militär ausgehoben und auch eingestellt werden tann. Wie tam es, daß man dieses Gutachten des Jrrenanstalts- Direktors nicht früher entdeckte? Und wir fragen weiter: was mum mit diesem Manne, nachdem er aufs neue bestraft ist?
Geborstene Ordnungsfänle. Aus München wird uns berichtet: Das Landgericht München I verurteilte am Donnerstag den 49 Jahre alten Sekretär der Oberbayerischen Handwerkskammer und des Allgemeinen Gewerbevereins in München , Karl EdI aus Landshut , wegen eines fortgesetzten Verbrechens der Privaturkundenfälschung zu 6 Monaten Gefängnis. Eckl, ein bedeutender Socialistenfresser, der mit vollen Backen bei passender oder unpassen= der Gelegenheit gegen die Begehrlichkeit der Massen donnerte, bezog von den Zünftlern ein Gehalt von 4700 M., nichtsdestoweniger befand er sich fortgescht in der Klemme und ließ er unter Mißbrauch des Namens des ersten Vorsißenden, Kommerzienrat Nagler, bei der Stasse der Oberbayerischen Handwerkskammer für sich Gehaltsvorschüsse in der Höhe von 1475 M. erheben, um welche Summe die Handtverkskammer geschädigt ist. Charakteristisch ist, daß Edl in früheren Jahren bereits dem Allgemeinen Gewerbeverein München die Summe bon 23 000 m. veruntreut hat; trozdem wurde ihm der Posten eines Handwerkskammersekretärs zugeschanzt.
Partei- Nachrichten.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
- zu 100 M, Geldstrafe wurde in Stettin der Genosse Paffebr als verantwortlicher Redakteur des„ Wolfsboten" verurteilt. Der Wolfsbote" brachte vor einiger Zeit einen Artikel, der sich mit den Verhältnissen in der Werkstatt eines Schlossermeisters und insbesondere mit den Lehrlingsverhältnissen beschäftigte. Der Vertreter des Privat flägers beantragte drei Monate Gefängnis und Berjagung der Rechte aus§ 193 für den Angeklagten. Das Gericht erkannte auf 100. Geldstrafe und Publikation des Urteils im„ Volksboten“ und General- Anzeiger ". Die Rechte des§ 193 wurden dem Angeklagten auch versagt.
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Gewerkschaftliches.
Genoffe Millerand hat sich auf dem Bordeaur- kongreß förmlich verpflichtet, ein disciplinierter Solbat zu sein und Hand in Hand mit seinen Kameraden von der socia listischen Stammerfraktion zu gehen, was ein formelles Versprechen war, dem Individualismus feiner Politik zu entsagen. Diese Bolitik, die eine Verneinung der wesentlichen socialistischen Grund säge ist und deren Folgen fich nicht nur in Frankreich , sondern auch im ganzen internationalen Socialismus fühlbar gemacht haben, hat nun Genosse Millerand nicht nur fortgefest, sondern auch verschärft, fo seine Verpflichtungen und alle feine Versprechungen verlegend, insbesondere durch ein Votum vom 23. November, wo er als Einziger in der ganzen socia listischen Kammerfraktion mit der Reaktion votierte. Angesichts dieser Thatsachen, in Erivägung, daß ein solches Verhalten die größte Störung und die größte Berwirrung in der Partei verursacht, daß alles und jedes aufhört, eine Principienfrage zu sein, a chtfrage ausgeht. Wir waren auch jezt bereit, als um eine Frage der Umstände zu werden, daß die Politit aus der Regierungsrat Roscher Einigungsversuche unternahm, die Hand schließlich zu einer Aktion des Schachers und der Berlengnung, daß zum Frieden zu bieten. Die Einigungsversuche des Regierungsrats die Propaganda unter den Arbeitern unmöglich wird, daß ein Ge- Roscher scheiterten an dem Widerstand der Fabrikanten, es wurde uns fühl des Efels( écoeurement) sich der ältesten und festesten Partei- jedoch zugesagt, daß nächsten Freitag im sächsischen Landtag der mitglieder bemächtigt, daß die Genossen erlahmen, daß die Crimmitschauer Streit zur Verhandlung kommen soll, was dabei Gruppen zerfallen, daß die ganze Partei im Innersten durch dieses heranskommt, muß abgewartet werden." Lafter vergiftet ist, daß es im Lebensinteresse des Socialismus liegt, zu einer energischen Maßnahme zu greifen, die dadurch sich rechtfertigt, daß Genosse Millerand sich seiner Handlungen flar bewußt ist; in endlicher Erwägung, daß das Wahlkomitee des Genoffen Millerand erflärt hat, sich mit feinem Vertreter zu solidarisieren", beschließt die Föderation usw.
Die Ausgesperrten über die Verhandlungen. Die Leitung der Ausgesperrten berichtet über die Einigungs. verhandlungen wie folgt:
„ Trotz der für die Arbeiter unbedingt günstigen Situation, ist von uns noch nie ein Einigungsversuch abgelehnt worden, und dies beweist wohl besser als alles andre, von wo die
Man sieht, die Erwägungen find so scharf gehalten, wie fic äußerlich nicht schärfer gedacht werden können. Nur schade, daß die Schlußfolgerung in einem geradezu komischen Mißverhältnis zu den Erwägungen steht. Die einzig richtige und aufrichtige Schluß
Zu den überflüssigsten Ausgaben in den Kleinstaatlichen Budgets folgerung wäre der Bruch der Seine- Föderation bezw. des linken gehören die Summen für die Gesandtschaften. Doppelt über- Flügels mit dem ganzen ministerialistischen Generalstab. Nachdem flüssig, wenn folche Gesandtschaften bei Höfen andrer deutscher Bundes- aber die Urheber der energischen Maßnahme" sich nicht einmal Staaten gehalten werden. Dieser Einsicht haben sich wohl auch eine Anzahl Regierungen nicht verschließen können, weshalb ihre Gesandten getraut haben, das Votum von Jaurès und Genossen in der Debatte in Berlin gleichzeitig Bundesrats- Bevollmächtigte sind, die so neben über die Pariser Arbeitermezelei und überhaupt den objektiven der Repräsentation" wenigstens dem Scheine nach noch eine im Urquell aller Bergiftung", den Ministerialismus, auch nur mit Staatsintereffe liegende Thätigkeit au entfalten habent. einent Worte zu berühren, find ihre Erwägungen" nichts als gut!
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Auch nach Herrn Professor Böhmert liegt die Kraftprobe auf seiten der Unternehmer!
Der greise Gelehrte, der sonst kaum ein scharfes Wort findet, äußert sich in der legten Nummer seiner„ Social- Korrespondenz recht energisch gegenüber dem scharfgemachten Unternehmertunt. Er fchreibt über Geheimrat Dr. Nos chers Einigungsversuch:
„ Es ist erfreulich, daß der amtliche Vertrauensmann fich zus erst an die Arbeiter, als an den zahlreichsten, schwächeren und durch die Aussperrung am schwersten betroffenen Teil gewendet und bei ihnen Geneigtheit zu einem Vergleiche gefunden hat. Die Unternehmer verharren noch in ihrer ablehnenden Haltung und werden dem Vernehmen nach besonders von außen her durch ihre nicht unmittelbar bedrohten Konkurrenten sowie durch den Centralverband deutscher Industrieller bestärkt,
und durch andre Unternehmer Verbände darin nicht nachzugeben und in Crimmitschau eine Kraftprobe zu leisten, uni die sogenannte Machtfrage in den deutschen Werkstätten ein