Nr. 111. 21. Jahrgang.
Verfammlungen.
Unfre Kommunal- Nachwahlen.
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Donnerstag, 12. Mai 904.
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Feuerleute zu kommen, um mit diesen zusammen auf etwa ein stehe der Raum des Vorwärts" Bernsteins Gründung zur VerStündchen die angenehme Temperatur" zu genießen. Dann würde fügung? Man müsse auf solche Privatgründungen ein wachsames er auch vielleicht einen Begriff von der anstrengenden Thätigkeit der Auge haben und sie im Keime ersticken. Redner verweist auf BeFür den 32. Kommunal- Wahlbezirk war am Diens- felben Sorge tragen. Gasanstaltsarbeiter bekommen und für eine bessere Entlohnung der schlüsse der Brandenburgischen Provinzialfonferenz, wonach in der Hierauf richtete der Kandidat des Bezirks, Provinz Brandenburg Zeitungsgründungen nicht ohne Zustimmung tag eine öffentliche Kommunalwähler Versammlung Dr. Leo Arons , eine kurze packende Ansprache an die Ver- der Provinzialfonferenz ins Leben gerufen werden sollten. Aus nach dem Lokal von Hensel, Invalidenstraße, einberufen worden, sammlung. Er ermahnte, der Thätigkeit unsrer Partei in den Prinzip sei Front zu machen dagegen, daß focialdemokratische die so starken Zuspruch fand, daß schon lange vor Beginn der Ver- Stadtvertretungen mehr Beachtung wie bisher bisher zu schenken Zeitungen wieder in die Hände einzelner übergingen. Genosse handlungen der Saal voll besetzt war. Den Vorsiz führte Genosse und jetzt durch rege Agitation diese Wahl zu einem erfreulichen Buchner als Preßkommissionsmitglied hält es angesichts von BeBittdorf, das Referat hatte Stadtverordneter Genosse Stadthagen Parteistege zu machen.( Beifall.) Arendsee ersuchte die Genossen, hauptungen, wie die der angeblichen Aushungerung" Bernsteins, für übernommen. Stadthagen sprach über die Bedeutung der auch die aus dem Bezirk verzogenen Wähler, soweit notwendig, einiges über die Stellung des Genossen Bernstein beim Wahl im 32. Bezirk. Er feste auseinander, warum die Wähler fie in der Wählerliste stehen und bekannt sind, auf ihre Wahlpflicht Vorwärts" zu sagen. Bernstein habe früher( wie schon Ad. Hoffdieses Bezirks zu einer Neuwahl schreiten müssen, warum sie ihren aufmerksam zu machen. Der Vorsitzende Eugen Ernst verlas mann ausführte) beim„ Socialdemokrat " in Zürich und London seine bisherigen Vertreter Stadtverordneten Leid wiederwählen werden, zur Erheiterung der Anwesenden noch einen läppischen Erguß der Eristenz gehabt. Als das Blatt aufgehoben wurde, jei man natürund warum sie dafür sorgen wollen, daß diese Wahl unserm Ge- Magdeburgischen Zeitung", der auf die Kandidatur Arons' Bezug lich verpflichtet gewesen, dem im Auslande Weilenden einen Ersatz nossen Leid eine möglichst große Stimmenzahl bringt. Die Antwort hatte und ermahnte die Genossen, am 31. Mai aber auch zu bezu bieten, und so sei er korrespondent des Vorwärts" mit einem liegt in dem gerichtlichen Urteil, durch das dem socialdemo- weisen, daß der 40. Bezirk für die Partei auf immer sicher sei. Figum geworden. Als er dann nach Deutschland zurückkehrte, habe fratischen Stadtverordneten 2eid wegen Majestätsbeleidigung, die er mit einem Hoch auf die Socialdemokratie fand die von befter man ihm zunächst das Figum als ständigem Mitarbeiter weiter ge als Redakteur des Vorwärts" durch Veröffentlichung der Kaisers Stimmung der Parteigenoffen zeugende Versammlung ihr Ende. insel- Artikel