Meifter, welche diese Bedingung erfüllen und ihren Gefellen die haben aber auch kein Verständnis für den Segen, den die" Faulheit"| hielt. Dem schneidigen Herrn wurde bedeutet, daß er vorläufig noch Nacht am ersten zum zweiten Feiertage freigeben, sind deshalb bringt, wenn sie rechtzeitig die Arbeit und den Fleiß ablöst. Wer nicht den Hereros gegenüberstehe. nicht in der Lage, am zweiten Feiertage frische Backware zu haben. nie arbeitet und alle Tage vergnügten Feiertag" hat, dem wird die Das laufende Publikum möge darauf Rücksicht nehmen und auch in Muße zum Fluch. dieser Hinsicht die Bäckerei- Arbeiter unterstützen.
Der„ unparteiische"" Lokal- Anzeiger".
Die Streitleitung hat gestern in einigen bürgerlichen Blättern ein Inserat veröffentlicht, welches das Publikum über den Bäckerstreit orientiert und zur Unterstützung desselben auffordert. Dem Lotal Anzeiger" schien die Aufnahme dieses Inserats jedoch bedenklich, man äußerte dem Ueberbringer des Inserats gegenüber manche Verlegenheitseinwände, hieß ihn wiederkommen, so daß er schließlich merkte, die Angestellten Scherls mochten diesen ungewöhnlichen Fall nicht vor ihrem Gebieter verantworten. So blieb denn der Lokal- Anzeiger" von dem Inserat der streifenden Bäcker frei und das Reich Scherls vom Umsturz verschont.
Vergnügte Feiertage! Jedem, der arbeitet, entbieten wir diesen Wunsch. Mögen ihm die zwei oder drei Ruhetage, die ihm vergönnt sind, die Kraft zur Arbeit und die Freude an der Arbeit erneuern. mögen sie ihm zugleich neue Kraft und neuen Mut geben zum ampf für die Arbeit zum Kampf für die Befreiung der Arbeit aus den Fesseln des Kapitals.
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Fräulein Deborah Meyer. Ein unangenehmer Empfang wurde einem Fräulein Deborah Meher zu teil, als sie gestern von Hamburg hier anfam. Fräulein Meyer hatte in Hamburg eines jener Lokale, gegen die in der Deffentlichkeit von Zeit zu Zeit scharfe Angriffe ge richtet werden. Sie muß es wohl sehr bunt getrieben haben, denn die Hamburger Polizei stellte ihr in Aussicht, daß sie ihr demnächst Sie kaufte sich rasch mit einer geringen Anzahlung eine Menge die Bude schließen werde. Dieser Maßregel beugte sie jedoch vor. Juwelen, versetzte diese und verkaufte auch noch die Pfandscheine. So mit Geld versehen, fuhr sie mit dem schönsten Mädchen ihres Betriebes nach Berlin , um hier Geschäfte zu machen. Der Juwelier Emil Thomas hat jezt seine Lebenserinnerungen in einem aber erfuhr bald von ihrer Reise und ließ durch die Hamburger an die 200 Seiten starken Büchlein herausgegeben, das er„ Aeltestes, schleunigst die hiesige Kriminalpolizei auf seine Schuldnerin aufAllerältestes" nennt. Es ist kein eigentliches Memoirenwert, sondern merksam machen. Diese nahm Fräulein Meyer gleich beim Verlassen befaßt sich mit allem Möglichen aus dem Berlin der sechziger und des Zuges bis zur Rückreise in Gewahrsam. Ihre Begleiterin wollte siebziger Jahre. Dressel und Siechen werden in ihrem Werde- unter diesen Umständen von Berlin nichts mehr wissen und dampfte die am Freitagabend unter äußerst zahlreicher Beteiligung abgehalten gange geschildert, die Epigonen der Schauspielkunst, die nichts Besseres sofort wieder ab. wurde, stellte sich rückhaltlos auf die Seite der streikenden Bäcker- anzufangen wissen, als Thomas nachzuahmen, nach Gebühr verrissen, gefellen. Als Referenten traten Bäcker Kahle aus Dresden und die Berliner Posse aber wird in ihrem Verfall betrauert. Dann Todessturz in den Fahrstuhlschacht. Ein entsetzlicher Unglücksfall, Hesschold auf. Sie legten die Ursachen des Streiks sowie die kommen noch allerhand Betrachtungen über die Art wie Berlin sich hat sich am gestrigen Sonnabendnachmittag gegen 3 Uhr in dem Ziele des Kampfes der Bäckerei- Arbeiter dar und kennzeichneten ins- bei Gesang und Instrumentalfonzert amüsiert; durch etliche unter die Hause Oranienstr. 