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Ein Lotterieschwindler, der mit Erfolg auf die Vertrauensselige job nach seiner von juristischer Bildung getragenen Auffassung sich dem Festplaße eine große Würfelbude errichtet. Neben dieser Betrieb keit der Landbewohner rechnete, ist von der hiesigen Kriminalpolizei das Verhalten des Landrats überhaupt mit dem Gesetz in Einklang er ein Glüdsspiel eigner Art. Auf einem Tische war ein Kege! unschädlich gemacht worden. Ein 28 Jahre alter Handlungsgehilfe bringen lasse und ob es nicht angezeigt sei, im gerichtlichen Ver- aufgestellt und über dieſem hing Walter Straft bot durch Anzeigen in Provinzialzeitungen zoſe laffe und ob es in getragenent Laterbatten eine Kette, welche an ihrem Ende erlaubten Klassenlotterie an. Viele Leute sandten den Betrag, den zur Weiterbeförderung an seinen Vorgesezten übergebenes Schrift- eine Messingkugel trug. Der Spieler hatte die Kugel so nach vorn er verlangte, ein, befamen aber nie ein Los zu sehen. Wenn andre stück einfach unter den Tisch fallen lassen dürfe. Die Antwort des zu schleudern, daß sie auf ihrem Rückgange den Kegel umwarf. Nach etwas vorsichtiger waren und sich erst brieflich mit ihm in Ver- Gemeindevorstehers fiel, trotzdem sie im wesentlichen nicht auf dem polizeilich genehmigten Spielplan betrug der Einsatz 25 Pf. Als bindung setzten, sandte er ihnen unter Nachnahme einen Prospekt juristische Erwägungen gestügt war, nicht über die Maßen klar aus. Gewinne waren Glass, Porzellanfachen, Uhren u. dergl. aufgestellt, und versprach, daß er das Los nachschicken werde. Das vergaß er aber in jedem Falle.

ebenso 20 000 Mark Bier- und Brausteuer.

