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Br. 117. 21. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Gewerkschaftliches.

Berlin   und amgegend.

Der Streit in den Straßenbahn- Werkstätten.

Freitag, 20. Mai 1904.

Wer nicht spätestens bis zum Mittwoch, den 25. d. M. früh die verschiedene Organisationen dieser Branche existieren. Die Nach­Arbeit wieder aufnimmt, hat sich als entlassen zu betrachten und giebigkeit der einen zwang auch die andren, sich den Unternehmern auf Wiedereinstellung nicht zu rechnen. Auch diese Wiedereinstellung zu fügen. kann, wie ausdrücklich bemerkt wird, nur erfolgen, wenn die Stellen nicht inzwischen haben anderweit befezt werden müssen. Berlin  , den 19. Mai 1904.

Die Direktion. Dr. Micke.

Marhold.

Die Direktion der Großen Berliner   Straßenbahn hat es mit Hilfe ihrer Leibjournalisten versucht, die Deffentlichkeit über die Ursachen und den bisherigen Verlauf des Streits der Werkstätten­Daß dieser Ulas nicht den gewünschten Erfolg haben wird, ist arbeiter zu täuschen. In den ersten Berichten der bürgerlichen Bresse faum fraglich. Schon der Umstand, in den Betrieben als wurde von oben herab von einem Streiffieber" gesprochen, das" Arbeitswilliger" unter ausreichendem Schuß gegenwärtig wieder einmal herrsche. Mit Bezug auf die Arbeits-( wahrscheinlich polizeilichem Schutz) arbeiten zu sollen, wird niederlegung der Werkstättenarbeiter hieß es dann weiter:" Eine jeden Arbeitsuchenden von vornherein veranlaffen, die Werkstätten Erklärung für diese merkwürdige Inscenierung eines Ausstandes der Großen Berliner  " bis auf weiteres streng zu meiden. liegt bisher bei der Verwaltung der Großen Berliner   Straßenbahn Auch die Vertrauensmänner der beim Unterbau beschäftigten nicht vor." Einen Tag später wurde sogar schon die Beendigung Arbeiter der Straßenbahn wollten gestern Abend zusammentreten, des Streiks verkündet, während er in Wirklichkeit eigentlich erst um über ihren Anschluß an den Streit zu beraten. begann. Gegenüber diesen von der Direktion inspirierten falschen Breßberichten, seien hier noch einmal zusammenfassend die Ursachen des Streits flargelegt.

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Berliner   Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokal- Lifte.

Arbeiter! Parteigenossen! Gewerkschaften! Vereine! Achtet bei Ausflügen und Partien während der Pfingstfeiertage und des Sommers genau auf die Lokal- Liste, verkehrt nur in Lokalen, die auf der Liste verzeichnet sind, da diese nur der Arbeiterschaft zu gewerk­schaftlichen und politischen Versammlungen 2c. unentgeltlich zur Ver­

fügung stehen.

