Einzelbild herunterladen
 

den thürichten Vorwurf, die Erklärung der Leipziger   Parteigenossen gefälscht zu haben.

Genosse Mehring veröffentlicht eine lange persönliche Erklärung, worin er auseinandersetzt, warum er sich gegen die in einigen Parteiblättern gegen ihn erhobenen Vorwürfe, daß er ein ewiger Hezer" sei, nicht verteidige.

Deutsche   Lehrerversammlung.

Königsberg  , 24. Mai.  ( Eig. Ber.)

Die erste Hauptversammlung wurde heute vormittag von dem Geschäftsführer der deutschen Lehrerversammlung, Lehrer Bittner­Gotha, eröffnet. Der Besuch habe die kühnsten Erwartungen über­troffen. Der äußeren Machtentfaltung Deutschlands   müsse von einem in Treue zu Kaiser und Reich" seinem Lehrerberuf ob= liegenden Lehrerstande die innere Stärke gegeben werden. Als Vor­jizender der Versammlung sei von den Vertretern der Vorsitzende des Deutschen Lehrervereins, Lehrer Clausnißer- Berlin, gewählt worden. Clausniker teilt mit, daß 385 gewählte Vertreter er­schienen seien. Außer Elsaß- Lothringen   sei kein deutsches Bundes­gebiet unvertreten. Anwesend feien bis jetzt 3900 Teilnehmer.- Es folgen Begrüßungsansprachen.

"

gemeine Volksschule zu besuchen, ist in die schulgesetzlichen Be­stimmungen aufzunehmen.

Gewerkschaftliches.

Die Macht der Thatsachen.

Die Verhandlungen des 15. Verbandstages der Hirsch- Dundera

Damit ist die heutige erste Hauptversammlung beendigt. Die morgige zweite und lehte Hauptversammlung wird die Themen Universität und Volksschullehrerbildung und Die Schulaufsichts- schen Gewerkvereine in Hannover   gestalten sich weit intereffanter, frage" erledigen.

"

Als Ort der nächsten deutschen   Lehrerversammlung im Jahre 1906 ist München   gewählt worden.

=

-

als man nach früheren Erfahrungen erwarten durfte. Allerdings neue Gesichtspunkte sind bisher in den Debatten kaum aufgetaucht; aber deutlich tritt aus den Verhandlungen hervor, daß in den Reihen Königsberg i. Pr., 25. Mai.  ( Telegramm.) Die deutsche Lehrer- der Gewerkvereinler die Schar wächst, die aus den Streik. versammlung nahm in der heutigen Hauptversammlung nach dem fämpfen der letzten Jahre die Ueberzeugung gewonnen hat, daß die Vortrage des Oberlehrers K. Muthesius- Weimar über Universität Lehre von der Harmonie zwischen Kapital und Arbeit, wie sich einer und Volksschullehrerbildung nachstehende von Langermann- Barmen der Redner ausdrückte, nichts als eine Phrase" ist und es im Kampf aufgestellte Thesen an: 1. Die Universität, als Centralstätte wissen- der Arbeiter um die Hebung ihrer Lebenshaltung nur ein Hüben schaftlicher Arbeit, ist die geeignetste, durch keine andre Einrichtung oder Drüben giebt daß jeder Arbeiter, der seine Stellung im zu ersehende Stätte für Volksschullehrerbildung. 2. Für die Zu- modernen Wirtschaftsgetriebe begreift, sich auf den Klassenkampf­funft erstreben wir daher Hochschulbildung für alle Lehrer. 3. Für Standpunkt stellen muß. Das ist ein Fortschritt, der zwar den hohen die Festzeit dagegen fordern wir, daß jedem Volksschullehrer auf Herren aus den Ministerien, die, wie früher, auch diesmal wieder Grund seines Abgangszeugnisses vom Seminar die Berechtigung in der Vorversammlung schöne Ansprachen hielten, wenig gefallen zum Universitätsstudium erteilt werde. mag, der aber für die Zukunft ein Zusammenmarschieren der intelligenteren Gewerkvereinler mit den freien Gewerkschaften verheißt. Am deutlichsten kam diese Schwenkung des größeren Teils der Gewerkvereine vorgestern nachmittag bei der Diskussion der vom Redakteur Goldschmidt und dem Metallarbeiter Dornblüth als

der

Der Bäckerstreik.

