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16. Januar, zur ersten Aufführung gelangt, wird von Teresina In Nowawes ist die Bevölkerung durch eine unerhörte Grabs,

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Auf ein Verbrechen, nicht auf einen Unglücksfall soll der

Geßner dargestellt; die männliche Hauptrolle: Giovanni da San- fchändung auf das höchste erregt worden. Auf dem alten Fried- Erstickungstod der drei Kinder in Witsdorf zurückzuführen sein. giorgio spielt Otto Sommerstorff  . Im Schiller Theater hof des Ortes haben ruchlose Hände in der Nacht zum Freitag un- Der Vater der drei unglücklichen Opfer hat bei der Polizeibehörde wird gegenwärtig neben dem dreiaktigen Schauspiel, Ein Duell" gefähr 50 Grabdenkmäler zerstört, sowie eine Menge Zäune ab- in Jena   zur Anzeige gebracht, daß ein Handwerksbursche, der kurz von Franz Wolff   das einattige Schauspiel Ein Sonnen­strahl" von Robert Wach einstudiert, das am gleichen Abend in gebrochen und Bäume vernichtet. Die Polizei hat drei Personen, in vorher in dem Hause gebettelt und keine Gabe erhalten hat, den Scene gehen wird, und das ebenfalls in Berlin   noch nicht zur Auf- denen sie die Thäter vermutet, im Laufe des gestrigen Tages in Brand vorfäßlich anlegte. Nach dem mutmaßlichen Brandstifter wird führung gelangt ist. Die Erstaufführung der beiden Stide ist für Saft geitommen. Es herrscht allgemeine Entrüstung über den ruch­eifrig gefahndet. Mittwoch, den 13. d. M., im Schiller- Theater O.( Wallnertheater- losen Frevel. straße) angesetzt.

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St. Bureaukratius. Von der Bahnführung für die neue Strecke Mombach- Bischofsheim wurde auch ein Grundstück einer Biebricher  Bom Schöneberger Gewerbegericht. Anläßlich der Erneuerungs- Firma gestreift, und zwar derart, daß ein Hundertstel Quadratmeter Aus den Nachbarorten. wahlen für das seit zehn Jahren in Kraft getretene Gewerbegericht davon benötigt wurde, wofür man sich auf den Betrag von fage dürften einige Zahlen aus dem Geschäftsbericht pro 1902/03 nicht und schreibe zehn deutschen   Reichspfennigen einigte, die jetzt bei Charlottenburg  . Vom Genossen Sellin   erhalten wir folgende ohne Interesse sein. Es sind in diesem Zeitraum zusammen 229 Klagen der Regierungskaffe in Wiesbaden   hinterlegt worden find.- Zuschrift: In der im Vorwärts" Nr. 6 abgedruckten Zuschrift des anhängig gemacht worden; die sich auf die verschiedensten Berufe ver- Welchen Anteil von den Vermessungs-, Schreib- und sonstigen Ges Genossen Goerte sagt dieser am Schluß, man würde ihm hoffent- teilen. Am stärksten vertreten sind darunter die Maler und Anstreicher mit bühren, fragt die Biebricher Tagespost", mag wohl durch die Ab­lich Gelegenheit geben, seine Behauptungen als das gerade Gegen- 53, die auf Bauten Beschäftigten( Maurer, Buzzer, Poliere, Steinträger, tretung dieses winzigen Stück Landes entstanden sein, bis die Auss teil von beweistos" festzustellen. Da Goerte es ablehnt, vor Bimmerer, Bauarbeiter) mit zusammen 41 Klagen. Bon den an- zahlung genehmigt wurde? einem Schiedsgericht zu erscheinen, so scheint hierin die Andeutung hängig gemachten Klagen endeten mit Berurteilung 95 Fälle, denen zu liegen, er hoffe, ich werde ihn wegen Beleidigung vor den Kadi aber 74 Abweisungen gegenüberstehen. Die größte Zahl dieser Ab­citieren, wo er dann seine Behauptungen beweisen wolle. Diesen weisungen dürfte wohl auf Unkenntnis der gesetzlichen Bestimmungen Weg werde ich aus zwei Gründen nicht einschlagen: bei den Klägern zurückzuführen sein. Eine Einigung kam in 46 Fällen zu stande. In 32 Fällen wurde den Klägern nur ein Teil des Klage- Objekts zugesprochen. Das höchste Objekt betrug 2916 M., das niedrigste 1,30 M. Die größte zugesprochene Summe war 2000 m., die niedrigste zwanzig Pfennig e. Jm ganzen von 7 bis Uhr abends statt. Geöffnet: 7 Uhr. betrug die Gesamtsumme der 229 Slagen 14 925 W. Durch Urteil wurden zugesprochen 6693 M., durch Einigung 924 M. Die Klage­objekte verteilen sich auf folgende Summen: über 2000 M. ein Fall, von 100-300 m. 5, 50-100 m. 48, 20-50 m. 82, 10-20 m. 30, 5-10 M. 19, unter 5 M. 17 Fälle. In 57 Fällen hat der Partei­genosse G. Däumig, Hanptstr. 51, Seitenfl. 1 Treppe, Auskunft erteilt. Wir machen hiermit auf diese unentgeltliche Auskunftserteilung aufmerksam.

