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Nr. 101. 21. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

Erste Lesung.

Berlin , 29. April 1904. Börsendebatte im Reichstage.

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Stimmungsbild aus dem Reichstage. - Herr Möller. Die Rede des Grafen Kanik. Das Kampfobjekt. Die Logit des Herrn

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v. Kardorff. Schmidts Rede.

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Sonnabend, 30. April 1904.

und die Agrarpresse aufführen. Der Kampf ist, im Grunde entgegen und erklärte, daß er der Einrichtung Kleiner Appoints der genommen, lediglich ein Streit darum, ob das Geld- und Finanz- Reichs- Schuldenpapiere feineswegs principiell ablehnend entgegen­fapital in seiner Aktionsfähigkeit zu Gunsten des feudal- immobilen stehe. Nur halte er für den kleinen Sparer die Anlage des Geldes Kapitals mehr oder weniger beschränkt, ob speciell durch Juhibierung in der Sparkasse für besser, weil er dadurch allen Kursschwankungen resp. Berengerung des Getreide- Terminhandels, der thatsächlich, wenn entgehe. Eine Herabsehung des Betrages für die Verzinsung der auch nicht immer im einzelnen, in seiner Gesamtrichtung an der Reichsschuld wiederriet der Schatzsekretär, da eine dritte Ergänzungs­Berliner Produktenbörse à la baisse tendiert, das durchschnittliche forderung für Südwestafrika in sicherer Aussicht stehe; über die Höhe Getreidepreisniveau etwas erhöht werden soll, oder ob dem Geld- der Forderung habe sich der Bundesrat noch nicht entschieden. tapital eine größere Elbogenfreiheit eingeräumt werden soll. Es Die Zuschußanleihe ist mit 59% Millionen Mark in den Seit drei Tagen beschäftigt sich der Reichstag mit der Novelle handelt sich also um rein materielle Interessen zweier differierender Etat eingefeßt worden; nach den Arbeiten der Kommission würde als zum Börsengeſetz. Noch vor kurzem ging durch die kapitalistische die Stapitalsgruppen; geführt wird der Kampf aber fämen sich der Betrag auf rund 24 Millionen Mark ermäßigen. Referent hehrsten Güter des Presse ein grollendes Lamento, daß auf eine Beratung der Vorlage und zwar auf beiden Seiten. deutschen Volkes in Frage Speck wies auf das principielle Bedenken gegen diese Art von An­Während die Herren, die leihen hin. Wenn man die Ausgaben für Südwestafrika auf den in der jetzigen Session kaum noch zu rechnen sei, da Graf Ballestrem sonst für die hohen Funktionen des Totalisators schwärmen, die außerordentlichen Etat übernähme, dann könne man den Anleihe­in Rücksicht auf die Wünsche des Centrums und der Deutsch - Konser Börsenspekulation der schwersten Schädigung der deutschen Sittlichkeit bedarf auf 19 Millionen ermäßigen; mit der Erhöhung der vativen die Absicht bekundet habe, die Novelle erst nach der Er- durch Entfachung der Spiellust antlagen, jammert dieselbe liberale Maischbottichsteuer würde sich der Betrag auf 17 Millionen stellen. Ledigung der dritten Etatslesung auf die Tagesordnung zu setzen. Bresse, die sonst sehr wenig dagegen einzuwenden hat, wenn durch Ta sei zu erwägen, eb man nicht um diesen Betrag die Matrikular Doch ein günstiger Zufall hat es gefügt, daß die Novelle nun doch schön kolorierte Emissionsprospette und Bankreklamen deutsches beiträge erhöhen solle. Korreferent Dr. Arendt schloß sich dieser plötzlich zur Beratung gelangt ist. Da die Budgetkommission noch Kapital zur Beteiligung an faulen egotischen Gründungen und An- Anregung an. Der Schatzsekretär v. Stengel focht für die Zu­immer in selbstgefälliger Breite die Stengelsche Reichsfinanz- Reform leihen verlockt wird, über die Begünstigung der Auslandsbörsen