Nr. 109. 21. Jahrgang.
2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
-
Dienstag, 10. Mai 1904.
barung" über Fahrzeitentschädigung einseitig zu ihren Gunsten zu Polizei und Streifposten. Immer sonderbarere Blüten zeitigt gestalten; es wäre nun einmal so, der eine Arbeitgeber sei weniger der Königsberger Maurerstreit. Auf dem Bahnhofe werden oft die entgegenkommend wie der andre, wenn es sich um freie Verein- Streikposten von der Polizei notiert; zu welchem Ziveck, ist jedermann barungen zwischen Unternehmer und Arbeiter handelt! Wenig ein Rätsel. Auch sonst kommt es zu allerlei Zwistigkeiten. Als in schmeichelhaft für die Innungsgrößen waren auch die Ausführungen einer sehr stillen Straße in Mittelhufen, einem nahen Vorort von wird voraussichtlich in der heute in der„ Neuen Welt", Hasenheide, des Herrn Bernhardt, der das Ehrenamt eines unparteiischen Königsberg , zwei Streifpesten vor einem Bau standen, kamen zivei stattfindenden großen Versammlung beschlossen werden. Am Sonn- Vorsißenden der Schlichtungskommission bekleidet. Demnach hat der Maurer, welche auf einem Bau, dessen Bauherr die Forderungen betag tagte im Rosenthaler Hof" die Vertrauensmänner- Versammlung Obmann der Arbeitgeber in der Kommission ausdrücklich erklärt, daß willigt hatte, wegen Arbeit anfragen. Sie knüpften ein des Verbandes, welche sich mit den fruchtlosen Verhandlungen der den Arbeitgebermitgliedern keinerlei Beschränkungen in ihren Ent- Gespräch an. Flugs war auch ein Polizist da, der die Maurer frug, Gesellenausschüsse und der Innungen beschäftigte. Ein wahrer Entschlüssen von der Innung auferlegt seien. Die Innung handele aber was fie vorhätten. Als diese erwiderten, daß sie Arbeit suchen, rüstungssturm entstand in der Versammlung, als der Referent das jest wenig kollegial, wenn sie ihre Kommissionsmitglieder in dieser herrschte er sie folgendermaßen an:„ Macht daß Ihr fortkommt, sonst höhnische Verhalten der Jnnungen schilderte. Es war allgemein die Auf- Weise desabouiere und ihnen damit ein Armutszeugnis ausstelle. Er werde ich Euch Arbeit besorgen! wenn ich Euch ein paar runterhaue, für seine Person würde sich gegebenenfalls bedanken, unter solchen dann fliegt Ihr auf den A...! Das Stehen ist überhaupt fassung: Die Innungen wollen den Streit, gut, sie sollen ihn Umständen Mitglied einer Körperschaft zu werden, deren Beschlüsse hier verboten!" Bei diesen Worten griff der Polizist mit haben. Die Versammlung ging mun sofort an die praktischen Vor- von dem Gros seiner Kollegen dann nicht anerkannt würden. So beiden Händen nach dem Säbel, als ob er blant ziehen wollte. Er Arbeiten für den Streit. Das Schlafstellenwesen wurde allseitig in die Enge getrieben, beschränkten sich die Herren Berger ließ das aber sein. Nun wollte den schneidigen Herren ein Streifenorganisiert und Vertrauensleute ernannt. Einstimmig und kunih nur noch darauf, die Kompetenz der Schlichtungs - der auf eine Sammergerichts- Entscheidung in seinem Verbandsblatte wurde der Beschluß gefaßt, daß die zu neuen Bedingungen fommission zu der in Frage kommenden Aenderung zu bestreiten. aufmerksam machen, nach der bekanntlich das Streifpoſtenstehen nicht Arbeitenden ein Zehntel ihres Wochenlohnes an Nach längerer Beratung machte das Einigungsamt dann einen Ververboten ist. Aber der Polizist erklärte stolz:" Solch einen Wisch oie Streiffasse abzuführen haben. Während des Streits haben die gleichsvorschlag auf folgender Grundlage: Die Parteien nehme ich nicht in meine Hände!" Die Streifenden lieferten dem Kollegen im Streifgebiet