Nr. 32. 21. Jahrgang.
Darauf wird die zweite Beratung des Etats des Reichsamts des Innern fortgesezt beim Titel: Staats. sekretär.
Abg. Dr. Rügenberg( C.):
erhöhen.
Abg. Dr. David( Soc.):
unt
bon
demokraten.)
Sonntag, 7. Februar 1904.
Dankbarkeit erwarten.( 3wischenruf bei den Socialdemokraten: Säßen in durchaus sinnfälschender Weise zusammengestellt.( Hört! Dankbarkeit!?) Ich habe ja gesagt, daß ich keine Dankbarkeit er- hört! bei den Socialdemokraten.) Redner verliest darauf Teile aus warte und keine wünsche, aber Sie( zu den Socialdemokraten) haben der Vorrede Millerands, in der es u. a. heißt: Es hat sich gezeigt, 26. Sigung. Sonnabend, den 6. Februar 1904, 111 hr. eines Körpers find. Ich gehöre zu den ganz verbrauchten Leuten, feße und der Sitten zwei Klaffen sich gegenüberstehen, deren die alte Fabel des Menenius Agrippa vergessen, daß wir alle Glieder daß trop der Fortschritte der Philosophie der Ges Am Bundesratstische: v. Einem, Graf Posadowsky. die nur von einer Harmonie zwischen Arbeitern und Unternehmern ökonomische Interessen nur durch die Aufsaugung der einen durch die Die Vorlage betr. Verlängerung des Friedens- den Fortschritt der Socialreform erwarten, und darum kenne ich andre ausgeföhnt werden können. Der Socialismus fezt sich zum Ziel, präsenz Gesezes wird in dritter Lesung debattelos anteinen größeren Störenfried für die Social daß... der Lohnarbeiter sich zur vollen Würde des Associés erhebe. genommen. reform als Sie.( Beifall bei den Freisinnigen.) Der Socialismus will, daß das individuelle Eigentum ums gewandelt und so sehr erweitert werde, daß es für jeden Menschen Herr Dr. Mugdan hat behauptet, der Socialdemokratie erscheine gewissermaßen seine natürliche und notwendige Ausdehmung auf die jeder politische Gegner fofort als schlechter Kerl. Sein einziger Be Dinge finde, die die unerläßlichen Werkzeuge des Leben und der weis zeigt, daß er Unrecht hat. Er sagt, man habe ihm nicht nach- tum dem einzelnen genommen wird in einem Prozeß, den Herr Entwicklung find." Millerand sagt also, daß das individuelle EigenUeber das Verhältnis zwischen Krankenkassen und gewiesen, daß er über die Krankenkassen- Vorstände von der WahrAerzten sind von seiten der ſocialdemokratischen Fraktion Be- heit abgewichen sei. Er erklärte es ohne weiteres für unmöglich, in b. Hehl doch auch kennt( Heiterkeit), und ihm zurückgegeben werden hauptungen aufgestellt worden, die ich nicht unwidersprochen Tassen möchte. kann dadurch, daß die Form des Eigentums umgewandelt wird. Die Aerzte haben beim Erlaß des Kranken - eine socialdemokratische Stellung hinein zu kommen, wenn man nicht Millerand sagt noch einmal ganz deutlich:" Das Programm des versicherungs- Gesetzes von 1883 ihrerseits darauf verzichtet, Be Dann lade ich Sie ein, nach Mainz zu kommen.( Buruf des Abg. wirken, das aus der Apanage einer gewiffen Anzahl von Menschen zu felbst Socialdemokrat sei.( Abg. Dr. Mugdan: Sehr richtig!) Socialismus will die gründliche Umwandlung des Eigentums bebingungen zu stellen, in dem Vertrauen, daß ihr equivalent dingungen zu stellen, in dem Vertrauen, daß ihr Aequivalent Dr. Mugdan: Sehr gut!) Hören Sie doch erst, Herr Mudgan. einem Erbteil aller werden soll".( hört! hört! bei den Social für die Zwangsversicherung von Millionen bon Arbeitern Obwohl der Vorstand socialdemokratisch ein angemessenes, standesgemäßes sein werde. Sie haben genug Be ift, giebt es unsern Kassenbeamten unter eine ganze Menge Er bemerkt allerdings, daß diese Entwicklung weise für ihren Zbealismus abgelegt; follen fie auch jetzt pro nihilo Centrumsleuten.