Einfluß der Scharfmacher.

-

zu

Berlin   uná amgegend.

-

Sodann erhält der Königsberger   Universitätsprofessor Busse das Wort zu seinem Festvortrag: 2um Gedächtnis ants". Nicht allein der Umstand, daß Kant in Königsberg   gewirkt und daß 100 Jahre seit seinem Tode verflossen seien, rechtfertige eine Gedent­Der Obermeister der Bäckerinnung zu Brig   hat, wie wir seiner Referenten eingebrachten Resolution über die paritätischen Arbeits­rede auf Kant, sondern vor allem die Beziehungen Kants   mit der Zeit mitteilten, an die Streikleitung ein Schreiben gerichtet, worin kammern zum Durchbruch. Während die Centrale paritätische Pädagogik. Kant   war Hauslehrer, später akademischer Dozent und er bekundet, daß die von ihm vertretene Junung zu einer Ver- Arbeitskammern befürwortete, in der die Arbeiter und Unternehmer er ist im weiteren Sinne ein Lehrer der Menschheit. Ein enges Band ständigung mit den Gefellen gern bereit sei. An dieſes Schreiben gleichmäßig vertreten sind, forderten die meisten Delegierten reine verknüpfte die Pädagogik mit der Philosophie. Die Probleme der knüpfte sich dann eine Korrespondenz zwischen der Streifleitung und Arbeiterkammern", d. H. reine Interessen- Vertretungen der Arbeiter. dem Obermeister. Der Erfolg war der, Philosophie seien es auch, die der Pädagogik ihre Ziele stecken. daß die Brizer Jnnung am Dienstag eine Versammlung einberief, Vergebens bot der Redakteur Goldschmidt mit seinen Anhängern Kants   Philosophie sei ein Beweis dafür. Kant   wolle unser Wissen von den Dingen auf eine gegen jeden Zweifel gesicherte Grundlage ausdrücklich eingeladen hat. der der Obermeister auch die Streifleitung der Gesellen alle Beredsamkeit auf, um die Delegierten von der Aufstellung dieser stellen, und er wolle ferner den Glauben an eine fittliche Weltordnung fonnte es natürlich nicht behagen, daß die Innungsmeister in Brig   in den Klassenkampf, von einer Hinwegsehung über alle alter Den Berliner   Innungsscharfmachern Forderung abzubringen. Vergebens sprach er von dem Hineintreten fest begründen, indem er ihn im jittlichen Bewußtsein der Menschen einen dauernden Frieden auf vernünftiger Grundlage mit der Grundsätze des fest verankere. Der Redner weist dies ausführlich durch Darlegung Organisation der Gesellen abschließen wollten. Der Einfluß nicht, Gewertvereinswesens und verschmähte sogar der Hauptgedanken der Kantischen Philosophie nach. Es gebe keine der Scharfmacher muß in Brig   gewirkt haben, denn als der Ver­zu behaupten, die Delegierten gingen noch über die Forderungen der Socialdemokratie hinaus; denn die seine Persönlichkeit einsehen, um auf die Seele des Kindes zu wirken. treter des Verbandes der Bäckereiarbeiter schon auf dem Wege zur Socialdemokratie dränge immer mehr von dem allerkrassesten Das erfordere ein hohes Pflichtbewußtsein, der Pflichtbegriff aber Einigungsversammlung in Brizz war, traf auf dem Verbands­ſtehe im Mittelpunkt der Kantischen Ethik. Kant   habe seine Philo­bureau ein Schreiben des Brizer Obermeisters ein, welches Standpunkte ab und verlange paritätische Arbeitsnachweise, pari­sophie nicht nur gelehrt, sondern auch gelebt, er sei ein Lehrer der die Einladung der Streifleitung rückgängig macht mit dem tätische Schlichtungskommissionen und Tarifverträge. Die Mehrzahl Bemerken, dieselbe sei nutr auts Versehen erfolgt. Menschheit, das Ideal eines Lehrers.