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Nr. 216. 21. Jahrgang.

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 14. September 1904.

Parteigenoffen! Hente Mittwoch Zahlabend in allen Bezirken Berlins   und Charlottenburgs  !

Nach Amsterdam  .

An den Taktikbeschluß sowie an den Maifeierbeschluß des Amsterdamer Kongresses haben sich eine Reihe Erörterungen geknüpft, teils über die Art des Zustandekommens, teils über den Wert dieser Beschlüsse, die wichtig genug sind, zusammengefaßt zu werden. Wie aus unsren Uebersichten über die Meinungsäußerungen der Partei­preffe zum Taltilbeschlusse bekannt ist, wurde bereits in einzelnen deutschen Parteiblättern der Gedanke ausgesprochen, daß der Taltik beschluß verfehlt sei; die französischen   Jaurèsisten würden und tönnten sich durch ihn nicht binden laffen und auch die socialdemokratischen Parteien in andern demo­fratischen Ländern würden ihre aus den Verhältnissen ihres Landes geborene Taktik nicht in jedem Punkte dem Beschlusse des Kongresses anpassen. In den Blättern derjenigen Parteien, gegen deren Taktik sich der Beschluß richtet oder richten kann, ist diese Ansicht über den Taktikbeschluß ziemlich allgemein vertreten worden. An diese Betrachtungen schlossen sich solche über die Verhand­lungsform, die Abstimmungsmethoden und den Wert internationaler Beschlüsse überhaupt. Die Urteile knüpfen zum Teil an Mitteilungen über thatsächliche Vorgänge an, die aus den Berichten über die Berhandlungen nicht zu ersehen sind; für die Richtigkeit dieser Mitteilungen müssen wir den Urhebern die Verantwortung überlassen. Gegenüber der Wertung, die Genosse Victor Abler in der Wiener Arbeiterzeitung  " dem Tattilbeschlusse au teil werden ließ und einigen bereits in andren Blättern mitgeteilten Einzelheiten erflärte in einer Barteiverfammlung in Stuttgart   Genoffin Zettin nach dem Bericht det Schwäbischen Tagwacht":

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" Daß die deutsche   Delegation, um eine möglichst einheitliche und geschlossene Abstimmung zu erzielen, sich auch auf eine andre Resolution vereinigt hätte, wenn sie dem Wesen nach der Dresdener ent­sprochen hätte. Bebel habe in der Taktikkommission erklärt, daß die deutsche Delegation von dem Amendement Adler- Vandervelde über­rumpelt worden sei. Ueber die Dresdener   Resolution sei in der deutschen   Delegation gar nicht abgestimmt worden, sondern nur darüber, ob dem Amendement Adler- Vandervelde zuzustimmen sei oder nicht. Der Antrag habe nur 11 Stimmen erhalten. Dann habe es sich um die Frage gehandelt, ob ein Versuch gemacht werden folle zur Formulierung einer neuen Resolution. Dieser Antrag habe nur 13 Stimmen erhalten. Dies müsse konstatiert werden, um die falschen Meinungen über die Abstimmungen der deutschen   Delegation zu zerstören."

Danach beschäftigte sich Genoffe Duard, gleichfalls Teilnehmer des Kongreffes, in der Parteiversammlung in Frankfurt   a. M. unter ausdrücklichem Hinweis auf die Darstellung der Genossin Betkin mit diesem Punkte und führte dazu aus:

weil sie glaubten, die deutsche   Fassung wirke persönlich verlegend, Dann wurde beschlossen, den Parteivorstand um Anstellung fönne als eine Ausschließung einzelner Personen betrachtet werden, wo es sich doch nur um eine Warnung vor einem bestimmten Weg handeln könne.

für dieses Amendement, das sie nicht als eine Warnung, sondern als Troß dieser Erklärung stimmten Jaurès   und seine Freunde eine Billigung ihrer Politik auffaßten.

zur Billigung der Blocktaktik nicht entschließen konnte, sich aber nicht Zwischen diesen beiden war aber eine dritte Gruppe, die sich für fompetent erachtete, in die Taktik der Genossen einer andern Nation irgendwie einzugreifen.

