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Politische Uebersicht.

Berlin  , den 27. Juni.

Die große Militärvorlage" wird uns nach der neuesten Verir- Lesart nur 40 Millionen jährlich" kosten, und die zweijährige Dienstzeit einbringen. In acht Tagen wird fie vermuthlich blos halb so viel tosten und womöglich noch mehr einbringen".

Und wenn sie wirklich kommt, werden die 40 Mil lionen nur ein Tropfen sein auf einem heißen Stein. Das Bolt soll blos verwirrt gemacht werden, damit es sich ruhig einfangen läßt.

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Den bayrischen Nationalliberalen, die vergangene Woche vor dem Ex- Hausmeier den gewohnten Bauchtanz aufführten, hält der ultramontan radikale Sigl in seinem Baterland" eine Strafpredigt, die sich gewaschen hat. Die " Neuesten Nachrichten" hatten geschwindelt:

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dumm sein, wenn es nicht die Unglücksprophezeiung auf die einfachste Weise von der Welt zu nichte machte, nämlich indem es die Rüstung legal a b wirft, statt sich von ihr er­drücken zu lassen.

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Die alte Leierkastenmelodie von der festen Regierung" wird jetzt auf allen Leierkästen des Bismarck­rings gespielt. Die jeßige Regierung sei nicht fest- fie lasse sich vom Wind der Tagesstimmungen bewegen sei es früher anders gewesen, wo der eiserne Säkularmensch in seiner Eisenfaust das Staatssteuer geführt. Papperlapapp. Eisern war die Faust nicht, obgleich fie dem Blut- und Eisenmann gehörte, der selber auch nichts weniger als eisern Konservativ antisemitische Zärtlichkeiten. In war und gleich allen anderen Sterblichen dem Druck der Sachsen   sucht die Regierung die Antisemiten von sich ab- Verhältnisse nachgab. Und das Steuer wurde von der zuschütteln, weil diese jezt in Preußen in Ungnade gefallen eisernen" Faust auch nichts weniger als" fest" geführt, find, und Herr von Friesen  , der Führer der sächsischen Hof- sondern sehr häufig, dem Gebot des Augenblicks folgend, Konservativen, obgleich im Herzen ein wüthender Juden- mit plöblichem Ruck umgedreht, so daß es bedenkliche Zick­haffer, zeigt sich deshalb in neuerer Zeit den Antisemiten zack- Wendungen gab in der äußeren sowohl wie in der inneren gegenüber etwas fühl. Das hat nun den Alimenten- Böckel Politik. Der Kurs" der Politik war thatsächlich von einer furchtbar ergrimmt und in wildem Zorn schreibt er in wahrhaft beunruhigenden Unftätigkeit und Nervosität. In seinem Winkelblättchen über die sächsischen Konservativen: der äußeren Politik: heut plumpe Schmeichelei, morgen Kaltwasserstrahle Sollten die Herren glauben, bei uns Anhänger erschnappen beleidigendes Lob, beleidigendes zu können, da sie selbst zu träge und unfähig sind, mit eigener Drohen, immer herausfordernd den West mächten Straft etwas zu schaffen, so werden wir ihnen auf die gegenüber, friechend vor Rußland   mit Ausnahme einiger Finger klopfen, daß ihnen das Wiederkommen vergeht." kurzer Perioden polternden Geschimpfs zur Abwechselung, Nur zu! Schwer ist's ja nicht, auf die Finger zu Desterreich gegenüber die Politik Dr. Eisenbart's: klopfen! amputirt und dann wieder nothdürftig zusammengeleimt u. s. w. Und in der inneren Politik: erst Betteln um die Gunst und den Beistand der Sozialisten, dann Sozialisten­gesetz; erst Freihandelspolitik, dann Schutzzoll; erst