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Nr. 194.

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Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

mint 21. Jahrg.

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Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Ein neuer Arenberg.

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Während man jetzt in der bürgerlichen Presse in edler Be­thätigung christlicher Nächstenliebe darüber streitet, ob man sämtliche männlichen Hereros über die Klinge springen lassen oder sie nur" zu langjähriger Sllaverei begnadigen" soll beiläufig ein Streit, der sehr an die Geschichte vom Fell des Bären erinnert, wird jetzt von durchaus tolonialfreundlicher Seite eine südwest­afrikanische Standalaffaire bekannt gegeben, die wiederum einen trefflichen Beitrag zu der Frage nach der Ursache des Herero- Auf­standes liefert.

Wie wir in unsrer Nr. 183 vom 6. August mitteilten, hatte die Koloniale Zeitschrift" des Dr. Meineke in ihrer Nr. 16 einen Fall veröffentlicht, der beweisen sollte, daß es sich in unfren herrlichen Kolonien nicht selten ereignet, daß aus persönlicher Ranküne Leute vernichtet werden sollen". Es wurde in dem be­treffenden Artikel der Kolonialen Zeitschrift" von einem Herrn A. Her­furth behauptet, daß der füdwestafrikanische Händler Groene beld solch ein Opfer persönlicher Beamtenranküne geworden sei. Innerhalb dreier Monate sei er durch die Gerichte zu fünf Jahren Zuchthaus, neun Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Schon die endgültige Herabfegung diefer Strafen auf insgesamt zwei Monate Gefängnis und 450 M. Geldstrafe beweise, mit welcher Strupellosigkeit die Gerichte der ersten Instanz den Denunziationen gegen Groeneveld Folge gegeben hätten.

Der Grund für diese Denunziationen und gehässigen Gerichts­verfolgungen wurde von Herrn Herfurth folgendermaßen charakterisiert:

Alles das, weil er über die Ermordung eines Negers, nach bem eine Beschwerde an die Behörde fruchtlos ver laufen war, der Presse Nachricht gegeben hatte, die aber ebenfalls teine Notiz davon nahm."

Der Vorwärts" nahm von dieser schweren Anklage gebührender maßen Notiz, richtete aber gleichzeitig an den Ankläger, Herrn Herfurth, den Schriftführer der Vermittlungscentrale für koloniale Arbeit und Kapital", die Aufforderung, nähere Mitteilungen über den angeblichen neuen Fall Arenberg zu machen und namentlich nähere Auskunft über die Person des Mörders, der Er mordeten, die Mordthat und über die Behörde zu geben, die angeblich nicht nur den Mord ungefühnt ließ, sondern die ihren Ankläger noch obendrein zu vernichten" suchte.

Herr Herfurth ist dieser Aufforderung mun wenigstens zum Teil durch folgende Publikation in der neuesten Nummer der Kolonialen Zeitschrift" nachgekommen:

Freitag, den 19. August 1904.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1984.

Schutzgebiete aus, den Mann auf eine andre Weise von nur 15 000 Personen, die außer den Kriegern, die auf 6000 unmöglich zu machen. In einem Artikel des Nieuwe Mann geschätzt würden, vorhanden gewesen wären. Der Herero­Rotterdamer Courant", der in mehrere deutsche Zeitungen über- Stamm zählte aber gegen 100 000 Stöpfe. Circa 10 000 davon sollen ging, beschuldigte man ihn, den Bondelzwarts Wagen geliefert über die Grenze entflohen sein. Rechnen wir sogar doppelt so und so zum Aufstande dieser beigetragen zu haben. Die Be- viele, so müßten noch immer, wenn wir auch die bisherigen Ver­hauptung wurde von dem Hamburger Kaufmann J. B. Meher, lufte noch so hoch veranschlagen, mindestens 60 000 übrig sein. dem Geschäftsfreunde Groenevelds, als unwahr erwiesen. Aus den angeführten Thatsachen vermag man u. a. auch den Denn soweit kann doch die Humanität unsrer südwestafrikanischen Schluß zu ziehen, daß, wenn Miffionare ihre Söhne, den Gouverneur Kriegsführung unmöglich gegangen sein, 80 000 Menschen bis auf Lentwein und den Referendar Dr. Merensky nicht beffer 20 000-30 000 zu decimieren! zu erziehen im stande find, als sich aus vorstehendem ergiebt, sie auch zur Erziehung der Farbigen nicht sehr geeignet erscheinen." Herr Herfurth erhebt hier also mit dentbarster Bestimmt heit die Anklage, daß

