Präfident Graf Ballestrem( unterbrechend): Sie dürfen einem Kollegen nicht Motive unterschieben, die er nicht hat, was Sie durch den Ausdruck„ Verbeugung nach oben" gethan haben. Ich bitte, Ihre Worte vorsichtiger zu wählen! Abg. Körsten( fortfahrend):
Staatssekretär Graf Posadowsky: recht geschehen.( Hört! hört! Det Den Socialdemokraten.) Versicherungsamtes erhoben worden, die meines Erachtens nicht Hypnotiseur neben ihm. Es sind einige Angriffe gegen die Rechtsprechung des Reichs- Während der Neden des Freiherrn v. Hehl saß Dr. Mug dan als Als älterer Reichstagskollege berechtigt sind. Es ist zunächst getadelt worden, daß von den ärzt- warne ich ihn vor der Lügenkrankheit, vor der nur die Akteneinsicht lichen Gutachten vielfach den Verletzten keine Mitteilung gemacht schüßt. In die Akten haben Sie nicht gesehen, als Sie die Urheberwerde. Das Reichs- Versicherungsamt hat in dieser Frage den durch- schaft der Socialdemokratie an den Socialgesetzen abstritten. Das Wir verlangen, daß die Aerzte den Arbeitern auf Verlangen aus forretten Standpunkt eingenommen, daß die unbegründete Ab- muß zu einem Versuch der Heylung führen, wie er eben dem Atteste ausstellen, ebenso wie die Berufsgenossenschaften Atteste lehnung einer solchen Mitteilung einen wesentlichen Mangel des Ver- Abg. Heyl widerfahren ist.( Große Heiterkeit und Sehr gut! bei bekommen. Heute bekommen die Verlegten die fahrens darstelle, der eine Aufhebung der Vorentscheidung recht- den Socialdemokraten.) Im allgemeinen ist Dr. Mugdan schon Atteste garnicht zu sehen, keine Behörde giebt fertige. Weiter ist getadelt worden, daß der behandelnde Arzt widerlegt; nur wo er auf mich persönlich Bezug nahm, antworte ich fie heraus. Die Berufsgenossenschaften geben ihre Akten auch auf oft nicht gutachtlich gehört werde. Das Reichs- Versicherungsamt hat ihm. Den Gedanken, daß beim Betriebsunfall nur Vorsatz des VerAntrag nicht heraus, fie lassen sie größtenteils nicht einmal entschieden, daß auch dies ein wesentlicher Mangel des Verfahrens letzten Entschädigung ausschließt, hat hier zuerst Bebel auss einsehen. In Berlin giebt es etwa nur drei Dußend Aerzte, fei, bei dessen Eintreten entweder das Refursgericht den behandelnden gesprochen. Aber das Unfall- Versicherungsgeset die Atteste ausstellen. Weder die Königliche Charité, noch Arzt selbst zu hören oder die Sache an das Schiedsgericht giebt ihn
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ganz berzerrt wieder. Ich kann nichts irgend ein Krankenhaus in Berlin stellt den Verletzten Atteste zurückzuverweisen habe. Was die Zulassung von Rechtsbeiſtänden, Gutes an ihm anerkennen, denn es ist ein abscheuliches Ausaus. Dr. Becker behauptete freilich, die Aerzte geben Atteste: Ja, die nicht Rechtsanwalte find, anlangt, so hat auch hier das Reichs- nahmegesetz. Werden Sie, Herr Dr. Mugdan, zusammen mit einem durch die Berufsgenossenschaften! Dr. Becker sagte: die Kranken- Versicherungsamt unanfechtbare Grundsäge aufgestellt. Danach soll Arbeiter durch einen einstürzenden Bau verlegt, so bekommen Sie tassen würden schon dafür sorgen. Aber nach 13 Wochen hört doch die Ausschließung von Rechtskonsulenten nur dann gerecht vollständige Entschädigung, der Maurer nur 662/3. Ohne Ihre Quaddie Entschädigungspflicht der Krankenkassen auf und die Kranken - fertigt sein, wenn diesen selbst die Prozeßfähigkeit mangelt, falbereien hätten wir heute die volle Entschädigung; so hoch wäre tassen haben mit dem Verletzten gar nichts mehr zu thun. Es kann wenn ihr Auftreten nicht angemessen ist oder wenn fie allen eingebildeten Unternehmern