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erfte Faffung aus den dreißiger Jahren des Meisters stammt- 1 Das dankbare Vaterland. Als ein charakteristischer Beitrag zur die alte Geschichte von dem verständnislosen religiösen Drill der aber diese erste Fassung ist längst verschwunden; Keller selbst hat Illustration der Art und Weise, wie das„ Vaterland" die Kriegs- Missionare, die sich einbilden, Sittlichkeits- und Familienformen, mit drei bis vierhundert Bändchen derselben seinen Stubenofen veteranen lohnt, die die" glorreichen" Feldzüge der verflossenen die einer ganz andren Kulturform entsprungen sind, einfach auf Heizen lassen, als er als Sechzigjähriger die jetzige Form schuf. Jahrhunderthälfte mitgekämpft haben, darf ein Bittgesuch gelten, das eine ganz anders geartete, tiefer stehende Kulturform aufpfropfen der Nedaktion der Fürther Bürgerztg." ( Baechtold, Gottfried Keller II, 45). Bei dieser gewaltigen Um Veteranen, der in drei Kriegen seine Gesundheit zu Grunde richtete von einem 64jährigen zu können. Uebrigens liegt auch noch eine andre Lesart über die Entstehung arbeitung wurden auch die früheren Reflegionen über Politit, und 1870 Invalide wurde, zuging. Der Mann schreibt u. a.: des Blutbades vor. Danach bestand zwischen den Küstenbewohnern Religion und Erziehung einer scharfen Censur unterzogen über den Wie Ihnen von früher noch bekannt sein wird, lebe ich in und den Baining eine Art Hörigkeitsverhältnis, so daß Religionsunterricht an der Hand des Katechismus aber bringt Keller der denkbar größten Not und Entbehrungen härtester Art, zur die Baining ohne Gegenleistung Schweine und Früchte liefern und auch jetzt noch die folgenden Klagen: Schande des Deutschen Reiches, das ich in drei Kriegen mit auf- Arbeiten verrichten müssen. Dafür entgingen die Hörigen dann den bauen half. Bisher ging es noch einigermaßen, wenn auch arg Los, gefressen zu werden. An der Küste wurden mehrere Baining knapp, da mein Kleider= und Wäschevorrat aus einstigen befreit und elf von ihnen der Mission übergeben. besseren Zeiten bis jetzt angehalten hat. Jetzt bin ich Diese Sklavenbefreiung soll dann den Grimm der Eingeborenen aber mit Bekleidung, Wäsche, Schuhzeug herunter bis entfesselt haben. Man wird abwarten müssen, welche der beiden Lesauf den Hund, so daß ich mich unmöglich auf der Straße arten richtig ist oder ob die wahre Ursache des Massakres etwa gar sehen lassen fann. Nach Abzug von Logis, zweimal Kaffee, in ganz andern Umständen zu suchen ist.- Wäsche 2c. verbleiben mir für den ganzen langen Monat wenige 11,25 M., und hiervon kann ich mir unmöglich die notwendigen Ergänzungsstücke beschaffen. 33 Jahre habe ich den verschämten
Die andre peinliche Erinnerung an jene Schulzeit sind mir der Katechismus und die Stunden, während deren wir uns damit beschäftigen mußten. Ein kleines Buch voll hölzerner, blutloser Fragen und Antworten, losgerissen aus dem Leben der biblischen Schriften, nur geeignet, den dürren Verstand bejahrter und verstockter Menschen zu beschäftigen, mußte während der so unendlich scheinenden Jugendjahre in ewigem Wiederkäuen auswendig gelernt und in verständnislosem Dialoge hergesagt werden. Harte Worte und harte Bußen waren die Aufklärungen, beklemmende Angst, keines der dunklen Worte zu vergessen, die Anfeuerung zu diesem religiösen Leben. Einzelne Psalmistellen und Liederstrophen, ebenfalls aus allem Zusammenhange gezerrt und deshalb unlieber einzuprägen, als ein ganzes organisches Gedicht, verwirrten das Gedächtnis, anstatt es zu üben. Wenn man diese, gegen die verwilderte Sündhaftigkeit ausgewachsener Menschen gerichteten vierschrötigen, nackten Gebote neben den übersinnlichen unfaßlichen Glaubenssäzen gereiht sah, so fühlte nicht den Geist wehen einer sanften menschlichen wicklung, sondern den schwülen Hauch eines rohen und starren Barbarentums, wo es einzig darauf ankommt, den jungen, zarten Nachwuchs auf der Schnell- und Zwangbleiche so früh als möglich für den ganzen Umfang des bestehenden Lebens und Denkens fertig und verantwortlich zu machen."