141 ereignet. Als zur genannten Zeit der Fahrbesondere das Verhalten der Charlottenburger Bäcker- Jnnung, die unter einzelnen Kapitel verstreuten Anekdoten ist dafür gesorgt, daß das stuhlführer des Quergebäudes mit seinem Fahrstuhl vom vierten Androhung einer Konventionalstrafe von 300 M. ihre Mitglieder zum Allerälteste dem Leser in jeder Hinsicht schmackhaft wird. Auch der Stock nach dem Erdgeschoß fuhr, stieß der Stuhlboden nicht auf das Bruch der Verpflichtungen zwingen, die sie den Gesellen gegenüber Schalt geht zuweilen mit Thomas durch, so wenn er den alten Lager auf. Der Fahrstuhlführer fuhr nun nach der ersten Etage und eingegangen find. Die lebhafte Diskussion, welche den Referaten Militärkapellmeister Wie pre cht 1864 auf der 1867 in Paris ver- begab sich über die Treppe nach dem Erdgeschoß, um nach der Ursache folgte, ließ feinen Zweifel darüber, daß nicht nur die Arbeiterschaft, anstalteten Weltausstellung um den ersten Preis konzertieren und ihn des vermuteten Fahrstuhldefektes zu suchen. Als er mun die Thür sondern auch Leute aus bürgerlichen Kreisen die Forderungen der ferner im erwähnten Jahre 1864 in einer Audienz zu Wilhelm I. des Schachtes im Erdgeschoß öffnete, bot sich ihm ein schauriger AnBäckergesellen unterstüßen, und daß das Publikum in seiner über- fagen läßt:" Majestät, unter zehntausend Mark ist die Sache nicht blick. Auf dem Fußboden lag die zerschmetterte Leiche eines wiegenden Mehrheit gewillt ist, den Charlottenburger Innungs- zu machen." Der König habe ihm dann viertausend Thaler jungen Mannes, die er nur mit Mühe als diejenige des ihm beführern das Spiel zu verderben. Die Versammlung drückte das auszahlen lassen, woraus sich ergiebt, daß Wieprecht damals fannten 16jährigen Comptoirlehrlings Otto Sielemann refognoszierte. Der junge Mann dadurch aus, daß sie der in den Berliner Volksversammlungen an- am Berliner Hofe nach Hamburger Courant- Mart rechnete. Den der Vereinigten Dampf Buchbinderei Baumbach u. Co., G. 6. m. 6.., angestellt und genommenen Resolution einstimmig zustimmte. Anfang der Berliner Singspielhalle sett Thomas in die Mitte fich bom britten Stod aus, woselbst sich die der vierziger Jahre; damals habe im Keller des Hauses Königstraße 54 der alte Friedrich Wilhelm Fischer gegen Erlag von Comptoirräume befinden, vermutlich nach dem Hofe begeben wollen. einem Silbergroschen, wofür es eine Bratwurst in Bier oder ein Festgestellt werden konnte nur, daß S. etwa 10 Minuten, bevor seine belegtes Brötchen gab, für allerhand Faren gesorgt, die namentlich Leiche gefunden wurde, das Comptoir verlassen hatte. Zu dieser Zeit der Musikdirektor Quewa in seinem Lokal zum besten gab. Ein befand sich der Fahrstuhl in der vierten Etage. Ob nun in der Folgende Mitteilung ersuchen wir um weiteste Verbreitung unter richtiges Variété ist nach Thomas dann im Kolosseum in der britten Etage die Fahrstuhlthür, die mit einem jogenannten Schnappden Parteigenossen, Gewerkschaften, Vereinen 2c. Charlottenburg . Die Kommandantenstraße entstanden. Eines Tages, so schreibt er, ver- schloß versehen ist, offen gestanden, oder ob S. die Thür allein ge Germania - Säle", Spreestr. 