1. Die gegen mich erhobene Beschuldigung in Goertes Broschüre ist nicht in einfachen, flaren Worten, sondern in verschleierter Form ausgesprochen. Es steht durchaus nicht fest, daß Goerte vor Gericht nicht versuchen würde, feinen Aeußerungen von harmlosen Vergnügungen" 2c. eine harmlose Deutung zu geben.

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Gerichts- Zeitung.

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Briefkaften der Redaktion. Juriftifcher Ceil.

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Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends G. S. 100. Regis voluntas suprema lex esto des Königs 2. Es ist in der Partei hergebrachte gute Sitte, Beleidigungen Wille sei das höchste Gesek.- Cyclop 15. G. ein Metall; entweder Zini­und andre Differenzen zwischen Parteigenossen statt vor einem pat oder Zinkoryd. Beide Arten kommen in Lagern und Gängen neben­bürgerlichen Gericht vor einem unparteiischen Schiedsgericht zum einander vor. Auf beide Erze gründet sich die Hauptproduktion des Binks. Austrag zu bringen. Wenn ein Parteigenosse gegen einen andern 2. H. und Edelweiß. Uns ist solche Klinik hier nicht bekannt. Ueber­zeugen Sie sich davon im Berliner Adreßbuch, Teil II, Seite 153 über beleidigende Beschuldigungen erhebt, die Erbringung des Beweises Gesundheitswesen  . für dieselben vor einem Schiedsgericht aber ablehnt, so beweist er gang dieser Zusendung nichts belannt.- M. N.   Benden Sie sich an die P., Groß- Lichterfelde  . Auf der Redaktion vor Ein damit, daß es ihm nur auf die Erregung von Standal ankommt. Ober- Postdirektion, Berlin   C. II. K. 100. Bei der Berliner   Feuers Es bleibt mir demnach nur übrig, die in der Goerkeschen wehr werden jährlich gegen 20-25 Feuermänner neu eingestellt. Wer Broschüre zwischen den Zeilen enthaltene Behauptung, ich hätte auf solche Anstellung reflektiert, muß seiner Militärpflicht genügt einem Gewerkschaftsbeamten in unerlaubtem Glücksspiel wiederholt und sich während derselben tadellos geführt, auch das 26. Jahr größere Summen abgewonnen und diesen dadurch gleichsam zur noch nicht überschritten haben. Bevorzugt werden Bauhandwerker: Unterschlagung anvertrauter Gelder veranlaßt, für eine durchaus Liebesgeschichte, welche sich im verfloffenen Sommer zwischen dem untersuchung durch den Feuerwehr- Arzt dargethan werden muß. Die Un Auch ein Liebesdrama. Mit dem üblichen Knalleffekt endete die Schlosser, Schmiede, Maurer, Zimmerleute usw. Voraussetzung zur Ein­haltlose Berleumdung zu erklären. stellung ist vollständige körperliche Gesundheit, die durch eine sorgfältige Wahr ist vielmehr, daß ich mit dem betreffenden Beamten Dr. med. Heinersdorf und dem Fräulein Helene Elegy abspielte. nahme erfolgt zunächst auf eine Probezeit von sechs Monaten. Während wohl einigemale gespielt und dabei erhebliche Beträge verloren habe. Nach mehrmonatlichem Verkehr war der Doktor des jungen Mädchens dieser Zeit tann der Eingestellte entweder freiwillig von selbst ausscheiden Wahr ist ferner, daß