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Kommunalverwaltung als den Ader zu betrachten, auf dem ihnen, Wegen Bettelei sind im Jahre 1902 aufgegriffen worden Räuber im Diakonissenheim. Ein schwerer Raub wurde in der sofern sie ihn richtig zu bewirtschaften verstanden, ihr Weizen blühen 23 582 Personen, darunter 21 932 Männer, 1335 Frauen, 315 Kinder. Nacht zu gestern in dem Hause des evangelischen Diakonenvereins mußte. In neuerer Zeit aber suchen sie auch Einfluß auf die staat- Die Höchstzahl der wegen Bettelei Sistierten fällt in die Monate in der Beerenstraße zu Zehlendorf verübt. In der vergangenen Nacht liche Gesetzgebung zu erlangen, um berhüten zit fönnen, Januar und Februar. Im Januar wurden 2714 Personen auf- erwachte die Wirtschaftsschwester plötzlich, und sie gewahrte in ihrer daß ihnen die Freiheit, den Mietern das Fell über die gegriffen bei einer Temperatur von 3,5, im Februar 2418 bei Schlafstube mehrere Männer, die von ihr die Schlüssel zu den GeldDhren zu zu ziehen, irgendwie eingeschränkt werde. Wie sie einer Temperatur von- 2,7. Die Zahl der wegen Trunkenheit behältern verlangten. Sie konnte sie schon aus dem Grunde nicht bisher bemüht waren, in die Gemeindevertretung möglichst nur ihre Sistierten belief fich auf 5341 männliche und 702 weibliche Personen. geben, weil sie sie selbst nicht besaß., Nun fielen die Männer über Leute hineinzubringen, so wollen sie nun auch im Landes- Was die Sittenpolizei betrifft, so standen im Anfang des die Schwester her, rissen sie aus dem Bett, nachdem sie ihr einen parlament fich ihre Helfershelfer halten. Wie sie sonst für die Jahres 1902 3976 Personen unter fittenpolizeilicher Kontrolle, hinzu Knebel in den Mund gesteckt hatten, banden ihr die Hände, schlugen Stadtverordnetenwahlen nur dem ihren Beistand zusagten und ge- tamen im Laufe des Jahres 538. Dagegen gingen ab 699, und zwar ihr ein Tuch über der Kopf und warfen sie auf den Fußboden. währten, von dem sie eine Unterstüßung ihrer Sonderbestrebungen wegen Eintritts in ein Dienst- oder Arbeitsverhältnis 435, wegen Hierauf erbrachen die Räuber sämtliche Behältnisse und nahmen ihr erwarten zu dürfen glaubten, so verschachern sie heute auch für die Verheiratung 16, wegen Fortzuges von Berlin 12, Schwangerschaft zwei Portemonnaies mit 21 und 27 M. und eine goldene CylinderLandtagswahlen ihre Gunst nur nach dem Grundsatz Eine Hand oder Krankheit 9, Verbüßung längerer Freiheitsstrafen 184, ver- uhr mit doppelter Sprungkapsel und dem Zeichen, M. S. in Monowäscht die andre". Unter den Berliner Freifinnigen hat es nie an storben sind 43. Sistiert wurden im Laufe des Jahres wegen grammform auf der Vorderseite weg. Vom Zimmer der WirtschaftsStadtverordneten- Kandidaten gefehlt, die die Geschäfte des Haus- verbotswidrigen Aufenthalts hierselbst 18, Nichtgestellung zur ärzt- schwester drangen sie dann in die ebenfalls im Erdgeschoß gelegenen agrariertums zu besorgen bereit waren. Und jetzt haben auch im lichen Untersuchung 225, wegen lüderlichen Umhertreibens 12 156, Bureauräume ein, wo sie ebenfalls alle Pulte usw. erbrachen. Geld Kampf um die Landtagsmandate fich freisinnige Männer gefunden, Aufenthalts bei Supplern 816, Verdachts der Syphilis 24, dem fanden sie nicht und alle ihre Bemühungen, das Geldspind zu er die den Hausagrariern ihre Zusagen machten. Der freisinnige Amtsanwalt