13, Inhaber Wodrich, find jetzt frei. fündeten die Litfaß Säulen:„ Erster humoristischer Gesangs - öffnet hat, vermochte nicht mehr festgestellt werden. Der Fahrstuhl Litfaß- Säulen: Wilhelmshagen. Alle Lokale find als frei zu betrachten.- Johannis- abend von Robert France und Frau". Die Vorträge gefielen, führer behauptet, daß die Thür geschlossen war, als er nach der thal. Restaurant Jägerhaus", Friedrichstr. 1, Juhaber Krause, ist und das Ehepaar wurde so bekannt, daß es in Botsdam bei einer vierten Etage hinauffuhr. Es wird angenommen, daß der junge S. frei. Nieder- Schöneweide. Das Lotal Kyffhäuser", Haase- von Friedrich Wilhelm IV. veranstalteten Gesellschaftstafel fein Licht die Thür geöffnet und, in den Fahrstuhlschacht hineinblidend, das Brauerei- Ausschant, ist streng zu meiden, ebenso in Wilmersdorf der leuchten lassen durfte. Das muß gewesen sein, als der König be- Gleichgewicht verloren hat. Der Tod des Unglücklichen muß, wie der Luisenpart, Wilhelmsaue 112. Die Lokal- Kommission. reits unheilbar an Wahnsinn erkrankt war, da die polizeiliche Be- bon der Unfallstation in der Alexandrinenstraße herbeigerufene Arzt kanntmachung betr. die Errichtung der Litfaßsäulen erst vom 18. Juni feststellte, augenblicklich eingetreten sein. Der Verstorbene, dessen 1855 datiert. Auf den großen Erfolg Frances hin entstanden dann Leiche polizeilich beschlagnahmt wurde, wohnt in der Köpnickerſtraße unter andern Puhlmanns Lokal in der Schönhauser Allee bei seiner Mutter, einer Witwe, deren einziger Sohn er war. und der Eisteller in der Chausseestraße. Bei Puhl In Eisenbahnbetrieben getötet wurde gestern nachmittag der mann trat der Affenspieler Klischnigg in der heute noch manchen 64 Jahre alte Eisenbahnarbeiter Reinhold Reimann aus der Königsbekannten Posse„ Der Affe als Bräutigam" auf. Das erste große bergerstraße 36, der seit länger als einem Menschenalter auf dem Variététheater ist von Großkopf auf dem Grundstück errichtet Ostbahnhof beschäftigt war. Gestern nachmittag um 1234 Uhr wollte worden, wo heute das Berliner Theater steht. Er engagierte im er in der Nähe des Ausrüstungsschuppens, den die Militärverwaltung Jahre 1856 deutsche und ausländische Künstler und brachte die für Manöverzwecke auf dem Bahnhof errichtet hat, nur Rangier Walhalla", wie der Musentempel genannt wurde, so in Flor, geleise überschreiten, um nach dem Strang zu gelangen, auf dem Am Mittwoch, den 25. Mai, in der Zeit von 10 Uhr vormittags baß er ein reicher Mann wurde. Doch nach längerer Zeit großer Startoffeln verladen werden. Unmittelbar vor zwei Güterwagen, die bis 7 Uhr nachmittags finden zwei Stadtverordneten- Ersazwahlen Einnahmen zog das Chantant- Programm nicht mehr, und Großkopf von einer Maschine rückwärts geschoben wurden, stolperte er und fiel. für die 8. Abteilung statt. Darauf pflegte Düsel, der Jm nächsten Augenblick waren ihm schon zwei Räder des einen Im 7: Bezirt, umfassend die Köpenicker Landstraße, die versuchte es mit der Operette. 