und schußanleihe im Interesse der Einzelstaaten. Mit wachsenden diskutiert und die zweite Lesung des Etats nicht beendet werden konnte, der fremden Geldmärkte, oder macht sogar in hochpatriotischen An- Matrikularbeiträgen wachse auch die Reichsverdrossenheit. Abg. ergab sich eine Lücke in den Verhandlungen. Als Lückenbüßer mußten wandlungen, indem sie zu beweisen sucht, daß zur Versorgung Müller- Fulda sprach sich gegen die Zuschußanleihe aus. Der andre Vorlagen eingeschoben werden, und unter ihnen befand sich der deutschen Armee mit Getreide bei einem Striegsausbruch württembergische Ministerialdirektor v. Schneide wandte sich auch die Börsengesetz- Novelle vielleicht weil man inzwischen in der Terminhandel durchaus notwendig sei. Dabei verfahren natürlich gegen die Vorschläge der Kommissionsmitglieder; ihm schloß den agrarischen Kreisen zu der Ansicht gelangt ist, daß es besser sei, durchweg bei ihren Beweisen die beiden Seiten genau nach sich ebenso natürlich der badische Bevollmächtigte Scherer an. Abg. vorläufig die Novelle die erste Lesung passieren zu lassen, um sie demselben logischen Rezept. Die Börsenvertreter folgern einfach Dr. Süd et um trat den Bemerkungen dieser Herren entgegen und dann zu desto gründlicherer Ablagerung an eine Kommission zu ver- aus der Thatsache, daß seit dem Inkrafttreten des Börsen verwies darauf, daß die Verfassung des Reiches die Staaten weisen. Allerdings zu der Konzession, einige Tage ausschließlich der gefeßes gewisse geschäftliche Uebelstände sich gezeigt haben, daß diese a winge, die Fehlbeträge durch Matrikularbeiträge zu decken. Ob Beratung des Börsengesetzes zur Verfügung zu stellen, hat sich das nur vom Börsengesetz herrühren können; und die Agrarier kommen sie sich dazu bereit erklärten" oder nicht, sei völlig belanglos. Die Präsidium doch nicht zu verstehen vermocht, die Zeit zur Beratung dann wieder und weisen ebenso logisch nach, daß auch vor 1896 schon Kommission müsse der verfassungswidrigen Zuschußanleihe ein Ende der Novelle wird nur in homöopathischen Dosen gewährt scheinlich um die geistige Verdauungskraft gewisser Elemente des solche Nebelstände vorhanden waren, fie folglich nichts mit dem bereiten, und das gehe auch darum um so besser an, da ja Preußen 12 Millionen zu tragen habe. Daß es in Preußen an Geld nicht Börsengesetz zu schaffen haben können. Reichstages nicht allzusehr anzuftrengen. Und damit in diesem Disput auch die große Komik nicht fehlt, fehle, beweise die Germanisationspolitik" und die Thatsache, daß Schon am Montag sollte die Börsengesetz- Novelle zur Beratung trat gestern als Vermittler zwischen den Extremen Herr v. Kardorff schon telegraphische Mitwirkung Außenstehender an der Finanz fommen, aber die Verhandlungen über die Reichsgarantie für die auf. Als ehemaliger Adjunkt der Firma Bleichröder und Mit- gebarung möglich sei. Kolonialbahn von Dar- es- salem nach Mrogoro ließen das hohe Haus, begründer der schönen schlesischen Laura plädierte er für die Auf­Schatzsekretär v. Stengel wurde in seinem Widerstande gegen dessen Kolonialenthusiasmus durch die Vorgänge in Südwestafrika hebung des Terminhandelverbots für Industrie- Aktien, als schlesischer die Absichten der Kommissionsmehrheit durch den badischen Centrums bisher wenig beeinträchtigt worden zu sein scheint, nicht bis zur Großgrundbefizer und Getreideproduzent dagegen für eine noch Abgeordneten Hug unterſtüßt. Die Abgg. v. Richthofen und Beratung gelangen. Erst am Dienstag tam die Börsengeſez- Novelle weitere Verschärfung des Verbotes betreffs des Getreide- Termin Dr. Pa as che sprachen sich für die Erhöhung der Matrikularbeiträge an die Reihe, aber