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In Amerika  

des apostolischen Stuhls vorzugreifen. Sie fehen, Sie haben Ihren kenntnis im Deutschen Adelsblatt" erschienen, daß die Social Abg. Freiherr Heyl zu Herrnsheim( natl.): Papst( Heiterkeit), wir nicht. Für uns Socialdemokraten ist die demokratie den Antrieb zur socialpolitischen Gesetzgebung gegeben habe. Ich habe im Namen meiner Fraktion zu erklären, daß wir mit wissenschaftliche Forschung die einzige Erkenntnisquelle.( Sehr gut! Durch sie sei ein völliger Wandel in den Anschauungen der Social- dem gestern von Herrn Lesche erwähnten Artikel der Dsna­bei den Socialdemokraten. Lachen im Centrum und rechts.) Das politifer eingetreten.( hört 1 hört! bei den Socialdemokraten.) Sie brüder Zeitung" in feiner Weise einverstanden ist für uns die einzige Offenbarung. Deshalb treten bei uns auch sehen, wir haben das bismärckische Citat vervielfältigt; hoffentlich sind und wir dafür keine Verantwortung übernehmen. Der naturgemäß Meinungsverschiedenheiten in der Partei auf. Wir begreifen Sie nun, daß es verfehlt ist, der Socialdemo- materielle Inhalt dieses Artikels ist vollständig unrichtig.( 3uruf bei müßten ja geistige Trottel sein, tenn es diese Meinungs- tratie zu bestreiten, daß sie selbst der ausschlag den Socialdemokraten: Vor der Stichwahl!) Herr Dr. David hat verschiedenheiten nicht gäbe.( Abg. Bebel ruft: Sehr richtig!) gebende Faktor für die ganze Socialreform gewesen ist. sich nicht gescheut, in die privatesten Verhältnisse Die Aufgaben, die die Socialdemokratie sich stellt, sind so gewaltiger Einen Thatsachenbeweis, der viel schwerer wiegt als alle Citate, meines Lebens einzubringen; ich werde ihm in diesem Natur, daß kein einzelner Mensch, mag er der flügste sein, es wagen sehen Sie darin, daß die Socialdemokratie von Wahl zu Wahl zu Geschmack nicht folgen. Was den Besuch des Großherzogs von dürfte, für seine Auffassung den Charakter absoluter Wahrheit zu immer gewaltigerer Macht angeschwollen ist, daß immer neue Hessen   in der Herberge zur Heimat" anlangt, so kann ich nicht verlangen.( Abg. Bebel: Sehr richtig!) Wir erkennen die Wissen- Hunderttausende ihren Willen zur Socialdemokratie durch den Stimm- umhin, mein Bedauern über die Zeitungsartikel auszusprechen, schaft als unsre Erkenntnisquelle an und es ist selbstverständlich, zettel kundthun. Das ist die Antwort auf Ihre( zum Centrum) auf die Herr Dr. David Bezug genommen hat. Im ganzen Groß­daß, wenn die wissenschaftliche Forschung, wenn die hinzukommenden Behauptung, daß die Socialdemokratie nichts gethan habe für die herzogtum Hessen   war nur eine Stimme des Dankes darüber, daß neuen Thatsachen erweisen, daß eine oder die andre Auffassung nicht werkthätige Bevölkerung.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) der Landesherr in dieser Herberge die Wanderer, die übrigens zu halten ist, wir dann dieser Auffassung ruhig den Abschied geben. Bebels und Sterns 3ukunftsstaats- Bilder sollen gar nicht zur Socialdemokratie gehören( Heiterkeit ( Ruf bei den Nationalliberalen: Aber der Parteitag?) Ganz von einer üppigen Phantasie zeugen. Aber Leute, die in vornehmen bei den Nationalliberalen), mit seiner Gegenwart ausgezeichnet hat. richtig! Der Parteitag, sobald die große Mehrheit der Partei Hotels wohnen und essen was ihnen schmeckt, kann man doch alle Die Herberge zur Heimat" ist eine Organisation der evangelischen fich zu derselben Auffassung durchgerungen hat.