Nr. 113. 21.
21. Jahrgang.
Eine große Bergarbeiter- Konferenz,
die von sämtlichen Belegschaften des rheinisch- westfälischen Kohlen rebiers beschickt war, fand am Himmelfahrtstage in Essen statt, um über die Stilllegung der Zechen im Ruhrrevier
halten.
Die stillgelegten Bechen seien noch abbaufähig.[ lutionen einstimmig angenommen. Mit einem Hoch auf Wenn die Regierungskommiffion fich an ihn wenden wollte, die deutsche Bergarbeiter- Bewegung, in das die Anwesenden beer würde ihr die noch abbaufähigen Flöße zeigen. Aber die geistert einstimmten, wurde die Konferenz gegen 7 Uhr abends vom Regierung verkehre nur mit den Grubenproßen, nicht mit den Vorsitzenden geschlossen. Arbeitern. Jetzt würden Millionen in Afrika berpulvert; um die Industrie hier hochzuhalten, seien feine Mittel vorhanden. Witten , eine früher blühende Stadt, liege heute danieder. In Bommern bei Witten ständen 50 Wohnungen leer.
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Lührs Hörde hat schon viele Jahre keine Grube mehr ge= tretung beauftragt, weil diese Maßregelungen fürchten, wenn sie auf der Konferenz öffentlich auftreten. Die Zeche Bückefeld" stehe auch auf der Totenliste, obgleich in ihr noch für hundert Jahre tohle vorhanden ist. Es wurde auch im hörder Bezirt Raubbau getrieben. Von Stohlenmangel und schlechten Kohlen ist im ganzen Bezirk nicht die Rede.
Soziales.
Aerzte und Krankenkaffen.
Auf Grund der Beschlüsse der Mitglieder- Versammlungen der Leipziger Orts Krantentaffe hat sich ein„ AltionsAusschuß für Aerztefachen" gebildet, um den Kampf gegen die Vergewaltigung der Kasse zu führen. Er wird sofort mit der Sammlung von Unterschriften zu einem Protest an den Reichstag beginnen und ferner dafür thätig sein, daß nur eine bestimmte Kleine Anzahl Aerzte fonfultiert wird.
Der Kassenvorstand hat für den 27. Mai eine General- Verfammlung einberufen.
Verfammlungen.
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zu beraten. Im mit Guirlanden und Fähnchen festlich geschmückten Saale der Borussia" hatten sich über 200 Delegierte eingefunden. Die Konferenz wurde vom Reichstags- Abgeordneten Sachfe- fehen, er ist aber von den Bergarbeitern von Hörde mit der Vers Bochum eröffnet. Er begrüßte die Delegierten und sagte, die Leitung des Deutschen Bergarbeiter- Verbandes habe geglaubt, die Konferenz würde entbehrlich sein, aber das Verhalten der Parlamente und des Minifteriums habe gezeigt, daß die öffentliche Meinung noch größeren Drud auf die Regierung ausüben müsse, um die Parlamente und das Ministerium an ihre Pflicht zu erinnern. So gut wie der Staat bei lleberschwemmungen eingreife, müsse er auch Schritte ergreifen, noch nicht still gelegt sei, aber letthin von Stinnes, einem der größten Hausmann Eichlinghofen berichtet von Quise- Tiefbau, die um die jetzt dem Ruhrrevier drohende Gefahr abzuwenden. An die Delegierten find Fragebogen mit folgenden Fragen aus- Rapitalisten, inspiziert worden ist, was allgemein als Todesurteil gegeben worden: 1. Welche Gruben sind schon stillgelegt oder von ausgelegt wird. Jedenfalls seien die Gedinge schon reduziert worden. Ber Stilllegung bedroht? 