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5. Internationaler Handschuhmacher- Kongreh.

Stuttgart  , 23. Mai 1904.

Bor Eröffnung des Kongresses begrüßt Riepekohl die aus­ländischen Kollegen namens des deutschen   Verbandes, indem er darauf hinweist, daß seit Gründung der internationalen Vereinigung der Handschuhmacher zwölf Jahre verflossen seien.

In das Bureau werden für die ganze Dauer des Kongresses Wasner und Krau als Vorsitzende gewählt. Ferner wird beschlossen, daß jede Nationalorganisation nur eine Stimme haben soll. Deutsch­ land   soll aber in Anbetracht seiner großen Mitgliederzahl zwei Stimmen haben, wie dies auch auf den früheren Kongressen üblich war.

Andersson wünscht eine ausführliche Berichterstattung an den Vorwärts", damit die skandinavische Arbeiterpresse aus diesem den Verlauf des Kongresses entnehmen könne.

In Mailand   bestehe wieder eine Organisation, und diese habe Aussicht, sich zu einem Landesverband auszugestalten. In den weiteren Ausführungen giebt Redner einen kurzen Ueberblick über die Lage der Organisationen der auf dem Kongreß vertretenen Länder und weist besonders darauf hin, daß es notwendig sei, in Böhmen   sowie Standinavien die Zahl der Lehrlinge auf ein ver­nünftiges Maß zu beschränken; in Belgien   sei dies durch Einführung einer fünfjährigen Lehrzeit erreicht worden. Eine bessere Thätigkeit hätte das Sekretariat bei der ungünstigen Lage und seinen be­schränkten Mitteln nicht entfalten können. Die Vergütigung, welche er als Sefretär bezogen habe, betrage monatlich 20-30 Frant, wäh­rend der frühere fest angestellte Sekretär pro Monat 45 Frank bei weniger Arbeit erhalten habe. Marchalt giebt der Meinung Aus­druck, daß das internationale Sekretariat mit seiner jezigen mangel­haften Organisation nicht weiter bestehen könne. Jedoch es ließe sich ohne bedeutende Geldopfer eine Befferung herbeiführen; in Brüssel  sei man dafür, das Sekretariat ständig zu machen.

deren Bezahlung sei im Lohntarif durch die Organisation vorgesehen. Unter der Einfuhr böhmischer Handschuhe haben auch die Kollegen in Schweden   zu leiden. Jetzt gehe man daran, die Beiträge zu er höhen und die Unterstützungseinrichtungen zu verbessern. Nach Verlesung der Begrüßungstelegramme erfolgte Schluß der Sigung abends 7 Uhr.

15. Verbandstag der deutschen   Gewerkvereine ( Hirsch- Duncker).

Hannover  , den 24. Mai 1904. Erster Verhandlungstag. Nachmittags- Sizung.

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4. Verbot für Unternehmer, an Fabril- und Werkstättenarbeites Arbeit mit nach Hause zu geben.

5. Von allen Heimarbeitern hat der Unternehmer und Zwischen meister ein Verzeichnis mit Wohnungsangabe für die Gewerbe Inspektion zu führen.

6. Der Verbandstag richtet an die Staats- und Gemeinde­behörden das Ersuchen, bei Submissionsvergebungen die Unters nehmer vertragsmäßig zu verpflichten, mindestens die in Staats­und Gemeindewerkstätten üblichen Lohnfäße zu zahlen und nicht die Arbeiten durch Zwischenmeister von Heimarbeitern anfertigen zu lassen.

Darauf vertagte sich der Verbandstag auf Mittwoch 8 Uhr.

Sechster Verbandstag der Konditoren Deutschlands  .

An das Referat schließt sich eine längere Debatte, in welcher die Delegierten zugleich kurze Situationsberichte über die Verhält­nisse am Orte geben.