( Buruf: Lage sehen. Das ist doch keine Phantasie, das ist schon heute That- Landeskirche und der inneren Mission und es lag nahe, Mehrheit!) Die Mehrheit der Parteigenossen wird in solchen fache, allerdings nur für die Minderheit des Voltes. Und wenn daß der Großherzog als oberster Landesbischof diesen Besuch machte. wissenschaftlichen Fragen sich meist nach denjenigen richten, die sich der man dem Arbeiter unsre Ziele flarmachen will, so muß man auf Wenn Herr Dr. David weiterhin die heiligsten Lehren unsrer Kirche wissenschaftlichen Arbeit hingeben, nicht im Sinne der Päpste, sondern diese Thatsachen hinweisen und sagen: wir streben danach für alle. mit socialistischen Auffassungen verquickte, so würde nach meiner indem sie zwischen den verschiedenen Auffassungen prüft. Das unter-( Abg. Bebel: Sehr gut!) Ueberzeugung der Heiland gegen diejenigen, die den Klassenhaß scheidet uns von Ihnen( zum Centrum)( Sehr richtig! links.) Unfre Nun fagen Sie( zum Centrum), Ketteler sei der bahn- und den Klassenkampf außerhalb dieses Hauses in so unerhörter Parteigenossen haben das Recht der Prüfung und fassen dann danach brechende Socialreformer, Lassalle sei gewissermaßen nur in Weise propagieren, mit dem Schwerte   dreinfahren.( Leb­ihre Entschlüsse. Und wenn Sie nun glauben, daß Sie mit dem seinen Fußstapfen gewandelt. Das Verdienst der Initiative hafte Zustimmung bei den Nationalliberalen und Unruhe bei den Nachweis von Meinungsverschiedenheiten in unsern Reihen auch nur fnüpfe sich nur an Sie. Vielleicht hat Ketteler sich wirklich nur in Socialdemokraten.) Die rheinische Großindustrie hat längst vor das geringste gegen die große, gewaltige und gerechte Sache, die die einer Specialfrage an Lassalle wenden wollen, aber die Ein- der Socialdemokratie alle Einrichtungen getroffen, aus denen Socialdemokratie verficht, vorgebracht haben, dann täuschen Sie sich Leitung seines Briefes ist durchaus allgemein gehalten: Er späterhin die sociale Gesezgebung entstand. sehr.( Abg.Bebel: Sehr richtig:) Wissensie nicht, daß, als das Christentum bittet um Auskunft über die Arbeiterfrage, weil ihm die tiefere Ein- und England haben die Gewerkschaften, die nicht social­fich durchsetzte, jahrhundertlange Kämpfe im Schoße der Kirche zunächst sicht fehle.( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Lassalle   soll demokratisch find, ohne Expropriation aus eigner Kraft die Lebens voraufgingen, wissen Sie nicht, daß noch zwischen den Aposteln ganz sich ferner sehr despektierlich über die Arbeiter ausge- verhältnisse der Arbeiter verbessert. Ich wundere mich immer scharfe Kämpfe, zwischen der Paulinischen Richtung, der heiden- sprochen, sie Mob genannt haben. Das steht heute schon darüber, daß unsre deutschen   Arbeiter sich auf die Dauer mit Ihren christlichen und der judenchristlichen waren; wissen Sie nicht, daß in Ihren( zum Centrum) Zeitungen und morgen in Jhren Flugblättern.( zu den Socialdemokraten) schönen Reden begnügen. Die einzige nachher um die Gottheit oder Gottähnlichkeit Chrifti mit Mordwaffen Lassalle   hat die traurige Thatsache gesehen und ausgesprochen, daß Erklärung des Grafen Posadowsky über die Berufsvereine wog gefämpft wurde? Und doch, wenn jemand die Geschichte der christ- die Masse des Volkes sich in einer durchaus unwürdigen Lage befinde, mehr als alle socialdemokratischen Reden der letzten Wochen.( n= lichen Kirche lediglich nach diesen Kämpfen damals beurteilt und daß sie auch die Laster der Unterdrücken" habe. Er ruhe bei den Socialdemokraten.) Warum gründen Sie( zu gefagt hätte, die Leute sind ja untereinander nicht ganz einer begründete aber auch die Thatsachen und deckte die Ursachen auf. den Socialdemokraten) keine Produttivgenossenschaften? Meinung, dann wäre das wohl auch nach Ihrer Meinung ein sehr wie wäre es anders möglich nach jahrhundertelanger Knechtschaft, Gründen Sie doch ein paar Tertilfabriken und ernähren Sie die thörichtes Urteil gewesen. Und die Reformation- die Herren bei der Fernhaltung von jeder menschenwürdigen Lebenshaltung? Arbeiter, statt das Geld für Streits auszugeben!