( Zwischenruf des Abgeordneten Dr. Mugdan: nicht im Augenblick vor sich gehe, daß man sich vor utopischen Vor arbeiten? Damit bei den niedrigen Honoraren der Kassen die Aerzte Aus den letzten Jahren nicht.) Oh, ganz bestimmt! Die stellungen hüten müsse, aber nirgends finden Sie eine Verleugnung babon leben können, mußte bei den Klaſſenärzten die Zahl der über- apodiktischen Formen, in denen Sie Ihre Säße aussprechen, stimmen des Ideals. Dies zur Ehrenrettung Willerands. Ich bitte Herrn wiesenen Stranken sehr hoch gegriffen werden; den Schaden davon haben die Arbeiter. Jezt müssen nach einer neuen Verordnung die nicht mit der Wahrheit überein. Ihre Ausführungen sind von der b. Hehl, diese Aussprüche Millerands in seinen Volksversamm gesamten Bresse fortgesetzt benutzt worden, um Steine auf die Iungen zu berlesen.( Große Heiterkeit bei den Socials Verträge zwischen Kassen und Aerzten den Behörden vor- Kassenbeamten zu werfen! Man hat unterstellt, daß die Social Demokraten.) Auf jeden Fall aber sollte Herr v. Heyl doch einmal Die Ausbeuter, die Räuber, die Erpresser demokratie mit diesen Stellen Agitatoren befolde. Diese hört.( Stürmische Seiterkeit.) Das ist doch ein Unfug, der durch mit seinem Sekretär reden, daß dieser Unfug auf figen nicht bei den Aerzten. Diese verlangen doch nur paritätische Vertrags- und Aufsichts Kommiffionen, einiger Beamten erfüllen ihre Pflicht als Beamte in reichlich bemessener maßen angemessene Bezahlung und freie Arztwahl. Daß dagegen Arbeitszeit, und dafür werden sie keineswegs glänzend bezahlt. Und die ganze Presse geht, insonderheit auch durch die Presse des Herrn wenn sie nach der Arbeitszeit für die Socialdemokratie oder die v. Heyl. gerade die Socialdemokratie das Simulantentum als Grund gegen Gewerkschaften agitieren, so ist dies ihr gutes Recht, das kein Mensch Auch über die Gründung einer Gewerkschaft hat Frhr. Sie freie Arztwahl anführen, ist doch merkwürdig. Freie Arztwahl ihnen bestreiten darf. Heute erst hat Dr. Mugdan wieder Anlaß ge- b. Heyl merkwürdige Anschauungen. Er fagte:„ Zuerst wird bedeutet nur, daß alle Aerzte, die sich den von den gemischten Vertragskommissionen gestellten Bedingungen unterwerfen wollen, zu geben, auf die Krankenkassenbeamten einen Stein zu werfen. Er das Gewerkschaftshaus gebaut.( Lautes Gelächter bei den gelassen sind. Herr Fräßdorf meinte in Hinblick auf Köln , es sei hat erklärt, es gäbe vollständig unbrauchbare Kaffen- Socialdemokraten.) Die Mittel fommen natürlich nicht aus Arbeiter zweifelhaft, ob die Aerzte überhaupt das Recht haben, ihre Arbeit beamte, das sei auch erklärlich, woher sollten die Leute die treifen, sondern aus der Centralfasse in Berlin. "( Erneutes stürmisches zweifelhaft, ob die Aerzte überhaupt das Recht haben, ihre Arbeit einzustellen. Aber jede Arbeit soll doch ihren Lohn finden; nur der Bildung haben. Aber die Aufsichtsbehörden haben das Recht, un- Gelächter bei den Socialdemokraten.) Das ist eine schöne Vors einzustellen. Aber jede Arbeit soll doch ihren Lohn finden; mur der brauchbare Leute zu entfernen, und machen davon auch Gebrauch. stellung, daß zunächst das Gewerkschaftshaus gebaut wird! In Reichstag arbeitet umsonst ad majorem pratriae gloriam. Traurig ist es ja gewiß, daß die Aerzte zur ultima ratio des Streits greifen( bg. Bebel: Sehr richtig.) Mehr oder minder Unbrauchbare