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eines besoldeten Parteibeamten für Westpreußen   zu ersuchen. Vom Agitationskalender für Westpreußen   soll eine polnische Uebersetzung herausgegeben werden, die zugleich in Bosen verbreitet werden soll. für eine einheitliche Organisationsform bei möglichst straffer Hinsichtlich der Partei- Organisation erklärte sich der Parteitag Centralisation  . Beim Parteitag soll auf Antrag Julian Borchardts und als Reichstags- Kandidaten aufgestellt werden sollen, die seit beantragt werden, daß nur solche Genoffen zum Barteitag delegiert mindestens drei Jahren einer Partei- Organisation angehören. In Westpreußen   wollen die Genossen auf alle Fälle so verfahren, auch wenn der Parteitag diesen Antrag ablehnen sollte.

Schließlich sprach sich der Parteitag noch für Schaffung einer Jugendzeitschrift aus.

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reich veröffentlicht ihren Thätigkeitsbericht für das Jahr vom 1. Juli Die Parteivertretung der deutschen Socialdemokratie in Defter­1903 bis 30. Juni 1904. Jn der Einleitung dazu heißt es:

Eigentlich hätten diese beiden letzten Gruppen dem Amendement Adler- Vandervelde ebenso entgegentreten müssen, wie der Dresdener  Resolution selbst, aber sie sahen kein andres Mittel, diese zu Falle das Amendement aber feinen zweideutigen Charakter, den es von zu bringen, als für Adler- Vandervelde zu stimmen. Dadurch erhielt Totenliste der Partei. In Bant starb der Parteigenosse Starl Anfang an weder nach den Intentionen der Antragsteller noch nach Duden im Alter von 39 Jahren. Duden, von Beruf Schmied, seinem Wortlaut besaß. Wäre es angenommen worden und das war eine Zeitlang Nedakteur des Verbandsorgans Der Werft­hing nur an einer Stimme, dann wäre sein Erfolg der gewesen, arbeiter", dann Redakteur der Nordwacht" in Bant. Als solcher eine ganz eindeutige Verhandlung, welche die völlige Ablehnung und hatte er eine Gefängnisstrafe von vier Monaten zu verbüßen. Ein Isolierung der Blockpolitik bedeutete, durch eine ganz zweideutig ge- Augenleiden zwang ihn, den Journalistenberuf aufzugeben. Er trat wordene Resolution zum Abschluß zu bringen, die, Adler mochte noch in die Expedition der Norddeutschen Volkswacht" ein. Aus dieser so sehr protestieren, als Freibrief für die Blockpolitik ausgebeutet Stellung hat ihn nach einer schweren Krankheit von mehreren worden wäre wie die Stimmengleichheit schon dahin ausgedeutet Monaten der Tod herausgerissen. Er hinterläßt eine Witwe mit wird. Der Kongreß wäre der Lächerlichkeit verfallen, eine flare und fieben Kindern. Die Genossen Bants verlieren in ihm einen rührigen präzise Diskussion über zwei gegensägliche Richtungen, die in dem Agitator und tapferen Mitkämpfer. glänzenden Duell Jaurès- Bebel ihren Standpunkt fand, durch die einstimmige Annahme einer Resolution zu krönen, die jede der beiden Richtungen als Rechtfertigung ihrer Anschauungen gedeutet hätte. veldesche Amendement in die Wagschale und rettete uns so von dieser ratungen unter den schon damals bestandenen trostlosen politischen Zum Glüd warf Japan   sein Votum gegen das Adler- Vander­Schon der Aussiger Parteitag, August 1902, mußte feine Be­Gefahr. Zuständen in Desterreich fast ausschließlich dem Ausbau der scheidung des Kongresses bestimmt habe. Sie bewirkte bloß, daß parlamentarischen Verhältnisse nicht nur nicht gebessert, sondern Aber man darf nicht sagen, daß Katayamas Stimme die Ent- Organisation widmen. Seit damals haben sich die politischen und nun über die Dresdener   Resolution selbst abgestimmt werden mußte, verschlechtert. daß die gegensägliche Majorität zerfiel, die aus den verschiedensten genötigt, ihr Verhalten dementsprechend einzurichten und angesichts Dem zufolge sah sich auch die Parteibertretung Gründen für das Amendement Adler- Vandervelde gestimmt und der vorherrschenden Verhältnisse das Hauptaugenmert mehr auf den dadurch seine ursprüngliche Vernunft, wenn auch nicht in Unsinn, Ausbau der Organisation als auf größere parteipolitische Aktionen so doch in Doppelsinn verwandelt hatte, und daß nun die Notwendig zu lenken. Was immer von Seite unfrer Partei auch unternommen feit gegeben war, die Gruppen sich so sondern zu lassen, wie sie worden wäre, sei es ein Vorstoß auf dem Gebiet der Arbeiter­nach ihren fachlichen Auffaffungen sich zu sondern hatten. Die versicherung oder der Erweiterung der politischen Rechte der Arbeiter, Stimme Katayamas hat nicht eine Entscheidung herbeigeführt, die es fehlte das Parlament, an das diese Forderungen hätten gestellt das wirkliche Sträfteverhältnis auf dem Stongreß verschleierte, sondern es fehlte das Parlament, an das diese Forderungen hätten gestellt werden können. sie hat den Schleier weggerissen, den das Amendement Adler- Vander­velde darüber gebreitet hatte.