ich dem betreffenden Beamten noch erheblichere überdrüssig geworden und suchte es von sich abzuschütteln. Dies oder auch entlassen werden, falls sich seine Untauglichkeit für den Feuerwehr. Beträge in bar geliehen habe. wollte ihm aber tros Herbeiführung mehrerer heftiger Auftritte dienst herausstellt. Das Anfangsgehalt bei fester Anstellung beträgt 1200 m. In der Zuschrift Goertes ist ferner angedeutet, daß er aus dem nicht gelingen, das Mädchen folgte ihm auf Schritt und Tritt. und steigt von vier zu vier Jahren um 75 M. bis zum Höchstgehalt von Grunde erst jetzt 1650 M. die beregten Vorgänge liegen ca. 3 Jahre Eines Tages hatte Fräulein Clegy ihn in Blankenfelde  , wo find gegenwärtig Verhandlungen im Gange, die auch den Hinterbliebenen Während bisher nur die Angestellten pensionsberechtigt waren, zurück mit seinen Enthüllungen die Flucht in die Deffentlichkeit" Dr. H. Sommerwohnung genommen hatte, auf der Straße ab- ber verstorbenen Feuermänner Pensionen bezw. Relittenversorgung gesetzlich ergriffen habe, weil ich trotz seines Protestes zum Stadtverordneten gelauert, und wieder kam es zwischen dem Baar zu einer heftigen gewährleisten sollen.- Immunität. Unverleßlichkeit der Abgeordneten, aufgestellt und gewählt worden bin. Auseinandersetzung. Schließlich ließ Dr. H. das junge Mädchen Artikel 31 der Verfassung des Reichs. Demgegenüber stelle ich fest, daß ich seit jener Zeit fortdauernd stehen und ging schleunigst von dannen. Er war etwa 150 Schritte A. R. 2. 1. Ihre Söhne müßten bei der Militärbehörde( Bezirks Ehrenämter in der Partei bekleidet habe, ohne daß jemals entfernt, als er hinter sich schießen hörte. Als er sich umblickte, sab fommando) um Urlaub zweds Aufenthalts im Ausland einkommen. 2. In von Goerte oder einer andern Seite ein Einspruch erfolgt ist. er, daß seine frühere Geliebte noch auf der Stelle stand, wo er sie ver- allen Auswanderung betreffenden Angelegenheiten erhalten Sie am besten Ich glaube auch nicht, daß das Mandat als Stadtverordneter von lassen. Sie hielt den noch rauchenden Revolver in der Hand und gab wenden Sie sich an die betreffende Gewerkschaft. 3. Berufung wäre nuglos. in der amtlichen Stelle, Schellingstr. 4, Auskunft. Wegen Fachzeitungen Goerte als wichtiger eingeschätzt wird, als das Amt eines Ver- noch einen Schuß in die Luft ab. Der Dottor legte der Schießerei keine A. B. 1. Alle nicht der Pfändung entzogenen Gegenstände unterliegen trauensmanns, eines Revisors im Wahlverein, oder eines Vorstands- Beachtung bei, sondern begab sich nach Hause. Kurze Zeit darauf trafen dem Burückbehaltungsrecht des Vermieters. 2. Das Gesek führt keine be mitgliedes im Central- Wahlberein. sie sich in der Elsasserstraße. Wieder drang das junge Mädchen in stimmten Gegenstände auf, die nnpfändbar sind. Den Kreis der unpfänd Wenn Goerte also erst jetzt mich nicht mehr für eine ihn, sich mit ihr zu versöhnen. Als Dr. H. fich fchroff ablehnend baren Gegenstände finden Sie in dem in den öffentlichen Lesehallen aus. einwandfreie Persönlichkeit hält, so müssen wohl andre Gründe für berhielt und schnell davon ging, folgte Frl. Clegy ihm mit Schimpf- liegenden Arbeiterrecht" S. 359 bis 361 aufgeführt. 