bollen statistischen Feststellungen im Interesse des Schulwesens
stände!
laffen das Dokument selbst sprechen:
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so war der hier in Rede stehende Vermerk im Abgangszeugnis des p. Silberfarb von selbst geboten. Rektor und Senat. gez. Unterschrift. Wenn man sich in dem musterhaften Akademisch- Deutsch des
60 000 m.
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Bolengefahr durch Kinderspiele.
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zu verwerten und dann stellt man sich hin und redet Die Deutsche Tageszeitung" schimpft unwirsch, daß die bürgerbom Terrorismus der Socialdemokraten und vom socialistischen lichen Zeitungen zumeist sich den Thatsachen des Königsberger ProBuchthausstaat! Man thut nichts als verhindern, verbieten, unter gefies nicht haben verschließen können. Sie fordert, daß alle Welt fagen, unterdrücken und vertuschen und redet von positiver Arbeit! ihre agrarische Verrohung teile, in jedem Falle jedes Unrecht zu Rektors zurecht gefunden hat, merkt man, daß seine Begründung billigen, sobald es sich gegen die Socialdemokratie richtet, die den Wäre der preußische Landtag nicht der preußische Landtag, so müßte er in seiner ersten Sizung nach den Ferien gegen den Junkern nicht jeden Zollwucher und jede Arbeiterentrechtung gewähren nichts als eine faule Verlegenheitsausrede ist. Nach dem citierten läßt. Die Deutsche Tageszeitung" will auch indeckt haben, daß Erlaß hat das Abgangszeugnis den Zeitpunkt des Abgangs, Studtschen Verhinderungs- und Vertuschungserlaß einmütig Proteſt es einigen von den Blättern, die es für ihre Aufgabe erachteten, den nicht aber dessen Gründe zu vermerken. Ueberdies weist erheben. Er wird es nicht thun. Und der freisinnigen Minderheit, socialdemokratischen Spektakel zu vermehren, nachträglich etwas leid Dr. Halpert in seiner Antwort nach, daß die Abmeldung Silberfarbs die sich bei den Wahlen unter das Joch der Reaktion gebeugt hat, geworden zu sein scheint." Sie suchen, sagt die" D. T.", ein wenig spätestens genau zur selben Zeit erfolgte, zu der die Ausweisung geschieht im Grunde recht, wenn man ihrem armseligen bißchen einzulenten und von der Socialdemokratie abzurücken. Wäre diese dem akademischen Senat bekannt geworden sein kann. Opposition den Studtschen Knebel in den Mund steckt.- Bemerkung wahr, so würde sie nur beweisen, daß auch in diesen Auf diese That trifft jedes Wort zu, das Heine und Börne in Blättern das gerechte Empfinden unter dem Einfluß der Königs- der Zeit der tiefsten Schmach über deutsche Professorenhaftigkeit Aus dem„ befreundeten Nachbarstaate". berger Ereignisse ausgelöst wurde, durch parteipolitische Erwägungen geschrieben haben.- sich in Ungerechtigkeit verwandelt. In Wahrheit ist die für die Erster Staatsanwalt in Königsbürgerliche Presse beleidigende Behauptung der Deutschen Tagesberg: Es giebt nichts Schändlicheres als diese Schriften zeitung" nicht zutreffend, und wäre sie zutreffendum so der russischen Revolutionäre. In seiner Zeugenaussage hat Freiherr v. Mirbach mitgeteilt, schlimmer für das Bürgertum und seine Parteien. Wollten die daß er im Jahre 1899 die Summe von 60 000 M. von der PommernRechtsanwalt Dr. Liebknecht: Ich bürgerlichen Parteien das Ülebermaß des Unsäglichen, das änigs- bant erhalten habe und daß diese Summe an die Vereine gegeben kenne etwas Schändlicheres: das sind die russischen Zu- berg zu Tage gefördert hat, aus Haß gegen die Socialdemokratie sei. Wie uns mitgeteilt wird und wie übereinstimmend die„ B. 3." wiederum verschweigen und verkleinern, um so besser für meldet, hat es mit dieser Summe eine besondere Bewandtnis. In dem Königsberger Prozeß sind in düsterem Reigen die un- die Socialdemokratie. Diese Summe ist