2. Sind die Flöße in den betreffenden Von diesem wie von andren Rednern wird über Lohnreduktionen und Gruben schon abgebaut? Dder steht noch und wieviel Kohle Schichtberlängerungen geklagt. Kohlen und ergiebige Flöge feien genug ungefähr an? 3. Ist die Betriebsleitung der betreffenden Bechen sach- vorhanden. Wenn der Staat uns einmal hundert Millionen zur verständig oder wird gepfuscht, so daß deshalb die Beche teine Aus- Verfügung stellen würde, wir wollten die Zechen mit bestem Erfolge Reinickendorf . Am 11. Mai bagte eine gut besuchte Versammbeute giebt? Welche Verstöße gegen einen vernünftigen Abbau sind ausbeuten. Herr Hilbd habe gesagt, man tönnte den Arbeitern borgekommen? 4. Sind Arbeiter entlassen worden a) twie viele? die Umzugskosten ersetzen. Die Arbeiter wissen genau, daß das nicht lung der Mitglieder der hiesigen Orts Krankenb) wie viele konnten anderwärts Arbeit finden? c) wie viele wahr ist, sie wissen genau, daß sie ihre Umzugskosten nicht erfekt afse und Arbeiter der im Reinickendorfer Gemußten deshalb verziehen? 5. Wie viele haben ein eignes Haus? bekommen. Im Hörder Kreise hat sich in anerkennenswerter Weise biet belegenen Fabriken im Schüßenhause, ResidenzWeitere Fragen beziehen sich auf die Höhe der Gedinge, auf das der Landrat an die Spike ber Gegenbewegung straße 1-2. An Stelle des Referenten Albert sohn hielt ReWagennullen", auf die wirkliche Arbeitszeit und die Ueberschichten. gestellt. Es geht hier etwas vor, was wir nicht dulden dürfen. dakteur Sydow Berlin einen recht beifällig aufgenommenen ausVon den einzelnen Delegierten sollen diese Fragen, schriftlich Der Profitgier des Kapitals muß ein Halt zugerufen werden und führlichen Vortrag über das Krankenversicherungs- Gefeß. Der Rebeantwortet, eingereicht werden. Sprecher der einzelnen Bezirke das beste Wittel ist die Organisation und immer wieder die Organis ferent streifte auch die Zustände der hiesigen Kassenverwaltung. Er sollen in der Versammlung mündliche Mitteilungen machen. Die fation.( Lebhafter Beifall.) ermahnte die Mitglieder für Reinickendorf , bet der örtlichen AusBeantwortung der Fragen bildet sozusagen die Tagesordnung der fluß an Arbeitskräften. Diesen Ueberfluß an Arbeitskräften wird Einbeziehung aller Arbeiter der im hiesigen Gemeindebezirk be Wagner Effen: Eine Folge der Stilllegung ist der Ueber- dehnung und da es nur 5 bis 6 Aerzte habe, auf freie Arztwahl, Konferenz. Das einleitende Referat wurde von Husemann- Bochum ge- man bald zu Lohnreduktionen benußen. Kommt es aber zu Lohn- legenen Fabriken, auf Ersetzung der zur Beit mit einem Nichtmitgliede Er machte die jetzige Leitung des Kohlensyndikats für die reduktionen, dann garantieren wir für nichts. Der Krug geht so befesten besoldeten Stelle des Schriftführers, als gesetzlich unStilllegung verantwortlich und behauptete, daß die Stillegung er lange zum Waffer, bis er bricht. Schöne Reben helfen da nichts, wir zulässig, durch ein auf ordnungsmäßigem Wege dazu gewähltes folge, obwohl die Bechen keineswegs ausgebeutet seien. müssen zu Thaten übergehen und energisch Front machen. Wir Mitglied zu bringen und Modernisierung der Kassenverwaltung zu Redner verlangt die Anwendung des§ 65 des Berg- find mit der Leitung unfres Verbandes ganz und gar nicht fordern. Grstrebenswert sei der Wegfall der Karengzeit, rechtzeitige gefezes und wenn dies nicht möglich fet, den schleunigen zufrieden. Diese mahnt fortwährend zur Ruhe und zur Ruhe und zum Unterstützung bei Schwangerschaft, volle Familienunterstübung bei Erlaß eines Notgefezes und daß alsbald Vorarbeiten Frieden. Gewiß ist Frieden schön, aber in der gegenwärtigen Krankenhausbehandlung, Einführung der Familienversicherung und für die Verstaatlichung vorgenommen werden. Dazu ge- Situation fommen wir auf friedlichem Wege nicht weiter.