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" Ich kenne auch Weiße- wenige, das ist leider allgemeine Erfahrung in Tropenländern, die sich für zu gut gehalten haben, mit Hereroteibern Unzucht zu treiben.

Wer selber seit drei Jahren sich bemüht hat, gegen Unzucht, Trunk, Roheit, Herren übermut der Weißen anzu­gehen und ihnen ihre Pflichten gegen die Eingeborenen vorzu­halten, der ist nicht in der Lage, weder zu leugnen, noch zu beschönigen, was vorgefallen ist. Es ist viel, viel Unrecht geschehen in diesem Lande, und wer darüber Buch geführt hat, der wird jezt lange Listen von Schandthaten und Schandworten veröffentlichen können.

meinde in Windhut, des Lic. Ang, erstanden. Der Herr behauptet, Die Berl. Pol. Nachr." bringen die folgende Mitteilung über dem Grunde, weil die socialdemokratischen Wahlproteste zahl daß auch viele Ansiedler in saurem Schweiß ehrlich gearbeitet den Stand der Verhandlungen und den möglichen Zeitpunkt für das reicher sind, als die andrer Parteien. Zur Entkräftung der nationalliberalen Vorwürfe und Verdächtis haben, daß er Beamte, Kaufleute, Handwerker, sogar Händler Inkrafttreten des Bolltarifs: kenne, die die Eingeborenen freundlich behandelt haben, so daß der " In einigen Blättern werden Mitteilungen über den Zeit- gungen ist aber noch folgendes zu bemerken. Als der Bericht nach punkt des Inkrafttretens der neuen Handelsverträge gebracht. Sie den Pfingstferien fertiggestellt war, fanden weniger Kommissions Kollektiv vorwurf gegen die 4000 Ansiedler ungerecht sei. Was beruhen auf Kombinationen. Gegenwärtig weiß noch niemand, sizungen statt, da der Vorsitzende sich an der Ballinschen Nordfahrt will das alles besagen gegen die Anschuldigungen, die der wann die neuen Verträge und damit der neue Bolltarif in Kraft beteiligte; außerdem war der Korreferent behindert, zu erscheinen. Windhuter Pfarrer selbst erhebt, wenn er schreibt: treten werden. Neue Verträge sind mit Italien und mit In der vorletzten Woche vor der Vertagung versuchten mun gerade Belgien zum Abschluß gebracht, über einen folchen nationalliberale Mitglieder der Kommission, den Bericht noch zur mit Rumänien finden gegenwärtig Unterhändler- Konferenzen Lesung zu bringen. Der zweite Vorsitzende der Kommission, der statt. Mit Rußland , der Schweiz und Desternationalliberale Abg. Bolt, berief zu dem Zwecke eine Sigung ein, reich Ungarn find Aussprachen zwischen den Unter- in der aber nur die nationalliberalen und socialdemokratischen händlern erfolgt, haben aber einem Abschluß noch Mitglieder anwesend waren; auch der Korreferent glänzte durch nicht geführt. Die Arbeiten an der Erneuerung der Tarifverträge Abwesenheit. Der fertige Bericht fonnte also wegen Beschluß­mit diesen Ländern ruhen natürlich nicht, sie werden in den zu- unfähigkeit nicht gelesen und zum Druck befördert werden, er liegt ständigen Behörden fortgesetzt. Man wird aber kaum damit fertig im Gewahrsam des Neichstags. So liegt die Sache. rechnen können, daß sie schon in ganz naher Zeit Uebrigens warum informierte sich das Wochenblatt der bei den Kommissions­sämtlich zu positiven Ergebnissen führen werden. So haben die nationalliberalen Partei nicht zuvor ersten Unterhändler- Verhandlungen mit Desterreich- Ungarn doch Mitgliedern der eignen Partei, ehe es den socialdemokratischen erst vor kurzem stattgefunden, und ehe in eine zweite Berichterstatter der Verschleppung verdächtigt? Es hätte keine andre Konferenz wird eingetreten werden können, Auskunft als die obige erhalten können und seine Anrempelung hätte dürften voraussichtlich ein paar Monate vergehen. Man muß eben ihm teine Zurechtweisung eingetragen. Fast scheint es aber, als scheue sich das Blatt des Herrn nicht vergessen, daß die gegenseitigen Vorschläge neue Erhebungen in den einzelnen Staaten nötig machen. Es wird demnach noch sicher- Bazig, die Konservativen anzugreifen, die doch neben andren lich einige Zeit verstreichen, ehe die Arbeit auf den genannten Gebieten Kommissions- Mitgliedern zur Lesung des Berichts nicht ers Im Vorwärts" ist die Sachlage bereits bor zu einem Gesamtabschluß gelangen kann. Da man somit diesen schienen. Zeitpunkt nicht fest ins Auge fassen kann, kann man natürlich auch der Vertagung des Reichstages dargelegt worden. Weiß das nicht den Termin für das Inkrafttreten der neuen Handelsverträge Blatt auch nicht, daß es sonst Gepflogenheit des betreffenden Ab­mit auch nur einiger Sicherheit in Aussicht nehmen. Dazu kommt, geordneten ist, das Mandat niederzulegen, wenn die Kommission ein­daß mit den aufgezählten Staaten die Reihe derjenigen, mit denen stimmig zur Üngültigkeitserklärung fommt? Warum so zärtlich mit Deutschland Tarifverträge vereinbart hat, noch nicht abgeschlossen den Konservativen? Man rechnet eben jetzt schon auf die Hilfe der ist. Auch wird doch noch die Frage der fünftigen Regelung der Konservativen, falls es bei einer Nachwahl wieder zur Stichwahl Meistbegünstigung zur Entscheidung zu bringen sein. Kurz, täme. Hoffentlich machen unsre Genossen im Schweriner Wahlkreise von der Vorausbestimmung eines Termins für das Inkraft- einen dicken Strich durch diese Rechnung. Es wird ihnen nicht zu treten der neuen Handelsverträge kann auch jetzt noch keine schwer werden, denn die Wahl hätte auch nach den Angaben des Rede sein." Protestes gegen die Stichwahl annulliert werden müssen, eigentlich war schon im vorigen Jahre unser Genosse Groth der Ge wählte.

