Einzelbild herunterladen
 

Wir fühlen begreiflicherweise durchaus weder Neigung noch[, gearbeitet habe ich dort nicht mehr, die Energie war mir aus- zurückzuführen. Denn, wenn eine ganze Familie, darunter viele, Pflicht, den schützenden Schild über Herrn Spahn gegen jocial- gegangen". in welchen oft die erwachsenen Kinder soviel verdienen, wie das Haupt demokratische Verdächtigungen zu halten. Aber diesen un- Der vermummte Regierungsrat hat in Chikago die grimmige der Familie, nur täglich 10 oder gar 20 Pf. vom Genuß an sinnigen Gerüchten von Ausnahmegefeßen usw. Not der Arbeitslosen erlebt. Er sah, wie das bittere Elend einen alkoholischen Getränken und vom Putz und Tand abkneipen und dafür gegenüber möchten wir doch bemerken, daß diese sensationellen Mitteilungen genau in derselben Form bereits in diesem Winter jungen Menschen von Stufe zu Stufe sinken läßt, bis er im Sumpf der Ausgabe für die Wohnung zulegen würde, dann hätte man auftauchten und sich ebenfalls auf Herrn Spahn als den Makler für des Zuhältertums endigt, und es dämmert ihm die Erkenntnis: eine Wohnung ohne Ueberfüllung. Man müßte sich also, wenn man die Vorbesprechungen zufpizten. Wie damals, so können wir so schaut man voll Abscheu auf solch niedrige Gesinnung als auf vernünftig operieren wollte, an die Adresse der Mieter wenden..." Heute erklären: weder seitens der Regierung noch von den ein unbegreiflich Rätsel und vergißt, daß wer den Brunnen stopfen Zum Glück werden die Herren mit ihren politischen Bestrebungen politischen Parteien ist jetzt von einem Ausnahmegeset will, die Quelle suchen muß". Er lernte einen in Deutschland   kaum Erfolg haben, denn überall, wo bisher das Hausagrariertum gegen die Socialdemokratie die Rede; insonderheit lehnt die mehrfach schwer Bestraften kennen, der drüben sich als Kellner durch in den staatlichen und städtischen Körperschaften eine Macht erlangt nationalliberale Partei ein solches nach wie vor ab." Wirklich von einem Ausnahmegesey" war jetzt nicht die Rede. schlug, und dessen Herz, saß er gleich unter Sündern und Zöllnern, hat, sind die Wohnungsverhältnisse die allererbärmlichsten. Ihre überströmte von Barmherzigkeit und himmlischer Menschenliebe". Er Spuren schrecken. Vor allem nicht im Vorwärts". Die Nationalliberale Korrespondenz" erkannte, daß ebenso die Arbeitslosigkeit ein sociales Problem, spricht laut gegen unsinnige Gerüchte", die überhaupt nicht nicht eine persönliche Schuld ist: Wie oft hatte ich früher, wenn existieren, und schweigt über die wirklich festgestellten Thatsachen. ich einen gesunden Mann betteln sah, mit moralischer Entrüstung gefragt: Warum arbeitet der Lump nicht? Jetzt wußte ich's. In der Theorie sieht sich's eben anders an als in der Praxis, und selbst mit den unerfreulichsten Kategorien der Nationalökonomie hantiert sich's am Studiertisch noch ganz erträglich."