( Wieder überhaupt Beteiligung an einer Reihe moderner Sanitätshöre, daß keine Verleihungen von Stohlenfeldern, die noch nicht in holte Schlußrufe.) Die Unternehmer füllen sich die Taschen und einrichtungen. Hohe Beiträge gewährleisteten höhere Leistungen. Angriff genommen feien, mehr stattfinden dürften, also die Beschlags wir haben das Nachsehen. Wir befinden uns in der Abwehr, in der Er führte den antvesenden Mitgliedern der alten Maschinenbauernahme sämtlicher unverrigter Kohlenfelder.( Lebhafte Zustimmung.) Die Notwehr, wir müssen nun bald zur Initiative übergehen.( Vereinzelter Staffe zu Gemüte, daß sie um augenblicklicher Vorteile willen sich nicht weigern sollten, der hiesigen Orts- Krankenkasse beizutreten, wo sie Verstaatlichung der Bergwerke werde ja auch von bürgerlicher Seite ge- Beifall und Schlußrufe!) fordert. Bürgerliche Socialreformer hätten sich dafür ausgesprochen, im Der Vorfigende Abg. Sachse teilt mit, daß eine schriftliche von Rechts wegen hingehörten, sich aber mit allen Kräften gegen ErParlament der demokratische Abgeordnete Defer und auf der andern Anfrage an den Vorstand gelangt sei, weshalb man den Redner richtung von Betriebs- Strantentassen seitens ihrer Fabrikleiter zu Seite der bündlerische Dr. Hahn. Die Bergarbeiter befänden sich solchen Mißbrauch mit der Geduld der Zuhörer treiben lasse und wehren. Alle Mitglieder seien berpflichtet, sich recht rege an den also in sehr guter Gesellschaft.( Heiterkeit.) erwidert, er habe den Redner aussprechen lassen, weil er die Verbands- demnächst stattfindenden Delegiertenwahlen zu beteiligen, um Einfluß Der weitere Teil der Ausführungen ist dem Verhalten des leitung angegriffen habe und er nicht den Anschein habe erwecken auf die Gestaltung der Krankenkassen- Verhältnisse im modernen Kohlensynditats gewidmet. Redner führt den Nachweis, daß es voll- wollen, eine gegenteilige Meinung zu unterbrücken.( Bustimmung. teilte schon eingangs der Versammlung mit, daß er im Auftrage des Sinne ju gewinnen. Der die Versammlung leitende Genosse Bolz ständig unrichtig ist, die hohen Kohlenpreise mit der Höhe der Folgende Resolutionen werden nun mit zur Diskussion gestellt: Arbeiterlöhne zu rechtfertigen. Er weist auf die hohen Unternehmer- Die heutige, am Himmelfahrtstage, in Effen tagende Berg- Agitationskomitees an den Vorstand der Orts- Krankenkasse, den beiträge für das Syndikat hin und folgert daraus, daß die Arbeiter eben- arbeiter- Konferenz in Vertretung von weit über 50 000 organisierten Stafsenarzt Dr. Berliner und die andren hiesigen Aerzte Einladungen zu der heutigen Versammlung gesandt habe. Der Vorsitzende der falls höhere Aufwendungen für ihre gewerkschaftliche Organisation Stuhr - Bergleuten erklärt: machen müssen, um der Unternehmerorganisation das Gegengewicht Angesichts der gewaltigen Entwicklung der kapitalistischen Staffe, Schöffe und Buchdruckereibefizer Schemmel, habe die ein zu halten. Die starte getvertschaftliche Organisation allein fönne zur Synditate und Startelle ist ein gefeßlicher Schutz der wirtschaftlich geschrieben