Kultur kampf, dann demüthige Abbitte im Schloßhof von Canossa  . Festigkeit" war das nicht, sondern das gerade Gegen­theil, und die" Titanenkraft" des Säkularmenschen zeigte sich nur in dem fürchterlichen Gebelle und Geheule der reichskanzlerischen Breßmeute und in dem Höllenspektakel der Klaque, welche dem deutschen   Volfe( für sein eigenes Geld) jeden Tag Morgens, Mittags und Abends in die Ohren zu brüllen hatte: Bismarck   ist der größte aller Staatsmänner und Deutschland   die glücklichste Nation, weil dieser größte aller Staatsmänner so gnädig war, ihr Schicksal in seine Hand und ihr Geld in seine Tasche zu nehmen. Dazu sagt nun Siegl: Genug die Festigkeit" des Bismarck  'schen Regiments Das ist ein wenig start aufgeschnitten und zeugt von ist eine jener Lügenlegenden, die es selber in seinen Falsch­sehr mangelhafter Schulbildung der Neuesten", sowohl auf münzer- Werkstätten angefertigt und ausgeprägt hat. Festig­dem Gebiete der Geschichte wie auf dem der Geographie und feit und Rowdythum sind zwei himmelweit verschiedene wäre selbst als eine Leistung aus dem Reptilienstall un- Dinge. genügend. Zu den Zeiten der Ottonen   und Hohenstaufen Gerade daß die Nachfolger des Fürsten   Bismard der erstlich das heilige römische Reich deutscher Nation" erheblich größer und mächtiger als das heutige öffentlichen Meinung nachgeben, bei verschiedenen Gelegen­Deutsche Reich" preußischer Nation, und zweitens war ein heiten sich augenfällig durch sie haben bestimmen lassen, das damaliger deutscher   Kaiser in Wirklichkeit der erste und mäch- beweist, daß sie mehr echt staatsmännischen Geist haben, als tigste Monarch Europas   und damit der Welt, gab es über dieser echte Moskowiter", wie die Germania  " ihn nennt, haupt nur einen Raiser und Herrn. Und im Reiche Karls V. und giebt ihnen eine größere Festigkeit. Die Festigkeit, ging bekanntlich die Sonne nicht unter, was vom preußischen welche um jeden Preis den eigenen Willen durchsetzen will, Steich in diesem Jahrhundert schwerlich mehr zu sagen sein sich starr gegen jede gegnerische Regung abschließt und wird. Mit der Macht und Größe, die Desterreich und sogar stemmt, geht so lange zum Brunnen bis sie bricht, oder Italien   um ihre Allianz angehen muß... ist es und tann es nicht so weit her sein, als die Neuesten" sich einbilden. zerschmettert" wird, wie der letzte und brutalste Vertreter Und was den Traum, die Hoffnung, die Freude und das des absoluten persönlichen Regiments, eben der Bismarck  . Streben von Millionen Deutscher" betrifft, das Bismarck Auch jetzt haben wir noch persönliches Regiment, aber es zur Wirklichkeit gebracht" haben soll, so ist das leider auch ist nicht absolut, es läßt sich von der öffentlichen Meinung nur ein Traum der Neuesten". In Wirklichkeit ist beherrschen. Und ist das auch ein Zustand, der nicht von Schöpfung Bismarc die grausamste Enttäuschung Dauer sein kann, so ist es doch ein Fortschritt, verglichen mit für das deutsche   Volk; das hat es nicht gehofft, nicht erstrebt, der Bismarck  'schen untertürkischen Wirthschaft, die, hätte sie fort­was Bismarck   aus Deutschland   gemacht hat, und selbst der gedauert, Deutschland   aus der Steihe der zivilisirten Staaten Gewinn der paar Millionen widerwilliger Elsaß Lothringer tann den Berlust von 12 Millionen Deutschen   in Desterreich gestrichen hätte."- nicht aufwiegen.

