bom Wege abgeirrt sei. Der Zufluß, den die letzten Jahre der keinen Finger ausgestreckt, um die Kandidatur zu ergattern. Redner In den Parteivorstand werden einstimmig gewählt die Genoffin Partei aus den Reihen des Bürgertums gebracht haben, birgt Ge- weist den Vorwurf zurück, daß der 20. Kreis gegen die Parteiprincipien Galli de Gaumont sowie die Genossen G. Lervy, Maes, Dewinne, fahren; da ist mancher darunter, der die Eierschalen bourgeoiser gehandelt habe und erklärt, man habe in Berlin dem Komitee gesagt, Lekeu , Coenen, Delporte und Baech. Herkunft erst abstreifen muß. Hier wurzeln in letzter Linie die Kon- man mische sich principiell in Kandidatenfragen nicht ein, darin sei Für den internationalen Kongreß werden die Genossen Vander flikte, die in Dresden zum Austrag kamen. Die württembergische der Wahlkreis souverän, man mische sich nur ein, wenn ein Kandidat velde und Anseele gewählt. Socialdemokratie steht unentwegt auf dem alten prole- nicht ganz einwandsfrei sei. Selbst in Berlin habe man tarischen Standpunkt, und wir wissen, daß ins das Göhre als den geeignetsten Kandidaten für den Aufgeben dieses Standpunktes nur gefährlich werden kann. Kreis bezeichnet.( Rufe: Wer war das?) Wolle man AnMit einem Hoch auf die internationale Socialdemokratie schloß der klagen gegen den 20. Kreis erheben, so müsse man die dortigen VerVorsitzende um 7 Uhr abends den Landesparteitag, der in seinem hältnisse berücksichtigen. Man müsse im 20. Kreise mit aller Macht schönen Verlauf und dem Geiste zielbewußter Entschlossenheit den und mit allen Mitteln in die Organisation eintreten. Auch alle Gegnern wenig Freude machen wird. jene, die den 20. Kreis in der Agitation siten ließen, tragen gleichermaßen die Schuld an dem Wahlausfall.
Es tritt sodann eine Mittagspause ein.
Der Kongreß der belgischen Socialdemokraten.
Chemnitz , 5. April. ( Privatdepesche des„ Vorwärts".) Die Landeskonferenz ist aus allen Wahlkreisen reichlich beschickt, es werden 87 stimmberechtigte Mitglieder gezählt, darunter eine größere Zahl Reichstags- Abgeordneter. Riemann- Chemnitz und Landgraf Limbach werden zu Vorsitzenden gewählt. Zum ersten Punkt der Tagesordnung: Bericht des Centralkomitees über Organifation und Agitation, sprechen Sindermann- und Braune- Festsaal. Dresden . Die daran anschließende und abends noch nicht beendete Debatte behandelt fast ausschließlich die Wahl im 20. Kreise und
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Wir lassen hiernach noch aus dem bereits vorliegenden Bericht eines bürgerlichen Berichterstatters die Verhandlungen folgen, die sich auf die Wahl im 20. Streise beziehen. Danach führte Sindermann beim Bericht des Centralfomitees aus:
angenommen.
Der Kongreß nimmt auch eine Resolution an zu Gunsten des Frauenwahlrechts in gewerblichen und andren Arbeiterschiedsgerichten. Bevor die Morgensizung geschlossen wird, beschließt der Parteitag die folgenden Sympathie- Erklärungen:
Partei- Nachrichten.