Allmählich hat sich das Blatt gewandt: die stolzen Herero mußten sehen, daß der verachtete Weiße, der Sklave, der arbeitet, was doch kein echter Herero Herr thut, daß der der Herr geworden war in ihrem Lande. Davon war ihnen das Auftreten der Händler, das sie früher nie geduldet haben würden, nur eines von vielen Anzeichen. Schmerzlicher als alles übrige ist ihnen jedenfalls gewesen, daß sie ihr Land stückweise in die Hände der Weißen übergehen sahen. Daher ihr Haß gegen die Farmer, die auf den Ländern saßen, als deren zuständige Herren sie sich selber an sahen. Gewiß hat von denen der eine oder der andre Herero­Eigentum mit dem Schein des Rechten" an sich gebracht." Das schreibt der Herr Pfarrer zu Gunsten der kolonialen Wirtschaft der Ansiedler! Und dann verlangt er Gerechtigkeit für die Weißen! Den Herero, denke ich", so schreibt er wörtlich, ist nunmehr überreichlich Gerechtigkeit erwiesen". Das schreibt der geistliche Herr angesichts des gegenwärtigen Vernichtungs­feldzuges gegen die Herero!

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Verhaftungen in Finnland .

Eine nationalliberale Verdächtigung.

Wahlrechtsfrage in Hessen .