( Oho! bei den rechts werden mir das zugeben waren da nicht auch Wenn aber Ketteler von Habgier, Genußsucht und Selbstsucht der Socialdemokraten.) Das vermögen Sie aber nicht, und so bleibt die drei Strömungen: Lutheraner, Reformierte, Calvinisten, die Arbeiter spricht, kann er von sich und der Organisation, in der er Socialdemokratie ein Bleigewicht für die sich scharf in den Haaren lagen? Wenn damals auch so ein weiser stand, nicht den Vorwurf abwenden, daß sie an diesen Zuständen industrielle Entwicklung des deutschen Landes. Reichskanzler gekommen wäre und gesagt hätte: Ach, die Herren von mit schuld find, und die Zustände wären heute noch so wie in den Dr. David meinte, daß mein Sekretär sich in der Zusammens der Reformation sind ja selbst unter sich uneinig, da sieht man sechziger Jahren, wenn nicht die Socialdemokratie auf den Plan stellung der Millerandschen Citate getäuscht habe. Ich glaube, daß ja, wie thöricht das Ganze ist, so wäre das doch ein sehr getreten wäre. Sie( zum Centrum) haben den Arbeitern die Schule mancher Abgeordnete der Linken über mehr politische Hilfskräfte verfügt furzfichtiger Reichskanzler gewesen.( Sehr richtig! bei den Social- verschlossen, Sie( zu den Konservativen) die Verwaltung, die als ich. Ich bin auf meine persönliche Thätigkeit angewiesen, ich demokraten.) Kein einzelner Mensch ist im stande, alle Seiten einer Geistlichen haben δας Streben nach materieller Ver- habe die Millerandschen Reden persönlich studiert und mir die Aus­großen Bewegung in seinem Geiste zu umspannen, kein einzelner ist besserung geradezu als Verbrechen hingestellt. Die tiefere Ein- züge aus dieser Rede gemacht und nehme von diesen Auszügen keine Einzüge im stande, genau so zu denken, wie der andere. Es müssen sich ficht fehlte Setteler wirklich, sonst hätte er seine Worte über die Silbe zurück.( Abg. Bebel ruft: Das ist aber start!) Ich Meinungsverschiedenheiten ergeben, das ist gewissermaßen das Zeichen Habgier und Selbstfucht nicht geschrieben; seine ganze Socialreform ristiere selbst ein" Donnerwetter!" des Herrn Bebel!( Heiterfeit eines gesunden geistigen Lebens. ist nichts weiter als eine Entweihung Lassallescher Gedanken. Das bei den Nationalliberalen.) Was nun mein Buch über die Agrarfrage anlangt, so hat Herr beweist gerade seine Schrift Arbeiterschaft und Christentum". Und Abg. Wurm behauptete mir gegenüber, daß in Lyon   kein social Erzberger   vergessen zu erzählen, daß ich mich in allen praktischen jest kommen wir auf den principiellen Gegensaz zwischen demokratischer Gemeinderat vorhanden sei. Ich habe einen Ab­Fragen durchaus auf den Boden der heutigen Parteipraris stelle. Ihnen und uns. Christus hat gesagt: Wir werden immer Arme gesandten nach hon geschickt.( Zurufe bei den Social­Von den Freunden des Herrn Erzberger wird in allen Flugblättern haben, so ist es, und der größte Teil des Menschengeschlechts wird in bemokraten.) Ja, ich bin nicht in der Lage, überall selbst anwesend von der Socialdemokratie erzählt, daß sie den Bauern ihr Eigentum Mühe und Not sein Leben hinbringen. Alle andern Verheißungen zu sein. Dieser Sachverständige hat festgestellt, daß in Lhon ein Konfiszieren wolle. Vielleicht sieht er sich einmal die Erläute find eitel Lüge und Betrügerei."( Sehr richtig! beim Centrum.) socialdemokratischer Bürgermeister mit der rungen zum Erfurter Programm, die von Kautsky   Ich habe auf Ihr Geständnis gewartet und freue mich, socialdemokratischen Mehrheit das Ottroi abge. und Schönlant herausgegeben sind, durch, da wird er das daß es erfolgt ist. Christus hatte recht, zu feiner Zeit schafft hat und an seiner Stelle eine Mietssteuer, die sich gerade Gegenteil davon finden. Auch dem Herrn Reichs- war das richtig. Den Menschen fehlten damals Mittel und auf Mieten über 200 m. erstreckt und 9 Proz. beträgt, sowie eine kanzler wäre die Lektüre dieses Buches sehr anzu- Arbeitskräfte, aber die moderne sociale Frage hat ein ganz Reparatursteuer für Häuser eingerichtet hat, die zu den raten, damit er etwas modernere Anschauungen vom Wesen andres Gesicht. Heute ist das technische Problem der Wohlfahrt für ungeheuerlichsten steuerlichen Einrichtungen gehört, die je beschloffen unsrer Partei bekommt, als er sie neulich hier offenbart hat. alle gelöst.