findet Mainz haben wir sechstausend organisierte Arbeiter, aber noch müssen. Redner schildert eingehend die bekannten Kölner Bor - man ja auch im Aerztest and. Fragen Sie Herrn Dr. Rügen- kein Gewerkschaftshaus. Auch in Mannheim , Nürnberg , ja, gänge. Die tassen haben in Köln nur eine Gefe berg. Die freie Arztwahl bleibt trotz allen entgegenstehenden Be- selbst in München und Hamburg besteht bis heute noch kein bes ärztlichen Standes, räubige Schafe, tatili hauptungen des Dr. Mugdan eine unpolitische Angelegenheit. Gewerkschaftshaus. In Worms ist allerdings ein solches errichtet narische Existenzen, als Eriaz gefunden. Fünf In Charlottenburg , in Mainz usw. besteht die freie Arzt worden, zum Teil wohl aus Unterstützungen einer Brauerei. Die werden eben durch den Terrorismus der Unterdieser Aerzte haben, meist wegen Sittlichkeitswahl ja noch unter den socialdemokratischen Kassen- Arbeiter borständen. berbrechens, im Gefängnis und Zuchthaus ge Streit das Karnickel Nicht die Krankenkassen find die im jezigen nehmer obdachlos gemacht, Säle werden ihnen abs feffen, awei im Frrenhaus. Schon jetzt hat einer dieser sich zusammengeschlossen, gewesen, sondern die Aerzte haben getrieben, und da hat dann eine Brauerei fich dieser Streitbrecher eine Wöchnerin verbluten lassen. Erst auf zahllose ihre Bezahlung bedeutend zu Diktatur der Unternehmer entzogen und Mittel zum Bau des Ges Beschwerden hin, hat der Regierungspräsident eingegriffen. Die es darf nicht verkannt werden, daß die Krankenkassen- Borstände einen Notbehelf. Freilich, Herr v. Heyl übt seinen Einfluß dahin Das nimmt ihnen niemand übel, aber werkschaftshauses mit hergegeben. Für die Arbeiter bedeutet das Kölner Aerzte haben einen genügenden Garantiefonds zur Abfindung vielfach nicht in der Lage sind, ihre Forderungen zu erfüllen. aus, daß keiner seiner Arbeiter etwa wagt, in das Gewerkschaftshaus der vertragsmäßig angestellten Aerzte gezeichnet. Selbſtachtung Die Krankenkassen sind kein Produktiv- Unternehmen, das Profit macht, hineinzugehen.( Laute Rufe: Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) und Eristenzmöglichkeit tönnen die Aerzte sich nicht nehmen laffen. fondern eine Verwaltung fremder Gelder im Interesse der Kranken. Ich habe mich dort öfter erfundigt, ob nicht auch Arbeiter des Herrn Das aber wollen die, die die Krankenkassen zum Tummelplatz ihrer Da liegt in Wahrheit eine Interessen- Solidarität der Aerzte vor, b. Heyl da seien, aber diese Arbeiter werden in jeder Beziehung politischen Leidenschaften machen.( Abg. Bebel: Wer thut das?) Ich die Not zu lindern. beschuldige niemand, ich sage nur, wenn jemand das thut. Ich hoffe, daß Vordergrund halten. Die Vorstände thun es nicht aus bösem Willen, dürfen. Thun fie es doch, so können sie sich auf etwas gefaßt machen, Das müssen Sie bei der ganzen Frage im tontrolliert, wie sie auch keine socialdemokratischen Zeitungen lesen wir möglichst bald zu einer Neuordnung der Kassengefeßgebung kommen. Eine weitere Beschwerde ist die der Medizin- Studierenden, die bis nicht in ihrem Interesse, weil sie es aus ihren Taschen bezahlen denn das Verhältnis zwischen Herrn v. Hehl und seinen Arbeitern ist Oftober 1903 ihr Eramen ablegen. Sie wünschen, da sie nach der müssen. Sie müssen mit beschränkten Mitteln rechnen.