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Vermutlich war es nicht der lutherische, sondern ein Katechismus der reformierten Kirche, an dem sich der Knabe Keller erbaute der Unterschied im Unterricht dürfte darum kein allzu großer sein; wissen wir doch, daß z. B. in der Provinz Sachsen zum„ normalen religiösen Gedächtnisstoff" unter anderm 142( einhundertzweiundvierzig) Sprüche zur Erklärung von Luthers Katechismus " gehören! ( Bfg. d. kgl. Konsistoriums d. Provinz Sachsen vom 17. Dez. 1900); wohlgemerkt bilden diese 142 Sprüche einen Teil des„ Normalstoffes" für die Schule, die Kirche hat in demselben nicht mehr als das Minimum des religiösen Gedächtnisstoffes zu sehen, auf das sie bei dem Konfirmandenunterricht hinfort rechnen darf."
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Als welche flägliche Halbheit erscheinen gegenüber jenen Worten Gottfried Kellers , der doch ein Großer bürgerlicher Bildung ist, die Beschlüsse, welche am Montag in einer Berliner Versammlung die Freisinnige Vereinigung gegen den nationalliberaltonservativen Schulfompromiß gefaßt hat:
Eine große nationale Wahlrechtsdemonstration hat am Sonntag Armen spielen müſſen, jest zwingt mich die eiserne Notwendigkeit, im Haag stattgefunden. Die Beteiligung war sehr zahlreich. Bei als einstiger Militärbeamter durch ein Inserat mein Glend der dem leitenden Komitee hatten sich 430 Organisationen zur Teilnahme Deffentlichkeit preiszugeben, vorausgesetzt, daß Sie die Güte haben,
Veteranen,
Veteranen,
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Veteranen,
die Kaiser Wilhelm II. - Stiftung in Berlin für alle Veteranen, die Prinz Luitpold- Stiftung in München , den Kyffhäuſerbund in Berlin ,
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Vom Kriegsschauplay.
mir diese Gunst zu erweisen... Meinem Innern widerstrebt zwar gemeldet, thatsächlich stieg aber die Zahl der bei der Demonstration dieser letzte traurige Schritt, ich weiß aber keinen andern Ausweg, vertretenen Organisationen auf 500.( Bei der nationalen Wahlrechtswenn ich nicht verhungern oder mich erschießen will. Ich wollte demonstration im vorigen Jahre zu Rotterdam waren es 339 Dr diesen Schritt dadurch umgehen, daß ich mich um eine einmalige ganisationen; die Bewegung für das allgemeine Wahlrecht ist also im Wachsen begriffen.) Die Zahl der Demonstranten wird auf Unterstügung an die Kronprinzen- Stiftung in Berlin , speciell für 1864er 10 000 angegeben. Am stärksten war die Socialdemokratische Arbeiterpartei vertreten; auch die Frauenbewegung war durch eine größere die Kaiser Wilhelm- Stiftung in Berlin , speciell für 1866er Anzahl Teilnehmerinnen repräsentiert; ferner der Arbeiterverband" und der Freisimmig- demokratische Verband" sowie die zahlreichen Gewerkboten worden war, wollte seine Fahne nach Haag schicken, um schaften. Der Marinematrosen- Verband, dem die Teilnahme berwenigstens dadurch im Zuge vertreten zu sein; sie wurde jedoch in Helder mit Beschlag belegt. Nun hatte der Verband einen riesigen weißen Tuchstreifen geschickt, auf dem die jüngst vom Marineminister Ellis geäußerten Worte standen: Dem Marine personal wandte; überall wurde ich jedoch wegen fehlender Mittel ab- wird nicht ein einziges Band hinsichtlich seiner gewiesen.... Seit zehn Tagen habe ich meine 33 jährige Winter- politisch- geistigen Entwickelung angelegt." Trotz faison wieder begonnen, d. h. ich kann wieder bis zum nächsten Demonstration teil. Die zahlreichen