Der Staats­Der

Der Etat der Gemeinde Groß- Lichterfelde   für das Rechnungs  - welche Gegenstände auszuspielen der Angeklagte auch berechtigt war. jahr 1904/5 bilanziert in Einnahme und Ausgabe mit 1089 000 m. Das Regelspiel wurde von dem Marktreisenden Willhöft bedient. In der Narkose gestorben ist der 41 Jahre alte Arbeiter August Die Gemeindeſtenern inkl. der Kreissteuern sind mit 125 Broz. fest- Dieſer begann nun im Laufe des Feſtes ſtatt um Gegenstände, um Bilgermann aus der Potsdamerstr. 38 zu Charlottenburg  . Der gesezt und deren Ertrag mit 528 650 m. veranschlagt. Die Grund­Der gesetzt und deren Ertrag mit 528 650 M. veranschlagt. Die Grund- Geld spielen zu lassen. Er legte mehrere Fünfmartstücke auf den Mann berunglückte am 8. Dezember v. J. in der Maschinenfabrik steuer( Wertsteuer) beträgt 324 000 m. 2,4 M. pro Mille des Tisch, forderte einen Einsatz von 50 Pf. und zahlte dem Gewinner ein Zehnmarkstück aus. Vereinzelte Spieler gewannen, die meisten von Freund in der Franklinstraße dadurch, daß ihm ein Stück Eisen auf 135 Millionen geschätzten Wertes. Als indirekte Steuern verloren, besonders hartnäckige sogar 7-8 M. Die Anklagebehörde auf das linke Schienbein fiel. Nachdem er dreizehn Wochen im werden erhoben 1 Proz. Umsatzsteuern; als voraussicht- vertrat den Standpunkt, daß das geschilderte Kegelspiel ein städtischen Krankenhaus in Charlottenburg   gelegen hatte, wurde er liches Ergebnis hieraus find 100 000 M. in den Etat Glücksspiel   sei, denn der Erfolg hänge wesentlich vom Zufall als gebessert entlassen. Da er aber immer noch stark lahmte, begab eingestellt, sich der Verunglückte am Sonnabend nach Berlin   in eine Privat- Unter den dauernden Ausgabeposten befinden sich 35 000 M. für ab, die Geschicklichkeit dabei ſei Nebensache. antvalt beantragte gegen den Angeklagten eine Geldstrafe. flinit. Hier sollte er vorgestern, Montag, an dem beschädigten Bein Straßenbau und Unterhaltung 2c. 61 376 M., Straßenbeleuchtung Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Werthaner, führte aus, daß das ge­operiert werden, bevor jedoch der Ärzt zur Ausführung des 56 000 M. Die persönlichen Kosten der Gemeindeverwaltung: Gehälter, beabsichtigten Eingriffs schreiten konnte, starb er, nachdem er eben Löhne sind mit 108 000 M., jene der Amtsverwaltung mit 54 000 mr. schilderte Spiel kein Glücksspiel sei und bat um Freisprechung. Der chloroformiert worden war. Die Leiche wurde auf Veranlassung der eingestellt; für das Gewerbegericht sind 2600 M., für die Armen- Gerichtshof trat den Anschauungen des Verteidigers bei. Unter Berücksichtigung einer früheren Entscheidung des Reichsgerichts konnte Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, um gerichtsärztlich geöffnet zu pflege ein Betrag von 31 000 M. erforderlich. werden. Ob die in der Narkose alle vorgeschriebenen Vorsichts­Die Ausgaben für das Gymnasium betragen 83 000 M., für die der Gerichtshof das Luftkegelspiel nicht als ein solches betrachten, bei dem, nach allgemeinen gesellschaftlichen Anschauungen maßregeln angewendet worden sind, bedarf noch der Aufklärung durch Ober- Realschule 32 000 M., für die Volksschulen 171 000 M. Angestellt Gewinn oder Verlust wesentlich vom Zufalle abhängt. die eingeleitete behördliche Untersuchung. find vier Schulärzte; jeder derselben erhält eine Remuneration von 300 M. pro Jahr. Die Verzinsung und Amortisation der Gemeinde- jei vielmehr allgemein bekannt, daß das Luftkegelspiel ganz besonders ant hohe Anforderungen die Geschicklichkeit des schulden verursachen eine Ausgabe von 190 000 M. An Kreissteuern Spielers stellt, da man nur bei sehr ruhigem Spiel und sicherer sind von der Gemeinde abzuführen 221 000 M. Die Schulden der Gemeinde betragen inkl. einer neu aufzunehmenden Anleihe über Hand die gewünschte Richtung zu geben vermag. Grſt durch lebung 4 Millionen.

Zeugen gesucht.

Die Personen, welche gesehen haben, wie am Donnerstag, 2. Februar d. J., morgens 7 Uhr, an der Ecke der York  - und Kazbachstraße ein von einem Omnibus abgestiegener Mann von einem Straßenbahntvagen überfahren wurde, werden dringend gebeten, sich bei Ludwig Haas, Waterloo- Ufer 4, vorn Keller, zu melden.

Bei der Arbeit tödlich verunglückt ist gestern der 52 Jahre alte Zimmerpolier Gottfried Schuppan vom Marheinekeplay 12, der bei Nammarbeiten hinter dem Grundstück Alt- Moabit 61/66 an der Gozłowskybrücke beschäftigt war. Er befand sich allein auf einem Kahn, stürzte, wie behauptet wird, aus eigner Unvorsichtigkeit in die Spree und ertrant. Man suchte sofort das Wasser nach ihm ab; als man ihn fand und landete, war er aber schon tot. Die Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht. Schuppan hinterläßt eine Frau und drei Kinder, von denen die älteste Tochter bereits ver­heiratet ist, während der jüngste Sohn erst drei Jahre zählt.