auch erst in vierter Stunde, nachdem vorher das handels: eine Stellungnahme, die deutlich zeigt, wie nicht prin- aus. Abg. Sped beantragte, den Einzelstaaten wenigstens circa Abkommen über das internationale Privatrecht und die Kranken- cipielle Auffassungen, sondern rein materielle Gründe seine Haltung 6 Millionen abzunehmen, indem die Ausgaben für Südwestafrika auf fürsorge für Seeleute diskutiert worden waren. Vorgestern fanden bestimmen. die ordentliche Anleihe übernommen werden. Auch im Namen der zunächst Wahlprüfungen statt und gestern ging der Börsengesetz­Beratung wieder eine Lesung der Novelle zum Strankenfürsorge- dieser Zwitterstellung außerte, dem Terminhandel in Getreide müsse die Erhöhung der Matrikularbeiträge. Abg. Ba af che erklärte, Eine hübsche Entgleisung war es, als er bei der Begründung thüringischen Staaten protestierte Geheimrat v. Schneider gegen Wenn diese portionsweise Einteilung der Verhandlungen auch weil noch immer der Jnlandspreis für Getreide ständig niedriger nahmequellen des Reiches zu sorgen. schon deshalb mit noch schärferen Mitteln entgegengetreten werden, daß der Bundesrat den Mut haben möge, für neue Gin­Geh. Rat den Börsenblättern wenig gefällt, so bot sie doch dem Tribünen- fei, als der Weltmarktspreis plus Zoll. In den Zolldebatten erklärte Paulsen legte die Steuerverhältnisse der thüringischen Staaten besucher Gelegenheit zu höchst interessanten psychologischen Studien. er wiederholt, das Getreide werde durch Zölle nicht verteuert, denn dar, unt die Unmöglichkeit der Aufbringung von mehr als Es war erstaunlich, wie sich die Physiognomie das Hauses am diese trage das Ausland. Dienstag änderte, als die Scene wechselte und der Beratung des selbstverständlich, daß der Zoll voll im Preis zum Ausdruck kommt. Schabfefretär v. Stengel hielt neue Steuervorschläge für aus­Gestern fand er es dagegen für ganz 24 Millionen Mark ungedeckter Matrikularbeiträge nachzuweisen. Krankengesetzes die Verhandlung des Börsengesezes folgte. Eifrig verteidigt Molkenbuhr die Interessen der Seeleute; man erreicht wird, da will er durch Kunstmittel nachhelfen. Wo dieses Facit aus irgend welchen besonderen Einflüssen nicht sichtslos. Die Kommission beschloß, die Matrikularbeiträge um fühlt, daß er eine Sache vertritt, die ihm am Herzen liegt. Neben ihm an der Rednertribüne hat sich Geheimrat von Jonquières hin- standpunkt eingenommen hat und die Börsenspekulation in ihrem Der einzige Redner, der bisher einen höheren Beurteilungs- 16 Millionen Mark zu erhöhen. In einer Resolution verlangte Abg. Sped, daß die Ver­gesetzt. Nervös macht er sich hin und wieder Notizen, schickt einen der Diener nach Schriften und geht dann heftig auf und ab. Dann zusammenhang mit dem Gesamtmechanismus des heutigen Wirtschafts- waltung des ostasiatischen Expeditionscorps mit der Verwaltung ergreift er das Wort. Was ist ihm die ganze Angelegenheit? freilich die Anerkennung der Agrar- wie Börsenpresse versagt. So systems betrachtete, ist Genosse Robert Schmidt. Dafür bleibt ihm von Kiautschou " baldthunlichst" verbunden werde. Erledigt wurden sodann noch einige Petitionen, darunter eine Er fühlt sich nur als Regierungsvertreter, der deren Stellung möglichst schreibt z. B. die National- Zeitung":" Von socialdemokratischer von den Ansiedlern in Südwestafrika, die durch die Beschlüsse der schneidig zu verteidigen hat, womit, ist gleichgültig. Wie ein Advokat Seite beleuchtete zunächst der Abgeordnete Schmidt die Einseitigkeit Kommission für erledigt erklärt wird. faßt er seine Aufgabe auf, dem es absolut gleich ist, wen und was der agrarischen Auffassung vom Börsenwesen, um dann seinerseits