Dem deutschen   Volte ist und bleibt Bismarck   der National­heros, welchem es in riesigem Ansturme gegen alle Hemmnisse der Welt(!) gelungen ist, den Traum, die Hoffnung, die Freude und das Streben von Millionen und Abermillionen Deutscher zur Wirklichkeit zu gestalten, ein Kaiserreich deutscher Nation und Majestät aufzurichten, so fräftig, so in sich geschlossen und so geachtet, ja gefürchtet auf dem ganzen Erdenrund, wie es nicht zu den Zeiten der Ottonen  , nicht zu denen der Hohen staufen oder in den Tagen Maximilians und Karls V. da­geftanden."

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Davon, wie das bismärckische Deutsche   Neich in sich ge der sozialistischen   Gemeindeverwaltungen in Frankreich  Die Lügner an der Arbeit. Ueber die Thätigkeit schloffen, geachtet und gefürchtet" dastehen soll, wollen wir lieber nicht reden; in sich ist das Reich in sich wüthend be- werden von der Bourgeoispresse die haarsträubendsten und tämpfende Parteien zerrissen und zerklüftet, und nach außen blödsinnigsten Lügen verbreitet. So wird jetzt behauptet, haben wir Feinde ringsum und feinen einzigen Freund", die Sozialisten hätten- o Graus- die Polizei abgeschafft, fagt Moltke, die nur auf den Moment lauern, über uns her so daß Mord und Todtschlag herrschen könne! Die Ab­zufallen. Und das ist speziell Bismarc's Werk, daß Jahr aus schaffung" der Polizei besteht darin, daß die Polizeibeamten Jahr ein unsere Existenz auf dem Spiele steht, daß wir ein Weisung erhalten haben, sich um den Sicherheits- und halbes Jahrhundert gerüstet sein sollen, um mühsam zu erhalten, Wohlfahrtsdienst mehr als bisher zu bekümmern, sich aber was Er mühsam zusammengeleimt hat, und daß wir in weniger als einem halben Jahrhundert unter der Wucht unserer Rüstung von allen Eingriffen in die persönliche Freiheit der Bürger fern zu halten.­erdrückt werden und erliegen müssen.

Hierauf ist wenig zu antworten. Mit dem erdrückt werden" und erliegen", ift's aber nicht so gefährlich, wie

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Die Sozialisten im Stadtrath von Paris Vaillant, Chauvière und Genossen haben Sigl meint. Das deutsche   Volk müßte doch polizeiwidrig nachstehende Anträge gestellt:

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Der Rath, in Erwägung,

daß die Löhne der Arbeiter und Angestellten der Stadt fast immer durch die Verwaltung selbst und zwar unter der Höhe derjenigen in industriellen Geschäften und nach Maß­gabe der Lebensmittelpreise und mehr oder weniger nach Ver hältniß der Bedürfnisse und Existenzbedingungen bestimmt wurden;

daß die Stadt, indem sie das Recht auf Altersver forgung, das allen Denen zu Gute kommen soll, die es brauchen, anerkennt, das Recht auf eine anständige, normale Existenz während der Ausstellungsperiode in teiner Weise vermin­dern will;

daß das Recht, bis zur Zeit des Ruhestandes oder der Altersversorgung durch Arbeit zu leben, noch einer Anzahl von städtischen Arbeitern und Angestellten fehlt und nur durch Fest fegung eines täglichen oder monatlichen Minimallohnes, unter dem fein Angestellter oder Arbeiter in städtische Dienste treten darf, gesichert werden kann;

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daß dieser Löhnungsgrundsatz, durch den sie Herabsehung der Arbeitszeit wenn einmal der Widerstand des Staates aufhören wird sowie der wöchentliche Ruhetag, die Be mühungen der Gewerkschaften und eine beffere Organisation der Arbeiter begünstigen wird, die nothwendige Grundlage der verlangten Lohnrevision und einer gerechten Vertheilung der Arbeiten, deren Gleichwerthigkeit anerkannt wird, bildet; daß der Rath, der durch mehrfache Beschlüsse das Recht der Arbeiter und der Stadt, den Unternehmern einen Minimal­John für ihre Arbeiter vorzuschreiben, bestätigt hat, das gleiche Recht den Arbeitern und Angestellten der Stadt selbst nicht verweigern kann,

beschließt:

Kein städtischer Arbeiter oder Angestellter, unter welchem Titel er auch angestellt sein möge, fann mit weniger als 5 Fr. per Tag oder 150 Fr. per Monat bezahlt werden.