begangen haben soll, nicht nur eine neunmonatliche währt. Seine Artikel hätten jedoch teilweise seiner Eigenart wegen Gefängnishaft zudiktiert, sondern auch sein Stadtverordneten nicht in den Rahmen einer Tageszeitung gepaßt, teilweise, weil es Mandat aberkannt worden ist. Wie das sonderbare Urteil, Reichstagswahlkreis( Osten) hielt am 10. Mai im Etablissement auf die neuesten Ereignisse einzugehen. Infolge davon habe er Der focialdemokratische Wahlverein für den vierten Berliner ihm als auswärtigen Mitarbeiter nicht immer gleich möglich war, ein Mustererzeugnis unfres Juristenrechtes, vor dem Landgericht Königsbank, Frankfurterstraße 117, eine Versammlung ab. Nach wenig Artikel im Vorwärts" veröffentlicht, so daß sich die PreßBerlin zustande gekommen ist und warum das Reichsgericht sich da einem Vortrag des Reichstagsabgeordneten Grenz über: Social- kommission veranlaßt gesehen habe, zu erwirken, daß er wie jeder mit einverstanden erklärt hat, das zeigte Stadthagen in einer Rede, politik im Reichstag ", der vielen Beifall fand, brachte der Vorsitzende, andre Mitarbeiter von Fall zu Fall unter Beseitigung des Figums die aus all ihrem launigen Humor deutlich genug den grimmigen Genoffe& it fin, die Stellungnahme des Vorstandes und der übrigen honoriert wurde. Redner ersucht darum, den Beschluß aufrecht zu Ernst hindurchblicken ließ. In den einzelnen Artikeln war bei ge- Parteifunktionäre von Berlin IV( Often) au Bernsteins Neuem erhalten; was die übrigen Kreiſe thäten, sei gleichgültig. Berwunders fonderter Betrachtung nicht Beleidigendes zu finden, aber die Artikel Montagsblatt" zur Sprache. Die auf ihre Erklärung im„ Bortvärts" lich wäre es, daß die Buchdrucker nicht Protest erhoben hätten gegen wurden als ein einheitliches Ganzes aufgefaßt, und nun bekam dieses gegen sie ergangenen Angriffe müßten entschieden zurückgewiesen die Gründung eines Montagsblattes durch einen Arbeiterführer, da Ganze mit einem Male ein andres Gesicht, für die Richter wenigstens. werden. Der Artikel der„ Münchener Poſt" werfe ihnen vor, au fie doch jahrelang um die Beseitigung der Sonntagsarbeit gekämpft Dabei wurden, obwohl nur wegen dreier Artikel Anklage erhoben dem Beschluß und der Erklärung gegen Bernsteins„ Neues Montags- hätten. Genoffe Neuendorf macht den Funktionären von worden war, hinterher fünf Artikel berücksichtigt. So wurde drei blatt" habe sie nur die Absicht bewegt, dem Genossen Bernstein , weil Berlin IV( Oft) den Vorwurf, daß fie vor Erlaß ihrer Erklärung gleich fünf, und fünf gleich eins. Das ist eine der Merkwürdigkeiten es Bernstein sei, das Leben schwer zu machen. Das sei aber durch- nicht die Parteigenoffen des Kreises befragt hätten. Genoffe Wengels diefes an Merkwürdigkeiten so reichen Prozesses eine andre aus nicht der Fall. ist der Hinweis des Gerichtes auf die Tendenz des„ Vorwärts". Gründung von einem in Reih und Glied stehenden Parteigenossen keine andern Motive gehabt hätten, als die von Litfin und Ad. HoffMan sei nur davon ausgegangen, daß diese konstatiert ebenfalls, daß die Leute, die die Erklärung beschlossen. Es ist oft versichert worden, Tendenzprozesie gebe es nicht. Aber in nicht so hätte vorgenommen werden dürfen. Wenn sich ein foldjes mann entwickelten. Für die Einigkeit der Partei sei es wirklich sehr dem Kaiſerinsel- Prozeß hat die Tendenz des von dem Angeklagten Montageblatt als ein Bedürfnis erwiese, dann gehe man doch den