Mit der Wahl im 20. sächsischen Kreise beschäftigte sich am zweiten Osterfeiertag die Generalversammlung des Wahlvereins diefes Kreises. Nach längerer Debatte wurde einstimmig folgende Resolution angenommen:
man
„ Die heute in Königs Gasthof zu Gelenau tagende Generalversammlung des Socialdemokratischen Vereins für den 20. sächsischen Reichstagswahlkreis bedauert aufs lebhafteste den Ausfall der Nachwahl für den verstorbenen Genossen Rosenow, ganz besonders Brüssel , 3. April. ( Eig. Ber.) auch deshalb, weil der Unterlegene ein im Kampf erprobter ParteiHeute morgen ward in dem Brüsseler Volkshause der genosse ist. Die Versammlung ist aber der Meinung, daß der Partei 19. Kongreß der belgischen Arbeiterpartei eröffnet. und dem Kandidaten diese Niederlage sehr wohl hätte erspart Zahlreiche Abgeordnete, welche die 500 zu der Partei gehörigen bleiben können, wenn die zuständigen Komitees mit der Streisleitung Vereine vertreten, füllen den großen, mit roten Fahnen gezierten rechtzeitig Fühlung genommen hätten, wie es bisher in der Partei, üblich war. Che man aber geeignete Vorschläge machte, stellte Genosse Vandervelde hielt die Eröffnungsrede. sich auf den in diesem Falle gewiß Genosse Coenen gab den Bericht über die Thätigkeit der Federation deplazierten Standpunkt: Keinen Mann und feinen Groschen für den der Jünglingsvereine. Diese zählt 113 Vereine mit 19 000 Wit- Wahlkampf, wenn man sich nicht den gemachten Vorschlägen andie Vorgänge bei Aufstellung der Kandidatur Göhre. Es liegen gliedern. Wegen eines illustrierten Plakates gegen den Militarismus schließt. Nachdem die Genoffen des Kreiſes durch Aussprüche hervordazu ein Antrag sowie eine Resolution vor, die dahin gehen, find fünf Vorstandsmitglieder des Jünglingsbundes gerichtlich ver- ragender Genoffen in ihrer Meinung bestärkt worden waren, daß daß bei Aufstellung der Kandidaturen die Agitationskomitees folgt worden. gegen die Kandidatur Göhre Einwendungen wohl nicht gemacht werden und das Centralfomitee, in Streitfällen die Leitung der Gesamt- Frau Tellemanns gab einen interessanten Bericht über die könnten, von einem Abgeordneten sogar geäußert wurde, Göhre ist partei mitzutvirken und zu entscheiden haben. Genossen aus socialdemokratischen Frauenvereine. Diese sind im allgemeinen der für den Kreis geeignetste Kandidat, war ein diesbezüglicher dem 20. Kreise wenden sich gegen das Eingreifen der Komitees in Parteivorstande vertreten; sie geben drei Monatshefte aus und Parteiversammlungsbeschluß nur zu erklärlich. Gegen einen so einder Kandidatenfrage. Mitglieder der Komitees und zahlreiche Redner haben, vornehmlich in den wallonischen Distrikten, die Arbeiterfrauen mütig gefaßten Beschluß aber mit so rauber Faust einzugreifen, dürfte kaum zur Kompetenz der Agitationskomitees gehören. wenden sich gegen die Aufstellung Göhres, der aus allgemeinem Partei- in Krankenkassen organisiert. Das vornehmste Hindernis der Frauenorganisation liegt in der Nur der ausgeprägten Parteidisciplin und der Ueberzeugungsinteresse unbedingt entgegengetreten werden mußte. Die Debatte Unwissenheit der Frauen und auch in dem Mißtrauen der großen treue unsrer Wähler ist es zu danken, daß der Rückschlag nicht verlief sehr sachlich und wird am Mittwoch fortgesetzt. Mehrzahl der Männer, die dem reaktionären und veralteten Sprich- noch stärker war. Hätten alle diejenigen Genossen nicht für Binkau wort:" Die Frau in die Küche" treu geblieben sind. Die Rednerin gestimmt, die