5. B. Benn nicht ihn maßgebend sein, als das Interesse an der Reinheit der Partei. worten. Da ließ Dr. H. sich hinreißen, ihr mit seinem Spazierstod mit Aussicht auf Erfolg gegen den Wirt auf Unterlassung der Besizſtörung etwa aus Ihrem schriftlichen Vertrag Entgegenstehendes erhellt, fönnen Sie Die Rigdorfer Stadtverordneten- Versammlung wählte in ihrer Gemißhandelte erstattete Anzeige, worauf Dr. H. vom Schöffen mehrere wuchtige Hiebe zu versetzen, daß der Stock zerbrach. Die flagen. Tezten Sigung Herrn Sander wieder einstimmig zum Vorsteher. gericht zu einer Geldstrafe von 150 M. und zur Zahlung einer Geld­Als stellvertretender Vorsteher wurde Herr Vögelle gegen 12 Stimmen buße von 100 m. an die Verlegte verurteilt wurde. Jezt hielt gewählt, welche auf den Stadtv. Ostermann( Soc.) fielen. Dr. H. es für angebracht, auch die Revolverschießerei zur Anzeige Schriftführer wurde wieder Obersekretär Mier, sein Stellvertreter zu bringen. Er ging von der Voraussetzung aus, daß die Schüsse der Sekretär Merker. Nach Erledigung einer Anzahl Straßen- gegen ihn gerichtet gewesen seien. Fräul. Elegy stand gestern wegen sachen fand die Gebührenordnung für die Benutzung der städtischen Bedrohung vor der 129. Abteilung des Schöffengerichts. Sie gab Kranken- und Leichenwagen die Zustimmung der Mehrheit der Veran, daß sie nach der Entfernung des Zeugen H. von Verzweiflung sammlung, welche einige Bedenken der Stadtv. Conrad( Soc.) gepadt worden sei und befchloffen habe, ihren schon seit längerer und Ostermann( Soc.) nicht teilte und die von diesen ge- Beit gehegten Plan, sich das Leben zu nehmen, auf der Stelle Gerfte, gut wünschte nochmalige Prüfung ablehnte. In der Gebührenordnung für auszuführen. Sie habe ihr Jackett und ihren Hut neben sich die Benutzung der Schwemmtanalisation foll nach einem Antrage auf die des Magistrats für das Jahr 1905 der Gebührensatz von 3 auf ihn gegen ihre Schläfe gedrückt. Das talte Metall habe sie zur Be- tafer, gut Erde geworfen, den Revolver hervorgeholt und 2 Proz. des Nutzungswertes herabgesetzt werden. Die Social finnung gebracht, sie habe es vorgezogen, den Revolver abzusehen Demokraten beantragen aus Gründen rechnerischer Vorsicht, die und zwei Schüsse in die Luft abzugeben. Sie habe gar nicht daran Richtstroh Gebühr zunächst nur um/ Broz. des Nuzungswertes zu ver- gedacht, den Zeugen Dr. H. treffen zu wollen. Der Verteidiger, Seu mindern. Die Mehrheit stimmte indessen nach einer Debatte über Rechtsanwalt Dr. Ballien, wies darauf hin, daß es kaum möglich Erbsen die Leiden der Hausbesitzer dem Magistratsantrage zu. sei, auf 150 Schritt einen Menschen mit einem Revolver zu treffen. Speisebohnen Da ein Zeuge auftrat, deffen Wahrnehmungen sich mit den An- Linjen * ab Bahn. gaben der Angeklagten deckten, so erfolgte ein freisprechendes urteil. + frei Wagen und ab Bahn.