Nach der Mittagspause beginnt die Debatte über die Einführung Dresden  , den 23. u. 24. Mai.( Volkshaus.) Hierauf erstattet March alt den Rechenschaftsbericht des der Arbeitskammer. Als erster hat Kezer Düsseldorf( Metall­Vertreten waren 24 Orte durch elf Delegierte. Nach dem Ge Sekretariats, das eifrig bestrebt war, seinen Pflichten nachzukommen. arbeiter) das Wort. Er will feine Arbeitskammern auf schäftsbericht des Vorstandes zählte der Verband am Schlusse des Nach der Absetzung des früheren Sekretärs habe sich in Brüffel eine paritätischer Grundlage, sondern Arbeiter kammern, da er glaubt, Jahres 1903 1715 Mitglieder, darunter 400 weibliche. Die Ein­Bersplitterung unter den Kollegen bemerkbar gemacht. In einigen daß durch die reine Arbeitervertretung die Interessen der Arbeiter nahmen in der abgelaufenen Geschäftsperiode betrugen 37 272 M., Ländern ist die Organisation zurückgegangen, und sei im allgemeinen besser gewahrt werden können. In Gegenwart seiner Arbeitgeber die Ausgaben 27 978 m. Sonach bleibt ein Kaffenbestand von Die Lage ungünstiger als zur letzten internationalen Tagung 1900 werde auch der energischste Arbeiter durch das Gefühl der Unter- 11 299 W. Die Mitgliederzahl ist von 812 im Jahre 1901 auf 1715 in Paris  . Der Kollege Verhaert arbeite in Frankreich   mit großem ordnung beeinflußt. Elbel- Stadtfulza( Stuhlarbeiter) tritt gestiegen. Die auf dem legten Verbandstag gehegten Befürchtungen, Eifer und Hingebung; er leiste im" Gantier" sein Bestes. In gleichfalls für die Errichtung von Arbeiterkammern ein. Eine daß durch Erhöhung der Beiträge und der Unterstützungssäge der Frankreich   leide die Organisationsarbeit aber unter dem schlechten Arbeitskammer im Sinne der Resolution würde einfach zur Ent- Verband Schaden haben könne, sind unbegründet gewesen. Geschäftsgang, der viele Kollegen mißmutig mache. lassung der Arbeiter führen, die sich dem Arbeitgeber in dieser gesetz- In seinem Referat zum Punkt: Streits und Lohn­lichen Arbeitervertretung zur Wahrung der Interessen der Arbeit bewegungen erwähnt der Verbandsvorsitzende Voelkl- Hamburg, nehmer energischer entgegenstellten. Nicht auf dem Boden der Theorien, daß in der Konditor- Branche die Unternehmer die Gehilfen in ihren sondern auf dem der Wirklichkeit müsse man sich stellen. Nur dann, Organisationsbestrebungen ebenso zu hindern suchten, wie in andren wenn das freie, unbeschränkte Koalitionsrecht den Arbeitern garantiert Gewerben. Zu viel versprechen dürfe man sich auch von dem würde, hätte auch die Arbeiterkammer einen Wert. Tröger Gewerbegericht nicht, wenn diefes als Einigungsamt bei Streitfällen Berlin  ( Kaufleute) glaubt nicht, daß ein Unterschied zwischen Arbeits- angerufen werde. Sei die Situation günstig, so würde der wahr­und Arbeiter fammer ist. Ob Arbeiter allein oder mit den Arbeit- scheinliche Erfolg stets abgeschwächt, und im umgekehrten Falle ver­gebern tagen, sei schon deshalb gleich, weil die Verhandlungen der fage meist das Einigungsamt. Auch auf die Konsumvereine dürfe Kammern in der breiten Deffentlichkeit bekannt werden müßten. man sich nicht verlassen; denn diese sähen in erster Linie auf die Billig­Nur dann habe überhaupt die Kammer und ihr wirken Wert. Es keit der von den Fabrikanten gelieferten Waren, erst ganz nebenbei dürfe auch nicht jeder Stand ſeinen einseitigen Standpunkt wahren. würde danach gefragt, ob die betreffenden Lieferanten auch die Wenn die Arbeiterkammern an die Gewerbegerichte angegliedert gewerkschaftlichen Forderungen erfüllten. Eine wichtige Aufgabe sei werden sollten, so fordere er, daß für die Handlungsgehilfen auch die Gewinnung der weiblichen Kollegen. den Kaufmannsgerichten eine Arbeiterkammer angegliedert werden solle. Der Vorsitzende giebt einen Antrag bekannt, wonach in der Reso­lution an allen Stellen für peritätische Arbeitskammer" gesetzt werden soll: reine Arbeiterkammer". Der Antragsteller Ziegler- Düssel­Von den zahlreichen zum Streifreglement vorliegenden Anträgen Es folgen nun die Berichte der Delegierten. dorf begründete diese Forderung mit ziemlich den gleichen Argumenten werden die