und Aerzten zum Trotz die Emalso kein Verlegter die Ausstellung eines Attestes von den Kranken - offenbar wider befferes wissen unzutreffende Einwände erheben. pörung gestiegen. Die Arbeiter würden uns mit Recht mit Steinen tassen verlangen. Die Richtigkeit meiner Behauptung, daß die Aerzte Ferner ist ausgeführt worden, wie falsch es manchmal sei, einen werfen, wenn wir diesem Ausnahmegesetz gegen sie zugestimmt feine Atteste geben, beweist ja die vor einigen Wochen er- Krankheitszustand als einen chronischen, als Folge einer hätten. Nein, wir haben ihnen erflärt, daß fie folgte Bildung der Aerzte Kommission, auch Dr. Mugdan beteiligt ist. Wir wollen keine unnüßen ein Unfall vorliegt. an der Berufskrankheit, zu bezeichnen, wo in der That eigentlich als Arbeitsbienen gelten, und wenn sie einen Unfall erleiden, Das Reichs- Versicherungsamt hat in dieser nur noch als Auch- Menschen.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Hoffnungen bei den Verlegten erregen, wie uns vorgeworfen wurde, Beziehung ebenfalls Grundsäge aufgestellt, danach würde ein Unfall Dann bekommt er 240 M., verehrter Dr. Becker.( Zuruf bei den sondern nur, wo etwas zu erreichen ist, traten wir mit aller Wucht herrühren aus einem plöglichen, einen furzen Zeitraum be- Nationalliberalen: Verehrter?) Na, er hat doch selber ein. Dr. Mugdan fagte, die Verhandlungen der Schiedsgerichte anspruchenden Ereignis, während die Berufskrankheit nur eine andre erklärt, wie berehrt er ist. Ich werde ihn ja nicht zum feien nur nötig, wenn es sich um die Feststellung der Lehnjäße Folge einer langen, ungünstigen äußeren Einwirkung ausgesetzten Arzt nehmen, es sei denn, daß ich bald begraben sein will.( Große handelt. Damit beweist er, wie wenig er von der Sache Arbeitsthätigkeit ist. Die Forderung, die einer der Herren Vorredner Heiterkeit.) Wir wollen den Arbeiter zufrieden machen.( Stürmisches versteht. Die Differenzen über Lohnsäße der Verlegten machen aufstellte, daß das Gefeß selbst einen flaren Unterschied Oho! rechts und in der Mitte.) Die Krankheit des Abg. Heyl iſt noch nicht 1 Proz. der Verhandlungen aus. Diese Fälle können zwischen Unfällen und Berufskrankheiten aufstellen solle, also bis auf die äußerste Rechte übergegangen: Sie hören auch nur auch gar nicht von den Schiedsgerichten festgestellt werden. Nein! ist undurchführbar. Er muß dem verständigen Ermessen des noch die Hälfte. Wir führen die Arbeiter den Weg zur Zufriedenheit Die Arbeiter betrachten die Schiedsgerichte als erste Juſtanz, bei Richters auf Grund durch Zeugen erwiesener Thatsachen maßgebend im Zukunftsstaate. Aber das wäre kein Mensch und kein Familiender fie nach Abweisung ihres Anspruches durch die Berufsgenossen- sein. Herr Körsten hat aus der„ Arbeiterversorgung" einen Artikel vater, der bei dieſen jämmerlichen Zuständen, mit 240 M. jährlicher schaften ihr Recht finden können. Dazu muß man ihnen die Möglich über das Reichs- Versicherungsamt vorgelesen. Leider hat er nur Rente, zufrieden wäre. Wie wagen Sie, das den Arbeitern überfeit geben. Redner geht weiter auf die Spruchpragis über die erkannt, daß das Reichs- Versicherungsamt im Zweifelsfall viel eher sich von dem Arzte einen fleinen Satz vorgelesen. In dem Artikel ist des weiteren an- haupt anzubieten? Wo in aller Welt muß der Gläubiger des Schuldners untersuchen Bruchschäden ein. Vor zehn Jahren wurden Bruchschäden noch geneigt ist, zu Gunsten der Versicherten zu entscheiden, woraus ihm lassen? Denn mein Schuldner ist doch der, in dessen Dienſt alle enntschädigt. Die Aerzte haben ihre neuere Wissen feitens einseitiger