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zu berichtigen: Röntgenthal bei Bernau  . Restaurant Waldhaus, Weiter ersuchen wir, folgendes in der Lokal- Liste vom 17. April Inh. Kisel, ist frei. Rauchfangswerder. Da am Sonntag, den 15. Mai d. J., im Lokale, Waldhaus" bon Rutto to s fi eine Lohnforderungen der Gastwirtsgehilfen. Seit Jahren besteht ein Boltsversammlung stattgefunden hat, so ist obiges Lokal von jetzt durch Vertreter verschiedener Kellnerorganisationen aufgestellter ab für die Arbeiterschaft als frei zu betrachten. Zeuthen  . Infolge In den Werkstätten der Großen Berliner  " herrschen seit Jahren Tarif, welcher mit Rücksicht auf die ungewöhnlich große Arbeits- unrichtiger Mitteilung sind am Sonntag, 8. Mai, die Lokale Zustände, wie sie wohl in feinem zweiten Berliner   Betriebe gefunden leistung, welche den Aushilfskellnern an den Pfingstfeiertagen zu Restaurant" Zeuthener See", Inh. Künzel, und das Restaurant werden. Schon die Entlohnung der Arbeiter ist eine flägliche. gemutet wird, erhöhte Lohnfäße für diese Tage fordert. Diese zur Dorfaue" von Ww. Barnad als gesperrt aufgeführt worden. Bereits im vorigen Jahre wäre es deshalb schon zu einem Streit Forderungen sind aber von den meisten Organisationen nicht immer Dieses ist nicht der Fall, beide Lokale find als frei in der Liste zu gekommen, wenn nicht die Direktion sich zu einer Lohnregulierung" beachtet worden. Nur der Verband deutscher Gastwirtsgehilfen hat sich führen. Wannsee  . Der Inhaber vom Lokal, Wirtshaus Wannsee  ", bequemt hätte. Troß dieser Lohnregulierung betragen die Anfangs bisher strikt an die Tariffäße gehalten. Der genannte Verband hatte Otto Rehmer, Königstr. 24, hat die Unterschrift, daß das löhne für Handwerker nur 85 Pf. und für Hilfsarbeiter 27 Bf. am Mittwoch eine öffentliche Bersammlung einberufen, welche den Lokal der Arbeiterschaft zu Bersammlungen 2c. zur Verfügung steht, pro Stunde! Bei zehnstündiger Arbeitszeit erzielt ein ge- Gastwirtsgehilfen den Tarif wieder in Erinnerung brachte. Die wieder zurückgezogen; daher ist dieses Lotal als gesperrt zu betrachten. lernter Arbeiter pro Tag also ganze 3,50 M. Anfangs- Versammlung nahm nach einem Referat 3eistes und einer zu Rahnsdorfer   Mühle. Das Lokal Paradiesgarten" ist von der Lokal­lohn, und ein Hilfsarbeiter bermag es gar nur auf stimmenden Diskussion folgende Resolution an: 2,75 M. zu bringen! Und das unter Berliner   Verhältnissen! Der in früheren Jahren gefaßte Beschluß, welcher besagt: für Botale als gesperrt zu betrachten. Liste zu streichen und streng zu meiden. In Münchhofe sind alle Die Lokal- Kommission. Man sollte meinen, den Aktionären und Direktoren der Großen Aushilfsarbeiten am 1. und 2. Pfingstfeiertage 5 M. pro Tag, für Berliner  " mit ihren Rieseneinkommen müsse es schwer fallen, aus den 3. Pfingstfeiertag 3 M., ist auch in diesem Jahre hochzuhalten. zurechnen, wie es ein Arbeiter anstellen soll, sich und seine Familie Ab Weichbildgrenze Berlins   ist das Fahrgeld zurückzuerstatten. Erfter Wahlkreis. Am 1. Pfingstfeiertag findet ein großes mit solchen Löhnen in Berlin   anständig zu ernähren. Um wenigstens Außerdem beschließt die Versammlung, für die Durchführung der Früh Konzert bei Kliem, Hasenheide 13/15, statt. Ginlaßtarten einigermaßen zu Lohn zu kommen, sind die Arbeiter, besonders auf Beschlüsse der Allgemeinen Fachkommission von 1900 ein zum Preise von 20 Pfennig find bei den bekannten Parteigenossen den Bahnhofswerkstätten, auf das Schieben von Ueberstunden anzutreten. Dieselben lauten: An gewöhnlichen Wochentagen zu haben. gewiesen. Die fanitären Verhältnisse in den Betrieben 2 M., bei Nachtgeschäften am Sonnabend 3 M., an Sonn­laffen auch nicht mehr wie alles zu wünschen übrig. Es fehlt und Feiertagen 8 M., bei Nichtincaffo- Geschäften 6 M. beztv. ständig an genügender Ventilation, an guten Waschvorrichtungen, 7,50. Um dem minimalen Lohntarif allgemeine Geltung zu Schränken und Ankleideräumen. Dazu ist die Arbeit meistens eine verschaffen, empfiehlt die Versammlung jedem Gastwirtsgehilfen, in derartig schmutzige, daß den Leuten das Arbeitszeug schmierig am Rücksicht darauf, daß nur eine starke Organisation im stande ist, mit Leibe fleben bleibt. Und dann die Behandlung! Sie ist Erfolg für beffere Lohn- und Arbeitsbedingungen einzutreten, sich zu geradezu eine unwürdige, fajernenhofmäßige. Die Meister schlagen organisieren und für die Organisation eine rege Agitation zu ent­Sen Leuten gegenüber einen Ton an, den sich kein erwachsener falten. Ferner verpflichtet die Versammlung jeden Gastwirtsgehilfen, Mann, am allerwenigsten aber ein verheirateter Arbeiter in gefeßten die sämtlichen Bureaus der privaten Stellenbermittler zu meiben Jahren gefallen lassen fann. und auch diejenigen Arbeitsnachweise der Vereine nicht zu besuchen, welche entgegen den Beschlüffen handeln und unter dem aufgestellten Lohntarif vermitteln."