In der Abstimmung, die das wirkliche Kräfteverhältnis der ver schiedenen Richtungen feststellte, wirkte aber die Stimme Katayamas nicht mehr entscheidend. Hier kam es auf eine Stimme überhaupt nicht an. Mit 25 gegen 5 Stimmen neben 12 Enthaltungen wurde die Dresdener Resolution angenommen. Jetzt zerfiel sofort die innerlich gegensägliche Gruppe der für Adler- Vandervelde Stimmen den in ihre drei Bestandteile: die einen stimmten für die Resolution, die andern gegen sie, die dritten enthielten sich der Abstimmung, wollten weder billigen, noch ablehnen.

Das österreichische Proletariat hat unter solchen Verhältnissen jede Hoffnung, daß dieses Parlament auf dem Gebiete der Arbeiter versicherung, der Arbeits- und Lohnverhältnisse oder gar der Ver­faffung irgend eine, wenn auch noch so geringfügige Verbesserung herbeiführen könnte, vollständig aufgegeben. Die Arbeiterschaft hat, Wie war nun die Haltung der deutschen   Delegation in der der parlamentarischen Komödien müde, mit ihrer Organisation zur Tattiffrage und wie kam endlich die Abstimmung zu stande? Der Mangel an demokratischem Gefühl, der leider auch bei andern Fragen Selbsthilfe gegriffen und, wie das abgelaufene Jahr beweist, an­zu Tage trat, ist Schuld daran, daß den deutschen Delegierten, die ertennenswerte Erfolge erreicht. doch mit den Groschen der Arbeiter nach Amsterdam   gesendet wurden, die Demonstrationen mit Erfolg durchgeführt. Die Partei hat im Laufe des Jahres mehrere große Möglichkeit gar nicht geboten war, den Standpunkt ihrer Wähler zu vertreten. Man begnügte sich damit, Bebel und Kautsky   in die Die Organisation der Partei hat nicht die gewünschten Fort Ueber die Abstimmung in der Kommiffion war in Amsterdam  Tattitkommission zu entfenden, damit war die Sache erledigt. Erst vom Genossen Anseele ein Wort gefallen, das die am Kongreß be- schritte gemacht. turz vor der Gesamtabstimmung war es uns möglich, eine furze teiligten Nationen in große und fleine teilte und jene für die Gegner der Bericht: Ueber die Beziehungen der Nationalitäten untereinander sagt Aussprache der deutschen   Delegation herbeizuführen, möglich nur das der Dresdener   Resolution in Anspruch nahm. Wollen wir einmal burch, weil ich in legter Stunde, genau so wie man es bei den diesen Gesichtspunkt acceptieren und die Einteilung nach Großftaaten sprachlichen Gruppen, die von der unsren vollständig getrennt sind, Unfre Beziehungen zu den Partei- Organisationen der andren Demokraten" im Frankfurter   Stadtparlamente machen muß, Unter- und Kleinstaaten vornehmen, was finden wir dann bei Untersuchung sind die denkbar besten. In einer Reihe mährischer Städte, in schriften bei deutschen   Mitdelegierten sammeln mußte, um Bebel der Abstimmungsliste? und Kautsky   zu veranlassen, wenigstens turz vor der Abstimmung Frankreich   und England waren gespalten, sie gaben eine Stimme benen noch bis vor einem Jahre ein gemeinsames Zusammen­uns Gelegenheit zur Rücksprache zu geben. Und in diefer für ab und eine gegen. Geschlossen stimmten aber die Vertreter aller arbeiten zwischen deutschen   und czechischen Genossen in gemeinsamen letzten