Gesetz für Seeleute vorauf.

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er verteidigt, der aber es als feine Pflicht betrachtet, alles heran- die ebenso einseitige Auffassung der Socialdemokratie vom gesamten Berliner Partei- Angelegenheiten.

zuholen, was zu Gunsten seines Klienten spricht, mag es ihm auch Kapitalismus vorzutragen."

felbst vielleicht wenig stichhaltig dünken. Die fleinen Reeder können, erklärt er, die geforderte Ausdehnung der Krankenfürsorge für ihre Schiffsmannschaften nicht tragen und außerdem könnten die Seeleute leicht veranlaßt werden, sich gleich nach ihrer Abmusternng einem liederlichen Lebenswandel zu ergeben, um den Reeder zu schädigen.

Und nun folgen nach einander die Redner der andren Parteien; Herr Bazig von der nationalliberalen Fraktion, Herr Bargmann von der freisinnigen Volkspartei, Herr Kirsch vom Centrum 2c. Sie alle find ängstlich besorgt um die Reederprofite.

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Parlamentarisches.

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Der Vertrauensmann. Alt- Glienicke. Der Wahlverein hält seine Mitgliederversammlung Sonntagnachmittag 3%, Uhr bei Saß ab. Tagesordnung: Die Be­deutung des 1. Mai. Referent Genosse Philipp Bernstein. Nach dem geselliges Beisammensein. Gäste willkommen. Die Gewerk­schaften sind dazu eingeladen.