Fahnen, Banner und Standarten, des Verbots nahmen übrigens auch einige Marinematrosen an der Frühjahr an chronischer Gicht unter schrecklichen Schmerzen im die auf dem Sammelplatz aufgepflanzt und später im Zuge durch die Bett liegen.... Etwa eingehende Beträge auf mein Bittinserat Stadt getragen wurden, waren zum großen Teil mit Inschriften verbitte ich mir daher zu übersenden." gepflogen, dabei die sämtlichen Angaben des Bittstellers bestätigt Die Redaktion der Bürger- Zeitung" hat persönlich Necherchen sehen, die auf das allgemeine Wahlrecht Bezug hatten.gefunden und ihn in einem Zustande schredlicher Hilflosigkeit und äußersten Elends angetroffen. Seiner Bitte wurde entsprochen. Welch' ein blutiger Hohn spricht aus der Thatsache, daß Kriegsveteranen, die von fetten Hurrapatrioten bei Tokio , 12. September .( Meldung des Reuterschen Bureaus".) vaterländischen Festen und Siegesfeiern als die Begründer von Ein gestern um Mitternacht hier eingetroffener Bericht des Marschalls des Deutschen Reiches Einigkeit und Größe" gefeiert werden, in Oyama giebt im einzelnen Auskunft über die Stellung der russischen ihrer höchsten Not feinen andern Ausweg mehr wissen, als bei den Truppen in der Nähe vou Jantai und Mukden. Danach steht eine ,, vaterlandslosen Gesellen" Hilfe zu suchen. bedeutende russische Kavallerie- Abteilung in Bingtaige, etiva 24 englische Meilen östlich des Bahnhofs von Jantai. Eine andre Abteilung hält Hilingtschai nördlich von Pingtaize an der Straße von Fuhao 1. daß die gesamte Jugend des deutschen Volkes bis zu ist eine neue Verlust liste eingegangen. besetzt. Von Artillerie begleitete Kavallerie- Abteilungen werden einer gesetzlich festgestellten Altersgrenze in der Volksschule, in der Unterricht und Lernmittel frei sind, vereinigt werde und ich tendecker, früher im Infanterie- Regiment Großherzogin der Nähe von Rumentsuschan, das von den Japanern besezt ist. Berlin , 13. September. Amtliche Meldung. Neiter Karl in Huangtschautin an der Straße östlich Mukden gemeldet, sowie in daß neben der Volksschule öffentliche Anstalten für den ersten( 3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117, ist auf dem Rücktransport bei Kuschuzui und Mensukusu längs der Eisenbahn zwischen Jantai und Kleine Abteilungen Kavallerie befinden sich in Fartschiatun, Ombuatjipiro am 10. August am Typhus gestorben. Am 30. August fielen, wie bereits gemeldet, Lieutenant Mulden. Diese Abteilungen stehen offenbar in Fühlung mit- Ein weiterer on Stempel und Sergeant Stolle in der Gegend von einander und sollen den Feind überwachen. Plattbeen gegen den Rebellen Morengo; außerdem fiel noch Bericht von der mandschurischen Armee beklagt den 3- stand der Nichttombattanten in Liaujang. ein Gefreiter, verwundet zwei Gefreite und 3. daß sich an die Volksschule eine obligatorische Reiter, vermigt drei Reiter; Namen folgen nach Fest- denen viele getötet und verwundet wurden, gehindert. Russen hätten die Entfernung der Nichtkombattanten, Fortbildungsschule für Knaben und Mädchen anschließt, 4. daß in der Volksschule, wie in jeder andern staatlichen stellung der Personalien. Bildungsanstalt, eine konfessionelle Trennung der Kinder nur im in Lauth, Kreis Neumart, früher im Fusilier- Regiment General- Beschreibung. Natürlich feien durch das Feuer der Japaner CivilGefreiter Karl Franz Kabitschke, geboren 22. April 1882 Lage der Nichtkombattanten sei schrecklich Religionsunterricht stattfindet und daß für die