-

"

Ein arbeitender Regierungsrat. Ganz oben bei Hofe werden strebsame Verwaltungsdirektoren und selbst Minister ermuntert, über den Ocean zu fahren ins gelobte In der Brauerei erfuhr er die Ueberanstrengungen der Arbeiter. Land der Roosevelt   und Vanderbilt  , wo Speckchen zugleich deutsche Noch heute, erzählt er, denke ich mit Mißvergnügen zurück an das und amerikanische   Weltpolitik leistet und wo die Zeitungsschmierfinken Hantieren mit nassen Bierfässern und schweren Flaschentästen. Unter gleich kommandierenden Generalen gelten. Allerdings ist Vernünftiges diesen Kisten waren viele alte gespickt mit Glassplittern, Holz­noch nicht offenbar geworden, was die Strebsamen aus den Vereinigten spreißeln und Nägeln. Schon nach acht Tagen waren meine Hände Staaten heimgebracht hätten; wir fürchten, daß die Reise- Errungen- bedeckt mit blutigen Wunden und Rissen. Im Kreuz war ich schaften des Herrn v. Rheinbaben sich nicht über die irgend eines steif, in Gang und Haltung plump und schwerfällig geworden." beliebigen Amerikafahrers erhoben haben. Er schildert, wie die überlange Arbeitszeit auch das Be­dürfnis nach Reinlichkeit erstickt: Es ging mir wie's im Manöver zu gehen pflegt nach einer Reihe Regenbiwuat. Zuerst meint man umzufommen im Schmutz und ist sich selbst zum Efel, um dann, ins Unvermeidliche sich schickend, schließlich mit Staunen zu merken, mit wie wenig Seife der Mensch im Grunde auskommen kann." Jm Montiersaal hatte er die stets sich wiederholenden Manipu lationen am Vorderrad des Bicykles zu vollführen. Er erlebte die Marter dieses frendlosen, Sinn und Gemüt ausdörrenden ewigen Einerlei einer Beschäftigung, welche im monotonen Spiel weniger Muskel besteht". Er erkennt die Notwendigkeit der Verkürzung der industriellen Arbeit.

Da hat ein preußischer Regierungsrat einmal Gründlicheres vollbringen wollen. Regierungsrat Kolb wollte nicht nur Amerika  entdecken, sondern in einem Atemzuge zugleich die andre Nation, die ihm bis dahin fremd gewesen, er wollte zugleich die Arbeit entdecken.

" 1

Die bürgerlichen Zeitungen lobten nun recht überschwänglich das Büchlein, daß Regierungsrat Kolb über seine Erlebnisse in den Ver­ einigten Staaten   soeben veröffentlicht hat.*) Ein preußischer Regierungsrat als Arbeiter in Amerika  " welch außer ordentliches Ereignis! Und ebenso außerordentlich der Ne­gierungsrat ist zu dem Schluß gelangt: Manche Wünsche unsrer Arbeiterklasse, die ich vordem verständnislos überhörte, halte ich heute für ernstlich diskutabel."

"

Deutsches Reich  . Hausagrarische Weltanschauung.

Fast furioser noch als in den Köpfen der feudalen Kanige und Jhenplize malt sich in den Köpfen der städtischen Haus­

"

Die" Post" für Gedankenfreiheit!

Das Erstaunliche ist wahr geworden. Die Post" wendet sich entrüstet gegen die Censur mißliebiger Schriften in den Bahnhofs­Buchhandlungen. Sie erklärt:

Es wird uns von verschiedenen Seiten mitgeteilt, daß die von uns besprochene Arminius  - Broschüre über den Mißbrauch des Reichstags- Wahlrechts durch die Socialdemokratie" bisher vom Bahnhofs- Buchhandel nicht zu kaufen gewesen ist. Auf unsre Erfundi gung erfahren wir, daß der Pächter der Bahnhofs- Buchhandlungen, Herr Stilfe in Berlin  , den Vertrieb rundweg abgelehnt hat. Bei dem Charakter der Broschüre, die als Motto und zur Kenn zeichnung ihrer Tendenz einen Ausspruch des Herrn Reichskanzlers aus dessen Herrenhausrede an der Spize trägt, halten wir es für völlig ausgeschlossen, daß der Bahnhofs- Buchhändler von einer zuständigen Behörde zu seiner Maßregel ver­anlaßt worden ist.