( Oho! beim Centrum. Sehr richtig! links.) Heute kann worden sind. ( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) In diesen Erläuterungen niemand behaupten, daß der Kulturmenschheit nicht die Mittel zur Was die Steuerstala des Herrn Ulrich anlangt, so steht, daß von uns das Eigentum an den Produktionsmitteln in Verfügung ständen, um Güter herzustellen, die die werkthätige Masse des war auch hier meine Behauptung vollkommen zutreffend. fleinbäuerlichen und Kleinhandwerklichen Betrieben nicht angetastet Voltes zu wesentlich höherer Lebenslage führten. Den Socialidealisten Vor einigen Tagen wurde mir in Darmstadt   ein Erposé mitgeteilt, wird, daß aber freilich die kapitalistische Entwicklung dahin drängt, des Altertums wäre das unmöglich gewesen. Heute stehen wir unter dem das der hessische Finanzminister Grauth der Kammer vorgelegt hat. daß den Besizern dieser Kleinbetriebe das Eigentum an ihren Pro- Beichen einer- wenn auch nur scheinbaren- Ueberproduktion. Wir können Danach würden nach der zuerst vom Landtags- Abgeordneten duktionsmitteln mehr und mehr verloren geht.( Aha! im Centrum unsre Produktion verdoppeln, verdreifachen.( Widerspruch im Centrum.) Ulrich aufgestellten Stala Einkommen von 500 000 Mark mit und bei den Nationalliberalen.) Verstehen Sie denn nicht? Nicht Wenn Sie behaupten, daß das nicht möglich ist, sind wir in der 16 Prozent Staats Einkommensteuer belastet, Einkommen wir wollen den Bauern ihr Eigentum rauben, sondern die Ent technischen Frage geschieden. Aber das fönnen Sie nicht leugnen, von 1 Millionen mit 34 Proz., von 1 Millionen mit 52 Proz. widlung thut es. Sehen Sie doch nach Worms.( Große Heiter- daß bei einer einigermaßen gerechten Verteilung, auch wenn gar zu diesen 52 Proz. käme noch der Gemeindesteuer- Buschlag von feit.) Wieviel kleine Gerber sind da durch die Schaffung der großen nicht mehr produziert würde, eine ganz bedeutende Hebung der 100 Proz. und außerdem noch eine Kirchensteuer von 9 Proz., so Lederindustrie ausgeschaltet worden, wieviel fleine Bauern durch Schaffung materiellen Lebenshaltung der breiten Masse des Boltes möglich sein kommen naturgemäß die 118 Proz. zum Vorschein.( Laute Bu­des großen Rittergutskomplexes! In dem Centrumsbuche, das für würde. Das war fein weises Wort des Reichskanzlers, Sie wollen die stimmung bei der Mehrheit.) Nach dieser unangenehmen Erfahrung Herrn Erzberger die ganze Quelle seiner Weisheit war, steht aber Armut abschaffen. Die ganze Entwicklung der Menschheit geht ja legte Herr Ulrich eine neue, etwas vorsichtiger ausgearbeitete Stala wir wollten dem Schreiner die letzte Hobelbank, dem Bauer die letzte darauf hin. Weder Bischof Ketteler noch einer von Ihnen( zum vor, wonach eine Gesamtbesteuerung von 89 Proz. herauskommen Ruh nehmen.( Rufe im Centrum: Wie heißt das Buch?) Ich glaube, Centrum) hat je die treibende Kraft der socialdemokratischen Be- würde. Da auf einem Parteitage Auer erklärte, daß schon eine es ist ein Hikesches Buch; auf den Namen will ich mich nicht ver wegung erfaßt. Einkommensteuer Progression von 20 Proz. - von 20 Proz. im Princip die steifen. Es ist hier in der Bibliothek und ich habe es gestern in der Grpropriierung darstelle, so würde Herr Ulrich alle Wohl Hand gehabt.( Rufe im Centrum: Ein Hizesches Buch kennen wir habenden der Armenversorgung überweisen.( Heiterfeit.) nicht! Abg. Fischer- Berlin  ( Soc.) ruft: Dann heißt es eben anders, wahr ist es doch!) Ich werde es nachher auf den Tisch des Hauses legen.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten. Abg. Gamp( Rp.) ruft: Welches ist die Grenze, von der ab Sie die Expropriation der Bauern für nötig halten?)