( Abg. Bebel: der freie Arbeitsvertrag( Lachen bei den Socialdemokraten), alten Prüfungsordnung geprüft werden, vom praktischen Jahr befreit Sehr richtig!) der ohne Kündigung jeden Tag gelöst werden kann. zu werden. In Preußen wird nur im Einzelfall wegen zwingen hälter von 5000-6090 Mart. Man kann also nicht sagen, je weniger Arbeitsvertrag, der seinem Kollegen Beumer übrigens ein Greuel ist. Die angestellten Aerzte bekommen durchaus annehmbare Ge- Herr b. Heyl hat dann weiter erklärt, er sei für den kollektiven der persönlicher Verhältnisse Dispens erteilt. Ist der Bundesrat bu kostest, desto lieber bist du mir. Aber auch die Ausführungen des Als Muster wies er auf den Buchdruckertarif hin. Die Buchdrucker nicht geneigt, den Wünschen der Medizin- Studierenden Rechnung zu reiherrn b. Heyl dürfen in den Atten des Reichstages nicht haben in der That einigermaßen erreicht, daß ihre Lohn- und tragen?( Bravo ! im Centrum.) unwidersprochen fortleben, den sie stehen mit denn Thatsachen in Arbeitsverhältnisse von Organisation zu Organisation geregelt werden. Abg. Dr. Mugdan( frf. Vp.): allzu schroffem Widerspruch. Herr Pasig hat gestern die Be- Aber die Arbeitgeber haben ihnen das nicht frei. Abg. Lesche hat gestern die Forderung der Vereinheitlichung der hauptungen über die Steuervorschläge des Landtags- Abgeordneten willig zugestanden: der Tarifvertrag ist das Produkt eines Versicherungsarten erhoben, ohne daran zu denken, daß er damit den Ulrich modifiziert; auch seine Darstellung ist unrichtig. In langen und zähen Kampfes.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) selben Frebel gegen die geheiligte Majestät der Selbstverwaltung der Hessen sind vor wenigen Jahren die früheren direkten Steuern be- Die Gewerkschaft der Buchdrucker ist in ihren Anfängen und Krantentassen begangen hat, dessen ich von socialdemokratischer Seite be- feitigt und statt dessen die progressive Einkommensteuer ein wenig in ihrem Fortgange genau so bekämpft worden, wie die übrigen fchuldigt worden bin. Eine einheitliche Arbeiterversicherung müßte sich verschärft und die Vermögenssteuer eingeführt worden. Trotzdem ist Gewerkschaften. Erst als die Arbeiter eine starke Macht in ihrer genau der jetzigen Organisation der Invalidenversicherung an ein bedeutender Ausfall an direkten Steuern herausgekommen, insbe Organisation hatten, haben die Unternehmer den Tarifvertrag schließen, d. h. es würden an der Verwaltung Arbeitgeber und fondere die Großgrundbesizer und die Groß industriellen tonzediert. Weshalb haben denn z. B. die Lederarbeiter noch keinen Arbeitnehmer unter Borsig eines unparteiischen Beamten beteiligt find bedeutend entlastet worden.( hört! hört! bei den Social- Tarifvertrag?( Heiterkeit.) Die großen Arbeitgeber der Leder sein. Damit wäre das Uebergewicht der Arbeitnehmer bei den demokraten.) Man deckte den Ausfall, der durch Beseitigung direkter industrie haben es bisher verhindert, daß ihre Arbeiter fich eine Strantentaffen aufgehoben. Auch die Ausführungen des Abg. Fräß- Steuern entstanden war, durch Erhöhung der Gebühren und Ein- starke Organisation schufen, und nicht eher werden die Lederarbeiter dorf führen zu der Konsequenz einer Beschränkung der Selbst führung neuer indirekter Abgaben, sowie durch Einführung einer einen Tarifvertrag erhalten, als bis sie sich eine starke Organisation verwaltung der Kaffen. Wenn also Herr Wurm mich fragte, ob ich Lotterie. Damals haben wir uns im Landtag mit dem Steuererlaß geschaffen haben.( Lebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) für die Anstellung von Unteroffizieren bei den Krankenkassen an reiche Leute nicht einverstanden erklärt. Wir wünschten Herrn v. Hehls Ausführungen find in der„ Wormser Zeitung" in schwärmte, so bitte ich ihn, dieselbe Frage an den Abg. Fräßdorf zu die Progression so start, daß fein Ausfall ant direkten einem Leitartikel zuerst und dann durch wortgetreuen Abdruck seiner richten. Steuern entsteht. Wir haben dann unsern Minderheitsstandpunkt Reichstagsrede in einer besondern Beilage verbreitet worden. Diese Mein Standpunkt ist natürlich ber, daß ich als Kassenbeamte in dem fraglichen Antrag niedergelegt. Von einer Stala Veröffentlichung ist am 3. Februar erfolgt, als mein Parteilollege brauchbare Personen haben will, wobei es gleichgültig ist, was sie ist darin nicht die Rede. Auch in der Finanzkommission hat Genosse urm eine ganze Reihe der Hehlschen Angaben bereits als nicht früher gewesen sind. Ich kenne vorzügliche Kassenbeamte, Ulrich nicht davon gesprochen, sondern der hessische Finanzminister richtig nachgewiesen hatte. Diese Richtigstellungen hat die die Socialdemokraten sind, aber auch andre, ebenfalls hat aus Eignem und aus falscher Auffassung, indem er die Steuer Wormfer Zeitung" nicht gebracht. Ich bin nun neugierig, ob Herr aus dem Arbeiterstande hervorgegangene Beamte, die von Einkommen bis zu 20 000 m. ganz außer Acht ließ b. Hehl jetzt die Loyalität befizen wird, die unrichtigkeiten, ganz unbrauchbar sind. Es ist ja ganz selbstverständlich, daß und statt dessen die Vermögenssteuer erhöhte, eine falsche die er ausgesprochen hat, in seiner Preffe zu widerrufen. nicht alle Arbeiter fich zur Bureauarbeit eignen. So sind denn auch Rechnung aufgestellt. Genosse ülrich hat dagegen sofort pro- Da ist die unrichtigkeit über die Auflösung des Inters viele Briefe der Krantentassen jeder Rechtschreibung bar. testiert und hat dann eine richtige Stala entworfen, bei nationalen Komitees, über den Steuervorschlag Ulrichs, über unfre Die Abgg. Wurm und Fräßdorf thaten außerordentlich ent- der das reichste Einkommen mit 9,78 Proz., das Vermögen mit Stellung zum Wuchergesez, über die Erklärung Millerands, über den rüftet darüber, daß ich die Frage der freien Arztwahl als 10 Broz. besteuert wird, so daß der reichste Hesse mit 12 Millionen Finanzminister Ernst, der übrigens vor 2 Jahren mit der größten ein politisches Dogma hingestellt hätte. Heute ist allerdings Einkommen 20 Proz. zu zahlen hätte. Selbst wenn man auch für Stimmenzahl unter seinen Kollegen vom ganzen Stanton wieder die Bekämpfung der freien Arztwahl eine Sache des flaffenbewußten Kommunalabgaben noch einen weiteren Abzug macht, können wir das gewählt worden ist. Herr v. Heyl will die kleine socialdemokratische Broletariats", wie Sie( zu den Socialdemokraten) fagen. Das nicht zu hoch finden. Die Frage vom Verhungern kann darauf nicht Bresse durch verschärfte Beleidigungsstrafen vernichten. Wenn ein fönnen Sie fast in der ganzen socialdemokratischen Presse angewendet werden. Ich wünsche, daß diese Legende recht bald verschwindet. Blatt das verdiente als Strafe für die fortwährende Verbreitung lesen, und dieser Meinung ist auch Kautsky . Ich wünsche Aber solche Legenden haben ein sehr zähes Leben. So haben wir von Unrichtigkeiten, ist es die, Wormfer Beitung". Dieses nichts andres, als daß zwischen den Kaffen und den Aerzten, die hier von Herrn v. HeyI wieder die Legende gehört, daß die Social- Blatt zeichnet sich durch Angriffe niedrigster Art auf unsre Kämpfer Arbeitnehmer find, ein gedeihliches Zusammenarbeiten bestehe. Herr de motratie gegen das Buchergefez bon 1894 ge aus. Daß unsre Führer sich von Arbeitergroschen mästen, Fräßdorf hat das Talent, vieles zu behalten und andrerseits das stimmt habe. Gegenüber unserm Widerspruch rief er laut aus: ist ein beliebter Vorwurf, der die Art dieser Kampfesweise Geeignete zu vergessen.