Herr Stilfe scheint sich überhaupt in besonderen Fällen in der Rolle des politischen Censors aufzuspielen. Wir erinnern z. B. an die scherzhafte Thatsache, daß seiner Zeit in den Zeitungen Beschwerde darüber erhoben war, die gegen die Social­demokratie gerichtete Dezemberrede des Herrn Reichskanzlers wäre im Bahnhofsbuchhandel nicht zu haben gewesen. Dem Mangel wurde damals wohl bald abgeholfen. Auch im jetzt vorliegenden Falle wird Herr Stilte sich wohl veranlaßt sehen, so schnell wie möglich sich auf das ihm überwiesene Thätigkeitsgebiet zurückzu begeben. Der Bahnhofsbuchhändler soll seinen Geschäften nach­gehen, aber nicht den politischen Censor spielen."

Kammer­

Wenn der Pächter der Bahnhofsbuchhandlungen das Arminius  " In diesen persönlichen Erkenntnissen und ihrer Aussprache hat Traftätchen nicht in sein Geschäft aufnimmt, so offenbar, weil er die Schrift des Regierungsrats Kolb ihren Wert. Man sollte dafür nicht annehmen kann, daß die Sudelschrift, trop der au­Uns aber drängt sich die Frage auf, warum der Regierungsrat, sorgen, daß alle an der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten und geschäftlichen Nutzen verspricht. reißerischen Reklame, die für fie gemacht wird, Absaz Kostbar wenn er die Arbeiter- Wahrheit entdecken wollte, so weit suchen zu Beteiligten Gelegenheit zu solchen Erlebnissen erhalten. Minister Zorn der" Post" wider aber ist der die Unterdrückung der lügnerischen sollen meinte. Warum ging er in die fremdartigen und besonders und Geheimräte und Parlamentarier, die einmal einige Monate das Agitation gegen das Reichstags- Wahlrecht und die Social gearteten Arbeiterverhältnisse von Chikago und San Francisko? Leben des Lohnarbeiters führen, werden schnell von der unsäglichen demokratie. Ferner wird seit jeher auf den Bahnhöfen ein Warum blieb er nicht in der Heimat, um die neue Welt zu finden? Verständnislosigkeit und Gefühllosigkeit geheilt, die sie wider die ungeheuerlicher Terrorismus gegen freiheitliche Schriften und Ohne Zweifel ist es weit leichter für einen preußischen Beamten, der Begehrlichkeit und Maßlosigkeit" der Arbeiter erfüllt. Wenn die Zeitungen geübt; vom Vorwärts" gänzlich zu schweigen, die Zu­zeitlebens in den engen Anschauungen seiner gesellschaftlichen Sphäre Schrift des arbeitenden Regierungsrates die Selbstprüfung der Rück- funft", mehrere der bekannten Montagsblätter, der Simpliciffimus" gesteckt hat, im eignen Lande zu lernen, aber wenn er ständigen und Vorurteilsvollen ein wenig fördert, so hat sie einen sind verboten, desgleichen alle Broschüren und Bücher oppositioneller Dieser Terrorismus hatte natürlich Stets die zwiefach fremde Welt aufsucht: das fremde Leben der Arbeiter guten Dienst gethan, so wenig sie auch den Anspruch auf eine Tendenz. allen Beifall der Post", die das Ziel verfolgt, daß alle nicht gut­inmitten des fremden politischen und socialen Milieus der Ver- socialpolitisch ernsthafte Studie zu erheben vermag.- gesinnten" Preußen auf der Eisenbahn durch die ausschließliche einigten Staaten. In der Hälfte der Zeit hätte der Suchende, dessen Lektüre staatserhaltender" Blätter totgelangweilt werden müssen. ehrliches Wollen offenbar erscheint, vielfach wahre und gründlichere 12 Jezt, da ein albernes Pamphlet gegen das deutsche Grundrecht Erkenntnis schöpfen können. So aber haben seine Bemühungen nicht in den Bahnhofsbuchhandlungen ausliegt, jammert die" Post" nur zu höchst unvollkommenem, fragwürdigem Stückwerk geführt. über unstatthafte Censur. Ein felten reizvolles Bild.