7. im Wagens über den Leib gegangen. Ein lauter Aufschrei rief die fen-, Friedel-, Hobrecht, Laube-, Mainzer -, Nansen-, Pannier-, Generalagent Großkopfs, selbständig das Specialitätenfach Reuter-, Werra -, Wildenbruchstraße und Neuterplay, befindet sich das heutigen Apollotheater. Düsel aber hatte kein Glück und ging Rangierer herbei, aber dem Verunglückten war nicht mehr zu helfen. Wahllokal in der Turnhalle, Erfstraße 26; unser schmählich zu Grunde, worauf das ganze Genre einschlief, um erst Man bettete ihn neben dem Geleise, um einen Arzt zu holen, aber im Wintergarten wieder zu neuem Leben zu erstehen. Die schon nach wenigen Minuten war er tot. Kandidat ist Genosse Direktoren Dorn und Baron brachten die Variétékunst dort zur Die Straßensperrungen. Die Mittelstraße von Neustädtische Kirchhöchsten Blüte und übernahmen dann auch das Apollotheater. gute alte Singspielhalle sieht Thomas in den Reichshallen bis Friedrichstraße und die Heiligegeiststraße von König- bis Kaiser wieder, wo die Stettiner Sänger auftreten. Weniger gut ist er auf Wilhelmstraße werden behufs Asphaltierung vom 25. 5. M. ab bis das American Theater und den urtomischen Bendig auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt, ebenso die Dttozu sprechen, den er recht treffend tennzeichnet: straße von Turmstraße bis Straße Alt- Moabit.
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Zur Lokal- Lifte.
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Barteigenoffen des vierten Wahlkreises( Often) haben zum Montag, 2. Feiertag, in der Brauerei Friedrichshain ein Früh Konzert arrangiert, auf das wir unsre Leser aufmerksam machen. Die Konzertmusik wird vom Neuen Berliner Konzert- Orchester beranstaltet. Das Konzert beginnt früh 5 Uhr; Karten im voraus 25 Pf., an der Kasse 30 Pf.
Rixdorf. Arbeiter! Barteigenossen! Auf zur Kommunalwahl!
Paul Mitschte, Steinarbeiter, Erk str. 3. Jm 10. Wahlbezirk, welcher die Hermannstr. von 1-98 und 167-258 sowie Nebestraße umfaßt, befindet sich das Wahllokal im Ausschant der Vereinsbrauerei, Hermann straße 219. Sier ist ein Hausbesitzer zu wählen und ist unser
Kandidat der Genosse
getragen ist.
Otto Spreer, Eigentümer, Karlsgartenstr. 3. Wahlberechtigt ist jeder Preuße, welcher das 24. Lebensjahr vollendet hat, mindestens ein Jahr in Rigdorf wohnt, ein Einkommen von mehr als 660 Mart versteuert und in den Wählerlisten einWir fordern daher auch alle diejenigen, welche zur Zeit der Aufstellung der Wählerlisten( Juli v. J.) in diesen Bezirken gewohnt haben und nach andren Bezirken verzogen sind, auf, ebenfalls Nur wenn jeder seine volle Schuldigkeit thut, können wir mit Ehren aus der Wahl als Sieger hervorgehen.
von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
ein Familien- Stränzchen in Rudow bei Reime. Genossen, die sich Johannisthal . Der Wahlverein veranstaltet morgen, Montag, daran beteiligen, wollen sich zum gemeinschaftlichen Abmarsch nachmittags 3 Uhr bei Mertins einfinden.
Zoffen. Am Mittwochabend 8 Uhr findet bei Rüffer die Monatsversammlung des Wahlvereins statt. Wichtige Tagesordnung. ErDer Vorstand. scheinen aller Mitglieder notwendig.
Lokales. Vergnügte Feiertage!
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Der Wunsch ist zwar sprachlich nicht ganz richtig fintemal ja nicht die Feiertage vergnügt sein sollen, sondern die Menschen, die an diesen Tagen die Arbeit ruhen lassen aber er ist in dieser Form üblich und althergebracht. Die Hauptsache ist am Ende auch, daß der Feiertagswunsch nur aufrichtig gemeint ist.