In der Versammlung wareu außer Mitgliedern des Verbandes deutscher Gastwirtsgehilfen auch Angehörige andrer Kellner- Vereine anwesend, welche sich ohne Ausnahme für die Innehaltung des vor­stehenden Tarifs erklärten.

Lokales.

Die Stadtverordneten über die Straßenhandel- Berordnung. Ueber den abgeänderten Entwurf einer Polizeiberordnung zur, Regelung" des Straßenhandels hat sich gestern die Stadtverordneten- Versammlung geäußert. Es besteht zwar keine gesetzliche Vorschrift" darüber, daß sie in diefer Sache mitzusprechen habe; der Polizeipräsident hat das in einem an den Magistrat ge­richteten Schreiben ausdrücklich hervorgehoben, und in der gestrigen Sizumg bekräftigte es Oberbürgermeister Kirschner durch Kopfnicken, als im Laufe der Debatte auf diesen Baffus des polizeipräsidialen Schreibens angespielt wurde. Es giebt aber Leute, die trotz dem Polizeipräsidenten der Ansicht sind, daß die Vertreter der Bürger­schaft mindestens die Pflicht haben, offen herauszusagen, was sie über eine so einschneidende Maßregel denken.

Berlin   des Centralverbandes der Glafer ihre Mitgliederversammlung Bersammlung der Glaser. Am 16. d.. hielt die Zahlstelle ab. Der Vorsitzende verlas zunächst das Schreiben, das der Ver- empfunden, mit Ausnahme der Gefolgschaft des Herrn Mommsen, Diese Pflicht wurde gestern in allen Gruppen der Versammlung band an den Vorstand der Glaserinnung gesandt, und darauf deren die sich in Schweigen hüllte. Dabei nahm freilich der Redner der Antwort. In der sich daran knüpfenden Diskussion wurde der An- größten Gruppe, der Alten Linken", eine Haltung ein, die deutlich trag, die Charlottenburger Jnnung zu den Verhandlungen mit der erkennen ließ, wie sehr seit dem Jahre 1902, wo die Bersammlung neugewählten Fünferfommission einzuladen, einstimmig angenommen; dagegen wurde der Antrag, den Vorfizenden den Verhandlungen bei sich mit dem ersten Entwurf einer polizeilichen Straßenhandel­wohnen zu lassen, abgelehnt, da es dadurch leicht zum Streit Verordnung zu beschäftigen hatte und zu einem ablehnenden Be fommen tönnte. Ein Antrag, den streikenden Vergoldern 50 M. fchluß kam, der Wind fich gedreht hat. Der Stadtverordnete unterstügung zu gewähren, wurde einstimmig angenommen. Darauf Galland, der durch das Vertrauen der Hausagrarier in die Ver wurde vom Vorstand der Antrag gestellt, die Kollegen Altendorf und fammlung hineingelangt ist, war dazu ausersehen worden, die Meinung lögel aus dem Verbande auszuschließen. Der Ausschluß Altendorfs der Alten Linken" vorzutragen. Die paar Milderungen, zu denen der wurde einstimmig, der Flögels gegen eine Stimme beschlossen. Polizeipräsident in Berücksichtigung der früheren Stellungnahme der