- Freilich, der preußische Regierungsrat erzählt den Grund, warum er die Arbeiter jenseits des Oceans aufgesucht hat. Er sei nicht 3um§ 175... unparteiisch feinen Plan an gegangen, sondern mit vor­Ueber den Prozeß gegen Graf Nikolaus Büdler, von dessen gefaßter An- und Absicht:" Fremd, ablehnend stand ich der agrarier das wirtschaftliche Getriebe, das sie umgiebt. Das beweist ausgang wir bereits telegraphisch berichtet haben, wird uns unterm modernen Arbeiterbewegung gegenüber. Gegen sie und gegen die, aufs neue die Denkschrift über die Lage des ſtädtischen Haus- und 2. Auguſt aus alle noch mitgeteilt: Der Angeklagte, der dem welche ihr Vorschub leisten, wollte ich Material gewinnen im Um- Grundbesizes, die der Verbandsdirektor der Haus- und Grundbesitzer-$ 175 zum Opfer fiel, ist ein Bruder des bekannten Dreschgrafen" und schon lange wurden die krankhaften gang mit dem ihr gleichfalls abholden, socialpolitisch indifferenten vereine Deutschlands  , der bekannte Dresdener   Stadtrat, Baumeister  Proletariat der Vereinigten Staaten  ." Dieser Amerikafahrer ging und Antisemit Hartwig zu dem gestern in Breslau   eröffneten Neigungen des Mannes in internen Streifen besprochen. Graf also von der bezeichnend töftlichen Annahme aus, als sei das und von ungefähr 200 Delegierten besuchten 26. Verbands- Püdler wurde in glänzender Uniform von dem Major Wolfenhauer dieser Vereine verfaßt hat. Lange genug, ber- aus dem Arrestlokal vorgeführt, und nahm neben der Anklagebant Proletariat" in den Vereinigten Staaten   schlechthin der Arbeiter- tage Den Vorsitz führte der Oberst bewegung" abhold und socialpolitisch indifferent. Man könnte nun fündet er, hätten sich die Hausbesitzer in Staat und Ge- auf einem Stuhl Blag. Pförtner v. d. Hölle. Schon vor der Feststellung der meinen, daß die Belehrung, die er erfahren und die der Sinn seiner meinde als Stiefkinder behandeln lassen und geduldig ihren Personalien des Grafen wurde bon seinem Verteidiger Schrift sein soll, aus seinen Erlebnissen in der großen Gewerkschafts- Unmut ertragen; nun aber forderten sie ihr Recht: volle Berück der Ausschluß der Deffentlichkeit beantragt. Der Verhandlungs­bewegung der Vereinigten Staaten erwachsen sei; daß er erfahren, wie fichtigung ihrer Forderungen in den Parlamenten und von den führer hielt es aber für notwendig, erst die Personalien falsch die Voraussetzung seiner weiten Reise und daß er etwa auch Regierungen. des Herrn Grafen festzustellen, wogegen auch der Ankläger nichts Man vergißt," erklärt der Verfasser pathetisch, daß Millionen einzuwenden hatte. Major a. D. Pückler ist 1854 in Brandenburg  Kenntnis genommen, aus welchen Gründen die Arbeiterbewegung von Vermögen von den städtischen Hausbesigern bei niedergehenden geboren; er hat die Kriegsschule besucht und sich, wie gesagt wurde, der Vereinigten Staaten   vielfach abweicht von der europäischen   Erwerbsverhältnissen verloren werden; man vergißt, daß dieie bisher tadellos geführt. Sein Vater war gleichfalls