den frommen Vereinen nur in der Art zu= geheuerlichen Verbrechen des russischen Absolutismus vor der Kultur- Es mag allerdings bemerkt werden, daß die„ Deutsche Tages- geflossen, daß die Finanzen des Pastors Diestelkamp damit welt, vor der richtenden Menschheit vorbeidefiliert: die Auspeitschung zeitung " in der Lage ist, ein freisinniges Blatt für sich zu geheilt worden sind. Das Geld ist von der Pommernbank an das eines wehrlosen edlen Weibes im Kara- Zuchthaus in Sibirien , die citieren. Die der Freisinnigen Volkspartei sich zurechnende„ Königs-& abinett der Kaiserin( Freiherrn v. Mirbach) gegeben Auspeitschung und Vergewaltigung der bäuerlichen Bevölkerung ines berger Hartungsche Beitung" vollbringt eine Besprechung des worden, von da ist es an Pastor Diestelkamp gelangt und die friedlichen Dorfes im Chartower Gouvernement , die bestialische Büch- Prozesses, in der die mildeste Kritik gegen die Verfehlungen der Zeugenaussage des Freiherrn v. Mirbach zeigt lediglich, daß die tigung der Wilnaer flassenbewußten Arbeiter, deren ganzes Ver- Anklagebehörde durch lautes Gelärm wider die Socialdemokratie Finanzen des Pastors Diestelkamp unentwirrbar mit den Finanzen brechen darin bestand, daß sie den Weltfeiertag des Proletariats überschrien wird. Wir dürfen uns des Eingehens auf die der Vereinsgelder verquickt waren. Die Vereine fonnten nun friedlich gefeiert hatten, der Massenmord, verübt unter duldender Zu- Aeußerungen dieses freifinnigen Blattes für überhoben halten, finanziell geordnet werden, indem Pastor Diestelkamp saniert stimmung, wo nicht unter Anstiftung der Regierungsorgane, an wehr- da wir uns erinnern, daß gerade die Königsberger Hartungsche wurde. Beides bedingte einander. Lofer jüdischer Bevölkerung in Nischineff.. Es sind dies nur Zeitung" den ersten Anstoß zum Geheimbunds- Prozeß ge= Die Zurückerstattung dieser Summe hat Staatsrat Budde, einige blutige Denkmäler aus dem letzten Jahrzehnt der grauen- geben hat, indem es der Polizei„ ein nihilistisches im Unterschied zu der andren Summe von 170 000 m., nicht als haften Geschichte des Absolutismus; nur das Drama in der Kora- Schriftenlager" denunzierte. rechtliches Erfordernis bezeichnet, da eine Schädigung der Bank durch Anstalt reicht in die Mitte der 80er Jahre zurück. diese Schulz- Romeick- Spende nicht nachzuweisen ist. Es mußte aber Doch wozu auf Vergangenes zurückgreifen? In eben dem- Aus den zahlreich weiter eingehenden Aeußerungen der Presse auffallen, daß der Eifer der Mirbach- Vereine, sich von dem Pommern felben Moment, wo auf erbettelten Antrag der Knutenregierung außerhalb Berlins seien einige Ausführungen des national- gelde zu befreien, vor dieser Spende zurückwich. Es scheint, als deutsche Bürger vor ein deutsches Gericht gestellt werden sollten, um liberalen Hamburger Korrespondent" mitgeteilt. wolle man diese Gabe der verbrecherischen Bankdirektoren nicht sich wegen des schweren Verbrechens des" Hochberrats" gegen das Dieses Blatt stimmt im allgemeinen dem verurteilenden Urteil über herausgeben, sondern im gottesfürchtigen Stirchenwerke stecken lassen. Knutenregime zu verantworten, in demselben Moment ber- Dieſes Allerdings darf die Abneigung der Mirbach- Vereine gegen die übten drüben die Träger dieses Regimes neue haarsträubende Ver- das Königsberger Vorgehen zu und macht dann treffende BemerBefreiung von diesem unrechten Gut darin mildernde Umstände bebrechen, bei denen man sich unwillkürlich an den Kopf faßt und sich fungen gegen die Konstruktion der Geheimbündelei": fagen muß: es gehört wahrhaft eine eiserne Zucht des Charakters Gerichtshof aus dem Bankrott des Prozesses zu retten vermocht hat, Diestelkamp jene 60 000 m. überhaupt nicht als wirkliche Einnahme Die Geheimbündelei ist also