sich die Zeitungen jede Woche selbst vom einigen fich, indem sie die Vorschläge der Schlich Herrn kein Wasser auf die Mühle, und so mußte er denn den tungsfommission bom 18. Februar anerkennen. Rückzug antreten. Bureau zu holen. Die Verhaltungsmaßregeln beim Streit Nur der Passus:" Ist die Arbeitsstelle mehr als 3 Kilometer vom Die Situation gestaltet sich für die Maurer immer günstiger. jowie die Erläuterung der Streitarbeit wurde nochmals Geschäft entfernt, so ist dem Arbeitnehmer das Fahrgeld.... zu 48 Unternehmer haben bewilligt, und es verlassen immer mehr iner Besprechung unterzogen. Allgemeine Befriedigung erweckte vergüten," erfährt die Aenderung, daß anstatt 3 kilometer i et Streifende die Stadt. In kurzer Zeit dürfte Königss die Mitteilung, daß das Landgericht inkiel das Boytott 4 Kilometer gefekt wird. Die bisherige Bestimmung, betr. die berg gänzlich von Streifenden geleert sein, und Jerbot des Amtsgerichts aufgehoben habe. freie Vereinbarung" ist außer Kraft gefeht. Gültig ist dann kann ja das Unternehmertum Orgien feiern, wenn es Lust dazu die jeßige Fassung des§ 6 des Tarifs vom 10. Mai d. J. ab. hat. Vielen ist übrigens schon trotz der vielen Italiener der Humor Namens der Bauklempner erklärte sich Cohen mit diesem Ver- vergangen. Sie möchten gerne bewilligen, aber die Strafe von gleichsvorschlage einverstanden mit dem Bemerken, daß die Ver: 900 Mt., die sie an den Arbeitgeberbund zahlen müssen, wenn sie sammlung am Mittwoch denselben sicher acceptieren werde. Auch bewilligen, hält sie davon zurüd. Obermeister Berger sowie die übrigen Jnnungsmitglieder waren jetzt mit dem Vorschlag einverstanden. So ist denn durch die ihnen beigebrachte bessere Einsicht der Innungsherren ein Streik verhütet worden, dessen günstiger Ausgang für die Arbeiter angesichts der jebigen flotten Sonjunktur kaum zweifelhaft sein konnte. Es be= darf auch kaum der Erwähnung, daß die Bauklempner den„ bierten Kilometer" lediglich aus Coulanz gegenüber dem Einigungsamt preis gegeben haben.
Der heutigen Versammlung wird wiederum eine Vertrauens.nänner- Versammlung vorausgehen, die die weitere Organisation oes Streits beschließt.
So dürfte der heutige Tag eine große Bedeutung für die Bädergesellen und auch für das Publikum haben, und die Progigkeit der Bäckermeister ist Schuld an einen Kampf, der recht leicht hätte
Jermieden werden können.
Das Streitgebiet erstreckt sich über Berlin und folgende Vororte: Rigdorf, Briz, Charlottenburg mit Westend , Schöneberg , Wilmersdorf , Friedenau , Stegliz , Reinickendorf , Tegel , Bankow , Nieder- Schönhausen, Alt- und Neu- Weißensee, Friedrichsberg, Friedrichsfelde , Lichtenberg und Stralau- Rummelsburg.
Der Tariffonflikt im Bauklempner- Gewerbe,
der sich durch die Schuld der Innungsherren bereits so zugespitzt hatte, daß die Entscheidung über den Ausbruch eines größeren Streits nur noch auf des Messers Schneide stand, ist nunmehr zu Gunsten der Arbeiter beigelegt worden. Gestern beschäftigte sich das Einigungsamt des Gewerbegerichts unter Leitung des Magistratsrats v. Schulz in abermaliger Sizung mit der Angelegenheit. Als Beifizer fungierten im Auftrage der Arbeitnehmer Reichstagsabgeordneter Stör sten, Metallarbeiter Behrend und Buchdrucker Massini, im Auftrage der Arbeitgeber Unternehmer Bernhardt , Fabrikant Ma a ß und Kiesgrubenbefizer Crohn; außerdem nahmen eine Anzahl Vertreter der Bauklempner mit dem Verbandsbevollmächtigten Cohen sowie die leitenden Personen der Baullempner- Innung mit dem Obermeister Berger an den Verhandlungen teil.