Major. Als Arbeiterbewegung. Davon ist jedoch keine Rede, er hat so gut wie Summen auch dem allgemeinen Volkswohlstande entgehen, man Beugen bezw. Zeuginnen waren Militärburschen, Kellner nichts beobachtet von dem großen Organismus der amerikanischen   übersieht, daß oft hunderte schuldlos zu Grunde gehen, burschen, Kellner, sein Kutscher, fein früheres Gewerkschaften. Er hat zumeist Arbeiter kennen gelernt, die unter aber man fühlt nicht das Ungleichmäßige und Widerspruchs- fräulein, Bertha Pechner, und eine Hotelbefizerin geladen. der Gewerkschaftsbewegung stehen, und seine Belehrung besteht volle, was in diefer Gleichgültigkeit liegt im Verhältnis zu Der Verhandlungsführer verwarnte die Zeugen recht energisch allein darin, daß er die alleralbernsten kapitalistischen   Vorurteile der sonst allenthalben bethätigten Fürsorge, dem wirtschaftlichen vor dem Meineide und wies u. a. darauf hin, daß sie im Falle überwand, als könne jeder, der arbeiten will, jeden Moment Arbeit Leben der Nation Aufschwung zu verleihen, das einzelne Individuum eines Meineides das so wichtige Wahlrecht und andre finden, und als sei es nur Faulheit, die gegen beliebige Länge der Arbeits- durch sorgfältigere Schulbildung erwerbsgerüsteter zu machen. Man Rechte verlieren könnten. Nach fünfzehnstündiger geheimer Sizung zeit protestiert! Es ist ungemein charakteristisch für die socialpolitische läßt Hunderte von Existenzen gleichgültig und gefühllos zu Grunde wurde Graf Bückler zu sechs Monaten Gefängnis und Dienst gehen, denen nichs Uebles nachgesagt werden kann, und giebt auf entlassung verurteilt; seine Festnahme wurde vorläufig Höhe der Kreise des Regierungsrates Kolb, daß sie solcher der andren Seite mit vollen Händen, um Dinge und Bestrebungen aufrecht erhalten. In der Mittagspause wurde der Angeklagte Belehrung noch heute bedürfen und dazu monatelang in Amerika   von oft recht zweifelhaftem Wert zu erhalten und zu fördern. Es mit einer Droschke in Begleitung des Majors nach dem Arrestlokal als Arbeiter arbeiten müssen. Er hätte zudem gründlicher und zu ist eine fittliche Notwendigkeit, eine Forderung der eine Forderung der Ver- gefahren, und nachts um die zwölfte Stunde wurde er wiederum und Gerechtigkeit, wenn wir heute, wo gleich bequemer in die Psychologie der Unorganisierten eindringen nunft und wir die unter Aufsicht des Majors abgeführt. Der Ausschluß erfolgte wegen fönnen, wenn er sie hierzulande studiert hätte; noch wertvollerer Schwelle des zweiten Vierteljahrhunderts überschreiten, mit Nach Sittengefährdung; auch die Urteilsbegründung war nicht öffentlich. Ertrag wäre zu erreichen, wenn einer der Geheimräte, die Gesetz- drud verlangen: Auch wir wollen in den Parlamenten und vorlagen zum Schuße von Arbeitswilligen" fabrizieren, unter die bei der Regierung beachtet und mit unsrem berechtigten Verlangen mit Bewußtsein Arbeitswilligen", unter die socialpolitisch gehört werden. Hierzu gehört der Eintritt in eine energische, ziel. bewußte, unablässige Agitationsarbeit, welche dabei einsetzen muß, differenten und der modernen Arbeiterbewegung Abholden" der Regierung und den Parlamenten die Wichtigkeit des städtischen als Arbeiter sich mischen wollte. Jeder würde bekehrt werden wie Hausbesizes und die Schädigung, die