Mit einer Totalrevision der Löhne für die verschiedenen Kategorien von Arbeitern und Angestellten wird die II. Rom  mission und die Arbeitskommission betraut im Sinne gleicher Bezahlung für gleiche Arbeiten oder gleichwerthige Funktionen. Ferner: Der Rath, in Erwägung,

daß, wenn nächstens ein städtisches Bureau für Arbeits­statistik errichtet wird, ähnlich demjenigen der Vereinigten Staaten  , so weit es gefeglich gestattet ist, es fehr wichtig ist, von Anfang an die Existenz- und Betriebsbestimmungen festzustellen;

daß überdies, wie bei der Arbeitsbörse, es nöthig ist, daß das vorgeschlagene Institut nicht nur bezwecke, Aufklärung zu schaffen, die Verhältnisse zwischen Kapital und Arbeit, Lohn und Geschäftsgewinn, die Bedingungen der Produktion, der Verthei lung der Güter und Reichthümer, den Gesundheitszustand der Industrie, ihre Gefahren, die Dauer und Bezahlung der Arbeit, die Arbeitslosigkeit, die Ernährung, die Wohnungen, die Ge sundheit der Einzelnen, sowie der Familien und Klassen 2c. 2c. tennen zu lernen und daß es ebenso nöthig ist, daß das Institut danach trachte, die freie Organisation zu begünstigen und die Arbeiterklasse zu vertheidigen;

bezüglich dieses Punktes ist besonders zu beachten: der Vor theil, von Anfang an die Grundlagen einer Arbeiterstatistik durch Erhebungen und Angaben der organisirten und ver einigten Arbeiter zu schaffen;

die Nothwendigkeit, daß die Erhebungen, Rorrespondenzen und Studien ihren ungehinderten Fortgang haben, und daß der Sekretär, der damit betraut wird, das volle Zutrauen seiner Kameraden und Kollegen habe, daß er von ihnen gewählt werde und eine tägliche Entschädigung von 8 Fr. oder von 3000 Fr. per Jahr erhalte;

die, sowohl im Interesse der Arbeiterorganisation als auch im Interesse des Werthes des so erhaltenen und dem nationalen oder städtischen Bureau übermittelten statistischen Materials liegende Bedeutung, daß, sofern der Sitz des Sekretariats in Paris   ist, diese Genossenschaften, Gewerkschaften und Gewerks schaftsbünde so viel als möglich die Gesammtheit ihrer Mit glieder im Département und in der Stadt in sich faffen, beschließt:

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Jede Arbeiterkorporation oder Vereinigung ähnlicher Kor porationen, die als Gewerkschaft oder Gewerkschaftsbund organisirt ist und in Paris   oder im Seine Departement mehr als 1000 Mitglieder zählt, die aus ihrer Mitte einen in Paris  wohnhaften Sekretär wählt, dessen einzige Aufgabe es ist, alle Angaben, alle auf das Leben der Arbeiter bezüglichen statistischen Angaben zu sammeln, hat das Recht, von der Stadt Paris   eine jährliche Entschädigung 3000 Frants zu verlangen, die für den Unterhalt und die Thätigkeit dieses Arbeitersekretariats bewilligt werden unter der einzigen Bedingung, daß ein vierteljährlicher summarischer Bericht über die erhaltenen statistischen Angaben dem nationalen Arbeitersekretariate, der Verwaltungskommission der Arbeitsbörse, sowie dem städtischen statistischen Bureau, sobald dieses errichtet sein wird, zur Beglaubigung übermittelt werden soll;

die jährliche Subvention für das Arbeitersekretariat jeder Korporation soll vermehrt werden können, falls die Wichtigkeit