Teilnahme am Feldmarschall Graf Moltke( Schlesisches) Nr. 88, ist am 29. Auguſt perſonen getötet und verwundet worden; die Ruſſen ſeien aber da5. daß die Lehrer eine wissenschaftliche Bildung erhalten, die auf dem Transport von Omutjatjewa nach Waterberg gestorben. für verantwortlich. Es sei bedauerlich, daß auch nichtkombattanten Der Bericht der Stelling her Wolfsschule im gesamten Bildungsorganismus Kreis Niederung( Ostpreußen, verwandt mit Martin Bonelis in meldet ferner, daß der englische Miſſionar Weſtwater etiva 200 berReiter Ponelis, geboren am 15. November 1882 zu Bogegen, unter den Unbilden des Krieges zu leiden hätten. Staates entspricht, 6. daß die Volksschule zeitgemäß ausgestaltet und dotiert Blausden, Kreis Tiljit, ist am 9. September im Lazarett in Water- wundete Japaner in Sicherheit gebracht und viele gepflegt und behandelt habe. wird( Verkleinerung der Schulklassen, Aufbesserung der Lehrer- berg am Typhus gestorben. besoldungen), Wiederum also ist Trotha nicht in der Lage, die Namen von Ein ergänzender Bericht Dhamas besagt, daß sich unter der 7. daß die Aufsicht über die Volksschule in die Hände von drei Vermißten und drei Verwundeten mitzuteilen! Es ist uns nach der Schlacht bei Liaujang von den Japanern gemachten geradezu unverständlich, wie man nicht in der Lage sein kann, sofort Beute zwei Arten Dumdum Geschosse befanden, die praktisch bewährten und pädagogisch gebildeten Fachleuten ge- bie Namen von einem halben Dußend Personen festzustellen!' Schon der Munition für Gewehre Modell 1891 glichen, aber nicht genau legt wird und 8. daß die Oberleitung des Unterrichtswesens einem Unter durch einen einfachen Namensaufruf des betreffenden Truppenteils in dasselbe paßten. Die Japaner hätten nach solchen Gewehren richts- Ministerium obliegt, das vom Stultusministerium müßten sich die Personalien der Bermißten feststellen lassen! Eine gesucht, aber bisher keine gefunden. Bei Japanern vorgefundene völlig getrennt ist, solche Feststellung erschiene nur dann schwierig, wenn die im Kampf Berivundungen ließen es als wahrscheinlich erscheinen, daß mit 9. daß diejenigen Gemeinden, die größere Opfer für ihr Schul- und auf der Verfolgung begriffenen Mannschaften nicht zu einem Dumdumpatronen geschossen wurde, obgleich die Japaner bisher wesen bringen, an der Verwaltung der Schulen entsprechend be- Appell zusammengebracht werden konnten. Aber dieser Umstand tommt nicht im stande waren, das Vorhandensein derartiger Geschosse endteiligt sind. offenbar nicht in Frage, da man ja auch sonst nicht einmal die gültig festzustellen; auf diese Angelegenheit bezügliche Photographien genaue Ziffer der Verluste hätte feststellen können. und Papiere würden folgen, um sie aufzuklären. 3000 Ruffen gefangen?
Wir verlangen:
Unterricht nicht bestehen.
2. daß die Volksschule mit den mittleren und höheren Bildungsanstalten in organische Verbindung gebracht werde und besonders begabte Kinder unentgeltlichen Unterricht in weiterführenden Lehranstalten erhalten,
Wir verwerfen demgemäß:
1. die Trennung der Schule nach socialen Schichten( Standes schulen) und religiösen und kirchlichen Bekenntnissen( fonfessionelle
Schulen),
2. Die geistliche Schulaufsicht,
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einewitsch mit 50 000 Mann in Nordost korea eingerückt sei und die Verbindungslinie Kurofis mit Föngwangtschöng abgeschnitten habe. Die Meldung der„ Daily Mail" flingt äußerst unwahr= Exceffe in Lianjang.