den

Marktpreise von Berlin   am 7. Januar 1904 * Weizen, gut D.- Ctr. 16,35 16,35 nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. Kartoffeln, neue D.- Ctr. indfleisch, Keule 1.kg do. Bauch Schweinefleisch Kalbfleisch ammelfleisch Butter

Roggen, gut

"

Gier Karpfen

7,00 5,00

mittel gering

"

16,25 16,20

1,80 1,20

16,15 16,10

1,50 1,10

"

"

mittel

"

gering

"

13,00 12,98 12,96 12,94 12,92 12,90

1,60 1,00

1,80 1,20

"

"

1,80 1,10

14,00 12,90

2,80 2,00

1

mittel

12,80 11,80

60 Stüd

5,00 3,00

gering

"

11,70 10,70

1 kg

2,40 1,20

15,50 14,60

Aale

2,80 1,40.

"

14,50 13,60

Bander

2,80 1,20

gering

13,50 12,60 echte

2,20 1,20

"

"

4,00 3,50

Barsche

1,80 0,80

7,00 4,80 Schleie

3,00 1,40

"

"

40,00 28,00 Bleie

"

"

50,00 26,00 Strebje

per Schod 15,

1,40 0,80 3,00

"

60,00 20,00

mittel

Witterungsübersicht vom 8. Januar 1904, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind

richtung

765 SD

Bindstärke

Better

Temp. n. T.

5° C. 4° R.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind

richtung

Windstarte

Better

2 Schnee

sola Temp. n. E.

15° E.= 4°.

757 WSW 2halb bd. 6

5 bedeďt-3 Haparanda 761 SSB 4Schnee- 1 3 bedeckt -1 Petersburg 774 3bededt-4 Cort 1 bedeckt-2 Aberdeen 4 heiter-10 Paris 7636 2 Regen 770 Still Nebel Wetter: Prognose für Sonnabend, den 9. Januar 1904. schlägen und ziemlich lebhaften südwestlichen Winden. Etwas wärmer, veränderlich, vorherrschend wolkig mit geringen Nieder lägen und ziemlich lebhaften südwestlichen Binden. Berliner   Wetterbureau.