( Heiterkeit.) Er sagte hier und auf dem" Jawohl, es ist wahr!" Wir haben diese Legende wiederholt aften- charakterisiert. Dazu kommt dann die Bebelsche Villa und das Leipziger Kongreß, er habe niemals in verlegender Weise die freie mäßig widerlegt. Schon 1880 haben wir für das Wuchergesetz ge- Bollmarsche Schloß übrigens ein bescheidenes Schweizerhäuschen, Arztwahl bekämpft. Er hat aber monatelang nichts andres gethan, stimmt und ebenso wieder 1893.( Das Gesetz stammt nämlich nicht das unser Genosse, der ein künstlerischer und geschickter Mann ist, als Unfrieden zwischen den Aerzten und Kaffen zu säen, und er hat von 1894, wie Herr b. Heyl fagte, sondern von 1893.) Bei diesem sich selbst ausgeschmückt hat. Die Bebelsche Villa ist ein einfaches einen Aufruf unterzeichnet mit dem Schluß, die freie Arztwahl müffe Gesetz liegt fogar eine namentliche Abstimmung über den Landhaus. Auch Herr von Heyl hat sich nicht enthalten, auf diese ein für allemal aus der Welt geschafft werden.( hört! hört! bei entscheidenden Paragraphen vor, wobei die Socialdemokraten Villa" anzuspielen. Wenn die Herren sich doch endlich darüber den Freifinnigen.) berzeichnet find als mit" Ja" stimmend.( Hört! hört! bei den flar würden, daß diese Art des Kampfes in der ganzen Herr Erzberger hat gestern etwas spöttisch die socialpolitische Socialdemokraten.) Ich bin gespannt darauf, ob diese schon so oft Arbeiterschaft das Gegenteil von dem bewirkt, was fie bewirken Thätigkeit meiner Fraktion kritisiert und seine Partei mit dem Eifer, zertretene Legende nun endlich tot sein wird. sollen.( Sehr wahr! bei den Socialdemokraten.) Wenn wir irgend der der Jugend so gut ansteht( Seiterkeit), gelobt. War aber die Die Ausführungen des Herrn v. Heyl über angebliche Un- jemand gönnen, daß er sich zur Erhaltung seiner Gesundheit von Gründung des Genossenschaftswesens nichts? Ja, einigkeit in unsrer Partei berühren gerade von einem harter Arbeit einmal ausruht an einem schönen Fleckchen Erde , fo Sie alle von rechts und links würden ohne den Liberalismus nicht Nationalliberalen fomisch. Bei den Kaufmannsgerichten ist es unser Genosse Bebel in feinem bescheidenen Landhaus. hier figen; ohne die Wirksamkeit der Liberalen gäbe es überhaupt 3. B. Hatte seine Partei nicht weniger als drei Meinungen. Herr( Lebhafter Beifall bei den Socialdemokraten.) Wenn aber Herr fein Barlament. Herr Fräßdorf ging noch weiter und behauptete, v. Seyl sprach von einem zu langsamen Tempo der Socialpolitik, v. Sehl, er, der dreifache Schloßherr, der dreißigfache Millionär, in ich hätte mir ein socialpolitisches Mäntelchen" umgehängt, und er fein Fraktionsfreund Dr. Beumer von einem Automobiltempo. dieselbe Serbe haut wie fein Blatt, dann ist das eine Art, den deutete an, ich thue das, um Wähler zu fangen. Nun, auf den( Heiterfeit bei den Socialdemokraten.) Wahrscheinlich entspricht die Kampf zu führen, die näher zu bezeichnen mir der parlamentarische Butunftsstaat bin ich nicht neugierig; aber ich sehe, daß im gestrige Erklärung des Grafen Posadowsky, daß man die Social- Ausdruck mangelt.