Zur Lokal- Lifte. Der Arbeiterschaft stehen von jetzt ab folgende Lokale zur Verfügung: Johannisthal :" Jägerhaus", Inhaber Krause, Friedrichstr. 1.­Tegelort: Restaurant Leuchtturm", Inh. H. Weihrauch. Schulzen­Die Budgetkommission des Reichstages setzte am Freitag die Ve- borf bei Tegel : Trillers Restaurant Hubertus".- Erfner: Schüßen­ratungen über die Finanzierung des Reichshaus- haus", Inh. Müller. halts Etats fort. Die Maischbottichsteuer wurde um 2 Mill. Arbeiterschaft zu Versammlungen nicht mehr zur Verfügung; man In untenstehenden Ortschaften stehen folgende Lokale ber Auf den Bänken der Rechten und des Centrums fizen nur wenige höher mit 14 Mill. M. angesetzt; die Verbrauchsabgabe für Brannt: wolle sie in der Lokal- Liste vom 17. April streichen. Köpenick : Herren, von denen nur drei, vier gelangweilt den Rednern zuhören, wein soll 106 Mill., die Schaumweinsteuer soll 4%, Mill. M. bringen. Restaurant" Bahnhof Sadowa". Ertner: Gasthof zur Eisen­die andern lesen Zeitungen oder schreiben Briefe. Die meisten fizzen Bei dem Titel Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier( 29 bahn". Inh. Stadelmann; Gasthof zur Traube", Jnh. Rüger. draußen im Restaurant oder im Foyer. Fast noch gelangweilter Mill. M.) regte der Referent Abg. Arendt eine Reform der Grünheide , Fangschleufe, Bergluch. Zu Ausflügen, Bartien 2c. folgen die Tribünenbesucher den Rednern. Einige Neulinge Biersteuer an, durch die aber die Konsumenten nicht höher be- ist nur das Lotal von F. Schulze," Hotel zum Dampfschiff" in fcheinend gutfituierte Provinzler, die zum Besuch in Berlin sind- hören lastet, sondern nur die kleinen Brauereien besser gegen die Konkurrenzangichlenie zu berücksichtigen, indem dieses Lokal der dortigen mit erquälter Aufmerksamkeit halb empört den Verhandlungen der großen geschützt werden sollten. Storreferent ped wies darauf Arbeiterschaft zu Versammlungen ze. zur Verfügung steht. zu, auf den Gefichtern einen Ausdrud, als wollten sie sagen: Das ist hin, daß die in Bayern durchgeführte Staffelung des Malzaufschlags Alle andren Lokale in diesen Drtsschaften sind streng zu meiden. nun der Reichstag! Den haben wir uns ganz anders vorgestellt. 3u Gunsten der Kleinbrauer den kapitalistischen Konzentrationsprozeß Die Lokal- Kommission. Solche Rücksichtslosigkeit. Die wenigen Personen, die im Saal sind, nicht hätte aufhalten können. Schatzfefretär v. Stengel meinte, Den Genossen des sechsten Wahlkreises zur Kenntnis, daß das hören ja gar nicht die Redner an. Neben ihnen, links und rechts daß eine Verbesserung der Veranlagung der Brausteuer wünschensivert figen einige jüngere Herren; wie man ihnen schon von weitem an- fei; die Regierungen hätten sich aber mit der Frage noch nicht befaist. am 1. Mai im Schloß Weddingpark, Müllerstr. 178, stattfindende fieht: Bankangestellte. Ungeduldig erwarten sie den Beginn der Der Reichstag habe sich bisher gegen die Verbesserungsvorschläge immer Maifest mit der von unsrer Partei veranstalteten Maifeier absolut Verhandlungen über das Börsengefeß. Alle fünf Minuten flüstert ablehnend verhalten. Abg. Müller- Fulda wies auf die Er nichts zu thun hat. Vielmehr ist der auf den Plakaten verzeichnete der eine dem andren zu: Gott , ist das langweilig."" Der scheinung hin, daß die Erträge der Biersteuer allmählich abnehmen, Regiffeur Mar Rieger aus dem Wahlberein ausgeschlossen worden. Der Vorstand des socialdemokratischen Wahlvereins. Mollenbuhr hat's Redefieber!" Kennen Sie Kämpf? Da unten obfchon Bevölkerung und Konsum zunähmen. Unterstaatssekretär fitt er beim Schrader, erste Reihe." Dove kommt wohl erst v. Fischer glaubte, daß die Mäßigkeitsbestrebungen Sechster Wahlkreis. Am Dienstag, den 3. Mai, abends 81%, Uhr, morgen dran?"" Wenn nur der Molkenbuhr endlich aufhören nicht ohne Wirkung auf den Bierkonsum geblieben seien; auch die findet im Saale des Herrn Milbrodt, Müfferstr. 