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Abg. Gräfe hat einen Ausspruch meines Fraktionskollegen Fischer für eine Beleidigung des gesamten Christentums" erklärt. Wer sich im Crimmitschauer   Streit gegen die Armen und für die Was das Wuchergeſet anbelangt, so wurde 1893 der Artikel! I Reichen auf den König berufen hat, wie Herr Gräfe es gethan hat, des Gesetzes von der Socialdemokratie nur mit der einen Stimme bestätigt damit unsre Auffassung, daß auch das Königtum abhängig des Abg. Auer angenommen, während sämtliche andren Abgeordneten sei von den Interessen der kapitalistischen   Schichten. Wer aber dabei unentschuldigt fehlten, mit Ausnahme von wenigen Personen, die, gar noch Gott und Christentum anruft für die Sache der Arbeit wie ich glaube, dagewesen sind. Der sehr wichtige Artikel IV Abg. Dr. David fährt fort: Ueber die Grenzfrage tönnen geber, der beleidigt in der That das ganze Christentum!( Abg. Gräfe des Buchergefeges wurde von der Socialdemokratie ein wir uns einmal bei Gelegenheit unterhalten, heute ist die Zeit zu Antis.] ruft: Davon verstehen Sie ja nichts!) Vielleicht verstehe stimmig abgelehnt.( hört! hört! bei den Nationalliberalen Inapp; heute will ich noch noch von wichtigeren Dingen reden. ich davon ebensoviel wie Sie! Christus hat Lehren gepredigt, die und rechts.) Man hält sich aber immer gewisse Hinterthürchen offen; Nirgends und niemals, Herr Erzberger, hat Bebel gefagt, die man heute nur noch von seiten der Socialdemokratie hält. Er hier ist das der Abg. Auer gewesen. Konzessionchen der bürgerlichen Gesellschaft hätten gar keinen Wert. sprach z. B.: Weh Euch, Ihr Reichen, Ihr habt Euren Lohn dahin! Was den socialdemokratischen Finanzminister Er hat freilich in einer Polemik gegen den Genossen Vollmar gesagt, Weh Euch, die Ihr voll seid, denn es wird Euch hungern, weh Euch, Ernst in Zürich   anlangt, so geht aus einem Bericht der Frank­daß im Vergleich, Herr v. Heyl, im Vergleich zuc raditalen die Ihr jetzt lacht, denn Ihr werdet weinen und heulen!" Das furter Zeitung" vom Januar dieses Jahres hervor, daß er sich in Umgestaltung unsrer Gesellschaftsordnung die Konzefsionchen neben- flingt anders, als das, was Sie( zu den bürgerl. Parteien) jetzt der That mit seinen Maßnahmen gegenüber der Bevölkerung in sächlich seien. Darum sind sie uns feineswegs gleichgültig. Und daraus machen, als hätte Christus nur Zufriedenheit und einer sehr bedenklichen Lage befinde. Würde Herr David wohl, wenn man auch streiten kann, was wichtiger ist, das Gegenwärtige Bescheidenheit gepredigt. Chriftus war ein Voltserreger, ein Bolts- wenn er Finanzminister in Hessen   würde, was ich nicht hoffe,( Heiter­oder das Zukünftige, so legen wir doch noch hundertmal mehr Gewicht verführer, und die jüdischen Pfaffen haben ihn als Gotteslästerer feit) ebenso wie Herr Ernst in Zürich   eine, Mann steuer" ein­auf die Socialreform als Sie, meine Herren von der nationalliberalen ans Kreuz geschlagen. Er galt als ein Feind seines Volkes, der führen von 3 Frank für jeden Mann über 20 Jahre, und von Partei.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Herr Erzberger keinen Sinn für das Nationale empfand. Er war nicht ein Prediger 6 Frank für jeden Wander- Arbeiter der durch den hat Bernsteins Aeußerungen wieder erwähnt: das Endziel sei zum Frieden, denn er sagte:" Ich bin nicht gekommen, um Stanton Zürich durchzieht?