Unternehmer sogar schon Vorwürfe gemacht worden meine Knochen zu Grunde gegangen sind. Wenn Sie verunglückten, schaft sehr spät entdeckt. Von einer Disposition kann doch feien. Es ist auch wieder behauptet worden, die Arbeiter brächten alle Herr Dr. Mugdan, würden Sie es als eine unverschämtheit an z. B. in dem von mir angeführten Falle, daß ein 18jähriger Schmied Mittel zur Socialpolitik auf. Formell ist das schon nicht richtig. fchen, wenn der, der für den Unfall verantwortlich ist, berlangte, von einem Pferde in die Leistengegend geschlagen wurde, nicht die Man tann aber auch unmöglich behaupten, daß weil die Arbeiter daß Sie sich von seinem Vertrauensarzte untersuchen ließen? Aber Rede sein. Dr. Mugdan will die gewerblichen Krankheiten nicht als in den Fabriken die physische Arbeit und in manchen auch ein gut einem armen Arbeiter kann man den Arzt aufUnfall gelten lassen und verlangt besondere Maßnahmen. Wünscht Teil geistige Arbeit leisten, fie deshalb alle Mittel aufbrächten. wingen, ihn ins Krankenhaus schicken, ihn als Simulanten er etwa ein neues Geſetz? Professor Dr. Lewin steht auf dem Nach unsrer Gesellschaftsordnung bringt die Mittel derjenige auf, der behandeln usw. Wissen Sie nicht, daß das Reichs- GesundheitsStandpunkte, daß derartige gewerbliche Krankheiten als Betriebs- sein Kapital arbeiten läßt und die Intelligenz hat das Kapital amt, das tausendmal socialer ist als die Berufsgenossenschaften, in unfälle anzusehen sind. Wir verlangen, daß der Aerztestand, der fruchtbringend im wirtschaftlichen Leben anzuwenden.( Sehr richtig!) einem Urteil anerkannt hat, daß ein Arbeiter aus einer dieser medikofür sich alle Rechte in Anspruch nimmt, auch Pflichten erfüllt. mechanischen Anstalten mit Recht weggelaufen ist, weil er Diese Pflicht ist nicht erfüllt. Ich wünsche, daß da eine Aende Abg. Stadthagen( Soc.): nicht geheilt wurde, sondern durch Schmutz, Ungeziefer und schlechtes Essen rung eintritt. Ich nehme Ihnen nicht übel, Herr Dr. Mugdan, Herr b. Hehl hat neulich wieder einmal die Behauptung auf- nur noch tränker wurde? was Sie gestern gesagt haben, denn diese Rede klärt die Arbeiter gestellt, daß die Socialdemokratie gegen die Wucher Herr Dr. Mugdan hat behauptet, ich hätte den Aerztedarüber auf, wer ihr Freund ist. Sie waren lange Zeit als solcher gesetze gestimmt habe. Eine solche Behauptung findet sich stand angegriffen. Jch fordere Sie auf, mir aus irgend einer verschrieen. Jetzt werden Sie sich langsam um Ihr Ansehen bringen. auch in Nr. 75 der Hülleschen Flugblätter gegen deren Verbreitung meiner Reden, meinetwegen von vor 10 Jahren, eine Aeußerung Unerfüllbare Hoffnungen mache ich den Arbeitern nicht. Aber in den Heilanstalten der Landes Versicherungsanstalten wir stets nachzuweisen, aus der Sie das herauslesen könnten. Ich habe tvenn ein Gesetz besteht, das die Arbeiter gegen Unfälle protestiert haben. Graf Posadowsky hat am 13. Dezember 1897 immer nur gesagt, das System der Vertrauensärzte führe zu einem schützen soll, dann soll man sich nicht begnügen, den Arbeitern erklärt:„ Nachdem ich einiges aus den Hülleschen Flugschriften in objektiven Betrug; ich habe stets nur einzelne Vertrauensärzte zu zeigen, wie groß die Summe der Rente ist, und wieviel die den Zeitungen gelesen habe, muß ich allerdings fagen, daß da Be- angegriffen.