Wien  

Eine stundenlange heftige Debatte wurde durch Magistratsantrag auf Abänderung der umfassteuer Ordnung veranlaßt, wonach die Umfassteuer für den Eriverb unbebauter Grundstücke von 1 auf 2 Broz. des Wertes erhöht werden foll. Die infiruktive Begründung der Vorlage haben wir Lehrer, Gemeindevorsteher und Regierung. Ein von der Re­bereits ausführlich mitgeteilt. Vierzig Minuten allein sprach gierung zu Liegnis zu Gunsten des Gemeindevorstehers Bruchmann Stadtv. Notar Abraham, der als Kämpe der großen Mehrheit erhobener Konflikt hat jezt das Ober- Verwaltungsgericht beschäftigt. der einzigen bürgerlichen Fraktion der Versammlung gegen den Die beiden Lehrer in Rohnau, Herr Grimmig und Kantor Müller, Magistrat ins Feld ritt. Unangenehm empfunden wurde es, daß iparen wegen der Abgrenzung ihrer Wohnrechte im Schulhause in Justizrat Abraham fortwährend den Unterzeichner der Vorlage, Streit geraten. Der Ortsschul- Inspektor, ein Superintendent, griff Stadtrat Weinreich, persönlich apostrophierte. Oberbürgermeister ein und bemühte sich, dem unverheirateten Grimmig ein zweites Boddin wies diese Unart denn auch gebührend zurück und die später Bimmer zu sichern. Der mit der Angelegenheit befaßte Gemeinde­folgenden socialistischen Redner thaten desgleichen. Stadtrat Weinreich, vorsteher Bruchmann erstattete schließlich dem Superintendenten   einen Swinemde. 765 die Stadtvv. Schmidt, Dr. Silberstein( Soc.), Conrad( Soc.), Bericht, worin er erklärte, fenes zweite Zimmer könne der ver- Hamburg   761 SSD Wuzky( Soc.), Gericke( Soc.) und Oberbürgermeister Boddin heiratete Kantor Müller nicht entbehren. Man habe Grimmig noch Berlin  befürworteten die Vorlage, während die Stadtvv. Nahmig, eine Stammer überlassen. Grimmig habe für ein zweites Bimmer Frantj.a.M. 767 Wilschte, Koy u. a. für die Verweisung der Vorlage an den Etats- ja auch kein Bedürfnis, da er doch den größten Teil des Tages in München   768 GD ausschuß eintraten. Dr. Silberstein( Soc.) betonte u. a., daß der Kneipe oder auf der Jagd zubringe, bei Tag oder bei Nacht." man zeitweilig während der Rede des Herrn Abraham in den Glauben Grimmig erfuhr von dieser Bemerkung, fühlte sich beleidigt und habe versetzt sein können, man befände sich in einer Versammlung stellte Strafantrag, welchem sich der Superintendent anschloß. bon Spetulanten, nicht aber in der Stadtverordneten- Versammlung. Letterer stellte dem Lehrer Grimmig ein sehr günstiges Zeugnis aus, Im übrigen erhielten auch die socialistischen Redner durch Einwürfe und eine Anzahl im Vorverfahren vernommener Zeugen konnten im des Vorstehers Sander Gelegenheit, sich gegen den Vorwurf allgemeinen auch nur Gutes von G. sagen. Der Kneipenaufenthalt des- Principienverrats zu verteidigen. Sie bemerkten, daß es sich bei den größten Teil des Tages" schrumpfte zusammen auf die Zeit der der Umsatzsteuer nicht um eine der absolut zu verpönenden Mahlzeiten, die der unverehelichte G. im Wirtshaus einnehmen indirekten Steuern handle, da eine Abwälzung dieser Steuer mußte und auf eine Anzahl gemütlicher Statabende. Zur Jagd auf die späteren Mieter der Häuser denn doch nicht so leicht hatte G. einen Jagdpächter auch nur ausnahmsweise, und zwar mehr möglich fet. Sie wirke eher wie eine Kapital als Spaziergänger, begleitet. Auf Grund dieser Feststellungen steuer, und auf keinen Fall habe sie die Wirkung einer wurde gegen den Gemeindevorsteher Bruchmann Anklage wegen Be­Kopffteuer. Selbst wenn man sie unter den Begriff der indirekten leidigung des Lehrers Grimmig   erhoben. Bevor es zur Verhand Steuern bringen wollte, ließe sie sich doch nicht mit andern indirekten Yung tam, erhob jedoch die Regierung den Konflikt und verlangte Steuern vergleichen. die Einstellung des Strafverfahrens, weil Bruchmann im Rahmen feiner Amtsbefugnisse gehandelt habe, wenn auch seine Angaben über Grimmigs allgemeines Verhalten unrichtig seien.

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Nach beinahe dreistündiger Debatte einigten sich der Magistrat und die Stadtverordneten- Versammlung auf eine leberweisung der Vorlage an den Etats ausschuß, der bei ihrer Nachprüfung die ihn jetzt beschäftigenden Etatsfragen berücksichtigen foll. Ober­bürgermeister Boddin hatte während der Verhandlung in Aussicht gestellt, daß bei Annahme der Vorlage der jetzt 150 Proz. betragende Zuschlag zur Einkommensteuer wahrscheinlich um mehr als 10 Broz. werde ermäßigt werden können. Es folgte eine geheime Sigung.

rechte

Das Ober- Verivaltungsgericht schloß sich dem an und erklärte den Konflikt für begründet, so daß das Strafverfahren gegen den Gemeindevorsteher endgültig einzustellen ist.

Vermischtes.

Görle den Gefängnisaufseher Lodi überfallen. Er verlegte ihn Zit Kiel hat gestern der zu Zuchthaus   verurteilte Einbrecher schwer durch Stiche mit einer Schere und versuchte dann ihm die schwer durch Stiche mit einer Schere und versuchte dann ihm die Schlüssel zu entreißen, was aber mißlang.