zur Erhebung der Anklage zugeführt 10 117. Wegen brechen, waren vergeblich. Die Wirtschaftsschwester blieb hilflos Landtags- Abgeordnete Kopsch wußte sehr wohl, warum er nach der Syphilis wurden 1131 an die Krankenhäuser befördert. Außerdem liegen, bis der im Kellergeschoß wohnende Wächter sie heute morgen Landtagswahl die Hausbesizer in einer ihrer Versammlungen wird mitgeteilt, daß die Zahl der Fälle syphilitischer Erkrankungen fand. Die Untersuchungen ergaben, daß die Räuber nicht von der Einer, als die Avantgarde des Liberalismns bezeichnete. beim Gewerkskrantenverein 11 698, beim Militär 710 betrug. Straßen, sondern von der Waldseite eingedrungen waren. Das Berwürfnis, das nunmehr im freisinnig hausagrarischen wahrscheinlich ein schmächtiger Mensch, war durch ein offenstehendes Lager entstanden ist, wird keine ernſten Folgen haben. Deshalb alten Jakobstraße hat in der legten Zeit große Fortschritte gemacht. Der Wieviele es im ganzen waren, kann die Schwester nach der überDer Neubau des Reichs- Batentamtes in der Gitschiner- und Klosettfenster eingestiegen und hatte den andren die Thür geöffnet. wird das Herzensbündnis noch lange nicht auseinandergehen. Die Bundesgenossen sind zu sehr auf einander angewiesen, als daß einer Bau wird einer der größten Berlins werden und auch eine Front standenen Aufregung nicht sagen. den andern entbehren fönnte. Es wird sich schon eine Gelegenheit an der Alexandrinenstraße, wo jezt ebenfalls mit großem Eifer mit dem Bau begonnen worden ist, bekommen. An der Ede der Räubergeschichten aus dem Plänterwald erzählt ein junges Dienst finden, bei der die freifinnigen Landtags- Abgeordneten Berlins , die Gitschiner- und Alten Jakobstraße ist der Bau schon bis zum Dach mädchen aus Stralsund der hiesigen Kriminalpolizei. Franziska Erwählten des Hausagrariertums, zeigen können, daß sie des Vertrauens würdig sind, das ihnen entgegengebracht worden ist. Dieser gediehen. Sobald der Flügel in der Alten Jakobstraße gerichtet ist, Dräger tam am 20. d. M. nachmittags mit einer Freundin von Stral trauens würdig sind, das ihnen entgegengebracht worden ist. Dieser soll diese Straße durchgelegt und gepflastert werden. Es besteht der fund hierher. Während die Freundin sich vom Stettiner Bahnhof zu Bruderzwist verdient aber, so belanglos er an fich ist, doch einige plan, alsdann eine Straßenbahn durch die Straße zu legen zur einer Coufine nach der Dranienstraße begab, spazierte sie mit zwei Beachtung auch in den Kreisen der wertthätigen Be völkerung Berlins, die im Hausagrariertum und seinem Verbindung des Halleschen Thores mit der Jannowigbrüde 2c. Die netten jungen Männern, die sich in der Nähe des Bahnhofs zu ihr Helfershelfer, dem Freifinn, mit Recht ihre Feinde sieht. Die An- Alte Jakobstraße soll dann auch eine Omnibus- Verbindung erhalten. gefellten, nach dem Plänterwald hinter Treptow . Hier endete der gelegenheit lenft unsern Blick zurück auf die Landtagswahl von 1903 Durch die Deffnung der Alten Jakobstraße wird der Verkehr über Spaziergang damit, daß einer der netten jungen Männer ihr und auf die Schande, die der Freifinn damals auf sich geladen hat. den Belle- Allianceplay ganz wesentlich entlastet werden, aber andrer- bas Portemonnaie abnahm, den Inhalt in seine Tasche fteďte Diefelben Leute, die kein Bedenken trugen, mit dem Hausagrariertum ihre seits wird