7, eine öffentliche falte Witterung im Sommer 1902 und die schlechte wirtschaftliche Versammlung statt zur Aufstellung des Kandidaten für den Endlich kommt die Börsengesetzgebung zur Beratung. Aus dem Stonjunktur müßten in Rechnung gestellt werden. Schabjekretär 40. Kommunal- Wahlbezirk. Die Tagesordnung lautet: Vortrag des Foher kommen die Abgeordneten herein. Die Börsengesetz- Vorlage v. Stengel machte darauf aufmerksam, daß die Höhe des Bier- Genoffen Leo Arons über:" Die Aufgaben der Social­ist doch interessanter als der Arbeiterschutz. Der Handelsminister tonfums parallel gehe mit der Ba uthätigkeit. An dem Durst demokratie im Roten Hause." Freie Aussprache. Aufstellung des spricht- monoton, troden, jedes Wort wohlabgewogen. Seit der Maurer zerschellten offenbar die Mäßigkeitsbestrebungen." Abg. Kandidaten. Um zahlreichen Besuch bittet er Ercellenz geworden, hat er der ihm eignen Großlaufmanns- Dr. Paasche plaidierte für den Erlaß eines Surrogatverbotes, wie Steifheit, wie man sie bei den Chefs alt- hanseatischer Handelshäuser es in Süddeutschland besteht, auch für das Gebiet der Brausteuer­findet, noch eine gute Dosis preußischer Bureaukraten würde gemeinschaft; der Malzverbrauch für das Hektoliter Bier nähme an­aufgepfropft. Was er aus der Geschichte des Börsengefeßzes dauernd ab, der Surrogatverbrauch steige entsprechend. Unterstaats­berichtet, ist dritter, vierter Güte; volkswirtschaftliche Theoretit sekretär v. Fischer bestritt die letzte Bemerkung. Der Ansatz der ist nie feine starte Seite gewefen. Dennoch hören Brousteuer und der der Aversen wurde unverändert gutgeheißen. ihm die vorher durch Molenbuhrs Reden verscheuchten Der Spieltartenstempel soll 1 Millionen bringen, die Wechsel­Brit. Das Maifest wird folgendermaßen gefeiert. Vormittags Herren von der Rechten und dem Centrum aufmerksam zu stempelsteuer 11%. Millionen. Beim Etat der Wertpapiersteuer wies Spricht er von der Ehrbarkeit der Börse und ihren notwendigen Abg. Müller- Fulda darauf hin, daß bei der größten deutschen 11 Uhr in Hübners Saal( früher Adam), Buschkrug, Rudowerstraße: Versammlung. Referent Genosse Dr. Borchardt. Nach­wirtschaftlichen Funktionen, dann lachen sie ironisch; spricht er von Aktiengesellschaftsgründung durch geschickte Manipulierung der Betrag der Unmoralität gewisser Spekulationskreise, die sich in der häufigen der Stempelsteuer im Betrage von 3%, Millionen Mark nicht bezahlt mittags von 4 Uhr ab in Betges Festsälen, Chauffeeftr. 39: Großes Erhebung des Register- und Differenzeinwandes bekundet, findet er worden sei. Der preußische Inferierungsstempel für die Immobilien Maivergnügen, Gefang, turnerische Aufführungen, humoristische Vor­freudigen Beifall. im Betrage von einer Million Mark sei von derselben Gesellschaft nicht träge und Tanz. Entree 20 Pf. Um rige Beteiligung bittet Das Komitee. Dann kommt Kanig, der Theoretiker der Rechten. Er hat ein erhoben worden, weil diese ja angeblich reichsstempelpflichtig gewesen gutes Material zusammengetragen und weiß es von seinem Stand- sei. Auf diese Weise wären sowohl Reich wie Staat um die Stempel- Friedrichsfelde . Die Maifeier findet am Sonntagnachmittag punkt aus geschickt zu verwerten, von der Rechten oft durch Beifalls- einnahme gekommen.