"
ses andern Tarifparagraphen
-
-
-
"
-
Städtchen ist es zu einem Ausstande der Maurer gekommen. Das Staat und Koalitionsrecht. In einem kleinen ostpreußischen ist nun an und für sich eine alltägliche Erscheinung. Aber in Tapiau sind die Maurer gezivungen, gegen den preußischen Staat borzugehen. Es werden dort seit Jahren Staatsbauten aufgeführt. Die Arbeiten find an feinen Unternehmer vergeben, sondern sie werden von einem Rittmeister geleitet. Diesem ist die Organisation der Maurer ein Dorn im Auge, und es sind sehr oft Vertrauensleute und Vorstandsmitglieder gemaßregelt worden. Dieselben müssen dann Tapiau verlassen, und fremde Arbeiter ziehen ein. Kürzlich wurden wieder zwei Vertrauensleute vom Rittmeister entlassen. Bald darauf suchte er 50 Maurer von auswärts. Die Tapiauer Arbeiter stellten nun an den Herrn die Forderung, keine Maßregelungen von Verbandskollegen mehr vorzunehmen und die Gemaßregelten wieder einzustellen. Darauf ging er nicht ein, und so kam es zum Streit. vor zwei Jahren, als es zur Lohnbelegung kam, hatte der Herr Rittmeister mit den Maurern einen Vertrag geschlossen. Im vorigen Herbst aber gab er den Maurern plötzlich weniger pro Stunde, als bereinbart war. Er hatte die Rechnung jedoch ohne den Wirt gemacht. Auf Veranlassung der Verbandsleitung, die sich an die höhere Bes hörde wandte, mußte er den Maurern den abgezogenen Lohn wieder auszahlen. Es wurden an die Maurer Beträge bis zu 60 Mt. ausgezahlt. Troßdem hielt der Staat den Herrn weiter für geeignet zur Leitung der Arbeiten.
Der Ausstand in den Vereinigten Fränkischen Schuhfabriken in Nürnberg ist für beendet erklärt. Die Direktion hat den des Dieb stahls überführten Wertmeister Faber entlassen, aber die weitere Forderung der Arbeiter, auch den ebenfalls schwer kompromittierten Werfführer Wa Iz zu entlassen, wies sie hartnädig zurück. Als dann die Arbeiter erklärten, die Arbeit wieder aufnehmen zu wollen, wenn alle Streifenden wieder eingestellt würden, wurde auch diese Forderung die Arbeit bedingungslos wieder aufzus dann beschlossen, nehmen. Bürgerliche Blätter schreiben, die Arbeiter seien durch socialdemokratische Hezer in den Streit hineingetrieben worden. Demgegenüber ist zu fonstatieren, daß in der Versammlung, in der der Ausstand erklärt tourde, die Führer des Vereins deutscher Schuhmacher, Simon und Kölle, sich gegen den Streit aussprachen, wärend fich die Arbeiter mit überwältigender Mehrheit in geheimer AbStimmung für den Streif erklärten. Den Führern blieb also nichts andres übrig, als die Leitung der Bewegung zu übernehmen. Der Buzug nach Nürnberg ist nach wie vor fernzuhalten, da etwa 200 Schuhmacher nicht wieder eingestellt werden. Husland.