wesentlich, daß der Gründung von Blättern durch Private nicht Vorbertretenen Blattes eine Rolle gespielt, freilich nicht die Tendenz, üblichen Weg: dann wende man sich an die organisierten Berliner schub geleistet werde. Dem Genossen Hoffmann gegenüber möchte die der„ Vorwärts" wirklich hat, sondern diejenige, die die Richter Parteigenossen und unterbreite ihnen den Plan. Und wären dann er feststellen, daß die Stellungnahme des Parteivorstandes im Falle beim Vorwärts" voraussetzen. Richter zu einem Schuldig gelangen, nur als Socialdemokrat und hätten sie sich untergeordnet. Jahrelang hätten die Berliner Ge- Zeitschrift. Das Fehlen des von Hoffmann erwähnten Buſazes von Nur auf diese Weise konnten die die Genoffett von Berlin IV( Ost) in der Minderheit geblieben, dann Bernstein diefelbe gewesen sei, wie feinerzeit im Fall der Braunschen Redakteur eines socialdemokratischen Blattes konnte Leid verurteilt nossen sich gequält, um ihr Parteiblatt aus den Händen eines Privat- damals erkläre sich daraus, daß für den Vertrieb des Montagsblattes werden. All diese Merkwürdigkeiten, durch die der Prozeß unternehmers zu befreien, es in Parteieigentum überzuführen. Da die Inanspruchnahme von Parteieinrichtungen ja ohne weiteres weg und das bom Landgericht gefällte Urteil Aufsehen regt hat, er wollte man nicht wieder ein neues socialdemokratisches Blatt auf- falle. Die Macht, ein Verbot gegen Bernstein auszusprechen, fehle Der Gegensatz find auch vom Reichsgericht gutgeheißen worden. kommen sehen in privaten Händen. Davon sei man ausgegangen, dem Parteivorstand. Er glaube, daß der Parteivorstand die Gründung Gegensatz zwischen dem Recht der die aus Juristen, nicht um Bernstein eine auszuwischen. Wenn es statt Bernstein die Bernsteins ebenso ungern sehe, wie die Genossen von Berlin IV dem Gedankenkreis ihrer Gesellschaftsansicht, aus Genossen Singer oder Bebel, oder sonstwer gewesen wären, dann( Oft). der Anschauungsweise ihrer Klasse nicht heraus fönnen, und wäre man ebenso vorgegangen. der Rechtsanschauung des Volkes ist in manchem fommen und ein Abendblatt gründen wollen und so dem Vorivärts" folgende Resolution angenommen: Es könnte ja auch jeder andre Mit übergroßer Majorität( gegen etwa 10 Stimmen) wurde Prozeß hervorgetreten, in Brozessen um das Stoalitionsrecht der Stonfurrenz machen. Nun sei in den Angriffen gegen die Genossen Arbeiter, um die Berechtigung des Streifpoftenstehens, um das Ver- von Berlin IV( Oft) auch hervorgehoben worden, daß das Blatt noch Wahlvereinsvorstandes, der Bezirksleiter und Gruppenführer der „ Die Versammlung erklärt sich mit der Stellungnahme des eins- und Versammlungsrecht der Frauen. Der Kaiserinsel- Brozek gar nicht erschienen war und über den Inhalt nichts befannt ge- Beitungsgründung des Genossen Bernstein gegenüber vollständig ein hat diesen Gegensatz aufs neue gezeigt. Die Antwort des Volkes wesen sei. Darauf, was Bernstein schreiben würde, sei es ja aber verstanden. auf das Urteil der Richter, die nach der Städte- Ordnung zwar nicht gar nicht angekommen bei dem Beschluß und der Erklärung, da man unternehmen seitens Barteigenoffen für die Partei schädlich und die Sie hält die Gründung von Zeitungen als Privatfelber Stadtverordnete sein können, aber Stadtverordneten ihr Mandat nur im Prinzip sich dagegen wehren wollte, daß ein in Reih und Einheit der Partei gefährdend. Sie fühlt sich deshalb verpflichtet, aberkennen