die Handlungsweise der Agitationskomitees mißforderte die Hilfe der Männerorganisation, nicht um eine Geschlechts- billigten, so wäre das Resultat ein noch viel beschämenderes gewesen. bewegung zu unterstützen. Andre Redner treten dieser Meinung bei Auf Grund der elftausend Stimmen legt die heutige Versammlung und mit allen Stimmen wird der Bericht in diesem Geiste aber ganz entschieden Verwahrung gegen den immer wiederkehrenden perfiden Vorwurf ein, die leitenden Genossen seien nicht mit der nötigen Energie für die Wahl des Genossen Pinkau eingetreten oder feien sonst in der Agitation lässig geivesen. Ungerechtfertigt ist aber auch der Vorwurf gegenüber der Boltsstimme", wenn gesagt wird, sie habe nicht ihrer Pflicht genügt im Wahlkampfe. Wenn ihr ein Vorwurf gemacht werden könne, so nur deshalb, weil sie den 20. Kreis im Kampfe für die Kandidatur gegen die ganz traditionswidrige HandlungsGöhre und weise der Agitationskomitees nicht genügend unterstützt hat. die Vorwürfe einiger weniger Noch unsinniger sind aber Parteiblätter, als seien auch die Flugblätter nicht recht agitatorisch wirksam gewesen, und nicht rechtzeitig erschienen, denn sie sind doch gerabe von den Genossen geschrieben, die durchaus nicht zu den Feigen gehören und auch nicht von dem sogenannten Revisionismus angetränkelt find. Und wenn dann ein solches Blatt auch noch tadelt, daß man nicht schlagfertig gewesen sei, so wollen wir dem bloß entgegenhalten, daß einigen Abgeordneten die Agitation noch zu schnell gekommen zu sein scheint, denn als sie auf Grund ihrer Zusage zur Agitation Der Parteitag, obwohl er die Notwendigkeit einer überein- gerufen wurden, lehnten sie ab und ließen den Kreis sizen. stimmenden Aftion der demokratischen Oppositionsparteien für Er- Schließlich giebt die Streisversammlung der Hoffnung Ausdruck, daß oberung des gleichen allgemeinen Wahlrechts, des obligatorischen die Landesversammlung in dieser Angelegenheit Beschlüsse faßt, die Unterrichts und der Einschränkung der Militärausgaben nicht in den Wahlkreisen die Souveränität unter allen Umständen wahrt." Zweifel zieht, fordert die socialdemokratischen Arbeiter auf, den Die Rheinische Zeitung " in Köln blickte am 1. April auf ein Wahlkampf zu führen mit dem festen Willen, das ganze socialdemo- zehnjähriges Bestehen als selbständiges Tageblatt zurück. fratische Programm und die politischen, ökonomischen und sittlichen standen war fie aus einem Kopfblatt unsres Elberfelder Forderungen der internationalen Socialdemokratie zu verwirklichen." Parteiblattes und 1888 unter dem Titel„ Kölner ArbeiterDie belgische Socialdemokratie, sagt er, steht vor zwei wichtigen geitung" zum erstenmal erschienen. Den Namen„ Rheinische Kämpfen. Bei den Provinzialwahlen gilt es, uns eine Vertretung Beitung" nahm fie 1892 an, wobei sie sich mit einem zu schaffen, in Brabant und Hainaut und in der Provinz Lüttich Reitartikel unsres verstorbenen Genossen Rosenow einführte. Auch brei oder vier Size zu erobern, um die absolute Mehrheit in dem dieser Kämpfer für die Befreiung des Proletariats hat sich aus Lütticher Kreislandtage zu bekommen. Wenn irgend Stichwahl kleinen Anfängen unter schwierigen Verhältnissen zu einem an eintritt, ist unsre Pflicht deutlich und klar vorgeschrieben: die Kon- gesehenen Blatte aufgeschwungen, das in der Arbeiterbewegung des fervativen müssen wir bekämpfen. Rheinlandes eine ausschlaggebende Stellung einnimmt. Wir wünschen Glück zum ferneren Gedeihen!