( Lebhafter Beifall.) Als der Delegierten ließ sich nicht verblüffen; sie erklärten sich mit 40 Hierauf folgt das Referat des Lehrers Gutmann München Verbandsvertreter Hetzschold im Versammlungslokal an- gegen 17 Stimmen für reine Arbeiterkammern.( Vergleiche den ause über" Die allgemeine Volksschule". Das deutsche   Volk langte, wurde ihm denn auch der Eintritt verweigert. Nachdem führlichen Verhandlungsbericht dieser Nummer.) habe auf blutiger Walstatt seine äußere Einheit erreicht und große die Briger Bäckergesellen keine Neigung, sich auf Verhandlungen mit der berufene Vertreter ihrer Drganisation zurückgewiesen war, hatten Opfer würden aufgewendet, um das Reichsschwert lang und scharf den Innungsmeistern einzulassen. Seitens der Meister wurde zum zu halten. Aber die innere Einheit müsse hinzukommen. Besonders Zum Streit der Straßenbahn- Wertstättenarbeiter. Zweck der Verhandlungen die Einsetzung einer paritätischen könne durch die allgemeine Volksschule das nationale Zusammen­Am gestrigen Tage dem kritischen" Tage, den die Direktion gehörigkeitsgefühl gehoben werden. Es sei darunter nicht die die Kommission empfohlen. Die Gesellen lehnten jedoch die Beteiligung bekanntlich als Endtermin zur Wiederaufnahme der Arbeit festgesetzt Gesamterziehung umfassende Schulorganisation zu verstehen, die an der Kommission ab, und so verlief der Einigungsversuch infolge hatte- find, wie das Streiffomitee feststellen konnte, wirklich eine man besser Einheitsschule nenne, sondern nur eine die ersten vier der Zurückweisung der eingeladenen Vertretung der Gesellenorgani erhebliche Zahl der Streifenden von dem Angstfieber befallen worden Schuljahre umfassende Schulorganisation. Es sollten also keine Vor­sation ergebnislos. und haben sich zum bedingungslosen Wiedereintritt auf ihren Ar­schulen geduldet werden. Die allgemeine Volksschule solle zur Ver­Ein Weg zum Frieden. beitsplätzen gemeldet. Infolgedessen wurde gestern vormittag in der föhnung der Klassengegensäße beitragen. Die Eindrücke der ersten Die Streifleitung hatte gestern nachmittag eine Versammlung Streifversammlung eine geheime Abstimmung darüber vor­Schuljahre seien die nachhaltigsten. Dem Einwand, daß die reichen derjenigen Bäckermeister einberufen, welche die Forderungen bewilligt genommen, ob der Streik unter diesen Umständen noch weiter ge Eltern an den häßlichen Kleidern und den Schmutz armer Kinder haben. Die Versammlung fand in Kellers Saal statt. Sie war, führt werden solle oder nicht. Ohne Diskussion erklärten sich die Anstoß nehmen würden, sei entgegenzuhalten, daß kein Lehrer un- dant dem bekannten Verhalten der Innungen, nur verhältnismäßig Anwesenden mit dem Vorschlage der Organisationsvertreter ein­getaschene und zerlumpte Kinder in der Klasse dulden werde. Die schwach besucht. Das Gewerbegericht hatte zu dieser Versammlung verstanden, daß eine Dreiviertel- Majorität zur Weiterführung des Lehrer bestreiten nicht die Notwendigkeit des Standesbewußtseins, zwei Vertreter delegiert, den Vorsitzenden der Arbeitgeber- Beisiger, Streits notwendig sei. Die Abstimmung hatte folgendes Ergebnis: aber sie wenden sich gegen den Klassendünkel in den oberen und den Ingenieur Bernhard und den Vorsitzenden der Arbeitnehmer- Von 633 Anwesenden stimmten 495 für Weiterführung des Streits Klassenhaß in den unteren