meisten angenommen. Davon sind die wichtigsten: Die Riepetohl berichtet über die Entwicklung des deutschen   Ver- wie Seger vor ihm. Vorstände der Mitgliedschaften haben bei Differenzen ohne Verzug bandes, der in den letzten Jahren große Opfer bringen mußte. Die Ein weiterer Antrag Tröger und Genossen fordert, der Maßnahmen zu treffen, um möglichst eine Einigung auf gütlichem Organisation fonnte in dieser Zeit alle ihre Kräfte lediglich dazu Entschließung Goldschmidt- Dornblüth hinzuzufügen nach den Worten Wege herbeizuführen. Kommt diese nicht zu stande, so ist dem verwenden, das in früheren Jahren für die Gehilfen Errungene zu die staatlichen Betriebe":" und das Handelsgewerbe rücksichtlich Centralvorstande sofort Mitteilung zu machen und entscheidet nur erhalten. Mit einigen Ausnahmen konnten die Arbeitslöhne in aller Angestellten des Handelsgewerbes"; ferner zu streichen vor dem dieser über die Arbeitsniederlegung. Ferner wird verlangt, daß ihrer Höhe erhalten bleiben, doch war dies nur mit den ungeheuersten Worte Arbeiterinnen" die Worte: in der Industrie beschäftigten". bei Angriffsstreits in geheimer Abstimmung sich drei Viertel der Opfern möglich. Bom Oktober 1900 bis Ende 1902 mußte in Der Referent Goldschmidt stellte sich seinerseits auf den Stand- beteiligten Verbandsmitglieder für den Streit entscheiden müssen 4400 Arbeitslosenfällen für 129 300 Tage Unterstützung ausbezahlt punkt, daß hier die Praxis in dem Erreichbaren liege, das sei die und daß zwei Monate zuvor der Streit beim Hauptvorstand anzu­werden, wozu noch für 48000 Tage die Streifunterstügung gezahlt Arbeits fammer, während die Theorie die Arbeiter kammer, melden ist. Bei genehmigten Streits, Aussperrungen 2c. erhalten die werden mußte. Das Verbandsvermögen von fast 100 000 m. wurde das vorläufig unerreichbare, sei. Es bedeute die Stellung Zieglers davon betroffenen Kollegen erst vom achten Tage ab Unterstützung. nebst den durch Extrasteuern erhöhten Einnahmen aufgebraucht, ja, und Regers eine Verschiebung der bisherigen Grundfäße der Diese beträgt für männliche Mitglieder 12 Mark pro Woche es mußten noch Anlehen aufgenommen werden. Ein geringer Teil Gewerkvereine, ein Hineindrängen in den socialen Klassenkampf. und für weibliche 6 Mart. Streifunterstützung sollen nur die der Mitglieder sei verloren gegangen und ist heute noch nicht der Neustedt  - Striegau  ( Metallarbeiter) verlangt dagegen Arbeiter Mitglieder beanspruchen können, welche 12 Wochenbeiträge bezahlt Höchstbestand vom Jahre 1900 erreicht worden. Die Arbeiterinnen fammern, weil der Arbeiter sich selbst mehr in den Vordergrund haben. Bei Streits können die örtlichen Verwaltungen Extra­für die Organisation zu gewinnen, fei nicht gelungen. Redner stellen sollte. Nur das, was man dem Unternehmer abringe, werde beiträge erheben, doch muß darüber eine geheime Abstimmung er bespricht in längeren Ausführungen die Einrichtungen des Verbandes, erreicht. Kezer Diffeldorf( Metallarbeiter) pflichtet ihm bei. folgen und müssen mindestens Zweidrittel der beschließenden Ver­dem 75 Proz. der männlichen Berufsgenossen angehören. Der Selbst ein Mann, wie Sekretär Trabert vom Gewerkverein der fammlungsteilnehmer dafür stimmen. Ist der Beschluß erfolgt, so deutsche Verband bestehe jetzt 35 Jahre, er sei der Stolz der deutschen   Maschinenbauer sei von dem Standpunkt der Harmonie zurück- muß jedes Mitglied diesem nachkommen, im andern Falle erfolgt Kollegen, doch hätten diese nichts dagegen, wenn sie von den Kollegen gekommen und habe jüngst erklärt, man müsse alles dem Unter- Ausschluß- Mitglieder, die aus diesem Grunde ausgeschlossen organisationen des Auslandes überholt würden. nehmer abringen. Es sei falsch, immer hinter dem Unternehmertum werden, können erst wieder aufgenommen werden, wenn sie die bes herzulaufen. Auch Jordan- Berlin  ( Metallarbeiter) vertritt diese treffenden Extrabeiträge voll entrichtet haben. Anschauung. Die Arbeitgeber gewährten nur dann gezwungene Bus geständnisse, wenn eine starke Organisation hinter den Forderungen stehe. Elbel- Stadtfulza( Stublarbeiter) schließt sich dem an.