1. der Unteroffizier Koffat einen Neger in graufamster Weise zu Tode gemartert hat,

worden ist,

2. der Beschwerde des Groeneveld keinerlei Folge gegeben 3. der Mörder Koffat in seiner Charge weiteren Dienst ge­leistet hat,

4. der Versuch gemacht wurde, den Ankläger Groeneveld unter Mißbrauch der Gerichtsgewalt zu vernichten".

Leider specialisiert Herr Herfurth seine Anklagen noch immer nicht genügend. Offenbar bezichtigt er den Lieutenant Baron b. Stempel, die Beschwerde Groenevelds gegen seinen Unter­gebenen Stoffat widerrechtlich niedergeschlagen und den ihm persönlich anscheinend befreundeten Oberst Leutwein   in seinem Interesse beeinflußt zu haben. Inwieweit gegen den Referendar Dr. Merenstig die Anklage wegen wissentlicher Parteilichkeit erhoben werden soll, ist ebenfalls nicht genügend substanziiert. Herr Herfurth wird sich also noch zu einem dritten Artikel entschließen müssen, in dem er eine attenmäßige Darstellung des unerhörten Vorfalls giebt und seine Anklagen Punkt für Punkt präcifiert. Allerdings kann auch bereits nach der bisherigen Darstellung Herfurths angenommen werden, daß er sich der Tragweite seiner furchtbaren Anschuldigungen völlig bewußt und jederzeit in der Lage ist, für seine Behauptungen auch die Beweise zu erbringen! Zweifel­los werden die Behörden auch jetzt schon nicht mehr umhin können, diesem neuen Fall Arenberg ihre intensivste Aufmerksamkeit zuzuwenden, eine strengste, gewissenhaftefte Untersuchung einzuleiten und dem Bolte uneingeschränktefte Rechenschaft für alles Vorgekommene abzulegen!

Wieweit die Angriffe Herfurths gegen die Missionare und

Oberst Leutwein   eine Berechtigung haben, sind wir momentan außer stande, zu beurteilen. Leutwein   sowohl wie die Missionare galten bisher immer noch als diejenigen Elemente in Südwestafrika, " Die schweren Bestrafungen des Ansiedlers Groeneveld und die sich das lebendigste Menschlichkeitsgefühl bewahrt hatten. deren geringfügige Ursachen haben in dem größten Teil der Allerdings haben auch wir mehrfach konstatieren müssen, daß deutschen   Presse eine nicht unbedeutende Beachtung gefunden. dies Menschlichkeits- und Verantwortungsgefühl bei weitem nicht so Dazu hat aber m. E. mehr die Ermordung des Negers ausgeprägt war, wie man das von Repräsentanten des Christentums durch den stellvertretenden Distriktschef von Bethanien, Sanitäts­Unteroffizier Koffat beigetragen als das trübe Geschid Groene- und der Civilisation hätte erwarten müssen. Die Missionare haben velds. Wäre es anders, so hätte die Presse schon längst Gelegen- viel zu lange geschwiegen und find dann viel zu früh wieder heit nehmen können, sich mit der Angelegenheit zu befassen, denn verstummt! Und Oberst Leutwein   hat seit jeher trotz aller " der Fall Groeneveld" wird jezt hier zum drittenmal be- erkennbaren guten Absichten den politischen und kolonialen handelt unter dem gleichen oben angeführten Titel. In der Gegenströmungen gegenüber viel zu viel Nach Begründung zu dem freisprechenden Urteil in der Meineidsfache giebigkeit bewiesen, als daß wir ihm unbedingtes Ver­( drei Jahre Zuchthaus und Nebenstrafen gegen Groeneveld) vor trauen entgegen zu bringen vermöchten! dem Windhuler Obergericht am 2. Oftober 1903 heißt es:

Daß unser Kolonialmensch die 6000 Hererofrieger sämtlich nach Kriegsrecht behandelt wissen, also wahrscheinlich totgeschossen haben will, sei nur kurz als Ausbruch tolonialen Hunnentums festgenagelt. Ganz anders als der Gewährsmann des agrarischen Blattes beurteilt ein gründlicherer Kenner die Kriegslage, fein geringerer nämlich als Oberst Leutwein   felbft.

er

Der Redaktion der Braunschweiger Neuesten Nachrichten" sandte unterm 6. Juli folgende Buſchrift:

.. Db die jetzt im Schutzgebiet befindliche Truppenmacht zur Niederwerfung der Hereros genügen wird, hängt von einem Fattor ab, welchen wir alle nicht zu übersehen vermögen, nämlich von dem Munitionsbefiz der Hereros. Erst wenn deren lezte Patrone ver­schossen ist, wird der Krieg zu Ende sein. Dies schließt aber nicht aus, daß sie dann mit Kirris und sonstigen Handwaffen den Klein­frieg fortseßen und so noch auf jahrelang den Farmbetrieb lähmen. Ich hoffe und wünsche, daß es nicht so kommt, aber ich fürchte es. In Kolonialfriegen ist eben nicht das Besiegen des Gegners bas schwierigste, sondern die Wiederherstellung des Friedens.

Der Thphus hat allerdings die Kolonne Glasenapp voll­ständig außer Gefecht gefeßt, so daß die Truppe nach Organisation der Ende April herausgekommenen Verstärkungen nicht viel stärker gewesen ist als Anfang April, als sie die Gefechte von Ongangira und Oviumbo schlug. Ein durchschlagender Erfolg war daher wieder nicht sicher. Die durch Generallieutenant v. Trotha mit­gebrachte zweite Verstärkungsrate ist daher schon, um die Aus­fälle zu decken, nötig gewesen. Auch jezt herrscht der Typhus noch in der Truppe und reißt namentlich bei der am weitesten im Osten stehenden Abteilung des Majors v. Estorff täglich große Büden.

Das sind aber Schwierigkeiten, die in jedem Kriege vorkommen und welche überwunden werden müssen. Wenn z. B. in Swakop­ mund   1000 Mann mit 1000 ostpreußischen Pferden landen, fo find dies noch lange feine 1000 brauchbare afrikanische Soldaten. Es bedarf vielmehr mehrerer Monate, bis sie sich mit ihren Pferden geeinigt und sich der afrikanischen Kriegführung angepaßt haben..." Es sieht ganz danach aus, als ob Leutwein   mit seinen Be­fürchtungen recht behalten sollte. Trotha hat zwar- mit einem Verlust von mehr als 110 Mann!- den Hereros schwere Verluste an Mannschaften beigebracht, aber das Entkommen der Hauptmase samt den führenden Häuptlingen hat er nicht zu verhindern ver­haben. Und das kann jahrelang so weiter gehen! Neue Jagden werden wahrscheinlich den gleichen Erfolg haben. Und das kann jahrelang so weiter gehen!

mocht!

Der neue Fall Arenberg wird zeigen, ob unsre Kolonialpolitik Im Jahre 1901 entstanden zwischen dem Distriktschef von der Menschlichkeit und Gerechtigkeit jede Bethätigungsmöglichkeit Regiment Nr. 54, und der Reiter Wladislaus Sworsti, frither berschließt!-

Bethanien, Lieutenant Baron v. Stempel, und dem Angeklagten mehrfache Differenzen, zum Teil dadurch veranlaßt, daß der Angeklagte einen Sanitätsunteroffizier von der Stationsbefatung wegen schwerer Mißhandlung denunzierte."

Das Wort schwere Mißhandlung" ist ein etwas euphemistischer Ausdruck für die Art der Behandlung eines kräftigen und ge­funden Regers, die innerhalb sechs Tagen zum Tode führte. Der Mann erhielt auf Befehl des Kosfat in der an=

Politische Ueberficht.

Berlin  , den 18. August.