Im Beruf ist gestern der im Flaschenkeller der Unionsbrauerei beschäftigte Arbeiter Rizmann aus Rirdorf gestorben. Der 68 Jahre alte Mann war seit längerer Zeit kränklich. Als er gestern mit seinem Meister verhandelte, fiel er plöglich vom Schlage getroffen tot zur Erde nieder. Rizmann hinterläßt eine Witwe. Feuerbericht. Gestern mittag wurde die Wehr nach der Berliner  Ausstellungsgalerie in der Gertraudtenstraße gerufen. Im Laden 17a befindet sich dort die zoologische Handlung von W. Schleifer. Als dieser mun gestern mittag sein Geschäft auf einige Zeit verlassen hatte, entstand jedenfalls durch die Feuerungsanlage in demselben Feuer. In furzer Zeit hatte es Werg, ausgestopfte Vögel und die Ladeneinrichtung ergriffen, so daß der erste Löschzug aus der Fischer­straße bei seiner Ankunft schon einen größeren Brandherd vorfand. Die Wehr schlug sofort die Eingangsthür ein und brachte zuerst alle lebenden Wesen, Vögel, Hunde 2c. ins Freie. Mehrere Kleinere Vögel waren indes durch den starken Rauch schon erstickt, dagegen erholten sich einige schon hart mitgenommene Papageien und zwei Hunde wieder an der Luft. Erst nach fast einstündigem Wassergeben war die Gefahr beseitigt. Der Schaden ist nicht un­erheblich, da eine größere Bahl von ausgestopften Tieren stark be­schädigt und dadurch unverkaufbar wurden; auch hat die Laden­einrichtung sehr gelitten. Vorher gingen in der Gleditschstr. 22 Decken und Kleidungsstücke in einer Wohnung in Flammen auf, während in der Petersburgerstr. 17 Möbel durch Feuer beschädigt wurden. Ein Schornsteinbrand mußte abends in der Köpniderstr. 99 beobachtet werden. Alter Hausrat brannte in der Rüdersdorfer­straße 63. Die übrigen Alarmierungen, die die Wehr in den letzten 24 Stunden noch nach der Wasserthorstr. 49, Memelerstr. 66 usw. führten, waren auf ganz geringfügige Anlässe zurückzuführen.

Die Wahl

zu beschließen. Weiter wurde noch beschlossen, das Restaurant Marienlust" nicht mehr auf 10, sondern auf 15 Jahre zur Ver­pachtung auszuschreiben.

Gerichts- Zeitung.

Vermischtes.

Es

Schiffstatastrophe. Nach telegraphischer Meldung aus Brisbane  lief der Dampfer" Armagh  " beim Breaksea- Spit( Ostküste Australiens  ) auf. Nachdem er wieder flott geworden war, ging er weiter nach Burnett- Heads zu, bis die Feuer erloschen, worauf er 20 Meilen von Bundaberg vor Anker ging. Die Passagiere und Mannschaften ver­suchten, sich in Booten zu retten; zwei Boote mit 58 Insassen ge­langten in Sicherheit; die übrigen Boote mit ungefähr 100 Personen fehlen. Mehrere Dampfer gingen ab, um sie zu suchen.