Nigdorf. Ein bedauerlicher Unglüdsfall ereignete sich in der Bergstraße. Der Gärtnereibefizer Wilhelm Eggert aus der Trift­Straße 13 in Brig   war mit einem zweispännigen Arbeitsfuhrwerk auf der Heimfahrt begriffen, als plötzlich das Handpferd zu Fall fam. Durch den hierdurch entstehenden Ruck wurde Eggert auf den Fahrdamm geschleudert und fiel so unglücklich, daß ihm ein Worderrad feines Wagens über die Hand ging und diese teilweise zermalmte. Die in der Nähe be- Aus Sidney wird berichtet: Der englische   Kreuzer Wallaroo", Legene Unfallstation XII leistete dem Verunglückten die erste Hilfe. an dessen Bord sich auf der Fahrt nach Tasmanien   eine Kessel­Die Finger mußten zum Teil amputiert werden. Unfre explosion ereignete, ist, wie angekündigt, am Freitag wieder hier Schuljugend freute sich, auf dem neuangelegten Schiffahrtskanal eingetroffen. Das Unglück hat weniger Opfer gefordert, als es nach eine schöne fostenfreie Natur- Eisbahn zu besigen. Jetzt hat der der ersten, durch Signale übermittelten Meldung hieß. Es sind nicht Magiftrat dieselbe an zwei Berliner   Unternehmer verpachtet und 43 Mann getötet, sondern 4, und 3 find verlegt; die Signalmeldung mit dem Gratis- Eislauf ist es leider aus! Ein Fabrik war iißverstanden worden. brand entstand Freitagvormittag in der Lahnstraße. In der daselbst befindlichen Beermannschen Holierröhren- Fabrit war in einem beben statt, wodurch mächtige Latinenstürze verursacht wurden, die Im füdlichen Gebiet der Adamello  - Berge fand gestern ein Erd­Arbeitsraum das Jfoliermaterial in Brand geraten, wodurch eine derartige Berqualmung entstand, daß die Arbeiter schleunigst die indessen kein Unglück anrichteten. Flucht ergreifen mußten. Der herbeigerufenen Freiwilligen Feuer- Die Pest wütet in Rio de Janeiro  . Dort find 7 nente wehr gelang es, in kurzer Zeit das Feuer zu löschen. Der Schaden Bestfälle vorgekommen; 14 Kranke sind gestorben, 48 Pestkranke ist gering. befinden sich in ärztlicher Behandlung. Verantwo. Redakteur: Julius Kaliski  , Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts

Deutscher Holzarbeiter- Verband.

Den Mitgliedern zur Nachricht, daß der Kollege, Stellmacher

Wilhelm Singert

um 5. Januar nach langer Krank­heit verstorben ist.

Die Beerdigung findet am Sonntag, den 10. Januar, von der Leichenhalle des Auferstehungs­Kirchhofes aus statt.

Um rege Beteiligung ersucht 77/8 Die Ortsverwaltung.

von 62 Jahren unser lieber Vater, Am 7. Januar verstarb im Alter der Maschinen- Arbeiter

Wilhelm Kunze  .

Beerdigung Sonntagnachmittag 34, Uhr von der Zeichenhalle der Freireligiösen Gemeinde, Pappel­Allee, aus.

8695 Die trauernden Kinder.

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Central- Verband der Maurer Deutschlands  . Zweigverein

Berlin  .

( Sektion der Putzer.) Unsern sowie den Mitgliedern des Gesangvereins der Buzer aur Nachricht, daß unser Mitglied

Karl Templiner

am Donnerstag, den 7. b. M., abends 9 Uhr, plöglich am Ge hirnschlag verstorben ist.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet statt am Sonntagnachmittag 2 Uhr bom Trauerhause, Stargarderstraße 3, nach dem Gethsemane- Kirchhof. Um zahlreiche Beteiligung ersucht Die örtliche Verwaltung. 133/1 J. A.: H. Neumann.

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Chemikers Dr. E. Bischoff.