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Dieser Mann, der Jahre und Jahre hindurch in seinem Ein alter Geflügeldieb wurde heute vormittag vor der CeutralWirkungsfreis eine der populärsten Persönlichkeiten Berlins war, Markthalle am Alexanderplatz abgefaßt. Zwei Männer boten hier ist eine Erscheinung in diesem Genre. Nicht die geringste schau auf der Straße frisch geschlachtetes Geflügel zu einem so billigen spielerische Befähigung, unbeholfen, hilflos in seinen Bewegungen, Preise an, daß sie bei einem Kriminalbeamten, der sie beobachtete, betrat er das Podium. Sein Gesicht ein steinerner Kopf, aus dem Verdacht erregten. Der Beamte nahm den einen fest, während der zwei ebenso starre Augen hervorlugten. Die Unterlippe nach unten andre entwischte, und fand in einem großen Sack eine Menge Hühner gezogen, trug er feine, meist von ihm verfaßten urdrolligen Vor- und Enten, denen die Köpfe abgeschnitten waren. Den Beamten trage, ebenso steinern und monoton vor, nicht eine Miene verziehend. räumte er schließlich ein, das Geflügel in der vergangenen Nacht in Es wurden Thränen über Bendig gelacht und mit Recht. Sein einer Laubenkolonie zu Schöneberg mit dem entkommenen HelfersStubenbohner Franz war der Gipfel aller Komit, man sah rechts helfer gestohlen und an Ort und Stelle sofort geschlachtet zu haben. und links das Publikum sich förmlich wälzen. Es ist ein gewisser Friedrich Hecke, der den Geflügeldiebstahl gewerbsmäßig betreibt.
Auch das Herrnfeld Theater, das es in den letzten auf Sitte und Anstand giebt, nicht gefallen. As et borher in Jahren zu so großen Erfolgen gebracht hat, will Thomas, der etwas die saftigen Mauscheleien hörte, ging er topfschüttelnd nach Hause und dachte bei sich:„ Gott sei Dank, so weit haben wir es in Berlin doch noch nicht gebracht."
Aber das war ein Frrtum, es sollte anders kommen...
Einen angenehmen Zechgenossen hatte gestern, Freitagabend, ein
Gastwirt aus dem Brunnen- Viertel, der eine Bierreise machte. Ein alter Fledderer Wilhelm Kasper, der in einem Lokal fah, daß er viel Geld bei sich hatte, machte sich an ihn heran und begleitete ihn so lange, bis er schwer betrunken war. Dann machte er mit ihm eine Spazierfahrt durch den Tiergarten. Der Gastwirt schlief bald ein Die Dunkelmänner an der Arbeit. Der Verein für Feuer- und bemerkte nicht, daß ihm sein freundlicher Begleiter das wohlbestattung hatte sich vor längerer Zeit an die Gemeinde Pankow geſpicie Portemonnaie aus der Tasche holte. Der Kutscher dagegen war mißtrauisch geworden. Er lentte sein Gespann so, daß er in mit dem Antrag gewandt, gegen eine Entschädigung auf dem neuen die Nähe eines Schußmanns kommen mußte, und als er einen er24 Morgen großen Friedhofe in der Schönholzer Heide , der dem- reicht hatte, empfahl er ihm den einen seiner Fahrgäste. Kasper nächst in Benutzung genommen werden soll, eine Urnenhalle wollte entfliehen, der Kutscher aber verstellte ihm den Weg und übererrichten zu dürfen. Die Pankower Gemeindevertretung erklärte fich gab ihn dem Beamten. Der Gastwirt, der unterdessen wieder
munter geworden war, bestätigte den Verlust seines Portemonnaies, aber Kasper hatte es auch nicht. Endlich fand man es unter dem Sigpolster, unter das der alte Sünder es rasch gesteckt hatte, um sich des verräterischen Besizes zu entledigen. Dem Amts