Ueber den Verbleib der Nichtkombattanten der Hereros, der Frauen, Kinder und des Gros des Viehes wirft Dr. Basfarge die Frage auf:„ Wo sind die Weiber und Kinder, wo Tschifu: Nach hier eingelaufenen Nachrichten soll General Saifulitsch, London, 13. September. Morning Post" meldet aus die großen Herden der Hereros?" Er bezweifelt, der Befehlshaber der russischen Armee südlich des Hun- Flusses, 3. die Abtrennung der Lehrer- Bildungsanstalten, soweit sie daß die Aufständischen die Hauptmasse ihres Besizes am mit 3000 feiner 5000 Mann zählenden Truppen in die allgemeine Vorbildung der fünftigen Volksschullehrer zur Auf- Waterberg versammelt hatten. Von den 60 000 Seelen, das dürfte japanische Hände gefallen sein, nachdem er schwer gabe haben, von den übrigen höheren Lehranstalten und bezeichnen die allergeringste Schäßung der Volksstärke der Hereros sein, können verwundet worden war. Die Generale Barubajew, Kondratowitsch 4. die dürftige Ausstattung und unzureichende materielle Für nicht mehr als 20-25 000 Köpfe am Waterberg vereinigt gewesen und Bildering sollen den Vormarsch Kurokis zum Stocken gebracht sein. Auch müßten während der Verfolgung schon Hunderte haben.- forge für den Unterricht als eine der größten, in kultureller wie wirtschaftlicher Beziehung nachteiligsten Versäumnisse des Staates! bon entfräfteten Frauen und Kindern aufgefunden worden sein. „ Daily Mail" meldet vom 11. d. M. aus Tientsin, daß General Das ist das Aeußerste an Radikalismus, was das heutige hiervon ist jedoch nichts gemeldet worden. Man hat die Vermutung Das ist das Aeußerste an Radikalismus, was das heutige deutsche Bürgertum aufzubringen vermag. Gewiß, es wäre ein aufgeworfen, daß die Masse der Frauen, Kinder und Herden von großer Fortschritt, wenn auch nur diese Forderungen verwirklicht Okavango, kleinere Teile aber schon in den ersten Phasen des den Rebellen zu den Ovambo oder in der Richtung auf den würden. Und dennoch kommt auch dieser„ Radikalismus“ nicht zur Aufstandes über Epukiro und Gobabis- Das nach Osten in Marsch grundsäglichen Trennung von Staat und Kirche, der Entfernung des Religionsunterrichts aus den Schulen und lebergabe an die gesetzt seien. Basfarge weist auf das Kautaufeld als möglichen Zufluchtsort hin und empfiehlt dessen Untersuchung. Interessenten. Die ja durch einen Specialberichterstatter in Südwestafrika verLondon, 13. September. Dem, Reuterschen Bureau" ist Reform des Strafrechts und des Strafvollzuges. Sowohl auf tretene, also wohlinformierte Scherl- Bresse teilt die Auffassung von seinem Korrespondenten, der den letzten Kämpfen auf dem Insbrucker Juristentag wie auf der in Danzig stattfinden- Passarges durchaus. Trifft diese Auffassung aber zu, so ist es den russischer Seite beiwohnte, heute aus Tientsin folgender von den 8. September datierter Bericht zugegangen: den Tagung des Deutschen Medizinal- Beamten- jetzt im Südosten der Kolonie eingekreisten" Hererotrupps noch viel als die Japaner die Russen von den Schansanpo- Bergen ververeins hat man sich mit friminalistischen Fragen beschäftigt. leichter, abermals zu entschlüpfen!- trieben, wurden die große Entbehrungen leidenden russischen Die Juristen beschäftigten sich mit der strafrechtlichen Behandlung der jugendlichen Personen. Es gelangten Soldaten in Liaujang, die einsahen, daß die Stadt fallen mußte, zügellos und fingen an, die chinesischen und die Leitsätze des bekannten Fachmannes für Gefängniswesen liegen mehrere Nachrichten über die Ursache des Massakres vor. europäischen Läden zu plündern. Was sie nicht geKrohne( Berlin) zur Annahme. Auch über die strafrechtliche Nach einer Meldung des" Daily Chronicle" bestand die Ursache der brauchen oder mitnehmen konnten, vernichteten sie; sie öffneten Behandlung geistig minderwertiger Personen Ermordung in der Durch peitschung eines eingeborenen mit dem Bajonett Ballen, Säcke und Kisten und streuten den Inhalt wurden Beschlüsse gefaßt, deren erste vier Punkte lauten: Dieners durch den Pater Rascher wegen Bigamie. Der auf der Straße umher. Die Russen erbeuteten dabei
scheinlich!