Drei Arbeiter wurden

fonnte eine größere Aussicht auf Gewinn erzielt werden. Daß die Spieler zumeist diese Uebung nicht besaßen, müsse für unerheblich Köpenick  . Die Stadtverordneten- Versammlung beschloß in ihrer erachtet werden. Es sei aus diesen Gründen nicht als thatsächlich Selbstmord eines verschwundenen jungen Mädchens. Die legten Sigung gegen die von der Eisenbahnverwaltung dicht am festgestellt zu erachten, daß der Angeklagte sich des gewerbsmäßigen 17 Jahre alte Tochter Wilhelmine   des Tischler Tölzerschen Ehepaares Bahnhof Spindlersfeld projektierten Anlage der Schwellentränfungs- Glückspiels schuldig gemacht habe. Es sei auf Freisprechung erkannt aus der Kaiser Friedrichstraße 175 zu Rixdorf hatte sich gegen den anstalt Einspruch zu erheben. Dann wurde beschlossen, für die neu worden. Wunsch der Eltern kaufmännisch ausbilden lassen, mit großem Eifer zu besetzende Stelle eines befoldeten Stadtrats das Gehalt auf die Fortbildungsschule besucht, an Kursen teilgenommen usw. Als 4000 M. außer 500 M. Mietsentschädigung festzusetzen. sie endlich in einer elektrotechnischen Fabrik in der Lindenstraße auf soll auf 12 Jahre erfolgen. Für den Rathaus- Neubau sollen außer bierwöchige Probe als Comptoiristin beschäftigt wurde, war sie in- den schon verbrauchten 375 000 M. noch 135 000 m. nachbewilligt Der Frankfurter   Raubmörder ist in Hamburg   in dem Kutscher folge ihrer Anstrengungen schon etwas überreizt. Am 2. Januar d. J. werden, darunter über 100 000 m. für die innere Einrichtung des Stafforst gefaßt worden. St. hat sein Verbrechen eingestanden. Er gab ihr der Fabrikherr den Rat, sich nach einer andern Stelle um- welcher allseitig die zu hohen Kosten für die innere Ausstattung soll, und verschweigt die Angabe seines Quartiers. Wahrscheinlich Stadtverordneten  - Sitzungssaales usw. Nach längerer Diskussion, in war im Besiz einer goldenen Uhrkette, die Lichtenstein gehört haben zusehen, da er sie wegen ihrer Zerstreutheit nicht verwenden könne. moniert wurden, beschloß man, erst die Skizzen und Pläne der Enttäuscht verließ sie das Comptoir, wagte aber nicht mehr, nach inneren Ausstattung des Rathauses und eine detaillierte soften- sind die aus dem Raubmord stammenden Sachen dort versteckt. Gr­Hause zurückzukehren. Seitdem wurde das junge Mädchen vermißt, bis man es gestern am Gröbenufer als Leiche in der Spree   wieder berechnung einzusehen und erst dann endgültig über die Bewilligung fundigungen ergaben, daß Stafforst längere Zeit in Frankfurt   a. M. geweilt hat. Er ist im Jahre 1879 zu Goslar   geboren und war fand und landete. zuletzt Koppelknecht bei einem Pferdehändler in Offenbach   a. M. Die Polizei wurde auf ihn durch einen Haufierer aufmerksam gemacht, der den Bruno Groß, der jetzt anderthalb Wochen in Frankfurt   in Haft sigt, oft mit einem Manne in einer Wirtschaft gesehen hatte. Der Hausierer beschrieb den Mann, und man vermutete in ihm den Stafforst. Die Hamburger   Bolizei war, da Stafforst mehrfach be­straft ist, im Besitze seiner Photographie. Mit Hilfe feines früheren Das letzte Kapitel einer unglüdlichen Ehe bildete eine gestern Logiswirtes wurde Stafforst auf der Straße verhaftet. Er hatte einen vor dem Schwurgericht des Landgerichts II verhandelte Anklage geladenen Revolver bei sich. Stafforst ist am 26. Februar, dem Tage tegen versuchten Mordes, versuchter Tötung und Eindringens der Mordthat, von Frankfurt   abgereist. Dann weilte er in Koblenz  in eine Wohnung unter Mitführung einer Waffe. Die Anklage richtete und Köln  ; seit dem 9. März ist er in Hamburg  . Anfangs leugnete fich gegen den 60 Jahre alten Arbeiter Gust. Aler. Gräfe aus er die That, hat jedoch jetzt zugegeben, daß er den Raubmord an Dresden  , der bis dahin ein völlig unbescholtener Mann war und sich dem Frankfurter   Klavierhändler Lichtenstein zusammen mit Bruno aus Verzweiflung zu einem unsinnigen Vorgehen gegen seine Ehe- Groß begangen habe. Groß, den er in Leipzig   kennen lernte, ſei frau hat verleiten lassen. Er war in erster Che glücklich verheiratet der Anstifter gewesen. Beide betraten am 26. Februar mittags und schloß nach dem Tode seiner Frau eine zweite Ehe, die anfangs Lichtensteins Geschäftsraum unter dem Vorgeben eines Klavierkaufs. auch ganz friedlich war, später aber in größten Unfrieden umschlug. Sie schlugen dann hinterrücks Lichtenstein mit einem Zweifilogewicht Seine Frau, die 17 Jahre jünger war, hatte sich mit ihm im Jahre nieder und erdrosselten den Widerstandleistenden mit einer Schnur. 