Ueber die Kriegsaussichten in Südwestafrika

meldet außer Gefechtsverlusten wieder eine größere Zahl von Auch die neuefte Verluftliste der Schutztruppe für Südwestafrika Todesfällen an Typhus  . Als gefallen wird der Gefreite Ernst Marquardt, früher beim 2. Bommerschen Feldartillerie­Regiment Nr. 17, gemeldet, der am 24. Juli 1904 bei Otjurutjonpiou den Tod fand, als verwundet bei Dfateitei am 2. Auguft der Gefreite Arthur Bergau, früher im( 7. Pommerschen) Infanterie­im( 5. Pommerschen) Infanterie- Regiment Nr. 42. Auf Patrouille Omutjatjeta nach Otjiwarongo am 4. August: Unteroffizier Paul Lary, früher im Schlesischen Pionier- Bataillon Nr. 6, und der Gefreite Karl Hofmann, früher im Magdeburgischen Husaren­Regiment Nr. 10. Vermißt wird der Reiter Adolf Borschte, früher im Westpreußischen   Pionier- Bataillon Nr. 17, seit 24. Juli 1904. Dem Typhus find erlegen: in Grootfontein der Lieutenant der Reserve Dauben, früher im( 1. Litt.) Feldartillerie- Regiment Nr. 1,

Tage seiner Inhaftnahme. Bom Dienstag bis zum Sonnabend, wird der Deutschen Tageszeitung" von kolonialer Seite" ges( 1. Ober- Eljäff.) Infanterie- Regiment Nr. 167, am 26. Juli, in

dem Todestage, bekam er nichts, wohl aber versuchte Kossat den Er­schöpften an einem eisigkalten Septembertage im Schatten einer Mauer dadurch zur Arbeit zu ermuntern, daß er den krumm­geschlossenen Mann mit kaltem Wasser so lange übergoß, bis er in einem Tümpel lag. Um den Abfluß des Wassers zu verhindern, führte man um den an der Mauer liegenden Neger einen Erdwall auf und fror ihn so zu Zode, da Kossak Sorge trug, daß kein erwärmender Sonnenstrahl den Mann treffen durfte.

Roffat hat nach seiner Entfernung von Bethanien in Windhut weiter Dienfte in seiner Charge geleistet. Von einer ausreichenden Bestrafung für seine That ist nichts bekannt geworden. Die Empörung über lettere hat Groeneveld veranlagt, sich an die Presse zu wenden, die aber auf das Zeugnis des einzelnen Mannes hin sich nicht für berechtigt hielt, die Angelegenheit aufzunehmen. Auch der Kolonialen Zeitschrift" hat der Brief Groenevelds längere Zeit zur Verfügung gestanden. Die Bestätigung durch den vorher an­geführten Bassus aus der Urteisbegründung hat aber erst die endgültige Veranlassung gegeben, in der Sache vorzugehen.

schrieben:

Otjofondu der Reiter Gustav Linze, genannt Strumpf, früher In Südwestafrika hat der Entscheidungskampf begonnen, und im Bionier- Bataillon Nr. 3, am 26. Juni, der Unteroffizier Ferdinand alle Umstände sprechen dafür, daß er in furzer Zeit beendet sein Riede, früher im Eisenbahn- Regiment Nr. 2, am 80. Juli, ferner werde. Wenn die Hereros noch einen sehr hartnädigen Widerstand die Reiter Hermann 2ersich, früher im Leib- Küraffter- Regiment leisten und selbst zu Angriffen auf die starken Truppenabteilungen Nr. 1, am 2. August, Willy Hardtte, früher im Jäger- Bataillon übergehen, so braucht man sich nicht darüber zu wundern, weil sie Nr. 5, August Dorau, früher im Feldartillerie- Regiment Nr. 53, wissen, daß sie um ihr Leben kämpfen. Die Häuptlinge haben und Ludwig Landsmann, früher im Feldartillerie- Regiment Nr. 33, ficher ihr Leben verwirkt. Daß überhaupt noch eine diese drei am 3. August, und Emil Schumann, früher im größere Schar der Hereros der Umzingelung entgegengehen( 2. Württemberg  .) Dragoner- Regiment Nr. 26, am 9. August 1. J. und nach Osten oder Norden entweichen könnte, Also eine weitere Vermehrung der Verlustlifte um 11 Tote ist nicht wahrscheinlich. Mit Bestimmtheit läßt sich und 5 Verwundete! erkennen, daß die Hereros zusammengefeilt am Waterberge nur fitzen geblieben sind, weil ihr ungeheurer Troß von Weibern  , Kindern und Hirten und namentlich die großen Vieh­herden ihre Fortbewegung hinderten. Aus denselben Gründen werden auch einzelne Stämme nicht entfliehen können, denn sie So rasch wie es in Norderney   gegangen, geht es in Vollombrosa, werden ihren Anhang nicht im Stiche lassen. wo zwischen Desterreich- Ungarn   und Italien   über den neuen Handels­Möglicherweise tönnten einige Säuptlinge allein, bie vertrag verhandelt wird, nicht und die österreichischen Unterhändler, am meisten bedroht find, ihr Heil in der Flucht die heute, mit neuen Instruktionen ihrer Regierungen ausgerüstet, fuchen. Die Hauptfrage ist jetzt, was macht man mit den Hereros