( Es handelt sich hier um die patriotische" bon 3 Uhr an im Lokal von Bube statt. Konzert, Theater, Vorträge. äußerungen unterbrochen. Seine Ausführungen leiden allerdings an Firma Krupp ! Red. d. Vort.") Es sei überhaupt bedenklich, daß Recitationen, Lebende Bilder und Tanz. Die Festrede wird vomi einem großen Fehler. Er betrachtet die Börse nicht in ihrem historischen und man die sogenannten Buch gründungen stempelfrei laffe; diese Genossen H. Stühmer gehalten. Eine besondere Bersammlung findet wirtschaftlichen Zusammenhang mit dem kapitalistischen System; er faßt würden in der legten Zeit auffällig bevorzugt. Schatzsekretär nicht statt. die beobachteten Spekulationserscheinungen als rein specielle Charakter- v. Stengel bemerkte, daß es unter seiner Amtsführung Johannisthal und Rudow . Die Maifeter findet Sonntag eigenheiten der Börse auf, während sie in Wirklichkeit konftitutionelle ordnungsmäßig hergegangen. Die Ausführungen des Abg. Müller nachmittag 4 Uhr in Rudow bei Reimer, Bendastraße. statt. gue Fehler der ganzen heutigen Wirtschaftsweise sind und nur an der seien ihm sehr interessant gewesen; man solle aber die Diskussion bis Genossen, die sich daran beteiligen, wollen sich zum gemeinschaftlichen Börse als dem Centralpunkt des Geld- und Warenhandels am zur Beratung einer Reichs- Stempel- Nobelle vertagen. schärfsten zum Ausdruck kommen. Betrachtet man aber einmal diese Die leberweisungen an die Bundesstaaten erleiden in- bmarich Sonntagnachmittag 3 Uhr bei Mertins, Roonstr. 2, ein finden. Zahlreiche Beteiligung erwartet Einseitigkeit des Kanißschen Standpunktes als durch die ganze folge der Finanzreform eine wesentliche Veränderung. Eingesetzt Der Vorstand des Wahlvereins. Stellung des deutschen Großgrundbesizes im heutigen Wirtschafts- waren 542 Millionen Mark. Die definitive Einseßung neuer Ziffern Groß- Lichterfelde - Lankwitz . Die diesjährige Maifeier findet in getriebe bedingt und gegeben, dann ist die Rede des Grafen Kanig muß vorbehalten bleiben bis nach den Beschlüssen des Plenums über eine ganz anerkennenswerte Leistung. die lex Stengel. Vermutlich wird sich die Summe auf 196 Millionen vei Lokalen statt, und zwar bei Richter, Groß- Lichterfelde , Chaussee­Anders dachten freilich die Finanzjünger, die neben mir auf der Mark stellen. Bei dem Etat für die Verzinsung der Straße 104, und bei A. Wolff, Lanfwiz. Calandrelliftr. 27/29. Tribüne faßen. Sie zeigten fich tief entrüftet über die Angriffe des Reichsschuld wird sich der Bedarf nach den Abstrichen des Reichs- Morgens findet ein Spaziergang, statt; Abmarsch vom Restaurant Grafen Kaniz, die sie mit allerlei Gloffen begleiteten. Wiederholt tags am diesjährigen Etat etwas geringer stellen. Die Richter 8 Uhr, Endpunkt Restaurant Wolff, Lankwiz. hörte ich fie fich gegenseitig zuzischeln: Welcher Unsinn!" Gesamtabstriche des Reichstags, die zum größten Teile von der Amtsvorsteher in Mariendorf für Lanfwig verbotene politische" Morgen kommt Nämpf, der wird's ihm eintränken!"- Und als 3uschußanleihe abgesetzt werden sollen, belaufen sich auf rund Tanzvergnügen ist nunmehr durch Gilboten" aufgehoben. Der Redner von den amerikanischen Baumwollspekulationen sprach, 50 Millionen Mart, davon gehen aber wieder ca. 5 Millionen! Nowawes . Die Maifeier findet in folgender Weise statt: meinte einer der Herren indigniert: Was geht uns die Baumwolle Mart für die südwestafrikanischen Ereignisse ab, so daß immerhin Morgens 7 Uhr Spaziergang nach Drewiz. Abmarsch von an; in Deutschland wächst keine!" noch der Anleihebedarf um ca. 45 Millionen Mark gekürzt ist. Abg. Bernhardts. Volksgarten. Nachmittags von 2 Uhr ab in letzterem Es ist eine höchst furiose Komödie, die sich seit einigen Tagen Sped regte die Steuerbefreiung der Reichs- und Staatsanleihen Lokal: Konzert, turnezische Aufführungen. Festrede, gehalten vom im Reichstag abspielt- allerdings gewissermaßen nur ein Nachspiel an und forderte ihre Stückelung herab bis zum Betrage von 100 Mart. Genoffen Redakteur Alb. Meyer- Brandenburg. Abends: Ball. Wir zu dem Präludium, das schon seit langem die Börsen- Schatzsekretär v. Stengel trat dem Wunsche nach Steuerbefreiung ersuchen die Genossen, für zahlreiche Beteiligung zu agitieren.

Das vom