Die Reichstagswahl in Schwerin - Wismar liegt den Nationalliberalen schwer in den Gliedern; sie können es nicht verwinden, daß ihr Führer, der frühere Vicepräsident des Reichs- Darmstadt, 7. Juli. ( Telegramm.) Die 3 weite Rammer Unter Leitung eines besonders bestellten russischen Untersuchungs- tages, Büsing, bei der vorjährigen Wahl durchfiel. Nun ist es fette heute die Beratung der Wahlrechts- Vorlage fort und nahm richters und unter Uebergehung der finnländischen Rechtsordnung ist ja richtig, daß die Wahlunregelmäßigkeiten in einer Reihe von Ort- die meisten Artikel im Sinne der Regierungsvorlage an, darunter auch schaften den Regierungsrat Dröscher statt Herrn Büsing mit Artikel sechs betreffend die Kautelen( dreijährigen Aufenthalt im Groß­der Versuch gemacht worden, Mitschuldige des Attentats zu unserm Genossen Groth in Stichwahl brachten, welch' ersterer herzogtum, dreijährige Staatsangehörigkeit), auf deren Aufrechterhaltung finden. Da es offenbar Mitschuldige nicht giebt, so wird nach dann als gewählt nach der Stichwahl proklamiert wurde. Gegen die Regierung nach der Erklärung des Staatsministers Dr. Rothe russischer Art die Gelegenheit benutzt, um an andern politisch Ber - die Wahl Dröschers lagen nun dem Reichstage nicht weniger als besteht. Die Kammer setzte sich nur bezüglich der Frage der Zus dächtigen Rache zu üben. fünf Proteste und Gegenproteste vor. Zwei Proteste gegen die sammensetzung der Ersten Kanimer in Gegensatz zur Regierung, Aus Helsingfors wird vom 7. Juli gemeldet: Montag Hauptwahl und zwar einer von dem nationalliberalen Rechts- indem sie die Bestimmung der Regierungsvorlage strich, daß zur und einer vom socialdemokratischen Ersten Kammer auch diejenigen Bürgermeister von Städten mit früh wurde a Eugen Schaumans Vater, ber ehemalige Senator anwalt Faull- Schwerin von letterem außerdem ein Protest gegen die Städte- Ordnung gehören sollen, die der Großherzog für die Dauer General Schauman, die beiden Lehrer an der hiesigen Univer- Wahlkomitee; Stichwahl. Gegen diese Proteste waren von fonservativer des Landtags beruft. fität, Dr. Ernst Est I ander und Professor Th. Homen, sowie Seite zwei Gegenproteste eingereicht worden. Ferner hatte der Wahl­der Bankbeamte Alfthan und der Bibliotheksassistent Gummerus fommissar eine Reihe von gesetzwidrigen Handlungen seitens der Be­unter Gendarmenbewachung nach Petersburg übergeführt. General hörden bei der Hauptwahl moniert. Schauman soll, wie angenommen wird, dort einem Verhör unter­zogen werden.

Und weiter wird gemeldet: Auch der Professor des civilen Prozeßrechts und des römischen Rechts, Baron Wrede, einer der bedeutendsten Rechtsgelehrten Finnlands , ist nach Petersburg über­geführt worden.

Wahlvorbereitungen in den Vereinigten Staaten .