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Linken" und

Alles das weiß die Direktion, und doch hat sie trotz wiederholter Bitten der Arbeiter an diesen Zuständen so gut wie nichts geändert. Sie versicherte die Arbeiter nach berühmten Mustern stets ihres Wohlwollens" und vertröstete sie auf die Dinge, die da kommen follten, dabei aber wurden die Zügel immer straffer angezogen. Der Betrieb geriet nach und nach bei den gesamten Berliner   Arbeitern in Berruf; nur notgedrungen nahmen sie hier Beschäftigung an. Schon sah sich die Polizei genötigt, Leben und Gesundheit der Arbeiter gegenüber der rücksichtslosen Ausnutzung durch die Antreiber der Großen Berliner  " zu schützen, und das will doch gewiß etwas fagen. Es wurde das sogenannte Abbrennen der Wagen polizeilich verboten, damit die Arbeiter nicht länger der Gefahr ausgesetzt sein sollten, durch das Einatmen der beim Abbrennen erzeugten qual migen und stinkenden Dünfte zu erkranken. Als darauf biese Schmutz­arbeit mit der Hand ausgeführt werden sollte und bereits 13 Mann deswegen ihre Entlassung genommen hatten, beauftragten die Ar­beiter eine Kommission, in dieser Angelegenheit bei der Direktion vorstellig zu werden. Die Kommissionsmitglieder wurden jedoch gemaßregelt. Da riß den Arbeitern der Geduldsfaden. Mit elementarer Ge­watt machte sich die jahrelang zurückgehaltene Erbitterung Luft; in wenigen Tagen standen ca. 1200 Arbeiter im Streit! Selbst die Die Hafenarbeiter Berlins  ( Mitgliedschaft Berlin   II) hielten am Versammlung sich herbeigelassen hat, ermöglichen es den Auftrag Mitglieder des von der Direktion so sorglich gehegten und gepflegten 15. Mai ihre Bersammlung ab. Der Bezirksführer Lempe hatte gebern des Herrn Galland, fich heute mehr als damals für die Ascher- Vereins" legten in ihrer Mehrheit die Arbeit nieder; sicher nach persönlichem 8wist mit dem Zahlstellenwirt die Zahlstelle nach" Regelung" des Straßenhandels zu begeistern, obwohl sie wissen, ein Zeichen dafür, daß die Geduld und Langmütigkeit felbst der zu Wiesenstr. 11 verlegt. Die Sache war dem Borstand zur Unter- daß auch bei der gemilderten Verordnung die Regelung" eine Ber­friedensten Arbeiter erschöpft war. Dieser urplötzliche Ausbruch des suchung überwiesen worden, der anordnete, daß die Zahlstelle Streits, die Einmütigkeit der Arbeitsniederlegung erklären sich nur Reinickendorferstr. 23 bei Kröhn bestehen bleibt. Den Diamant- nichtung bedeutet. Entschiedener äußerten sich die Redner der Neuen aus den miserablen Lohn- und Arbeitsverhältnissen in diesem Bearbeitern in Holland   wurden 30 M. überwiesen; ferner wurde be­der Social- Fortschrittler", die Stadtverordneten triebe. Mit Recht fagten sich die Arbeiter, daß sie absolut nichts zu schlossen, an sämtliche Kollegen Fragebogen auszugeben und in der Rosenow und UIIstein, die gegen die von der Alten Linken" berlieren hätten, ganz gleich, wie der Streit ausfalle. Sie begnügten nächsten Zeit eine öffentliche Bersammlung mit der Tagesordnung: beantragte Ueberweisung an einen Ausschuß nichts einwenden wollten, fich dann auch nicht mehr mit den ursprünglichen geringfügigen Die neunstündige Arbeitszeit" abzuhalten. aber die Hoffnung aussprachen, daß auch die neue Verordnung nicht fanitären Forderungen, die von der Direktion schließlich anerkannt und auch unterschrieben wurden, sondern fie dehnten diese Forderungen welche aus Mitgliedern des Holzarbeiter- Verbandes und des Die Einseter haben vor einiger Zeit eine Kommission ernannt, den Beifall des Ausschusses finden werde. Eine scharfe, rückhaltlose Verurteilung des polizeilichen Feld nunmehr auch auf das Gebiet des Lohnes und der Arbeitszeit 2c. Ginfeßer- Vereins besteht und die Aufgabe hatte, mit der Bertretung auges gegen den Straßenhandel war die Rede, in der unser Ge­aus. Bewilligt die Direktion, gut, so haben die Arbeiter endlich des Verbandes der Bautischlermeister einen Tarif zu beraten. Dieser noffe 8 ubeil den Standpunkt der socialdemokratischen Fraktion einen fleinen Borteil, der sie wenigftens nicht ganz mehr außerhalb Tarif, der in 14 Sigungen zu stande gekommen ist, lag am Dienstag darlegte. Zubeil stellte das wirtschaftliche Moment in den der Reihen ihrer Kollegen in andren Betrieben stellt. Bewilligt die einer vom Holzarbeiter- Verband einberufenen Einsetzer- Versammlung Vordergrund; das sei hier zu allererst zu berücksichtigen, nicht das Direktion aber nicht, so hat fie einen enormen Schaden, und die endgültigen Beschlußfassung vor. Der Tarif wurde von der Arbeiter finden schließlich anderweitig eine bessere, lohnendere Be- Rommission zur unveränderten Annahme empfohlen, von den meisten Berkehrsintereſſe. Es handle sich um die Griftenz Tausender, die durch fchäftigung als die, welche sie hier verlassen haben. Die Direktion Versammlungsrednern aber als unannehmbar bezeichnet, weil für die Einschränkung oder Vernichtung des Straßenhandels brotlos wird aber mit einigen schwerwiegenden Umständen rechnen