dürfen, wird die Wiederwahl unseres Ge- Glied stehender Parteigenosse einfach über die Köpfe der Parteigenossen mit allen Mitteln solche Privatunternehmungen zu bekämpfen. Die nossen Leid sein. Leid kann wiedergewählt werden, ungeachtet hinweg solche Gründung vornehme. Genosse chula: Er sei Bersammlung ist der Ansicht, daß die Vertrauensleute von Berlin der über ihn verhängten Mandatsaberkennung, fann sofort wieder- leider verhindert gewesen, an jener Sigung teilzunehmen. Als er und Umgegend die Pflicht gehabt hätten, nach Borlegung des Projekts gewählt werden, noch ehe die Pforten des Gefängnisses sich ihm öffnen. feitens des Genossen Bernstein an die Parteigenoffen heranzutreten Und er muß wiedergewählt werden, dem Urteil zum Troß, muß wieder und es der Gesamtorganisation von Berlin und Umgegend vors gewählt werden mit einer imposanten Stimmenzahl, die zulegen. Die Versamelten legen Wert darauf, zu erklären, daß sich Ser herrschenden Klaffe zeigt, wie das Bolt über jenes Urteil denkt. ihr Vorgehen nicht gegen den Genossen Bernstein , sondern gegen An den Vortrag, der mit stürmischem Beifall aufgenommen alle solche Unternehmungen, ganz gleich welcher Parteigenossen, richtet." wurde, knüpfte sich feine Diskussion. Der Vorsitzende wies in einem Festgestellt wurde noch, daß die Fnktionäre des Kreises( OstSchlußwort darauf hin, daß die Wahlagitation schwieriger als sonst bezirk) wegen der Kürze der Zeit bis zum Herauskommen der ersten ist, weil noch nach den im vorigen Sommer aufgestellten Listen gewählt werden muß. Da inzwischen zwei große Umzüge stattgefunden der weiteren Parteigenossenschaft des Kreises unterbreiten hätten Nummer des Montagsblattes die beschlossene Erklärung nicht erst haben, solle jeder auf die aus dem 32. Bezirk verzogenen Genossen können, dahin einwirken, daß auch sie am 31. Mai zur Wahl kommen. Mit einem fräftigen Hoch auf die Socialdemokratie wurde die Versamm lung geschlossen.
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Aus der Frauenbewegung.
gewesen, das zu sagen usw. Selbst sei wirklich notwendig kratische Zeitungen im Besitz von Privatpersonen würden wir haben. zogen hat, den menschlichen Geist beeinflussen. An die Stelle der
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die Erklärung im„ Vorwärts" gefunden habe, habe er sich über diese geschämt. Das mit dem Instanzenveg, wovon Litfin gesprochen. sei ganz unhaltbar, denn sonst hätten sich doch die Genossen aller andern Berliner Wahlkreise nicht auf den entgegengesezten Stand punft gestellt. Und sie hätten recht damit, denn Bernsteins Unternehmen sei ein absolut privates. 3hm sei es so vorgekommen, als ob Bernstein irgend etwas ergreifen mußte. Er glaube nicht daran, daß man mit Ginger oder Bebel ebenso verfahren wäre. etivas andres gehört, nämlich das gesagt worden sei:„ Da soll ein Er habe Steil in die Berliner Bewegung getrieben werden, wir aber werden es den Bernsteinianern und heineanern schon anstreichen!" Ihm rede feiner ein, daß das Montagsblättchen Bernsteins der Parteipresse irgendwelche Konkurrenz mache. Das thäten die Schmutz40. Kommunal- Wahlbezirk. In der gut besuchten blätter wie Morgenpost"," Lokal- Anzeiger" usw., gegen die möge öffentlichen Versammlung, die am Dienstag bei Meyer, Boyen- man vorgehen. Die Erklärung müsse er, da sie seiner Ueberzeugung Ueber ,, Gemütsleben und Verstandeskultur" sprach am Montag, straße, abgehalten wurde, sprach