durch die Bebauung des großen Terrains der und es ihr leer an den Kopf warf. Abmachungen zu treffen, lehnten es ab, der Berliner Socialdemokratie ehemaligen Garde- Küraffier Kaserne mit öffentlichen Gebäuden, Herren sie vor einem Räuber, den sie ihr beschrieben, und auch nur ein einziges der Abgeordnetenmandate einzuräumen, die Induſtriepalästen zc. auch wieder ein größerer Berkehr am Halleschen empfahlen sich. Das Unglück wollte es, daß die Fremde aus bei einem gerechten Wahlsystem uns nach unsrer in den Urwahlen Thor entstehen. Stralsund in der Köpniderstraße ausgerechnet auf den Räuber stieß, erlangten Stimmenzahl sicher gewesen wären. Das eine wie das Geistlichkeit und Justiz. Die Kreissynode von Zauch- Belzig hat vor dem man sie gewarnt hatte. Da half dann nun die Warnung andre war, echt freifinnig". die Mitwelt mit folgender Resolution erfreut:" Durch den Auto- nicht viel. Sie mußte laffen, was sie noch besaß, ihren und ihrer Der Berliner Freifinn hat die Antwort auf sein schamloses Ver- mobil- und Radfahrsport schwindet auch das religiöse Freundin Gepäckschein. Die Beraubte aber ließ sich das doch nicht halten bei der Landtagswahl gleich nachher bei der Stadt- Interesse der Männerwelt. Im Sommer macht man Ausflüge o ohne weiteres gefallen. Sie ermittelte vielmehr die Wohnung verordnetenwahl von 1903 erhalten. Das Wahlergebnis ins Freie, im Winter aber nehmen Vereinsvergnügungen, die des Räubers und nahm ihm die Gepäckscheine wieder ab. Nur das der dritten Abteilung zeigte, wer das Vertrauen der wertthätigen Politit usw. den breitesten Raum in der Deffentlichkeit ein, der Geld fehlt ihr jetzt noch und das soll ihr die Kriminalpolizei wieder Bevölkerung Berlins hat: nicht der Freifinn, sondern die Social- moderne 3eitgeist hält den Sinn der Menschen völlig herbeischaffen. Wenigstens soll sie die Räuber im Plänterwald demokratie. Der Ausfall jener Stadtverordnetenwahl bedeutete einen im Genusse nieder und die die religiösen Zweifel werden fangen. Das ist auch gewiß nicht zu viel verlangt, nachdem das Träftigen Proteft der Berliner Arbeiterschaft gegen das volksfeindliche durch sogenannte Ergebnisse der Wissenschaft noch gestärkt. Die mutige und findige Fräulein den dritten Mann schon allein erwischt Treiben des Freisinns. Die Ersawahl zur Stadt Synode nahm folgenden Antrag an: Königliches Konsistorium wolle und ihm die Beute wieder abgejagt hat. verordneten Versammlung, die in den nächsten dahin wirken, daß Automobil- Wett- und Erprobungsfahrten an SonnTagen vorzunehmen ist, bietet jetzt eine Gelegenheit, und Festtagen nicht mehr stattfinden." jenen Protest ebenso fräftig zu wiederholen. Es handelt sich nur um zwei Bezirke, um den 32. und den 40., aber unsre Gegner werden dem Ausgang dieser Wahl dieselbe Bedeutung beilegen, wie wenn eine allgemeine Wahl stattgefunden hätte. Darum muß die Stimmenzahl der Socialdemokratie so stattlich wie möglich sein. Jeder, der unzufrieden ist mit der freifinnig hausagrarischen Mißwirtschaft der Berliner Kommune, muß die Kandidaten der Socialdemokratie wählen: den Redakteur Karl Leid im 32. Bezirk, den Privatdocenten Leo Arons im 40. Bezirk. An der Wahl darf und muß jeder teilnehmen, der im vorigen Jahre in diesen Bezirken wohnte und wahlberechtigt war, auch wer inzwischen aus feinem Bezirk verzogen ist. Kein Wähler darf am 31. Mai bei der Wahl fehlen!