gesandte Einladung nicht angenommen, eine zweite, gewöhnliche Einladung an Schemmet fei ebenfalls zurückgekommen. Erringung des Achtstundentages verhelfen, die Organisation fönne in Schwächeren absolut notwendig. In erster Linie verlangen wir von der Gesetzgebung überhaupt: Bola stellte fest, daß weder ein Vorstandsmitglied, noch ein Arzt in Von den Aerzten haben sich nur Jakobsohn und Hüttner entschuldigt. den tiefen Schächten, wo die Hige über 28 Grad Celsius steigt, die Sechsstundenschicht durchsetzen. Die Bergarbeiter verlangten Arbeiter 1. Bollständig freies Vereins- und Versammlungsrecht. 2. AnKontrolleure, die von der Belegschaft gewählt und vom Staate be- erkennung der Gewerkschaften als gesetzliche Vertretung der in ihnen der Versammlung anivesend sei. Auch die Delegierten ber Kasse von foldet werden, volles Stoalitions- und Versammlungsrecht, Arbeiter vereinigten Berufsgenossen. Arbeitsämter und Arbeiterausschüsse zur der Schivanischen Gummifabrik feien nicht erschienen. Herr tammern und Arbeiterausschüsse, die gefeßlich berechtigt find, unmittelbaren Bertretung der Arbeiterintereffen, zur Anbahnung und Dr. Berliner habe als Antwort auf die Einladung an ihn( Bola) Arbeiterintereffen zu vertreten. Mit einem lebhaften Appell an die Ausgestaltung von Tarifverträgen zwischen den beiden Intereffen einen Brief recht krausen Inhalts gerichtet, worin von einer AnVersammelten, für den Ausbau der Organisation zu forgen, damit gruppen. Die Grundlage jedes Tarifvertrages muß sein die Feste leidigung die Rede sei. Dr. Berliner wolle nicht hervorrufen, daß flage gegen Bola und andre Krankenkassen- Mitglieder wegen Bewenigstens die Majorität der Bergarbeiter organisiert werde, um fegung eines auskömmlichen Minimallohnes. der allmächtigen Syndikatsorganisation ein Baroli bieten zu können, Leute, die die Wahrheit nicht sagen können oder wollen, sich noch Für die Bergarbeiter verlangen wir: schloß der Redner unter dem stürmischen Beifall der Anwesenden. 1. Achtstündige Schicht inkl. Ein- und Ausfahrt. Wo die Strafe zuziehen. Genosse Bolz verlas auf Wunsch diesen Brief, der insoweit Befremden hervorrief, als er zeigte, wie ein wissens In der nun folgenden Distuffion nahm zuerst Brodhaus- Temperatur 28 Grad Celsius übersteigt, sechsstündige Schicht. gebildeter Herr bei allzu großer Inanspruchnahme seiner lehnung auf eine Einladung zu einer Versammlung logisch zu Papier zu bringen vermag und wie selbst ein akademisch gebildeter Herr in die unter gebildeten Leuten üblichen Höflichkeitsformen außer Acht der Eile mit der dieser Brief offenbar abgefaßt au sein scheint läßt, dagegen sich in der Erregung zu unterstellungen gegen unbekannte Leute hinreißen lassen kann. In der Diskussion nahm zunächst Genoffe Schumacher das Wort, der im Sinne des Re ferats ſprach. Gr forderte die Mitglieder auf, durch einmütiges Vors gehen die Beseitigung der Mißstände, von denen er die frassesten offen darlegte, herbeizuführen, und riet den Fabritarbeitern, gegen Errichtung von Betriebs- Krankenkaffen entschieden Stellung zu nehmen. Sodann dedten mehrere Mitglieder schonungslos die schon oft gerügten Mißstände freimütig auf. Unter anderm rügte Genoffe Mars and das Vorgehen des Vorsitzenden der Krankenlasse in Bezug auf die Gefundschreibung von erkrankten Mitgliedern. Habe doch Herr Schemmel den Staffenarzt