In der Versammlung im Osten machte sich eine ernsthafte Opposition gegen den Vertrag überhaupt nicht bemerkbar. In den Die Maler von Basel sind in eine Lohnbewegung eingetreten; andern beiden Versammlungen traten zwar Redner auf, die von der sie fordern die Einführung der 9stündigen Arbeitszeit, an VorVertragsverlängerung ohne Lohnerhöhung nichts wissen und lieber abenden von Sonn- und Feiertagen 81% Stunden bei gleichem Lohn. ohne Vertrag weiter arbeiten wollten, jedoch ergab die Abstimmung Es wird ein Minimallohn von 55 Cent pro Stunde verlangt; Ueber auch hier, eine Mehrheit für den Vorschlag der Verbandsleitung. zeitarbeit soll mit 50, Nacht- und Sonntagsarbeit mit 100 Broz. Das gesamte Resultat der Abstimmung in allen drei Verſamm- Buschlag vergütet werden. lungen ist: 467 Stimmen für, 257 gegen die Verlängerung des Vertrages nach dem Vorschlage der Verbandsleitung.
Der Pommernbank- Prozeß.
Tarifvertrag der Bauarbeiter. Nachdem die vor etwa zwei Wochen abgehaltene Bauarbeiterversammlung keine endgültige Entscheidung über die Frage der Verlängerung des am 1. Mai abgelaufenen Tarifvertrages gefällt hatte, unterlag diese Angelegenheit einer Urabstimmung, die am Sonntag vorgenommen wurde. Zu diesem 3wved tagten gleichzeitig drei Mitgliederversammlungen des Bauarbeiter- Berbandes, eine im Norden, die andre im Westen, und die dritte im Osten der Stadt. Da sich in der vorigen Versammlung eine starke Opposition gegen die Vertragsverlängerung ohne gleichzeitige Lohnerhöhung geltend gemacht hatte, so legten die Referenten in den Versammlungen am Sonntag die Bedeutung forporativer Arbeitsverträge im allgemeinen dar und wiesen nach, welche Gründe im besonderen für die Verlängerung des Vertrages der Bauarbeiter fprechen. In dieser Hinsicht wurde unter anderm ausgeführt: Im Jahre 1902 erlangten die Bauarbeiter Berlins durch Streit eine Erhöhung des Stundenlohns von 40 auf 45 Pf. Diese Lohnerhöhung, die mit einem Opfer von 16 000 M. erkämpft war, ging aber, sobald In der allgemeinen Aussprache legte Cohen nochmals furz die im Herbst 1902 die Arbeitsgelegenheit nachließ, wieder verloren, der im Bortvärts" bereits bekannt gegebenen Ursachen des Konflikts dar. Lohn sant wieder auf 40 Bf., ja teilweise sogar noch tiefer. Jm Die Aenderung der Tarifbestimmung betr. Fahrzeitentschädigung sei Jahre 1903 trat die Organisation mit den Arbeitgebern in Untereine zwingende Notwendigkeit gewesen, weil gerade die ausschlag- handlung, und erzielte ohne Streit dem Abschluß eines Vertrages, gebendsten Firmen der bisherigen Fassung dieser Bestimmung, die den welcher den Stundenlohn auf 45 Pf. festsette. Der wesentlichte Arbeitgebern bezüglich der Fahrzeit- und Fahrgeldentschädigung freie Vorteil des Vertragsverhältnisses ist, daß der einmal festgefeßte Lohn Vereinbarung" einräumt, eine durchaus einseitige, vom Bewußtsein auch erhalten blieb. Die Gegner des Vertrages behaupten nun, daß der wirtschaftlichen Uebermacht diftierte Auslegung gegeben und sie unter der Herrschaft desselben die Organisation zurückgehe. ruch dementsprechend zur Anwendung gebracht haben. Es ist den Das ist aber ein Irrtum. Während des vergangenen Jahres, wo der Arbeitern in einer Reihe von Fällen einfach erklärt worden, man Vertrag in Gültigkeit war, hat die Mitgliederzahl zugenommen, sie volle ihnen nur so und so viel oder auch überhaupt feine ist auch stabiler geworden. Es hat sich also gezeigt, daß das BeFahrgeldentschädigung