Stadtverordneter Genosse ei nur Bernstein als Bernstein treffen solle, verurteilen, den 9. Mai, Herr Gerhart Hildebrand im Verein für mann über:„ Die Sünden des Freisinns in der Stadtverwaltung." wenn ihm als Buchdrucker die Gründung einer Montag früh er- Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Der Druckfehlerteufel hatte Redner gab zunächst einen großzügigen Ueberblick über die allge- scheinenden Zeitung auch nicht angenehm fei. Genosse& ingen in der Voranzeige der Versammlung Gerhart Hauptmann zum meinen Aufgaben der Kommunen und das Wesen einer vernünftigen hauer berurteilt vom gewerkschaftlichen Standpunkt aus, daß der Referenten des Abends ernannt und die Folge war, daß Hunderte Kommunalpolitik verbunden mit der Thätigkeit der Kommunal- Barteigenoffe Bernstein ein Montag blatt gründe, wodurch die von Männern und Frauen von nah und fern herbeiströmten, den bertretung. Er ging dann speciell auf die vom nadtesten spieß- Forderungen nach Sonntagsruhe und Beseitigung der Nachtarbeit berühmten Dichter zu sehen und zu hören. In launiger Weise ents bürgerlichen Interessenstandpunkt diftierte, servile, und socialpolitisch durchbrochen würden.- Genosse A d. Hoffmann hat dasselbe schuldigte sich der Heferent zunächst ob der Enttäuschung, die er ganz furzfichtige Haltung der freifinnigen" Majorität in der Berliner Bedenken ivie Linzenhauer, und führte zur Sache selbst u. a. aus: ohne eignes Verschulden seinen Hörern bereiten mußte, um dann in Stadtverwaltung ein. An einer Reihe von Beispielen, die das Schulz sei falsch berichtet; es sei nicht gesagt worden, man müsse sehr interessanten Ausführungen das Thema des Abends zu bestädtische Schulwesen, die Wohnungsfrage, sowie das Krankenhaus-, gegen das Blatt vorgehen, um Bernsteineanern und Heineanern handeln. Er schilderte in großen Zügen, wie die gesamte Gestaltung Verkehrs- und Armentrefen zc. betrafen, würdigte er die freisinnigen eins auszutvischen. Entscheidend sei allein der von Litfin betonte des modernen Wirtschaftslebens im Gegensatz zu dem früheren nach Mannesthaten in gebührender Weise. Große Heiterteit bemächtigte Grund gewesen. Eine Grundbedingung der Einigkeit der Partet sei vielen Richtungen hin für die Entwicklung der Gefühlsmomente in sich der Anwesenden, als er, um das feige friechende Benehmen der es, daß socialdemokratische Blätter in die Hände der Partei gebracht menschlichen Dasein ungünstig sei. Das Leben des Bauern in Freifinnigen, gegenüber Hochstehenden personen zu kennzeichnen, würden. was man Bernstein gestatte, bazu habe auch jeber ambre freier Natur, bas geben des felbständigen Handwerkers, bie darauf hinwies, daß, wenn die socialdemokratischen Stadtverordneten das Recht. In Berlin gebe es eine ganze Menge Parteischriftsteller, patriarchalischen Familienverhältnisse früherer Beiten boten dem Emfreimütige Kritit an irgendwelchen Eingriffen von oben" übten, die geltend machen könnten, sie wollten sich durch Gründung einer pfindungsleben hundertfach reichere Nahrung als die Daseinsbedingungen dann die Herren mehrfach nach den socialdemokratischen Bänken Zeitung oder Zeitschrift eine Eristenz gründen. Man käme schließlich von Millionen moderner Menschen. Nach der gleichen Richtung hin mußte getrabt tamen und meinten, es sei gut, daß dies und jenes von zu französischen Zuständen. So viel Meinungen, wie socialdemo- die tiefe Wandlung der Weltbetrachtung, die sich in neuerer Zeit