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Defterreichs Handelsvertragsverhandlung mit Italien  . -st- Wien  , 17. Auguft.

Die Kolonial- Abteilung ist von Anbeginn an bemüht gewesen, dem Groeneveld zu seinem Rechte zu verhelfen. Im ganzen find von ihr u. a. fünf Aufforderungen erlassen worden, den nach ihrer Unterwerfung? Die Krieger werden von den übrigen die Reise nach Italien   antreten, werden noch oft zurückommen, ohne von dem Lieutenant v. Stempel über Groeneveld verhängten getrennt und nach Kriegsrecht behandelt. Die große Masse die Botschaft von dem Abschlusse mitgebracht zu haben. Es steht Boytott aufzuheben. Die ausübenden Organe im Schutz- bes andren Volles, die ein Augenzeuge auf 15000 Köpfe fchon heute feft, daß ein neuerliches Provisorium nötig sein gebiete, darunter auch der Gouverneur Leutwein  , haben aber den beziffert hat, wird wohl in mehreren Lagern untergebracht werden." wird. Der Handelsvertrag ist bekanntlich von Desterreich- Ungarn flaren Anordnungen ihrer vorgeschten Behörde keine Beachtung ge- Diese Auffassung flingt überaus unwahrscheinlich. Zunächst hat gekündigt worden und lief mit Ende des vorigen Jahres ab. Die schenkt. Nachdem endlich auf Befehl der Kolonial- Abteilung die ja Trotha selbst gemeldet, daß die deutschen   Truppen im Osten Kündigung war unvermeidlich weil sonst nach den internationalen Militärverwaltung von Bethanien aus Anlaß ihrer Verfehlungen die Verfolgung starter Hererohaufen aufgeben mußten, weil das Verträgen an der Grenzbegünstigung für italienischen Wein nun auch in eine Civilverwaltung umgewandelt worden war, erhielt Wasser und die Weide ausging. Für die Hereros und ihr ebenso Frankreich   participiert hätte, welche neue Konkurrenz die Wein­v. Stempel in Windhuk   das Ehrenamt eines persönlichen Adjutanten abgehärtetes Wieh ist aber die mehrtägige Entbehrung von Wasser produktion in Defterreich und Ungarn   nicht ertragen kann. Im Dezember wurde ein neummonatiges Provisorium vereinbart, dessen Der Richter, der die schweren Strafen gegen Groeneveld aus- durchaus kein Hindernis für den Weitermarsch. Ferner läßt der Gewährsmann der Deutschen Tages- Zeitung" Geltung also bereits am 1. Oktober abläuft. In diesem Pro­gesprochen hat, war der Referendar Dr. Merensky. Nachdem das Bindhuter Obergericht Groenevelds Strafen fast auf ein Nichts ganz außer Betracht, daß die in den Waterbergen versammelt ge- visorium, das sonst die alten Vertragsverhältnisse verlängert, ist herabgemindert hatte im Verhältnis zu den von dem Keetmans- wefenen Hereros nur einen Teil, und nicht einmal die die komplicierte Weinfrage dahin geregelt, daß der Ausnahmezollfas hooper Gericht ausgesprochenen Urteilen, versuchte man vom größere Hälfte, der Hereros darstellten. Er selbst spricht ja von 3,10 Gulden aufgehoben und der italienische Wein dem allges

des Gouverneurs.

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