das Einzige gewesen, was der anspruchen, da die Vereine infolge der finanziellen Wirrnisse unter und die ganze geistige Schulung eines wissenschaftlich durchgebildeten und dabei hat man fast den Eindruck, als ob sich an diesen letzten zu buchen in der Lage gewesen sind. Das Mirbach- Kabinett hat modernen Socialdemokraten dazu, um angesichts solcher Gewaltthaten das fühle Urteil über die Zwecklosigkeit und Punkt die Anklage nur in einer gewissen Verzweiflungsstimmung nur den Schaden gebucht, den Diestellamp angerichtet. Und es ist Verkehrtheit der terroristischen Verzweiflungsakte zu bewahren. geklammert habe, um nicht das mit so großem Applomb begonnene freilich eine ungewöhnliche Zumutung an die frommen Vereine, noch Neulich ist bereits durch die deutsche Presse die Nachricht über Drama wie eine Farçe endigen zu lassen. In der Urteils- die Thaten des Herrn Diestelkamp büßen zu müssen. Mißhandlungen der politischen Inhaftierten im Gefängnis der Stadt begründung heißt es, daß das Bestehen einer Verbindung behufs Stalisch gelaufen. Uns liegt jezt ein von der Socialdemokratie Einführung revolutionärer Schriften nach Rußland unzweifel- Keine Duellforderung des Prinzen v. Arenberg. Die Direktion. Russisch- Bolens herausgegebenes Flugblatt vor, das in knappen haft erwiesen sei. So ganz unzweifelhaft erscheint auch der Kuranstalt Ahrweiler versichert, daß der Prinz v. Arenberg einen Worten die unglaublichen Thatsachen bestätigt und beschreibt. Wir eine geheime Verbindung vorhanden sei, ist der Nachweis erbracht, fasser auch keine Duellforderung gerichtet habe. Ist das richtig, so das freilich nicht. Vorausgesetzt auch, daß in der Schweiz Roman" Tropenfoller" überhaupt nicht gelesen und an dessen Ver„ Arbeiter und Arbeiterinnen! zu allen ihren Verbrechen hat daß die Personen, an deren Adressen in Deutschland die Schriften würde sich der feierliche Brief des Herrn Wenden als eine litteradie Zarenregierung ein neues scheußliches hinzugefügt, das sogar in versandt wurden, von der Verbindung wußten, oder nicht vielmehr rische Hochstapelei darstellen, der wider Willen behilflich gewesen zu der Geschichte des Zarentums zu den Seltenheiten gehört. glaubten, es mit einzelnen Personen zu thun zu haben? Ferner ist fein wir sehr bedauern müßten. Am 19. Juni um 8 Uhr abends stürzte in die Zellen des es zum mindesten fraglich, ob die Angeklagten das Bewußtsein beKalischer Gefängnisses die betrunkene Soldatesta, ein paar Hundert sessen haben, Mitglieder einer derartigen Vereinigung zu sein. Soldaten und ein Duhend Offiziere an der Zahl, und es begann Weiter verlangt der§ 128 die Geheimhaltung der Zwecke der Staatsregierung. Die Angeklagten haben Die Polenbekämpfung zeitigt die merkwürdigsten Blüten. In eine unerhörte Mißhandlung der wehrlofen politischen Inhaftierten. vor der Staatsregierung. Unsere Genossen, die hauptsächlich aus Lodz stammten, wo sie Ende Schriften versandt und empfangen, die zum größten Teil in den einer polnischen Buchhandlung in Gleiwig wurden vor einiger Februar verhaftet waren, um in dem Kalischer Gefängnis interniert Buchhandlungen Unter den Linden in Berlin offen zum Verkauf Zeit von der Polizei zwei für Schulkinder berechnete Spiele beschlagzu werden, wurden in der grausamsten Weise ge- ausgelegt sind. Der Berliner Polizei war bekannt, daß in dem nahmt:" Die Oder" und" Die Reise auf polnischer Erde". Die man denke! Abbildungen der polnischen schlagen. Die toutschnaubenden Schergen versekten ihren Opfern, Keller des Vorwärts" ganze Ballen von Flugblättern und Broschüren Spiele enthalten auf Befehl der Vorgesetzten, Fußtritte, spieen ihnen in den Mund, lagerten. Und wenn sie die Absicht hatten, ihr Thun geheim zu Königskrone, das polnische Wappen und eine Karte