Süden
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am 31. Mai
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Dann warnten die
Graufige Folgen eines Ausfluges. Der Vogelhändler Rudolf Weilemann aus der Schicklerstraße hatte mit einem Freunde, dem Die Eisenbahnfahrten sind als verbotswürdig in diesem Schlosser Brendel, am Dienstag einen Ausflug nach Spreenhagen Beschluß vergessen worden, der allerdings in andern Erscheinungen bei Fürstenwalde unternommen, um, wie er sich ausdrückte, ein paar feine Parallele hat. Oder ist die Sehnsucht, daß das Radfahren an Groschen springen zu lassen, da er an den Pfingstfeiertagen ein gutes Sonntagen eingeschränkt werde, etwa bedenklicher als die in un- Geschäft gemacht hatte. In Spreenhagen wollte er feinen Schwager zähligen Gerichts urteilen ausgedrüdte Ansicht, daß die stille besuchen. Mittags fuhren Weilemann und Brendel nach Ertner Verbreitung eines socialdemokratischen Flugblattes und gingen von da aus nach Spreenhagen . Bevor sie den Schwager an Sonntagen öffentlich bemerkbare Arbeit und daher zu beaufsuchten, kehrten sie in einem Gasthaus ein; dort kam es bald zu strafen ist? Die Resolution der Kreissynode schadet wenigstens Streitigkeiten mit den ansässigen Schiffern; man warf den beiden keinem Menschen, die Wirkung wissenschaftlicher Produktionen der vor, daß sie den Ausflug nur unternommen haben, um widerrechtlich bürgerlichen Justiz bekommt der Arbeiter aber empfindlich an seinem Singvögel einzufangen. Weilemann und Brendel gerieten bald so Geldbeutel zu spüren. in Bedrängnis, daß sie nach dem nahe belegenen Haufe des Schwagers Die böswilligen Alarmierungen wollen kein Ende nehmen. Es aber begannen die Schiffer das Haus zu stürmen. Die Thür wurde flüchten mußten. Dort riegelten sie die Thür von innen zu; nun vergeht fast keine Woche, in der die Feuerwehr nicht einige Male erbrochen, und man drang in den Flur ein. Jetzt zog Weilemann nachts ohne jede Veranlassung böswilligerweise durch die öffentlichen einen Revolver und feuerte mehrere Schüsse gegen die Angreifer ab; Feuermelder nach der äußersten Peripherie alarmiert und dadurch dabei wurde ein Schiffer schwer verletzt. Hierdurch wurde die Wut oft auf längere Zeit der Wach bereitschaft entzogen wird. In der Spreenhagener noch mehr entfacht. Während Brendel sich den der lekten Nacht gegen 2 Uhr erfolgte wieder einmal ein solcher Angreifern entziehen konnte, wurde Weilemann gepackt und ins Freie Alarm nach dem Rummelsburger Platz am Schlesischen Güterbahnhof, diesmal gelang es, den Thäter zu ermitteln und festzunehmen. bald wurde er überwältigt und derart mißhandelt, daß er bewußtlos geschleppt. Er suchte sich mit dem Meſſer zur Wehr zu sehen. Doch Der Feuerwehr gegenüber gab er an, aus untenntnis gehandelt zu liegen blieb. Von dem benachbarten Fredersdorf war inzwischen haben und Gustav Stafs aus der Rüdersdorferstraße zu sein. Die ein Gendarm herbeigeholt worden; dieser veranlaßte die Uebers Bolizei stellte jedoch fest, daß er sich einen falschen Namen beigelegt führung des Bewußtlosen nach dem Amtsgefängnis( 1), wo er zu hatte, worauf er sich Arbeiter Emil Stabs nannte und behauptete, nächst als Polizeigefangener gehalten wurde, bald nach seiner Einobdachlos zu sein. Lieferung aber verstar b. Am Mittwoch erhielt die Witwe des Weilemann, der zwei fleine Kinder hinterläßt, die Nachricht von dem Amtsvorsteher in Fredersdorf , daß ihr Mann in das Gefängnis eingeliefert und an demselben Tage dort gestorben sei. au Weilemann begab sich sofort nach Fredersdorf , um an der Beerdigung ihres Mannes teilzunehmen und die weiteren Schritte in der für sie so überaus traurigen Angelegenheit zu veranlassen.