Besprechung, die hastig in der Dämmerung des Ab- andern Großftaaten für die Dresdener   Resolution: Deutschland  , bie Trennung in eine czechische und eine deutsche Lokalorganisation Lokalorganisationen stattgefunden, ist ebenfalls ohne unser Zuthun stimmungsabends gehalten werden mußte, stellte Bebel dann sofort Desterreich- Ungarn  , Italien  , Rußland  , Amerika  . Sollen wir auch die Vertrauensfrage; er erklärte, sich für die unabgeänderte Dres- Japan schon zu den Großstaaten rechnen? Wir wollen das unent­erfolgt." dener Resolution so weit engagiert zu haben, daß er nicht mehr schieden lassen. Genug, die Socialdemokratie aller Staaten, die Bei den Reichsrats- und Landtags- Ersatzwahlen machte die zurück könne. Niemand wollte unserm verehrten Führer ein Miß machtvoll in die Weltpolitik eingreifen, hat sich, so weit sie sich nicht Partei leider keine Fortschritte, dagegen ist sie bei den Gemeinde­trauensvotum ausstellen. Er hätte aber wohl als alter Demokrat darüber spaltete, entschieden gegen die Blockpolitik ausgesprochen. wahlen erfolgreich gewesen. auch umgekehrt fagen fönnen:" Ich bin nur Euer Vertreter, be- Die fleinen Staaten, die auch der Weltpolitik gegenüber neutral Die Parteipresse wird durch 27 politische Blätter repräsentiert, stimmt und beschließt Ihr, ich habe mich danach zu richten." Das bleiben, die Schweiz  , Belgien  , Holland  , Dänemark  , Schweden  , da- deren Auflage im Berichtsjahre von 117 750 auf 130 900 gestiegen geschah nicht, und so scheuten die meisten unsrer deutschen Dele- neben noch Argentinien  , haben sich der Abstimmung enthalten, Nor- ist. Außerdem erscheinen 33 Gewerkschaftsblätter. gierten den Schein, als sollte Bebel desavouiert werden, was gesagt wegen hat geteilt gestimmt, was praktisch auf dasselbe hinaus: Gesetze, die die freie Meinungsäußerung einschränken, waren zwar werden muß, nachdem Genoffin Bettin in Stuttgart   bei der kommt. Berichterstattung von der verschwindenden Minderheit gegen Bebel Ungeteilte zwei Stimmen wurden nur von einer Delegation im letzten Jahre nicht so zahlreich wie etwa in der Herrschaftszeit gesprochen hat.' gegen die Dresdener   Resolution abgegeben, der Vertretung der des Koalitionsministeriums; aber die nachfolgende Liste zeigt deutlich, Zu diesen Auseinandersetzungen über die Vorgänge in der britischen Kolonien. Aber wenn ich recht berichtet bines gelang daß auch in der vielgerühmten Hera Koerber noch durchaus nicht den Es wurden im ganzen deutschen   Delegation kamen dann die Urteile über den Wert der mir nicht, des Australiers habhaft zu werden hat auch diese Ab- Berationen ein Ende gemacht wurde. Abstimmung des Plenums, die an den Abstimmungsmodus an- ftimmung ihren Haken. Die Delegation bestand aus drei Dele- 480 Fälle von Verfolgungen konstatiert und Strafen im Gesamt­knüpfen. Es wurden Beschwerden darüber laut, daß bei der Ab- gierten für Australien  , Kanada   und Südafrika  . Von diesen soll der ausmaß von 4 Jahren und 5 Monaten Kerker und 5 Jahren, stimmung nach Nationen unbedeutende nationale Gruppen in der erste für die Dresdener   Resolution gestimmt haben, gegen sie also 9 Monaten und 