vollSen Socialdemokraten vorgebracht wäre; es gewesen, das zu sagen usw. Selbst aber ein freies Wort der Und nun die Existenzfrage im speciellen hier vorliegendem Falle: religiösen Anschauungen von einfimals, die den Menschen zum Stritit nach oben" zu finden, das laffe der freifinnige Männerftolz wodurch eriſtierten denn die andern Montagsblätter? Das feien Mittelpunkt der Welt erhob und ihm eine tiefinnere Gemütserfüllung natürlich nicht zu aus schlotternder Angst, in höheren Regionen die Feuilletons, wie sie in der Zeit am Montag", der Welt am gab, trat die moderne, rein naturwissenschaftliche Auffassung, die zwar irgendwie anzustoßen. Für die Wähler der britten Klasse Montag" ständen. Anerkennenswerter Weise nehme Bernstein solche die Kultur des Verstandes in hohem Maße förderte, dem Gemütskönne es aus all diefen Gründen mithin nichts andres geben, als nicht auf. Nun müßten doch andre Sachen hinein. Die Arbeiter leben aber keinen Ersatz für die verlorenen Werte bieten konnte. an Stelle des leider erkrankten Genossen Freudenberg auch diesmal hätten gar kein Bedürfnis nach einem Montagsblatt, hätten Montags Das Resultat dieser Wandlungen ist die seelische Unbefriedigtheit, die wieder den socialdemokratischen Kandidaten, den Genossen Dr. Leo noch genug von der Sonntagsnummer des Vortvärts". Wenn für so viele moderne Menschen charakteristisch ist. Bietet nun die Arons, in das Stadtparlament zu entfenden. Es sei aber auch nun mit der Gründung eine Eristenzfrage verbunden sein solle, wenn neuere wirtschaftliche und geistige Entwicklung feinerlei eine Ehrenpflicht der Genossen, bei der Wahl am 31. Mai eine solche das Blatt gekauft werden solle, dann könne es kommen, daß Artikel Momente, die für die Zukunft wieder eine reichere GefühlsMajorität aufzubringen, daß für alle Zukunft tein Gegner mehr darin erschienen, die die Kaufluft anregten und nicht immer mit der erfüllung, wenn autch auf andrer Grundlage wie einst, daran denkt, uns diesen Bezirk je wieder streitig zu machen.( Leb. Parteimeinung im Einklang ständen. Ja, und dann hätten die Ge- erhoffen laffen? Solche Momente find allerdings vorhanden. hafter Beifall.) nossen feine Preßkommission, die in die Haltung des Privatunter. Sie liegen in der Fortbildung unfrer Wirtschaftsordnung zum In der Diskussion wurde zunächst eine Anfrage an den Referenten nehmens hineinreden und dies verhindern könnten. Litfin habe Socialismus. Der Socialismus aber muß im Menschen ein ganz gerichtet, ob es der Fraktion nicht möglich sei, auf eine Veria schon gesagt, was Bernstein hätte thun müssen. Nun habe man neues Verhältnis zu seinem Mitmenschen, eine genossenschaftliche, einheitlichung der Lehrmittel in den Gemeinde nachträglich erfahren, daß sich Bernstein an die Vertrauensleute selbstlose und altruistische Empfindungsweise heranreifen lassen, wie schulen hinzuwirken. Bei den Umschulungen nach den Um- Berlins gewandt und sie befragt habe. Diese hätten gesagt, das fei fie früher in diesem Maße niemals bestand. Erst die Zukunft wird zügen wisse jeder Familienvater ein Lied bon den recht eine Privatsache, fie fönnten nichts dazu machen. Das fei ganz langsam und allmählich, im Verein mit der Ausgestaltung socialistischer erheblichen Kosten zu singen, die ihm die Anschaffung neuer Schul- falsch gewesen von den Vertrauensleuten. Sie hätten die Sache den Wirtschaftsformen, diese neuen Gefühlswerte voll entwickeln und bücher für