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und mir nun um so mehr glauben, wenn ich Ihnen ver- fragte nach dem Prinzipal, zu welchem er alsbald dienstfertig von einem solchen Testamente gehört gehört oder Spuren sichere, daß noch wunderbarere Sachen passiren werden. von Habicht   geleitet wurde. Raffmaus hatte eben in großer davon gefunden haben, daß ein solches in dieser Advokatur Jch, als der ehemalige Chef der revolutionären Polizei, Erregung die Landeszeitung niedergelegt, in welcher er aufgenommen worden ist?" sage Ihnen das; und nun arbeiten Sie ruhig weiter." einen Steckbrief gegen den flüchtig gewordenen Kauf- Feierliches Schweigen trat nach dieser Frage ein, und Dr. Raffmaus heuchelte seit seiner Rückkehr aus mann Rollmann, eine der hauptsächlichsten Stüßen der der Assessor wollte eben den Mund zu einer weiteren der höheren Politik einen genialen Humor, den er von Partei für Freiheit und Fortschritt", gelesen. Dieser Aeußerung öffnen, als Habicht sich räusperte und erklärte: Beit zu Zeit durch ein Glas herben Ungarweins zu nähren würdige Vorkämpfer für die Heiligkeit des Eigenthums" Herr Affeffor, ich habe bis jetzt geschwiegen, weil ich bedacht war; man sah ihn dann und wann in der hatte wegen betrügerischen Bankrotts, mit Hinterlassung abwarten wollte, ob irgend Jemand bestimmtere Auskunft Schreiberstube erscheinen, sich die Hände vergnügt reibend, von 100 000 Thalern Passiven, das Weite gesucht, er, der zu geben vermöchte. Da dies nicht geschehen, so gestatte ich und zuweilen selbst bei vorgekommenen Fehlern mit einem die volle Strenge des Gesetzes gegen ein unschuldiges mir, wahrheitsgetreu mitzutheilen, daß mir allerdings aus Teichten Scherze die Sache abschließend. In noch höherem Mädchen angerufen, welches ihm ein Päckchen Spigen ge- früheren Zeiten in den Akten und Büchern Spuren vor Grade empfanden die Rechtskandidaten diese Wandelung, stohlen haben sollte, welches Mädchen, wie wir gesehen, darüber gekommen sind, die mir sagten, daß ein solches da er ihnen gegenüber einen gewissen Ton von Kollegialität zu Grunde gegangen war." Von Rechtswegen" wie die Testament existire. Diese Spuren fanden sich, soweit annahm. Mit Erstaunen blickten nach solchen Erfahrungen juristische Handwerksphrase lautet. Juristisch zugeschnittene ich mich noch erinnere, in einem Register der die Schreiber auf Habicht, der dann nicht verfehlte, seine Gerechtigkeit vor allen Dingen, Schutz des persönlichen aufbewahrten Dokumente, sowie in einer Rosten­Lieblingsprophezeihung anzubringen. Eigenthums, Fiat justitia, pereat mundus! Die von zusammenstellung für Herrn Howald, dem Vater, Dr. Raffmaus hatte aber unter seinem angenommenen der Universität patentirte Gerechtigkeit ist das Erste welcher die Kosten für Ausfertigung eines Testaments den Humor eine gewisse Unruhe zu verbergen, die durch eine und sollte die Welt darüber zu Grunde gehen. Nur ein letzten Bosten bildeten. ihn ergangene gerichtliche Anfrage wegen eines Impertinenter kann fragen, was dann aus der heiligen Teftaments des seligen Herrn Howald erweckt worden war. Justiz und den genialen Juristen wird, wenn ihretwegen Auf die erste