hiermit einverstanden und wollte gemeinsam mit dem Verein für Feuerbestattung ein monumentales Gebäude errichten, in welchem eine Leichenhalle mit zwei daranstoßenden Flügeln zur Aufbewahrung der Urnen mit den Ascheresten dienen sollte. vorsteher Gottschalt müssen aber wohl Bedenken aufgestiegen Ein größerer Fabrikbrand bei Schäffer u. Walder in der Wer an Werkeltagen seine Pflicht thut, der hat ein Recht auf fein oder dieselben Einflüsterungen, welche seiner Beit Lindenstraße 18/19 tam Sonnabendnachmittag 6 Uhr aus noch nicht feinen Sonn- und Feiertag. Der eine liebt es, still- beschaulich im dazu führten, daß das Abtkreuz von der Kutte der Mönchs- aufgeklärter Ursache aus. Um 1 Uhr war die Arbeit eingestellt, engen Zirkel der Seinen oder mit sich allein die Feiertagsruhe zu figur im Ratskeller abgemeißelt wurde, waren maßgebend, um mit ohne daß irgend etwas Verdächtiges verspürt worden wäre. Als dann das Feuer gegen 6 Uhr bemerkt wurde, hatte es schon einen genießen. Ein andrer, der geselliger ist, zieht es an Feiertagen vor, dem Konsistorium der Provinz Brandenburg in Verbindung zu erheblichen Umfang angenommen. Es brannte der erste Stock, in im größeren Kreise Gleichgesinnter sich lauter Fröhlichkeit hinzutreten. Das Konsistorium erklärte rundweg, daß es seinen Geist- dem die Gießerei und Schlosserei untergebracht ist. Die von der geben. Beide aber thun wohl daran, ihren Feiertag sich so oder so lichen verbieten würde, irgend eine amtliche( soll wohl heißen kirch- Hauptwache in der Lindenstraße herbeigerufene Feuerwehr griff das zu einem möglichst„ bergnügten" zu gestalten. liche) Handlung in einem solchen gottlosen Raume vorzunehmen. Feuer von der Linden- und Alten Jacobstraße mit vier Nohren an Daß jeder von der Feiertagsruhe den rechten, ihm zusagenden Das Abgeordnetenhaus sei, erst vor ganz kurzer Zeit über den An- und brachte es auch bald zum Stehen. Immerhin aber ist ein Gebrauch macht, das dient nicht nur dem Behagen des Einzelnen, trag, die Feuerbestattung einzuführen, zur Tagesordnung über- großer Fabrikraum samt dem Dachstuhl zerstört, so daß der versondern fördert zugleich das Wohl der Gesamtheit. Schon das gegangen. Die Kommission in Bankow, welche die Angelegenheit ursachte Schaden erheblich ist. Da auch Bohrmaschinen und die sich augenblicklich der ente Feiertagsgebot der Bibel war als eine socialpolitische Maßregel gedacht, wenn es sich auch, dem Geiste der Zeit entsprechend, als au bearbeiten hat, nahm mit Bedauern von dem Projekt Abstand, standene Schaden noch nicht voll übersehen. Jedenfalls findet eine Nicht allein durch Arbeit werden Werte will aber dem Verein Gelegenheit geben, fich selber eine Urnenhalle vorübergehende Betriebsstörung statt. religiöse Vorschrift gab. geschaffen, sondern indirekt auch durch die Arbeitsruhe, die neue auf dem Friedhofe zu erbauen. Ein Opfer von Bauschwindlern ist seiner Behauptung nach der Kraft zur Arbeit giebt. Wenn ein Sommersonntag schlechtes Wetter der auf einem Neubau in der Nazarethkirchstraße auch die Kantinenwirtbringt, wenn die Pfingstfeiertage verregnen, dann schwemmt der 2 Jahre alte Bauwächter Albert Keißte aus der Seestr. 