( Dr. Mugdan : Auch Blafius?) Auch Blasius, der Regierung für sie thut, und sie dann nach Haus schicken, sondern hauptungen enthalten sind, die ich für thatsächlich unrichtig halte, wie ohne den Kranten gefehen zu haben, ein Gutachten abmuß ihnen zu ihrem vollen Rechte verhelfen, zumal da die Berufs- 3. B. die Behauptung, die Socialdemokratie habe den Wucher be- gab und den Kollegen, der dies leichtfertig bezeichnete, noch genossenschaft, die so wie so die Klinke der Gesetzgebung in der Hand günstigt. Das ist eine Behauptung, die absolut nicht aufrecht zu erbertlagte! Da wäre es Ihre Pflicht gewesen, als Arzt aufzus haben, ihre Rechte gewiß voll ausnuten. Wir stehen dem Arbeiter halten ist."( Hört! hört! bei den Socialdemokraten:) Die Berufs - stehen ich pfeife auf den Stand, für mich giebt es nur zwei bei, damit er seinen Weg durch diesen Wirrwarr von Paragraphen genossenschaften aber find so mächtig, daß diese Hülleschen Flugblätter Klassen und Proteft zu erheben. Waffenhaft ehrenwerte Aerzte, findet. trotzdem weiter verbreitet werden und selbst Herr v. Heyl scheint die ihrer Stellung wegen nicht so frei vorgehen können, haben mir für Der Abg. Beder meinte, ich hätte meine Behauptungen aus ja von ihnen angesteckt zu sein. Derartige Lügen sollten in den meine Ausführungen gedankt. Erst gestern sind mir wieder die Atten der Luft gegriffen; ich will nicht in seinen Ton verfallen, er mag Heilanstalten nicht als Heilswahrheiten verbreitet werden. eines empörenden Falles übergeben worden, in denen der Obermit seinesgleichen in diesem Ton verkehren. Ich will nur zeigen, wie er Herr v. Heyl war selbst beim Wuchergesetz zugegen. Wie fonnte arat Dr. König einen Arbeiter, der 25 Jahre lang in der kaiserdie Dinge verwechselt, ich will nicht sagen, verdreht. Ich sagte, daß die natürlich mit bestem Wissen( Heiterkeit.) so die Unwahr- lichen Werft beschäftigt war, ohne weiteres als Lügner und Simulanten Landesversicherungsanstalten sich jetzt leider auch Vertrauensärzte bei heit sagen?( Unruhe.) Dr. David gab ihm doch die beste Gelegen hinstellte, bis er vom Profeffor Dr. Braun gründlich desavoniert wurde. legen. Da glaubt er, ich hätte damit den Aerzten einen Vorwurf gemacht. heit, sein Wissen zu bereichern. Die Unwahrheit, daß die Social- Man hat gesagt, es wäre ein Widerspruch, wenn ich gegen die an Sie wundern sich über die große Zahl der Rentenempfänger. Die Arbeiter, demokratie 1880 gegen das Wuchergesetz gestimmt habe, war früher gestellten Vertrauens ärzte der Berufsgenossenschaft wäre, aber bei die schon zehn Jahre ihre Beiträge geleistet haben, denken darüber anders. auch im Nationalliberalen Handbuch enthalten und ist den Krankenkassen die freie Arztwahl ablehnte. Wir haben noch im Wir betrachten es, als ob es unser Geld wäre. Sie längst von uns widerlegt worden. 1880 fand feine nament- vorigen Jahre die freie Arztwahl bei den Gemeinde glauben, das Geld sei von Ihnen aufgebracht. Für unsre Ansicht liche Abstimmung statt. Der einzige Redner unsrer Partei, der das Krantentassen berlangt, aber die Herren vom Centrum fönnen wir uns sogar auf die Autorität des früheren Präsidenten des Wort nahm, Abg. Kayser, erklärte ausdrücklich:" Ich werde für das und die Freifinnigen haben sie abgelehnt! Bei den Krankenkassen ist Reichsversicherungsamtes Dr. Bödider berufen. Weil wir direkt oder Gesez stimmen."( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) eine Frage der freien Arztwahl eine reine Raffenfrage, die von indirekt das Geld aufgebracht haben, darum haben wir gar kein Dementsprechend sind alle socialdemokratischen Abgeordneten für der einen Kasse so, von der andren so zu lösen ist.