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Zu den Stadtverordneten Ersakwahlen, die am 31. Mai im 32. Bezirk und im 40. Bezirk vorzunehmen find, ist zu melden, daß unsre Gegner uns den leztgenannten Bezirk nicht ohne Rampf überlassen wollen. Wir hatten das von vornherein erwartet. Die„ Boffische Zeitung" meldet, als gemeinsamer bürgerlicher Kandidat werde der Maurermeister und Architekt Friedrich Lenz aufgestellt werden. Die Bezeichnung gemeinsamer bürgerlicher Kandidat" kennzeichnet die Situation: der Socialdemokratie gegenüber machen alle bürgerlichen Elemente gemeinsame Sache. Unfre Genossen im 40. Bezirk werden ihre gesamte Kraft daran sezen, die Pläne dieser freifinnig tonservativen Koalition zu Eine ehrliche Seele. Der in Untersuchungshaft sigende Leiter Schanden zu machen. Das Mandat des 40. Bezirks war zuletzt in der Fides, Berliner Privat- Detektiv- Bureau und Auskunftei", den Händen unsres Genossen Freudenberg, der wegen Krant- May Wiene de wird sich am 4. und 6. Juni vor der Strafheit zurüdgetreten und zur Wiederherstellung seiner Gesundheit fammer 8a des Landgerichts I zu verantworten haben. Die Anklage nach dem gegangen iſt. ES muß Tautet auf Betrug und Kontursvergehen. Die Verhandlung wird dafür gesorgt werden, daß der 40. Bezirk nach wie vor Landgerichtsrat Cafper leiten, die Verteidigung Rechtsanwalt Dr. Davidjohn führen. Es sind ca. 50 Zeugen geladen. durch einen Socialdemokraten vertreten bleibt und unfren Genossen Leo Arons in das Rote Haus entsendet. Herr Lentz ist ein Mann der kommunalpolitisch rückständigsten Anschauungen Lentz ist ein Mann der kommunalpolitisch rückständigsten Anschauungen und überdies ein Führer des Hausagrariertums. Er ist Borsigender eines Grundbefizervereins einen würdigeren Vertreter konnte der Freifinn samt seinen konservativ- antisemitischen Bundesgenossen fich nicht aussuchen. Der Mann war schon bei den allgemeinen Stadt verordneten- Wahlen von 1903 vom Freifinn als Kandidat für den 39. Bezirk aufgestellt worden, fiel aber elend durch. Möge dem freifinnigen Führer der Hausagrarier, dem Maurermeister und Architekten Lenz, am 31. Mai dasselbe Schicksal beschieden sein. Jm 32. Bezirk scheinen sich unsre Gegner nicht in die Unkosten einer Kandidatur stürzen zu wollen. Das darf aber für unsre in diesem Bezirk wahlberechtigten Genossen fein Anlaß sein, weniger eifrig zu agitieren. Unser Genosse Karl Leid muß bom 32. Bezirk mit einer imposanten Stimmenzahl in die Stadtverordneten- Versammlung zurückgewählt werden.
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Bei einer Blitzlicht Explosiou tam Donnerstagabend 8 Uhr der Das Ende eines Liebesdramas. Ihren Verlegungen erlegen 16 jährige Schlofferlehrling Georg Went aus der Simeonstraße 13 ist im Paul Gerhardt- Stift die 18jährige Plätterin Ida Buchwald, fchiver zu Schaden. Während die Eltern einen Ausflug unternommen welche am 26. April d. J. von dem 20jährigen Malergehilfen Otto hatten und der junge Mann mit seiner 18jährigen Schwester allein Reinbrecht in der Togostraße überfallen und durch vier Revolverschüsse zu Hause war, versuchte er unter Anwendung von Blitzlicht zu photoverletzt worden war. Reinbrecht hatte sich durch einen Schuß in die graphieren. Durch Unvorsichtigkeit brachte er die Lichtmasse zur Schläfe sofort getötet. Die Verlegungen der Buchwald erschienen Explosion. Unter heftigem knall, der straßenweit verspürt wurde, zunächst weniger bedenklich. Drei Kugeln, die in den Körper ein- flogen die Fenster der Wohnung auf den Hof hinab und Stichgedrungen waren, konnten sofort entfernt werden, während der nach- flammen feßten die Wohnungseinrichtung in Brand. folgende Schwächezustand die Entfernung der vierten Kugel, die in vorsichtige junge Man erhielt bei dem Vorgange schwere Branddem Rücken stedte, nicht gestattete. Da das Geschoß am Rückgrat wunden im Gesicht und an den Armen und mußte nach der Unfallsaß, wurde seine Entfernung nunmehr durch einen operativen Ein- station XIV in der Alexandrinenstraße gebracht werden. Wahrscheingriff erforderlich, welcher am Montag vorgenommen wurde. In der lich verliert er auch das linke Auge. Die alarmierte Feuerwehr Nacht zum Dienstag ist die Buchwald an den Folgen der Operation löschte den Brand in furzer Zeit ab. gestorben.