( hört! hört, bei den Nationalliberalen ihm nichts." Bernstein   hat gesagt, das, was man gemeinhin Frieden zu senden, sondern das Schwert. Die Grund- und rechts.) In Zürich   hat ein socialdemokratischer Finanzminister Endziel nennt," und im Zusammenhang bedeutet es nur, auffassung Christi ist die der heutigen Socialdemokratie: Das Recht diese höchst bedenkliche Kopfsteuer eingeführt. Endlich behauptete daß das Ausmalen eines fig und fertigen Zukunfts- jedes Menschen auf ein menschenwürdiges Dasein.( Große Unruhe Dr. David, daß ich es verhindere, daß den Arbeitern Lokale zur Ver­sta ates ihm nichts sei und das organische Wachsen und Werden der und Dhol- Rufe bei der Mehrheit.) fügung stehen. Diese Behauptung ist objektiv vollständig neuen Gesellschaft, an der auch er festhält, alles. Sehen Sie denn Sie werfen uns den Klassenkampf bor  , aber Sie selbst unwahr. Ich habe mich persönlich niemals darum gefümmert, nicht, daß wir in Bezug auf alle diejenigen Punkte, in denen wir fämpfen schlimmeren Klaffenkampf für die ob ein Bierbrauer oder ein Wirt den Arbeitern sein Lokal hergab für die arbeitenden Klassen etwas erlangen können, geschlossen ein- herrschenden Klassen. Ihnen geht Macht vor Recht! Und oder nicht. Ich habe das nicht nötig. Warum sollte ich es scheuen, heitlich vor Ihnen stehen? Im Grunde sind wir einig! Das große wenn selbst einmal ein Fürst, ein Großherzog auch nur den Schein daß Dr. David eine Rede hält, aus der jeder verständige Mensch den Ein­Brincip, die großen Massen der werkthätigen Bevölkerung zur völligen erivedt, als wolle er der proletarischen Menschheit menschlich näher brud empfängt, daß man mit seinen Anschauungen keine praktische Emanzipation zu führen, ist unser Grundgedanke, und darum arbeiten treten, wenn er einmal zur Weihnacht in das Obdach für Heimat- Politik treiben kann.( Heiterkeit und Sehr gut! bei den National wir auch jetzt schon in allen Fragen einheitlich zusammen. Das lose geht, dann kommen Scharfmacher- Blätter, wie die" am- liberalen.) Warum soll ich verhindern, daß die Arbeiter die Denk­tönnte Ihnen so passen, Herr Erzberger, wenn wir die Arbeiter auf burger Nachrichten", mit den schwersten Borwürfen gegen weise von Männern fennen lernen, die hier noch keinen Schritt ge­ben Zukunftsstaat vertrösteten. Das wäre die Methode, die Sie be- diese Fürsten  . Das ist der Terrorismus, die Rücksichts- than haben?( Lebhafter Wiederspruch bei den Socialdemokraten.) trieben haben.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Ipfigkeit Ihrer Klassen- Auffassung! Die Social- Die Rede Dr. Davids war in seiner Weise mit Spitfindig. Widerspruch im Centrum.) Das ist jetzt vorbei, dant der Socialdemokratie führt den Klassentampf als eine historische Notwendigkeit, teiten und tendenziösen Darstellungen angefüllt, wie demokratie. Sie haben die Arbeiter abgespeist mit der Hoffnung nicht für eine einzelne Klaffe, sondern im Intereffe a Iler, auch man es von einem ernsthaften Manne nicht erwarten auf den Zukunftsstaat im Jenseits. Das mag jedem unbenommen der heute herrschenden. Wir wollen einen Boltstörper, der o IIte.( Lebhafter Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) bleiben, ich will niemandem den Glauben daran nehmen. Aber un- sich nicht spaltet in Besitzende und Besitzlose, in Gebildete und beschadet dessen erheben wir die Forderung, daß es auch im Dies- ingebildete, in Freie und Stlaben, sondern einen Bolfskörper aus seits den Arbeitern gut gehe.