( Sehr richtig! bei Dantgefühl. das Gesetz eingetreten. Wie kann man da mit dieser Un- den Socialdemokraten.) Das Bedauerliche ist nur, daß infolge Herr Gamp wunderte sich gestern über die Aufrechnung der wahrheit hausieren gehen? Man sieht, wohin man mit der der jetzigen Agitation der Aerzte das Mißtrauen der Arbeiter gegen Armenkosten gegen die Rente. Das ist bei der Berliner Landes- Verbreitung solcher lügnerischer Hüllescher Flugblätter in den Heil- den gelehrten Arzt noch größer werden und ihr Vertrauen Versicherungsanstalt gang und gäbe. Auf Beschwerden lautet die anstalten der Versicherungsanstalten kommt. Wie soll man, wenn wachsen wird zu den noch größeren Kurpfuschern. Das Furchtbarste, gewöhnliche Antwort: Es muß bei dem Bescheide bom... ver- folche Flugblätter verbreitet werden dürfen, noch erkennen, was was Ihnen denn doch zu Bedenken Anlaß geben sollte, ist die bleiben. Erst Beschwerden beim Reichs- Versicherungsamt helfen wahr und unwahr, was gut und böse ist! Herr v. Heyl behauptete enorme Steigerung der Unfälle. Die Zahl der Todesfälle betrug dagegen; erst sie bringen den§ 49 des Invalidenversicherungs- Ge- weiter, daß Artikel I des Wuchergesetzes von der Socialdemokratie 1899: 8124, 1902: 7975; die Bahl der Verwundeten, die über setzes zur Durchführung. Bei der Abweisung von Ansprüchen nur mit der einen Stimme des Abg. Auer angenommen wurde", 13 Wochen erwerbsunfähig wurden, stieg von 1899: 97912 auf 113309 im hat man wieder den Sat: Sie erfüllen die erforderlichen während alle übrigen socialdemokratischen Abgeordneten gefehlt Jahre 1902. Diese Zahlen sind eine schwere Anklage gegen die. Bedingungen nicht. Wir aber können das ganze Invaliden- hätten. Dagegen hätten die Socialdemokraten gegen einen jenigen, die da sagen: wir wollen nicht über stürzt geset mit seinen 200 Paragraphen in den Satz zusammenfassen: weiteren Paragraphen des Gesetzes gestimmt. Herr v. Heyl vorgehen. Hier heißt es Bolldampf vorauf! Herr Gamp meinte, Man fann alles, aber man braucht nichts. Darum muß auch social hat hier von Anfang bis zu Ende das abfolut aftenmäßig er habe noch keine vernünftigen Verhütungsvorschriften in der LandGebrauch von der Berufungsinstanz gemacht werden. Als ich von nachweisbare Gegenteil der Wahrheit behauptet. Alle Redner meiner wirtschaft. Warum nehmen Sie nicht unfre Forderung an, die der großen Zahl verlegter Hände sprach, war nicht von Holzarbeitern, Fraktion, zu denen auch ich selbst gehörte, haben damals erklärt, das Arbeiter zu solchen Unfallverhütungs- Vorschriften heranzuziehen? sondern von Holzbearbeitungsmaschinen- Arbeitern die Rede. Als bei Gefeß zur Bekämpfung des Wuchers genüge inner Die dümmsten Knechte wären dazu in der Lage, wenn fie fich einer Abstimmung in einer Streifversammlung durch Handaufheben halb der heutigen tapitalistischen Gesellschaft nicht, organisieren könnten, aber aber das Koalitionsrecht wird ja den abgestimmt werden sollte, stellte sich heraus, daß 75 Proz. um der Ausbeutung der Not wirksam vorzubeugen. In der Kommission Bandarbeitern gegen Gesetz und Recht noch immer vorenthalten. nur eine Hand oder doch nur eine unversehrte hatten. und im Plenum wurden dann von uns Abänderungsanträge Die größten Unfallziffern finden wir in Oftelbien, wo die jämmerWas Dr. Beder vorbrachte, steht damit in gar feinem gestellt, und obgleich die meisten dieser Anträge abgelehnt lichsten Schulzustände herrschen. Treten Sie ein für die Abschaffung Zusammenhange. Ich wies darauf nur hin, um den Be- wurden, so haben wir doch einstimmig beschlossen, für das Gesetz zu der Akkordarbeit, für die achtstündige Arbeitszeit, und Tausende von griff der Gewöhnung zu illustrieren: wie den Arbeitern stimmen.