Der Nationalkonvent der demokratischen Partei ist am 6. Juli in St. Louis zusammengekommen und man erwartet in den Ver­ einigten Staaten das Resultat mit gespanntem Interesse. Für die Republikaner liegt das Interesse darin, ob Roosevelt einen verhältnismäßig stärkeren oder schwächeren Gegner zu besiegen haben wird, für die Demokraten darin, ob unter ihnen die fonservative oder die mehr radikale Richtung den Sieg erringen und ihren Mann zur Anerkennung bringen kann. Unter den vielen Kandidaten, die in der letzten Zeit genannt wurden, handelt es sich gegenwärtig nur um zwei, an deren Erfolg sich die Stärke der beiden Richtungen in der Partei messen wird. Es sind dies der Richter Parter aus New York und William Randolph Hearst , Kongreßmann , Millionär und Befizer großer Zeitungen. Parker ist der Vertreter der konservativen Richtung, der, wie feine Gegner im eignen Parteilager sagen, teine Principien" vertritt und auf einer Platform von allgemeinen Redensarten" steht. Hearst ist der Mann mit dem radikalen Anstrich, der um die Gunst organisierten Arbeiter buhlt, der in seinen Zeitungen täglich gegen die Trusts donnert und gegen den Imperialismus" der Republikaner vom Leder zieht. Hinter ihm steht William Jennings Bryan , der zweimal geschlagene Präsidentschaftskandidat der Demokraten, der aber noch ein sehr einflußreicher Politiker ist. Mitunter geschieht es aber auch, daß mitten aus einem heftigen Parteistreit eine bisher unbekannte Größe( a dark horse) auftaucht und zur Zufriedenheit aller die Nomination erhält. Gegen Noose­velt brauchen die Demokraten einen starken Mann", aber daran fehlt es ihnen gerade.

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Es liegen bereits folgende Nachrichten über die Verhandlungen des demokratischen Konvents vor:

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Gegen die Verpfaffung der Boltsschule protestierte in Niederrad­Frankfurt a. M. eine imposante Boltsversammlung, in der Genosse Quard referierte.

Quard führte unter lebhaftem Beifall aus, daß die bürgerlichen Parteien und die Regierung in der Katholisierung der Schulen das Mittel sehen, um die Massen in Verbindung mit und unter Ein­wirkung der Kirche zu erhalten.-

Schon auf diese Monita hin kam die Wahlprüfungskommission einstimmig zur Ungültigkeitserklärung der Wahl. Nur im Plenum Der Einführung der Frankfurter Simultanschulen in dem ein­des Reichstages fonnte die Wahl noch nicht zur Verhandlung ge- gemeindeten Niederrad werden seitens der katholischen Geistlichkeit bracht werden. Und dieser Umstand erregt den Zorn der National- besondere Schwierigkeiten bereitet, welche durch die demokratische" liberalen, die in der Einbildung leben, bei der Nachwahl werde Frankfurter Stadtverwaltung noch insofern gefördert werden, als sie Büsing gewählt. In dem nationalliberalen Wochenblatte Deutsche der katholischen Privatschule in Niederrad erhöhte Unterstützungen Stimmen" suchen sie den socialdemokratischen Berichterstatter zuwendet. für die Verschleppung der Wahlprüfung