39 geworden, schaft hatte. Neizte flagte seinen beiden Töchtern, mit denen er zu Feiertagsregen den Gastwirten der Ausflugsorte die ersehnte Ernte Bom Abschied der Afrikakrieger meldet ein Berichterstatter folgende fammen wohnte, öfter, daß Bauschwindler ihn betrunken gemacht hinweg. Das ist schlimm für sie aber schlimmer ist, daß das Heer der feiernden Arbeiter mit ihren Familien an dem verregneten Episode: Unliebſam empfunden wurde ein kleiner Zwischenfall beim und dann zu einer falschen Unterschrift überredet hätten. Die Furcht trieb ihn und daher gar nicht bergnügten" Feiertag um die Erholung und letzten Ausmarsch der Afritatrieger. In einer Seftion marschierte Prozeß, der hieraus entstanden sei, fürchte er. zwischen den Kriegern in der Tropenkleidung auch ein Gardist in schließlich so weit, daß er sich in seiner Baubude erhängte. Die AnKräftigung kommt, deren sie bedürfen. Vor den Feiertagen hat ein bürgerliches Blatt, das Organ der ber Uniform seines Regiments. Niemand unter dem Publikum, das gelegenheit beschäftigt jetzt die Kriminalpolizei und die Staatszu Tausenden die Straße säumte und den Kriegern einen lebhaften anwaltschaft. notleidenden Landwirte, seinen Lesern erzählt, die Socialdemokratie Abschied bereitete, nahm Anstoß daran. Der Gardist, sagte man befördere die Faulheit grundsäglich," und" fie fezze alles daran, die sich, geht wohl neben einem Kameraden, der ihm als Freund oder Landesverein Breußen für höhere Lehranstalten geprüfter ZeichenFreude an der Arbeit zu vernichten". Ei gewiß, zu rechter Zeit und Verwandter nahe steht. Das störte keinen Menschen, wenn es auch lehrer. Aus allen Orten Preußens find die Mitglieder in diesem am rechten Drt hat auch die Faulheit ihr Gutes. Grundsätzlich militärisch nicht ganz forreft" sein mochte. Gingen doch auch an Jahre zusammengeeilt, um über wichtige Fragen des Zeichen- und fordern wir, daß jedermann Gelegenheit findet, zeitweise recht aus der Spiße einige fünfzig Soldaten, die nicht mit ins Feld rückten. Kunstunterrichtes, sowie ihres Standes zu beraten. Das Heim ist giebig zu„ faulenzen", alldieweil wir der Ansicht sind, daß solche Einem Borgesetzten aber paßte es um so weniger. Plötzlich kam er in den oberen Räumen des Motivhauses, Charlottenburg , " Faulheit"" die Fähigkeit zur Arbeit samt der Freude an der Arbeit in der Nähe der Weidendammer Brücke mit einigen mächtigen Säßen, Hardenbergstraße, aufgeschlagen, wo während der Pfingstwoche die fünf Sektionen überholend, vorgesprungen. Statt den Mann aufzu- Bersammlungen stattfinden. Eine sehr umfangreich beschickte Lehr#teigert. Jedermann soll zeitweise faulenzen" dürfen das fordern, die Sektion zu verlassen, pacte er ihn ohne weiteres am mittel- Ausstellung ist hiermit verbunden, an welcher fich wohl heißt: jeder, der arbeitet! Die grundbesitzenden, nichtsthuenden Stragen, riß ihn aus dem Glied heraus und warf ihn seitwärts bis bekannte Firmen aus allen Gauen des Deutschen Reiches beteiligt Junker, deren Intereffen jenes Blatt vertritt, haben es nicht nötig, nach dem Bürgersteige hin. Dieses Benehmen erregte den lebhaften haben. Der Besuch der Ausstellung ist fostenfrei, und sei nicht nur Lehrern, daß man ihnen erst noch das Recht auf" Faulheit" erkämpft. Sie Unwillen des Publikums, das mit seiner Mißbilligung nicht zurück- sondern jedem Interessenten, der einen Einblick in die Lehrmittel der neuen
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Eine Borlage über den Bau von fünf städtischen Straßenbahnlinien soll, wie aus dem Rathause berichtet wird, in der nächsten Zeit an die Stadtverordneten- Versanımlung gelangen.
Den