das Nationalvermögen erleidet, ben städtischen Hausbesity in Niedergang kommen läßt, Regierungsrat Kolb befehrt wurde. Aber selbst der überaus dürftige Ausschnitt der amerikanischen   so lebhaft und in so hellem Lichte vor Augen zu führen, daß wir Arbeiterverhältnisse, die der Regierungsrat im Arbeiterfittel erlebt in Zukunft nicht mehr so vergessen werden, wie jetzt." hat, ist von ihm nicht gründlich erfaßt und nicht zu einheitlich be- Und nach diesem Appell an das hausagrarische Gerechtigkeits­friedigender Darstellung gebracht worden. Einige Blätter haben gefühl folgt dann eine lange Klage über die vielen Neubauten, die Schrift gar mit Göhres 3 Monate Fabritarbeiter" zu ver- durch welche die Mietspreise gedrückt werden, das Bauschwindel­gleichen gewagt. Sie ist aber mit Göhres Arbeit, die damals in wesen, die leichte Erlangung von zweiten Hypotheken und die sitt ihrer Art eine neue Bahn öffnete, weder litterarisch noch social- liche Verderbtheit der Bauhandwerker, die für Baulöwen" arbeiten. " Jüngst hatte sich der vierte Civilsenat des höchsten politisch im allergeringsten vergleichbar. Kolb vermag es Erst dann, wenn ein oder mehrere Jahre lang gar keine Spekulations- Gerichtshofes auch mit der Person des jetzt oft genannten nirgends irgendwie tiefer in das Dasein der Besonders aber Oberhofmeisters Freiherrn   v. Mirbach in Berlin   zu beschäftigen. Arbeiter bauten errichtet würden, könne es besser werden. Dem 1875 geborenen Prinzen Friedrich Marie zu Sayn­einzuführen; ungeordnet trägt er allerlei Einzelbeobachtungen kehrt sich die Wut des Herrn Verbandsdirektors gegen die Spar- und vor, die fast nie Gewißheit geben, ob sie allgemeine Erscheinungen Bauvereine. Daß die Thätigkeit dieser Vereine, wie dies z. B. der Wittgenstein- Sayn, Sohn des Grafen Alexander v. Hachen­wiederspiegeln und ob es sich um mehr als Bufälligkeiten handelt. vom Landgerichtsdirektor Dr. Becker in Dresden   geleitete, befunde, burg  , Früheren Fürsten   zu Sayn- Wittgenstein- Sahn, waren vom Oberlandesgericht Hamm der Freiherr von Mirbach   in Dazu kommt, daß der Verfasser allerlei andre Beobachtungen über auch zu einer Zeit fortgefeßt werde, wo Kleinwohnungen massen- Berlin   sowie der Generalmajor und Flügeladjutant Freiherr Ernst amerikanische Sitten und Gebräuche einstreut, die mit dem Arbeiter- haft zu billigen Preisen leer von Hoiningen genannt von Huene, in Ulm   und der leben unmittelbar nichts zu thun haben. Das Buch des Regierungs  - ständen, sei eine Rücksichtslosigkeit gegen den notleidenden Staatsminister Hentig int Gotha als Pfleger bestellt, rats gewährt weder litterarische noch socialpolitische Befriedigung. Hausbesizerstand, für welche nicht nur jede Entschuldigung, um sein aus Kapitalien, aus mehreren in Frankreich   und Rußland Was ehrenwert und lobenswert bleibt, das ist die Thatsache fondern auch jede Erklärung durch hinreichende Gründe fehle. belegenen Gütern und dem Gute Canale in Julyrien bestehendes an sich, daß der preußische Regierungsrat den Arbeiterlittel auf Dieses Geschrei nach Baugenossenschaften sei einer förmlichen geistigen mütterliches Vermögen zu verwalten und ihn gegenüber seinem Vater zu vertreten. Nachdem der Prinz volljährig geworden mehrere Monate angezogen und unter persönlich