veranlaßt, 20 Kranke ohne der alten Maschinenbauer- Strankenkasse standen der Einbeziehung der weiteres auf einen Schlag gesund zu schreiben. Einige Mitglieder Arbeiter der im hiesigen Gemeindebezirk belegenen Fabriken sympathisch gegenüber, forderten aber unumschränkte freie Artzwahl. Der anwesende Rendant der alten Maschinenbauer- Strankenkasse, Amann, teilte mit, daß der Borstand der Orts- Strantenkaffe Reinidendorfs vor längerer Beit es abgelehnt habe, die Mitglieder der auf Reinidendorfer Gebiet belegenen Fabriten zu übernehmen, Er warnte dann weiter vor zu hoch gespannten Forderungen und riet, die hiesigen Mißstände allmählich zu beffern. Er stand der Einbeziehung der in hiesigen Fabriken beschäftigten Arbeiter gleichfalls recht sympathisch gegenüber. Der anivefende Staffenbote der Orts Strantentasse, Herr Malan, bat, ihm doch das Recht auf Arbeit auch zuzugestehen und nicht seine Berfon anzugreifen. Obgleich Eigentümer, stehe er den Bestrebungen der Arbeiter sympathisch gegenüber. Er meinte, die Arbeiter hätten selbst Schuld an den in ber hiesigen Orts- Krankenkasse herrschenden Mißständen, wenn fie sich diese gefallen ließen. Genosse Schumacher sagte, nicht die Person des Herrn Malan wäre angegriffen, sondern nur das ungefeßliche Vorgehen des Herrn Schemmel als Vorsitzenden, der, ohne einen Beschluß der Generalversammlung herbeizuführen, Herrn Malan als Kaffenboten felbständig angestellt habe. Nach einem Schlußwort des Referenten wurde folgende Resolution gegen sieben Stimmen angenommen:
Linden das Wort. Er hat zulegt auf Zeche Baader Mulde" gearbeitet 2. Jugendliche Arbeiter unter 18 Jahren dürfen nicht zur untersträfte und bei vielseitiger Thätigteit, nicht einmal eine einfache Ab
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irdischen Arbeit zugelassen werden.
3. Bezahlung der Leistung nach Gewicht. Verbot des Nullens. 4. Bei der Regelung der Gedinge soll auch die Berg behörde beteiligt sein. Nur ein solches Gedinge soll zulässig fein, das der Belegschaft eine vorsichtige, die bergpolizeilichen Schutzvorschriften streng beachtende Arbeitsmethode gestattet und doch einen anständigen Verdienst ermöglicht.
5. Ueberall bort, wo fremdsprachige Arbeiter Beschäftigt sind, müssen die Schutzvorschriften auch in der fremden Sprache aus gehängt werden.
6. Sanitäre Einrichtungen auf allen Werken.
und ist dort abgelegt worden gemaßregelt worden. Daß er sobald feine Arbeit wieder finden wird, dafür, meinte er, werde Bergmeister Engel, der Vorsitzende des Bergbaulichen Vereins, Er schilderte die Verhältnisse in der Gegend schon sorgen. von Dahlhausen , besonders auf der Beche Hafenwinkel". Es sind da, wie er berichtete, eine Menge mächtiger Flöge vorhanden. Der Betriebsführer habe ihn versichert, daß die Kohle ganz borzüglich fei. Trotzdem solle Hasenwinkel" stillgelegt werden. Auch die Beche Julius Philipp" fei der Stilllegung geweiht, obwohl die Grube noch lange nicht erschöpft und mit den modernsten Betriebseinrichtungen versehen sei. Den älteren Leuten habe man gekündigt und ihnen andre Stellen versprochen. Man habe aber jept Italiener angenommen und den Belegschaften, vom Staate befoldet. bie älteren Leute müßten die Heimat berlassen.