Polens . Vor banden sie an Händen und Füßen, hängten sie auf Pfähle und halten, dann sind die Angeklagten mit einem Leichtsinn und einer den Deutschen wird gesagt, daß sie sich an der blutigen Arbeit der brachen ihnen die Hände durch das Knie oder mit Stockschlägen Thorheit zu Werke gegangen, daß man, wie einer der Verteidiger polnischen Bergleute bereichern, die Führer der großpolnischen Beentzwei. mit Recht hervorhob, auf den Gedanken kommen müßte, sie auf wegung werden lobend erwähnt und schließlich wird den Kindern Dieser Erzeß war im Voraus vorbereitet, die Soldaten ihre Zurechnungsfähigkeit zu prüfen. Und wie sieht es endlich mit die polnische Fibel zur Erlernung der Muttersprache empfohlen. Diese polnischen Scheußlichkeiten führten zu einem Verfahren bor sind mit Vorbedacht mit Wutti betrunken ge- dem Vergehen gegen die öffentliche Ordnung aus? macht! Aber damit nicht genug. Als die erkrankten, ver- Auch der Gerichtshof ist offenbar der Ansicht, daß als öffent- dem Landgericht in Gleiwiß, das in der That auf Unbrauchbarwundeten Genossen ins Spital gebracht wurden, hörten auch hier liche Angelegenheiten nur die Angelegenheiten des Deutschen machung der Kinderspiele erkannte, weil bei den bestehenden noch die Maßhandlungen nicht auf. Die Kranken wurden im Spital Reiches in Frage kommen. Aber die Art, wie er ein Verbrechen nationalen Gegensägen in Oberschlesien solche Spiele zu Gewalt gefchlagen für Frechheit" und" Nichterweisung des schuldigen wider die öffentliche Ordnung Deutschlands konstruiert, kommt thätigkeiten anreizen könnten! Respekts". Diese Behörden, diese Schergen verlangen von ihren uns gleichfalls bedenklich vor. Erstens, so sagt er, hätte die Opfern auch noch Respekt, der Stlave soll die Hand füssen , die ihn Thätigkeit der Angeklagten notwendig zu einer Entfremdung zwischen mit der Knute mißhandelt! Unfre franken Genossen, zur äußersten Rußland und dem Deutschen Reiche , wenn nicht zu ernsthaften Verzweiflung gebracht, griffen zu dem einzigen ihnen gebliebenen Differenzen führen müssen, und zum andren sei die Gefahr vor- schweig: Mittel des Protestes: sie rissen ihre Bandagen los, fie ließen sich die handen gewesen, daß die Flamme einer revolutionären ErWunden nicht verbinden." hebung auch nach Deutschland hinübergriffe. Können solche und Dies sind die Zustände, zu deren Schuße die preußisch- deutsche hochpolitischen Kombinationen handelt es Reaktion sich in Königsberg aufgeworfen hat! Dies das russische Kombinationen fich wirklich zum Auseines ,, legitime Regime", an dem der bloße Wunsch eines politischen gangspunkte Gerichtsurteils genommen werden und Systemwechsels bei deutschen Bürgern zum Hochverrat" haben die Geheimbunds- Paragraphen u. a. den Zweck, der Gefahr wird! Und wohlgemerkt: in den Kalischer Gefängnismauern saß einer Entfremdung zwischen Deutschland und Rußland vorzubeugen? nicht etwa eine Rotte„ blutdürftiger Terroristen", wie sie die In diesem Falle war es doch in hohem Grade inkonsequent, wenn Herr v. Mirbach wird das nötige dazu schon auftreiben. Phantasie des preußischen Staatsanwalts an die Wand ge- Entfremdungsversuche, wie sie in viel bedenklicherem Umfange malt hat. Nein, es waren lauter polnische und jüdische Socialbeispielsweise durch die Presse ausgeübt wurden, straflos blieben.... Aus Sachsen- Weimar wird uns berichtet: Während der letzten demokraten, die den Terror principiell verwerfen und praktisch Die Bereitwilligkeit, mit der die preußische Justiz den Wünschen Landtagsverhandlungen ist mehrmals betont worden, daß Kulturniemals ausgeübt haben, lauter einfache Arbeiter, die russischer Behörden oder Beamten entgegengekommen ist, kann nicht aufgaben hier zu Lande nicht leiden. Die staatliche Fürsorge zur an der Aufklärung