zahlen, und wer damit nicht zufrieden sei, stehen des Vertrages sowohl die Lohn- und Arbeitsverhältnisse, wie Aus diesen Gründen önne gehen. Aus diesen Gründen sei die Regelung der Fahrzeit- die Organisation günstig beeinflußt hat. frage nachgerade brennend geworden; nur mit Mühe habe sich die empfiehlt die Verbandsleitung, daß die Tarifverhandlungen mit den Erregung der Bauklempner über derartige Praktiken besänftigen Unternehmern fortgesetzt werden, und, falls es nicht möglich sein assen. In Interesse des Friedens aber sei stets von einer allgemeinen follte, Lohnaufbesserungen durchzusehen, den gegenwärtigen Vertrag Arbeitsniederlegung abgeraten worden; jedoch sei ein weiteres auf ein Jahr zu verlängern. pinausschieben der Entscheidung nunmehr unmöglich. Redner stellte ich grundsätzlich auf den Standpunkt, daß eine Schlichtungskommission anbedingt die Befugnisse zu einer regelnden Aenderung eines oder wie es hier geschehen ist ein geräumt werden müsse wenn anders sie nicht eine leere Deforation sein solle und bedauert, daß die Innung ihre eignen Kommissionsbertreter in so krasser Weise desavouierte, indem sie deren wohlerivogener Zustimmung zu der als notwendig erkannten Alenderung ihrerseits die Anerkennung versagte. Die ganze Sache sei nicht so Tompliziert, als daß ihre Erledigung sich ca. drei Monate hinzögern dürfe; deshalb beantrage er, nunmehr den Beschluß der Schlichtungs - Zur Lohnbewegnng der Parkettbodenleger Berlins ist zu berichten, In der gestrigen Sißung des Pommernbank- Prozesses tourde Tommission zu sanktionieren mit rüdwirkender Kraft vom 1. März daß der Stand der Bewegung noch derselbe ist wie am 3. Mai. Die dieses Jahres an. Arbeit ruht bei sämtlichen Firmen; nur haben sich noch mehr zunächst über einige Punkte der Nachtragsanflage verhandelt. Als seiner Als hierauf Obermeister Berger das Wort nahm, provozierte Streifende der Kontrolle gemeldet. Die Zahl der am Streit Be- Beit die Sanden- Banten ins Wanten tamen, trat eine Anzahl von Die Arbeitgeber versuchen Hypothekenbanken, darunter auch die Bommernbank, zu einer Hilfs er sogleich einen häßlichen 3wischenfall, der bald dazu teiligten ist von 203 auf 210 gefstiegen. geführt hätte, daß Herr v. Schulz den Vorsiz niederlegte. Herr die Streifenden dadurch wantelmütig zu machen, daß sie Einschreibe- attion zusammen, welche darin gipfelte, daß der Preußischen Berger wollte es nämlich sehr befremdlich finden, daß Herr v. Schulz briefe versenden und Ersatz für den ihnen verursachten Schaden durch Hypotheken- Aktien- Bant gegen Abnahme guter Sypothefen etwa eine Sigung in dieser Sache auf den 6. Mai anberaumt hatte, obwohl Klage- Androhung verlangen. Seitens der Firma Rosenfeld ist bei 20 Millionen Mart zur Aufnahme ihrer den Markt überschwemmenen der früheren Sigung eine unbestimmte Vertagung beschlossen war. der Streifleitung im Auftrage der Arbeitgeber ein Schreiben ein- den Pfandbriefe zur Verfügung gestellt wurden. Der Fall der Die Art, wie dieses Befremden" zum Ausdruc tam, mußte bei dem gelaufen, in welchem sie erklären, mit der Kommission der Parkett- Sanden- Banken kommte dennoch nicht aufgehalten werden und das größten Teile der Anwesenden ohne weiteres die Empfindung hervor- leger in Unterhandlung treten zu wollen, aber mit der Bedingung, Mißtrauen des Publikums gegen alle Hypothekenbanken blieb bestehen. rufen, als folle dem Vorsitzenden ganz unverblümt der Vorwurf der daß die Arbeit sofort aufgenommen