( Pfui! Rufe.) Redner wies auch auf die allgemeine Versammlung hin, die am Sonntag in Bochum zur Gründung eines allgemeinen Schugverbandes statt finden soll, an dem sich auch besonders die Gemeinden beteiligen Wenn es dem Verbande gelingen sollte, Einfluß in den tommunalen Parlamenten zu gewinnen, so könnten vielleicht Bechen , die stillgelegt werden sollten, von dem Verbande weiter abgebaut Nach den Mitteilungen von Hermeshorst ist der Raub- Die heutige in Essen tagende Bergarbeiter- Konferenz in Verbau früherer Zeiten vielfach an den Bechenstilllegungen tretung von weit über 50 000 organisierten Ruhr- Bergleuten erklärt: schuld. Wäre ein vernünftiges Wirtschaftssystem auf den Gruben, Durch die schon erfolgten Stilllegungen der Gruben im südlichen fo wären fie auch ertragreich. Mit den Arbeitern feien die Ge- Muhrgebiete find die betreffenden Arbeiter, die sonstigen Gewerbemeinden ebenso geschädigt. Die Entrüstung sei eine allgemeine. treibenden, überhaupt die ganzen Gemeinden schwer geschädigt In seiner Heimat habe eine unter der Leitung der Geistlichkeit worden. Bahlreiche Haus und Grundbefizer, darunter auch viele stehende Entrüstungsversammlung eine Resolution für Berstaatlichung Bergleute, sehen sich um die Frucht jahrelanger Arbeit gebracht, ihr der Gruben angenommen. Alles, was man von den Grubenprozen für Haus und Hof muß um ein Spottgeld verkauft werden, weil die gedie Stillegung angeführt wurde, sei Lüge.
werden.
werden.
Böhler Linden berichtet aus dem Dahlhaufener Bezirk. Es heiße, die Bechen „ Eiberg " und„ Dahlhausener Tiefbau" follten nicht stillgelegt werden, aber es werde kaum noch gearbeitet. Vorrichtungsarbeiten( Arbeiten, die für spätere Kohlenförderung notwendig find, wie das Abtäufen der Schächte) würden gar nicht mehr gemacht. In einem Dorfe ständen jezt schon 100 Wohnungen leer, im andren 60. Dabei seien die berzogenen Arbeiter meistenteils Eigentümer. Die Bürger ständen jegt, wo es ihnen auch an den Geldbeutel gehe, auf einmal auf feiten der Bergarbeiter. Früher hätten sie ihnen die Gäle abgetrieben, jetzt reizten sie die Arbeiter zum Streit an. ( Heiterkeit.)
7. Hilfskontrolleure aus den Reihen der Arbeiter, gewählt von Jedes Verzögern dieser unabweisbaren focialen Reformgesetzgebung, schädigt auf das empfindlichste die Arbeiterschaft und untertüßt die gemeingefährlichen Monopolbestrebungen des internationalen Riesentapitals. Eine Regierung, die die Gesamtintereffen im Auge hat, darf nicht übersehen, welche Gefahr dem Gemeinwesen droht, wenn die Selbstfucht vollsfremder Monopolisten teine Schranken entgegengesetzt werden durch die Förderung der Organisation des Arbeiterstandes.
fündigten oder zur Kündigung getriebenen Bergarbeiter andre Arbeitsplätze, weit entfernt von ihrem bisherigen Wohnort, aufsuchen müssen. Werden auch die sonst noch erfolgten Verkäufe der betreffenden Bechen zur Stilllegung derselben führen was trotz aller Ableugmmg zweifellos erscheint so täme dies einer bernichtenden Statastrophe für die Gemeinden gleich.
Unter diesen Umständen erachtet die Konferenz für unabweisbar das energifche Eingreifen der Regierung zum Schuße der mit dem Ruin bedrohten Gegenden. Es fommen hier unzweifelhaft so be deutende öffentliche Interessen in Betracht, daß es einer vollständigen Unterwerfung der Regierung gegenüber dem syndicierten Großkapital gleichfäme, wollte die Behörde angesichts der Sachlage die Unanwendbarkeit des§ 65 des Berggesetzes aussprechen.