Anfrage hatte er leichten Muthes irgend die Welt untergegangen. welche Kenntniß darüber in Abrede gestellt, bei einer zweiten ,, Herr Doktor", erklärte der Gerichtsassessor auf die aber war ein Benge erwähnt worden, den man neben dem verlegene Frage von Seiten des Advokaten, es ist durch verstorbenen Verwandten der Howald'schen Familie zu den Herrn Advokat Streit, als Bevollmächtigten des Fräulein gezogen hatte, der aber inzwischen nach Amerika   gegangen Howald, die bestimmte Aufforderung an uns ergangen, in und dort verschollen war. Die politischen Ereignisse hatten Ihrem Lokale Nachfrage und Nachforschung nach den verhindert, daß Raffmaus zu einer erneuerten Antwort ge- Spuren des verloren gegangen sein sollenden Testamentes zwungen werden konnte; und erst jetzt war die Aufforde- anzustellen. Ich ersuche Sie deshalb zunächst, Ihr sämmt rung abermals gekommen, zu erklären, ob ein solches Testament liches Personal hier versammeln zu wollen." von ihm aufgenommen worden sei oder nicht. Er hatte ,, Das wird leicht geschehen sein, denn ich brauche nur nun allerdings nochmals verneinend geantwortet, aber meine beiden Rechtskandidaten aus dem Nebenzimmer zu obwohl er alle Spuren von einer Abfassung, Registrirung, rufen," erwiderte Staffmaus und beeilte sich, die jungen Kostenrechnung u. s. w. in seinen sämmtlichen Aften und Männer zu zitiren. Büchern getilgt hatte, verursachte ihm der Name des ver- Als das ganze Personal somit versammelt worden, schollenen Zengen doch eine Unruhe, die er nicht zu be- sprach der Assessor dasselbe mit den Worten an: wältigen vermochte. Nach bestimmten Anzeigen soll vor etwa vier Jahren Und gerade am Mittag des Tages, an welchem Raff durch Herrn Dr. Raffmaus ein Testament im Auftrage des ver­maus gemüthlicher und Habicht mit seinen Bemerkungen storbenen Herrn Howald in Verfügung über dessen spätere verheißungsvoller als gewöhnlich gewesen, erschien ein Ge- Nachlaßsachen abgefaßt worden sein. Ich muß Sie deshalb richtsaffessor in Begleitung von zwei Gerichtsdienern und von Gerichtswegen fragen, ob Sie in irgend einer Weise

Raffmaus erbleichte und wollte sprechen; aber der Assessor winkte ihm zu schweigen und fragte dann weiter: " Und wo glauben Sie, Herr Habicht, könnte ein solches Dokument aufbewahrt sein?"

" Wenn es noch vorhanden, so müßte es in dem feuers festen Dokumentenschrank des Herrn Dottor sich vorfinden. Sie werden uns diesen Schrank gefälligst öffnen, Herr Doktor," erklärte der Assessor.

Mit Vergnügen," erwiderte dieser und warf seinem Expeditionsvorstand einen giftigen und zugleich höhnischen Blick zu, worauf er nach dem Schranke ging, den er öffnete.

Herr Habicht, find Sie mit der Einrichtung dieses Schrankes vertraut?" fragte der Assessor von Neuem. Mit diesem im Besonderen nicht; aber mein Bruder arbeitet in diesem Fache und hat mich genau mit den Eigens thümlichkeiten des ganzen Systems bekannt gemacht."

So fordere ich Sie auf, die Ausleerung desselben vor zunehmen, und uns alle Papiere, wie Sie dieselben vorfinden, einzuhändigen."

Habicht   machte sich sofort an die Arbeit; er ging der Reihe nach und leerte die Fächer von oben nach unten