An die ungarischen, italienischen und holländischen Parteitongreffe;
an die englischen Arbeiter bei Gelegenheit der nächsten Wahlen und zur Ermutigung in ihrem Kampfe gegen die Politik Joe Chamberlains; an die streikenden Weber von Roubaix und Tourcoing ( mit Zulage von 1000 Frank); an die russische und japanische Socialdemokratie wegen ihres tapferen Auftretens gegen den Krieg.
Die Versammlung behandelt danach die erste Frage: Die Wahlagitation und die Taktik der Socialdemokratie.
Der erste Redner ist Vandervelde . Er verteidigt folgende durch den Parteivorstand vorgeschlagene Resolution:
"
Ents
Die heutige Landesversammlung werde zu entscheiden haben, wen die Schuld an dieser Niederlage der Socialdemokratie trifft, und sie werde Beschlüsse zu fassen haben, die die hier gemachten Fehler in Zukunft verhindern. Redner schildert den Hergang bei Vorbereitung der Wahl im 20. Kreise und berührt auch den Fall Göhre. Für die Socialdemokraten habe es niemals eine Rolle gespielt, ob ein Kandidat Revisionist oder radikal fei. Ein Wahlkreis könne nicht souverän in allen Wahlangelegenheiten sein. Die Komitees seien dazu da, die Wahlen zu bestimmen, nicht der Kreis allein. Gegen Göhre mußte man sich wenden, weil er sein Mandat niederlegte, ohne die Genossen des 15. Wahlkreises zu fragen. Wenn Göhre aus gekränktem Ehrgefühl, weil man ihn angeblich als Mandatsjäger bezeichnete, sein Mandat niederlegte, so hätte er das schon vor drei Jahren thun müssen, wo sich der Leipziger Wahlkreis aufs schärfste gegen ihn wendete. Nicht dem Abgeordneten, sondern der Partei gehöre das Mandat. Es war beschämend, wie Göhre vorging. Er legte das Gewehr nieder, obwohl er in der vordersten Front stand, und schickte sein Gewehr durch den Direktor des Reichstages zurück mit der Motivierung, daß sein Rebensoldat ihn getränkt habe. Das sei ein unerhörter Zustand, der Opfer nicht würdig, die die Socialdemokratie gebracht habe. Göhre habe einen Mißbrauch mit seinem Mandat getrieben, der auf's schärfste zu brandmarken ist. Man habe Göhre ein Mißtrauensvotum erteilt und mit diesem Mißtrauen der ganzen Partei bewaffnet, follte Göhre nunmehr im 20. Kreise, Bichopau- Marienburg, kandidieren. Das durfte nicht sein, wollte man nicht gewärtigen, daß Göhre uns wieder das Mandat vor die Füße warf. Aber solchen Zuständen Göhre fonnte muß vorgebeugt werden. nicht in dem Nachbarkreise des 15. Streises, im 20. Streise, aufgestellt werden. Der Parteivorstand in Berlin legte sich fich ins Mittel und veranlaßte Göhre zurückzutreten, worauf man Pinkau vorschlug, wenngleich zahlreiche andre Kandidaten vorhanden waren. Man würde in 3shopau Marienberg mit 1000 Stimmen Was die Parlamentswahlen angeht( die Hälfte der Kammern Majorität gesiegt haben, wenn man nicht bei der Haupt- und Senatsmandate müssen erneuert werden) ist unsre Taktik auch Zum Parteisekretär in Frankfurt a. M. wurde der Genosse wahl die 1100 Arbeiterwähler, die auf den Listen standen, sehr einfach. Genosse Bertrand hat vorgeschlagen, eine besondere aber berzogen sind, zurückgewiesen hätte. Es wäre das größte Agitation zu führen zur Eroberung der drei dringenden Forderungen: Dittmann, bisher Redakteur der„ Bergischen Arbeiterstimme" Trauerspiel, wenn ein Wahlkreis nur durch eine Person zu Algemeines Wahlrecht, gesetzliche Schulpflicht, Verminderung der in Solingen gewählt. erobern wäre, wenn man nur für die Person, nicht aber für die Militärausgaben, der Dienstdauer und Abschaffung