Kreisen. Die allgemeine Volksschule habe Beisiger, Arbeitersekretär Körsten. Die Streifleitung ist, wie und 132 dagegen, 6 Stimmen waren ungültig. Damit war die ers auch sociale Aufgaben im Hinblick auf die Eltern. Die Klassen- Heßschold ausführte, von dem Wunsche beseelt, dem gegen- forderliche Dreiviertel- Majorität zur Weiterführung des Streits gegensätze feien in Ländern mit allgemeiner Volksschule nicht so wärtigen Kriegszustande ein Ende zu machen und einen dauernden vorhanden. Hinzuzuzählen waren hierzu noch etwa 150 Personen, die teils schroff wie anderwärts. Sittliche Verwahrlosung sei durch die all- Frieden zu schließen mit denjenigen Meistern, die dazu geneigt sind. Streifposten standen, teils verreist waren oder schon freiwillig ihre gemeine Volksschule nicht zu befürchten. Häufiger werde es sein, Dieses Ziel fann am besten und sichersten dadurch erreicht werden, Entlassung genommen hatten. Somit haben reichlich 300 Ausständige daß gut erzogene Kinder verwahrloste Kameraden zu sich herauf- daß die Meister, welche einen dauernden Frieden wollen, vor dem ihren Kollegen den Rücken gekehrt und die Arbeit wieder aufgenommen. ziehen. Außerdem sei Sittlichkeit feineswegs nur bei den Reichen Einigungsamt des Gewerbegerichts eine bindende Vereinbarung mit Es sind dies in der übergroßen Mehrheit un organisierte anzutreffen. Er kenne einen Fall, daß ein Mädchen von einer der Organisation der Bäckergesellen abschließen. Bei einer der Arbeiter, die meistens im Bewußtsein ihrer Minderwertigkeit zu höheren Mädchenschule fortgenommen wurde, weil den Eltern sonder artigen Vereinbarung würde man seitens der Streifleitung auf die Kreuze gekrochen sind, um sich das fernere, Wohlwollen" der Direktion bare Gespräche über feruelle Dinge unter den Mädchen zu Ohren Forderung der 14tägigen Kündigung verzichten und auch über die nicht zu verscherzen. Die eigentliche Glitetruppe aber gekommen seien. Wenn ein Kind reicher Eltern sehe, daß ein armes Frage des Arbeitsnachweises mit sich reden lassen. Hierauf nahm befindet sich noch im Streit, die qualifizierten Arbeiter, Kind flüger sei als es selbst, so werde das seinen Hochmut dämpfen. Ingenieur Bernhard das Wort. Er riet den antvesenden die nicht leicht zu ersetzen sind und, weil in der Mehrheit organisiert, Es sei falsch, unterrichtliche Nachteile von der allgemeinen Volksschule Meistern, wenn auch deren Zahl nur eine kleine sei, den Weg des auch eine ungleich größere Widerstandskraft entfalten wie ihre um­zu befürchten. Im Gegenteil, in der Volksschule liege der Haupt- Friedens zu beschreiten und einen Tarifvertrag vor dem Einigungs- gefallenen Kollegen. nachdruck auf dem Sprachlichen, wo bleibe da die harmonische Aus- amt abzuschließen. Solche Tarifverträge verbürgen einen dauernden Inzwischen sind aber auch die Kühnemänner nicht müßig ge­bildung? Daß ein Ueberwuchern des Privatschulwesens nicht zu be- Frieden zwischen beiden Parteien, sie beständen bereits in ver- wesen. In den schwärzesten Winkeln Preußens, in Schlesien  , Bosen fürchten sei, beweisen die Erfahrungen in München  , wo, troß der schiedenen Gewerben und gerade die Arbeitgeber hätten die Zweck- und Pommern   haben sie für die Große Berliner" Streitbrecher ans dort bestehenden allgemeinen Volksschule, weniger Kinder in Privat mäßigkeit von Tarifverträgen anerkannt. Wenn auch