wird. Dies ist seitens Eine größere Anzahl von Hypothekenbanken bereitete deshalb eine Parteilichkeit zu Gunsten der Arbeiter gemacht werden. Herr von der Kommission dahingehend beantwortet worden, daß die Streifenden öffentliche Erklärung vor, daß sie mit Tochter- und Nebengesellschaften Schulz gab diesem Empfinden denn auch sofort durch eine entsprechende gewillt sind, in Unterhandlung zu treten, aber die sofortige Auf- nach dem Muster der Sanden- Banten nichts zu thun hätten. Am Die Firma Kampmeier Moabit, 31. Oftober 1900 erschien in der„ Voffischen 3eitung" Gegenbemerkung Ausdruck, worauf er sich mit den Beisigern zu einer nahme der Arbeit ablehnen. Beratung darüber zurückzog, ob er den Vorsitz weiter führen oder deren Sig in Breslau ist, bemüht sich, von dort Arbeitskräfte heran- folgende Notiz:„ Die hier domizilierenden Hypothekenbanken mit Ausniederlegen solle. Wahrscheinlich stellten sich die Beisitzer, ebenso wie zuziehen. Die Firma Fromm sucht Arbeitskräfte von Danzig und nahme der Pommerschen Hypotheken- Aktien- Bant bereiten angesichts die Mehrzahl der Anwesenden auf den Standpunkt, daß durch die Belgard heranzuziehen. Damit diefe Pläne durchkreuzt werden, er- der Vorfälle bei den beiden notleidenden Banken eine Erklärung vor, unqualifizierten Anwürfe eines Obermeisters Berger das Vertrauen suchen wir sämtliche arbeiterfreundliche Blätter, hiervon Notiz zu nehmen. in welchen sie auf den durchaus gesicherten Stand ihrer eignen UnterDer Bautischlerstreit in Steglik und Groß- Lichterfelde dauert un- nehmungen und der von denselben ausgegebenen Pfandbriefe verin die bewährte Unparteilichkeit des Vorsitzenden auch nicht im allergeringsten erschüttert werden konnte, weshalb Herr v. Schulz weiter berändert fort, da die Unternehmer noch nicht daran denken, Unter- weifen." Der Angeklagte Schulz geriet, wie die Anklage behauptet, präsidierte. Nach dieser moralischen Ohrfeige zog Herr Berger not- handlungen anzubahnen. Obgleich das Lamento darüber groß ist, über diese Erklärung in die höchste Wut und Aufregung und fuhr gedrungen etwas andre Seiten auf; seinen mühsam verkniffenen Un- daß fie mit ihren Arbeitswilligen nicht fertig werden können, glauben mit dem damaligen Vorsitzenden des Aufsichtsrats Schappach zum mut ließ er aber dann an dem Vorwärts" aus, dessen Sonntagsnotiz fie fich etwas zu vergeben, wenn sie jest nach zwölfwöchentlichem Präsidenten der Preußischen Central- Boden- Kredit- Aktiengesellschaft Klingemann und diesem soll er mit über die Ursachen des Konflikts ihm absolut nicht behagte. Mit einem Kampf den Gesellen die Hand zum Frieden reichen. gänzlich überflüssigen Aufwand von fittlicher Entrüstung bezeichnete er den Inhalt der Notia in ihrem wesentlichen Inhalt als„ un vahr". Seine zur Schau getragene Entrüstung flaute aber merk ich ab, als Cohen ihm rund und nett erklärte, der Vorwärts"- Die allgemeine Ansicht der Arbeitgeber geht dahin, daß es die Irtifel entspreche durchaus der Wahrheit mit Ausnahme eines geingfügigen Irrtums. Es hätte nämlich nur behauptet werden Gesellen nicht mehr lange aushalten" werden; die Unterstützungen tönnen, daß der Obermeister mutmaßlich, nicht aber thatsächlich müßten bald ihre Ende erreichen. Das glaubten die Herren von tönnen, daß der Obermeister mutmaßlich, nicht aber thatsächlich in a Ile Innungsmitglieder die Weifung der Verweigerung von Fahr: Anfang an und werden die große Enttäuschung erleben müssen, daß