( Buruf aus dem Centrum: Wir social ebenbürtigen Persönlichkeiten. Wir feiern nächstens das An­auch!) Sie haben sich aber lange Zeit dazu gelassen, Jahrhunderte denken Immanuel Kants  , des größten deutschen Denters. Der lang bis zum Auftreten der Socialdemokratie! Und erst als die tam, Sterngedante seiner socialen Ethit war, daß niemand einen andern haben Sie wohl oder übel in Bezug auf das gegenwärtige Leben Menschen nur als Mittel zum 8wed gebrauchen dürfe, weil jede bes Arbeiters Forderungen aufgestellt, aus religiösem Pflichtgefühl, menschliche Persönlichkeit ihren Selbstwert in fich Herr Erzberger  , das sich erst dann findet, wenn starke Arbeiter trage. Die ganze fapitalistische Gesellschaft beruht auf einer Ber­Abg. Korfanth: Es giebt leine großpolnische Gefahr". Freilich organisationen entstanden sind.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) letzung dieses Princips.( Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Ich will Ihnen eine Episode aus dem katholischen Socialreform Ihnen ist der größte Teil der Menschheit nur Mittel zum Zwed, manchen der Herren, die immer davon sprechen, wäre es wohl gar Kongres vom Jahre 1889 in Brüssel   vortragen. Da erregte das Sie brauchen nur Hände, hands", um zu producieren.( Sehr nicht ganz unangenehm, wenn eine solche Agitation existierte. Es fociale Thema und die Forderung nach Arbeiterschutzgesetzen das gut! bei den Socialdemokraten.) Mit dieser Auffassung erklären Sie wäre nicht das erste Mal, daß derartiges vorgekommen ist. Freilich Mißfallen eines franzöfifchen Geistlichen, der ausführte, was follant den Krieg. Wir dagegen wollen den Selbstwert jedes giebt es eine polnische Agitation" in dem Sinne, daß wir für die aus dem Arbeiter werben, wenn er die Mildthätigkeit Menschen zur Anerkennung bringen dadurch, daß das Massenelend, Erhaltung unsrer Sitte und Sprache kämpfen des Priesters nicht mehr braucht. Zufrieden wird er nie sein. die Massensorge verschwinde. Schießen Sie mit Ihren Pfeilen nur Wenn Sie, meine Herren vom Centrum, die Sie hier vor mir figen, Aber der deutsche Bischof Korum aus Trier   trat ihm entgegen:" Die weiter nach uns. Ein zukünftiger Geschichtsschreiber wird hell auf die oberschlesischen Polen   etwa anreden wollten: Ihr Preußen!" Debatte stehenden Fragen haben wir nicht freiwillig lachen, wenn er sieht, mit was für Waffen Sie die focial- na- es tönnte Ihnen ein Unglüd passieren!( Unruhe und Heiter­auf die Tagesordnung gestellt, die socialistische Bewegung demokratische Bewegung, die größte Kulturbewegung der Geschichte, feit.) Nach fünf Jahren werde ich hier nicht allein fein, sondern mit hat uns dazu gezwungen."( Vielfaches Yautes Hört! bekämpfen. Er wird herzlich lachen und wir lachen schon heute mit. einer Anzahl von Kollegen hier polnische Interessen zu vertreten hört! bei den Socialdemokraten.) haben. Jüngst ist ein Be-( Lebhafter Beifall bei den Socialdemokraten.)

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Abg. Korfanth( Pole): Der Staatssekretär hat mich nach meiner legten Rede mit Phrasen abgespeist

Vicepräsident Graf Stolberg: Ich habe nicht genau verstanden; haben Sie gesagt: Mit Fragen"? oder Mit Phrasen"? Abg. Korfanth: Mit Phrasen!

Vicepräsident Graf Stolberg: Das Wort ist unzulässig! ( Heiterfeit.)