keine Korporation geworben, natürlich ohne den Leuten zu sagen, daß in Berlin   gestreift schulen unterrichtet würden, als irgendwo sonst in Deutschland  . Auch der Bäckermeister zur Verhandlung bereit sei, so könne doch jeder der wird. So wurden gestern fünf volle Straßenbahnwagen seien die Volksschulverhältnisse Münchens   in andrer Beziehung viel hier Anwesenden für seine Person einen Vertrag abschließen. Für mit solchen Arbeitswilligen beladen unter sicherem polizeilichen fach mustergültig, weil hier die ganze Bevölkerung ein Interesse am die Verhandlungen vor dem Einigungsamt müsse aus den Reihen Schutz vom Schlesischen Bahnhof   nach den Hauptwerkstätten trans­Volksschulwesen habe. Die deutsche Lehrerschaft dürfe sich in der der hier Versammelten eine Kommission, etwa von neun Mitgliedern portiert, woselbst die ziemlich reduciert aussehenden nüßlichen principiellen Forderung der allgemeinen Volksschule nicht beirren ernannt werden, der von der andren Seite ebenfalls neun Mitglieder Elemente" mit Brot, Wurst und Vier bewirtet wurden. Als ein lassen; aber man müsse besonnen vorgehen. Habe doch sogar dre der Arbeitnehmer beitreten. Wenn die Anwesenden zu Verhandlungen Streifposten ihnen zurief: Stollegen, hier wird gestreift, fallt uns Freifinnige Volkspartei nicht gewagt, die allgemeine Voltsschule in bereit seien, dann fönne bereits am folgenden Tage( heut) wie nicht in den Rücken!", da fuhr ihn sogleich ein Schußmann mit den ihr Programm aufzunehmen. Es gelte deshalb, mit allen Mitteln der Redner im Auftrage des Gewerbegerichts mitteilte ein Worten an: Wer hier noch einmal den Mund aufthut, der wird den Gedanken der allgemeinen Volfsschule unablässig zu propagieren Ginigungsamt zusammentreten und in dieser Angelegenheit ver- mitgenommen!" Bur Charakterisierung des Verhaltens der Polizei­im Interesse der Lehrer und des Volfes.( Lebhafter Beifall.) handeln. Käme ein Tarifvertrag auch nur mit einem kleinen Teil Organe jei gleichzeitig mit angeführt, daß in Charlottenburg   die In der ausgiebigen und lebhaften Diskussion werden principielle der Meister zu stande, so könnten sich die andern nach und nach dem Zahl der Streitposten verdoppelt werden mußte, weil diese alle Einwände gegen den Referenten nur von zwei Seiten erhoben. Der Vertrage anschließen und der Friede zwischen Arbeitgebern und Ar- Augenblicke nach der Wache sistiert werden. Ein weiterer Transport Frankfurter   Lehrer Ries, der schon öfter den Rückschritt auf beitnehmern sei gesichert. von etwa 100 Arbeitswilligen wurde rechtzeitig abgefangen deutschen   Lehrerversammlungen vertreten hat, erklärt sich als Gegner Als erster Redner in der Diskussion sprach Obermeister Liebig und wieder nach der Heimat abgeschoben. Wie wenig be der allgemeinen Volksschule. Sein Ideal sei die auf eignen Füßen aus Reinickendorf  . Er billigte, obwohl er die Forderungen bewilligt friedigt die Direktion von ihrem bisherigen Arbeitswilligen­stehende neunklassige Volksschule mit einem wissenschaftlichen Lehrers hat, das Verhalten der Berliner   Innungen und meinte, ohne Mit- Material ist, bewies sie gestern durch eine Bekanntmachung, stand. Im schroffen Gegensatz zu Ries und auch in teilweisem wirkung derselben könne keine Einigung zu stande kommen. Die nach- in der sie den Endtermin zur Wiederaufnahme der Arbeit zu Gegensatz zum Referenten