Armbrust Bochum teilt aus Querenburg mit, daß in ein, zwei Monaten die halbe Gemeinde ihre Häuschen ver laffen haben werde. Redner berichtet von argem Raubbau, der In den bedrohten Bezirken lagern nach fachverständigem Urteil auf hem Flög, Sonnenschein" getrieben worden sei. Die Beamten noch gewaltige Massen abbaufähiger Kohlen. Wir fordern von der ber Bergpolizei habe man zu täuschen versucht, indem man bei einer Bergbehörde, daß sie das Bolfseigentum vor der beabsichtigten BerRevision Verschläge zu bauen angefangen habe, so daß der Beamte geubung beschützt und den Weiterbetrieb der Gruben anordnet. in den Glauben verfekt wurde, es fände regelrechter Abbau statt. Sollte diefelbe nicht schleunigst zu erzwingen fein auf Grund der Gr teilt ferner einen Fall mit, der so flar liege, daß entweder der heutigen Geseze, dann fordern wir von dem Landtage die sofortige Bergbeamte den Betrieb nicht beurteilen kann, oder man annehmen Beratung und Verabschiedung eines diesbezüglichen Rotgefeges. müße, daß die Bergbehörde den Raubbau stillschweigend dulde. Die Um der Macht des Kohlensynditats ein Gegengewicht zu geben, Arbeiter wurden systematisch aus der Arbeit getrieben. Es werde ihnen fordern wir vom Staat zunächst die Beschlagnahme der noch frei gesagt, wer gehen wolle, tönne gehen. Wer nicht freiwillig gehe, liegenden unverrigten Kohlenfelder zweds Ausbeutung durch den Dem werde das Gedinge so verkürzt, daß er schließlich wegen Staat im Allgemeininteresse. Sodann fordern wir die Staatsmangelnden Verdienstes sich andre Arbeit suchen müsse. regierung auf, unverzüglich Vorbereitungen für die Berstaat Auch Rüler- itten berichtet von argem Raubbvu und Nachlichung des ganzen Bergbaues in Angriff zu nehmen. Je schneller läffigleiten der Bergpolizei. Die Lage in einzelnen Gemeinden sei die Privatausbeuter des Rationaleigentums enteignet werden, desto schon sehr pretär. Wenn auch noch feine Wohnungen leer ständen, besser zum Wohle des ganzen Volkes. so sei es doch Thatsache, daß die Männer sich auswärts Arbeit Nach kurzer weiterer Debatte, in der einmütige Zustimmung zu fuchen, während sie ihre Familien noch zurückgelassen haben. den beiden Resolutionen zum Ausdruck gelangte, wurden beide Reso
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" Die Versammelten erklären sich mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und beschließen, im Interesse sämtlicher Krankenkassen- Mitglieder zunächst zu fordern: Anschluß an den Verein der freigewählten Stafsenärzte. Berechtigung der Mitglieder im Bedarfsfalle unter diesen Kassenärzten nach eignem Ermessen freie Auswahl zu treffen. Besetzung der Stellen des Kassen- und Rechnungsführers, des Krankenkontrolleurs und des Kaffenboten mit dazu fähigen Saffenmitgliedern. Beseitigung der besoldeten Stelle des Schriftführers als statuten- und gefetividrig. Der Schriftführer, als Vorstandsmitglied im Ehrenamt, ist aus der Reihe der Staffens mitglieder( Delegierten) ordnungsmäßig zu wählen. Erhöhung der Unterstützungen und Leistungen, soweit es die Mittel der Kaffe gestatten. Einbeziehung der Arbeiter aller im hiesigen Gemeindebezirk belegenen Fabriken in Gemäßheit der Vorschriften des Krankens versicherungs- Gesetzes. Modernisierung der Krankenkassen- Verwaltung. Auch darauf zu dringen, daß der Vorstand der hiesigen Orts- Krankenkasse die vorgeführten Forderungen zur Durchführung bringt, burch einmütiges Zusammengehen aller Kassenmitglieder bei den in der demnächst abzuhaltenden Generalversammlung stattfindenden Delegiertentwahlen.