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Der finanzielle Zusammenbruch des Notars und Rechtsanwalts Feuerbericht. Ueber ein Duzend Alarmierungen hatte die Wehr Georg Merleker soll nach Meldung verschiedener Blätter mit dem in den letzten 24 Stunden zu verzeichnen. Gestern nachmittag bald Verschwinden des Berliner Lebemannes Alfons Röhll zusammen nach 3 Uhr wurde sie nach dem Geschäftshause„ Merkur “ in der hängen. Die Verpflichtungen, die der Anwalt für Röhll übernommen titterstr. 45 gerufen, weil hier auf dem zweiten Hofe im dritten Ueber die Thätigkeit der Berliner Kriminal- und Sicherheitspoliaci hat, sollen 430 000 m. betragen; da er sich außer stande sah, Zahlung Stock des rechten Seitenflügels in einem abgeschlagenen Raume der im Jahre 1902 entnehmen wir dem fürzlich erschienenen Statistischen zu leisten, so entfernte er sich aus Berlin . Rechtsanwalt Merleter Metallivarenfabrik von Rinow u. Kaps Feuer ausgekommen war. hatte Röhll zum Klienten. Die Schauspielerin Rita Leon , die Die Gefahr konnte indes vom 17. Löschzuge leicht beseitigt werden. Jahrbuch für die Stadt Berlin folgende nicht uninteressante Einzel Freundin Röhlls, die ebenfalls Berlin verlassen hatte, schreibt dem Längere Zeit gab es aber nachts in der Prinz Eugenſtr. 12 zu thun. heiten. Es sind im Jahre 1902 5815 Verhaftungen erfolgt. In 2445 Fäller war einfacher Diebstahl die Ursache; Anzeigen über vor-" Berl. Börs.- Cour." aus Paris , daß sie in Europa zu bleiben ge- Hier brannten in einem Laden Möbel und Betten in größerer Augdenke und nächstens in Köln auf der Bühne wieder erscheinen werde. dehnung. Es mußte tüchtig mit einem Rohre Wasser gegeben gekommene Verbrechen und Vergehen find 80 078 eingegangen. Davon werden, um die Flammen zu ersticken. Fast zur selben Zeit war in bezogen sich nicht weniger als 27 832 auf Diebstahl, 5236 auf Körper- Durch Deffnen der Pulsadern versuchte sich gestern nachmittag der Mehnerstr. 45 in einem Keller allerlei Gerümpel, alter Hausrat, verlegung, 17 238 auf Unglücksfälle und Selbstmord. Wegen Ver- die 60 Jahre alte Hauseigentümerin Courths zu Reinickendorf , Verpackungsmaterial 2c. in Brand geraten, während in der Werftgehen gegen die Sonntagsruhe sind 1160 Fälle zur Anzeige ge- Gesellschaftstr. 3, das Leben zu nehmen. Die Frau leidet an Ueber- straße 5a in einer Wohnung Decken, Möbel und Kleidungsstücke in tommen, während wegen Majestätsbeleidigung 54 Anzeigen eingingen reizung der Nerven und griff in einem Anfall ihres Leidens zum Flammen standen. Bei den vergeblichen Versuchen, diese zu erstiden, gegen 106 im Jahre 1898. Geradezu erschreckend gestiegen ist die Messer, während ihr Mann sich in einem Nebenzimmer befand. trug ein Mann Brandwunden an dem Kopfe und den Händen große Zahl Anzeigen wegen Vergehens gegen§ 175 des Strafgesen Die Schönholzer Heide soll, wie gemeldet wird, doch zum Teil davon. Unfug am öffentlichen Feuermelder lag einem Alarm zu buches. Es gingen ein 289 gegen 163 im Jahre 1901 und 93 im erhalten bleiben. Die Verhandlungen zwischen der Firma Worch u. Co., Grunde, der die Wehr bald nach Mitternacht nach dem Rummelsburger Jahre 1895. die für den Fiskus die Forsten in der Umgebung Berlins abholzi Plaz führte. Glücklicherweise wurde man des frebelhaften Burschen Das Verbrecher Album enthielt am Schluß des Jahres und der Bebauung erschließt, und der Berliner Schüßengilde wegen habhaft, der nun seiner gerichtlichen Bestrafung entgegensteht. Etwas 1902 22 348 Photographien, die nach 28 Verbrechergattungen ge Berkaufs des der Gilde gehörenden Geländes, das zur Schönholzer später wurde die Wehr nach der Kurfürstenstr. 