müssen. verschiedene Bofitionen zu geringe Löhne angefeßt seien und viele gemacht werden. Der ganze Feldzug sei ausgegangen von den Es find nämlich keineswegs so schnell neue Arbeitskräfte für diese Arbeiten der freien Vereinbarung überlassen bleiben. Auch die Be- Sausagrariern, und diesen allein werde er Gewinn bringen, nicht Art Arbeit anzulernen um den Anforderungen des Betriebes auch ſtimmung, daß der Tarif auf zwei Jahre gelten soll, wurde von den seßhaften Händlern, denen durch Mietssteigerungen wieder ge aur annähernd gerecht zu werden, selbst wenn aus den schwarzen verschiedenen Seiten bemängelt. Nach langer Distuffion wurde die nommen werden solle, was sie nach Beseitigung der konkurrierenden Kabinetten der Kühnemänner Arbeitswillige in genügender Bahl ge- weitere Beratung vertagt. Sie soll in der nächsten Versammlung Straßenhändler etwa mehr verdienen. Unser Redner wies auch hin stellt werden könnten, was vorläufig jedoch ausgefchloffen erledigt werden. ift. Dann aber wird sich die Arbeit in den nächsten auf die nicht ganz flare Haltung, die der Magistrat in Tagen derartig anhäufen, das heißt es werden so viele Metallarbeiter! Der Streit der Monoline ist beendet. Die den Verhandlungen mit dem Polizeipräsidium eingenommen Straßenbahnwagen als reparaturbedürftig angefahren werden, daß Direktion hat sich mit ihren Arbeitern auf einer für beide Teile habe. Als Vertreter des Magistrats antwortete Stadtrat tehr leicht ein erheblicher Wagenmangel im Straßen annehmbaren Grundlage geeinigt. 6ahnverkehr eintreten kann. Die Wagen müssen nämlich Fischbed, und damit kam in die Debatte sofort wieder Ortsverwaltung Berlin   des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes. jener Ton, der aus der Obdach Debatte bekannt ist. Herr alle paar Tage tontrolliert werden, ob sie den Anforderungen der Die Charlottenburger   Gewerkschaftskommiffion beruft zum Freitag, Fischbeck wandte auch diesmal das Verfahren an, durch das er öffentlichen Verkehrssicherheit auch entsprechen, und da zeigt es sich den 20. d. Mts., abends 8 Uhr, nach dem Boltshaus, Rosinenstr. 3, fich damals den Beifall seiner Freunde in der Versammlung ge­dann, daß fast stets einige Reparaturen notwendig sind. Sobald eine öffentliche Versammlung ein, in der Genoffe D. Allmann aus sichert hatte. Er griff aus Zubeils Rebe ein oder zwei Bunkte diese Reparaturen aber aus Mangel an geschulten Arbeitskräften Hamburg   über die Forderungen der Bäckergesellen referieren wird. heraus, erklärte die Darstellung für unzutreffend und schloß unterbleiben, so erhöht sich für das Publikum die Gefahr, während einer Straßenbahnfahrt Ver­dann, so seien die Angriffe, die gegen den Magistrat ge unglüdungen ausgefegt zu werden. Die Direktion Zum Maurerstreit in Karlsruhe  . Der Verständigungsversuch, der richtet würden. Das flang folossal schneidig. Der Genosse Singer wird es sich also zu überlegen haben, ob es nicht gescheiter ist, die am Montagabend vor dem Vorsitzenden des Gewerbegerichts, Herrn führte dem Herrn Stadtrat   zu Gemüte, daß diese Art der Wider­bescheidenen, in allen Bunften berechtigten Forderungen der Stadtrat Boedh, stattfand, ist an dem Eigensinn der Unternehmer legung" denn doch nicht ganz schicklich für einen Magistratsvertreter Streifenden zu bewilligen. gescheitert. Die Vertreter des Arbeitgeber- Berbandes erklärten, sich sei. Herr Fischbeck wehrte sich, Zubeil versuchte in einer kurzen In der gestrigen Streitbersammlung berichtete auf nichts einlassen zu wollen, fie feien außer stande, in diesem Erwiderung, den Schlangenwindungen Fischbecks zu folgen", und die Stommission, daß fie der Direktion auftragsgemäß die neuen Jahre eine Erhöhung der Löhne eintreten zu lassen, vielleicht ließe Serr Fischbeck replizierte dann nach einmal. Den Schluß machte Forderungen der Streifenden unterbreitet habe. Während dieser sich im nächsten Jahre darüber reden. Auf die Frage des Vor­Verhandlung erklärte sich der Direktor Dr. Mice jedoch wie früher fipenden, ob die Herren Arbeitgeber das Gewerbegericht als eine Reihe persönlicher Bemerkungen, darunter eine Bemerkung mur bereit, die mit fanitären Dingen im Zusammenhang stehenden Einigungsamt anrufen wollten, wurde erklärt, daß man dies nicht Singers gegen Fischbed, die sichtlich ihre Wirkung auf Herrn Fisch­Wünsche zu berücksichtigen. Die Bewilligung aller for für notwendig halte", die Vertreter der Arbeiter erklärten infolge bed nicht verfehlte. derungen aber, die sich auf die Löhne und die deffen auf die gleiche an fie gerichtete Frage, daß fie die Entscheidung Arbeitszeit beziehen, lehnte er ftritte ab. Die hierüber den Streifenden selbst überlassen müßten. Bersammlung beschloß hierauf einstimmig, den Streit weiter. zuführen. Im Laufe des Tages hat sich noch eine weitere An­zahl der bisher noch arbeitenden Kollegen angeschlossen, so daß die halten. Werkstätten fast gänzlich leer stehen. Wohl infolgedessen hat die Direktion jest folgende Bekanntmachung erlassen:

Deutfches Reich.

Tischler der Firma Liebau u. Co. ausgesperrt worden. Zuzug fern­Achtung, Tischler! In Altenweddingen   bei Magdeburg   find die

Husland.

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Die Verordnung wurde einem Ausschuß überwiesen. Bis dieser Ausschuß zu einem Beschluß kommt, dürften die Vertreter des Haus­Straßenhandels neue Freunde in der Versammlung zu werben. agrariertums eine eifrige Thätigkeit entfalten, der Regelung" des

Internationaler Grubenarbeiter- Kongreß. In Douai   wurde vor- Der Vorwärts" und die Unteroffiziere. Wegen einer wunders Nachdem den vorgetragenen Wünschen wegen Berbesserung gestern der Internationale Grubenarbeiter Kongreß eröffnet. lichen Aufreizung einer Person des Soldatenstandes zum Ungehorsam 22 und 4 Berbände sind durch 30 Delegierte fordern wir diejenigen Handwerker und Arbeiter der Hauptwerkstätte auch schriftlich von uns durchweg Erfüllung zugefichert worden, Es wurde beschlossen, eine parlamentarische Gruppe au bilden, ferner Damer Straffammer der 25jährige Gärtnergehilfe Adolf Siendlmaher aus Nowalves zu verantworten. Er hatte vor einiger Zeit in und der Betriebswerkstätten der Bahnhöfe, die die Arbeit nieder- ein Kondolenztelegramm an die Witwe des verstorbenen socialisti- Stuttgart   eine Reserve- llebung beim 119. Grenadier- Regiment Königin gelegt haben, hierdurch auf, unverzüglich zur Arbeit zurüd- schen Abgeordneten Defnet zu senden. Olga( 1. Württemberg.) mitgemacht und dabei auch den Unteroffizier aufehren. Der Streit der Glasarbeiter von Charleroi  , von dem wir fürz- Becker fennen gelernt, mit dem er sich befreundete und deshalb Dem aus den Kreisen der Handwerker und Arbeiter an die lich berichteten, ist nach wenigen Tagen zu Ende gegangen. Die öfter mit ihm über bie Aussichten der Unteroffiziere Verwaltung gelangten Ersuchen um ausreichenden Schuß Glasarbeiter haben sich der von den Unternehmern aufoctroyierten sprach. Während der Angeklagte zur Uebung eingezogen war, wurde ber Arbeitswilligen wird in vollem Umfange ent- Lohnreduktion von 20-25 Broz. gefügt. Der Grund hierfür liegt ihm auch der Corpsbefehl vom 30. November 1901 vorgelesen, dem sprochen werden. in der bedauernswerten Thatsache, daß dort nicht weniger denn drei zufolge u. a. die Einführung von socialdemokratischen Schriften in

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