der Stellvertretung. In seinem Artikel ,, Demokratie" im Vorwärts" vom 3. April Partei stimmen wollte. Vor allen Dingen müsse gefordert werden, Die Wichtigkeit dieser Forderungen wollen wir nicht verkennen. beruft sich Genosse h. w., um darzuthun, daß die Autonomie der daß ein Wahlkreis sich unbedingt den Grundsägen der 21 Prozent unsrer Bevölkerung sind unnormal. Die Militär- Wahlkreise mit den Grundsätzen der Demokratie nichts zu thun Partei unterwirft, und der Hauptgrundsay ist die ausgaben belaufen sich auf 80 Millionen Frank und die Armen allein habe, auf unsre Forderung des Proportional- WahlDisciplin, die die Partei so groß gemacht habe. Wohl werde sind die Opfer des Militarismus. Die Wahlrechtsfrage beherrscht systems. Er meint: die bürgerliche Presse hier wieder von Terrorismus" reden das imfre Landpolitit; so lange die vollkommene politische Gleichheit in sei aber eine absichtliche Fälschung der Dinge. So weit dürfe man Belgien nicht eingeführt wird, ist der Friede in unserm Lande nicht den demokratischen Bogen nicht spannen, daß man einem Wahlkreise möglich. Aber die ökonomischen Verhältnisse sind so, daß heute ein souveränes Selbstbestimmungsrecht über die Kandidatur überlasse. mehr als je die sociale Frage bei den Wahlen aufgerollt werden muß. Man würde sonst zu französischen Zuständen, zum Millerandismus Der Redner beruft sich auf Lassalle, der sagte, daß die Arbeiter und Jaurismus gelangen. Und das würden die deutschen die Forderungen der bürgerlichen Demokratie unterstützen müssen mit Industrie- Arbeiter sich nicht gefallen lassen. Redner schildert sodann dem Doppelziel, der arbeitenden Klasse einige Vorteile zu verschaffen Da das Proportional- Wahlsystem in der That das vom demodie Mängel der Organisation in Sachsen und meint, in Sachsen sei oder den klaren Beweis zu liefern von der Ohnmacht der bürgerlichen kratischen Standpunkt aus einzig gerechte und vernünftige System noch ein großes Agitationsfeld vorhanden, das sodann schöne Ernten Demokratie. darstellt, so wäre, wenn Genosse h. w. mit seiner Behauptung erwarten lasse. Vor zehn Jahren war das belgische Proletariat im Parlament recht hätte, die Forderung der Wahlkreisautonomie als nicht nicht vertreten. Herr Woeste prophezeite, daß die Arbeiterpartei mit der Demokratie zusammenhängend gekennzeichnet. keinen einzigen Sitz bekommen werde. Genosse h. w. irrt aber faktisch durchaus. Er verwechselt das Nun, die Antwort des Proletariats lautete: 300 000 focial- Proportional- Wahlsystem mit bestimmten Formen desselben, und demokratische Stimmen und 29 Kammerdeputierte. Zwei Jahre zwar gerade mit solchen, die gänzlich unpraktikabel und keineswegs später befamen wir 496 000 Stimmen und 30 Size. erstrebenswert sind. Die besten Proportionalsysteme fußen durchaus auf der Einteilung in Wahlkreise und der Kandidaten Aufstellung durch die Wahlkreise. Die Kandidatenliste der Gesamtpartei setzt sich zusammen aus den Kandidaten der autonomen Wahlkreise. Die Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen bestimmt die Gesamtzahl der gewählten Abgeordneten; die Reihen Die Socialdemokraten Deutschlands haben in ihren mutigen und folge der Kandidaten, die ja darüber entscheidet, welche hartnädigen Kämpfen gegen das Bürgertum andre Schwierigkeiten Kandidaten gewählt zu betrachten find zu überwinden. Und doch haben sie gefiegt und bleiben sie die nicht von irgend einer( centralen oder sonstigen) Instanz lebenden Meister