ihrer Klassengenossen mit den Mitteln der münd- entschuldigt werden, denn auch die innigste politische Freundschaft Unterbringung der Blöden, Siechen und harmlosen Geistestranten lichen und schriftlichen Agitation wirften. Ihr ganzes Verbrechen, rechtfertigt nicht die Erhebung von Anklagen, die auf so schwachen hat es aber noch nicht so weit gebracht, daß für jene Unglücklichen das die unmenschlichen Mißhandlungen hervorgerufen hat, bestand Füßen stehen, wie die, die im Königsberger Prozeß verhandelt im Lande eine besondere Unterkunft geschaffen werden konnte. In darin, daß sie, mehr als 100 an der Zahl in dem primitivsten Ge- wurden. An der Schwelle der Gerichtssäle hat die politische letzter Zeit hat man sich an die private Mildthätigkeit gewendet, fängnis zusammengepfercht, die Erfüllung der elementarsten Be- Rücksicht Halt zu machen, thäte sie es nicht, so würden Zustände durch welche die Mittel zur Erbauung eines Siechenhauses auf bingungen von der Verwaltung zu fordern wagten, die den Auf- wiederkehren, wie sie die Mitte des vorigen Jahrhunderts zu gebracht werden sollen. Daß, ehe an die Vollendung des Werkes enthalt halbwegs erträglich nur nach russischen Begriffen er- einer der traurigsten Zeiten der preußischen gedacht werden kann, noch eine ziemliche Zeit vergehen wird, liegt träglich! machen sollten. Dafür straft" der befreundete Geschichte gemacht haben, und die unausbleibliche und nahe, zumal der Staat dazu keine Mittel übrig hat. Nun nimmt Nachbarstaat", wie oben geschildert! bedauerliche Folge davon wäre eine gewaltige Stärkung der Social- bedauerlicherweise die in den beiden Landes heilanstalten unterzudemokratie." bringende Zahl der Geisteskranken immer mehr zu, und um Platz zu schaffen, hat jetzt die Regierung veranlaßt, daß eine fategorische Aufforderung Stadtverwaltungen gerichtet wurde, welche verlangt, daß innerhalb 14 Tagen eine Anzahl dort untergebrachter Geistestranter ab. geholt und in Gemeindes oder Privatpflege genommen werden. Sollte die Abholung innerhalb 14 Tagen nicht erfolgt sein, damit wird angedroht, diese Kranken auf Kosten der Gemeinden denselben zuzuführen. Die Gemeinden sind nun aber auf derartige Fälle gar nicht eingerichtet, umsoweniger, da sich unter jenen Personen eine ganze Anzahl befinden, die seit Jahrzehnten in der Anstalt untergebracht waren und wenn auch nicht gerade gemeingefährlich find, so doch aber im Allgemeininteresse dringend der Aufsicht bedürfen. Erregung verursacht, ist begreiflich, der Vorgang steht aber auch im Daß diese Angelegenheit in den betroffenen Gemeinden eine ziemliche schroffsten Widerspruch mit der immer betonten Behauptung, die Stulturaufgaben leiden nicht!-
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Und deutschen Socialdemokraten winkt Gefängnis und Festung, wenn sie an ihrem bescheidenen Teil etwa an dem heiligen historischen Recht der wutkabesoffenen Soldaten des Zarentums rütteln wollen, an dem Recht den Freiheitskämpfern Rußlands in den Mund au fpeien und ihnen die gefesselten Hände durchs nie entzwei zu brechen!...
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Richtigstellung. Zum letzten der Citate im Artikel der gestrigen Nummer über Königsberg im Urteil der Presse" auf S. 2 Sp. 1 ist durch Versehen die Quelle nicht angegeben worden. Das Citat ist eine Aeußerung der Frankfurter Zeitung. "-
Eine Ruffenthat deutscher Professoren. Wir haben bereits vor einigen Monaten mitgeteilt, daß das Abgangszeugnis, das dem Studenten Silberfarb von der Berliner Üniversität ausgestellt triumphierend vermerkt, und daß eine Beschwerde über diesen nicht wurde, die erfolgte Ausweisung des Schnorrers und Verschwörers zu rechtfertigenden Versuch vom akademischen Senat einstimmig abgelehnt wurde.