( Hört, hört! bei den Socialdemokraten). Aber Herr v. Heyl Unglücksfällen würden vermieden werden. Sie sprechen immer ein Glied nach dem andern abgesägt wird, ohne daß nach dem glaubt gewohnheits- und gewerbsmäßig immer das Gegenteil von von den Milliarden, die an Entschädigungen geleistet Reichs- Versicherungsamt ein nennenswerter Schaden entsteht. Das bem annehmen zu müssen, was wahrheitsgemäß von den Social- werden. Fühlen Sie denn nicht, daß sich in diesen großen ist mir bisher nicht widerlegt. demokraten festgestellt wird.( Große Heiterkeit und Sehr gut! bei Summen nur die große Steigerung der Unfälle ausdrückt? Die Herren Dr. Becker und Mugdan hatten wohl auch gar den Socialdemokraten). Abgeordneter Frhr. v. Buol- Berenberg er- Im Gegensaze zu jenem Nationalliberalen, der von einer nicht die Absicht, meine Angaben zu widerlegen; flärte damals ausdrücklich:„ Mich schreckt es nicht ab, daß die Ueberstürzung der Socialreform sprach, rufe ich dem Herrn Staatsfie wollten nur Socialistenbekämpfung treiben. Aber was ich hier Socialdemokraten sich für diesen Gesezentwurf so sehr ins Zeug sekretär zu: seien Sie so freundlich, so schnell wie möglich unter vorgebracht habe, brachte ich im Interesse der Arbeiter vor; und werfen". Es hat keine Abstimmung über den ganzen Artikel I statt Niederrennung der von kapitalistischer Seite entgegenwirkenden daher sind mir Ihre Absichten sehr egal. Uebelstände aufzudecken, gefunden, sondern nur über einen Teil desselben. Dabei stellte sich hindernisse darauf bedacht zu sein, daß die Unfälle sich mindern, Aenderungen vorzuschlagen ist meine Pflicht, dazu bin ich ge- Beschlußunfähigkeit heraus. Anwesend waren, soviel ich daß jeder Fall der Verlegung der Berhütungsvorschriften strafrechtlich wählt und davon soll mich niemand abhalten.( Bravo ! bei den fehe, nicht Auer, sondern Bebel, Dieß und viele andre. Diese Ab- und civilrechtlich verfolgt wird! Nicht rückwärts, sondern schneller Socialdemokraten.) geordneten haben sämtlich für den betreffenden Paragraphen gestimmt. als ein Automobil soll es vorwärts gehen!( Bravo ! bei den ( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Bei der späteren Ab- Socialdemokraten.) stimmung, in der auf namentliche Abstimmung verzichtet Abg. Dr. Mugdan( frf. Vp.): Ich will einiges über die Thätigkeit der Schiedsgerichte fagen, wurde, haben die Socialdemokraten wieder sämtlich für Abg. Stadthagen hat sich wie immer maßlose Nebertreibungen weil ich vor fünf Jahren Vorsitzender von zweien dieser Gerichte war. den Paragraphen gestimmt. Herr Hehl war damals nicht zu Schulden kommen lassen.( Lebhafter Widerspruch bei den SocialIch gestehe offen, daß sehr oft 12 bis 14 Sachen auf der Rolle stehen. anwesend; er war durch das allgemeine Wahlrecht ausgeschieden demokraten.) In Wirklichkeit sind Sie( zu den Socialdemokraten) in Aber oft find die Fälle so klar, namentlich wenn das Urteil zu worden.( Heiterkeit).§ 4 des Buchergesezes ist nicht, wie Herr diesem Hause die Hauptfeinde der Socialpolitik. Sie bezeichnen die Gunsten des Klägers ausfallen muß, daß nur eine ganz kurze Be- von Hehl behauptete, einstimmig von der Socialdemokratie abge- ganze Socialpolitik als ein Nichts. Wenn die Arbeiter flüger wären, ratung am Blaze ist. Die Berufsgenossenschaften haben nie versucht, lehnt worden, sondern wir lehnten zunächst eine neue Fassung des als fie find, wenn sie Sie( zu den Socialdemokraten) wählen( Lebhaftes mich zu beeinflussen, so arbeiterfreundlich meine Urteile und mein§ 4, die vom Abg. v. Buol herrührte, ab, worauf diese Fassung Oho! bei den Socialdemokraten), so müßten sie sich doch sagen: ganzes Borgehen war. Ich nehme an, daß die andern Herrn Vorsitzenden vom Antragsteller selbst zurückgezogen wurde. Darauf wurde eine Wenn die ganze Socialpolitik nichts ist, warum reden denn unsre Ser Schiedsgerichte in ihrer Mehrheit genau so denken wie ich und jeden neue, von allen Parteien eingebrachte, auch von Singer unter Abgeordneten so viel darüber."