geht der Hamburger Lehrer Harro folgenden Redner traten dagegen ohne Ausnahme, zum Teil sehr erst von 6 Uhr früh bis mittag und weiter von mittag bis 3 Uhr Kohnde, seit Jahrzehnten ein mutiger und entschiedener Vor- entschieden, dafür ein, daß auf irgend eine Weise eine Verständigung nachmittags verlängerte. Diefe Prolongation hat indessen wenig fämpfer für freie Schulentwicklung, über die Thesen des Referenten herbeigeführt werde. Unter anderm wurde ausgeführt: Die genügt, denn die beften Kräfte blieben draußen. hinaus. Diese wollten eigentlich nichts andres als die Aufhebung Innungen seien es gewesen, welche den Streik heraufbeschworen Die Streifenden hielten am Nachmittage eine öffentliche der Vorschule. Die heutigen Regierungen würden auch den vor- haben. Nachdem der Streik dann ausgebrochen war, hätten die Versammlung in der Brauerei Friedrichshain   ab, fichtigen Forderungen Gutmanns noch auf lange Zeit hinaus nicht Innungen sogleich das Einigungsamt anrufen müssen, um einen die auch von den Frauen der Ansständigen vollzählig besucht war. Rechnung tragen. Es könne dem Deutschen   Lehrerverein nicht in billigen Frieden herbeizuführen. Jezt müsse aber unter allen Um- Nachdem Wiesenthal und Wiesner daselbst unter lebhaftem erster Linie darauf ankommen, Forderungen aufzustellen, die bald ständen mit der Streifleitung verhandelt werden. Die Innungen Beifall die Ursachen und den bisherigen Verlauf des Streits ge­verwirklicht werden könnten. Er habe vielmehr hohe Ziele auf- hätten die Pflicht, in Verhandlungen einzutreten, um dem gegen- schildert und zum Ausharren ermahnt hatten, bestätigten sämtliche zustellen. Er beantrage deshalb als Resolution: Das gesamte wärtigen Kriegszustande ein Ende zu machen. Im weiteren Verlauf Diskussionsredner aus den Reihen der Streifenden, u. a. ein Ar­öffentliche Schulwesen ist als allgemeine Volksschule so zu gestalten, der Debatte trat auch Störsten für die Anrufung des Einigungs- beiter, der seit 21 Jahren bei der Großen Berliner   thätig war, daß daß jedem Kinde, unabhängig von der Vermögenslage feiner Elterte, amtes ein und setzte den Anwesenden die Bedeutung der Tarifver- außer den unzureichenden Löhnen und den schlechten sanitären Ver­diejenige Bildung zu teil werden kann, die seinen Fähigkeiten träge auseinander. Schließlich trat auch Obermeister Liebig dafür hältnissen vor allem die durchaus unwürdige Behand entspricht. ein, daß unter Mitwirkung der Berliner   Innungen vor dem Einigungs- ung der Arbeiter zum Ausbruch des Streits bei­amt verhandelt werde. Zum Schluß wurde gegen eine Stimme getragen habe. Mit Ausnahme der Forderungen auf Lohn­anwesend waren etwa 200 Bäckermeister, darunter verschiedene erhöhung Arbeitszeitverkürzung fei eigentlich überhaupt Innungsmitglieder beschlossen: nicht von Forderungen zu reden, denn die Gewährung der übrigen Die Bersammlung erklärt sich mit dem Vorschlage, das Wünsche hätte die Direktion schon längst als ganz selbstverständlich Einigungsamt als Schiedsgericht für die hier ansehen müssen; teilweise wäre es auch ohne weiteres Sache der Anwesenden anzuerkennen, einverstanden, falls nicht Gewerbe- Inspektion gewesen, in verschiedenen Dingen auf Abhilfe die Innungen in ihren Versammlungen am Donnerstag( heute) zu dringen. Zur einstimmigen Annahme gelangte schließlich folgende das gleiche beschließen.-