1. Wer sich bei Begehung einer strafbaren Handlung in einem Pater hatte dem Diener die Ehescheidung verweigert, viel Branntwein, betranten sich und begingen dauernden krankhaften Zustande befunden hat, welcher das Ver- worauf dieser gemäß den papuanischen Bräuchen sein dann noch weitere Ausschreitungen. Als die Russen ständnis für die Strafwürdigkeit seiner Handlung oder seine Weib tötete, sich die von ihm gewünschte neue Frau nahm und sich zurückziehen mußten, setzten Trupps, von chinesischen Widerstandskraft gegen strafbares Handeln verminderte, ist mit ihr zur Missionsstation kam. Dort wurde er von dem Pater Soldaten die von den Russen angefangene Plünderung nach dem für minder schwere Fälle geltenden Strafrahmen zu be- durchgepeitscht, worauf er drohte, die Missionare zu töten, welche fort. As die Japaner nach fünftägigem Gefecht, während Strafen. Drohung er nun auch zur Ausführung gebracht hat. dessen sie nichts zu essen gehabt hatten wie trockenen 2. Bei jugendlichen Personen mildert unter der gleichen Sollte diese Lesart zutreffen, so hätte sich wieder einmal gezeigt, eis, eintrafen, vollendeten sie die Plünderung, und Voraussetzung der Richter die Strafe innerhalb des für Jugendliche wohin die schablonenhafte Missionarsarbeit führt. Unter den Papuas da die Läden schon ausgeraubt waren, brachen sie in Privatgeltenden Strafrahmens nach freiem Ermessen. herrscht in der That Vielweiberei, wenigstens für diejenigen, deren Häuser ein. Jezt sind die Soldaten aus der umwallten Stadt 3. Die Aussetzung des Strafvollzuges ist unter den allgemeinen Mittel ihnen erlauben, sich mehrere Weiber kaufen und ernähren zu herausgezogen; die Stadt ist verboten worden Bedingungen zulässig. fönnen. Der betreffende Missionarsdiener war nun zwar von den und sie dürfen fie nicht ohne besonderen Er4. Der Vollzug erfolgt in der gewöhnlichen Strafanstalt unter Missionaren zur Eine he bekehrt worden, allein die elementarsten laubnis schein betreten. individueller Berücksichtigung des die geistige Minderwertigkeit be- Begriffe von der Heiligkeit des Menschenlebens hatte man ihm noch Der Friedenszar! gründenden Zustandes. nicht zur Genüge beigebracht. Als der Pater ihm nach katholischem Der Medizinal- Beamten Kongreß errörterte die Ritus die Ehescheidung verweigerte, ermordete er seine Frau, um Ueber London wird aus Petersburg gemeldet: Ms Brinz Louis gerichtsärztlichen Wünsche bei der Revision der Strafgesetzgebung. dem Dilemma der Doppelehe zu entgehen. Dieser Ausweg erschien von Battenberg in Vertretung König Eduards der Taufe des Professor Dr. Straßmann befürwortete, dem Richter größere ihm insofern ganz natürlich, als der Wert eines Frauenlebens unter russischen Thronfolgers beiwohnte, sprach er dem Baren gegenüber Freiheit in der Strafabmessung zu gewähren, die aber, den auf sehr tiefer Kulturstufe stehenden Papuanen sehr gering geschätzt vom Krieg und von der Möglichkeit eines baldigen, für Rußland wie wir hinzufügen- wenn sie nicht das Gegenteil des beabsichtigten wird. Die Ermordung von Frauen ist allerdings durchaus nicht ungünstigen Friedensschlusses. Darauf erhob sich der Zar und Erfolgs haben soll mit einer viel engeren Begrenzung des straffrei; vielmehr haben die Angehörigen der Frau das Recht der erwiderte mit großem Nachdruck: Solange noch ein russischer Strafmaßes im Gesetz verbunden sein muß. Blutrache, allein dies Recht kann durch Zahlung einer Sühne getilgt Soldat auf den Beinen und noch ein Rubel im Staatsschaße ist, Professor Aschaffenburg hielt ein Referat über verwerden. Hätte also der Bater seinem Papuadiener die Ehefcheidung werde ich diesen Krieg gegen die Japaner, die mich minderte zurechnungsfähigkeit. Er Er verlangte eine nicht verweigert oder ihm die Doppelehe nicht als Todsünde dar zur Ergreifung der Waffen zwangen, fortsegen. Seine Unfälle Serauffezung des Alters der völligen strafrechtlichen Zu- gestellt, so lebte nicht nur höchstwahrscheinlich seine Frau noch, im Felde können diesen meinen Entschluß erschüttern." Man glaubt, rechnungsfähigkeit. sondern auch die ganze ermordete Missionsstation. Es ist das nur der Zar habe diese Aeußerung mit der ausdrücklichen Absicht gethan,
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