( Sehr richtig! bei den Freifinnigen.) Versuch einer solchen Beeinflussung entschieden zurückweisen. Was schriebene Fassung des§ 4 vom gesamten Hause angenommen.( Hört! Gewiß ist die Invalidenrente zu flein. Mit 240 Mart wäre auch die Unfallverhütungsvorschriften anlangt, so stehe ich durchaus auf hört! bei den Socialdemokraten.) Wie kann gegenüber diesen atten- ich nicht zufrieden. Aber Herr Stadthagen sicher auch nicht. Was dem Standpunkt der Vorredner, auch der socialdemokratischen, und mäßigen Thatsachen Herr v. Hehl sich so von der Unwahrheit ein- beztvedt er mit solchen Aeußerungen? Sollen die Leser des„ Vorwärts" habe mit Freuden die Erklärung des Herrn Staatssekretärs begrüßt. fangen lassen, daß er hier bei der natürlich objektiven- Un- etwa glauben, err Stadthagen jei ein Proletarier? Leider zeigen die Arbeiter selbst häufig noch wenig Verständnis für wahrheit stehen bleibt?( Heiterkeit bei den Socialdemokraten, Unruhe Der Kampf spielt sich übrigens feineswegs ab zwischen den diese Vorschriften. Man hat mir vorgeworfen, daß ich keine bei den Nationalliberalen.) Die Nationalliberale Rorre Aerzten und den Raffenmitgliedern, sondern zwischen ,, Ueberstürzung" der Socialpolitik wünschte. Nun, wollen spondenz" wiederholt dieselben unwahrheiten. Sie den Aerzten und den Kassenverwaltungen.( WiderSie denn eine Ueberstürzung.( Abg. Stadthagen : Es ist ja fagt u. a.:" Der tiefen Wirkung der Hehlschen Rede ber- spruch bei den Socialdemokraten.) Wie die Versicherten dabei noch gar kein Sturz da!( Heiterkeit.) Gewiß, Ihr Tempo paßt mochte sich auch die Socialdemokratie nicht zu entziehen. fahren, wenn sie Aerzte bekommen, die mit 3 uchthaus und mit uns nicht und unser Tempo Ihnen nicht, aber im allgemeinen Namentlich Dr. David wagte feinen Widerspruch!" Gefängnis vorbestraft sind, die vormittags die eine zeigt doch ein Barnen vor leberstürzung nur von( Lautes Lachen bei den Socialdemokraten.) Ach, Dr. David wußte Specialität haben und nachmittags in einer andern Stadt Ruhe und Besonnenheit.- Redner wendet sich des weiteren eben, daß es Menschen giebt, die nicht empfänglich für die Wahrheit Specialisten für ein andres Fach sind, das ist den Kaffenverwaltungen gegen das Kapitaldeckungsverfahren. Die Baugewerks- Berufs- find. Alle Heyls- Wahrheiten( Große Heiterkeit) hätten nichts genügt. ganz egal, jie wollen nur selbst herren im Hause genossenschaften benußen ihre großen Kapitalansammlungen, um den Manche Menschen müssen sich gezwungenermaßen gewissen der Wahr- fein.( Gelachter und Widerspruch bei den Socialdemokraten.) großen Bankvereinen Darlehen zu ganz billigem Zinsfuß zu geben, heit widersprechenden Vorstellungen hingeben. Ich hoffe, daß Herr Herr Körsten hat heute dem Sinne nach genau dasselbe wodurch den kleinen Bauhandwerkern eine schwere Konkurrenz be- b. Heyl nicht dazu gehört. Im Falle meines Freundes Ulrich hat wiederholt, wie in seiner ersten Rede, obgleich sowohl der Staatsreitet wird. Das ist ein unhaltbarer Zustand.( Bravo ! bei den der hessische Finanzminister Dr. Gnauth jetzt im hessischen Land- sekretär wie Dr. Becker und ich ihn auf viele Irrtümer hingewiesen Nationalliberalen.) tage öffentlich erklärt, Ulrich sei von Herrn v. Heyt un- haben. Gewerbliche Vergiftungen können xach der Gesetzgebung
Abg. Dr. Wallau( natl.):