In Norwegen   feien nur einige 80 Gehilfen vorhanden, denen der

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fammern erhalten würden. Das würde nur für die Socialdemo­

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zur Agitation verwandt werden.

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Man hält

Kirchweger meint, daß wenn schon Deutschland   über die Einwirkung der Krise auf die Organisation zu flagen habe, dies für Weiter wird. beschlossen, den weiblichen Mitgliedern die Destreich in viel stärkerem Maße der Fall sei. Die Zahl der Berufs­Gleichheit" nicht mehr zu liefern, dagegen das Verbandsorgan so genossen sei im Handschuhmacher  " zu hoch angegeben, insbesondere auszustatten, daß es den Wünschen der Kolleginnen mehr ents für Brag. Genaue Bahlen könne er auch nicht beibringen, jedoch Nachdem auch Schumacher Düsseldorf( Tischler) sich den spricht. find von rund 4000 Berufsgenossen nur 800 organisiert. Die größte Vorrednern angeschlossen hatte, widersprach ihnen Tröger und Bum Bunft Agitation" bespricht der Verbandsvorsitzende den Zahl der Unorganisierten entfalle auf Prag  , wo von 1600 bis Sommer Berlin  ( Kaufleute). Die Verständigung zwischen Arbeit Antrag auf Anstellung besoldeter Gauleiter. Er hält die Mittel für 1700 Kollegen etwas über 200 organisiert find. Allerdings gehöre die gebern und Arbeitnehmern sei immer noch erstrebenswert. Ein nicht ausreichend, nachdem die Erhöhung der Beiträge abgelehnt gleiche Zahl Kollegen der czechischen Nationalorganisation au. Hinder- Antrag auf Schluß der Debatte wurde abgelehnt und es tamen worden sei. Ein zu dieſem Bunit gestellter Antrag auf Erhebung lich stehe auch der Nationalitätenhader der Agitation im Wege. barauf noch eine Zahl von Rednern für und wider die zu Tage ge- eines Extrabeitrages von 30 Pf. pro Mitglied und Quartal wird Bemerkenswertes bot nur die Rede abgelehnt. Aus Sparsamkeitsrücksichten wurde der besoldete Beamtenposten auf- tretenen Anschauungen. Dagegen wird ein Antrag, 5 Pf. pro Mitglied und gegeben und haben sich die Kollegen in Prag   bereit erklärt, die Dornblüths, der u. a. darauf hinwies, welcher Gegensatz zwischen Monat zu erheben, angenommen. Ferner wird eine Gau  - Ein Verwaltungsarbeiten ohne Entgeltung zu verrichten. Die Arbeiterinnen dem Standpunkt reiner Arbeiterkammern" und der Forderung von teilung beschlossen. Die Gauleiter sollen für ihre Thätigkeit an gehören der Drganisation nicht an und es fällt schwer, fie bei ihren Tarifverträgen hervortrete. gemessen entschädigt werden. Hungerlöhnen diefer zuzuführen. In seinem Schlußwort führte der Referent Goldschmidt Bei der folgenden Beratung eines Antrags, der in Streitfällen Troch fann ein etwas besseres Bild von der Geschäftslage in aus, daß er erstaunt fei, jegt bei den Gewerk- Vereinbarungen mit dem Bäckerverband verlangt, wird wieder die Brüssel   geben. Ob dies lange so bleiben werde, sei zweifelhaft. vereinen solche Anschauungen kennen zu lernen. Frage der Verschmelzung beider Verbände erwogen. Grange schüre die Uneinigkeit, welche er angestiftet hat; es wurde Die Socialdemokratie dränge immer mehr von