seine Kinder verurfacht. In fast jeder Gemeindeschule sei Parteigenoffen der Kreise vorlegen müssen. Deren Stellungnahme damit dem Menschen wieder eine neue und tiefere Erfüllung für 3. B. ein andres Lesebuch üblich, ähnlich gehe es mit den Rechen- wäre dann maßgebend gewesen, nicht aber die Meinung von 16 Ver- sein Empfindungsleben schaffen. An den Vortrag, der mit Tebheften, Atlanten usw. Was in einem Jahre für die eine Schule an- trauenspersonen, wenn sie auch sonst das Vertrauen der Genossen haftem Beifall aufgenommen wurde, knüpfte sich noch eine längere geschafft ist, fei im nächsten Jahre für die andre Schule nicht mehr hätten. Redner rügt, daß der Vorwärts" in einer Notiz das Diskussion, in der die Redner meist in zustimmendem Sinne an zu gebrauchen nur weil es den Herren Rektoren oder Schul- Erscheinen des Neuen Montagsblattes" ankündigte, was als einzelne Ausführungen des Referenten anknüpften. inspektoren einmal so paßt. Da nun nicht jedermann Luft hat, um Empfehlung habe aufgefaßt werden können. Dann habe der Parteidie unentgeltliche Ueberlassung der Lehrmittel zu betteln, vorstand das Blatt für ein Privatunternehmen erklärt, womit die so muß er wohl oder übel in die Tasche greifen zu Gunsten Partei nichts zu thun habe. Wenn es wahr sei, daß die Funktionäre fchulfchriftstellernder Pädagogen. Heimann antwortete, auf diesen von Berlin IV( Oft) dem Genoffen Bernstein Unrecht gethan hätten, llebelstand sei im Plenum mehrfach hingewiesen worden, jedoch ohne dann sei seiner Zeit dem Genossen Heinrich Braun dasselbe Unrecht zu- Stationen Erfolg. Die Mehrheit sträubt sich aus" pädagogischen" Gründen gefügt worden; dann war es ein Unrecht, die Zeitschrift des Genossen gegen die Vereinheitlichung der Lehrmittel, obwohl sie gegen einheit Braun zu nichte zu machen. Damals habe der Parteivorstand zu liche Religionsbücher nichts einzutvenden hat. In der Schul- seiner Erklärung zu Brauns Unternehmung noch hinzugefügt, daß für deputation aber habe die Socialdemokratie bekanntlich nig to die Propaganda für die Zeitschrift usw. diejenigen Parteiunter- Swinembe. 757 feggen; den einzigen Vertreter, der bis jetzt da hineingewählt wurde, nehmen, für deren Verwaltung der Parteivorstand verantwortlich sei, Hamburg 760 S Berlin 759 28 den Genossen Singer, hat man dort wieder hinausgewimmelt. Einheit- nicht in Anspruch genommen werden dürften. Das Klang anders lich würden die Lehrmittel wohl erst, wenn deren unentgeltliche Lieferung wie jetzt. Ein Vorwurf solle das nicht sein. Es hat dem Redner Grant.a. M. 763 S München 764 28 durchgesezt ist. Gluz erinnerte sodann an die sehr stiefmütter- nicht gefallen, daß der Erklärung der Genossen von Berlin IV liche Behandlung der städtischen Arbeiter seitens der Stadt-( Oft) von der, Borwärts"-Redaktion das bekannte Dreckschwänzchen an verwaltung. Dem Stadtrat Namslau empfiehlt er, bei seinen Re- gehängt worden sei, das einer Empfehlung ähnlich gesehen habe. Und visionen der Gasanstalten nicht immer nur auf zehn Meter Ent- als die Berliner Vertrauenspersonen ihre Erklärung losließen, so bei mäßigen südöstlichen Winden; keine erheblichen Niederschläge. fernung an den Retorten vorüberzugehen, sondern in die Nähe der sei das wieder als eine Empfehlung aufgefaßt worden.
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Witterungsübersicht vom 11. Mai 1904, morgens 8 Uhr.
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