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Gegenwartsstaat gerade bei der Socialdemo- politit nur in fleinsten Dosen, gewissermaßen wie ein Gift, Nun zum Abg. Erzberger , der uns hier mit einer Reihe fratie die größte ungerechtigkeit besteht.( Unruhe geben dürfe, den Wünschen der meisten Nationalliberalen. Daß die von Citaten erfreut hat. Auch mein Buch über die Agrarbei den Socialdemokraten). Was Sie( au den Socialdemokraten) Arbeiter sich mit diesen homöopathischen Dosen in der Socialpolitik frage hat darin eine Rolle gespielt. Er hat mitgeteilt, daß ich sich selbst ohne weiteres verzeihen, das erklären Sie bei Anders zufrieden geben, wird die Regierung wohl selbst nicht verlangen. darin mich gegen die Theorie von Marr von der Konzentration der denkenden für das größte Verbrechen, und dann wundern Sie Wir halten die Socialpolitik nicht für ein Gift, sondern für ein landwirtschaftlichen Betriebe tende. Das stimmt. Mary war ein sich noch, daß die andern Parteien Ihre Gerechtigkeit lebenspendendes Elixir, das man in ganz gewaltigen Schlücken nehmen Großer im Reiche der Wissenschaft, ein Bahnbrecher, dessen Worte nicht anerkennen wollen. Herr Fräßdorf hat mit seinen Worten an fann.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) nicht untergehen werden, dessen Verdienste um die Entwicklung der der Wahrhaftigkeit meiner Gesinnung gezweifelt; das brauche ich Herr b. Heyl erklärte: Millerand habe in der Vorrede zu seinen Arbeiterflasie nicht aussterben werden. Aber Marg ist für uns mir nicht gefallen zu laffen. Ich habe noch nie bezweifelt, daß Sie herausgegebenen Reden in allen Punkten dem socialdemokratischen wissenschaftlich kein Bapft.( Sehr richtig! links.) Wir haben nicht ( zu den Socialdemokraten) bei Ihrer Thätigkeit auch glauben, den Programm widersprochen und habe Gedanken ausgeführt, die man in wie Sie( zum Centrum) einen Bapit.( Heiterkeit.)( Rufe rechts: Arbeitern zu helfen.( Buruf des Abg. Bebel: ja, auch!) Herr jeder Volksversammlung gegen die Socialdemokratie anführen könne. Singer! Kautsky ! Heiterfeit.)( Bum Centrum): Sie bestreiten, Bebel, ich berlange aber auch von Ihnen, daß Sie es uns glauben. Dann verlas Herr b. Heyl ein angebliches Citat aus der Mille- daß für sie in wissenschaftlicher Beziehung der Bapst maß Nach einer von mir angestellten Wahrscheinlichkeitsrechnung, die früher randschen Rede, das auch im stenographischen Bericht als solches ge- gebend ist. Lesen Sie doch die im Dezember veröffentlichten schon vom Frhrn. v. Heyl angestellt worden ist, sind weit über die fennzeichnet ist. Es heißt darin u. a., daß die Utopien des Zukunftsstaates" Leitfähe des jetzt amtierenden Papstes, da steht drin, daß Hälfte aller deutschen Arbeiter nicht Socialdemokraten. Mir ist das ein Wert der Einbildung sei, das die Erfahrung tagtäglich berneine. fich alle fatholischen Schriftsteller was ihre Einwirkung auf für die Frage der Socialpolitik gleichgültig. Aber ein großer Teil Diefes Citat findet sich aber weder dem Wortlaut, noch bem Sinne die gesellschaftlichen Zustände anlangt, nach dem Willen des Papstes der regierenden Streife hält die Socialreform beswegen auf, weil sie nach bei Millerand.( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Es zu richten haben( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) und daß Arbeiterschaft und Socialdemokratie identificieren und darum feine ist offenbar aus irgend einem tendenziösen Referat, aus abgerissenen sie sich häten follen bei Erörterung schwieriger Fragen der Entscheidung