dem allerkrassesten aber dafür den Zeitpunkt noch nicht gekommen. Der Verbandsvorsitzende ein zweites Syndikat durch deffen Anhänger gegründet. Die Zahl Standpunkte ab und verlange paritätische Arbeitsnachweise, ist der Anficht, daß die wirtschaftliche Entwicklung viel mehr zu einer der Berufsgenossen ist seit 1900 von 850 auf 750 zurüdgegangen; paritätische Schlichtungskommissionen und Tarifverträge. Der beruflichen Scheidung beider Gruppen als zu einer Vereinigung die meisten Kollegen gehören der Organisation an. allzu freundliche Standpunkt", um einmal so zu sagen, den die führt. Schon dadurch sei die Existenzberechtigung des Konditoren­Bilmer: Dänemart ist aus einem exportierenden Lande ein Gewerkvereine bis jetzt stets eingenommen hätten, sei von den verbandes gegeben. Es wird beschlossen, eine Verständigung über importierendes geworden. Waren, die man früher selbst herstellte, Gegnern oft angegriffen worden. Jezt aber gingen die Gewerk die Stellungnahme bei Streits mit den Bäckern herbeizuführen. beziehen jetzt die Handschuhfabrikanten fertig aus Böhmen  , das vereinler fast über die Forderungen der Socialdemokratie hinaus. Ueber die Lohn- und Arbeitsbedingungen im Beruf sollen infolge seiner niedrigen Löhne sehr billig liefere. Die Gehilfenzahl Er bitte daher, man wolle beschließen, an dem bisherigen gefunden statistische Erhebungen vorgenommen und das gewonnene Material geht zurück, weil viele Leute den Beruf verlassen. Gegenwärtig habe Standpunkte festzuhalten. Es sei das Richtige, Arbeits lammern Dänemark   nur 150 Gehilfen, von denen 125 der Organisation an- mit paritätischer Besetzung zu fordern. Man solle nur nicht glauben, gehören. Die Arbeiterinnen wollen diefer nun ebenfalls beitreten. daß die Gewerkvereinler Siz und Stimme in den Arbeiter­Berliner Partei- Angelegenheiten. Lohn stark gekürzt wurde. Der Geist der nordischen Kollegen sei fraten der Fall sein. ein guter. Die namentliche Abstimmung über den Antrag, Arbeiter- Achtung! Sonntag, den 29. Mai, morgens 128 Uhr findet in Berhaert giebt einen Rückblick bis zum Jahre 1898, zu fammern" statt" paritätische Arbeitskammern" zu ſehen, ergab Berlin   und den Vororten die Verbreitung eines Flugblattes welcher Zeit der Gantier" von Brüssel   nach Baris verlegt wurde. die Annahme des Antrages mit 40 gegen 17 Stimmen. betreffend den Bäderstreit statt. Die Genossen treffen sich in Damals haben die internationalen Sektionen 1500 Fr. aufgebracht, Ginstimmig wurde der Antrag, die Handlungsgehilfen in die Reso- den ihnen bekannten Lokalen. um den Gantier" und die Organisation in Frankreich   in die Höhe lution einzufügen, angenommen. Nachdem damit getrennte Ab­Friedenau- Steglik. Wegen Erkrankung des Genoffen Schrifts zu bringen. Die Angelegenheit Grange hat ihre nachteiligen Folgen ſtimmung der Resolution Goldschmidt- Dornblüth gegenstandslos gehabt. In Frankreich   war es nur eine kleine Minderheit, welche geworden war, wurde diese durch Attlamation einstimmig ansteller Mar Grunwald kann der zweite Vortrag über das Erfurter Programm   am Freitag nicht stattfinden. Wann der nächste Vortrags­Die Vorteile der nationalen