1897 verheiratet, sie wurde aber nach wenigen Jahren der Gegen- Achthundert Mart raubten sie aus der Kaffe, die fie teilten. Stafforst stand seines grimmigen Hasses und er bedrohte sie wiederholt, so daß ist dann sofort nach Hamburg   gereist und hat sich seitdem umher­sie Ende 1902 sich von ihm trennte. Sie blieb aber bis 1903 in getrieben. Sämtliche Lichtenstein geraubten Gegenstände sollen be­Dresden. Da starb ihrem Onkel, dem in Friedenau   wohnenden Privat- reits gefunden worden sein. Stafforst wurde am Montag nach mann Karl Kriegel, die Frau. Die Frau des Angeklagten, als dessen Nichte, Frankfurt   a. M. geschafft. übernahm es, ihm die Wirtschaft zu führen und siedelte zu diesem Zweck nach Friedenau   über. Der Angeklagte ist dann mehrmals nach Berlin   gefahren, um sich mit seiner Frau auszusprechen bezw. Rücksprache mit Herrn Kriegel zu nehmen. Er erschien eines Tages vor dessen Wohnungsthür fand aber keinen Zutritt, denn die Thür wurde ihm vor der Nase zugeschlagen. Er fuhr wieder nach Dresden  zurück, hielt es aber dort nicht lange aus, sondern kam wieder nach Friedenau   und lauerte dort mehrere Tage seiner Ehefrau auf. Endlich traf er sie auf der Straße, als sie Wirtschaftseintäufe machte Gerüsteinsturz. Gestern brach an Bord des im Hamburger   Zoll­und redete sie an. Sie ließ ihn aber stehen und nun verfolgte er sie mit Redensarten und als sie in das Haus Handjerystr. 57 kanal liegenden Leichters Clara" beim Laden von Zucker ein Gerüst hineinging, mißhandelte er sie mit seinem Spazierstod. Berzweifelt zusammen und stürzte in den Schiffsraum. und rache durftig kehrte er abermals nach Dresden   zurück und verschüttet, von welchen einer schwer und zwei leicht verletzt faßte nun den Entschluß, erst die Frau und dann sich selbst wurden. zu erschießen. Er verkaufte einige Sachen und kaufte sich einen Revolver, den er vorschriftsmäßig lud und zu sich steckte, als er sich anfangs Januar zur Reise nach Friedenau   rüstete. Er besuchte das Grab seiner ersten Frau und nahm von dieser Abschied, legte in Die Vereinigung deutscher Ladierer, Maler und Anstreicher feinen Koffer einen schwarzen Anzug, in dem er begraben sein hielt am 8. März im Gewerkschaftshaus eine Versammlung sämtlicher wollte, wenn er Selbstmord begangen haben würde und fuhr am Mitglieder Berlins   und der Vororte mit Ausschluß Charlottenburgs  4. Januar nach Berlin  . Um zu seiner Frau zu gelangen, engagierte ab. Der Vorsitzende Jakobeit berichtete zunächst über die Ver­er einen jungen Mann, den er dahin instruierte, daß er an der schmelzungs- Verhandlungen. Gemäß einem Beschluß der General­Striegelschen Thür Klingeln und sich nicht abweisen lassen sollte, da versammlung des Verbandes seien jetzt auch die Zahlſtellen und er ein Bafet abgeben solle. Während der junge Mann flingelte, Filialen für das einheitliche Lohngebiet Berlins   und der Vororte, stand der Angeklagte hinter ihm und als seine Frau die Thür öffnete mit Ausnahme der Charlottenburgs  , dazu gelangt, sich zu einer ein­sprang er vor und in die Wohnung hinein und rief ihr zu:" Jetzt Heitlichen Verwaltung zu verschmelzen. Die Lackierer gehörten auch habe ich Dich, jetzt ist die Zeit da!" Frau Gräfe sah, daß der dazu, blieben aber als Sektion bestehen. Leider sei es nicht gelungen, Angeklagte in die Tasche griff und einen Revolver Hervorholte; fie die Charlottenburger Filiale zur Angliederung an die Verwaltung rief um Hilfe und noch rechtzeitig eilte Herr Kriegel hinzu, zu bewegen. Redner verlas das zwischen den Zahlstellenverwaltungen der die Arme des Angeklagten umflammerte und ihn dadurch un- vereinbarte Verwaltungsregulativ, wodurch neben der Verwaltung fähig machte, den Revolver zu benutzen. Es entspann sich zwischen besonders das Versammlungsleben der Filiale, der Bezirke und der beiden ein heftiger Kampf, bei dem der Angeklagte seinen Gegner Zahlstellen geregelt wird. Ueber die einzelner Punkte wurde leb­in die Hand biß und ihm außerdem eine Verlegung am Finger bei haft diskutiert, wobei verschiedene Wünsche laut wurden, die namentlich brachte. Der Angeklagte ist schließlich durch einen herbeigerufenen die Versammlungen betrafen. Das Regulativ wurde dann mit der