25 gerufen, weil hier jondert sind. Seit 1900 ist eine weitere Specifizierung eingetreten. Heide gehört, find jekt endgültig gescheitert. Damit steht fest, daß in der Bäckerei von G. Vedenstedt durch Ueberkochen von Fett ein So sind die Schlafstellendiebe nach Männern und Weibern geordnet, ebenso ist dies bezüglich der Taschendiebe und der Laden- und wenigstens 48 Morgen von dem Waldbestand erhalten bleiben. Dazu Brand entstanden war, der jedoch noch im Keime unterdrückt werden Marktdiebe geschehen. Das Haupttontingent des Albums stellen gehört das ganze Schloß Schönholz mit seinen schönen Parkanlagen. fonnte. In der Prenzlauer Allee 36 wurde ein größeres Feuer in natürlich Einbrecher, Räuber, Diebe, Zuhälter, Prostituierte, Betrüger. werden jetzt auch als Spiel- und Sportpläge den Schulen der Um- fürchtet, denn dichter Rauch drang aus den Fenstern. Glücklicherweise Geit 1900 werden Bäderasten von den Sittlichkeitsverbrechern gestellte aber die Wehr fest, daß keinerlei Feuersgefahr vorlag, sondern trennt geführt. Photographien von Bäderaften befinden sich 583, gebung, sowie Sport- und Turnvereinen zur Verfügung gestellt. lediglich Ueberheizung eines Dfens die Ursache des erstickenden bon Sittlichkeitsverbrechern 154 im Album. Qualmes war. Alle übrigen Alarmierungen. die dann noch aus der Müllerstr. 150, Aderstr. 129, Forsterstr. 36 usw. einliefen, waren auf ganz unbedeutende Feuer zurückzuführen, die ein sonderliches Ein greifen der Wehr nicht erforderten.
Bon der allgemeinen Sicherheitspolizei wurden im Berichtsjahre 28 691 Personen im Polizeigewahrsam eingeliefert, darunter 28 657 Männer, 9999 Frauen und 35 Kinder. Die Gründe der Einlieferung waren Betteln, unerlaubter Gewerbebetrieb, Unfittlichkeit, Straßen auflauf und Unfug 1owie Obdachlosigkeit. Hiervon wurden berwarnt und entlaffen 4384, im Bolizeigewahrsam verstarben 4, dem Gericht wurden 19 025 vorgeführt, an andre Behörden abgegeben 9566, an das Asyl für Obdachlose 330, an das Waisenhaus 29, an Kranten häuser 278 und weiter befördert 75.ind
Die Zahl der Korrigenden belief fich auf 1949. Grund der Beftrafung war in 1210 Fällen Bettelei, in 590 Fällen Arbeitsschen und in 149 Fallen Prostitution. and 0 mg
Einen tödlichen Verlauf nahm ein Unglücksfall, dem der bei der Großen Berliner Straßenbahn angestellt gewejene Streckenwärter Otto zum Opfer fiel. Der 28jährige Mann, der erst seit sechs Wochen bei der Straßenbahn in Arbeit ſtand, hatte Dienst in der Landsbergerstraße und bestieg, um nach dem Büsching- Plak zu gelangen, einen Straßenbahnwagen der Kontinental- Gesellschaft für elektrische Unternehmungen der Linie Waßmannstraße- Hohen- Schönhausen. Am Büsching- Plaz sprang Otto von der Borderplatiform des Waggons ab, glitt auf dem frisch gesprengten Asphaltpflaster aus und fiel so unglücklich, daß er eine Schädelzertrümmerung erlitt. Er wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht, erlag jedoch dortselbst schon gestern mittag feiner schweren Berlegung. Der Verstorbene hinterläßt eine Frau und zwei fleine Kinder.
Hus den Nachbarorten.