20 Tagen Arrest, also Freiheitsstrafen von 10 Jahren, Abstimmung so viel Nechte haben wie große politische Parteien, und bloß Kanada   und Südafrika  . Die socialistische Bewegung dieser 2 Monaten und 20 Tagen und 690 Stronen Geldstrafe verhängt. nach Untersuchungen über die Herkunft der Stimmen für und gegen beiden Länder wäre danach die einzige, die, soweit ihre Delegierten Die Liste ist übrigens nicht ganz vollständig. die Taktikresolution wurde die Abstimmung für ganz wertlos er- in Betracht kommen, sich einmütig gegen die Dresdener   Resolution Polizeiliches, Gerichtliches ufw. flärt. Mit diesen Fragen beschäftigt sich Kautsky   in einem Artikel wendete. Man weiß aber nicht einmal, aus welchen Gründen die - In Düsseldorf   sind die Parteigenossen Peter und Ebert in der Leipziger Boltszeitung". britischen Kolonien gegen die deutsche   Resolution stimmten, ob sie unter Annahme mildernder Umstände zu je 30 M. Geldstrafe ver Er giebt wie alle Genossen, die sich mit der Sache wirklich damit die Blocktaktit fattionieren wollten. Sie hatten in urteilt worden. Man hat in dem Umstande, daß fie einer Firma, beschäftigen von vornherein zu, daß der Abstimmungsmodus der die Kommission für Taktik niemand entfendet, dort keine Erklärung welche Reflamebeilagen an das Düsseldorfer   Parteiblat gab, internationalen Kongresse nicht einwandsfrei sei, daß er den kleinen abgegeben, sich überhaupt um die ganzen Verhandlungen der Kom- mehr Beilagen abverlangten, mehr Beilagen abverlangten, als die Auflage des Blattes Nationen eine unverhältnismäßige Bedeutung gewähre. Doch seien mission nicht gefümmert. Wir wissen also gar nichts über die Motive rechtfertigte, Betrug gesehen, und darin, daß überflüssige Beilagen es gewichtige Gründe gewesen, die zur Annahme des Modus führten. ihrer Abstimmung. Fünf Kongreffe hätten sich seiner bedient, ohne daß dagegen als Makulatur verkauft worden sein sollen, Unterschlagung. Die Eines zeigen diefe fubtilen Untersuchungen mit voller Klarheit, Verurteilung namentlich im legten Bunfte stützte sich auf die Aus­protestiert worden sei, und auch in Amsterdam   hätten die Gegner nämlich daß die Beschlüsse internationaler Kongresse über das taktische fagen eines früheren Laufburschen des Blattes. Hinsichtlich dieses Der Dresdener   Resolution vor der Abstimmung feine Ein- Berhalten der Partei in verschiedenen Staaten einen sehr bedingten Beugen behauptet das Düsseldorfer   Parteiblatt, daß er eine wiffentlich wendung erhoben. Im Gegenteil hätten sogar nach einem Antrage Wert haben. So wertvoll die Aussprache darüber ist, so sollte man falsche Aussage gemacht habe, wofür Zeugen benannt werden. Das Victor Adlers für Rußland noch zwei Organisationen anerkannt doch erwägen, ob es nicht dem Ansehen der internationalen Stongreffe Blatt fordert auf, gegen den Beugen ein Strafverfahren einzuleiten. werden sollen, so daß Rußland   vier Stimmen gehabt hätte. Wenn das dienlicher ist, von Beschlüssen über taktische Fragen abzusehen. Man verhindert worden sei, so sei es nur den Genossen zuzuschreiben, die mutet ihnen mit solcher Beschlußfassung eine unmögliche Leistung