Gendarm festgenommen worden. Der ihm abgenommene Revolver Maßgabe angenommen, daß die laut gewordenen Wünsche berück­In Brit haben unsre Parteigenossen bei den Gemeindewahlen war noch versichert, fonnte also in diesem Zustande zur Abgabe sichtigt würden. Ueber den Provinzialtag in Nauen   berichtete am Dienstag nach hartem Kampfe einen schönen Sieg erfochten. eines Schusses nicht benutzt werden. Auf dem Wege zur Wache hat G. Link. Das Hauptresultat des Provinzialtags ist der Beschluß, Unser Kandidat Kizing erhielt 210 Stimmen, die Gegner hingegen er dem Gendarm gefagt, er habe die Absicht gehabt, sich mit seiner einen Beamten für die Provinz und Berlin   anzustellen, der besonders insgesamt 199 Stimmen. Frau auszusprechen und wenn ihm dies nicht glücken sollte, seine die Agitation in der Provinz zu betreiben hat. Berlin   hat die Vor­Nowawes. In der am Montag stattgehabten Wahl von zwei Frau, Herrn Kriegel und schließlich sich selbst zu töten. Im schläge für die vom Hauptvorstand vorzunehmende Wahl zu machen. Auch an diesen Bericht knüpfte sich eine lebhafte Debatte, in deren Vertretern zur dritten Klasse der Gemeindevertretung wurden ab- gestrigen Termin, in welchem der Thatbestand im allgemeinen so, wie geschildert, durch die Beweisaufnahme beſtätigt wurde, be- Verlauf von verschiedenen Rednern der Wohlmodus bemängelt wurde. gegeben für unsre Genossen Otto Hiemte 475 Stimmen, Hermann hauptete der Angeklagte, er habe allerdings ursprünglich die Absicht Es wurde schließlich folgender Beschluß gefaßt:" Die Versammlung Hähnchen 471 Stimmen, während auf unsre Gegner nur 257 Stimmen gehabt, seine Frau und sich zu erschießen, auf der Fahrt nach erklärt sich damit einverstanden, daß der Hauptvorstand einen entfielen. Somit hat die Socialdemokratie einen glänzenden Sieg Berlin   sei er aber von dieser Absicht wieder abgekommen, denn er Bezirksbeamten anstellt, lehnt es aber ab, Kandidaten vorzuschlagen." errungen. Bemerkenswert ist, daß diesmal die Gegner mit einer habe sich gesagt, daß es doch nicht schön wäre, wenn er auf seine beispiellosen Energie arbeiteten. So z. B. haben sämtliche Eisen alten Tage noch zum Mörder und Selbstmörder würde. Er habe Marktpreise von Berlin   am 14. März 1904 nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. bahner gewählt; sie wurden übrigens genau kontrolliert, indem feineswegs beabsichtigt, seine Frau zu erschießen, sondern sich mit Staatsanwaltschaftsrat Mittag* Weizen, gut D.- Ctr.| 17,35| 17,32 Kartoffeln, neue D.- Ctr. in der Nähe des Wahltisches ein Eisenbahner mit einer Liste saß ihr nur aussprechen wollen. 17,29 17,26 Rindfleisch, Keule 1 kg do. und jeden seiner Kollegen notierte, der sein Wahlrecht ausübte. Auch hielt den Angeklagten des versuchten Mordes, der Körperverlegung gering 17,23 17,20 und der versuchten Beseitigung eines ihm entgegenstehenden Hinder­13,10 Schweinefleisch die Mitglieder des Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereins waren voll- niffes in der Form der Tötung eines Menschen für schuldig und Roggen, gut Kalbfleisch zählig erschienen. Mit dieser Wahl ist endgültig bewiesen, daß die empfahl den Geschworenen die Bejahung der Schuldfragen. Hammelfleisch dritte Abteilung der Gemeindevertretung unbedingtes Besitztum der Rechtsanwalt Jacoby bestritt dagegen, daß der Angeklagte die Absicht des Mordes gehabt habe und beantragte, ihn nur der Be­Socialdemokratie ist. drohung und der Körperverlegung unter Zubilligung mildernder Wilmersdorf  . Aus den Verhandlungen der Gemeindevertretung Umstände schuldig zu sprechen, auch die Schuldfrage betreffend thafer, gut am Montag haben wir gestern bereits das Wesentliche mitgeteilt. Das widerrechtliche Eindringen in eine Wohnung unter Mitführung Das Drtsparlament befaßte sich außerdem noch mit dem Stande der einer Waffe zu bejahen. in der Stadtwerdungs- Angelegenheit, Die Geschworenen sprachen den Angeklagten nur schuldig des Nichtstroh v. Stubenrauch seine Stellung dadurch gekennzeichnet hat, daß er, wie unsre Leser wissen, eine ihm zur Weiterbeförderung über- letzteren Vergehens sowie der Bedrohung, wofür der Staatsanwalt gebene Eingabe einfach nicht absandte und die petitionierende Ge- gegen ihn ein Jahr Gefängnis beantragte. Das Urteil lautete auf neun Monate Gefängnis. meindevertretung erst nach sieben Monaten von seiner Unterlassung  