Deutfches Reich. Handelsvertrags- Kombinationen. Der Reichskanzler, der bekanntlich seine Norderneyer Badekur unterbrochen hat, präsidierte Heute vormittag einer Sigung des preußischen Staatsministeriums, in der unter anderm auch über den deutsch - russischen Handelsvertrag gesprochen sein soll. Verschiedene Blätter, freifinnige wie konservative, folgern aus dieser Beratung und der Thatsache, daß Herr v. Witte noch immer in Berlin weilt, die Vertragsverhandlungen wären be Jetzt veröffentlicht das Berliner Tageblatt" den Schrifttechfel, reits so weit vorgeschritten, daß schon, in allernächster Zeit deren der in dieser Angelegenheit zwischen dem Bertreter des Ausgewiesenen, Abschluß erfolgen könne. Das sind natürlich nichts als Kombi- Rechtsantvalt Halpert und dem Rektorat der Universität geführt nationen. Eines getvissen Fundaments entbehren sie allerdings nicht. worden ist. Nachdem sich Rechtsanwalt Halpert nach den Gründen Die russische Regierung gebraucht dringend Geld und es der Ablehnung seiner Befchwerde erkundigt hatte, erhielt er einen Brief der folgendermaßen lautet: ist schon schon möglich, daß sie in ihren Nöten sich jetzt Königliche zu Zugeständnissen bewogen fühlt, die sie bisher Höhnisch abgelehnt hat. So sehr billig dürfte sie für ihr„ EntgegenJ.-Nr. 537. kommen" sich aber auch jetzt noch nicht abfinden lassen. Außer einer neuen Anleihe unter offener oder geheimer Patronanz der deutschen Regierung wird sie sich sicherlich noch allerlei andre politische Liebesdienste garantieren lassen; und daß die deutsche Regierung solche Zumutungen, mögen sie auch für das deutsche Volt noch so demütigend sein, zurückweist, ist nach den Königsberger Erfahrungen taum anzunehmen. Der Jubel, der bereits in einigen Blättern darüber zum Ausdruck kommt, daß nun endlich mit dem deutschrussischen Vertrag eine Grundlage für die Verhandlungen mit andren Agrarstaaten gewonnen sei, erscheint deshalb auch völlig berfrüht. Noch bei manchem dürfte später der Jubel in graue Kazenjammerstimmung umschlagen.
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Friedrich Wilhelms- Universität
Berlin, den 4. Juni 1904.
Auf Ihre Eingabe vom 18. v. Mts. in der Angelegenheit, betreffend das dem früheren Studierenden der Medizin diesseits unter dem 21. März d. J. erteilte Abgangszeugnis erwidern wir Ihnen ergebenst, daß der p. Silberfarb, als er am 17. März d. J. sich zur Ausfertigung eines Abgangszeugnisses meldete, infolge seiner der Universitätsbehörde seitens des königlichen Herrn Polizei präsidenten hierselbst amtlich mitgeteilten Ausweisung aus Preußen durch Verfügung des Rektors der Universität gestrichen und das durch seiner Eigenschaft als Studierender der Universität verlustig gegangen war.
Da nach dem Ministerialerlaß vom 18. Januar 1825 in dem Abgangszeugnis auch zu vermerken ist, bis zu welchem Zeitpunkt der Studierende Angehöriger der betreffenden Universität gewesen ist,
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Kirchennot. Die Jlsezeitung" meldet aus Roclum in Braun
Zum legten Vormittagsgottesdienst wohnten außer amtierenden Personen zwei Frauen dem Gottesdienste bei. Das in einer Gemeinde von nahezu 1000 Einwohner. Der gewöhnliche Besuch beträgt 5 bis 15 Personen. Zu den beiden letzten Kommunikationen hat sich keine Person gemeldet, ebenso ist in eine neulich veran staltete Stollette nicht ein Pfennig gezahlt worden. Alles übrige mag man sich hinzudenken.
Wäre da nicht bald Zeit, in Roclum eine zweite Kirche zu bauen?
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Zur Aufklärung. In Berlin lebende Litauer senden uns folgende Zuſchrift: Bei dem Königsberger Geheimbunds- und HochberratsProzeß glaubte der Verteidiger Herr Nechtsanwalt Schwarz feinen Klienten Kugel durch folgende Erklärung verteidigen zu fönnen:
,, Kugel ist Litauer. Von einem Litauer kann man nicht verlangen, daß er in jedem Punkte die Wahrheit sagt. Ja, Herr Staatsanwalt, gerade aus Ihrer Praris sollten Sie wissen, daß es eine Stammeseigentümlichkeit der Litauer ist, bisweilen selbst unter ihrem Eide als Zeugen von der Wahrheit abzuweichen.
Gegen diese Verallgemeinerung des Herrn Rechtsanwalts Schwarz müssen wir Litauer ganz entschieden Brotest erheben. Wir müssen es als eine grobe Beleidigung von seiten des Herrn Schwarz auffassen, wenn er aus einzelnen speciellen Fällen eine Eigentümlichkeit der ganzen litauischen Nation herleitet und damit allen Litauern den Stempel von Lügnern aufdrückt. Solche uns gerechten Aeußerungen können bei den Litauern nur Mißtrauen und Haß schüren und ihr Vertrauen gegen die Deutschen vollends erschüttern. Die Litauer Berlins .