verantwortlich zu machen. Das Blatt schreibt und andre Blätter übernehmen die dumme Ver­dächtigung: Eine Ersaßwahl in Schwerin - Wismar müßte eigentlich in diesen Tagen schon stattgefunden haben. Am 3. Mai hat die Das Gesangbuch als Waffe. Einen anmutigen Scherz hat sich Wahlprüfungs- Kommission des Reichstages beschlossen, das Mandat des Abg. Dröscher( f.) für ungültig zu erklären. Der Beschluß in der Herrenhaussigung vom 1. Juli Herr Graf v. Bieten- Schwerin hat principielle Bedeutung und der Bericht darüber fonnte geleistet, als es sich um die Ueberlassung des Militär- Gesangbuches Schwierigkeiten überhaupt nicht bereiten. Und doch ist dem Reichs- an die Mannschaften der Landarmee und der Marine" handelte, die tage bis heute der Bericht noch nicht erstattet. Warum natürlich in beiden Häusern einstimmig angenommen wurde. Graf nicht? Zum Berichterstatter ist der socialdemokratische Bieten erinnerte fich offenbar daran, daß in der freien Schweiz , wo es ein wirkliches Volk in Waffen giebt, die gedienten Abg. Schulze gewählt worden, und der muß wohl wissen, warum. Wir wissen es nicht, und andre wissen es Leute ihre gesamte Ausrüstung, Montur, Waffen und Patronen mit nach Hause nehmen und alle diese Dinge bei ebensowenig. Aber daß eine derartige Pflicht- Vernach= lässigung ein Skandal ist, darüber herrscht nur eine Meinung, den Kontrollversammlungen in ordnungsmäßigem Zustand vors bei allen wenigstens, die nicht wissen, warum der Abg. Schulze zeigen müssen. Bei uns läßt man den Soldaten nach der Zeit, wo fie der hohen Ehre gewürdigt wurden, des Königs Rock zu tragen" seit dem 3. Mai nicht im stande war, seinen Bericht ( Worte des Freiherrn v. Manteuffel in der gleichen Sigung), nichts Arbeit von höchstens sechs Seiten zu verfassen. Die Kommission hat sich mit sonstigen Beschwerdepunkten nicht von diesen Dingen; jezt ist man mit dem Gesangbuch vorgegangen; abgegeben. Sie hat sich dabei begnügen lassen, daß in 10 Drt- Graf Bieten meinte nun, es sei nötig darauf zu sehen, daß sie es, schaften die Wählerlisten später, als es§ 8 des Wahlgesetzes vor- so lange sie jung und auch vielleicht noch leichtsinnig sind, wirk­schreibt, ausgelegt waren, in einigen Orten taum 14 Tage vor lich in Ordnung und in Ehren halten. Ich glaube, es wäre da Die Kommission hat beschlossen, die sämtlichen vielleicht ganz gut, wenn man das Gefangbuch als eine Stimmen, die in diesen 10 Orten abgegeben waren, zu fassieren. Art 2affenrüstung bei den Kontrollversamm Das ist principiell von Bedeutung und praktisch hat es die Iungen mitbringen ließe".- Wirkung, daß dadurch die Wahl Dröschers überhaupt ungültig wird. Er ist nur mit einem Vorsprung von 28 Stimmen vor dem nationalliberalen Kandidaten( Büsing) in die Stichwahl gelangt. Fehlten ihm die 150 Stimmen in den 10 Orten, wo eine gültige Wahl nicht erfolgt war, so stand er hinter Büsing. Dann kam dieser, wie 1898, mit dem Socialdemokraten in die Stichwahl, und an feinem Wahlsieg war dann noch weniger zu zweifeln als an dem Dröscherschen.