-

D

Theater. Im Schiller- Theater wird gegenwärtig das Schauspiel Ferréol" von Sardou einstudiert, das Ende nächster Woche im Schiller- Theater N.( Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater) zum erstenmal in Scene geht.- Heinrich Bötel wird, wie all­jährlich, während der Monate Juli August mit der Morwiz Oper im Schiller Theater O. gastieren.-, Resemanns Rheinfahrt", die Novität, die am 19. d. Mts., also am nächsten Sonnabend, im Thalia Theater zum erstenmal in Scene geht, ist dekorativ vollständig neu ausgestattet. Der zweite und britte Aft spielen am Rhein  . Für eine Dialettrolle ist Fräulein Elly Oser vom Residenz- Theater in Köln   engagiert worden.

zu

Aus den Nachbarorten.

Landrat

"

Verfammlungen.

-

-

7,50 6,00 1,80 1,20

mittel

"

"

Bauch

1,40 1,10

"

"

"

1,60 1,00

"

"

mittel

"

1,80 1,20

"

+ Gerste, gut

gering mittel

1,80 1,20

"

Butter 14,40 13,30

2,80 2,00

13,20 12,10

"

gering

12,00 11,00

"

15,50 14,50

"

mittel

14,40 13,50

"

"

gering

Eier Karpfen Aale Zander 13,40 12,50 Hechte

60 Stüd

4,40 3,00

1 kg

2,40 1,20

"

3,00 1,40

2,80 1,20

"

2,20 1,20

"

3,82

n

1,80 0,80

7,00 5,00

"

Schleie

3,00 1,40

"

40,00 28,00 Bleie

1,40 0,80

"

50,00 26,00 Strebse 60,00 25,00

per Schod 15,00 3,00

Heu

Erbsen Speisebohnen Linjen

* ab Bahn.

frei Wagen und ab Bahu.

3,50 Barsche

in Kenntnis ſetzte. Man beschloß nun nach längerer Erörterung, Das Lufttegelspiel. Eine eigenartige Anklage wegen gewerbs sich in der Stadtwerdungsfrage direkt an den Minister des Innern mäßigen Glücksspiels gelangte gestern vor der ersten Straf­wenden und diesen von dem Verhalten seines Landrats tammer des Landgerichts II   gegen den Händler Aug. Braun Wetter Prognose für Mittwoch, den 16. März 1904. Bon socialdemokratischer Seite wurde an den zur Verhandlung. Bei dem Beltener Kriegervereinsfest in der Beitweise heiter, nachts leichter Frost, am Tage etwas wärmer bet zu unterrichten. Gemeindevorsteher die Aufforderung gerichtet, sich darüber zu äußern, Faltenhagener Forst am 5. Juli 1903 hatte der Beschuldigte auf schwachen westlichen Winden; teine erheblichen Niederschläge. Verantw. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.