und die Hoffnung der internationalen Social- bestimmt: es sind vielmehr die Kandidaten derjenigen Wahldemokratie. Hoch die Herzen! Tapfer zum Streit, und die nächsten Wahlen weisen, und zwar der Reihe nach so weit, bis die Zahl der Abwerden die wachsende Kraft der belgischen Socialdemokratie glänzend geordneten, die der Partei nach dem Proporz zukommt, erschöpft ist. beweisen. Ich habe das ganze Verfahren seiner Zeit ausführlich in einem Die Nede wurde mit lautem Beifall aufgenommen. Artikel( Für ein proportionales Wahlsystem", im II. Jahrgang des Einstimmig wurde die Resolution des Parteivorstandes anSocialistischen Akademiker", Nr. 9, S. 541 ff.) dargelegt, auf den genommen und der Kongreß beschloß die Verteilung der Rede in ich diejenigen, die sich für die Sache intereffieren sollten, verweise. 300 000 Exemplaren. Ich habe aus dem Artikel des Genossen h. w. diesen einen Bunft herausgegriffen, weil m. E. einzig das darin enthaltene Argument, wenn es zuträfe, geeignet wäre, diejenigen, die die autonome Kandidatenaufstellung durch die einzelnen Kreise als eine Forderung der Demokratie erachten, in ihrer Anschauung wankend zu J. Bloch.
Den Kassenbericht erstattet Braune- Radeberg.
unsre
1902, nach der Niederlage in unsrem Kampfe für das gleiche Wahlrecht, verloren wir 17000 Stimmen und behielten unsre parlamentarische Fraktion. Darf man in diesem Fall von einem Zurückgehen der belgischen Socialdemokratie sprechen?
Für Agitation find 11 000 m. ausgegeben worden, davon famen 10 000 m. vom Parteivorstand in Berlin . Der Kassenbestand am 15. März er. betrug 1088 M., die Bilanz schließt mit 18 877 M. ab. Für die Aufklärungsarbeit müsse das Centralfomitee größere Mittel fordern. Wäre diese Aufklärungsarbeit im 20. Kreise Bichopau intensiver gewesen, so wäre der Kreis nicht verloren gegangen. Die Wochenbeiträge müssen vom 15. bis zum 23. Streise durchweg erhöht werden. Einzelne Kreise zahlen nur 1 bis 2 Pfennige Wochenbeiträge. Fünf Pfennige Wochenbeiträge müsse der Arbeiter aber für das Proletariat unbedingt aufbringen. Was die Wahlim 20. Streise betreffe, so liege die Schuld an den Genossen im Kreise, die die Wahlkomitees und das Centralkomitee nicht gefragt haben. Es war nicht Animosität, das die Komitees veranlaßte, die Kandidatur Göhres zu bekämpfen, sondern die Erwägung, daß eine solche Komödie nicht wieder vorkommen dürfe. Göhre habe sich im 20. Kreiſe wahrscheinlich aus Aerger über die Dummheit, die er mit seiner Mandatsniederlegung beging, aufstellen lassen. Jedenfalls beweise der Wahlausfall, im Ivie viel noch 20. Streise zu thun sei. Diejenigen Genossen, die sich durch die hier geübte Kritik getroffen fühlen, mögen vor allen Dingen das Reifetreten lassen und getreu dem Programm der Partei folgen. Ein Antrag Fischer auf unbeschränkte Redezeit für den vorliegenden Punkt der Tagesordnung wird abgelehnt, dagegen ein Antrag Gradnauer auf Gewährung einer Redezeit von zwanzig Minuten angenommen, und es wird sodann die Diskussion über Müller Glauchau den Bericht des Centralfomitees eröffnet. ( 17. Kreis) meint, man dürfe nicht so weit gehen wie im 16. Kreise, wo gesagt worden sei, wenn die Standidatur Göhre aufrecht erhalten werde, bewillige man feinen Mann und keinen Groschen. Leider ist in unsern Reihen der Personenfultus zu sehr eingerissen. Die Befürchtung Sindermanns, daß es bei uns zu französischen Zuständen kommen könnte, sei übertrieben. Dazu sei die Reichstagsfraktion zu start.