seitentschädigung hatte ergehen lassen; wirklich nachgewiesen wurde es überhaupt nicht eintreten wird. Der Mut ber streitenden Kollegen ist heute derselbe wie bei laut Aussage des früheren Altgesellen Weißel" nur" ein solcher Fall, aus dem dann die Schlußfolgerung auf alle Innungsmitglieder ge- Beginn des Ausstandes. In der Versammlung, die am 5. Mai in ogen worden ist. Aehnlich wie ihrem Obermeister erging es auch den Steglitz stattfand, wurde einstimmig der Beschluß gefaßt, den Kampf andern anwesenden Arbeitgebern mit der Entrüstung. Sie wollten solange fortzusetzen, bis auf irgend eine Weise eine Einigung zwischen 3 nämlich durchaus nicht wahr haben, daß eine Reihe von ihnen Arbeitgebern und Arbeitnehmern stattgefunden hat. Die in Arbeit anter Anwendung ihres wirtschaftlichen Uebergewichts die Arbeiter stehenden Kollegen bewilligten sogar eine höhere Unterstützung und im einen Teil des Fahrgeldes resp. den vollen Betrag der Fahrzeit- werden überhaupt keine Mittel scheuen, den streikenden Kollegen zum entschädigung benachteiligen. Als aber eine Firma nach der andern Biele zu verhelfen.- Die Streifenden ersuchen, den Zuzug nach hier streng fernzuhalten. namhaft gemacht wurde anwesende nicht ausgeschlossen wurden die Herren allgemach recht kleinlaut. Vollends aber verstummten sie, als Herr Müller, Arbeitgebermitglied der Schlichtungskommission, erklärte, er habe aus bester Ueberzeugung für eine Aenderung des fraglichen Baragraphen gestimmt, weil es bisher sind nach einem uns zugegangenen Privat Telegramm in die Arbeitgeber thatsächlich in der Hand hatten, die freie Verein- leinen allgemeinen Streit getreten. Es streifen 1100 Mann!
23
da
-
-
Es ist dies um so verwunderlicher, als sie selbst zugestehen, daß etwas bewilligt werden muß; auch find fie informiert darüber, daß in Nigdorf und andren Vororten der Nettotarif bezahlt wird, sogar verschiedentlich höhere Preise.
Deutfches Reich.
Die Brauerei- Arbeiter Hamburgs
schonungsloser Bloßstellung
-
-W
auch andrer Hypothekenbanken gedroht haben, falls die Erklärung nicht unterbleiben würde. Zeuge Präsident Klingemann bestätigt diese von der Anklage hervorgehobene Thatsache. Die Erklärung, zu der der Zeuge seine ursprüngliche Zustimmung zurüc gezogen hatte, und die schließlich unterblieben war, sei nicht aus Gehässigkeit gegen die Pommernbant beabsichtigt gewesen. Der Angeklagte Schulz sei bei dieser Gelegenheit sehr erregt gewesen und habe den Standpunkt vertreten, daß seine Hypothekenbank ebenso gat wäre, wie sämtliche übrigen Hypothekenbanken. Längere Zeit beanspruchte der nächste Zeuge, Banfier Albert Schappach, der seiner Zeit Präsident des Muratoriums der Pommernbank war und sich sehr lebhaft und energisch gegen die mancherlei Nadelstiche verwahrt, die draußen in der Welt" Haß, Neid, Schadenfreude und Dummheit" ihm und den Mitgliedern des Aufmancherlei Nadelstiche verwahrt, die draußen in der Welt„ Haß, Neid, fichtsrats zu verseßen zu dürfen geglaubt habe. Er gab eine sehr eingehende Darstellung von den Ereignissen und Vorgängen, die der Reorganisation der Pommernbant vorangegangen und fie begleitet haben, und verwahrte sich entschieden gegen die Ansicht, als ob der Aufsichtsrat irgendwie seine Pflichten vernachlässigt hätte, oder bei der Anstellung der Direktoren Schulz und Nomeid leichtfertig vorgegangen wäre. Nomeid habe sich durch seine Broschüre über die Hypothekenbant bekannt gemacht, er habe auch von seiner Thätigkeit bei der