wie internationalen Vereinigung begriff. genommen. Auf die Zukunft setzten selbst die besten Kollegen wenig Hoffnung. Darauf trat der Verbandstag in die Verhandlungen über das abend stattfindet, wird an dieser Stelle bekannt gegeben. Auf dem ersten Nationalfongreß der Kollegen Frankreichs   zu Paris   zweite Referat des Tages ein: Arbeiterschutz in der Rummelsburg  . Sonntag findet eine Flugblattverbreis wurde die Grundlage für den französischen   Verband geschaffen. Er Heimarbeit". Es erhielt hierzu zunächst Winter Berlin   tung statt. Die Genossen werden ersucht, vollzählig daran teil­bedurfte einiger Zeit, um den Anschluß an die internationale Ver-( Schuhmacher und Lederarbeiter) das Wort. Der Redner stellte zunehmen und sich früh 7 Uhr in folgenden Lokalen einzufinden: einigung voäständig durchzuführen, schließlich habe aber das Re- fest, daß ein förmlicher Wettlauf gegen die Heimarbeit in Scene Werner, Schillerstr. 21; Schulz, Kantstraße, Ede Goethestraße; fultat der Agitation doch die Erwartungen von 1898 übertroffen. gesetzt worden sei. Er wolle zunächst feststellen, daß viele Heim- Burgenger, Kantstr. 44; Tempel, Alt- Borhagen 56; Wengers, Neue Die Durchführung des auf dem Kongreß von Millau   1902 be- arbeiter selbst Gegner dieser Bestrebungen seien. Auch juristisch sei Brinz Albertstr. 17; Jage, Prinz Albertstr. 13/14. schlossenen Minimalbeitrags von 1 Fr. pro Monat mache einige es schwer, Hausgeiverbetreibende und Heimarbeiter zu trennen. Das Als Grund für Schwierigkeiten. Die Deutschen   müssen Rücksicht nehmen auf die Zwischenmeistersystem sei weit verbreitet. Heimarbeit selbst sei anzuführen, daß die Arbeiter Eigenheiten ihrer Brüder in Frankreich  . Es sei dort schwer, der die Centralorganisation Anhänger zu gewinnen, doch gehe es, wenn auch meist zu schlaff und zu schüchtern feien, mehr zu fordern. Der Korreferent Berndt- Dresden teilte die, die in der rück­langsam, borwärts. Es ist bebauerlich, daß es der Raum des Bortvärts" nicht er ständigen Betriebsform" arbeiteten, in solche, die durch ländliche wird ihr Augenmert darauf richten, daß sie den Anforderungen, die laubt, den Bericht des Genoffen Verhaert ausführlich zu bringen. Fabrikarbeit, und solche, die durch die Arbeiterschutz- Geseze dort Was Verhaert ausführte, zeigt im kleinen die Schwierigkeiten, welche hinein getrieben seien. Eine Verbesserung erwartet er von plan- an sie herantreten fönnen, jederzeit gewachsen ist. Sie wird sich in Frankreich   der gewerkschaftlichen Organisation im Wege stehen. mäßiger Verkürzung der Arbeitszeit, nicht von einem Verbot der nicht den Bedürfnissen verschließen, deren Befriedigung ihr obliegt, sondern es vielmehr als ihre Aufgabe ansehen, diesen Bedürfnissen Die Möglichkeit, sich zu organisieren, ist da, aber die Ansichten über Heimarbeit. den Wert der Gewerkschaften sind ebenso eigenartig wie verschieden. Gemeinsam legten die Referenten dem Verbandstag folgende möglichst entgegenzukommen. Die Zersplitterung der politischen Arbeiterpartei ist auch ein Hindernis Resolution bor  : Das Muster einer solchen Verwaltungsführung fehen wir im Die Heimarbeit erschwert