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Hernach beschloß der Kongreß, daß die Maidemonstration einen besonders ökonomischen Charakter haben soll, und daß die Teilnehmer an den Manifestationen eine Petition unterzeichnen sollen, welche von der Kammer die Zustimmung zu den Vorschlägen Bertrand und Mareille für einen Normalarbeitstag fordert.
Den letzten Gegenstand bildete die Resolution Vandervelde , die Konsumvereine, welche den Alkoholverkauf nicht verboten haben, vom Kongreß auszuschließen.
Die Genossen aus Lüttich und Verviers , wo der Alkoholverkauf bis heute nicht im Volkshause verboten ist, beantragen, daß ihnen ein Aufschub von drei Jahren gewährt werde, stimmten der Resolution zu, welche für den nächsten Kongreß die Konsumbereine ausschließt, die den Alkoholverkauf nicht verboten haben.
Montag findet eine Privatfizung statt.
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" Bei einem Proportionalsystem gäbe es teinen andren Weg der Kandidatenaufstellung, als daß der Parteivorstand, vielleicht nach Vorschlägen lokaler Organisationen, unter billiger Berücksichtigung aller Gegenden des Neiches die Kandidatenliste anlegte und sie dem Parteitage zur Beschlußfassung vorlegte."
machen.
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wird
aber
Am Dienstag tagte in Kellers Saal eine außerordentlich stark besuchte Versammlung der Buzzer. Auf der Tagesordnung stand das Niezel Bichopau erörtert eingehend das Zustandekommen der Kandidatur Göhres. Eine Sigung in Berlin über die KandidatenThema: Ist die Einführung der achtstündigen frage sei resultatlos verlaufen, aber alle Vertrauensleute des Wahl- Der zweite Verhandlungstag war inneren Parteiangelegenheiten Arbeitszeit für unser Gewerbe eine Notwendigfreijes seien für Göhre eingetreten. Erst in Chemnitz sei das gewidmet. Es tam zuerst zur Sprache, daß socialdemokratische feit geworden? Zu dieser Frage führte der Referent Neumann Wort gefallen: Für Göhre keinen Mann und keinen Groschen.( Nufe: Kammerdeputierte oft bei wichtigen Abstimmungen gefehlt haben. Bfui!) In wiederholten Sizungen der Agitationskomitees habe man Der Kongreß fordert in einer Resolution die Bekanntgabe der Namen aus: Als die Buzer Berlins im Jahre 1899 eine Verkürzung der fich alle Mühe gegeben, den 20. Kreis von Göhre abzubringen. der fehlenden Abgeordneten aller Parteien. Die Abwesenden sollen neunstündigen Arbeitszeit auf 8 Stunden erreichten, wurde die Errungenschaft nur als Abschlagszahlung auf die Forderung des AchtHätte Göhre freiwillig auf die Kandidatur verzichtet, so würde man die Gründe des Fehlens angeben. ihm wahrscheinlich denselben Vorwurf gemacht haben wie bei seiner Der Kongreß faßte ferner einen Beschluß zu Gunsten eines stundentages betrachtet. Die Buzer haben seitdem nicht geruht, auf die Erfüllung dieser Forderung hinzuarbeiten. Wenn noch kein Mandatsniederlegung. Göhre ist uns nicht nachgelaufen, er hat Denkmals für die in Löwen 1902 Erschossenen.