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später für die Dresdener   Resolution gestimmt haben. Die zwei, zu. Ein Beschluß soll doch auch befolgt werden. In Der fünfte internationale Dermatologen- Kongreß Rußland   verloren gegangenen Stimmen wären gegen Adler Wirklichkeit aber wird e8 bleiben wie es war: die Bandervelde abgegeben worden. Das internationale Bureau, in Taktit der Partei wird sich richten nach den politischen Zuständen behandelte in seiner Sigung am Dienstagvormittag die Frage der dem diese Fragen geregelt worden seien, habe sogar gegen früher der einzelnen Länder. Dabei spielt das Kräfteverhältnis der Parteien 2epra, des Aussages, der in vielen Ländern noch außerordentlich die Vertretung der fleinen Nationen noch mehr eingeschränkt durch eines Landes eine große Rolle. Wenn es gilt zu handeln, wird verbreitet ist. Der General- Referent über den" Stand der Ver­Nichtanerkennung von Doppelmandaten, das heißt der Bertretung schwerlich eine socialdemokratische Partei, die im politischen Leben breitung und der Bekämpfung der Lepra   feit der ersten Lepra­einer Nation durch den Delegierten einer andren Nation. Auf diese ihres Landes einige Bedeutung hat, nach einem Beschluffe fragen Konferenz 1897", Prof. Reiffer Breslau, betonte, daß es sich Weise seien die serbischen Genossen ihrer Vertretung beraubt tönnen, dessen Zustandekommen von so vielen Bufälligkeiten abhing, heute nicht um das Fassen irgend welcher Beschlüſſe in einer worden, die dem bulgarischen Delegierten, einem Gegner des wie der Amsterdamer und über den die Meinungen fo geteilt sind, strittigen Frage handle, sondern im wesentlichen darum, demonstrativ Amendements Adler Vandervelde, ihr Mandat übertragen wie über die Amsterdamer Tattitrefolution. Dem Ansehen der inter  - zu befunden, daß fast einstimmig der 1897 eingenommene Danach ist hatten. In Paris   dagegen habe Jaurès   noch für Portugal   nationalen Kongresse kann es nicht förderlich sein, wenn ihre Be- Standpunkt auch heute noch festgehalten werde. atvei Stimmen abgegeben. Wäre der Antrag Adler über die schlüsse nicht beachtet werden. die Lepra   eine tontagiöse( ansteckende) Krankheit, zu deren Herbor­Abstimmung angenommen worden und das in Baris noch geübte Solche Erwägungen werden auch angestellt im Hinblick auf das rufung unbedingt die Uebertragung eines specififchen Bacillus not­Verfahren anerkannt worden, dann wäre das Amendement Adler- Verhalten der Partei in den meisten Ländern zur Maifeier. Und wendig ist, der lediglich im menschlichen Organismus eine für die Bandervelde nicht mit Stimmengleichheit, sondern mit 25 gegen man muß zugeben, daß sie gerade darin eine erhebliche Stütze Verbreitung der Krankheit in Betracht kommende Vermehrung erfährt. 21 Stimmen abgelehnt worden. finden. Denn viele Schwierigkeiten, die sich sonst einer einheitlichen In dem bereits zur Ausgabe gelangten ersten Band der Verhand­Kantsty geht dann dazu über, unter Absehen von den erwähnten Tattit entgegenstellen, fallen für die einheitliche Maifeier fort. Sie lungen des Kongresses sind die in den verschiedenen Ländern ge­und alle Berichterstatter Formalien die Stimmen, wie es gewünscht worden, zu wägen, indem wäre am allerehesten einheitlich zu regeln. Ueber die Erörterungen, fammelten Erfahrungen niedergelegt, er schreibt: die sich an den Amsterdamer Maifeier- Beschluß knüpfen, werden wir teilen die genannte Ansicht. Allerdings erhebt sich die Frage: Wie Vergleichen wir die beiden Gruppen der Abstimmenden über noch Mitteilung machen. kommt es denn, daß die Lepra   in den verschiedenen Ländern so ber= das Amendement Adler- Vandervelde, so finden wir freilich, daß sie schieden verbreitet ist? Bei der Beantwortung dieser Frage spielt an Stimmenzahl einander gleich sind, aber gänzlich ungleich in ihrem die Verschiedenheit der Nassen 2c. nur eine ganz untergeordnete Rolle, immeren Gefüge. Die 21 Stimmen gegen das Amendement bildeten im wesentlichen kommt nur in Betracht die Verschiedenheit der Ge­eine einheitliche, gleichdenkende Maffe. Die 21 Stimmen für das legenheit, fich au infizieren( angusteden). Damit fommen wir auf Amendement zerfielen dagegen in drei Gruppen mit den verschieden Die Parteigenoffen der Provinz Westpreußen   hielten ihren Partei die Frage der Bekämpfung der Lepra zurüd.. Eine fichere ften Auffassungen. Da haben wir zunächst die Antragsteller mit ihren tag am Sonntag in Thorn ab. Es wurden Resolutionen beschlossen Methode, den Kranken zu heilen und dadurch ganz ungefähr­Anhängern, die sich fachlich auf den Boden der deutschen   Resolution gegen das Kontraktbruchgesetz, gegen die Polenpolitik und das An- lich zu machen, ist noch nicht bekannt, es bleibt also stellten und die Blodpolitit ebenso ablehnten wie wir. Nur aus fiebelungsgesetz und eine Sympathie Erklärung für die russischen lediglich übrig, die Kranken von den Gesunden abzusondern, und persönlichen und formellen Gründen brachten sie ihr Amendement ein, Genoffen.

Partei- Nachrichten.

zwar am besten in besonderen Lepraheimen. Glüdlicherweise kommt