der Wahl.

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Ob das heute wieder so sein würde? Ganz gewiß. Und es wäre bei dieser Gelegenheit sogar zu einer neuen Blamage für die Socialdemokratie gekommen. Die 10 380 Stimmen, auf die es ihr Genosse Groth am 16. Juni v. J. gebracht hat, wären bei einer Ersatzwahl in diesen Tagen des nachwirkenden Jungbrunnens jedenfalls stark zusammengeschmolzen. Der Genosse Schulze wird doch nicht etwa.? Aber nein! Wie darf man dem Volts­bertreter Schulze so etwas zutrauen. Behaupten doch die Social­demokraten von sich selbst, die allein echten und wahrhaftigen Hüter des Ansehens und der Würde des deutschen Reichstages zu sein. Der Standal muß andre Gründe haben.

Jedenfalls zieht der Abg. Dröscher den Vorteil davon und mit ihm die konservative Partei. Denn wir rechnen sicher damit, daß bei der Erfahwahl unser früherer Vertreter, Büsing, mit dem Socialdemokraten in die Stichwahl und dann wieder in den Reichstag kommt."

Saint Louis, 6. Juli. Der demokratische Nationalkonvent hielt Heute hier seine erste Sigung ab. Der stellvertretende Vorsitzende Williams erklärte in seiner Eröffnungsrede, die demokratische Partei werde für eine Revision und Herabsetzung des Zolltarifs eintreten, namentlich in Bezug auf Waren, die im Auslande von Amerikanern billiger als daheim verkauft werden. Redner fuhr fort, die Demo­traten würden Europa darauf aufmerksam machen, daß sie Heer und Flotte nicht zur Eintreibung von Schuldforderungen fremder Mächte von mittel- oder südamerikanischen Republiken verwenden würden und ihm ferner mitteilen, daß es nicht die Aufgabe der Vereinigten Staaten sei, sich in die inneren Angelegenheiten andrer Länder einzumischen, noch auch Völkern von schwarzer Hautfarbe oder gemischten Blutes die weiße Civilisation aufzuzwingen. Die. Demokraten würden mehr für regelmäßige Handelsbeziehungen als Vergeltungsmaß­nahmen der ganzen Welt gegenüber eintreten, und namentlich für ein großherziges Reciprocitätsverhältnis mit Kanada . Den Ausbau der Handelsmarine würden sie sich angelegen sein lassen. Wenn die demokratische Partei zur Macht gelange, werde sie den Bau des richterstatter gerichteten Verdächtigungen entbehren jeden Grundes. Die in diesen Ausführungen gegen den socialdemokratischen Be­Banamatanals rasch, ehrlich und billig durchführen. New York , 6. Juli. Die Leitung von Tammany Hall hat Fälschlich wird schon der Abg. Schulze als Berichterstatter an­angekündigt, daß diese Organisation den Widerstand gegen die gegeben, der erst in letzter Zeit in die Wahlprüfungskommission ein­Aufstellung Parkers als demokratischen Präsidentschafts- Standidaten getreten war; Berichterstatter ist der Abg. Geyer. Von einer Ver­fchleppung der Prüfung durch den Berichterstatter kann keine Rede aufgiebt. St. Louis, 7. Juli. Der zur Vorberatung des demokratischen sein: das Referat stand bereits auf mehreren Tagesordnungen Programms eingesetzte Unterausschuß des demokratischen National- der Wahlprüfungskommission, komute aber wegen andrer voran­konvents einigte sich über den die Tariffrage behandelnden Punkt, ſtehender Wahlen sowie wegen mehrfacher Behinderung des kon­indem er sich für eine Revision und allmähliche Herabsetzung der fervativen Korreferenten erst kurz vor den Pfingstferien erstattet werden. Als es erfolgt war, war auch der Bericht nach den Ferien Tariffäge erklärte. zur Vorlegung für die Kommission fertig. Daß überhaupt die Prüfung nicht früher vorgenommen wurde, beruht auf der Praxis, daß die Prüfung der an die Referenten verteilten Wahlen in der Reihenfolge nach der Verteilung borgenommen

Deutfches Reich.

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Gegen die Politik der schönen Worte hat der Karlsruher Ober­bürgermeister Schneler bei Gelegenheit der Enthüllung eines Bismard- Denkmals geredet. Er meinte:

Nicht als schlauer Auskundschafter und gefügiger Vollstrecker jeder Wunschesregung ist Bismarck dem alten Heldenkaiser zur Seite gestanden, sondern als der offene Ratgeber, der auch mit der unerwünschten, selbst mit der bitteren Wahrheit nicht zurück hielt, wenn die Treupflicht ihm gebot, sie zu sagen. Leicht und bequem trägt sich die biegiame Gerte beim Spazier gang auf geebneten Pfaden, aber Halt und Sicherheit bei schwierigem Aufstieg bietet doch nur der feste, widers stehende Stab. Nichts Besseres also können wir dem deutschen Kaisertum wünschen, als daß ihm auch in fünftigen ernsten Zeiten jeweils eine so zuverlässige, wenn auch knorrige und rauhe Stütze zur Hand sein möge, wie es Bismarck war. Ein Realist ist er gewesen, aber gewiß nicht im Gegensatz zum Idealen, sondern nur im Gegensatz zu allem hohlen Glanz und Schein, zum Phrasentum und zur pathetischen oder sentimentalen Komödienhaftigkeit. Das möge uns sein Bildnis vom granitenen Sockel herunter lehren, daß wir unsern Sinn dem Kern der Dinge und nicht ihrer Schale zuwenden, daß wir mehr nach dem guten Erfolg als nach dem lauten Beifall streben, und daß eine einzige wackere That tausendmal wertvoller ist als ein ganzes Heer boll schöner Worte. Mut und Kraft haben geflammt in seiner deutschen Seele. Nun kann ja freilich ein Staatsmann auch ver­mittelst glatter Geschmeidigkeit durch zahlreiche Hinder­nisse heil und unversehrt hindurchschlüpfen, aber große Ziele wird er damit allein niemals erreichen, denn die erschließen sich, wie die ganze Geschichte der Menschheit lehrt, doch immer nur dem fühnen Wagemut, sie wollen erkämpft und nicht erschmeichelt sein und jedenfalls hätte unser Deutsches Reich in der milden Temperatur freundlichen Diplomaten lächelns nicht zusammengeschmiedet werden können. Ewig bleibt es wahr, daß man erst selber warm sein muß, um zu erwärmen, daß man erst selber brennen muß, um zünden zu können. Wir aber, die wir an Bismards Denkmal vorübergehen, wir sollen beachten, daß, der da oben steht, nicht nur ein Weiser, sondern auch ein Held gewesen ist, und daß er nur so dem Vaterlande wirken konnte, was er gewirkt hat"."

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Der Karlsruher Oberbürgermeister scheint über den großen Vorgänger" des Grafen Bülow nur deshalb so ausnehmend be geistert zu sein, um dem Nachfolger einige Unannehmlichkeiten an Beuten zu können. Freilich auch dieser sentimentale Wehegesang be­schönen Worten.

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Handelsvertrags- Vorbereitungen. Der Präsident des russischen wird. Nur einfache, schnell zu erledigende kleine Sachen werden Minister- Komitees, der frühere Finanzminister v. Witte, wird, wie gelegentlich eingeschoben. Es liegt also teine Verschleppung durch aus Petersburg mitgeteilt wird, in diesen Tagen nach Berlin den Berichterstatter vor, auch etwaige mangelnde Arbeitslust kann kommen, um mit den hiesigen Regierungsvertretern, denen die niemand zum Vorwurf gemacht werden. Die Wahlprüfungs- Kom Einige Blätter mission hat noch nie so schnell gearbeitet, wie in der jetzt vertagten Handelsvertragsfragen obliegen, zu verhandeln. ziehen aus dieser Nachricht bereits den Schluß, daß die Unter- Session. Von 81 vorliegenden Wahlprotesten hat sie beinahe 50 steht nur aus zeichnung des neuen deutsch russischen Handelsvertrages nahe bis jetzt für das Plenum durchgearbeitet. Und aus den Berichten Von Schimpffreiheit der katholischen Kirche gegenüber" spricht bevorsteht. Man wird jedoch nach den bisherigen Vorgängen der Kommission, ja schon aus den Mitteilungen der Presse darüber gut thun, die Bedeutung der Reise des Herrn v. Witte nicht zu ist zu ersehen, daß die socialdemokratischen Mitglieder der Kommission die Germania ", weil der evangelische Pfarrer a. D. Schwarz, der überschätzen. Allerdings mögen die ostasiatischen Schwierigkeiten verhältnismäßig am stärksten bei dieser Arbeit beteiligt waren. Der zum zweitenmal auf Grund des§ 166 angeklagt worden ist, in der Kommission, Abg. Wellstein, verteilt Karlsruhe wiederum, wie schon in Mannheim , von den Geschwornen Rußlands der Reichsregierung die Aufgabe erleichtern, auf Grund des Vorsitzende an die socialdemokratischen Mitglieder mehr Berichte aus freigesprochen worden ist. Die Germania " segt aus diesem Grunde neuen Zolltarifs einen Handelsvertrag zu stande zu bringen.