widrigsten Umständen Epidemie entsprungen. bei seinem Unternehmen stand hielt. In Chita go, so erzählt er," Hätte man sich klaren Blick bewahrt," meint Herr Hartwig, war, berlangte er von den Pflegern Abrechnung und eutschloß er sich zum Versuch, Arbeiter zu sein. Er mußte erfahren, so würde man gefunden haben: Die bauliche Beschaffenheit der Herausgabe seines mütterlichen Vermögens. Die Pfleger erklärten, zu dieser Rechnungslegung nicht verpflichtet zu sein, weil sie wie unsäglich schwer es ist, überhaupt Arbeit zu finden. Obschon er Wohnungen ist dank der seit 30 Jahren sehr regsamen Thätigkeit gar nicht in den Besitz des Vermögens gelangt seien. Auch habe zu jeder Hantierung bereit war und kein Mittel unversucht ließ, der Baupolizei in dem Zustande, in dem sie frischweg aus den der Prinz bei Beendigung der Pflegschaft von dem Vermögens­dauerte es sechs Wochen, bis er Arbeit fand. Einen Monat Händen der Bauleute hervorgegangen sind, ziemlich gut und ge- verwalter Advokat Baillehache in Baris am 8. Februar 1897 Nech berechtigten zeitgemäßen war er dann in einer Brauerei als Hilfsarbeiter thätig, wurde nügen berechtigten Ansprüchen. Wo Miß nungslegung erhalten. Der Prinz beschritt aber den Klageweg und herrschen, Wohnung aber wieder entlassen. Um nicht wieder lange Zeit arbeits- st än de feucht, das Landgericht Dortmund   hatte im Jahre 1899 dem Klage= un d verlottert ist, anspruch gemäß erkannt. los zu verbringen, nahm er dann Empfehlungen zu Hilfe, die verschmußt, unwohnlich dieses Urteil legten die verklagten Pfleger beim Ober­ihm Stellung in einer Fahrradfabrik verschafften. Dort hat er ist es in erster Linie der Mieter beziehungslandesgericht Hamm   Berufung ein, welche aber im Prozeßtermin drei Monate im Montierfaal am Schraubstock gestanden. Schließlich weise die Bewohnerschaft, die darau schuld hat. zurückgenommen wurde unter der Angabe, daß die Parteien einen verlebte er einen Monat in einer Arbeiterherberge San Franciskos; und wenn man diese zu besserem Thun erzieht, sind schon 90 Proz. Bergleich geschlossen hätten. Der Prozeßvertreter des Prinzen ließ aller Beschwerden beseitigt. Die Ueberfüllung der Wohnungen ist aber die Verklagten zu einem neuen Termin laden unter der An­*) Regierungsrat Kolb: Als Arbeiter in Amerika  , in den meisten Fällen im Verhältnis zu den jetzt bestehenden, hoch- gabe, daß der Vergleich nicht rechtsgültig zustande gekommen sei, Berlin  , Verlag der Hofbuchhandlung Karl Siegismund. gestiegenen Löhnen wiederum nur auf ein Verschulden der Mieter und erzielte in diesem Termin durch das Nichterscheinen der Gegner

"

wenn man

-

in Dresden   3000 bis 3500

-

die

1

Brinzessinnenmacher Mirbach.

Satanas Tücke läßt nicht nach. Stets tüdischer hetzt sie den frommen Erbauer zahlreicher Kirchen. Nicht nur die schlimme agitatorische Presse", die der Kaiserin Oberhofmeister so oft in ihrer Scheußlichkeit niedergedonnert, ist vom Satanas beſeſſen, in den unagitatorischten Blättern werden die Scheite herbeigeschleppt, auf

-

denen der fromme Dulder elend verbrannt werden soll. Mirbach ohne Ende! Ein neues Stück- und welch ein Stück­bringt das biedere Blatt der Leipziger   Nationalliberalen. Das Leipziger Tageblatt  " veröffentlicht folgenden Prozeß­bericht:

"