Bei der Abstimmung wird diese Resolution abgelehnt, sowie auch alle Abänderungsanträge, die von andrer Seite gestellt sind, mit Ausnahme eines von Dr. Schubert- Leipzig und eines von Polz­Weimar gestellten Abänderungsantrages. Mit diesen Abänderungen lauten die mit großer Mehrheit angenommenen Leitfäße Gutmanns:

1. Das Gefühl nationaler Zusammengehörigkeit, gegründet auf das Bewußtsein gleicher Rechte und gemeinsamer Pflichten aller Glieder des Volfes, muß in sämtlichen Gesellschaftsschichten fobiel als nur irgend möglich gestärkt werden. Als ein in dieser Richtung bedeutsam wirkendes Mittel erweist sich die allgemeine Volksschule.

-

-

-

-

Resolution:

"

Zur Führung der Verhandlungen vor dem Einigungsamt be- ,, Die am 25. Mai in der Brauerei Friedrichshain   tagende Ver stimmte die Versammlung eine Kommission von 10 der Anwesenden. sammlung der Streifenden mit ihren Frauen erklärt: Wir üben Mit diesem Versammlungsbeschluß ist eine friedliche Verein- feinen Verrat wie jene, die nach den ersten paar Tagen des Streits 2. Ein nach psychologisch- pädagogischen Anforderungen barung zwischen Meistern und Gesellen angebahnt. Wenn die heut die Arbeit wieder aufgenommen haben, sondern wollen der Berliner  organisierter vierjähriger unentgeltlicher Elementarkursus muß tagenden Innungsversammlungen dem Drängen der einfichtigen, Arbeiterschaft zeigen, daß wir für unsre Familie und unsre Ehre zu als gemeinsamer Unterbau für alle weiterführenden Bildungs- zum Frieden neigenden Meister nicht folgen sollten, dann kommt tämpfen wiffen. Gleichzeitig raten die Versammelten der Berliner  anstalten anerkannt werden. eine Vereinbarung ohne Mitwirkung der Innungen zu stande. So Bevölkerung, bei Benutzung der Straßenbahn vorsichtig zu sein, da 3. Die Erziehung der Kinder aller Stände leidet in der all wenig die Mehrheit der Berliner   Bäckermeister den Forderungen der der größte Teil der Wagen bereits dringend reparaturbedürftig ist." gemeinen Voltsschule durchaus nicht Not; fie erfährt im Gegenteil Gesellen Widerstand Leisten konnte, so wenig würden fie Eine eigenartige Rolle spielt die bürgerliche Bresse bei mannigfache Förderung, die Schulen nicht zu bieter vermögen, die auch im stande sein, fich dem Abschluß des Tarif- diesem Streit. Waren schon von Anfang an ihre Berichte über die nur von Kindern bestimmter Bevölkerungsgruppen besucht werden. vertrages zu entziehen, der nicht nur im Interesse der Gesellen, Ursachen des Ausstandes unwahr, so frozen die Nachrichten über 4. Die deutsche Lehrerschaft darf in ihrem Kampfe gegen die sondern vielleicht noch mehr im Interesse der Meister liegt. den bisherigen Verlauf desselben nicht minder von tendenziösen Ent­der allgemeinen Volksschule entgegenstehenden Vorurteile um so Sind die Innungen für diese bessere Einsicht nicht zugängig, dann stellungen. Besonders thut sich auf dem Gebiete unwahrer Bericht­weniger erlahmen, als sich dieselbe überall da, wo sie seit längerer dürften sie bald die Gefolgschaft des größten Teils ihrer Mitglieder erstattung ein Korrespondenz- Bureau hervor, dessen Praktikanten es Zeit besteht, trefflich bewährt hat. von früheren Kritikern der Großen Berliner nach und nach zu deren 5. Die Schulbehörden der deutschen   Bundesstaaten sind zu Ein Generalstreit der Bäcker soll nach Mitteilungen bürgerlicher Leibjournalisten gebracht haben. Schon in voriger Woche, gerade erfuchen, dahin zu wirken, daß den Vorschulen die staatliche Unter- Blätter geplant sein. Diese Mitteilungen beruhen auf Schwindel. als der Ausstand größere Dimensionen annahm, wußte dieses frühung entzogen und die Vorschule überhaupt aufgehoben werde. Die Streifleitung erklärt, daß sie selbstverständlich gar nicht daran Korrespondenz- Bureau die Beendigung des Streits zu melden. Und Die Forderung, jedes Kind hat bis zum 10. Lebensjahre die all- denkt, einen Generalftreit ins Werk zu setzen. auch jetzt wieder lanciert es die falsche Nachricht in die Presse, daß

berlieren.