den in Fabriken und Werkstätten Kirchenwesen bei denen, die an der Linderung der für die Ausbreitung und festigung der Gewerkschaften. Krau kann von Luxemburg   befferes melden. Dort habe man beschäftigten Arbeitern und Arbeiterinnen das Streben nach Ver- Berliner Kirchennot" arbeiten. Sie kommen dem etwa von der Krise nichts bemerkt, im Gegenteil wurden noch ausländische befferung ihrer Lage und verhindert das Zustandekommen geregelter vorhandenen Bedürfnis nach Kirchen nicht nur entgegen, sondern arbeitslose Kollegen untergebracht. Eine Kranken- Buschußtaffe wurde Lohn- und Arbeitsverhältnisse durch Tarifvereinbarungen. Die Heim­gegründet; von der Einführung einer Arbeitslosen Unterstützung arbeit wird von vielen Unternehmern nur gefördert, um sich den gehen mit ihrem Kirchenbaueifer sogar weit über jedes mögliche nahm man Abstand. Eine solche wird jezt von der Stadtgemeinde Anforderungen der Gewerbe- Ordnung und den Arbeiterversicherungs- Bedürfnis dieser Art hinaus. Sie errichten dem sündhaften Berlin  geplant. Diese habe 3000 Fr. zu diesem Zwecke deponiert, die Unter- Gefeßen zu entziehen. Die Heimarbeit erschwert andren Unternehmern, Gotteshäuser über Gotteshäuser, obwohl sie nicht einmal an den fügung erhalten aber nur organisierte Arbeiter. Dem Verbande die ihren socialen Pflichten nachkommen, die Konkurrenz. Die schädliche Hauptfesttagen Gottesfürchtige genug aufzutreiben vermögen, um die gehören in Luxemburg   alle Kollegen an; mit unorganisierten wird Rückwirkung der Heimarbeit auf die Werkstätten- und Fabrikarbeit geräumigen Hallen zu füllen. Sie sorgen dabei auch für Stadtteile, überhaupt nicht zusammen gearbeitet. möglichst zu beheben und auszugleichen, fordert der Verbandstag die erst im Werden sind, und stellen draußen, wo Berlin   aufhört, folgende gefeggeberische Maßnahmen: 1. Ausdehnung der Arbeiterschutz- Gesetze auf die gesamte Haus- tischen Laubenland und Kartoffelfelder als Erstes die Kirche. industrie und Heimarbeit. 2. Unterstellung der Heimarbeit unter die Aufsicht der Gewerbe­Inspektoren.

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Andersson geht in seiner Berichterstattung zurück bis zur Gründung der Handschuhmachervereine in Schweden   vor 30 bezw. 20 Jahren. Seit 1890 haben sich die Vereine zu einem Verband zusammengeschlossen, der alle Berufsgenossen umfaßt. Der Organi­fationsgedanke würde in Schweden   straff durchgeführt. Scheidet ein Kollege aus der Organisation, so muß er beini Wiedereintritt alle Beiträge nachbezahlen. Die Lehrlingszahl nehme in Schweden   ab,

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3. Erlaß von Vorschriften über die Beschaffenheit und Ein­richtung der Arbeitsräume in Verbindung mit Wohnungsinspektion.

Lokales.

Eine weitblickende, vorsorgliche Verwaltung

Ein Beispiel dieses umsichtigen Eifers haben wir jetzt wieder im Nordosten der Stadt, wo an der Greifswalderstraße die ehemaligen Aecker der Bögows fich in goldschweres Bauland verwandeln. Die städtischen Behörden haben vor kurzem eine Aenderung des dortigen Bebauungs planes beschlossen, bei der, nebenbei bemerkt, die Bözows recht gut weg.